Hallo ich bin Mia Paviolo. Ich wohne in Kalifornien in Los Angeles. Ich arbeite momentan nicht, aber ich suche welche.
Na, ja nun wieder zu mir. Ich bin 20 Jahre alt und habe eine eigene Wohnung. Weit von allen meinen Freunden und Bekannten. Die wohnen nämlich alle in San Francisco und Umgebung. Ich habe es bei ihnen nicht mehr ausgehalten. Es ging einfach nicht mehr. Ich hatte mich viel zu sehr verändert. Und damit meine ich nicht die Pubertät. Aber egal, ich will nicht mittendrin anfangen zu erzählen. Sucht euch ein bequemes Plätzchen und lest meine Geschichte…
,,Ok. Dann also um drei Uhr an der Eisdiele?“ fragte ich. ,,Klar, bis dann. Tschüss“ erwiderte sie und legte auf. Das war Ciara, sie ist meine beste Freundin solange ich denken kann. Sie ist das volle Gegenteil von mir, aber wir verstehen uns super.Sie hat kurze blonde Haare und schöne eisblaue Augen. Ich hingegen habe lange braune Augen und dunkle braune Augen. Aber wie heißt doch das Sprichwort ´Gegenteile ziehen sich an` scheint ja wahr zu sein.
Na, ja wir treffen uns um drei Uhr in der Eisdiele. Ich freute mich richtig darauf, weil wir lange nichts mehr zusammen gemacht haben. Außerdem entkomme ich dann der Pflicht auf meinen Bruder aufzupassen. Das wäre heute nämlich dran. Aber das geht ja jetzt nicht mehr. Zwei Fliegen mit einer Klappe, ich bin gut. Es ist jetzt kurz vor zwei und auf meiner Liste stehen noch duschen, schminken und schöne Klamotten aussuchen.
Um halb drei war soweit fertig. Ich hatte mir ein schönes rotes T-Shirt und eine weiße Röhrenjeans. Mit dem Auto brauche ich ungefähr zehn Minuten zu der Eisdiele. Als ich an der Tür war hörte ich in der Küche ein Geräusch. Meine Eltern waren wohl doch noch da. ,, Tschüss Mama und Papa, ich bin heute mit Ciara verabredet wir treffen uns in der Eisdiele.“ rief ich in Richtung Küche. ,, Tschüss und viel Spaß, aber sei pünktlich um acht wieder hier.“ mahnte sie mich. ,, Jaja mach ich. Tschüss!“ und bevor sie was antworten konnten war ich schon draußen. Ich hatte jetzt kein Bock auf langes reden, ich wollte schließlich pünktlich sein.
Trotz meiner Eile war Ciara schneller als ich denn sie stand schon vor der Eisdiele und wartete auf mich. Als sie mich sah lächelte sie und kam mir entgegen. Wir umarmten uns und suchten uns einen schönen Fensterplatz im Cafè. Wir hatten uns viel zu erzählen, deshalb merkten wir auch nicht das der Kellner schon da war und auch unsere Bestellung wartete Ciara bestellte sich einen großen Erdbeer-Becher und ich ein leckeres, großes Spaghetti-Eis. Meins war sehr lecker und Ciaras anscheinend auch.
Nachdem wir unser Eis aufgegessen hatten gingen wir noch in die Stadt. Ciara wollte unbedingt noch bei New Yorker rein, weil sie dort einen Mini-Rock gesehen hatte, denn sie unbedingt haben wollte. Als sie denn schließlich ergattert hatte sind wir noch ein bisschen rumgelaufen. Wir lachten und redeten. Als ich auf die Uhr guckte war es sieben Uhr. Ich musste langsam zu meinem Auto gehen, denn das stand ziemlich weit entfernt. Also verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg. Aber ich hatte keinen Lust die ganze Stadt wieder hochzulaufen, also ging ich durch eine kleine Seitengasse. Ich weiß das klingt ziemlich bescheuert im dunklen durch eine kleine Seitengasse zu gehen, aber ich dachte mir nichts dabei. Am Anfang achtete ich gar nicht auf die Umgebung. Aber nach einigen Metern guckte ich mich doch um. Zugenagelte und heruntergekommene Häuser wo man hinsah. Plötzlich bewegte sich da etwas. Aber es war so schnell das ich dachte es sei eine Reflektion oder Einbildung. Trotzdem machte es mir Angst. Schnell und bestimmt ging ich weiter. Dann hörte ich eine Stimme hinter mir:,, Wo willst du denn hin, kleine?“ Ich drehte mich um. Doch da war keiner. Ich guckte wieder nach vorne. Jetzt rannte ich fast. Doch dann stand er vor mir und zischte leise ,,Ich habe dich doch was gefragt oder irre ich mich?“ hatte ich mehr Mit jedem Wort mehr Angst. Mit einiger Verspätung antwortete ich ängstlich ,,N-N-Nein i-ich meine J-Ja du hast e-etwas gefragt.“ Ich ärgerte mich über mein Stottern ich wollte selbstbewusst rüberkommen, vielleicht konnte ich ja so loswerden. Aber offenbar ging mein verzweifelter Versuch daneben, den er antwortete ziemlich selbstbewusst und selbstzufrieden ,,Und was machst du hier, ist es nicht ein bisschen dunkel und unheimlich in so einer Gasse am Abend?“ Er lächelte, dieses Lächeln war schaurig schön. Alles an ihm war schaurig schön. Seine Haare waren noch dunkler als meine, aber bei der Dunkelheit konnte ich seine Haarfarbe nicht erkennen. Seine Augen aber konnte ich erkennen sie waren schwarz, pechschwarz. Das hässlichste an ihm war seine Kleidung. Sie deutete zwar eindeutig auf bessere Zeiten hin, aber sie waren doch schon ziemlich heruntergekommen. Seine Frage war mir fast bei seinem Anblick entfallen. ,,D-Das ge-geht dich g-gar nichts an.“ Wow woher kam plötzlich der Mut ihm diese Antwort ins Gesicht zu sagen?! ,,Du solltest nicht so mit mir reden.“ er legte eine Pause ein um seinen Worten Nachdruck zu verleihen ,,Aber eigentlich kann es dir egal sein, es verkürzt nur deine verbleibende Zeit.“ Dies sagte er so, dass ich mir den Kopf darüber zerbrach was er damit gemeint haben könnte. Aber mir schwirrte der Kopf vor den ganzen Fragen die ich jetzt hatte. Wieso bin ich nur in diese Gasse gegangen? Suchten meine Eltern mich schon? War es überhaupt schon acht Uhr? Aber ich hatte nicht mehr genügend Zeit um überhaupt für eine Frage zu finden. Denn er stürzte schon auf mich zu und hielt mich fest. ,,Du riechst gut, es wird mir ein Vergnügen sein dich zu töten.“ So langsam merkte ich das ich wegrennen sollte. Doch das wurde mir sichtlich zu spät klar. Jetzt sah er gierig auf meinen Hals und ihm schien das Wasser im Mund zusammen zu laufen. Das durfte nicht wahr sein, die ganzen Geschichten über dunkle Wesen die den Menschen auflauern um sie dann heimlich still und leise umzubringen. Das konnte nicht wahr sein. Aber es gab sie. Vampire. Und einer von ihnen stand nun vor mir und wollte mich auf diese grausame Weise umbringen wie es Vampire nun mal tun. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Was wollte er nun tun? Er wollte mich doch nicht echt töten, oder? Konnte er nicht eine Ausnahme machen? Ich bin doch noch jung? Noch nicht mal neunzehn Jahre alt! Er fing an zu grinsen, anscheinend konnte er spüren was in mir vorging. Eine schnelle Bewegung und ich lag auf dem Boden. Ich bereute es in diese verfluchte dunkle Gasse zu gehen. Das war ein großer Fehler gewesen. Denn dieser hat mein Ende besiegelt. So viele Fragen und Gedanken kreisten in meinem Kopf während er mich wachsam beobachtete. Dann stieß er zu. Er biss tief in meinen Hals, da wo die Halsschlagader liegt. Ich hatte so viel Angst und Panik, das ich den Schmerz erst nicht wahrnahm. Doch dann durchfuhr er mich mit voller Wucht. Ich schrie und versuchte mich zu bewegen, aber das war sinnlos denn er hatte mich fest in seinem Griff. Es gab keine Hoffnung mehr für mich. Dieser Vampir ist das letzte was ich jemals zu Gesicht bekommen werde, dachte ich. Also riss ich die Augen zum letzten Mal auf um ihn nochmal und zum letzten Mal anzugucken. Seine dunklen Haare, seine wunderschönen pechschwarzen Augen und sein blasses kantiges Gesicht. Alles an ihm war wunderschön. So langsam fing an meinem Blickrand alles an zu flimmern, und dann wurde alles schwarz. Alle meine Sinne waren ausgeschaltet. Ich fühlte keinen Schmerz, ich schmeckte das Blut nicht mehr und riechen konnte ich es auch nicht. Nur hören konnte ich noch. Da war ein glucksen. Das kam von meinem Mörder. Doch dann war da noch ein anderes Geräusch, ein Knurren, ein lautes und unheimliches Knurren. Aber es schien nicht von dem Vampir zu kommen der immer noch neben mir saß und mich leertrank. Das kam von einem anderen Wesen. Dieses Wesen war kein Mensch und kein Tier. Es war auch ein Vampir. Was wollten sie alle hier? Wird das hier jetzt ein Beutekampf? Um mich? ,, Lass sie in Ruhe, du hast schon genug gemordet. Hör endlich auf!“ sagte der fremde Vampir zu meinem Mörder .,, Halt dich daraus, dass hier geht dich gar nichts an. Such dir dein eigenes Opfer.“ ,,Das werde ich nicht tun, ich töte nur wenn es nötig ist! Nicht wie du wenn ich darauf Lust habe!“ sagte der Fremde bestimmt. ,,Verpiss dich endlich, sie ist so oder so gleich tot.“ Entgegnete der Vampir der auf mir lag und mir das Blut aussaugte. ,,So weit werde ich es nicht kommen lassen…“ erwiderte der andere. Dann hörte man ein Knurren und ein Reißen. Das ging eine Weile so, bis der Kampf von einem Heulen unterbrochen wurde. Dieses Heulen schien von meinem Angreifer zu kommen. ,, Dieses Mal hast du gewonnen, aber das nächste Mal wird es anders laufen, verlass dich drauf!“ dann hörte man nur noch ein leises Fauchen und dann war er weg, soweit ich es hören konnte. Plötzlich waren neben mir Schritte zu hören. Ich versuchte mich herumzurollen oder irgendetwas tun, aber ich konnte mich nicht bewegen. Alles tat zu sehr weh. Anscheinend hatte er erkannt das ich bemerkt hatte das er neben mir stand denn er fing an zu reden, ganz langsam und ruhig ,,Ganz ruhig, ich tue dir nichts. Der andere ist weg. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Ich weiß du hast jetzt große Schmerzen, aber das wird vorbei gehen. Dadurch das er dir nicht alles Blut ausgesaugt hat wirst du jetzt verwandelt. Hab keine Angst es wird alles gut. Ich bleibe bei dir bis es vorbei ist.“
