Kapitel 8
Genervt strich ich mir eine Strähne meiner Haare hinters Ohr.
„Keine Sorge, Dad. Mir geht’s es gut – zumindest vor ein paar Sekunden.“, grummelte ich ins Handy.
„Was machst du gerade?“, fragte er mich neugierig.
Genervt stieß ich die Luft aus.
„Dad, ich hab Unterricht!“
„Ach so. Und? Wie ist die Schule so? Wie ist dein Lehrer? Hast du schon Freunde gefunden? Wie gefällt dir dein Zimmer? Was für ein Fach hast du gerade?“
„Man, Dad. Du bist schon so schlimm wie Emily!“, sagte ich gestresst.
Ich schielte kurz zu meinem Lehrer, was ich sah amüsierte mich zutiefst. Seine linke Augenbraue zuckte bedrohlich hoch und runter, sein Gesicht war so rot, als hätte man ihn mit roter Farbe ins Gesicht gepinselt und seine Fäuste ballte er so fest zusammen, sodass man seine Knöchel weiß hervortreten sah. Beinahe hätte ich bei diesem Anblick laut los gelacht, hätte Alex mir nicht das Handy aus der Hand genommen und auf Lautsprecher gestellt.
„Was ist denn los? Ist was passiert?“, fragte mein Dad besorgt.
„Hey, Mark!“, rief Alex und ließ sich auf den Stuhl meines Lehrers fallen.
„Hallo, Alex! Und wie ist´s dort?“
„Ganz okay. Wir haben grad Mathe, um deine Frage von vorhin zu beantworten.“, sagte Alex und fläzte sich gemütlich auf dem Stuhl.
Sind die och ganz dicht?! Die taten so als ob die auf der Terrasse saßen und eine Tasse Kaffee tranken und etwas Plauderten, anstatt dass 35 Leute ihnen dabei zuhörten!!! Das kann doch echt nicht wahr sein!! Ich kochte vor Wut.
Meine Hand schnellte blitzschnell hervor und schlug ihm mit meiner flachen Hand gegen den Hinterkopf. „Au! Wofür war das denn?“, fragte er sich den Hinterkopf reibend.
„Um deine Dummheit zu verscheuchen, aber du hast anscheinend so viel davon, dass es keinen Unterschied gemacht hat!“, fauchte ich ihn an.
Alex hob entschuldigend seine Hände und meinte noch: „Ich wollte doch nur, dass der Lehrer weiß, wer dran ist. Damit du keinen Ärger bekommst.“
Ich blickte kurz zu unserem Lehrer und verzog sogleich verärgert meine Augenbrauen zusammen. Mein achso toller Lehrer war so erstaunt, dass er HERR Watson live hörte, dass er gar nicht mehr seinen Mund mehr zu machen konnte.
„Machen Sie lieber den Mund zu, bevor Sie noch eine Fliege verschlucken.“, sagte ich noch spöttisch, bevor ich mich wieder Alex und meinem Dad zu wandte.
„Verzeihst du mir?“, fragte Alex versöhnend.
Als ob!
„Nein!“, sagte ich hart.
Alex fuhr sich seufzend durch die Haare. Sollte ihm recht geschehen. Später würde es noch Rache geben, doch als erstes musste ich schaffen, dass mein geliebter Vater endlich auflegte. Und das mit meinem Lehrer war wohl ein Reinfall gewesen. Ein minus Punkt für dieses Internat. Wie sagte Amelie immer? „Shit has hanppend“ oder so ähnlich. Das passte perfekt in meine Situation. Ich seufzte.
„Warum verzeihst du ihm nicht? Er wollte dir doch nur helfen.“, meinte mein Dad an der anderen Leitung.
Ich schnaubte verächtlich.
„Du bist doch der Grund warum ich sauer auf ihn bin!“
„Ist ja gut. Ich lege auf, damit ihr euch wieder versöhnen könnt. Und schick doch Amelie bitte ein paar Bilder. Sie ist während ihrer Arbeit so hibbelig. “, sagte mein Dad noch schnell, bevor er auch schon aufgelegt hatte.
Das penetrante Tuten war zu hören. Ich war fertig. DAD machte mich fertig. Nach dieser Angelegenheit hatte ich eine Schüssel Heidelbeeren verdient. Was den Lehrer anging, er suspendierte uns den restlichen Tag vom Unterricht wegen Störung des Unterrichts und unerhörtes beleidigen des Lehrers. Das kratzte mich keines Wegs. Nicht im Geringsten, doch was mir Sorgen bereitete war, ob meine Mum das so prickelnd fand, dass der Lehrer uns schon am ersten Tag vom Unterricht suspendiert hatte. Aber naja es gab noch Dad. Immerhin war er daran schuld, dass wir vom Unterricht suspendiert wurden.
