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Kommissar Hagen trifft am Tatort ein, sieht zuerst die zugedeckte Leiche. "Wer hat Sie gefunden?"
"Ihr Mann benachrichtigte uns", antwortete ihm ein Polizeibeamter.
"Und wessen Schuhabdruck ist das? Er muss von einem Turnschuh sein."
"Ja, woher wissen Sie das?", fragte ihn der Beamte,"wir prüfen es bereits."
"Gut, hm woher ich das weiss, Kollege ich bin schon so lange in diesem Beruf und hab schon so viele Dinge gesehen, was Sie sich nicht einmal vorstellen können wie schlecht die Menschen miteinander umgehen", damit dreht er sich um und geht ins Haus und trifft dort auf den Hausherrn, den Sohn Jonas und die neue Lebensgefährtin Yvonne Gruber.
"Guten Morgen, ich bin Kommissar Hagen, also wer hat Ihre Frau auf Ihrer Terrasse getötet?"
"Wir bestimmt nicht, meine Exfrau tyrannisierte uns wo sie nur konnte. Sie hatte nur noch Kontakt zu Jonas."
"Jonas, weisst du etwas?" fragte der Kommissar ihn freundlich.
Dieser schüttelt den Kopf und fragt seinen Vater, ob er in sein Zimmer gehen könne. Sein Vater blickte den Kommissar fragend an, dieser nickt und erlaubt es dem Jungen.
"Also Herr Reichmuth, jetzt wo ihr Sohn nicht mehr im Zimmer ist, wer hat ihre Frau getötet, oder wissen Sie wer ein Motiv haben könnte?"
Herr Reichmuth schüttelt nur mit dem Kopf und meint,"nein, ich habe keine Ahnung."
"Sie drohte uns ständig, es ging schon so weit, dass sie vorgestern einen Stuhl durchs Fenster geworfen hatte, nicht wahr Konrad", wirft die Lebensgefährtin dazwischen.
"Drohungen?", fragte der Kommissar,"was für Drohungen."
"Sie wollte mehr Geld und das alleinige Sorgerecht für Jonas", antwortete die Lebensgefährtin aufgebracht,"hab ich nicht recht Konrad?"
"Ja, sie wollte immer wieder Geld von mir und sich alleine um Jonas kümmern, aber das lasse ich nicht zu, er ist auch mein Sohn und ich bin genauso verantwortlich für ihn wie Sie es wahr."
"So so, mhh gut das wär's für den Moment, ein Kollege wird Fingerabdrücke und eine Speichelprobe für die DNS von Ihnen dreien nehmen, keine Sorge, dass tun wir nur um Sie auszuschliessen und zum Vergleich der Abdrücke, die wir sicher auf der Leiche finden werden." Damit verabschiedet er sich und geht schwermütig aus dem Haus.

Ein paar Tage später will er gerade den Hörer abnehmen um die Verdächtigen aufs Präsidium zu bestellen, als ein Beamter in sein Büro stürmt und sagt,"wir haben die Tatwaffe und den möglichen Täter mit 5000.- Euro in der Tasche gefunden. Beide sind auf dem Weg hierher."
Also legt er den Hörer auf die Gabel zurück und wartet ungeduldig auf den Verdächtigen, dabei spielt er nervös mit einem Kugelschreiber und kaut unruhig auf seinem Zahnstocher herum da er seit ein paar Wochen das Rauchen abgewöhnt hat, hat er keine Kontrolle mehr über seine Hände.
"Ja bitte", brummt er als es an der Türe klopft. Dabei sieht er ein alter Bekannter an der Tür mit Handschellen stehen und meint amüsiert,"Mike Koch, was für eine nette Überraschung!"
"Was soll ich hier?", murrt der Verdächtige ungeduldig.
Hagen nickt ein paarmal und meint:"Sag mir Koch wieso hast du Frau Reichmuth getötet?"
"Ich kenne keine Reichmuth, also kann ich sie nicht ermordet haben", erwiedert dieser aufgebracht.
