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Komme Mensch und komme Reh,
komme Falter Schlange Molch:
Stilles Haus in Sonn und Schnee
zwischen Blumen Baum und Klee
zwischen Eppich Veil und Lolch
bannt und lockt mit stummem Bann.

Guter Geist und Gegengeist
wandeln unter Dach und Sparr
- sachte – dass der Tag nicht reißt.
Bist geborgen und verwaist?
Bist du weise? bist du Narr?
Ist es ewig? ist es Traum?

Häuslich fromm Getier geht um.
Stilles Stöhnen, stilleres Joch.
Balken regt sich. Lieb bleibt stumm.
Zauber sinkt vom Heiligtum
wie der Mond vom Kellerloch,
wie ein Kuss von falschem Mund.

Schwankend Licht erhellt und trübt
was du bist und was du warst,
was du liebst und du geliebt,
wem du gabst und wer dir gibt;
und was weinend du bewahrst
ist nur noch ein Zwiegefühl.

Schatten kriecht und Moos benagt.
Längst Vergessenes schleicht zur Wand.
Alles Liebliche verzagt.
Treue hat sich wund geplagt
zwischen Mühl und müdem Tand,
zwischen Zwang und Heucheltat.

Komme Mensch und komme Reh,
komme Vogel Schlange Molch.
Stilles Haus in Sonn und Schnee,
stilles Joch und stilles Weh
zwischen Eppich Veil und Lolch
zwischen Reue Traum und Wunsch.

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Tag der Veröffentlichung: 10.01.2011

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