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Impressum

Kindergedichte

für kleine und große Kinder

 
    von Pierre Sens

www.neue-kindergedichte.de

- Dieses Buch ist meinem Sohn Daniel gewidmet,
mögen auch andere sich daran erfreuen. –

Alle Rechte der Verbreitung liegen beim Autor.
Jede gewerbliche Wiedergabe, gleich welcher Art, bedarf der schriftlichen Genehmigung des Autors.

Copyright © by Pierre Sens

www.pierre-sens.de

Luftballon

Luftballon flieg`,
in der Heimat ist Krieg.

Drum flieg` bitte hoch hinaus,
bis der Krieg ist aus.

Flieg` mit mir auf und davon,
von Kapstadt bis nach Bonn.

Von Moskau bis nach Siegen,
ich hab` nämlich genug von Kriegen.

Fliege mit mir von Norden nach Westen
oder in den Weltraum am besten.

Fliege auf jeden Fall weit in die Ferne,
wo Frieden ist, denn den habe ich gerne.

Und mache erst dann eine Wende,
ist alles Leid zu Ende.

Drum lieber Luftballon flieg`,
weil in der Heimat, da ist Krieg.

Pierre Sens

Überall

Überall wohnen Menschen,
vom Himalaja bis zu den Vogesen,
doch hauptsächlich in China
wohnen die Chinesen.

Überall wohnen Menschen,
selbst im Wilden Westen,
da wohnen die Indianer,
heute jedoch sind sie Amerikaner.

Überall wohnen Menschen,
von Lappland bis Borneo,
doch nur in einem Iglu
wohnt der Eskimo.

Überall wohnen Menschen,
von Ägypten bis Botswana,
doch hauptsächlich im Dschungel
wohnt der Afrikaner.

Überall wohnen Menschen,
und sag` mir nun, wo wohnst Du?
Denk nach und mach mal Pause,
Du wohnst nämlich dort
wo die meisten Menschen wohnen:

Zuhause, Zuhause.

Pierre Sens

Vater hält die Wacht

Lautlos bricht die Nacht herein,
verschwunden ist der letzte Sonnenschein.
Schlaf kommt in aller Menschen Glieder,
langsam senken sich überall die Augenlider.

Alle Welt geht nämlich jetzt zur Ruh
und alle Fenster, Türen schließt man zu.
Am düstren Himmel in der Ferne,
leuchten nur noch Mond und Sterne.

Sanft streicht ums Haus der Abendwind,
nun schlafe ein, mein Kind!
Dein Vater hält noch die Wacht
und wünscht Dir leise „Gute Nacht!“.

Pierre Sens

 

Wackelzahn

Immer gut die Zähne putzen,
morgens, abends, dem Essen hinterher,
auch wenn das Zähneputzen
jedem Kind fällt doch so schwer.

Ohne Zähneputzen hat man Karies,
und der nagt dann an jedem Zahn,
mal heimlich an den Backenzähnen,
mal sind die Schneidezähne dran.

Das Zahnfleisch, das feine,
wird vom Karies dann malträtiert
und immer mehr vom Zahn
weggeführt.

Erst wackelt leicht
der erste Zahn,
später wackeln alle,
wie auf einer Achterbahn.

Drum gilt: Je mehr die Borsten
über die Zähne flitzen,
umso blendender
die Zähne blitzen.

Am besten fegt die Bürste über die Zähne
feste hin und her,
so kriegt man Wackelzähne
fast nie mehr.

Nehme Zahnpasta reichlich,
sei fleißig, habe dazu den festen Willen,
dann vertreibst du den Karies
auch aus allen Rillen.

Drum sei zu deinen Zähnen immer nett
und gehe nie
ohne Zähne zu bürsten
in dein Bett.

Spül` gut aus den Mund
mit Wasser aus dem Hahn,
dann grüßt dich auch nie mehr:
Meister Wackelzahn.

Pierre Sens

Manchmal

Manchmal bin ich vergnügt,
manchmal merke ich sofort, wenn einer lügt.


Manchmal bin ich furchtbar sauer,
manchmal lege ich mich zum Beobachten auf die Lauer.


Manchmal bin ich traurig,
manchmal ist mir nachts ganz schaurig.


Manchmal habe ich tierisch Wut,
manchmal geht`s mir richtig gut.


Manchmal bin ich übel dran,
manchmal haben mir liebe Worte gut getan.


Manchmal habe ich schlechte Laune,
doch das ist nicht immer,
manchmal ist nur hin und wieder,
alles andere wäre schlimmer.

Pierre Sens

Wir haben ...

Wir haben uns gestritten,
weil die Gefühle wohl auf Wildpferden ritten.


Wir haben uns gezankt,
weil manches an Eitelkeit in uns krankt.


Wir haben uns fast totgelacht,
weil einer hat so ein komisches Gesicht gemacht.


Wir haben uns versteckt,
wenn einer uns hat zu sehr geneckt.


Wir haben uns ein bisserl geschlagen,
doch wir haben uns wieder vertragen.


Wir haben uns zusammengerauft
und zusammen uns einen Fußball gekauft.


Wir haben zusammen gespielt,
solange das Freundschaftsband uns hielt.


Wir haben uns nie wieder gesehen,
mussten wir für immer auseinandergehen.


Pierre Sens

Ich bin ich

Es kommt mir nicht in den Sinn,
nicht zu sein, wie ich bin.


Stets sich selbst zu sein ist nämlich der Clou,
ich bin nicht er, noch sie und auch nicht Du.


Wenn ich nämlich ein andrer wär`,
wäre ich nicht der Daniel mehr.


Doch für Euch ist es ja der größte Gewinn,
kann ich sein, wie ich nun mal bin.


Drum stellt mir im jungen Leben auch kein Bein,
ich will, wie ich bin, auch weiterhin so sein.


Drum liebe ich dieses und jenes und auch Dich,
denn Ich bin ich, bin ich, bin Ich.

Pierre Sens

Lebens-Fragen

Wenn nicht mein Vater und meine Mutter wär´,
wie wäre ich wohl auf die Welt gekommen?

Hätt` ich dann, bitte sehr,
nicht andere Eltern einst bekommen?

Wäre mein Name nicht jetzt Fridolin oder so?
Und wo wäre dann jetzt mein Zuhause?
Sagt mir bitte, wo?!

Wo wäre ich dann jetzt auf der Welt?
Und wo wäret ihr, unterm Himmelszelt?