Diese Worte halfen mir in den nächsten zwei Tagen die unermesslichen Qualen zu überstehen. Am zweiten Tag merkte ich sie kaum noch. Mir schien es besser zu gehen. Mir ging es so gut wie noch nie. Das merkte auch mein Retter, er zog sich immer mehr zurück. Als ich am dritten Tag die Augen zum ersten Mal wieder aufmachte sah ich, das ich in einer kleinen Ecke in der Gasse lag in der ich auch gebissen wurde. Und als ich meinen Kopf leicht nach rechts drehte sah ich meinen Retter, er hatte braun-goldene Haare und blaue Augen. Trotz seiner dreckigen Kleidung sah er wunderschön aus. Er hatte schon bemerkt das ich ihn so anstarrte und guckte mich an. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Dieses Lächeln war ziemlich ansteckend den ich musste auch anfangen zu grinsen. Ich wollte etwas sagen doch er fiel mir ins Wort: ,,Wie geht es dir? Hast du Durst? Brauchst du irgendwas?“ fragte er und mit jeder Frage wurde seine Besorgnis über mich größer. ,, Nein mir geht es soweit gut. Aber durstig bin ich doch ein bisschen.“ Wow, war das meine Stimme oder die eines Engels, sie klang wunderschön. ,, Gut dann kann ich dir gleich zeigen wie du das Problem lösen kannst.“ Sagte er mit Zufriedenheit. Wir gingen in einen nahe gelegenen Park, wo fast gar keiner war. Nur ab und zu trafen wir ein paar. Sie verfolgten uns mit ihren Blicken. Als wir eine Weile gegangen sind sahen wir einen älteren Herr der auf der Bank saß. Ihm schien es nicht gut zu gehen, denn er sah sich immer öfter nervös um. Das machte mich auch nervös, was ging hier ab? ,, Siehst du den älteren Mann da vorne?“ fragte der Junge der die ganze Zeit neben mir her lief. Ich wusste eigentlich gar nichts über ihn. Keinen Namen, warum er mich gerettet hatte, was er mit mir vorhat, so viele Fragen auf die ich keine Antwort finde. ,,Ja, ich kann ihn sehen.“ Was gar nicht so einfach war, denn wir standen hinter einem Busch. ,,Gut, du schleichst dich gleich von hinten an und beißt ihn in die Halsschlagader, dann wird der arme nicht so viel spüren. Ok?“ fragte er und sah mich zögernd an. Das war schon eine gruselige Vorstellung diesem Mann das Leben zu rauben. Sollte das mein Leben werden, anderen Fried lebenden Menschen Das Leben auszusaugen? Aber ich konnte nicht zweifeln, es war mein Überleben, das an diesem alten Herr hang. ,,Ok, ich werde es versuchen.“ Sagte ich und versuchte meine Scheu und meine Angst zu verstecken. Ohne Erfolg. ,,Du brauchst keine Angst zu haben. Er ist alt und sein Leben verwirkt. Ich bevorzuge ältere Menschen, weil sie es dann nicht so schwer haben. Außerdem wird sein letztes Bild, was er vor Augen hat zum Sterben schön sein.“ Fügte er noch hinzu. Wenn ich hätte rot werden können wäre ich auch garantiert rot angelaufen. Also machte ich einen großen Bogen um die Bank herum, so dass er mich nicht sehen konnte. Ich wollte ihm nicht noch mehr Angst machen. Dann hatte ich das hintere Ende der Bank erreicht. Ich pirschte mich langsam an den Mann heran. Ich machte kein Geräusch. Seit der Verwandlung war ich ganz anders. Ich bewegte mich anders, viel eleganter und selbstbewusster. Meine Augen waren von einem noch intensiveren braun und meine Haut war weiß wie Schnee. Der Mann vor mir schien zu merken was gleich passierte, denn er wurde immer nervöser. Immer öfter schaute er sich um. Plötzlich wollte er aufstehen. Ich hatte also nicht länger Zeit. Ich machte mich für den Sprung bereit.Und dann sprang ich. Ich sah alles was um mich herum geschah .Das anmutige Gesicht von dem fremden Jungen der mir mein Leben gerettet hatte. Und dann denn Mann der sich gerade noch versuchte umzudrehen. Aber ich war schneller. Ich sprang in seinen Nacken. Dann biss ich ihn tief in die Stelle wo ich die Halsschlagader vermutete. Ich wollte den armen Menschen nicht auch noch langsam und qualvoll sterben lassen. Er war nur zu falscher Zeit am falschen Ort. Ich trank und merkte das das Brennen in meinem Hals weniger wurde. Dann hörte ich Schritte. Ich wirbelte herum und sah den Jungen, er kam langsam auf mich zu. Er guckte mich vorsichtig an und wartete anscheinend auf etwas. ,,Geht es dir gut?“ fragte er vorsichtig und immer auf Abstand bedacht. ,,Wieso? Mir geht es gut. Sogar besser als vorher. Ist das schlimm?“ fragte ich. ,,Nein, im Gegenteil. Das ist gut .Sehr gut. Du hast das für dein erstes Mal eigentlich ganz gut hingekriegt. Ich bin stolz auf dich.“ sagte er mit einem Grinsen auf den Lippen. Ich fand das Lächeln atemberaubend. Ich musste mich zusammen reißen, das er nicht merkt wie ich ihn anstarrte.Ich war so faszinierd von ihm.Sein Lächeln,sein Aussehen alles an ihm war so beeindruckend.Wir gingen ein Stück weiter in den Park hinein.Es war schon spät.Schlafen Vampire eigentlich?Diese Frage ging mir in dem Moment durch den Kopf als er stehen blieb und mich anguckte.,,Bist du müde?“ fragte er sanft und gutmütig.Jetzt wo er es sagte merkte ich wirklich die Müdigkeit,die sich langsam in mir ausbreitete.,,Ja,wieso?“ erwiderte ich.Wow,ich klang wirklich fertig.Das hatte er wohl auch bemerkt,denn er lief jetzt langsamer und immer darauf bedacht, das ich genau neben ihm laufe.
Schließlich kamen wir an einem großen Haus an. Er deutete darauf und sagte das dies unser Haus zum schlafen sei. Ich wunderte mich darüber woher er dieses Haus hatte. Gehörte es ihm? Dieses Haus ist ziemlich groß, wie er es wohl bezahlt? Na ja, als wir auf der Veranda vor der Tür standen holte er seinen Schlüssel aus der Tasche und schloss auf. Das Haus war riesig. Noch gröüßer als es von draußen erahnen lässt. Zuerst kamen wir in einen großen Raum. Von diesem Raum konnte man in alle Räume der ersten Etage erreichen und die Treppe zur zweiten Etage. ,,Und gefällt es dir?“ fragte er mich. ,,Es ist groß.“ Mehr konnte ich nicht erwidern. So erstaunt war ich von ihm, der Herrlichkeit des Hauses und allem was heute so passiert war.Das konnte doch alles eigentlich garnicht war sein. Oder?!
Etwas später zeigte er mir `mein´ Zimer für die Nacht. Es war sehr geräumig und hatte ein großes Doppelfenster zur Ostseite hinaus. Es war wunderschön, wie alles andere im Haus auch. Mitten im Raum war ein Doppelbett. Das sollte ganz für mich alleine sein? Naben dem Fenster stand ein Kleiderschrank. Das ist warscheinlich der den er vorhin gemeint hatte als er sagte ich konnte die Klamotten benutzen. Also machte ich mich langsam fertig für das Schlafengehen. Ich dachte immer Vampire schlafen nicht, aber dies schien ein Mythos zu sein genau wie die Eigenschaft in der Sonne zu verbrennen, ich bin heute öfters durch die Sonnen gegangen und es ist nichts passiert. Ich suchte mir ein Tank-Top und eine bequeme Jogginhose aus. Danach leggte ich mich in mein Bett und ließ mir den heutigen Tag noch einmal durch den Kopf gehen. Das Erwachen und die Jagd. Das schöne Haus und mein jetztiges Dasein. Aber am allermeisten der Junge der mich den ganzen Tag begleitet und mir ein Teil meines neuen Lebens gezeigt hatte. Ich war fasziniert von ihm und seiner geheimnisvollen und doch selbstbewusster Ausstrahlung. Aber eigentlich wusste ich garnichts über ihn. Wie konnte ich ihn den jetzt schon so mögen? Durch das ganze Grübeln und Und nachdenken schlief endlich ein.
