Der Mutter enger Leib hilt erstlich dich gefangen /
Als deine Seele ward in Fleisch und Bein verstrickt;
So bald du dises Licht / das süsse Licht erblickt /
Bist du in neue Band und Kercker eingegangen.
Was ist die grosse Welt? ein Blockhauß / da verlangen /
Vnd Angst und schwere Noth mit strengen Fesseln drückt /
Wenn uns der freye Tod / aus disen Ketten rückt/
Denn nimbt die Grufft in Hafft / die gantz erblaßten Wangen.
Was ist die Freyheit doch / die nirgend wird gefunden?
Du bist eh’ als du bist / und weil du bist / gebunden;
Du bindest dich selb-selbst in Furcht und Sorgen ein.
Doch! wer mit schnellem Geist kan durch die Wolcken rennen /
Vnd Stricke / die Verlust und Hoffnung würckt / zutrennen;
Kan /ob ihn Diamant gleich bünde /freye seyn.
Tag der Veröffentlichung: 14.06.2011
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