In diesem Lande haust und waltet
Ein fremder, kalter Schreckensgeist,
Der Alles theilt und Alles spaltet
Und jede schöne Form zerreißt.
Verderben brütet auf der Erde,
Am höchsten Leben zehrt der Tod,
Der auch der Glut auf Vesta's Herde
Den Untergang im Sturme droht.
Soll auch das Heil'ge von uns weichen?
Wird unser Köstlichstes ein Raub?
Kann nichts der Götter Ohr erreichen,
Und sind sie jedem Flehen taub? -
Da fühlt ein überirdisch Wehen
Der frommen Beter kleine Schaar:
Es naht, erzeugt in Aethers Höhen,
Ein Götterbild sich dem Altar.
Die Heil'ge, die des Herdes pfleget,
Wann in den Krieg die Götter ziehn,
Die Herz und Seele sanft beweget,
In neuen Flammen zu erglühn -
Sie ist es, die ein junges Leben
Den schon erstarrten Formen beut,
Sie ist es, der sich jedes Streben
Für's Heiligthum der Menschheit weiht.
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