Hoch Nette zu heben,
Der Fröhlichen Haupt,
Wir Feuerwerk geben,
Wenns das Wetter erlaubt.
Brillanten und Farben
Zu großem Applaus,
Raketen in Garben
Im Glaskasten drauß.
Kein Feurwerk fürs Auge,
Nein eines fürs Ohr,
Ob das Werk nur was tauge,
Stellt das Feur euch ihr vor.
Die erste der Fronten
Zeigt Malerstafflei,
So treu als wir konnten,
Auch Pinsel dabei.
Angelika Kaufmann,
Unser Wettel genannt,
Fängt hier ihren Lauf an,
Bald weithin bekannt;
Ihre Hand wird gepriesen,
Die, ohn Pinsel und Stift,
Oft als Kind schon bewiesen,
Daß Gesichter sie trifft.
Drauf zeigt sich ein Dager
Von mohrischer Art,
Zwar länglicht und mager,
Doch lieblich und zart;
Sieh, Tränen entfallen,
Von Liebe verspritzt,
Der Frömmsten von allen,
Die Döbling besitzt.
Dir Freude zu schaffen,
Verließ sie sogar
Die zärtlichsten Affen,
Ihr elterlich Paar;
Sie blecken die Zähne,
Verziehn das Gesicht,
Doch fruchtlos, denn jene,
Sie achtet es nicht.
Dann breiter und stiller
Naht sich die Person,
Sie schlägt einen Triller
Und bleibet im Ton;
Wo Lüge sonst schimmert,
Erhält sie sich wahr,
Was andre verschlimmert,
Verschönt sie wohl gar;
Und so wird sie bleiben
Und so wird sie sein;
Mag Rauch sie umstäuben,
Die Flamme bleibt rein.
Sieh die Fronten sich mischen
Mit Schwärmern gar dicht,
Sie poltern, sie zischen,
Doch zünden sie nicht.
Ob auch das Gekrache
Gar feindlich erscheint,
Es zeigt bald die Sache,
's war bestens gemeint.
Und alle zusammen
Sie bilden zuletzt
Ein Vivat in Flammen
Zu Nette gesetzt.
Auch stehn auf dem Anger
Musikanten noch drei,
Ein kurzer, ein langer,
Ein dicker dabei;
Es singet der eine,
Der andere pfeift,
Der dritt im Vereine
Nach beiderlei greift.
Aus den Klängen, den zweien
Er ein Feuerwerk gießt,
Gott mög ihms verzeihen,
Wenns ein Wasserwerk ist.
Tag der Veröffentlichung: 09.05.2011
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