Es schleicht ein zehrend Feuer
Durch mein Gebein;
Mein Schatt' ist mir nicht treuer
Wie diese Pein.
Ich höre die Stunden ziehen
Trüben Gesichts;
Sie kommen, weilen, fliehen –
Und ändern nichts.
Der Sommer kommt gegangen,
Mir ist's wie Traum;
Am Busch Wildröslein hangen,
Ich acht' es kaum.
Es schlagen die Nachtigallen
In Wald und Plan;
Laß schallen, laß verhallen!
Was geht's mich an?
Ich fühle nur das eine
In meinem Sinn:
Daß ich von dir, du Reine,
Geschieden bin.
Mein Schatt' ist mir nicht treuer
Wie diese Pein;
Und zehrend schleicht das Feuer
Durch mein Gebein.
Tag der Veröffentlichung: 26.04.2011
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