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Das Leben eines Pferdes in vollem Umfang -1-


"Ich versuche aufzustehen. Hmm... mit gebrechlichen Beinen halte ich mich nach oben. Auch wenn ich erst seit 2 Stunden lebe! Ich schwinge meine kleinen Beine zu Mama. Doch eine Frage habe ich. Wie heiße ich? Wie nennt man mich? Ein kleines Mädchen, ich denke 2-3 Jahre alt, versucht mich zu streicheln. Es tut gut. Sehr gut. Ich wette, es war die Mutter des Mädchens, die sie gerade weggetragen hatte. Da kam eine alte Frau, ich glaube, die Besitzerin von Mama. Sie sagte zu mir Toffi. Hmm, vielleicht war ich Toffi? Super Name wäre das. Aber das interessiert mich gerade kaum, da ein riesen Pferd hinter mir gallopierte... das würde ich auch gerne können. Mit Mami aufs Feld gallopieren. Aber dafür habe ich zu kleine Beine. Mami kommt zu mir angetrabt. Ich habe Angst, das sie über mich trampelt! Aber sie bleibt noch rechtzeitig stehen. In dem Moment falle ich um. Plums höre ich nur. Aber ich räkel mich wieder auf. Wieso bin ich nur so klein? Langsam bekomme ich Durst. Ich wandere zu Mama. Endlich tränkt sie mich! Mmhhh, lecker Milch! Werde ich später auch Milch in meinem Körper haben? Aber wieso, wie kommt die denn da rein? Das werde ich noch erfahren. Jetzt will ich, Toffi, erstmal trinken. Lecker! Schmatz, mhhh! Das war toll... Ich sehe einen großen Mann auf einem Pferd reiten... ist der nicht zu schwer? Also ich möchte nicht, das sich ein schwerer Mann sich auf mich setzt, und dann soll ich ihn überall hintranzportieren! Nein, nein, nein! Ich gehe zurück in den Stall. Aber Mama ist doch draußen? Egal, ich kriege das hin. Da werden die anderen Fohlen Augen machen! Bähh, ich bin in Pferdeäpfel gelatscht! Igitt! Juhu, ich trabe! Ich trabe zu Mama und zeige ihr das. Sie sagt mir, ich soll auf die Wiese, und dann in die Pfützen. Ich folge Mamis Rat. Endlich sind die Äpfel weg! Hmm, vieleicht soll ich doch bei Mama bleiben. Es wird dunkler. Eine Spinne mit Flügeln! Nein, die nennt man Nachtfalter. Ich versuche ihn zu fangen. Nach langer Zeit wird mir langweilig. Ich gehe zurück zu Mama. Sie sagt, ich soll schlafen. Wieso denn? Okay, mache ich. Ich lege mich neben Mama. Wieso bin ich denn jetzt so müde? Und schon schlafe ich ein. Ein neuer Tag kommt in mein Leben. nun bin ich 1 Tag alt! Juhu! Also, ich bin doch Toffi?! Mami sagt, ja das stimmt. Und Mama heißt Mama. Oder? Ich frage sie lieber gleich. Was? Das kann ich nicht aussprechen. Jäni? Achso, Jenny! Wunderschön! Wieso kann man sich den Namen nicht selbst ausdenken? Dann würde ich Rennstar Nummer 1 heißen. Und Mama würde ich Bestimmerin Nummer 1 nennen. Wozu denn Jenny? Sie ist keine "Jenny". Sie ist eine große Bestimmerin. Die große Bestimmerin Nummer 1! Aber darüber kann ich mir gerade keine Gedanken machen. Mama ruft mich zum tränken. Aber sie ist doch so weit hinten? Wie soll ich da hinkommen? Mama wird ungeduldig. Ich schwinge meine kleinen Beinchen. Eins, zwo, drei, vier. Immer so weiter. Nurnoch lenken müsste ich... so Mama da bin ich! Sie stellt sich zurecht und schon stürze ich mich auf die leckere Milch. Sie schmeckt genauso wie gestern! Wundervoll! Doch heute habe ich nicht so einen großen Durst...

