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Es schenkte ihm Wirtstöchterlein
In seinen Becher edlen Wein,
Bald weißen und bald roten.
Den Becher leert' er bis zum Grund
Und küsste sie auf ihren Mund;
Sie hat ihn gern geboten.

Und als der letzte Silberling
In seiner Trauten Tasche ging
Für edlen Wein, da lacht' er.
"Wenn ich des Weins entbehren muss.
Mir bleibt doch meiner Liebsten Kuss
Für alle Zeit." So dacht' er.

"Wirtstöchterlein, Wirtstöchterlein,
Nicht länger trink' ich deinen Wein,
Denn leer sind meine Hände,
Allein in meinem Herzen blieb
Für dich, mein holdes, süßes Lieb,
Die Treue ohne Ende."

Wirtstöchterlein verzog den Mund,
Wirtstöchterlein zur selben Stund
Hat sich gewandt von hinnen.
Still lächelnd trat der Knecht heran.
Des Hauses Thür ward aufgethan —
Und er war nicht mehr drinnen.

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Tag der Veröffentlichung: 01.12.2010

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