"Komm schon Koch, du hast 5000.- Euro in deiner Tasche, Ihre Telefonnummer und du wilst Sie nicht kennen! Erzähl keine Märchen."
"Aber ich habe diese Reichmuth nicht getötet, ich bin sauber. Ich gebe zu, ich kenne Sie, aber auch nur weil ich auf der Baustelle ihrer Terrasse arbeite, darum heisst es noch lange nicht, dass ich Sie getötet habe!"
"Also, hat Herr Reichmuth dir das Geld gegeben, damit du sie aus dem Weg räumst", wirft Hagen dazwischen.
"Nein es war anders rum."
"Wie andersrum?"
"Ich sag jetzt gar nichts mehr, ich will einen Anwalt sofort!"
"Ist schon okay, wir besorgen dir einen Anwalt, aber in der zwischen Zeit, kannst du schon mal in einer Zelle überlegen, wie du aus dieser Sache raus kommen willst."
Koch, schaut kurz zu Hagen auf und meint Schulter zuckend:"Frau Reichmuth bestellte mich zu sich und beauftragte mich ihren Exmann zu töten, aber ich bin kein Mörder, trotzdem nahm ich das Geld und bin abgehauen.
"Wie war das genau Koch, raus mit der Sprache und schön langsam und alles der Reihe nach, wenn ich bitten darf." Dabei gab er einen Kollegen ein Zeichen, der setzte sich auch sogleich hinter einen Schreibtisch und wartete.
Koch beschrieb alles ganz genau, dabei hat er seinen Anwalt komplett vergessen.
Zum Schluss fragt ihn der Kommissar,"wo warst du Freitagnacht auf Samstagmorgen?"
"Ich traf um elf Frau Reichmuth um ihr zu sagen, dass ich den Auftrag nicht ausführen werde. Sie rastete total aus, ich liess sie stehen und ging in meine Stammkneipe."
"Also Koch, korrigiere mich, wenn ich was nicht richtig verstanden habe, Frau Reichmuth wollte von dir dass du ihren Ehemann für sie tötest und Sie gab dir dafür die 5000.- Euro richtig?"
"Ja, hab ich doch gerade gesagt!" erwidert Koch ungeduldig und klopft nervös mit dem Finger auf die Schreibtischplatte.
"Gut Koch, das werden wir nachprüfen."
"Kommissar ich schwöre es Ihnen, ich habe diese Frau nicht getötet, ich nahm nur das Geld und bin abgehauen."
Hagen nickt in Richtung des Beamten, der in der Ecke gewartet hat und meint zu Koch:"Auch wenn du sie nicht getötet hast, wirst du trotzdem hier bleiben, und der Richter wird sich sicher freuen dich zu sehen. Besorgt ihm einen Anwalt."
Ein paar Stunden später erhält er den Bericht der Spurensicherung, Die Tatwaffe war ein etwa fünfzehn Zentimeter langer Schraubenzieher. Es wurden drei verschiedene Fingerabdrücke sicher gestellt.
"Bringt Koch sofort in mein Büro", bellt Hagen in den Flur hinaus. Ein paar Minuten später sitzt Koch wieder vor dem Kommissar.
"Was gibt's?", fragt er grinsend.
"Wie kommen deine Fingerabdücke auf diesen Schraubenzieher?"
"Ganz einfach, der gehört mir, hier sind sogar meine Initialien drauf, sehen Sie Herr Kommissar."
"Das ist alles?" brüllt Hagen, der andere nickt nur ständig und erwidert,"wie gesagt, ich habe sie nicht umgebracht."
"Das werden wir noch sehen. Abführen!". bellt er.
"Was meinen Sie Kollege, hat er Sie getötet oder nicht?", Hagen fährt müde übers Gesicht und erwiedert "ich weiss es nicht, aber irgendwie glaub ich ihm, er ist nur ein Kleinkrimineller, aber jemanden tu töten, ist schon heftiger. Ich glaube nicht, das der genug Mumm in der Hose hat sowas zu tun."

