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Jacques Gelee und Boss Hudson setzten ihre Flucht durch die verworrenen Gänge des Krankenhauskellers mit eiligen Schritten fort. Inzwischen war ihr Entkommen bestimmt entdeckt worden, und die Zeit drängte immer mehr. Sollte dieser seltsame Dr. Dylka über ihr Verschwinden informiert werden, würde er rasch auf die Idee kommen, dass es für ihn und seine geheimen Experimente gefährlich werden könnte.

 

Mittlerweile war Boss aus der Manteltasche geschlüpft und wieselte vor Jacques` Füssen umher. Immer wieder blieb er kurz stehen um sich aufzurichten. Witterte er keine Gefahr, huschte er weiter. Manchmal drehte er sich ungeduldig um und wartete auf seinen Gefährten. Gelangte er an einer Abzweigung, dachte er nicht lange über den richtigen Weg nach, er ließ sich einfach von seinem Instinkt leiten. Warum dieser stets richtig entschied, wusste Boss nicht. Das war sein gesamtes Leben so gewesen, er hatte sich stets auf seinen Instinkt verlassen können. Hätte Jacques ihren Fluchtweg bestimmen müssen, wären sie sicherlich schon mehrmals falsch abgebogen. Jacques war halt ein Mensch, da durfte man als Ratte nicht so hohe Erwartungen haben. Boss war schon dankbar, dass der Mann nicht über seine eigenen Füße stolperte und seinem Tempo einigermaßen folgen konnte.

 

Jacques war völlig außer Atem. Ihm fiel es schwer, Boss auf den Fersen, äh, auf den Pfoten bleiben zu können. Doch gerade, als er begann Sterne vor seinen Augen zu sehen, entdeckte er das rettende Hinweisschild. „Ausgang“. Untermalt mit einem grünen Strich. Endlich. Er blieb stehen und stütze seine Hände auf die wackligen Knie.

Der grüne Pfeil zeigte auf eine Türe, die mit Milchglas durchzogen war. Dahinter konnte alles auf sie warten. Die Freiheit. Ein weiterer Kellergang. Die Helfer von diesem Dr. Dylka, die ihrem Chef mit dem allergrößten Vergnügen die beiden Entflohenen übergeben hätten.

 

Boss sah seinen Freund fragend an.

„Was ist hinter dieser Tür, mein Freund?“

„Ich hab keine Ahnung, Boss. Aber wir werden es herausfinden müssen, wir haben keine Wahl. Zurück können wir nicht mehr. Wer weiß, wie nah uns unsere Verfolger schon sind? Die haben den Vorteil, sich hier unten bestens auszukennen. Wir müssen weiter! Und zwar schnellstens!“

 

Vorsichtig drückte er die Klinke herunter. Die Tür war verschlossen.

 

 

 

 

 

Rocco zitterte in seinem Käfig. Nicht aus Furcht, die hatte er schon vor vielen Wochen verloren. Nein. Sein Fell hatte er zum größten Teil eingebüßt. Die unzähligen Experimente des Doktors hatten ihre Spuren auf seinem Körper hinterlassen. Die Bestie hatte auch Säuren an dem kleinen Rattenleib erprobt. Der Wahnsinnige war mittlerweile so niedergeschmettert, da er immer noch keine Fortschritte machte, dass er nichts mehr unversucht ließ. Einen Beobachter hätte dieses nutzlose Handeln vielleicht an das verzweifelte Anflehen eines gottesfürchtigen Sünders an eine höhere Macht erinnert.

 

Dr. Dylka trat mit marmorkaltem Blick an Roccos Käfig. Dass der kleine Nager am ganzen Leib zitterte, nahm er mit Hohn zur Kenntnis.

„Ja, fürchte dich nur vor mir! Wenn ich erst das Rätsel um das ewige Leben gelöst habe, hast du allen Grund dich zu fürchten. Dann werden sich alle Kreaturen dieser Welt vor mir fürchten müssen. Wenn ich unsterblich bin, werden Menschen und Tiere gleichermaßen

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 27.01.2014
ISBN: 978-3-7309-7865-8

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