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Unter einem Dach und doch allein?



In letzter Zeit könnte ich immer wieder weinen.
Wir leben in einer Wohnung und sind doch allein.
Mit Dir streiten kann man nicht,
was mir manchmal das Herz zerbricht.
Einige Dinge bleiben unausgesprochen,
wie, wenn mir dein liebstes Teil zerbrochen.

Ich ärgere mich über viele Kleinigkeiten,
für dich die uninteressanten Seiten.
Für mich sind sie sehr wichtig,
doch du machst sie immer wieder nichtig.
Kennst du meine Lieblingsblume oder -farben?
Deine Gedankenlosigkeit hinterlässt kleine Narben.

Unser kleiner Sohn ist unser Sonnenschein,
doch nur er kann nicht unser Lebensziel sein.
Es gibt auch ein uns, ein Dich und ein mich.
Ein glückliches Umfeld ist doch so wichtig.
Wie kann ich es vermitteln, wenn ich traurig bin?
Im Moment bin ich die große Verliererin.

Ich habe Dir von meiner Angst erzählt.
Zur Zeit habe ich diesen Weg gewählt.
Warum soll ich etwas berichten Dir,
wenn es später weh tut mir?
Kriege oft nur knappe Antworten,
ich verlange doch keine Sahnetorten!

Ist alles ein trügerischer Schein?
Oder bilde ich es mir nur ein?
Sind wir allein, herrscht eisige Kühle im Raum?
Mir tut es unsagbar weh, du glaubst es kaum.
Lass uns über alles reden, und auch mal streiten,
sonst gehen bei mir in Bruch die guten Seiten.

Was bedeute ich Dir noch?
Ich sitze in einem tiefen, schwarzen Loch.
Mein "Schmerz" bleibt unbemerkt.
Etwas läuft hier grundverkehrt.
Von allein kommst Du nicht herunter zu mir.
Hiermit zeige ich die lange Leiter dir.

Machst Du Dir auch Gedanken?
Die Dornen können weiter ranken.
Sprech aus, wenn dich was stört,
so, wie es sich gehört.
Wie können wir miteinander leben,
wenn wir nicht über Alles reden.

Wir wollen unserem Sohn ein Vorbild sein,
aber eine heile Welt ist der falsche Schein.
Hier gibt es nunmal auch Tränen und Streit,
doch in unseren Wänden ist dafür der Weg zu weit.
Miteinander leben heißt auch teilen,
nicht nur die schönen Seiten, die zur Zeit hinwegeilen.

Ich kann nicht mehr so tun als ob ...



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Tag der Veröffentlichung: 13.05.2010

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