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Ein viel zu warmer Wintertag





Erwache an einem sonnigen Januar morgen. Blinzelnd schaue ich in richtung Fenster, in dem sich im strahlenden Schein der Sonne, tauende Tropfen in tausend Farben und Facetten
spiegeln. Mühe mich unter der Last meiner „Weihnachtskilos“ schnaufend in
Richtung Bad.
Nach dem grau der letzten Tage und Wochen empfängt mich helles Tageslicht, und schmeichelt meinem Spiegelbild. Ein dickliches blasses stoppelbärtiges Wesen blickt mir entgegen. Da helfen auch Rasur und Wasser kaum. Erinnere mich meiner " Guten Vorsätze "
am Silvesterabend und der Sport und Laufschuhe unterm Gabentisch.
Vom Sonnenlicht und dem traurigen Anblick im Spiegel beflügelt, suche ich Laufschuhe
und Sportdress. Der Sweater scheint mir vom letzten Waschen etwas eingelaufen, aber
der Sitz der Schuhe ist perfekt.
Voller Tatendrang verlasse ich das Haus. Keine nasse Kälte nein Frühlingshaft warm
Umschmeichelt die Sonne mein Gesicht. „Leichtfüßig“ beginne ich, der erstaunten
Nachbarschaft. Freundlich zuwinkend die Straße hinunter zu traben.
Gefühlte 10 km, exakt gemessene 500m, weiter beginnt mein Atem kurz zu werden.
Spüre die Blick der Nachbarn im Nacken. Muss es unbedingt noch um die nächste
Ecke schaffen. Zitternd von Krämpfen geschüttelt, klammer ich mich beidarmig an
Eine Laterne und ringe nach Luft. Über Höfe und Gärten vor den blicken der Lacher
geschützt schleppe ich mich nach hause zurück. Schuhe samt Sportdress verschwinden
im Ofen.
Bei sechs Eiern mit Speck erhole ich mich langsam von den Strapazen und verfluche
das Bilderbuchwetter


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Texte: Beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 03.03.2012

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