Wo wäre dann mein Frühstücks-, Mittags- und Abendtisch?
Sagt es mir! Oder wisst ihr es nicht?

Ja würdet ihr überhaupt mich missen?
Und könntet ihr überhaupt etwas von mir wissen?

Wären wir dann keine Familie mit Mutter, Vater, Kind?
Sondern Fremde in der Fremde,
wie es Gäste in unserem Lande oft sind?

Gingen wir dann unbemerkt an uns vorbei,
so wie fremde Urlauber in der Mongolei?

Wäre ich dann auch nicht in den Kindergarten gegangen,
sondern müsste bei den Eskimos Fische fangen?

Ja wenn nicht mein Vater und meine Mutter wär`,
ich glaub`, ich hätt`s dann im Leben schwer.


Pierre Sens

Wer bin ich?

Ich bin klein.
Wer bin ich?
Wer soll ich sein?

Ich bin ein Kind.
Wer bin ich?
Bin ich so wie andere sind?

Ich bin nur 1 Meter 20 groß.
Wer bin ich?
Wie werd` ich werden bloß?

Ich bin froh den ganzen Tag.
Wer bin ich?
Ob man mich so mag?

Ich bin lustig wie der Wind.
Wer bin ich?
Ob andere auch glücklich sind?

Ich schaue fröhlich vor mir hin.
Wer bin ich?
Nun sag` schon, wer ich bin!

Pierre Sens

Als Du ein Baby warst

Kleine Hände
Sanft wie Wolkenstreifen


Kleiner Mund
Brabbelt laut und kunterbunt


Kleine Augen
Die die Welt aufsaugen


Kleine Ohren
So klein, fast wie verloren


Kleines Näschen
Stupsig wie ein Häschen


Kleine Füße
Strampeln in den Himmel nette Grüße


Kleiner Po
Geht noch nicht auf`s Klo


Kleiner Mann im Gesamten
Erfreut die Welt:


Vater, Mutter
Und selbst die Verwandten.


Pierre Sens

Mein Kind Daniel

Fünf kleine Fingerlein
sind an Deiner Hand,
der Dicke davon heißt Däumerling,
das ist mir noch bekannt.

Zwei kleine Ohren
und dazwischen Dein Gesicht,
mitten drin die Nase
und ein Mund der manchmal spricht.

Zwei schöne Augen,
so glitzernd blau und klein,
schauen ganz neugierig
in die Welt hinein.

Ein kleiner Popo
und daran sind zwei Bein`,
und jedes Bein hat ein Füßchen dran,
und die sind noch ganz fein.

Zwei kleine Füße
und die haben zusammen zehn Zehen,
nicht nur damit Du stehen kannst,
sondern vor allem auch zum Gehen.

Eine Brust und einen Rücken,
ja dieses hast Du auch,
obendrauf Dein kluger Kopf
und weiter unten ist Dein Bauch.

Von Kopf bis Fuß
ist alles, ja alles an Dir dran;
denn Du bist ein richtiger Kerl,
fast sogar schon ein Mann.

Pierre Sens

Ein Gute-Nacht-Gedicht

In der Nacht um eins,
sehen Kinder Lichter keins,
denn sie schlafen stille,
das ist des Sandmanns Wille.

In der Nacht um zwei,
geht die Uhr schon bald auf halbdrei,
doch noch immer sind die Kinder still,
räkeln sich nur mal her, mal hin.

In der Nacht um drei,
hört man draußen so allerlei,
der Uhu ruft "hu hu",
es blökt das Schaf, es muht die Kuh.

In der Nacht um vier,
verlässt der Fuchs sein Revier,
und holt sich beim Bauern eine Gans,
doch ein Jäger hat`s gesehen
und schießt ihm in den Schwanz.

In der Nacht um fünf,
haben Kinder kalte Füß` ohne Strümpf`,
die kleinsten von ihnen werden schon wach,
wenn sie haben in ihr Höschen sich gemacht.

In der Nacht um sechs,
glaubt nicht, da kommt die Hex`,
hier beginnt der Morgen und geht bis um neune,
die Sonne strahlt, die Vögel zwitschern
und der Hahn kräht in der Scheune.

Pierre Sens

Gute Nacht!

Horch in stiller Nacht,
was der Sternanzünder macht!
Er zündet Stern um Stern für Dich an,
denn er ist der Sternanzündermann.
Und noch weiter in der Ferne,
knipst ein andrer an die Mondlaterne.
Damit die Lichter alle scheinen in der Nacht,
wenn ein jedes Kind seinen Bubu macht.
Drum liebes Kind sei still und brav,
der Sternanzünder überwacht Deinen Schlaf.
Leise, leise hüpft er von Stern zu Stern,
denn wisse, er hat Dich gern.
Leise, leise springt dazu das Waldmännchen von Baum zu Baum,
und wünscht Dir einen guten Traum.
Ich sag` Dir jetzt darüber hinaus mit Bedacht,
habe nun eine Gute Nacht!

Pierre Sens

Wer hat den Mond ... ?

Wer hat den Mond geklaut?
Sag`, wer hat sich das nur getraut?

Am Himmel stand er letzte Nacht,
doch wo hat er bloß den Tag heut` verbracht?

Strahlend hell war er zwischen den Sternen zu sehen,
doch nun ist er weg, was ist nur geschehen?

An seiner statt steht nun groß und hell,
die Sonne - oben am Himmel - an gleicher Stell`.

Doch auch die dunkle Nacht ist weg,
hab` schon nach ihr gesucht, doch es hatte keinen Zweck.

Ist der blaue Himmel zwar auch schön anzuschauen,
doch wer wagte es, den Mond und die Nacht zu klauen?

.... aber was ist das jetzt zum Abend hin,
wo doch noch eben die Sonne am Himmel hing?

Just ist auch sie nicht mehr da;
vor den Himmelsdieben ist wohl alles und jeder in Gefahr!?

.... doch später (ganz spät in dunkler Nacht),
da hat wohl so ein reuiger Dieb den Mond zurückgebracht.

Pierre Sens

Der Mondmann

Der Mondmann, der Mondmann...

... der zündet abends sein Lichtlein an,
damit Du ihn von der Erde aus siehst
und ihn nicht vergisst,
wenn er da oben
alleine zu Abend isst.

Der Mondmann, der Mondmann...

... der sieht Dich mit großen Augen
vom Mond aus an,
und höre genau zu wenn er spricht,
er erzählt Dir nämlich zum Einschlafen
ein wunderschönes Gedicht.