Nach Schulschluss schlossen sich die Jungs uns an. Wir saßen gemeinsam auf der Wiese um uns zu entspannen, da wir nichts Besseres zu tun hatten.
„Ihr habt Mr. Porleen stocksauer gemacht.“, sagte Sam beeindruckt.
„Ach so, heißt der Typ also!“, sagte ich nickend, während ich mich zurücklehnte.
„Übrigens haben wir eine Hexe in der Klasse, Sophie, sie hat's wahrscheinlich auf dich abgesehen, Alex.“, gab uns Matt zu wissen.
Alex stöhnte gequält auf und ließ sich neben mich fallen.
„Ich habe Hexen schon immer gehasst!“, knurrte Alex.
Gut! Wenn diese Hexe wirklich so schlimm ist, dann wird meine Rache bald kommen. Grinsend malte ich mir meine bösartige Rache aus. Alex schaute mich skeptisch an.
„Warum machst du dieses Gesicht? Es wird jemand zu schaden kommen, stimmt's?“
Oh ja, es wird jemanden schaden. Und zwar gewaltig! Damit Alex keinen Verdacht schöpfte, sprang ich schnell auf und schlug schnell vor noch ein paar Fotos für Amelie zu machen. Alex betrachtete mich noch einmal misstrauisch, erhob sich aber um anzufangen. Den restlichen Tag verbrachten wir mit herumalbern.
Kapitel 9
Die nächsten 2 Tage langweilten wir uns zu Tode. Deswegen war meine Laune auf minus 10. Alex und ich hatten alle Clubs abgeklappert, da man mindestens einem Club beitreten musste. Zuerst waren wir bei der sogenannten „Band“. Die traurige Wahrheit war, dass die Leute nicht mal eine Tonleiter auf ihren Instrumenten spielen konnten. Ich hatte versucht es ihnen einigermaßen beizubringen, doch als jemand mich fragte, wie man auf einer Flöte einen Ton erzeugte, war ich am Ende. Ich hätte wegen so viel Dummheit beinahe geheult. Alex dagegen lachte sich einen ab und hätte mit seinen Lachtränen fast den ganzen Proberaum Unterwasser gestellt. Das zum Thema Band. Der zweite Club den wir besuchten drehte sich nur um Computerspiele und glaubt mir die Sprache von den Gruppenmitgliedern war schwerer als jede Sprache auf der Welt. Man konnte ihnen zwar folgen und manchmal auch verstehen worum es ging, aber nach 2 Sekunden hatte man alles schon wieder vergessen. Bevor man überhaupt die ersten 2 Sätze verdauen konnte, redeten die schon weiter und man hatte das Gefühl, dass man mindestens 10- mal mit dem Kopf voran gegen eine Wand gekracht ist. Aber der coolste Club war... oh man, ich muss immer noch lachen, wenn ich daran denke. Das war ein Fanclub. Und ratet mal wessen Fanclub. Richtig! Es ist der Fanclub von den Typen mit denen ich in letzter Zeit meine Zeit verbringe. Matt, Jan, Sam und Alex! Alex hatte zufällig die Tür auf gemacht und somit sein Schicksal besiegelt. Hätte er gewusst, das seine persönliche Hölle dahinter war, hätte er sie nie, und ich sage NIEMALS, auf gemacht. Kaum war er drinnen, wurde er auch schon beinahe umgerannt. Zum Glück stand ich etwas Abseits und wurde nicht über den Haufen gerannt, aber besser wurde es dadurch nicht. Ich wurde von rund geschätzten 500 Blicken zerstückelt, verbrannt, erwürgt, erstochen und was es sonst noch so für Tötungsmethoden gibt. Da die Gruppenmitglieder Alex nicht gehen lassen wollten, saßen wir dort ganze 5 Stunden fest. Na ja, eigentlich nur Alex. Theoretisch hätte ich auch gehen können, aber dann hätte ich echt was verpasst. Die Mädchen zwangen Alex nämlich in so ein Prinzenköstum, da sie glaubten, dass er ihr Prinz war. Ich saß an einem kleinen, weißen Tisch in der Mitte des Klassenzimmers und konnte alles überblicken. Ich genoss es in vollen Zügen Alex' gequälten Gesichtsausdruck zu sehen. Es fehlte nur noch ein weißes Pferd. Und siehe da, einer dieser kleinen Tussen hatte anscheinend so viel Kohle, dass auch gleich ein weißes Pferd antanzte und Alex sich prompt drauf setzen musste. Oh ja, das war gut!! Ich machte Fotos in allen möglichen Posen von ihm mit diesem bescheuerten Kostüm und dem Pferd. Alex konnte mich zum Glück nicht davon abhalten, da ihn die ganzen Mädchen belagerten. Ja, ich bin fies. Das war eigentlich die ultimative Rache für ihn, aber es würde noch eine viel schlimmere geben. Schließlich habe ich für diesen Genuss keinen einzigen Finger gekrümmt. Und ich will meine Rache schließlich selbst gestalten und natürlich um einiges grausamer machen. Hach, das war wirklich ein toller Spaß.
