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Es schlafen in Wüsten
uralte Gräber
und breiten ein Schweigen.
Es schlafen Bilder
nach Osten gewendet
Könige und Götter.
Doch nichts verrät sich.

Aber es reden
aus Tiefen steigend
dunkle Gesteine.
Und du erblickest
-brüderlich widerlich-
schweigsame Stufen
näher dem Anfang.

Durch Tage und Nächte
folgen die Wasser
gehorsam dem Monde.
Es steigen Bäume
gehorsam zu Wolken
und Wolken zu Gräsern.
Die Blumen blühen
und kennen ihr Maß.
Und unerbittlich
ziehend im Klaren
halten Gestirne
sich Schritt und Waage.

Aber im Dumpfen
zwischen Gesetzen
obersten Wandels
ewiger Gleichung,
zwischen der Sterne
nie irrender Bahn,
zwischen den Steinen,
zwischen den Gräbern,
zwischen der Blumen
Erglühen und Welken
schlafwandeln die Völker.

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Tag der Veröffentlichung: 23.12.2010

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