Erhaben glänzend sieht, und wie ein Gott
Auf seine Scharen Alexander hin,
Wo jeder Spieß dem weit zerstreuten Feind
Vereint durch gleichen Mut die Flucht empfiehlt.
Sein scharfer Heldenblick belebt das Heer,
Das jede drohende Gefahr vergißt.
Sein rasches Pferd, das Siegesfreude schnaubt,
Trägt ihn durch ihre Glieder; dann spricht er:
Ihr Mazedonier, ihr deren Mut
Athen einst, das an Tapferkeit euch glich,
Unwissend schwacher Flucht, bezwang:
O tapfre Krieger, die ihr Philipps Thron
Befestigtet, um auch mir treu zu sein!
Es hob sich euer Schwert, ihr wart nicht mehr
Mit dichten Mauren, voll von Tod, umringt.
Erst fiel Böotien; die stärkste Stadt
Daraus (stark war der Mauren Wehr)
Auch sie fiel gänzlich unter euren Fuß. –
Und, Krieger, wie begierig waret ihr,
Weit von dem Hellespont im Orient
Euch Siege zu bereiten; mutig flog
Die Zierde meines Reichs mir zu, um treu
Kein Schwert des Kriegs, und nicht Gefahr zu scheun.
Und nun, ihr tapfre Mazedonier,
Hier ist der Sieg, hier eures Muts Triumph –
Der Sieg, der schon aus euren Augen blickt,
Wird des Tyrannen hartes Sklavenjoch,
Womit er all dies Volk despotisch plagt,
Zerreißen, und ihr, Freunde, werdet sein
Und jedes Name wie einst Herkules.
Seht, wie ein jedes Volk euch Sieger nennt,
Wie es gehorsam euern Arm verehrt,
Der keine Fesseln braucht; ein jeder dient
Euch willig. – Kinder, glaubts, kein Thrazien,
Kein steinigtes Illyrien wirds sein,
Nein! Baktra, und das schöne Indien,
Des Ganges Fluren sind der Sieger Sitz:
Da ist der Lohn der Sieger Überfluß.
O! Helden! seht, wie euer schöner Sieg,
Wie er zu glänzen angefangen hat:
Seht, euer Rücken, nie von Flucht befleckt,
Hat lauter Ruhmstrophäen hinter sich.
Und du, mutvolle Schar von Griechenland,
Du wirst zu deinen Füßen ausgestreckt
Die Schößlinge von Xerxes Übermut
Und all die grausame Verwüster sehn.
Dein Vaterland, dein Wohnsitz – war er dein?
Wem war die Quelle deines Wanderers,
Wem deine Saat? – war sie des Schweißes Lohn,
Den ihrer Mutter Bau dich kostete? –
Sie sinds, durch ihre Menge fiel dein Volk;
Der Götter Hallen, welche du verehrst,
Und deren Heiligkeit nur sonst der Raub
Zum Schauer anderer antastete,
Die lagen da, verheert, von Blut bespritzt,
Und von der Asche deiner Stadt bedeckt.
Ihr, Söhne Thraziens, ihr deren Hand
Nur tapfre Waffen eures Sieges kennt,
Seht, wie der Feind von Gold belastet ist,
Euch, Brüder, ziert es besser, denens nicht
Die Weichlichkeit als Sklaven geben wird,
Euch mahnts an euern Mut, an euren Sieg.
Geht, raubt den Memmen ihre Last, ihr Gold,
Bewohnt, statt eurer nackten Hügel Eis
Und alt bemooste Felsen, eures Feinds
Vergnügenvoller Fluren Fruchtbarkeit.
Tag der Veröffentlichung: 01.07.2011
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