Letztendlich haben wir uns aber für den Kunstclub entschieden, da wir beide ein Händchen dafür hatten, wie es die Lehrerin ausdrückte. Sie war okay. Sie war höflich, aber nicht so übertrieben. Sie erinnerte mich stark an Großmütter.
Somit waren ganze 2 Tage vergangen.
Kapitel 10
Donnerstag. Das hieß Langeweile + Langeweile = Beerdigung. Nämlich meine!
Wir hatten gerade Schulschluss und wollten etwas in der Mensa essen gehen. Natürlich war es totenstill als wir die Cafeteria betraten. Ich hatte mich, wenn auch widerwillig, daran gewöhnt, dass uns alle anstarrten. Alex war es Schnuppe.
Plötzlich hielt Matt uns zurück und flüsterte: „Hört ihr dieses Ticken?“ Wir blieben natürlich alle stehen um zu lauschen und tatsächlich! Es war ein Ticken zu hören. Und nein, es war nicht nur ein Ticken einer Uhr. Es war ein Ticken eine Bombe. Dessen waren wir 5 uns sofort bewusst.
Juhuu, vielleicht fliegt dieses blöde Internat in die Luft! Ich weiß, ich weiß es ist eine ernste Situation und man sollte nicht herumalbern, aber ich konnte den Gedanken nicht widerstehen, dass das ganze Internat in die Luft fliegen könnte.
Na gut, zurück zur Bombe.
„Wir sollten alle raus schaffen, bevor alles explodiert.“, meinte Sam.
„Es wird nicht alles in die Luft gehen. Ich glaube es ist eine Stinkbombe. Eine nach Hexenart.“, meinte Jan fachmännisch.
„Willst du damit sagen, dass Sophie das war?“, fragte Matt erstaunt.
„Klar, sie ist immerhin die einzigste Hexe auf unserer Schule.“, sagte Jan schulterzuckend.
„Haltet mal euren Rand. Als erstes sollten wir alle raus schaffen.“, sagte Sam genervt.
„Hat jemand einen Vorschlag?“, fragte Alex in die Runde.
Mein Arm zuckte in die Höhe.
„Ja?“
„Ich zeig's euch.“, sagte ich.
„Was meinst du mit...“, wollte Alex ansetzen, bevor er aber weiter reden konnte steckte ich zwei Finger in den Mund und pfiff so laut, dass es einen in den Ohren wieder hallte.
„Alle mal her hören! In der Mensa wurde eine Bombe gelegt, deshalb wäre es angebracht, dass ihr euch eventuell nach draußen begeben könntet!“, rief ich in die Mensa.
Kurz nach meiner Ansage herrschte heilloses durcheinander. Wirklich übel. Es wurden Stühle umgeworfen und manche sprangen über die Tische, aber mein Ziel war erreicht. Bereits nach 2 Minuten waren alle Schüler inklusive Küchenhilfe draußen.
„Das kann doch nicht normal sein. Du hast um die 1000 Schüler innerhalb von 2 Minuten raus gebracht, ohne auch nur einen Finger zu rühren.“, sagte Matt fassungslos, als wir ebenfalls draußen auf dem überfüllten Korridor angelangten.
„Es ist auch nicht normal, dass ihr Vampire seid und trotzdem ist es so.“, entgegnete ich.
Darauf hatte Matt wohl nichts zu sagen und hielt seine Klappe.
„Wurde wirklich eine Bombe in der Mensa gelegt?“, fragte mich ein Mädchen mit langen blonden Haaren. Sam beugte sich zu mir herab und flüsterte: „Das ist Marie. Sie ist lesbisch und ich glaube sie steht auf dich.“
Ich wusste, dass Sam jetzt ein fettes Grinsen im Gesicht hatte. Deswegen beschloss ich Sam ebenfalls Rache zu schwören. Dann konnten Alex und Sam gemeinsam in der Hölle schmoren.
