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Du sagst, du magst nicht beten, denn es sei
Doch alles vorbestimmt. – Wie? Ist dein Gott
Denn schon gestorben, seine heil'ge Vorsicht
Ein bloßes Uhrwerk, das an Fäden schnurrt,
Der todte Nachlaß eines großen Künstlers?
Ist er nicht heut noch da, und webt und schafft
Am nimmer fertigen Werk? Giebt dieser Duft
Von jungen Rosen, der durch's Fenster quillt,
Nicht holde Bürgschaft seiner Gegenwart,
Und daß er lebt und liebt? Und wenn er lebt,
Wie hätt' er Macht nicht, auch dein Herzensflehn
In seines Rathes Schluß mit aufzunehmen,
So wie der Dunstkreis deinen Hauch empfängt,
Und dann Erhörung über dich zu regnen?

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Tag der Veröffentlichung: 18.04.2011

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