Die nächsten Tage waren eigentlich ganz ruhig. Er zeigte mir meine neuen Welt und seine `Freunde´. Na ja, Freunde nicht wirklich, den Vampire sind Einzelgänger. Außer man ist mit demjenigen zusammen, dass gibt es auch , meinte er. Ich war jetzt schon knapp zwei Wochen bei ihm und wir verstanden uns mittlerweile ganz gut. Dich jetzt wurde er immer distanzierter. Eigentlich wäre mir das garnicht aufgefallen, wenn ich mich nicht in ihn verliebt hätte. Die letzten Tage mit ihm haben mir gezeigt, dass ich nicht mehr ohne ihn sein will. Deswegen spürte ich immer deutlicher wie er sich zurückzog. Als es schließlich schon soweit war das er nicht mehr mit mir redete undüberhaupt mich noch nicht mal mehr anguckte, sprach ich ihn darauf an.Wir saßen gerade am Tisch um den morgigen Tag zu besprechen, das machten wir immer so damit man im Notfall immer wusste wo der andere gerade ist. Eigentlich sinnlos. ,,Was ist eigentlich los mit dir? Du sprichst nicht mehr vernünftig mit mir und gehst mir nur noch aus dem Weg. Habe ich was Falsches getan oder gesagt?“ platzte es schließlich aus mir heraus. Ich konnte diese Worte nicht mehr für mich behalten, ich wollte jetzt die Wahrheit wissen. ,,Nein, du hast nichts falsches getan und auch nicht gesagt. Und es tut mir auch leid dass ich mich so benehme. Morgen wirst du sehen wieso.“ Mit diesen Wörtern beendete er seinen Satz und stand auf. Aber mit dieser Antwort wollte ich mich nicht zufriedengeben. ,,Was hat das zu bedeuten kannst du es mir nicht jetzt sagen?“ fragte ich ihn. Doch als Antwort bekam ich nur ein Trauriges Verneinen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Und es nahm ihn sehr mit das er es mir nicht sagen konnte. Er ging um den Tisch herum auf mich zu und schaute mich an. Dann umarmte er mich und küsste mich auf die Wange. Einen Moment standen wir so umschlungen. Wie kam jetzt plötzlich diese Wendung? Was würde morgen passieren? So viele Fragen und doch keine Antworten. Ich musste wohl bis morgen warten. Schließlich ließ er mich los und ging. Ich wollte ihn nicht gehen lassen, irgendetwas Schreckliches würde morgen passieren und jetzt konnte ich nichts mehr dagegen tun.
Der nächste morgen kam schnell und als ich erwachte fiel mir das Gespräch vom Abend wieder ein. Langsam machte ich mich fertig und ging in die Küche. Auf dem Tisch lag ein Zettel. Ich wollte ihn nicht öffnen. Irgendetwas Schreckliches stand dadrin. Das wusste ich. Trotdem ging ich zum Tisch und hob den Brief so dass ich ihn lesen konnte.
Liebe Mia,
wenn du das hier liest bin ich schon fort. Ich weiß du fragst dich jetzt wieso ich das getan habe. Aber auf diese Frage kann nur ich dir eine Antwort geben. Ich bin auf dem Weg zu Marcus und zum Rat um zu berichten. Marcus ist derjenige dem du dein neues Leben zu verschulden hast. Und ich werde dem Rat davon berichten. Das gestern Abend war meine persönliche Verabschiedung. Das war das letzte Mal das du mich gesehen hast. Es tut mir leid.
Pass auf dich auf und gib Acht auf wen du dich einlässt
Alles Liebe,
Ben
Ich setzt mich auf den Stuhl der neben dem Tisch stand. Wieso? Ich fing an zu weinen. Das durfte nicht wahr sein. Er konnte nicht einfach so verschwinden. Das durfte er nicht, ich brauchte ihn noch. Was sollte ich denn jetzt machen? Hier bleiben wollte ich nicht, es würde mich immer an ihn erinnern. Zu meinen Eltern vielleicht? Die machten sich bestimmt große Sorgen um mich. Aber was sage ich ihnen wenn ich nach zwei Wochen plötzlich wieder zu Hause erscheine? Während ich mir eine Ausrede ausdachte packte ich ein paar von den Klamotten aus dem Schrank in einen Koffer, der unter dem Bett stand. Er würde bestimmt nicht wieder kommen und es waren Frauen-Klamotten. Nachdem der Koffer gefühlt war machte ich mich langsam auf den Weg. Ich wusste nicht wo wir sind aber trotzdem konnte ich mich orientieren. Bevor ich zu meinen Eltern zurückkehre musste ich noch meinen Durst stillen. Ich würde es mir nie verzeihen wenn ich ihnen etwas antun würde. Also ging ich ein Stück durch den Park um eine geeignete Beute zu finden. Eine ältere Dame saß auf einer Bank, neben ihr lag ein Messer. Was hatte sie vor? Wollte sie sich selber umbringen? Ich ging zu ihr um sie zu fragen. ,, Was machen sie hier? Sie wissen doch das dieser Park sehr gefährlich ist, oder?“ sie schaute auf und sah mich an. ,, Ich weiß, aber was kümmert es mich? Mein Mann ist gestorben meine Kinder haben mich in ein Altersheim abgeschoben und keiner interessiert sich mehr für eine alte Dame wie mich. Was gibt es hier noch um mich zu halten? „ sagte sie und schaute mich traurig an. Dass ist die perfekte Beute für mich dachte ich mir. Auch wenn dieser Gedanke sehr grausam war. Ich ging langsam auf sie zu und schaut sie aufmerksam an. ,,Sie wollen also wirklich sterben? Ist das ihr letzter Wunsch?“ fragte ich sie vorsichtig. ,,Ja, das ist er.“ Sie nahm ihr Foto in die Hand und sah mich an. ,,Tun sie`s.“ sagte sie und hielt mir ihren Hals hin. ,,Woher wissen sie das ich …“ fragteich sie erschrocken. Wie konnte es sein das sie mein Geheimnis wusste? ,,Ich bitte sie, die ganzen geheimnissvollen Todesfälle, keine Spuren, keine Hinweise auf den Mörder. Da ist es nicht schwer, wenn man ein bisschen über euch Bescheid weiß.“ Sie sagte alles mit einer Selbstverständlichkeit, die mich überaschte. ,,Willst du es nun hinter dich bringen und mich endlich umbringen?“ fragte sie mit Ungeduld in ihrer Stimme. ,,Ok. Es tut mir leid wenn es doll wehtut, leben sie wohl.“ sagte ich ihr und beugte mich zu ihr hinab. Sie presste das Foto an sich und wartete. Ich näherte mich ihr langsam. So richtig wusste ich nicht was ich tun sollte. Einfach umbringen kam mir ziemlich kaltblütig vor, aber andererseits wollte sie es und ich hatte Durst. Also setzte ich meine kalte Lippen an ihren warmen Hals. Ich merkte wie ihr ein Schauer durch die Glieder fuhr. Ganz furchtlos war sie also doch nicht. ,,Ganz sicher?“ fragte ich sie unsicher. ,,Ja ich bin mir sicher und jetzt bring es bitte endlich zu ende.“ bat sie mich. Noch einmal legte ich meine Lippen an ihren Hals und biss zu. Ihr Blut floss mir in den Mund und ich begann zu saugen.
Es war Abend und ich stand vor dem Haus meiner Eltern. Ich hatte mir viele Gedanken gemacht was ich ihnen den sagen konnte. Letzten Endes bin ich entführt worden von einem maskierten Mann der mich verschleppen wollte. Aber ich konnte ihm entkommen. Ich schaute auf die Auffahrt um zu gucken ob meine Eltern überhaupt zuhause sind. Es standen der grau-blaue Mercedes meine Vaters und der schwarze VW von meiner Mutter. Sie waren also beide zuhause. Ich ging zur Haustür und klingelte.
Es war jetzt eine Woche vergangen nachdem ich wieder nachhause gekommen war.Meine Mutter hatte mir die Tür geöffnet und mich erschrocken und erleichtert angestarrt.Sie ist mir dann um denn Hals gefallen und hatte angefangen zu weinen.Ich hatte versucht sie zu beruhigen.Sie rief mit zittriger Stimme nach meinem Vater und der kam dann auch um mich wieder zuhause zu empfangen.Ich tischte ihnen meine Geschichte mit dem Entführer auf und sie schienen sie einigermaßen zu glauben.Jedenfalls waren sie heilfroh das ich wieder da war.Sie meinten das ich mir ersteinmal etwas anderes anziehen müßte, (ich hatte meine sachen angezogen, die ich als mensch zum letzten mal getragen hatte ) und ein schönes heißes Bad nehmen sollte. Diese Anweisungen befolgte ich nur zu gerne.Später am Abend hatte es sich in der Nachbarschaft schon herumgesprochen das ich wieder aufgetaucht war.Sie kamen alle um mir ihr Mitleid auszurichten und das sie sich freuen würden das ich wieder sei. Einige wollten mich mit der Aussage `Ich bin sicher die Polizei findet den Mistkerl schon…´ aufmuntern. was allerdings total daneben ging, den Ben war kein Mistkerl und ich wette damit das die Polizei ihn garantiert nicht finden wird. Immerhin ist er ein Vampir, und die lassen sich nicht so schnell von der Polizei einfangen. Bisher hatte ich mir jeden Gedanken an ihn verboten aber jetzt konnte ich nicht anders, ich dachte an den letzten Abend den wir zusammen verbracht hatten. Wie er mich zum Abschluß umarmt hatte und mich auf die Wange geküsst hatte und mich zum letzten mal mit seinen wunderschöne, blauen Augen zum letzten mal angeguckt hatte. Ich musste mich zusammen reißen, damit ich nicht auf der Stelle losheulte. Wie konnte er mich nur verlassen? Der Abend ging dann eigentlich ganz schnell vorbei und in mein Bett. Ich dachte noch viel darüber nach wieso er mich einfach verlassen hatte und ob er vielleicht irgentwann sogar zurückkommen würde. Würde er? Plötzlich wurde ich vom Schlaf übermannt und ließ mich in mein Kissen sinken, ich um mich dem Schlaf hinzugeben.
Am nächsten Morgen wachte ich erst spät auf und wusste erst gar nicht wo ich war. Wo waren die zugezogenen weißen Vorhänge? Wo der schöne große Schrank? Ich brauchte eine Weile damit mein Kopf in Gang kommen konnte. Dann fiel mir ein was gestern passiert war und wo ich war. Die Tränen flossen wieder heiß und schnell über meine Wangen. Wieso? Wieso hatte ich so ein Pech? Erst wurde ich mitten auf einer Straße (Na,ja eher Seitenstraße und ich war eigentlich selber Schuld) zu einem Vampir geworden, dann hatte ich fast drei Tage unsägliche Schmerzen von Kopf bis Fuß gehabt um ein Vampir zu werden und zu lernen was ich bin und tun muss um zu überleben. Und als ich mich dann so halbwegs an dieses neue Leben gewöhnt hatte, macht mir ausgerechnet er einen Strich durch die Rechnung. Ich hatte beschlossen seinen Namen nicht mehr zudenken oder sogar auszusprechen da das so oder so wieder in einer Heulerei enden würde. Also konzentriere ich mich jetzt einfach auf mein neues/altes Leben. Das war aber nicht ganz einfach. ,,Bist du schon wach?“fragte meine Mutter und kam leise ins Zimmer. ,,Ja, seit gerade. Wie spät ist es gerade?“ fragte ich sie. ,,Kurz vor zwölf, wieso? Du willst doch nicht etwa in die Schule?!“ sagte sie und es klang ziemlich besorgt. ,,Eigentlich schon. Ich wollte mich bei Ciara Bescheid sagen, das alles in Ordnung sei und es mir wieder gut geht.“ antwortete ich und versuchte so ausgeruht wie möglich auszusehen. Anscheinend klappte es, denn sie schaute mich erst besorgt an und dann ergeben. ,,O.k. Aber nur kurz. Gleich ist große Pause. Wenn du dich beeilst kannst du sie abfangen.“ Sagte sie und ging dann wieder leise aus dem Zimmer. Ich zog mich schnell an und machte mich auf den Weg zur Schule.