Der Mondmann, der Mondmann...

... der hat immer eine Schürze an.
Die Schürze steht ihm gut,
dazu trägt er einen Hut,
aber niemand sagt was, wenn`s ihm nicht steht,
da die Mondfrau fehlt.

Der Mondmann, der Mondmann...

... der hat`s immer allen recht getan.
Schau mal zu ihm rauf,
manchmal winkt er zu Dir her,
mir scheint er ist hin und wieder traurig,
so alleine da oben ist das Leben sicher schwer.

Pierre Sens

Der Wind

Der Wind rauscht durch
Feld, Wies und Tal,
er braust sich auf,
vom Lüftchen
bis hin zum Orkan.

Was also macht der Wind?

Der Wind saust und braust und macht "huhu - huhu",
drum mache schnell alle Türen zu!

Der Wind fegt durch jedes Dorf
und jede Stadt,
er saust durch die Gassen;
wohl dem der ein windstilles Plätzchen
nun gefunden hat.

Was also macht der Wind?

Der Wind saust und braust und macht "huhu - huhu",
drum mache schnell die Fenster zu!

Der Wind stürmt
durch den Wald.
Er wirbelt und zwirbelt
und hastet und stobt,
und weht in jedes Zimmer ohne Gebot.

Was also macht der Wind?

Der Wind saust und braust und macht "huhu - huhu",
drum gehe schnell ins Bettchen und decke Dich feste zu!

Pierre Sens

Schlittenfahrt

Nimmt ein Mädchen sich einen Schlitten,
läuft damit mit großen Schritten,
hinab den Hang,
rutscht darauf ganz ohne bang.

Hei, da lacht sie.

Hui, da kracht sie

in den Schnee.

Rums, da rollt sie

in den nächsten See.

Adee!

Pierre Sens

Das Fahrrad

Es stand da im Hof
ein altes Rad,
wie bestellt abgestellt,
rostig
und nicht mehr zum fahren,
eher um es auf den Müll zu tragen.
Total verrottet und verstaubt -
und häßlich, wenn ihr es zu sagen erlaubt.
Doch ein Mechaniker
mit Herz und Verstand
- und das nötige Gefühl in der Hand -
(nun gebt gut acht),
hat das alte Rad wieder fit gemacht.

Jetzt fährt es auf neuen Wegen –
welch` ein Segen.

Pierre Sens

Träum ich oder wach ich?

Ein Kind saß nachts auf einem Baum
und erzählte dem Mond von seinem Traum.
Der Mond, groß und rund,
hörte genau auf die Worte aus Kindes Mund.

„Lieber Mond, ich erzähl´ Dir keine Mär,
höre mir gut zu und lache bitte nicht hinterher.
Es ist so, wie ich es Dir sag`,
ich erzähl`s auch nur Dir, weil ich Dich so mag.

Da war ein weiser Mann,
der viele tolle Dinge zaubern kann.
Der Mann kam von weit, von des Berges Höhe
und hatte eine Schachtel voll mit Flöhe.

Die Flöhe ließ er für mich tanzen,
danach verwandelte er sie in Wanzen.
Aus den Wanzen machte er hernach Mäusespeck
und den Mäusespeck fraßen dann die Mäuse weg.

Die Mäuse wurden dick und rund
und hatten einen Riesenschlund.
Ja und Du glaubst es kaum,
zum Schluss fraßen die noch meinen Traum.“

Da gab der Mond dem Kind auf die Wange einen Kuss,
damit es nicht noch mal so schreckliches träumen muss.
Sagte: „Sollst träumen in nächster Nacht von einem schönen Schimmel.“
und verschwand dann hinter den Wolken weit oben am Himmel.

Da kletterte das Kind wieder hinab vom Baum
und wurde wach aus seinem Traum.

Pierre Sens

Schlaflied

Schlafe, mein Engel, schlaf ein,
Du sollst im Schlafe gut gewogen sein.

Schlafe, mein Bengel, schlaf ein,
der Traum zum Glück ist nun Dein.

Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein,
in Deinem Herzen kehrt nun Frieden ein.

Schlafe, mein Büblein, schlaf ein,
viel Wasser rinnt dabei hinunter den Rhein.

Schlafe, mein Herzblatt, schlaf ein,
aus den Reben am Berge erwächst guter Wein.

Ja schlafe, mein Held, schlafe in Ruh`
und mache nun Deine Äuglein zu!

Pierre Sens

Abendstimmung

(Gute-Nacht-Gedicht)


Versinkt die Sonne am Abend,
leuchten ihre letzten Gluten
gold/rot in den Wolken am Himmelsfirmament.

Und auf der See ruht
das Abbild ihrer Lichtstrahlen,
im Wellenberg und -tal,
und sie schwimmen uns entgegen -
auf und ab.

Und langsam senkt sich über den Tag die Nacht,
das Tageswerk ist nun majestätisch zu Ende gebracht.

Und am Himmelsteg,
wo es zu den Sternen geht,
leuchtet der Mond bald sehr helle.

Doch ich rühre mich nicht von der Stelle
und lausche in die beginnende Finsternis hinein,
wo es immer stiller und stiller wird,
und mit Bedacht
höre ich die Welt sagen:


"Bis morgen, schlafe gut und Gute Nacht!".

Pierre Sens

Guten Morgen

Guten Morgen lieber Sonnenschein,
schick` mir Freude ins Herz hinein.

Küss mich mit deinen Strahlen
auf Wange, Haut und Haaren.

Küss mit deinem Mund
die Welt glücklich kugelrund.

Erhelle mit deinem Licht
Zeit und Raum

und wecke mich sanft
aus meinem Traum.

Mache den Tag hell und freundlich,
wie dein Licht,

auf das man in 100 Jahren
noch von dir spricht.

Und komme jeden Morgen wieder
und berühre sanft meine Augenlider,

auf das man freudig aufwacht - voll Wonne -
und sagt: "Guten Morgen, liebe Sonne!".

Pierre Sens

Morgengedicht

Die Sonne war aufgegangen,
die Vöglein sangen,
ein Lied so hell und klar.
Am Fenster stand ein Musiker schweigend
und seine Geige klang
bezaubernd – wunderbar.

So kommt die Welt in aller Fülle,
heraus aus ihrer stillen Hülle,
wo noch kein Mensch schmollt,
kein eitles Gejammer
herausdröhnt aus einer Kammer,
als ob alle Welt es hören wollt.

