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Seltsam, wie dort im Spiegel die Lampe so mich schön dünkt!
Ein geisterhaftes Traumbild steht sie dort und leuchtet
und regt ein wunderlich Begehren nach sich auf.
Indessen hier ihr Urbild seine rohe Gestalt
ganz ohne Scham dem Auge aufdrängt in den Raum,
dass ich mit einem Faustschlag es zertrümmern möchte.

So tritt dir überall das bittre Widerspiel
von Bild und Wirklichkeit entgegen - ach warum -
warum zertrümmerst du den Spiegel nicht, du Tor!

Erkenne dich, bescheide dich bei dem, was dein.
Wer dankt's dem dunklen Steine, der im Unterbau
gewichtig sitzt, wenn er aus Sehnsucht nach der Sonne
zerbröckelt! Herzenswünsche sind ein ander Ding
als Schicksalspläne. Vorgezeichnet ist dein Riss.
So wirst du zugehaun und so ins Werk verbaut.

Und deine Freiheit ist allein, dass du erkennst,
wie dir geschieht und dass du dein Geschick mit Würde
wie ein dir selbst entsprossenes der Menge zeigst.


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