Auf dem Schulhof angekommen schaute ich mich um. Alles kam mir bekannt vor, und doch wieder fremd. Es klingelte und die Schülermassen stürmten alle aus der großen Eingangstür. Ich glaubte Ciaras blonde Haare zwischen den ganzen Menschen zu sehen, doch der tauchte ganz schnell wieder unter. Ich schaute mich weiter um. Wie gerne würde ich wieder zur Schule gehen wollen, aber das ging ja jetzt nicht mehr. Ich könnte bei den ganzen Verlockenden Gerüchen nach Blut meine Beherrschung ganz schnell verlieren. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. War sie das? Da an der Schaukel? Ja, das war sie wirklich. Schnell und mit eingezogenem Kopf ging ich zu ihr. Erst kurz bevor ich bei ihr war, sah sie mich. Ihr Blick war fragend und besorgt. Ich griff ihre Hand und zog sie mit mir in eine eher unbelebte Ecke. ,,Mia!!! Wie schön das du kommst! Wie geht es dir? Geht es dir gut? O mein Gott weißt du eigentlich was ich mir für Sorgen gemacht habe??? Aber jetzt bist ja du wieder da.“ stürmte sie auf mich ein. Ich musste sie erst mal beruhigend in den Arm nehmen, sie hätte sonst sicherlich angefangen zu weinen. ,, Hey, Ciara alles wird gut, ich bin doch wieder da. Und ich geh´ auch nicht weg.“ versuchte ich sie zu beruhigen. ,, Das ist es ja gar nicht, du kannst hierbleiben, aber ich nicht. Mein Vater hat einen Job in Kalifornien angenommen. Und meine Mutter guckt auch schon nach einem Job in der Nähe. Das heißt, auch wenn ich mich noch so sträube, die nehmen mich mit. Ich habe keine Ahnung was ich tun soll.“ Beim letzten Satz fing sie fast an zu weinen. Und Ciara weinte nie. Wirklich nie! Das heißt also schon eine ganze Menge mit feuchten Augen so vor mir zu sehen. ,,Alles wird gut, Wir können doch telefonieren und ich habe doch ein Auto. Ich könnte dich besuchen kommen. Außerdem ist Kalifornien doch nicht so schlimm. Immerhin ist es kein Kuhkaff. Freu dich doch in so eine tolle Stadt zu kommen. Du kannst shoppen bis zum Umfallen und vielleicht triffst du sogar einen Star?! Robert Pattinson oder Madonna? Das wäre doch so was von cool. Wenn du einen Star siehst, musst du mir unbedingt ein Foto schicken. Hast du verstanden!?“ Ich hoffte ich hatte sie damit abgelenkt. Stars waren einer ihrer großen Leidenschaften neben shoppen und Sightseeing. Kalifornien würde eine wundervolle Abwechslung für sie bieten. Außerdem wäre sie dann vor mir geschützt. Ich würde es mir nicht verzeihen wenn ich ihr etwas antun würde. ,, Meinst du das ich vielleicht wirklich einen Star treffen könnte? Fragte sie und war schon nicht mehr ganz so traurig. ,, Na klar die müssten doch alle in Herr scharren angelaufen kommen wenn sie wüssten wer du bist!“ Endlich erschien auf ihrem Gesicht wieder ein Lächeln. Wenigstens dieses Problem hatte ich gelöst. Kämmen nur noch so ungefähr hundert. ,, Du besuchst mich aber, versprochen?“ fragte sie und riss mich damit aus meinen Gedanken. ,, Ich werde dich besuchen, so eine Gelegenheit werde ich mir doch nicht entgehen lassen.“ Dann klingelte es und sie wandte sich traurig zur Schule. ,, Tschüss, wir werden heute Nachmittag abfahren. Ich hab dich lieb, bis bald“ sie umarmte mich flüchtig und ging dann ins Schulgebäude. Langsam ging ich vom Schulhof runter nachhause. Ich würde sie nie wieder sehen.
Dachte ich…
So jetzt kennt ihr meine Geschichte. Damals hatte bin mich ungefähr zwei Monate später von Zu Hause ausgezogen. Nun wohnte ich also in einem kleinen Apartment ihn Kalifornien, L.A. Ich fand diese Stadt großartig, sie war voller Menschen und überall waren kleine, dunkle Ecken und Nischen. Man wurde nicht gesehen, und es wunderte niemand wenn mal ein Straßenpenner von der Bildfläche verschwand. Sie war einfach herrlich.
Eines Abends, als ich einen kleinen Verdauungs Spaziergang machte, hörte ich plötzlich ein komisches Schmatzen hinter einer Ecke. Neugierig schaute ich um die Ecke. Ich traute meinen Augen nicht. Da stand sie. Und sie knutschte einen Typen ab. Wer es war konnte ich nicht sehen denn sie stand vor ihm. Aber bei ihr hatte ich keine Zweifel, sie war es wirklich! Ich ließ ein kleines Pfeifen hören. Anscheinend erschrak sie ziemlich, denn sie zuckte ordentlich zusammen. ,, Mia?“ fragte sie. Darauf zischte der Junge etwas Unverständliches und zog sich weiter in die Dunkelheit zurück. Ich konnte ihn nicht sehen. Trotzdem kam er mir bekannt vor. Ciara dreht sich zu mir um und starrte mich an. ,, Hallo Ciara, schön dich zusehen.“ Sagte ich möglichst ausdruckslos. Der Junge machte ein komisches Geräusch. Als ich in seine Richtung sah verstummte er sofort. ,, Hallo Mia, auch schön dich zu sehen. Aber wie du siehst störst du gerade.“ sagte sie etwas zischend und machte eine abfällige Geste in Richtung des Jungen. ,, Wer ist es denn? Kenne ich ihn?“ ich wollte keinen Stress mit ihr aber diese Frage brannte mir auf der Zunge. ,, Ich glaube du kennst ihn.“ Sagte sie und lächelte. Das Lächeln hatte etwas… etwas listiges. ,,Wirklich?“ jetzt war ich richtig neugierig. ,, Komm raus, ich will dich vorstellen Ben.“ WAS??? Ben?? Nein, nein!!!! Das konnte nicht sein. Er konnte nicht hier… mit Ciara… WARUM???? Ich merkte wie sich in mir eine Wut aufstaute die ich nur schwer bändigen konnte. Er trat aus dem Schatten heraus. Er sah genauso aus wie damals. Die aufgestaute Wut wandelte sich in unendliche Traurigkeit und Enttäuschung um. Ich konnte die beiden nicht mehr länger ansehen. Ohne noch ein Wort zu sagen ging ich (Ok, ich rannte und das in Hypergeschwindigkeit). Ich hatte keine Lust auf einen Wortwechsel mit der falschen Schlange oder mit dem Jungen den ich immer noch über alles liebte und sie gerade geküsst hatte. Das war eindeutig. Irgendwo im nirgendwo blieb ich dann stehen. Ich sank an einem Baum zusammen und fing an bitterlich zu weinen. Wenn jemand bei mir gewesen wäre, ich hätte es nicht gehört. Deswegen war ich auch ziemlich überrascht als sich jemand räusperte. Peinlich berührt, weil ich mich demjenigen so verweint und aufgelöst zeigen müsste, blieb ich einfach sitzen. Die Person die sich auch geräuspert hatte ließ sich jetzt neben mir sinken. Ich weinte einfach weiter. Mir doch egal was der Typ von mir denkt. Mich interessiert nur einer, und der hatte soeben meine ex beste Freundin die Zunge in den Hals geschoben. Trotzdem liebte ich ihn noch. Trotz allem was er gemacht hatte. Der Fremde legte mir jetzt einen Arm um die Schultern. Ich wollte protestieren, aber es fühlte sich gut an.