Ich rammte Sam noch schnell meinen Ellbogen in seine Rippen und wand mich dann mit einem freundlichen Lächeln an Marie.
„Ja, aber es ist nur eine Stinkbombe.“, erklärte ich Marie. Im Hintergrund hörte ich wie Sam sich stöhnend seine Rippen rieb. Ich grinste zufrieden. Alex trat an meine Seite und sagte: „Es war anscheinend eine gewisse Sophie Moor.“
„Woher willst du das wissen?“, fragte Marie skeptisch.
Kurzes Schweigen folgte bis Matt endlich für uns einsprang.
„Ich hab sie zufällig
dabei beobachtet.“, sagte Matt unschuldig.
„Du musst wissen, Marie, Matt ist heimlich in Sophie verknallt, deswegen stalkt er sie. Aber er will es natürlich nicht zugeben, also erzähl's nicht weiter, okay?“, vertraute ich ihr an und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Wenn ich schon auf Rache war, dann eben richtig. Außerdem musste ich doch Matt's miese Lüge etwas ausschmücken, damit sie etwas glaubwürdiger wurde. Zumindest hatte ich jetzt einen Vorwand, sodass er mich nachher nicht umbringen konnte.
Marie wurde etwas rot im Gesicht, als ich mich zu ihr beugte. Dennoch nickte sie eifrig.
Plötzlich hörte man einen lauten Knall aus der Mensa. Ein Mädchen wollte gerade die Tür zur Mensa öffnen als ich sie noch schnell davor warnte sie solle es lieber nicht tun.
„Du hast mir gar nichts zu sagen!“, blaffte sie zurück.
Okay, dann eben nicht. Sie öffnete die Tür und ging hinein. Alle warteten gespannt, dass sie raus kommen würde und ihnen erzählen würde wie es dort drinnen aussah. Und sie ließ nicht lang auf sich warten. Bereits nach einer halben Minute war sie wieder draußen. „Oh. Mein. Gott. Es stinkt furchtbar! Wieso hat mich keiner davor gewarnt?!“, kreischte sie aufgebracht. Ich ging auf sie zu, hielt dennoch Abstand, da sie wirklich furchtbar stank.
„Schätzchen, sieh es positiv. Jetzt hast du ein einzigartiges Parfüm.“, versuchte ich sie zu beruhigen.
Okay, um ehrlich zu sein, wollte ich sie nur ärgern. Na ja der Punkt war ihre Augen funkelten nur so vor Zorn.
„Wer hat diese verfluchte Stinkbombe gelegt? Den bring ich eigenhändig um!!“, schrie sie wild umher.
„Ich schließe mich ihr an. Ich will mich an Sophie rächen.“, meldete Alex sich zu Wort.
„Was Sophie war das?! Oh... Diese miese kleine Schlampe!“, brüllte das Mädchen wieder.
„Und wie willst du dir das vorstellen?“, fragte ich Alex.
„Na ja... also...Wir haben dich. Und den Rest muss ich wohl nicht mehr erklären.“, sagte Alex achselzuckend.
Plötzlich reifte in mir der perfekte Racheplan. Nicht nur für Sophie, nein auch für Alex und Sam. Sofort willigte ich ein. Und nun hieß es planen,planen,planen.
Kapitel 11
Es war 19.00 Uhr. Wir hatten ganze fünf Stunden gebraucht um alles auf die Beine zu stellen, dennoch war ich sehr zufrieden. Alle waren bereit.
Wir veranstalteten einen Ball in der Aula. Jeder musste mit einer Begleitung kommen. Natürlich suchte ich die Begleitung von Alex und Sam aus. Der Anblick der Beiden, als ich ihnen ihre Begleitung mitteilte, war einfach genial!
Na ja, zurück zum Ball. Wie gesagt es war ein Ball, aber man musste keine Abendgarderobe tragen. Die einzigste Pflicht war eine Begleitung, und dass man unter gar keinen Umständen aus dem Punsch trinken darf. Jan hatte irgend so eine Brühe gemischt, die wir dann als Punsch getarnt hatten. Und die stank echt bestialisch!!
Ich stand gerade mit Matt vor dem Eingang und sah den einströmenden Massen entgegen. Obwohl es keine Vorgaben für die Kleidung gab, hatten sich die meisten einen Anzug und Ballkleider angezogen. Ich selber hatte mich selbst in schwarz angekleidet.
