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Neigst du dich zum Untergange
Meines Lebens schöner Stern? -
Sink' ins Meer! mir ist nicht bange,
Und ich sterbe froh und gern.

Wie ein Flötenton verhallen
Möcht' ich auf der Schäferflur,
Mit den Abendwinden wallen
Auf der Blumengöttin Spur.

Ach, nicht Erdennoth und Schmerzen
Wecken so allmächt'gen Drang;
Stärker zehrt an stillen Herzen
Stiller Freuden Ueberschwang.

Wollt ihr mich zu Boden schlagen,
Wollt ihr meine Mörder sein?
Länger kann ich euch nicht tragen,
Himmelswonnen, haltet ein!

Hab' ich nicht mein Werk geendet
Nach des Ewigen Geheiß?
Hab' ich nicht ihn ganz vollendet
Des geweihten Lebens Kreis?

Glaube, Lieb' und Freude haben
Meine Seele schon verklärt,
Haben ihres Himmels Gaben
Mir in reichem Maß bescheert.

Dort im Westen sinkt die Sonne,
Gleich der schönsten Elegie:
Wer verwehrt mir denn die Wonne,
Daß ich hier mit ihr verglüh'?

Lieblich winkt aus diesen Fluten
Mir der Tod zum Bruderkuß:
Ha, der Wonne! hinzubluten,
Zu vergehn im Gluterguß!

Ja ich fühl's, ich werde sterben,
Wie das letzte Veilchen stirbt,
Wie die Blätter sich entfärben,
Wie des Gartens Schmuck verdirbt.

Lächelnd wie am Himmelsbogen
Wir den Stern der Liebe sehn,
Werd' ich in den ew'gen Wogen
Lächelnd selig untergehn.


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