Einen Monat lebe ich jetzt schon auf der Erde. Jetzt darf ich zusammen mit Mama auf die Wiese. Endlich! Wir albern etwas herum. Doch schon wieder falle ich um. Super! Okay, das war ironisch gemeint. Mama, was bin ich für eine Rasse? Wie bitte? Hä? Ein Hanoraner?
HA-NO-VE-RA-NER. Achso! Ist ja egal wie es geschrieben wird, schreiben werde ich eh nie können. Komme ich dann aus Hanofa? Oder eher gesagt, HA_NO_VER!
Ein Mädchen am Zaun beobachtet mich die ganze Zeit. Das ärgert mich kaum. Was mich ärgert, ist, das sie ein Ding in der Hand hat, das Blitze macht. Und der Kreis in der Mitte zeigt auf mich. Was bedeutet das? Hat sie magische Kräfte, mit den sie Blitze erzeugen kann?Ich bin schon 1 Monat da! Ich gallopiere zu meiner Freundin Käli. Sie sagt, sie heißt Kellyka. Das ist aber zu schwer für mich auszusprechen. Käli singt sehr viel. Sie singt sehr gut! Einfach wunderschön! Was sie singt, hört sich auch witzig an. Man kann dazu tanzen! Sie sagt, das ist Slaga. Aber Mama sagt, das ist Schlager. Wie wird das denn jetzt ausgesprochen? Die Welt ist so kompliziert...

Das Leben eines Pferdes in vollem Umfang -2-


Die Zeit geht sehr schnell um. Eine Frau erzählt, ich sei schon 10 Monate auf der Erde! Nun kann ich auch allein auf die Wiese. Lange tolle ich mit Käli herum. Doch dann kommt wieder der große Mann. Aber er schreit etwas. Ich verstehe nur ausgebüchst, gestohlen. Käli versteht Jenny gestohlen, Marry ausgebüchst. Wir fügen beides zusammen und wir wissen:
Mama ist gestohlen wurden und Marry, die beste Freundin von Mama,ist ausgebüchst. Ich fange an zu weinen. Was ist, wenn Mama nicht gefunden wird? Ich beschließe mit meiner Freundin, in der Nacht auszubüchsen und Mama und Marry, die Mutter von Käli, zu finden. In der Zeit liegen wir nur auf der Wiese und sonnen uns. Es wird langsam dunkler. Es wird kalt. Etwas Angst hatte ich schon, was ist, wenn einer von dieser Ranch ausreitet, und uns sieht? Dann gäbe es sicherlich großen Ärger. Aber Käli hatte noch eine Frage: Wieso ist ihre Mama ausgebüchst? Und dann dachte ich: Wieso wurde Mama gestohlen, von wem und wieso?
Von der Ferne höre ich zwei Frauen, die sich unterhalten. Sie sprechen etwas undeutlich, aber ich verstehe es. Sie sagen, das ein großer maskierter Mann nachts in den Stall eingebrochen war, und alle Pferde erschriek. Marry war ausgebüchst, weil sie Angst hatte. Und Mami hatte der Mann gestohlen. Nun sei der Mann in Mexico, mit Mami! Ich weine ganz laut. Ich erzähle Käli alles, was ich gehört hatte. Sie beschließt, das wir beide auf dem nächsten Schiff nach Mexico heimlich einbrechen werden und uns verstecken würden. Ich halte sie gerade für sehr verrückt! Mir gefällt das alles garnicht! Ich bleibe lieber hier. Ohne Mama, ich bin doch schon fast ein Jahr alt! Doch jetzt will sie alleine, meine Freundin Käli! Dann lasse ich sie eben gehen. Am nächsten Morgen war Käli schon weg. Nicht mal verabschieden konnte ich mich! Eine junge Frau namens Anja zog mir ein Halfter an und führte mich in den Vorgarten. Da war ein, ich glaube 9 Jähriges, Mädchen. Sie unterhielt sich mit der lieben Anja. Ich verstand es genau. Sie meinten, dass das Mädchen, sie hieß Marie, jetzt meine Besitzerin wäre! Und das ich morgen in einem Pferdeanhänger nach Mexico gebracht werde, zu einem neuen Hof! Vielleicht war da Mami?
Das wäre klasse!

