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Warum sterbe ich nicht?
Wieso nicht? Ich habe meine Augen geschlossen und es gewollt, doch ich konnte nicht. Ich war peinlich berührt. Und nun? Ich muss leben.
Ich möchte gern leben, aber ich habe auch nichts dagegen zu sterben.
Sterben. Ein komisches Wort. Eigentlich möchte ich nicht sterben, ich möchte tot sein. Ich habe keine Angst etwas zu verpassen. Ich glaube nicht, dass mich so oder so noch etwas erwartet. Nur nichts.
Wenn ich eines vermissen würde, dann wären es Träume. Dinge, an die wir glauben, auf die wir hoffen, praktisch zusammengepackt zu wattebäuschigen Lügen. Wir lieben die Lüge. Wir lieben, was wir glauben wollen, um es selbst ganz kurz wahrzuhaben. Wir lieben, was wir glauben wollen und deshalb hassen wir das Leben. Es ist dumm und witzlos. Flach und ohne Charme. Wir träumen von einem Leben, wie im Hollywoodfilm.
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre das Leben von jemandem geschrieben wurden, ohne Sinn und Verstand. Es wird viel zu viel gewollt, alles prosaisch aufgebaut, dann verstrickt es sich in Feinheiten, kommt zu keinem vEnde und zieht sich endlos dahin. Man erwartet jederzeit den großen Knall, doch der kommt nicht. Er kommt nicht. Nie.
Warum sterbe ich nicht?

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Tag der Veröffentlichung: 19.08.2011

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