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So seh' ich dich, geliebter Tanzsaal, wieder,
Den sonst die laute Freude nur belebt,
Und wo vermummt der Leichtsinn auf und nieder,
Wie auf dem Rosenbeet ein Zephyr, schwebt;

Wo aber ich zuerst die Liebe fühlte,
Wovon ich eh den Schatten nur gekannt,
Und tändelnd bloss mit Männerherzen spielte,
Bis Amor mich mit goldnen Ketten band;

Wo stets umringt von lockrer Stutzer Reihen,
Die mich als ihre Königinn verehrt,
Das eitle Mädchen ihre Schmeicheleyen,
Mit halbem Ohre zwar, doch gern gehört;

Wo mir's Vergnügen war, von einer Menge
Hirnloser Gaffer angestarrt zu seyn;
Wo über ihr geschäftiges Gedränge
Ich Frauenzimmer gnug war, mich zu freun;

Wo oft ein Kreis von einem halben Hundert
Als art'ge Masque bald mich angestaunt,
Und bald als gute Tänzerin bewundert,
Und halblaut sich mein Lob ins Ohr geraunt.

Wie eckel sind mir nun die Freuden alle,
Die mich vor kurzem noch so sehr entzückt!
Wie wenig kümmert's mich, ob ich gefalle:
Da, Jüngling, deine Liebe mich beglückt.

Ich schmiege mich, wie eine fromme Taube,
An dich, an dich, den meine Muse preis't,
Und drehe mich zwar mit dem Fuss im Staube,
Doch weit, weit über Sternen fliegt mein Geist.

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Tag der Veröffentlichung: 02.12.2010

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