Das Leben eines Pferdes in voller Länge -3-


Am nächsten Morgen geht es schon los. Ich bin sehr aufgeregt! Wie wird meine neue Besitzerin mit mir umgehen? Aber sie muss wissen, ich bin noch ein Baby! Man kann noch nicht auf mir reiten. Gott sei dank, denn dieses Mädchen, ist ehrlich gesagt ganz schön dick. Aber das muss ein Geheimniss bleiben. Geheimnisse sind so cool! Mann, ich habe Hunger! Aber Mami ist weg! Wo soll ich denn trinken? Ich schleiche mich heimlich zu Barbie, eine andere Freundin von Mami. Ich stürze mich auf sie los und trinke. Aber sie scheucht mich weg... und Milch kommt auch nicht raus, wieso denn? Egal. Schlimmer ist, ich bin immer noch durstig. Mist! Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als das geschmacklose Wasser zu trinken. Aber das schmeckt ja nach nichts, so langweilig! Schon wieder kommt Anja und zog mir ein Halfter an. Sie führt mich zu einem großen Pferdeanhänger. Doch ich traue mich nicht in den Hänger, der ist zu groß und hoch! Ich zicke herum. Anja muss ganz schön ziehen damit sie mich da reinbekommt. Das schafft sie nie! Mist, doch geschafft.. Hier drinnen riecht es nach Schweiß von Pferden. Aber sauber ist der Hänger! Endlich fahren wir! Es ist ganz schön huckelig, wacklig und hierf gibts kein Wasser... jetzt schwitze ich auch. So wie der Hänger riecht. Wie lange fahren wir denn schon. Mindestens ein Schultag, also 5 Stunden, denke ich. Egal. Ich denke nur daran, dass Mama wieder da ist. das ich mit ihr kuscheln kann, nur das möchte ich. Und ein bisschen Milch von ihr, das wäre super! Dann gehen die Hängertüren auf. Ich rustche die Rampe hinunter und falle mal wieder PLUMS hin. Aber dieses mal tut es ganz schön weh. Jetzt muss ich humpeln. Da ist ja Marie! Ich schnuppere an ihrer Hand, sie hat mir einen Apfel mitgebracht. Ja, ich glaube wir werden uns prächtig verstehen. Nur 100 Äpfel am Tag, und dann ist alles okay. Nein, Scherz. Mein Bein tut gewaltig weh. Marie sprüht ein Mittel auf die Wunde. Es ist alles okay! Danke Marie, denke ich. Zum Dank kuschel ich mich an ihren Arm. Sie hat echt Ahnung von Pferden! ich glaube, wir sind in Mexico! Jetzt führt mich Marie zu dem neuen Hof. Ich drücke die Hufen, das Mama da ist. Sie schleppt mich in eine Box. Sehr geräumig! Und groß. Nur für mich allein? Ich mache es mir erst einmal nach der langen Fart in meinem neunen Zimmer gemütlich.

Das Leben eines Pferdes in vollem Umfang -4-


Der Hahn krät. Ich mache ein Auge auf, schließe es dann aber wieder, weil ich noch schlafen möchte. Aber dann merke ich, das Marie neben mir sitzt. Ich stehe auf. Marie streichelt mich zärtlich. Ein tolles Gefühl! Viel besser als bei dem 2-3 jährigen Mädchen. Sie fragt mich ob ich noch müde bin. Ich wieher laut, das heißt NEIN. Sie versteht es irgendwie. Dann setzt sie mir ein Halfter an. Den finde ich bequemer als der von Anja. Mit Wolle! Super!
ich habe Marie lieb. Ich gucke nach rechts, da etwas neben mir schnaubte. MAMI! Sie lag neben mir. Ich bemerkte sie gerade erst. Ich springe durch die Box und dann doch zu Mama. Sie kuschelt sich an mir. ich weine vor Freude. Marie schaut verwundert. Wenn sie wüsste! Doch dann kam ein Mann und nahm Mama. Er führt sie in einen Raum. Mehr habe ich nicht gesehen. Marie hält mir die Augen zu. Ich höre nur ein RITSCH RATSCH! Oh nein, der Schlachter... das wars wohl mit Mami. Aber ich kann doch nicht zulassen, das MEINE Mama auf den Tellern von irgendwelchen Leuten kommt! Marie tröstet mich. Sie meint, sie wollte es auch nicht, aber ihr Vater versteht sie nicht. marie ist wie eine zweite Mama. Naja, Papa war nie so, er hat mich immer gebissen, getreten, weggeschlagen. Dann wurde er verkauft. Aber jetzt ist Mama auch weg. Aber wenigstens habe ich noch Marie und mich selber. Jetzt bin ich hier alleine in Mexico. Ohne Mama. Ohne Käli, ohne Papa. Nur mit Marie. Gerade noch war Mami neben mir und ich hatte sie umarmt. Doch jetzt ist sie Fleisch. Tot, nur tot. Marie erklärt, das ich eh von Mama getrennt werden würde, weil sie es verkauft werden würde. Aber so ein Leben wie Mama möchte ich nicht haben. In der Box neben mir höre ich ein Pony singen. KÄLI!!! Ich küsse sie ohne nachzudenken auf die Stirn. Aber, wie hat die denn das geschafft? Also, das mit dem nach Mexico kommen... Das frage ich sie lieber später. Denn Marie sagt mir, wie der Hof heißt. Schlachter Ranch. Hier kommen alle Pferde zum Schlachten hin. Ich mache große Augen. Marie wusste es erst auch nicht. Das heißt, alle Pferde hier, auch ich und Käli, werden irgendwann geschlachtet? Sie meinte ja. Deshalb wollten ich, Käli und Marie weglaufen. Weg von hier. Egal wohin, hauptsache weg. Wir haben vor, in der Nacht wegzulaufen... Und so wird es schon schnell nachts. Wir machen uns auf den Weg. Jetzt falle ich nicht mehr um. Ich habe schon große Beine. Aber reiten kann mich noch keiner. Ich weiß, das die Menschen das erst dürfen, wenn ich drei Jahre lebe. So ungefähr. Wir kommen am Waldrand an. Viele Bäume füllen die lange, breite Fläche. Und zwischen den Bäumen sieht es sehr dunkel aus. Aber da wollen wir hin. Marie hat sogar eine Tasenlape oder wie das ausgesprochen wird mitgenommen. Wir gehen im Schritt schon eine ganze Weile. Doch wir hören jetzt plötzlich ein Wiern. Wir erschraken. Ein großer schwarzer Schatten umkreist uns. Marie ist schweißüberfüllt, genauso wie ich und Käli. Doch dann verschwindet langsam der Schatten. Wir schauen gerade aus. Ein heller Blitz schlägt in unsere Augen. Und dann sehen wir ein großes braunes Pferd. Es kommt mir bekannt vor. Sehr bekannt. Als ob ich dieses Pferd schon gesehen hätte. Es ist ein Wallach. Er kommt näher. Immer näher und dann spricht er uns an. Ich verstehe, das er uns nicht erschrecken wollte. Er sei weggelaufen von seiner Ranch und hätte einen weißen Schimmel im Wald gesehen. Sie suchte eine Kellyka. Und dann wird mir klar, wer der weiße Schimmel war, und wer der braune Wallach war...