„Du siehst gut aus.“, sagte Matt lächelnd.
„Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus.“, entgegnete ich.
Matt hatte einen schwarzen Anzug an mit einer ebenso schwarzen Krawatte um. Seine blonden Haare waren aber immer noch so wirr wie immer. Er war meine Begleitung.
„Wollen wir rein gehen?“, fragte Matt und bot mir seinen Arm an.
Ich nickte, hakte mich bei ihm ein und freute mich auf das bevorstehende Fiasko. Der Ballsaal war wirklich elegant geschmückt worden. Es wurde in Blau und Silber gehalten. Es war nicht zu übertrieben, aber auch nicht zu langweilig.
„Das hast du richtig gut gemacht.“, sagte Matt beeindruckend.
Ich nickte nur und hielt Ausschau nach Alex und seine „tolle“ Begleitung.
„Schau mal!“, forderte ich Matt auf und zeigte in die Richtung von Alex.
Matt folgte meinem Finger und hatte gleich darauf ein dickes Grinsen im Gesicht. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Alex Begleitung war nämlich SOPHIE! Ja, das hatte ich eingefädelt. Schließlich musste sie ja zum Ball aufkreuzen um an ihr Rache zu verüben.Und da war Alex die perfekte Begleitung für sie und das war gleichzeitig Alex' Rache und meine. Welch Ironie!
Alex und Sophie steuerten direkt auf uns zu. Ich konnte schon von Weitem Alex' gequältes Gesicht sehen.
„Sind sie nicht ein süßes Paar?“, fragte ich Matt flüsternd.
„Deiner Rache kann sich wirklich niemand entziehen.“, sagte Matt lachend.
Mittlerweile war Alex bei uns angekommen.
„Na, wie geht’s euch Süßen?“, fragte ich charmant.
„Oh, hallo Lia. Ist Alex nicht zuckersüß? Schade, dass du ihn nicht als Begleitung hast. Nun ja, jetzt gehört er mir.“, prahlte Sophie, klammerte sich an ihn und zog ihn mit sich. Bevor sie aber gänzlich verschwanden, zischte Alex: „Das ist nicht fair!“
„Nichts ist fair.“, flüsterte ich ihm zu.
„Ich wünsch' euch noch 'nen schönen Abend!“, rief ich ihnen noch winkend hinterher.
Und schon kam mein zweites Lieblingspärchen an diesem Abend zu uns. Sam und Maria! Ja, ihr habt richtig gehört, eine Lesbe und ein Aufreißer. Jetzt fragt ihr euch sicher wie ich das hingekriegt habe. Das war leichter als ich dachte. Sam hatte ich schlicht und einfach erpresst. Ich hatte nämlich Video von ihm als er versuchte zu skaten, fiel aber mit voller Wucht auf die Nase. Und so ein Video war wirklich praktisch. Bei Marie hatte ich ebenfalls ein leichtes Spiel. Dafür, dass sie einen Abend mit Sam rum hing, würde ich mit ihr shoppen gehen.
Das Pärchen blieb vor uns stehen, Sam mit einen zornigen Gesichtsausdruck und Marie mit einem sehnsuchtsvollem Gesichtsausdruck.
„Und wie ist euer Abend so?“, fragte ich freundlich.
„Scheiße.“, kam es wie aus einem Munde.
„Toll, dann läuft bis jetzt alles nach Plan.“, freute ich mich.
„Jetzt mach schon, ich will es so schnell wie möglich hinter mir haben.“, knurrte Sam bedrohlich.
„Reg dich ab. Alles zu seiner Zeit.“, versuchte ich ihn zu beruhigen.
„Also ich würde gern noch damit warten.“, sagte Matt und legte eine Hand auf meine Taille.
Wir setzten uns an den Tisch und redeten weiter.
Nach einer halben Stunde gab ich Luna ein Handzeichen und die Show konnte beginnen.
Jeder hatte ein Glas von diesem übelriechenden Punsch in der Hand und versammelten sich um Sophie.
Ich gab ein Startsignal und alle schütteten gleicheitig die stinkende Brühe auf Sophie, die sich kreischend und windend versuchte sich davor zu schützen. Diese Brühe stank wirklich ekelerregend! Immer wieder kreischte sie: „Alex, hilf mir!“ Doch der stand nur da und lachte sich einen ab. Nach ca. 5 Minuten hatten wir die gesamte Brühe auf Sophie geschüttet. Diese lief heulend aus dem Ballsaal. Wir lachten uns noch scheckig und feierten bis in die Nacht hinein.
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2011
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