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Flucht







Deine Zeit läuft", das waren die Worte die mir immer noch durch den Kopf hallten. Jetzt sitze ich im Zug und meine Gedanken schweben förmlich durch dieses stickiges Abteil. Das angeklappte Fenster rüttelte, dass ich dachte das es mir gleich auf den Kopf fallen würde.
Das Abteil war bis auf den Platz neben mir vollkommen belegt. Vom weiten erkannte ich den Schaffner im hinteren Teil des Wagons. Ich glaube das er zu der unfreundlichen Sorte gehört, da er einen ernsten Ton gegenüber der Frau, die ihre Karte verzweifelt suchte, angeschlagen hatte, den ich nicht auch zu Hören bekommen möchte.
Der Mann mir gegenüber las gerade die Zeitung, die Schlagzeile: Kunstraub "das Mädchen mit dem Perlenohrring". Ich musste unwillkürlich schlucken. Der Zug fuhr durch einen Tunnel und kam zum stehen. Die Gelegenheit packte ich am Schopf und lief ins nächste Abteil in der Hoffnung hier zu verschwinden, doch keine Chance. Die Bahn gewann wieder an Geschwindigkeit und der Tunnel endete hier , ein Bahnhof kam zum Vorschein. Die Bahn stoppte ein weiteres Mal, schwankte leicht nach links aus und kam zum Stillstand. Die Türen öffneten sich und die Luft in der Bahn wurde mit der feuchten Sommerluft, zudem mit der Masse der eintretenen Menschen zu einem grade nicht aushaltenden Gemisch. Ich presste mich zwischen einem übergewichtigen älterem Mann und einer Rentnerin vorbei. Ich überprüfte ob der Rucksack noch an Ort und Stelle war und lief so schnell ich konnte den Bahnstieg hinunter in Richtung Treppe, so dass ich eine junge Frau mit ihrem Kind fast erfasst hätte. " Da drüben !", hörte ich eine kraftige Stimme hinter mir und das Geräusch von schneller werdenen Schritten. Ich musste mich nicht umdrehen um die weitere Stimme zu erkennen es war James. " Ja dort ist, wir müssen sie erwischen!" Mein Puls hatte bestimmt schon die Höchstzahl erreicht und ich keuchte wie ein Marathonläufer. Fall jetzt nicht hin, du musst weiter. Ich drehte mich um sah zu der Bahn auf dem gegenüber liegenden Bahnsteig und ergriff meine einzige Chance. Die Türen der Bahn schlossen sich nacheinander und ich sprintete und erreichte sie gerade so. Nun schloss sich auch die Tür . Vor mir prallten die beiden Fäuste des Begleiters von James gegen die Scheibe. Noch voller Adrenalin holte ich mein Handy aus der Tasche und versuchte die Tasten zu treffen : treffen trafalger square in 2 Stunden.


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Texte: Alle Rechte liegen allein bei mir
Tag der Veröffentlichung: 11.04.2012

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