Als ich wach wurde sah ich gerade die Sonne hinter den Wolken hervor brechen. Was war gestern passiert? Ach, ja der Kuss. Und dann das im Wald. Ich glaube ich bin im Arm des Fremden eingeschlafen. O mein Gott! Was war gestern Abend noch passiert? Bin ich mit ihm etwa nachhause gegangen? Nein, ich bin eingeschlafen. In seinen Armen. Nur, wer war er? Ich drehte mich um zu ihm. Einen friedlich schlafenden Jungen. Aber es war nicht irgendein Junge, es war Ben! War er das im Wald gestern auch gewesen? Ich war dann wohl in seinen Armen eingeschlafen. Wie romantisch! Aber Moment mal, hatte er nicht gestern noch mit meiner ex besten Freundin rumgeknutscht? Also warum lag er jetzt hier und ich in seinen Armen? Plötzlich stöhnte er auf und drehte sich um, dadurch zog er mich noch näher an sich. Ich verdrängte jeden Gedanken an Ciara und dachte nur an das hier und jetzt. Ich kuschelte mich wieder an ihn und machte wieder die Augen zu. Plötzlich drehte er sich zu mir. Ich öffnete die Augen wieder und sah das seine auch offen waren. Er schaute mich an und währenddessen kam sein Gesicht immer näher ran. Und dann lagen seine Lippen auf meine. Er begann mich zu küssen und die Schmetterlinge in mir erwachten wieder. Er küsste mich ganz sanft. Plötzlich fuhr er mir durch die Haare und der Kuss wurde heftiger. Er zog mich näher an sich und legte beide Hände auf meine Taille. Ich küsste ihn genauso stürmisch zurück. Mit der einen Hand wuschelte ich ihm auch durch das Haar, und mit der anderen suchte ich seine bis ich sie fand und wir die Finger miteinander verschränkten. Es war ein tolles Gefühl endlich wieder bei ihm zu sein. Ich hatte ihn so vermisst. Langsam ließ er von mir ab und schaute mir in tief in die Augen. ,, Ich hatte dich so vermisst. Glaub mir, der Abschied ist mir sehr schwergefallen.“ sagte er und ich hatte so ein Gefühl, dass er die Wahrheit sagte. ,,Ich dich auch.“ sagte ich. Doch dann fiel mir der Kuss von gestern wieder ein. ,, Du hast mich wirklich vermisst?“ fragte ich ihn. ,, Natürlich. Du weißt warum ich gehen musste, ich konnte Marcus nicht ungestraft lassen. Aber jetzt bin ich ja wieder da.“ Er wollte mich wieder an sich ziehen. Aber ich stemmte meine Hände gegen seine Brust damit er mich nicht an sich ziehen konnte. ,, Was ist? Hab ich was Falsches getan?“ ,,Was war das gestern mit Ciara?“ fragte ich ihn und hoffte das Tränen nicht überliefen. „ Ach du meinst das. Ich… na ja… wollte sie um den Finger wickeln. Ich wusste das sie dich gut kannte und wusste wo du bist. Also hatte ich mir vorgenommen sie danach zu fragen. Aber sie wollte es nicht sagen. Also habe ich mich an sie rangemacht um aus ihr herauszukriegen wo du warst. Und gestern kamen wir aus einem Club, ich hatte vor sie ein bisschen zu betrinken mit der Hoffnung ihr die Antwort endlich entlocken zu können. Aber als wir an der Ecke standen wurde sie ganz anders. Sie fing an zu weinen und mich zu fragen warum ich sie die ganze Zeit nach dir frage. Ich sagte ihr, dass ich dich unbedingt finden muss. Dann zog sie mich um die Ecke ins dunkle. Dann hielt sie mich fest und fing an mich zu küssen. Ich war zuerst geschockt über die Wendung und das sie mich jetzt küsste obwohl sie mich vorher noch angeschrien hatte. Sie fragte mich dann ob ich dich immer noch suchen würde. Ich hatte `ja´ gesagt Und als sie sich wieder hochrecken wollte und ich sie zurückstoßen wollte, standest du da plötzlich an der Ecke. Ich hatte mich zuerst gefreut und dann fiel mir auf wie es auf dich wirken würde wenn du mich mit ihr sehen würdest, also zog ich mich in den Schatten zurück.“ an dieser Stelle rief ich mir meine Gefühle von gestern Abend zurück ins Gedächtnis und dabei entwischte mir eine Träne. Er wischte sie weg und erzählte weiter. „ Du unterhieltst dich mit ihr und ich freute mich so deine Stimme wieder zu hören und dich zu sehen. Doch dann fragtest du wer ich denn war, da wusste ich was ich da angerichtet hatte. Ich wollte mich gerade umdrehen und abhauen und euch einfach stehen lassen. Ich wusste jetzt ja das du hier in der Nähe wohnen würdest und dann hätte ich dich auch gefunden. Aber Ciara war schneller und zog mich aus dem Schatten heraus. Dein Gesicht war schrecklich“ bei dieser Erinnerung schien ihm es kalt den Rücken runterzulaufen „ ich sah die Wut und dann einfach nur noch tiefe Enttäuschung und Traurigkeit. Du hast dich einfach umgedreht und bist weggerannt. Ich hatte Angst dich nochmal zu verlieren und wollte dir gleich hinter rennen, aber Ciara wollte mich nicht gehen lassen. Sie drehte sich zu mir um, grinste mich an und meinte `um die müssen wir uns schon mal keine Sorgen mehr machen´ sie hatte mich damit so wütend gemacht, dass ich mich einfach umgedreht hatte und dir hinterhergerannt bin. Ich fand dich dann in dem kleinen Wald unter dem Baum. Du bliebst einfach sitzen und ich hatte keine Ahnung was ich da machen sollte. Also ließ ich mich neben dich sinken und schaute dich einfach nur an. Deine schönen Haare, deine Hände und deine Tränen die an ihnen runterliefen. Ich legte dir meinen Arm um und du hast dich gegen mich gelehnt. Dann bist du wohl eingeschlafen, oder kannst du dich noch an etwas erinnern?“ fragte er mich aber ich hörte gar nicht hin. Ich war mit der Frage beschäftigt ob ich ihm glauben konnte. Mein Herz sagte ja aber mein Kopf hatte noch Zweifel. Was würde passieren wenn ihm einfiel das der Kuss doch nicht so schlimm wahr sondern eigentlich ganz gut? Würde er mich wieder verlassen um zu Ciara zurück zu kehren? „Anscheinend nicht. Na ja ich hatte dich auf die Arme genommen und du hast dich noch mehr an mir festgekrallt.“ der Gedanke daran ließ ihn schmunzeln „ Dann habe ich dieses Hotelzimmer gemietet, dich ins Bett gelegt und mich dann auch schlafen gelegt. Kurz nach Mitternacht bin ich nochmal wach geworden. Du hast dich rumgewälzt und gestöhnt. Ich hatte versucht dich aufzuwecken, aber als ich dich umdrehen wollte hast du nach mir gegriffen und mich fest umarmt. Dann hast du ruhig weiter geschlafen. Das nächste Mal bin ich aufgewacht als du dich an mich gekuschelt hast“ sagte er und grinste „Tja, und damit wären wir wieder in der Gegenwart. Glaubst du mir?“ gute Frage, glaube ich ihm? Konnte ich ihm vertrauen? „Ja.“ hörte ich mich sagen. Er grinste und ich grinste zurück, das war echt ansteckend. Dann zog er mich an sich und diesmal ich machte keine Anstalten ihn dabei aufzuhalten. Er küsste mich wieder und ich machte mir keine Gedanken mehr um Ciara und alles andere, nur er und ich zählten jetzt. Ich presste meinen Körper gegen seinen und er umarmte mich stürmisch. Der Kuss war noch ein ticken heftiger als vorhin. Wie lange hatte ich mich nach ihm gesehnt, und jetzt war er endlich da und er liebte mich. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Es war so ein schönes Gefühl. Seine Hände waren überall. In meinen Haaren, an meiner Hüfte, bei meinen Händen. Wir wälzten uns übers Bett. Und wir hörten erst wieder auf, als wir beide völlig atemlos waren. „Willst du bleiben?“ fragte er mich nach einer Weile. Ich hatte keine Ahnung was er damit meinte. Wollte er mich doch nicht? Oder wieso jetzt diese Frage?! „Ich meine, möchtest du hierbleiben, oder mit mir wegziehen?“ Ach so, das meinte er. Ich überlegte, eigentlich war es ja ganz schön hier, aber mit ihm zusammenzuziehen klang auch verlockend. Und mal ehrlich ich würde lieber in einem Kaff mit ihm leben, als in einer Großstadt alleine in dem Wissen ihn abgewiesen zu haben. „Klingt gut. Hast du schon eine Idee wohin wir ziehen könnten?“ „Wie wäre es wenn wir nach Australien. hat eine Hütte, in der es sich gut zu zweit leben lässt. Und da ist alles was wir brauchen.“ fügte er noch hinzu. “ Ok. Aber ich trinke kein Blut von Kängurus. Und außerdem, wie sollen wir da hingelangen?“ fragte ich ihn. „Wir werden ein Schiff nach Australien nehmen und dann das Haus suchen. Wir müssen es nämlich erst finden, den mein Großvater hatte es zu seinem Schutz tief in einem Wald gebaut, er war nämlich auch ein Vampir. Ich weiß ungefähr wo es ist. Er hat mich damals manchmal abgeholt und dann sind wir durch Australien gewandert, das hat Spaß gemacht.“ bei den letzten Sätzen wurde er immer nachdenklicher und leiser. Ich wollte eigentlich nicht nachfragen, doch schließlich siegte doch die Neugier „Was ist mit deinem Großvater?“ platzte es dann aus mir heraus. Gleich als die Frage ausgesprochen war bereute ich sie schon. Seine Miene verfinsterte sich noch mehr. „ Mein Großvater lebte in New York. Dort wurde er auch verwandelt. Als er ein Jahr dort wohnte, war er es leid in einer so großen Stadt zu leben. Er wollte da raus. Also baute er sich eine kleine Hütte in Australien. Etwas abseits von den Menschen, die müssen ja nicht wissen wer da in ihrer Nähe wohnt. Er wohnte da viele Jahre. Immer in den Sommerferien durfte ich eine Woche bei ihm sein. Und er war auch derjenige der mich dann verwandelt hat.“. Ich hatte jetzt so viele Fragen, und ich hätte ihn auch gerne gefragt, aber ich wollte nicht das er mich für aufdringlich hält. Er sagte nichts mehr. Er schaute mich nur an und lächelte. Ich lächelte zurück. Dann fing er doch wieder an zu reden „Aber eines Tages bekam ich keinen Anruf und kein Bescheid mehr, dass ich zu ihn kommen könne. Die Sache ließ mir keine Ruhe und so beschloss ich ein halbes Jahr später zu ihm zu gehen und nach den rechten zu sehen. Als ich am Haus ankam war es leer. Ich schaute überall nach, aber ich fand ihn nicht.“ könnten Vampire weinen, hätte er wahrscheinlich geweint, und ich auch. „ ich zog die nächste Woche quer durch das Land, nach irgendeiner Spur, irgendein Hinweis. Eines Abends kam ich an einem Lager vorbei. Ich erkannte, dass sie Amerikaner waren. Von fern sah es so aus wie ein Ritual. Ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen und wollte schon vorbei gehen, als ich das Wort `blutsaugender Dämon´ hörte. Ich pirschte mich näher an das Lager heran, um sie besser zu hören. Nach einigem zuhören wusste ich, dass sie meinen Großvater erkannt und ermordet haben. Plötzlich sah ich nur noch rot. Ich weiß nicht genau, was danach passiert ist, ich weiß nur noch das alles voller Blut war und ich keinen Durst mehr hatte.“ er sah mich traurig an als wollte er sich für das was passiert war entschuldigen. Aber das musste er doch nicht, ich hätte wahrscheinlich genauso gehandelt. „ War es schlimm?“ was ist das den für eine bescheuerte Frage?! Natürlich muss es für ihn schlimm gewesen seinen Großvater zu verlieren. Aber Moment mal, wenn der Großvater ein Vampir war, wie war er dann entstanden? Konnten Vampire Kinder kriegen? ,,Ja, in den ersten Tagen war es schlimm, aber dann wurde es immer erträglicher damit umzugehen. Ich habe mir eingeredet, dass es für meinen Großvater als Rache gereicht hätte. Er hat immerhin niemanden etwas getan, abgesehen von denen er das Blut abgezapft hatte.“ Es war zwar einen Antwort auf eine meiner Fragen, aber ich war immer noch auf die andere Frage konzentriert, die die ich mir in meinem Kopf gestellt hatte. Ob Vampire Kinder kriegen konnten. „ Was ist? Habe ich dich erschreckt mit meiner Geschichte? Das wollte ich nicht.“ „Nein, hast du nicht.“ „Was ist es dann? Sag es bitte.“ Wie sollte ich es ihm denn sagen? Wenn Vampire rot werden könnten wäre ich bestimmt rot geworden. „ Wenn du es nicht sagst, denk ich viel schlimmer als es ist. Bitte.“ konnte ich es ihm sagen? Würde er mich auslachen? Ich sah ihn an. Er schaute erwartungsvoll zurück. Nein, er würde mich nicht auslachen. ,,Also…wie… kann ein Vampir Kinder bekommen?“ Schließlich brach es aus mir heraus. Er sah mich belustigt an. „Ach darauf willst du hinaus. Nein, können sie nicht. Mein Großvater war noch ein Mensch als er meine Mutter zusammen mit seiner Frau, meiner Großmutter, bekommen hatte. Er hat sie nur als kleines Kind gesehen. Später hatte er viel zu viel Angst ihr etwas anzutun, so sehr liebte er sie. Aber mich wollte er sehen, seinen Enkelsohn. Damit war Mutter einverstanden. Sie wusste, dass er anders war. Nicht was, aber anders. Sie hat seine Zweifel berücksichtigt und hat seine Regeln befolgt. Sie ist ihm nie zu nahe gekommen. Das hat sie immer ein wenig traurig gestimmt.“ er sah mich traurig an. Schließlich war er es, der das Schweigen brach „ Was hältst du denn jetzt von der Idee nach Australien zu gehen? Wir können ja mal gucken wie es da so ist.“ „ Ich finde die Idee gut. Aber dafür müssen wir aufstehen… vielleicht doch nicht?“ neckte ich ihn. Ich hatte es geschafft, er grinste. Er drehte sich und begann mich zu kitzeln. „Ey, lass das! Hör auf ich bin kitzelig! Hihihi lass das. Okay, okay ich steh ja schon auf.“ Ich wollte gerade aufstehen, doch da hielt er mich schon wieder fest. „Hab ich dich denn schon entlassen?“ fragte er in einem hoheitsvollen Ton. Er sah mich fragend an. Seine Augen trieften vor Schalk. Ich ließ mich zurück ins Bett fallen, direkt in seine Arme, ich konnte es immer noch nicht fassen, ich hier in seinen Armen, dass er wirklich wieder da war und mich liebte, war das nicht zu schön um wahr zu sein?! Nun war ich diejenige die ihn kitzelte. Am Bauch schien er besonders kitzelig zu sein. Also versuchte ich meine Hände aus seinem Griff zu ziehen. Doch das ließ er nicht zu. Er schien zu wissen was ich wollte, denn er ließ meine Hände nicht los. Ich versuchte es nochmal mit mehr Kraft, aber er gab nicht nach. Stattdessen zog er mich weiter in seine Arme. Ich versuchte nochmal ihn zu kitzeln aber ich konnte mich nicht bewegen, er hielt mich zu fest, aber sodass es mir nicht wehtat. Ich zog mich zu ihm hinauf und drückte meine Lippen auf seine. Mit nicht der Reaktion hatte er gerechnet. Nun hielt ich ihn fest. Er versuchte sich aus meinem Griff zu befreien. Doch das gelang ihm nicht. Er gab es auf und gab sich mir hin. Er küsste mich sanft und schlang seine Arme um mich. Das fühlte sich so gut an. Ich ließ meinen Griff lockerer werden um ihn auch zu umarmen. Aber sobald ich ein bisschen locker gelassen hatte drehte er mich herum. Sodass ich auf ihm lag. Völlig bewegungslos starrte ich ihn an. Er grinste nur, ganz Herr der Lage. Dieser …. Er küsste mich wieder, aber diesmal heftiger. Er ließ seine Hände über meinen Rücken gleiten während ich ihm Haar rumwühlte. Im schien es zu gefallen, denn er stöhnte und fing an meinen Rücken zu kraulen. Er ließ sie über meine Taille und über meine Hüften kreisen um dann wieder nach oben zu kraulen. Meine Hände glitten an seinem Arm hinunter zu seinem Bauch. Kurz kraulte ich ihn und dann ging ich wieder an seinem Arm hoch. Er drehte mich herum, sodass er jetzt auf mir lag. Ich kraulte jetzt seinen Rücken, ließ sie an seinen Seiten gleiten, rauf und wieder runter. Wir küssten uns wild und stürmisch. Plötzlich schreckten wir beide gleichzeitig empor. Es hatte an der Tür geklingelt. Wer konnte das sein? Ben schien sich diese Frage auch zu stellen, denn er schaute mich genauso fragend an wie ich ihn. „ Ich geh mal gucken, du bleibst hier, Ok? Ich bin auch gleich wieder da, versprochen.“ „Ok, ich bleibe hier, aber ich werde aus der Tür gucken.“ sagte und schaute ihn an. Wer konnte das schon sein? Außerdem um diese Uhrzeit. Wie spät war es eigentlich? Oh… 13.36 doch schon so spät. Wann fährt eigentlich das Schiff nach Australien ab? Oder wie gelangen wir dort hin? Ich war schon ziemlich aufgeregt darauf, dass ich mir ihm wegziehen würde. Nur wir zwei… Ben war inzwischen aufgestanden und zur Tür gegangen. Man hörte leise Stimmen. Ich konnte zwar nicht herausfinden wem die andere Stimme gehörte, aber ich hörte das Ben ziemlich sauer war. Ich ging zur Schlafzimmertür und lugte zur Eingangstür. Dort stand… Ciara! Wie hatte sie herausgefunden wo wir waren und was hatte sie jetzt vor? Wollte sie mir Ben wieder wegnehmen? Würde er freiwillig mitgehen? Stopp! So etwas durfte ich nicht denken. Er hatte mir angeboten mit ihm wegzuziehen, nicht ich. Also muss ihm doch etwas an mir liegen. Trotzdem was machte sie hier? „Verschwinde!“ das war eindeutig Bens Stimme „Nein, bitte! Gib uns noch eine Chance! Die blöde Kuh Mia hat jemanden wie dich nicht verdient. Wir beide sind zu höheren geboren. Wir gehören zusammen!“ den letzten Satz schrie sie. Sie hatte auch schon angefangen zu weinen (was ziemlich selten war). „Lass mich in Ruhe. Ich liebe dich nicht. Ich liebe Mia. Und das weißt du auch. Ich habe sie schon einmal verloren und das stehe ich kein zweites Mal durch. Also… geh jetzt!“ Ciara schien plötzlich gemerkt zu haben, dass ich lausche und wischte sich schnell die Tränen ab. Sie verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen. Ben drehte sich zu mir um und sah mich an. Das war das schönste, was je jemand über mich gesagt hatte. Ich lief in seine Arme. Er fing mich auf und drückte mich an sich. Ciara räusperte sich und kam einen Schritt auf uns zu. Was hatte sie vor? Mich aus seinen Armen reißen? Sie kam näher und funkelte mich an. „ Das Gespräch war noch nicht beendet. Diese Zeit gehört noch mir!“ sie versuchte mich tatsächlich aus Bens Armen zu reißen, aber er dachte gar nicht daran. Er drückte mich nur noch fester an sich. „ Lass das Ciara, es hat keinen Sinn.“ „Nimm deine Finger von ihm du Schlampe!“ kreischte sie und funkelte mich dabei an. Ben wollte etwas sagen, doch ich gab ihm zu verstehen das ich jetzt dran war. „ Das kann ich nicht.“ sie wollte schon etwas erwidern doch ich kam ihr zuvor „ Und ich werde mich auch nicht von ihm trennen. Solange er es will bin ich bei ihm. Und jetzt, verschwinde!“ ich versuchte sie möglichst siegreich anzugucken, was mir auch, glaube ich, ganz gut gelang. Wenn Blicke töten könnten würde ich jetzt tot sein. Sie schaute mich noch einmal mit ihrem vernichtenden Blick an, dann Ben mit einem enttäuschten und wütenden und dann drehte sie sich um und ging. „ Wir sind uns nicht das letzte Mal begegnet.“ Dieser Satz erinnerte mich an jemanden. Dieser Jemand hatte diesen Satz ungefähr genauso gesagt. „ Wie zum Teufel hat sie herausgefunden wo wir sind?!“ Diese Frage war wohl eher an ihn selbst gerichtet. Meine Frage wirbelte mir immer noch im Kopf herum. Sie nimmt immer mehr Gestalt an und das was daraus entsteht gefällt mir gar nicht. Was wäre wenn… „ Was ist? Du guckst so erschrocken. Sie wird dir nichts tun, dafür werde ich sorgen. Keine Angst.“ Ich fing doch tatsächlich an zu weinen. Wenn er wirklich zurückkommen würde und sich an Ben rächen würde… Wie würde es ausgehen? „ Es ist nicht Ciara die mir Sorgen bereitet.“ „Wer denn?“ „Marcus“ so, jetzt war es draußen. „ Dir passiert schon nichts. Er wird dir nichts antun können. Dafür werde ich schon sorgen.“ „Ich habe keine Angst um mich.“ ich mich aus seiner Umarmung um ihn anzugucken „ Ich habe Angst um dich. Als ich von ihm gebissen wurde und du kamst, hat er gesagt `das nächste Mal wird es anders laufen´. Ciara hat mich da gerade dran erinnert. Was ist wen er uns auch so schnell finden wird wie Ciara? Was machen wir dann?“ ich wieder an zu weinen. „ Wir gehen jetzt nach Australien und wenn wir da sind überlegen wir weiter, ok?“ „Ok“ Ich wischte mir die Tränen ab und folgte ihm zurück ins Schlafzimmer. „Hast du Sachen die du gerne mitnehmen möchtest?“ fragte er mich und drehte sich zu mir um. „Eigentlich schon.“ „Eigentlich?“ „Ja, die Sachen sind aber noch in meiner Wohnung. In L.A.“ „Dann holen wir sie.“ Ich lächelte, er grinste zurück. Anscheinend konnte er es auch kaum erwarten mit mir zusammen zu ziehen. Das freute mich. „Danke.“ Ich ging um das Bett herum um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Er erwiderte ihn sanft.