Das Leben eines Pferdes in vollem Umfang -5-


Ich folge mit Marie und Käli den braunen Wallach. Eher gesagt, ich folge meinen Vater! Ich bin mir ganz sicher. Doch fragen traue ich mich nicht. Ich habe meinen Vater nur an meiner Geburt gesehen. Mama sagte, er sei Papa. Doch dann sei er nach Mexico gewandert. Wie auch immer. Er führt uns zu dem Schimmel. Ich glaube, der Schimmel ist auf jeden Fall die Mama von Käli. Und das ist sie auch. Käli rennt zu ihrer Mami und kuschelt sich an sie. Das würde ich auch gerne können....


Nach dem Abenteuer lebe ich jetzt auf der Zeqinreitschule. Hier leben viele Kinder. Sogar Marie wohnt hier jetzt mit ihrem Vater. Das freut mich. Ich bin jetzt schon 5 Jahre alt, und werde von Jennifer eingeritten, sie trainiert mit mir viel. Ich erinnere mich nurnoch schwach an meine Mama. Aber das ist nicht so tragisch. Ich freue mich, das ich ich nicht geschlachtet wurde, so wie die anderen, so wie Mama. Ob sie jetzt zerhackt auf dem Teller eines Gastes in einem Resteraunt liegt? Darüber mache ich mir lieber keine Gedanken. Jetzt ist erst einmal Springen angesagt. Jennifer reitet mit mir zur Hürde. Doch: Ich knicke um. Mein Bein kann ich nicht bewegen. Es schmerzt tierisch. Ich spüre mich nicht mehr und falle in Ohnmacht. Ich höre nur Brum, Brum, Brum! Ich öffne meine schmerzenden Augen, und reppel mich auf. Ich finde mich in einem engen Tranzporterhänger wieder. Aber, hier riecht es sehr stickig. Es war kien Krankenwagen, sondern, irgendein Hänger. Und da war keine Luft. Ich ersticke fast. Und riechen tut es hier auch nicht gut. Nach Pferdeschweiß, und nach Blut. Ich kann nicht mehr richtig atmen. Endlich ist die Fahrt vorbei. Ich werde von einem alten Mann mit Gerte in eine Box gepeitscht. Es tut höllisch weh. Die Box ist winzig, und viele schweißbedeckte unruige Pferde quetschen neben mir. Man kann sich kaum bewegen. Ich merke, das ein Pferd umfällt. Natürlich kann es nicht aufstehen, weil es so eingequetscht ist. Viele PFerde haben Angst. Ich auch. Und ich kippe vor geschwitze und Angst auch um. Das andere PFerd war sicherlich schon... ihr wisst schon. Tot. Dieser Besitzer ist schrecklich. Wieso quält er uns. Wir haben nichts getan! Doch langsam kann ich mich zum Glück aupeppeln, doch dann kam der Besitzer. Er schrie undankbar, das ich und Stolli in ein anderen Raum sollten. Doch da, passten nur zwei Fohlen rein! Wir quetschten uns rein und kuschelten aneindander, es kamen viele Erinnerungen hoch...

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.12.2011

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