Und diese Ruhe will sagen,
lasst uns diesen Tag wagen,
es ist unsere Pflicht
Denn will man die Welt sehen,
muss man sie begreifen, ja an ihr reifen,
sonst erkennt man sie nicht.

Ist uns auch der Schlaf genommen,
wird Freude dennoch in uns kommen,
wenn jemand nettes zu uns spricht.
Seht die Sonne, die Vögel und das Meer,
sehet die Wolken, die Liebe und noch viel mehr,
aber seht auch das jüngste Gericht.

Vertreibt nun alle Sorgen
es bleibt dem Himmel nichts verborgen
wir wollen ja nicht viel,
nur etwas Glück uns borgen
mit einem Guten Morgen.
Das ist unser Ziel.

Pierre Sens

Du kleine Maus

Du kleine Maus,
ich kitzel Dich aus.
Ich kitzel Dich hier,
ich kitzel Dich da,
ich kitzel Dich unter den Füßen
so oh la laa.
Ich kitzel solange
bist Du lachst
und vor lauter lachen
komische Faxen machst.
Faxen machst Du
noch lange nicht (?),
sag` mir jetzt,
wo Du kitzelig bist!

Eins, zwei, drei - das Kitzeln ist noch nicht vorbei. ...

Du kleine Maus,
ich kitzel Dich aus,
sagst Du nicht,
wo kitzelig Du bist.
Dann kitzel ich Dich hier
und kitzel Dich da,
und lache Du nur
ganz wunderbar.
So wird gekitzelt
immer fort,
mal hier -
und auch mal dort.

Und hast Du genug,
dann sagst Du: "Aus!",
und ausgekitzelt
ist meine kleine Maus.

Pierre Sens

Der Wurm

Ein kleiner Wurm,
man sieht ihn kaum,
sitzt auf einem Birnenbaum.


Er bewegt sich her
und bewegt sich hin
und ist auch schon mal in einer Birne drin.


Da schaut er nun mit dem Köpfchen,
aus seiner Birne raus
und tut so, als wäre er in einem Haus.


Doch lange bleibt er nicht dort,
denn die Birne könnte fallen
und dabei heftig auf den Boden knallen.


Zudem scheint es ihm
sind sie zu süß oder zu fad,
manche gar zu weich oder zu hart.


Doch wie er sich da oben bewegt,
sich dreht und sich windet,
er doch nicht die richtige Birne findet.


Doch dann kam es ihm - wie ein Blitz -
tief in den Sinn:
"in einem Apfel war ich noch gar nicht drin".


So verließ er seinen Platz
und zog um,
denn so ein Würmchen ist ja nicht dumm.


Und das Ende der Geschicht`:


Ein kleiner Wurm,
man sieht ihn kaum,
sitzt von nun an auf einem Apfelbaum.

Pierre Sens

Wurm - Specht

In jedem Baum,
das wissen wir,
hat `ne Holzwurmfamilie
ihr Quartier.

Im stillen Wald
hören wir den Specht,
der besucht die Holzwurmfamilie.
Doch ist der das recht?

Poch, poch, poch!,
klopft der Specht am Baum:
"Ist jemand zuhause?
Man sieht euch kaum.".

Und er fragt froh und munter weiter:
"Hier ist der Specht vor eurem Haus.
Wollt ihr Besuch?
Dann komm` mal einer zu mir raus!"

Die Holzwurmmama,
so freundlich wie sie immer war,
rief: "Es hat geklopft, ist jemand da?
Haben wir Besuch zu Neujahr?"

Neugierig wie sie nun auch mal ist,
schaute sie aus ihrem Baume heraus,
da schnappte der Specht sofort zu
und mit ihr war`s aus.

So ergeht es jedem Holzwurm
der zu neugierig ist,
der Specht kommt nur zu Besuch,
weil er gerne Holzwürmer frisst.

Pierre Sens

Tierisch

Der Eisbär schwitzt im dicken Fell,
drum bleibt er liegen und läuft nicht schnell.


Der Pinguin dagegen lacht sehr froh,
trägt er doch stolz vorne Frack und hinten Po.


Die Maus dagegen, die Kleine,
rennt sehr schnell, dennoch hat sie kurze Beine.


Viel längere Beine hat dagegen eine Giraffe,
da staunt selbst der dümmste Affe.


Das Murmeltier hingegen schläft sehr viel,
und wenn es nicht aufpasst, frisst ihn das Krokodil.


Und so manche Kuh macht gelangweilt immer "muh",
dagegen hüpft ganz sportlich immerzu das Känguruh.


Indes singt auf einem Baum in allerschönster Weise,
vom Frühling ein Lied die kleine Meise.


Um jedoch alle Tiere sehen zu können,
schlage dir durch das Leben eine Schneise ...


... und gehe von Zeit zu Zeit
auf die Reise, Reise.

Pierre Sens

Quak

Hallo Kinder, nicht verzagen,
heute wird der Frosch es uns wohl sagen.
Darum zu ihm hin, wer ihn verstehen kann,
und höret den Frosch Euch ja gut an.

Also nicht auf der faulen Haut länger liegen,
tut nur ja schnell die Kurve kriegen,
ihr habt auch keine and`re Wahl,
nur dieses eine - ja eine - Mal.

Der Hans, der Erich und auch Du,
gehet hin zum Frosch und hört ihm zu.
Lustig wie die Kinder nun zum Wasser geh`n,
als würden sie dort bald Geister seh`n.

Begeben sich alle hin wo die Frösche sitzen
und fangen an die Ohren zu spitzen.
Ja so ist`s fein, wie ich es mag -
und der Frosch sagte, was er immer sagt:

"Quak-quak, Quak-quak".

Pierre Sens

Auf den Bär gekommen

Es war einmal ...
ein einsamer Bär,
der hatte keine Familie mehr.

Und auch Freunde
hatte er nicht.
Lag`s am dicken Fell oder an seinem Gesicht?

So zog er aus dem Wald hinaus,
in eine große Stadt,
um zu sehen, ob sie auch Bären hat.

Schnell wurde er fündig,
obwohl kein Bär dem anderen glich,
doch nahm er alle mit und keiner ließ ihn im Stich.

Sie alle hatten Namen,
irgendetwas mit „bär“,
damit man sieht, dass es eine Familie wär.

Hier nun die Namen:

Hubschraubär, Himbär, Brombär, Stachelbär,
Erdbär, Johannisbär, Preißelbär, Blaubär.

Und wollt Ihr noch andere Bären finden?
Dann geht in die Welt hinaus, und lasst sie Euch aufbinden!