Ich schloss auf und wir traten ein. Er brauchte keine Sachen, meinte er, Klamotten und so würde er sich vor Ort besorgen. Ich wollte trotzdem etwas mitnehmen. Eigentlich nur eins. Ein Foto von meiner Familie. Den Rest würde ich nicht brauchen, meinte Ben. Also ließ ich den Schlüssel auf dem Küchentisch liegen und wir machten uns auf den Weg. Sollten die doch denken was sie wollen. Und wenn Ciara ( oder Marcus, diesen Gedanken bekam ich nicht mehr aus meinem Kopf) in die Wohnung kommen sollte, mir doch egal. Hier war nichts was auf unseren Aufenthaltsort hindeuten würde. Am Hafen angekommen, suchten wir die Neptun I. Wir fanden sie schnell, denn es war ein großer Luxusdampfer. Ben hatte so ein großes Schiff gewählt?! Oh mein Gott! Und das nur für eine Fahrt nach Australien… Na ja, wir machten das wir an Bord kamen. Wir wollten schließlich einen schönen Platz an Deck haben. Wow stiegen hier viele Leute ein. Massen über Massen. Als alles eingestiegen waren ruckelte es und der Dampfer fuhr los. Man war ich aufgeregt.
Wir waren jetzt schon eine Stunde auf dem Dampfer, und unser Anlegehafen kam langsam in Sicht. Wir wollten von dort ein Flugzeug nach Australien nehmen. Die Spur verwischen und so. Die ganze Fahrt über fühlte ich mich schon beobachtet. Ben anscheinend auch, denn er drehte sich auch immer wieder um. Plötzlich verkrampfte er und schaute hinter mir jemanden oder etwas an. Er stand ruckartig auf, griff mich am Arm und zog mich mit. „ Was ist denn los? Wohin gehen wir?“ fragte ich ihn, doch er gab mir keine Antwort. Wir gingen zu einer freien Stelle an der Reling. Ben drehte sich nochmal um und seine Züge verhärteten sich. Er kletterte über die Reling und gab mir hektisch zu verstehen, dass ich ihm folgen solle. „ Bei drei lässt du los, hast du verstanden!“ „Was… Wieso sollte ich?“ das klang ein bisschen gröber als gewollt. „ Vertrau mir einfach. Bitte“ setzte er noch hinzu. Ich nickte ihn kurz an und machte mich bereit zum Sprung. „ Eins…“ Oh Gott war das tief „ Zwei…“ würde es wehtun? War das Wasser sehr kalt? „DREI!“ schrie er und wir sprangen. Ich stieß mich mit aller Kraft von der Reling ab. Ich hatte das Gefühl ich könnte fliegen. Als wir auf dem Wasser aufkamen war es ganz anders als erwartet. Nicht kalt und hart, sondern eher warm und weich. „Tauch unter!“ hörte ich Bens Stimme. Ich holte tief Luft und tauchte unter. Das Wasser war blau und klar, von oben sah es ganz anders aus. Aber warum sind wir gesprungen? Wer war da oben auf dem Dampfer, der nun an uns vorbei fuhr. Ein Arm zog mich von dem Dampfer weg, weiter ins offene Meer. Ich wollte protestieren, weil ich doch Luft holen müsse. Aber da fiel mir auf, dass ich gar keine Luft benötige. Ich musste nicht atmen. Ich konnte wahrscheinlich Stunden unter Wasser bleiben. Eine schöne Aussicht im Angesicht zu diesem Problem. Der Arm ließ mich los und ich sah Ben. Er schaute mich an und zeigte mir, dass ich ihm folgen solle. Wir schwommen ein ganzes Stück in Richtung des Ufers. Kurz davor bog er nach rechts ab, und wir schwommen um das Ufer. Irgendwann schien die Luft rein zu sein, und wir tauchten auf. Wir gingen den Strand hoch. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren. Ich folgte Ben, der in einen kleinen Wald ging. Wir blieben auf einer kleinen Lichtung stehen. „ Wer war das Ben? Und warum sind wir dann vom Dampfer gesprungen?“ Er sah mich wütend an. Ich hatte Angst. So viel Angst, dass letzte Mal hatte ich so viel Angst bei meiner Verwandlung. Moment mal… Ich wusste plötzlich wer an Bord war und ich wusste auch warum wir vom Dampfer gesprungen sind. Marcus war an Bord gewesen. Wie hatte er uns finden können? Wie war das möglich? Und warum schaute er jetzt so wütend? Würde er mich zu meiner Sicherheit verlassen, wie er es schon einmal getan hatte? „ Marcus“ erwiderte er auf meine längst vergessene Frage. „Aber wie konnte er uns finden?“ „ Ciara war bei ihm. Sie hat ihm erzählt wo wir waren und er ist uns auf das Schiff gefolgt.“ erklärte er. „Und was machen wir jetzt? Ich meine wirst du jetzt gehen?“ fragte ich ihn unsicher. Er sah mich an las meinen Augen ab was ich nicht wollte aber in Erwägung zog. „Hey, ich werde dich nicht nochmal freiwillig verlassen. So was darfst du nie wieder denken, hast du gehört?!“ ich war so erleichtert und glücklich darüber, dass er nicht Mal daran dachte mich noch einmal zu verlassen. Er kam auf mich zu und schlang seine Arme um mich. Ich sah ihn an und ich sah in seinem Blick das er genauso glücklich war wie ich. Ich wünschte dieser Augenblick würde für immer sein. Nie aufhören. Immer in seinen Armen, auf dieser schönen Lichtung und in seinen glühenden Blick versunken. „Entschuldigung wenn wir stören.“ Ertönte eine Stimme von dem nördlichen Rand der Lichtung. Obwohl ich seine Stimme bisher nur einmal gehört hatte, erkannte ich sie sofort wieder. Es war Marcus. Marcus kam näher, sodass man ihn besser sehen konnte. Er sah genauso aus wie damals. Schaurig schön. Hinter ihm kam Ciara aus dem Schatten. Sie hang an ihm wie eine Klette. Man konnte sie kaum erkennen, der Himmel wurde immer dunkler. „ Hallo Mia, schön dich wiederzusehen. Und Ben…es ist mir ein Vergnügen.“ Er fing an zu lächeln. Aber nicht so wie Ben mich anlächelt, sondern fies und mordlüstern. Er schien über etwas nachzudenken und fasste scheinbar einen Entschluss „ Du würdest eine super Nykroa abgeben. Möchtest du? Ich würde dich verschonen und dir ein schönes Vampirdasein versprechen.“ Was um alles in der Welt war eine Nykroa? „ Ach ja, du weißt wahrscheinlich gar nicht was oder wer eine oder ein Nykroa ist. Eine oder ein Nykroa sind Mitglieder in einer Gruppe, die mir unterliegen. Wir sind zwar noch nicht viele, aber es werden mehr… und dann ist keiner mehr vor uns sicher.“ Wow, jetzt war offiziell, der hat einen Knall. Eindeutig. „Niemals!“ sagte Ben und stellte sich vor mich „Ich werde nicht zulassen, dass du ihr etwas antust. Nimm sie“ - er zeigte auf Ciara-„ und verschwinde.“ Zischte er. „Du hast wohl noch eine Kleinigkeit vergessen. Ich hatte dir beim letzten Mal versprochen, dass wenn wir uns das nächste mal begegnen würden, würde es anders ausgehen. Und nun ist das nächste mal“ sagte Marcus und trat einen Schritt auf Ben zu. Oh mein Gott, er hatte es nicht vergessen. Was machen wir jetzt? Ben ist anscheinend fest entschlossen zu kämpfen. Ciara, der erst jetzt einzufallen schien, was uns gleich blühen würde, machte ein schuldbewusstes Gesicht und murmelte etwas wie eine Entschuldigung. Pah! Beinahe hätte ich darüber gelacht. Sie hat ihm gesagt wo wir sind. Sie hat uns verraten. Und sie ist auch schuld an unserer Situation. Ben und Marcus gingen jetzt im Kreis und keiner ließ den anderen auch nur eine Sekunde aus den Augen. Ciara und ich schauten wie gebannt auf die beiden. Wer würde verlieren? Wie würde es ausgehen? Was passiert wenn Ben… Nein! So darf ich nicht denken. Ich muss mich konzentrieren und ihn unterstützen können, wenn es sein sollte. Ich bekam langsam echt Panik. Keiner stieß aus seiner Bewegung hervor um anzugreifen. Ben blieb stehen und schaute Marcus unverwandt an. „Willst du das wirklich, ich habe dich schon einmal besiegt und ich kann es wieder.“ „Mich kriegst du nicht weich mit deinem Gesäusel. Letztes Mal war ich erschöpft und ziemlich geschwächt vom Hunger. Jetzt bin ich aber nicht hungrig und erschöpft. Ich habe meine Kraft zurückgewonnen und ich kann und werde dich besiegen. Und wenn du erst mal weg bist, kommt Mia bestimmt auch zu Vernunft. So wie Ciara.“ Er drehte sich kurz zu ihr um. Doch das war ein Fehler gewesen. Ben schoss blitzschnell hervor und riss Marcus das rechte Bein weg, sodass er fiel. Als er lag, drehte er sich herum und sah, dass Ben die Oberhand gewonnen hatte. Er versuchte sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Doch egal wo er sich hindrehte stand plötzlich einer von Bens Füßen. „Wolltest du etwas sagen?“ fragte Ben und schmunzelte über den bisher glimpflichen Ausgang des Kampfes. Er machte einen Schritt weg von ihm, sodass er aufstehen konnte. „Willst du noch mehr?“ fragte Ben spöttisch. „ Du…“ zischte Marcus. Jetzt wollte ich aber auch mal etwas sagen. „Du was? Na, fällt dir nichts ein, ist aber auch besser so, in deiner misslichen Lage, ne?!“ sagte ich und lächelte herablassend in seine Richtung. „ Ihr werdet es noch bereuen, dass ihr mich so erniedrigt. Ihr werdet schon sehen!