Es ist schon später Nachmittag als er endlich den Hörer abnimmt, die Nummer wählt und meint," Herr Reichmuth, kommen Sie bitte mit der ganzen Familie aufs Präsidium,...., noch heute ja."
"Herr Reichmuth bitte, nehmen Sie doch Platz, erzählen Sie mir nocheinmal, wieso Sie mit Ihrer Frau immer wieder Streit hatten."
"Wie gesagt, meine Exfrau tyrannisierte uns ständig, sie wollte das alleinige Sorgerecht für Jonas und mehr Geld..."
"Sie war also pleite?"
"Ja, das sagte ich doch, Sie wollte immer nur Geld von mir, weil Sie nicht richtig damit umgehen konnte, dass war schon immer so, wir hatten auch während unserer Ehe immer Streit deswegen."
"Hm, haben Sie ihr in letzter Zeit Geld gegeben, sagen wir so um die 5000.- Euro?"
"Nein."
"Sind Sie sich ganz sicher?"
"Ja, ich bin mir sicher, wieso fragen Sie?"
"Weil Ihre Frau in Auftrag gab Sie umzubringen und es Sie 5000.- Euro gekostet hat. Haben Sie sie deswegen getötet? Weil Sie es gewusst haben, oder Sie Frau Gruber, wussten Sie etwas darüber?"
"Nein", erwiedert diese entrüstet,"je weniger ich diese Frau sehen oder hören musste um so besser, ich konnte diese Zicke nicht leiden." Entschuldigend sieht sie ihren Partner an und meint zu ihm:" Es tut mir leid Konrad, ich weiss Sie war die Mutter von Jonas aber es ist nun mal so."
Dieser nickt nur verständnisvoll,"ist schon gut Liebling, ich weiss Sie war schwierig."
"Schwierig",faucht sie aufgebracht," Sie war eine egoistische, dumme...."
"Nana, ich muss doch sehr bitten Herrschaften", beschwichtigt Hagen das Paar und nickt zu dem Jungen, der wie ein häufchen Elend auf seinem Stuhl sass.
"Entschuldigung Herr Kommissar, aber ich konnte diese Frau einfach nicht ausstehen."
"Ist schon gut Frau Gruber, das merkt man."
"Also Herr Reichmuth, Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet, wussten Sie, dass Ihre Frau sie umbringen lassen wollte?"
"Nein, sicher ich habe Sie hassen gelernt, aber ich wusste nicht, dass sie mich auch so hasst und es soweit gehen würde, obschon es ihr zuzutrauen wäre, Sie war depressiv. Von wo hatte Sie nur das Geld?"
"Das will ich von Ihnen wissen, es wurden 5000.- von Ihrem Konto abgehoben, wer hat alles Zugang zu diesem Konto?", will Hagen wissen.
"Ich, meine Lebensgefährtin und mein Sohn. Aber die haben sicher nichts damit zu tun", erwiedert Herr Reichmuth ungehalten.
"Frau Gruber, wie standen Sie sonst zu Frau Reichmuth, mal abgesehen dass Sie sie nicht leiden konnten?"
"Sie war die Exfrau meines Lebensgefährten, mehr nicht. Sie mischte sich ständig in unser Leben und wollte mich und Konrad auseinander bringen. Aber getötet habe ich Sie nicht."
"Wie kommen Ihre Fingerabdrücke auf die Tatwaffe?", fragte der Kommissar listig.
"Ich, ich habe sie gefunden und ihn den Container der Arbeiter zurück gebracht", stotterte sie.
"Wo haben Sie sie gefunden?"
Traurig schaut sie zu ihren Lebensgefährte und antwortet:" in einer Schublade in Jonas Zimmer."
"Was sagst du da Yvonne, warum hast du mir nichts davon erzählt?", will Konrad aufgebracht von ihr wissen.