Pierre Sens

Warum?

"Warum heißen Pferde Pferde?"
"Nun, sie galoppieren viel auf der Erde.
Wandelten sie nur durch Auen,
hießen sie wahrscheinlich Pfauen."

"Warum heißt dann eine Schlange Schlange?"
"Nun, sie ist so lange.
Wäre sie sehr kurz,
hieß sie wohl nur Schlurz."

"Warum aber heißen Affen Affen?"
"Ja die Affen, die tun viel gaffen.
Täten sie lieber Pfeife paffen,
wären sie wohl eher Pfaffen."

"Warum heißt dann ein Schaf Schaf?"
"Oh, es ist so lahm, als wäre es immer im Schlaf.
Selten ist es richtig munter und wach,
drum könnte es auch heißen Schwach."

"Warum aber heißen Schnecken Schnecken?"
"Ja die Schnecken, die können sich im Gras gut verstecken.
Könnte man sie jedoch nur in der Dunkelheit entdecken,
hießen sie wohl eher Schrecken."

"Und warum heiße ich Klaus?"
"Nun, Du bist halt eine kleine Maus.
Wärst Du noch kleiner, so wie die Laus,
bliebst Du besser zuhaus."

Pierre Sens

Piepmatz

Unser Piepmatz ist der Kiki,
er hat ein paar rote Federn
und kommt aus Tahiti.
Und wenn es Nacht wird gibt er Ruh`
und macht dann seine Äuglein zu.

Unser Piepmatz ist der Kiki,
er hat ein paar grüne Federn
und macht gerne auch mal Pipi.
Und kommt schnäbelnd eine Piepmätzin daher,
zeigt er: er ist der Herr.

Unser Piepmatz ist der Kiki,
er hat ein paar gelbe Federn
und zwei Titi.
Jetzt weiß ich nicht warum genau,
aber ich glaube, er ist `ne Frau.

Pierre Sens

Das Fest der Tiere

"Hurra, wir geben ein Fest!"
sprach die Meise aus ihrem Nest.


"Wo denn, wo?"
fragte sofort der Floh.


"Ich weiß nicht recht ......?"
meldete sich dazwischen nachdenklich der Specht.


"Aber ich, aber ich !"
ereiferte sich sofort der Fisch.


"Na dann ziehen wir doch los!"
schlug der Hase vor, so ganz famos.


Und selbst der Fuchs in seinem Bau,
rief: "Los auf, hin zu Schweinchen Schlau!"


Und dort bei der Musik im Laternenlicht bemerkte das schlaue Schwein:
"So friedlich sollte es immer sein!"


Alles tanzte und sang,
die Freude war im Überschwang.

Vom zarten Eichhörnchen bis hin zum starken Stiere,
alles amüsierte sich – beim Fest der Tiere.

Pierre Sens

Das Glühwürmchen

Wer leuchtet da nachts im Märchenwald so still vor sich hin?
Es ist das Würmchen - mit der Glühlampe drin!
Es leuchtet hier, es leuchtet dort, es leuchtet überall,
so groß und hell wie ein Feuerball.


Von den Glühwürmchen sieht man erst eins,
dann sind es zwei, dann drei,
von überall her leuchten sie,
von überall kommen sie geschwind herbei.


Sie weisen den Suchenden in der Dunkelheit den Weg,
die Elfen und die Zwerge folgen ihnen, soweit es nur geht.
Sie leuchten wie die Sterne in der Nacht,
tanzend in der Luft, leise vom Mondesschein bedacht.


Verwunschen, verzaubert, wie aus einem anderen Reich,
dort wo die Feen wohnen, ganz weit hinterm Zauberteich;
.... ja so überraschend schauen sie aus, in ihrer ganzen Pracht,
als hätte ein Zauberer sie gemacht.


Doch wer hat je schon mal ein Würmchen gesehen,
das mit seiner Lampe leuchtet den Elfen den Weg?
Wer hat je schon mal ein Würmchen fliegen gesehen?
Ob das überhaupt geht?


Sind es die Magier im Wunderland, die dafür sorgen,
dass ein Glühwürmchen auch fliegen und leuchten kann?
Oder ist das alles nur ein Traum?


Aber nein, aber nein, es ist nicht alles nur Schein, wohl kaum ....
.... nicht alles ist nur ein Traum!

Pierre Sens

Herr Kübel

Es saß Herr Kübel
auf einem Ameisenhügel.
Er fand, er hat`s bequem -
für die Ameisen aber war`s unangenehm.
Die dachten, was riecht denn hier so?
Es war Herr Kübel`s Po!
Da krabbelten sie an ihm hinauf,
doch Herr Kübel stand trotzdem nicht auf.
So taten die Ameisen, was sie immer gern tun,
sie zwickten und zwackten ihn nun.
Da lachte Herr Kübel: "Hihi! Hoho!
Wer kitzelt mich denn hier so?".
Er schüttelte sich kräftig vor Lachen aus
und ging dann zurück nach Haus.

Pierre Sens

Die eifersüchtige Gans

Eine Gans kommt über den Hof geschnattert,
man hört sie gleich,
wie sie watschelt und gackert,
und zuckelt und ruckt
und keift und spuckt
und zetert und zuckt,
dabei dem vermeintlichen Feind
von weitem ins Auge guckt.

Bis zum Bach hinunter ans Wasser
watschelt sie wie ein wilder Stier,
getrieben von Gier,
erfüllt von Haß,
Wut ist jetzt ihr einziger Spaß
und blutrünstige Rache.

Es treibt sie voran,
was sie dort sieht:
offensichtlich ihr Gänserich
mit einer anderen Gans sich davonstiehlt.

Pierre Sens

Die Mücke

Es war mal eine Mücke,
hoch wohl geboren und stets im Glücke.
Die war so froh wie der Wind
und flog umher auch so geschwind.

Am Tag schlief sie tief und fest
und in der Nacht erst kam sie aus ihrem Nest.
Da war sie durstig und heiß wie Glut
und wollte nur noch eines: Blut – Blut – Blut!

Aber pieksen und wehtun wollte sie nie -
niemanden stechen an Arm, Bein oder Knie.
Friedlich war die Mücke, damit ihr es wisst,
sie stach nur zu, damit man sie nicht so schnell vergisst.

Pierre Sens

Fliege Balthasar

Ich bin die Stubenfliege Balthasar,
bin nicht dicker als ein paar Haar`.