“ schrie er. „ Ich begehe nie denselben Fehler zweimal. Du kannst dich darauf einstellen, dass wir uns heute zum letzten Mal sehen. Obwohl ich es nicht gerne mache… Möchtest du noch etwas sagen?“ Marcus starrte ihn ungläubig an, als ob er nicht glauben könnte, dass es gleich vorbei sein wird mit ihm. Ben drehte sich zu mir um und sagte „ Das gleich wird kein schöner Anblick für dich sein, bitte dreh dich um. Es ist nur zu deinem besten.“ Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, hatte ich mich schon umgedreht. Ich wollte nun wirklich nicht mit ansehen, wie ein Vampir umgebracht wurde. Aber er hat es verdient. Wie viele Menschen hat er wohl vor mir schon getötet, wie viele hätte er noch getötet? Oh mein Gott, wie kann ein Mensch (Sorry Vampir) so blutrünstig und mordsüchtig sein? Wenn jemand seinen Tot verdient hatte, dann er. Ich erschrak fürchterlich als plötzlich jemand seine Hand auf meine Schulter legte. Ich dachte für einen kurzen Moment, dass Marcus sich noch rauswinden konnte und Ben jetzt tot hinter mir liegen würde. Langsam und jederzeit bereit mich zu verteidigen, drehte ich mich um. Dort lag zum Glück nicht Ben sondern Marcus. Die Anspannung, die in der letzten Stunde rapide zugenommen hatte, nahm schnell ab. Das eizigste Problem, dass Ben und mir jetzt noch im Weg stand, war Ciara. Sie starrte abwechselnd Marcus dann Ben und dann mich an. Marcus traurig, Ben sauer und entschuldigend und mich sauer ziemlich mies. „Was willst du hier noch?“ fragte Ben. Ciara löste ihren Mörderblick von mir und guckte verängstigt in seine Richtung. „Hau endlich ab. Er ist tot und dein Gekeife bringt ihn auch nicht mehr zurück.“ Sagte Ben und ging ein Schritt in ihre Richtung. „ I-Ich gehe ja schon. Aber ich werde wieder kommen. Verlass dich drauf.“ Die letzten beiden Sätze waren wohl an mich gerichtet, den es war nicht derselbe Grund wie von Marcus, nein, sie wollte wieder kommen um mich umzubringen und so Ben zu haben. Sie drehte sich um und verschwand. Ich starrte ihr noch eine ganze Weile hinterher. Ben drehte sich zu mir um und kam langsam näher. „Hab keine Angst, sie wird dir niemals etwas anhaben können. Das werde ich nicht zulassen.“ Das sagte er jetzt zum zweiten Mal und wie beim ersten Mal hatte ich nur Angst um ihn. Was ist wenn Ben ihr in die Quere kommt und ihn dann…
Das könnte ich nicht verantworten. Aber Ciara ist nicht Marcus, sie ist doch nicht so stark und gerissen, dass sie Ben besiegen könnte, oder? Sie hat es immerhin geschafft sich mit Marcus zu verbünden und sie haben uns gefunden. Da war Ciara bestimmt auch dran beteiligt. Und aufgeben wird sie jetzt erst recht nicht, sie hat noch nie aufgegeben. Aber Ben versteht es nicht, dass ich mir Sorgen um ihn mache, nicht um mich. „Hey, alles wird gut. Wir suchen uns jetzt das nächste Schiff das nach Australien fährt und dann wird alles gut“ wiederholte er. In gewisser Weise beruhigte mich das auch, wie sollte Ciara herausfinden das wir nach Australien gezogen sind. Apropos umziehen, meine Habseligkeiten sind jetzt auch futsch. Die sind nämlich noch auf dem Dampfer. Und ich wette damit das bestimmt ein paar Leute unseren überstürzten Abgang gesehen haben und das wir nicht mehr aufgetaucht sind. Also sind wir in deren Augen tot. Deshalb können wir nicht mehr auf den Dampfer zurück. Wie gern würde ich wenigstens das Foto meiner Familie wiederhaben, dass ist das einzige was ich noch als Erinnerung an sie habe. Ich kann ja unmöglich 10 Jahre später sie mal besuchen kommen und immer noch so aussehen wie 22. „Ich… wollte dir noch etwas geben. Ich habe es aus deinem Koffer genommen um es vor gewissen“ an dieser Stelle grinste er ein bisschen-ich könnte das nicht nach solch einer „Situationen zu retten“ sagte er und griff in seine Brusttasche. Er holte ein kleines fast trockenes Stück Papier heraus und gab es mir. Ich nahm es engegen und klappte es auf. Es war das Foto was ich geradeeben noch so vermisst hatte. Ich starrte ihn an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er hat an etwas so nichtiges (für ihn) gedacht, was für mich jedoch von unschätzbarem Wert ist. Ben schien meine Sprachlosigkeit anders zu deuten denn er versuchte sich zu entschuldigen dafür das er an meinem Koffer war und es einfach herausgenommen hatte. Ich starrte ihn noch eine Weile an, bis ich es nicht mehr aushalten konnte. Ich rannte zu ihm und umarmte ihn und drückte gleichzeitig meine Lippen fest auf seine, das war mit Abstand das bisher beste Geschenk das mir jemand gemacht hatte. Er war erschrocken und überrumpelt, dass merkte man ihm an. Doch dann schien er zu kapieren, denn schlang seine Arme um mich und küsste mich zurück. Es war wunderschön. Wir hatten (im Moment) nichts zu befürchten, keiner Zwang uns zur Eile, wir konnten einfach nur genießen. Wir küssten uns sehr lange. Die Sterne über uns funkeln hell und um uns herum ist nur der Wald.
Ich drehte mich um. Langsam wachte ich auf. Ich sah Ben, der neben mir immer noch schlief. Es war ein schöner Anblick in so friedlich zu sehen. Ich stupse ihn an, damit er aufwacht. Immerhin ist das der Ort wo Marcus… apropos Marcus, wo ist der eigentlich? Hatte Ciara ich mitgenommen? Ben drehte sich erwachend zu mir um. „ Morgen, wie geht es dir?“ fragte er mich und grinste. „Soweit ganz gut. Ich hätte da nur eine Frage, wo ist eigentlich, aber hat Ciara ich mitgenommen?“ „Nein, ich habe ihn gestern Nacht noch weggetragen. Wäre sonst keine so schöne Atmosphäre gewesen.“ Er schien heute Morgen gute Laune zu haben, denn er grinste schon wieder. Ich freute mich darüber und wir puschten uns so hoch, dass wir Bauchschmerzen hatten, vor Lachen. Er küsste mich kurz auf den Mund und stand dann auf. Ich folgte ihm und wir rannten in Richtung Hafen.
Am Hafen angelangt, fragten wir, wann denn das nächste Schiff nach Australien abfahren würde. „Morgen kommt der nächste Dampfer nach Australien. Gegen 12.00 Uhr mittags.“ sagte ein Matrose. Ben sah ihn misstrauisch an. Und gab eine gereizte Antwort. Warum? Kannte er den Typen? Als wir den Pier wieder hoch liefen fragte ich ihn „ Wieso warst du so unfreundlich zu dem Matrosen, er hat uns doch nur das nächste Schiff nach Australien genannt.“ Ben drehte sich zu mir um und sah mich an. „ Hast du das gar nicht bemerkt? Wie er mit dir geflirtet hat? Er wollte dir schöne Augen machen und das konnte ich nichtzulassen. Du gehörst mir.“ Erwiderte er energisch. Ich war geschmeichelt, aber der hatte doch nicht mit mir geflirtet, oder?! Ben sah mir an, dass ich ihm nicht glaubte und sagte „ Dreh dich mal um und sieh ihn an.“ Das tat ich dann auch. Der Matrose stand da immer noch und starrte mich an. Dann winkte er und zeigte mir, dass ich ihn anrufen solle. Hastig drehte ich mich wieder um. „ Oh Gott, du hattest Recht. Aber du weißt doch, ich gehöre dir.“ Sagte ich und grinste. Ich schaute zu ihm hoch und sah, dass er auch grinste.
Wir verbrachten die Nacht in einem Hotel nahegelegen dem Hafen. Wir `frühstückten´ gut und machten uns dann auf den Weg zum Hafen. Der flirtende Matrose wartete schon auf uns, na ja, eher auf mich, denn Ben-der meine Hand hielt-sah er mit eifersüchtigen Blicken an. „Hallo, wie geht es dir?“ fragte er mich. Was ich ein bisschen unhöflich fand denn Ben stand genau neben mir. Deshalb antwortete ich demonstrativ „ Uns geht es gut danke, wann kommt denn das Schiff jetzt?“ fragte ich noch hinterher um das Thema zu wechseln. Der Matrose sah Ben jetzt leicht angesäuert an und antwortete „ Es ist das große blau-weiße.“ Sagte er und deutete auf eines der vielen riesigen Schiffe „Ich wünsche ihnen eine angenehme Fahrt, Miss. Der Herr“ sagte er und ging schnell davon, aber nicht ohne mir noch einmal einen enttäuschten Blick zuzuwerfen. Ich drehte mich wieder um und kuschelte mich an Bens Arm. Wir gingen auf das Schiff und beobachteten jeden neueinsteigenden Passagier, denn wir wollten nicht noch mal überstürzt das Schiff verlassen müssen. Als endlich alle eingestiegen waren lichtete das Schiff den Anker. Eine ganze Weile beobachteten wir die anderen noch, aber irgendwann merkten wir das wahrscheinlich niemand an Bord ist der uns etwas Schlimmes wollte. Als wir uns ganz sicher waren, dass uns auf dem Schiff keine Gefahr droht, lehnten wir uns zurück und beobachteten die Sonne und das Meer. Wir fuhren nach Australien, wo keine Ciara ist oder sonst wer, der unser Bequemlichkeit im Weg stehen würde.
Tag der Veröffentlichung: 14.12.2011
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