"Ich wusste doch nicht, dass damit deine Ex erstochen wurde", antwortete sie den Tränen nahe. "Bitte Herr Kommissar, ich wusste nicht was es mit diesem Schraubenzieher auf sich hat, er gehörte nicht in den Wäscheschrank von Jonas und es waren Inizialien MK darauf, niemand in unserer Familie fängt mit MK an. Also brachte ich ihn in den Container der Arbeiter, weil da ein Herr Koch arbeitet.
"Gut. Wussten Sie das Mike Koch Vorbestraft ist, und er Sie töten sollte?", blickte Hagen fragend zu Herrn Reichmuth.
"Nein, wir fanden in der Zeitung eine Anzeige, Bauarbeiter suchen Arbeit, und wir wollten unsere Terrasse umbauen, so stellten wir die Arbeiter ein und sie leisten wirklich gute Arbeit."
Kommissar Hagen schaut zu Jonas und blickt ihm tief in die Augen und fragt:"Also Jonas, hast du deiner Mutter die 5000.- Euro gegeben?", der Junge nickt schweigend.
"Warum? Hat Sie dich danach gefragt,wusstest du was Sie mit dem Geld vorhatte?"
Wieder nickt er stumm mit dem Kopf.
"Erzähl mir alles Jonas."
Jonas und fängt an zu reden, ganz leise,"ich wusste Anfangs nicht was sie mit dem Geld wollte, ich dachte mir, sie bräuchte es zum Shoppen und um ihren gewohnten Lebensstil zu erhalten.
"Was meinst du mit dem gewohnten Lebensstil erhalten?"
"Paps bezahlte ihr immer weniger Unterhalt und sie fragte mich zwischen durch ob ich ihr etwas Geld vom Konto geben könnte."
"Sie fragte dich nach meinem Geld!"
"Ja Paps, du wolltest ihr ja nichts mehr geben und sie wurde immer unglücklicher und unzufriedener, es ist deine Schuld, dass sie Anfing zu trinken", wirft Jonas seinem Vater heftig vor." Du bist Schuld dass sie jetzt tot ist", schluchzte er.
"Das reicht jetzt Jonas, deine Mutter wollte wieder Arbeiten gehen und ich sah keinen Grund, sie noch weiter zu Unterstützen."
"Sie fand aber keine Arbeit", brüllt Jonas aufgebracht.
"Ist schon gut Jonas", behruhigt ihn der Kommissar,"was geschah weiter?"
"Sie wollte meinen Vater töten, ich konnte es doch nicht zu lassen, sie zwang mich dazu den Schraubenzieher aufzuheben und auf sie einzustechen, ich konnte es aber nicht, sie war doch meine Mutter, aber sie meinte nur wenn ich sie nicht aufhalte, werde sie meinen Vater töten. Darum stach ich zu immer und immer wieder bis sie sich nicht mehr bewegte."
"Jonas, das ist nicht wahr, was hast du getan?", verwirrt sieht der Vater zu seinem Sohn und kann nicht glauben was er gerade hörte.
"Es tut mir leid Paps, aber wenn du ihr nicht immer weniger Geld gegeben hättest und ihr euch mal richtig ausgesprochen hättet ..."
"Nein nein Jonas mir tut es leid, ich muss mich bei dir entschuldigen, wir hätten dich da nicht mit reinziehen sollen. Es tut mir wirklich leid mein Junge!", entschuldigt er sich und nimmt in fest in die Arme, was er ausnahmsweise mal zulässt.
"Ich..., was passiert jetzt mit ihm?", fragend blickt er zum Kommissar.
"Das muss der Richter entscheiden! Ich weiss nicht ob er nach dem Jugendstrafrecht verurteilt wird. Ich werde sehen was ich tun kann."
Jonas wird abgeführt sein Vater ruft ihm hinterher."mach dir keine Sorgen Junge, ich besorg dir einen guten Anwalt. Wir stehen hinter dir, wir halten zusammen verstehst du!"

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Tag der Veröffentlichung: 07.04.2012

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