Ich fliege gerne in der Stube umher,
mal hoch, mal runter, mal kreuz und quer.

Was ich nicht kann verstehen,
die Menschen jagen mich, wenn sie mich sehen.

Dabei bin ich doch so klein und piekse nicht,
also warum jagen die mich?

Da läuft der Mensch auf mich zu mit `ner Klatsche.
Trifft der mich, oh Gott, dann bin ich Matsche.

Denkt man daran nur, ach oh Schreck,
dann wäre ja der Balthasar weg.

Doch so weit darf es nicht kommen,
darum bin ich nun auf den Hund gekommen.

Mache mich nun breit in seinem wuscheligen Haar,
denn ich bin die schlaue Stubenfliege Balthasar.

Also macht`s gut ihr Menschen, auf Wiedersehen,
ich werde jetzt mit dem Hündchen Gassi gehen.

Pierre Sens

Der Aufstand

Es zwitschert im Tal
nach Herzenslust,
ein kleiner Vogel,
der vom Leben
wohl noch viel lernen muss.

Das - egal zu welcher Tageszeit -
dies ruhestörend dem Mensch erscheint,
hat er noch nicht richtig begriffen
und deshalb fröhlich weitergepfiffen.

Und ehe der Vogel
den verärgerten Mensch
nun bemerkt
und sich auf Ruhe besinnt,
der Mensch die Jagd
auf den Vogel nun beginnt.

Der Vogel
- durch des Menschen wütendes Geschrei -
jetzt auch selber richtig geisteswach,
flieht ....
und bringt sich in Windeseile
auf einem anderen Baum in Sicherheit.

(Wer hätte das von dem kleinen Vogel nun gedacht?)

Der wütende Mensch,
der den kleinen Vogel nun sucht
und fluchend nach ihm schreit,
kann ihn überhaupt nicht finden.

Der Mensch sich also langsam wieder beruhigt
und lässt sich im Grase nieder
und fängt selber an zu singen -
fröhliche Lieder!

Durch das Lied
fühlt sich der Vogel in seiner
Todesangst nun befreit
und stimmt fröhlich zwitschernd
in das Lied nun ein.

Und im Tal
- welch ein Genuss -
hört man einen singenden Menschen
und einen kleinen Vogel,
als ob nur Liebe und Friede
dort gedeihen muss.

Aber keiner von beiden bemerkt,
dass woanders nun Unfriede gedeiht,
weil man noch mehr Menschen im Tal
aus der Ruhe nun befreit.

Und ehe der Mensch und der kleine Vogel
gedenken sich zu besinnen,
kann die Jagd
auf den Vogel und den Mensch
nun beginnen.

Die beiden
- durch der anderen Menschen wütendes Geschrei -
bemerken
dass Singen nun ruhestörend sei,
nehmen beide ihre Füße in die Hände
und verstecken sich im Gelände.

Und da verstecken sie sich nun im Tal
und überall ist wütendes Geschrei
und jeder fragt:
wer der Ruhestörer denn jetzt wohl sei?

Und keiner kommt zu dem richtigen Schluss,

dass sich jeder selbst erst einmal
an die eigene Nase fassen muss!

Pierre Sens

Wiedersehensfreude

Der Bär labt sich am Honig
mild.
Der Tiger ist gar gefährlich
wild.
Die Kuh ist träge und schnauft nur:
"muh".
Und sag` nun Schnuckelchen, was machst
Du?

Das Eichhörnchen sucht die Hasel-
nuss.
Kleine Babys bekommen auf die Wange einen
Kuss.
Der Vogel Strauß bekommt sein Baby aus dem
Ei.
Doch pass auf Liebling, das Gedicht ist gleich vor-
bei.

Die Katze ist hungrig und schreit:
"miau".
Von den Bäumen tropft morgens glitzernd der Sonnen-
tau.
In den Bergen taut derweil der
Schnee.
Und ich freue mich, wenn ich Dich endlich wieder-
seh`!

Pierre Sens

Kettenreaktion

Die Würmer werden gefressen von Meisen,
als Kraftfutter auf ihren Reisen.

Die Meisen holt sich der Kater,
soviel er fangen kann, andere verjagt er.

Ein Hund hat den Kater gesehen,
da war`s auch schon um ihn geschehen.

Pardauz, um die Ecke schoss ein Auto rum,
das haute doch glatt dieses Hündlein mit dem Kater um.

In das Auto fuhr hinein `ne Bahn,
da konnte es nicht mehr fahr`n.

Nach Bahn, Auto, Hund, Kater, Meise, Wurm
brach noch los ein Sturm.

Und mit dem Sturm kam beiläufig ein Gewitter,
das war ganz schön bitter.

Ein Blitz schlug nämlich hinein in ein Haus.
Doch Stopp! Das reicht! Jetzt ist das Gedicht besser aus.

Pierre Sens

Mein Kuschelmonster

Munter kuschelt mein Schatz -
mein kleiner Kuschelmonsterfratz.
Von früh bis spät,
von spät bis in die Frühe,
so gern, so viel und ohne Mühe.


Und so ein Kuschelmonster hat sein eigenes Revier,
schmusen und kuscheln darf alleine er nur hier,
und so ein Kuschelmonster macht Rabatz,
macht ihm zum Kuscheln keiner Platz.


Kuscheln tut er hier und kuscheln tut er da,
kuscheln findet er ganz wunderbar.
Kuscheln ist herzlich, ganz ohne Trick,
kuscheln finden Kuschelmonster richtig chic.


Kuschelmonster schmusen gerne,
möglichst nah und nicht aus der Ferne.
Und so ein Kuschelmonster macht Trara,
ist zum Kuscheln keiner für ihn da.


Kuschelmonster kuscheln gerne laut,
besonders dann, ist das leise Kuscheln nicht erlaubt.
Und stört das Kuscheln in lauter Weise,
dann kuschelt das Kuschelmonster leise, leise.

Pierre Sens

Angst vor Spuk

Es scheint, es spukt in der Nacht,
wenn leis` man im Bettchen wacht.


Hat man nicht im Dunkeln einen Schatten gesehen?
Höre ich da nicht still leises Flehen?


Es krabbelt, es raschelt, es rauscht immerdar,
die Angst im Köpfchen sagt: "Achtung - pass auf! Gefahr!"


Nun ganz schauderlich wird da wohl einem zumute,
doch soll es nicht auch Geister geben, Gute?


Dagegen höre ich nicht um Mitternacht schäbiges Lachen,
wenn Geister und Gespenster ihren Unfug machen?


