An Carl von Bardeleben.
N.d.W.: Befiehl du deine Wege etc.
So zündet nun die Feuer
In Gottes Namen an,
Es hat wol keiner treuer
Sein Tagewerk gethan;
Und fern von Liebesarmen
Und fern von Weibesbrust
Laß uns an dir erwarmen,
Du Feuer, unsre Lust.
So ruht, ihr müden Glieder,
Vielleicht zum letzten Mal;
Wie bald, so sinkt ihr nieder,
Verletzt von Blei und Stahl.
Wir haben uns ergeben,
Herr Gott, in deine Hand;
Nimm hin den Leib, das Leben
Für unser Vaterland.
Ihr fernen theuren Seelen,
Wir wünschen gute Nacht;
Wir wollen euch empfehlen
Der ew'gen Liebesmacht.
Wir grüßen, ach wir grüßen
Viel tausend tausendmal,
Und unsre Blicke küssen
Sich wol in Mondenstrahl.
Schlaf ruhig, Vater Röder,
Du lieber General;
Das betet wol ein Jeder
Aus deiner Krieger Zahl.
Du bist uns Lust und Segen
In Schlacht und Ungemach;
Du schläfst in Sturm und Regen,
Wie wir, oft ohne Dach.
Auch du im Lager drüben
Magst ruhig schlafen, Feind,
Wir ha'n mit Schuß und Hieben
Es ehrlich stets gemeint.
Mit Einem aber ringen
Wir Morgens wie zu Nacht,
Er möcht' uns gern verschlingen,
Der Löwe brüllt und wacht.
Du Feldwacht, und ihr Runden,
Seid wacker und bereit,
Um fleißig zu erkunden,
Von wo Gefahr uns dräut;
Der Herr hat viele Schaaren
Zu unserm Schutz bestellt,
Die heil'gen Engel wahren
Des frommen Kriegers Zelt.
Ihr Wächter in der Höhe,
O schwebt um diesen Raum,
Und jeder Schläfer sehe
Das Liebste heut im Traum.
Nun gute Nacht, ihr Brüder,
Gut' Nacht, mein Schlafkam'rad,
Wir sehn uns morgen wieder
Bei frischer Heldenthat.
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