Doch wie es mit Spukdingen so ist bestellt,
erfährt man erst, wenn man sich frech dazu gesellt.


Dann macht man Licht an und sagt: "Ich habe Mut, ja!"
und man wird sehen, Geister und Gespenster waren niemals da.

Pierre Sens

April

April, April –
ein jeder neckt wen er will.

Wer am besten schwindeln kann,
schmiert die meisten Leute an.

April, April –
da bleibt kein Kindlein still.

Kindlein erzählt am liebsten Frau und Mann,
was nicht alles stimmen kann.

April, April –
alle Lehrer fahren nach Brasil.

Heute haben die Kinder Schule frei
und damit Zeit für Narretei.

April, April –
weißt du was ich will?

Ich erzähl` dir was, was nicht kann sein
und du fällst drauf rein!

Pierre Sens

Kindergartengespräch

Zuhause habe ich einen großen Luftballon.

"Ich auch."

Aber zuhause habe ich auch noch ein ganz großes Tretauto.

"Ich auch."

Dazu habe ich außerdem einen Anhänger und einen Kran.

"Ich auch."

Ich habe aber zuhause dazu noch einen riesen-riesen großen Teddybär.

"Ich auch."

Letztens roch der mal nach faulen Eiern.

" .... "

Pierre Sens

Dein Schatten

Hast Du schon mal
Deinen eigenen Schatten gesehen?
Läufst Du, läuft er mit.
Stehst Du, bleibt er stehen.

Fängst Du nun zu laufen an,
bleibt er stets dicht an Dir dran.
Machst Du Sprünge, hoch und weit,
macht er es sich unter Dir ziemlich breit.

Gehst Du nun einen Schritt zurück,
ist er mitgerückt - das gleiche Stück.
Hast Du die Sonne im Visier,
dann ist er stets hinter Dir.

Scheint Dir dagegen die Sonne hinten aufs Jackett,
wandert der Schatten vor Dir her, ist doch nett.
Doch Ruh hast Du erst vor ihm in dunkler Nacht,
wenn der Schatten seinen Bu-Bu macht.

Pierre Sens

Sieben Tage

Die Woche ist sieben Tage lang
und fängt bei mir am Montag an.

Am Montag kann ich`s kaum erwarten,
darf ich endlich in den Kindergarten.

Am Dienstag, der Tag ist lange,
klebe ich mir Abziehbilder auf die Wange.

Am Mittwoch dann oh Schreck,
läuft mir doch glatt mein Hamster weg.

Am Donnerstag, ich geb`s ja nicht gerne zu,
spielen wir im Kindergarten Känguru.

Am Freitag darf mein Freund mich besuchen,
wir backen dann im Sandkasten Käsekuchen.

Am Samstag habe ich nicht viel zu lachen,
darf ich heute nicht in den Kindergarten.

Der Sonntag ist langweilig wie ein alter Schuh,
da haben doch immer alle Geschäfte zu.

Pierre Sens

Wünsche

Der Franju aus Peru,
der wünscht sich ein kleines Känguruh.


Sein Bruder Winnetou
wünscht sich einen Bär dazu.


Der musikalische Peter,
der wünscht sich zu hören einen Trompeter.


Dem Jan macht dies aber zu viel Krach
und wünscht sich daher lieber Ohropax.


Die Wilhelmine, der ist langweilig,
die wünscht sich viele Spiele.


Die Mamu, mit Spitzname "Kakadu",
wünscht sich dagegen lieber `ne echte Kuh.


Der Pit bleibt dafür gerne fit,
und wünscht sich einen langen Pferderitt.


Mein Daniel, dieser liebe Schatz,
hätte sicher gerne einen eigenen Spielplatz.


Und ich? Was wünsche ich mir?
Ich wünsche mir, einfach zu sein bei Dir!

Pierre Sens

Was ich mir zum Geburtstag wünsche

Ich wünsche mir was nicht jeder hat,
einen echten großen Zinnsoldat,
mit dem kann ich spielen.

Zum Zinnsoldaten wünsche ich mir
eine Prinzessin am Klavier,
dort können sie sich verlieben.

Die Prinzessin macht dann alle blass vor Neid,
trägt sie doch das schönste Kleid,
nur kann sie noch nicht fliegen.

Drum wünsche ich mir ein Flugzeug herbei
und beide lernen die Fliegerei,
dann können sie dem Mond die Sicheln verbiegen.

Und fliegen sie mir dann zu viel,
wünsche ich mir ein neues Spiel,
das darf aber nur ich dann kriegen.

Pierre Sens

Geburtstagsgruß

Ich wünsche Dir stets viel Glück,
wie es gibt Sandkörner am Strand so viele Stück.

Immer soll es gut Dir ergeh`n,
auf dass keine dunklen Wolken über Deinem Köpflein steh`n.

Niemals sollst Du haben schlechte Tage,
drum höre, was ich Dir nun sage:

sei immer froh und munter,
lass` Dich von niemandem kriegen unter,

höre nicht auf schlechter Leut` Gesang,
habe immer Mut, sei niemals bang.

Und wenn Du meinst, es geht nicht weiter,
bleibe dennoch ruhig und heiter,

dann kommst Du zu Deinem Herrn Papa,
der ist nämlich immer für Dich da.

Und weil ich Dich so sehr mag,
wünsche ich Dir auch so vieles zu Deinem Geburtstag.

Viel Glück, Gesundheit, Liebe und was Du gerne magst,
damit Du im Leben immer nur Positives hast und sagst.

Drum sei glücklich, Sohn, immerdar,
vor allem in Deinem neuen Lebensjahr.

So nimm noch an zu gutem Schluss,
von mir einen dicken Geburtstagskuss!

Pierre Sens

Der Schatz

Ein Schatz, wie Ihr sicher wisst,
eine besonders große Freude für den Menschen ist.


Doch was ist ein Schatz denn schon, noch gleich?
Etwa Juwelen und Golddukaten aus des Königs Reich?


Oder ist es etwa viel Geld, eine Villa, selbst gar eine Yacht?
Ist es das, was uns möglicherweise so sehr Freude macht?


Ist für uns ein Schatz eine neue Liebe oder auch nur ein Mercedes Benz?
Oder ist es die Freiheit faul zu sein - sich zu machen einen Lenz?


Liegt der Schatz vielleicht gar weit in der Ferne?
Wollt Ihr ihn Euch holen? Aber gerne!


Wo man auch sucht, ob nah - ob fern,
einen Schatz hat ein jeder gern.


Doch so sehr jeder seinen Schatz vermisst,
über sich selbst und seinen Wert nachzudenken meist er vergisst.


Ja Ihr lieben Leute, hier mein Einspruch, seid so gut und vergelt`s,
das Abenteuer und der wahre Schatz sind wir doch wohl selbst !?!

Pierre Sens

Lieber Junge (Schimpfgedicht)

Ach oje, ...oje... ...oh... ...ach...,
allen Leut` mach` ich zu viel Krach.


Holzkopf, Fliegenfurz, Schnullerbacke, Strohkopf, Schleimer,
so lieb wie ich bin, ist sonst keiner.


Ach ja, ...ja-ja..., immer artig soll ich sein,
niemals darf ich laut meine Wut rausschrei`n.


Verdammter Seppelbock, hundsgemeiner Hosenrock,
Blödmann, Ochse, Schwein: ich will aber jetzt wütend sein!


Oh nein - oh nein, niemals darf ich in heiliger Stille,
anderen lautstark wichtiges zeigen: mein eigener Wille.


Esel, Kröte, Ziege, Mistkäfer, blöde Gans,
jedem Nasenbär ich vor Wut auf seinem Rüssel tanz.


Nicht schimpfen darf ich, aber lieb sein doch,
doch fluchen möchte ich, noch und noch.


Stinktier, Pappnase, Warzenschwein, Furzgesicht,
am besten wettere ich, wenn der Hafer mich sticht.


Ja, ja - ruhig spielen soll ich, niemals wild,
wie blöd das ist, machen Erwachsene sich davon kein Bild.


Pausenclown, Spaßbremse, Kameltreiber, Wurzelsepp,
ihr Schießbudenfiguren jagt ja selbst die Vogelscheuchen weg.


Nun denn, lieber hört ihr ja die netten Sachen,
welche aber überhaupt keinen Spaß mir machen.

Liebes Muttchen – allerliebste – ist ja klar,
und der Vater sowieso – immerdar,
eure Welt die ihr wünscht ist schön und rein,
doch meine ist noch immer mein!

Pierre Sens

Lautes Schweigen

Warum schweigt sie so laut?

Warum so laut, dass ich es richtig dröhnen höre?
Warum schweigt nun wieder diese freche Göre?

Diese Ruhe ist so gemein
und viel lauter als ein Winseln, Flehen, Schrei`n.

Warum muss sie so beleidigt sein?

Pierre Sens

Krankes Kind

Leichtes Stechen oben im Herzen,
Übelkeit und Gliederschmerzen,
Magendruck und Muffensausen,
komische Töne dabei aus dem Popo brausen,
lassen ahnen Du bist krank,
selbst bei einem Kerl wie aus einem Schrank,
nimmst zur Not Dir einen Kamillentee,
danach tut`s auch nicht mehr so weh,
träumst dann von der Sonne an der See,
oder von den Bergen und viel Schnee,
und sagst so langsam Deinem Elend "Ade".
Und wichtig damit auch:
Kopfweh, Schwindel, Kälte, Körperjucken,
Müdigkeit, Atemnot und Augenzucken,
verschwinden gänzlich wieder,
so nach und nach aus jedem einzelnen Deiner Glieder,
bis weg ist dieser Krankheitsschund,
dann bist Du auch wieder ganz gesund.


Gute Besserung!

Pierre Sens

Was ist wahr?

Was ist wahres an ihm dran,
an unserem schönen Weihnachtsmann?

An Knecht Ruprecht und am Nikolaus.
Ist dies alles wahr? Nun kommt mit der Sprache raus.

Oh ich glaube der Erwachsene ist ein Filou,
dreht mir alles an und redet mir immer nur gut zu.

Gespenster, Hexen und feuerspuckende Drachen,
was ist echtes dran, was sind das für Sachen?

Kommt Nachwuchs, sagt ihr: "Sei leise, horch!
Bald kommt zu uns der Klapperstorch!".

Ist der Osterhase gar Lüge auch?
Oder sind diese Märchen alle nur seltsamer Brauch?

Ja kann mir mal einer sagen, was ist wahres an allem dran?
Weil ich doch nicht immer allen Unfug glauben kann!

Pierre Sens

Wahrheit

Denken soll man, ganz weise, weise.
Weise ist, wer die Lüge mit der Wahrheit bricht,
denn dann geht sie wie ein Gerücht auf die Reise,
so dass sie vor Ort niemand mehr anficht.

Jene Wahrheit die ist die Deine,
ist sie auch noch so lieblich und so klein,
auch wenn sie hart ist oder feine,
oft ist sie nur trügerischer Schein.

Gehört die Unwahrheit zu der Sünde Süßen,
fällt auch so mancher leicht auf einen Schwindel rein,
tritt die Wahrheit dennoch nicht mit Füßen
denn die Wahrheit ist auch immer Dein.

Pierre Sens

Wenn ich träume

Ich träume mir ein Land,
wo ich so groß sein kann wie ein Elefant -
und erträume mir dabei einen rosaroten Himmel,
wo ich hinaufreiten kann mit einem Schimmel.


Ich träume mir ein Land,
wo alles böse sofort verschwand -
und erträume mir noch eine Märchenfee,
damit mir nie wieder tut was weh.


Ich träume mir ein Land,
dort pfeift der Wind mir aus der Hand -
und erträume mir ich wäre kein Kind,
möchte halt sein, wie die Erwachsenen so sind.


Ich erträume mir ein Land,
wo ich keine Angst mehr vor was haben muss -
und erträume mir auch dort zu übernachten,
wo andere hierauf auf mich warten.


Ich träume mir ein Land,
wo Kinder spielen dürfen wie sie wollen -
und erträume mir: nichts müsste ich sein lassen,
nur weil Erwachsene laute Kinderspiele hassen.


Ich träume mir ein Land,
wo unendliche Ruhe ich fand -
und erträume mir dazu ein Himmelreich,
das ganz meinen Träumen gleicht.

Ich träume mir ein Land,
wo nur Liebe und Friede gedeiht -
und erträume mir ein Land,
wo es im Sommer auch mal schneit.

Pierre Sens

Endlosschlaf

Im Himmel ritt ein Schimmel,
und durch die Wolken zog ein Schiff in wilder Fahrt,
am Himmelstore stand ein Seeräuber
mit rot wucherndem Bart.

Alles ging so schnelle,
in meinem Dauertraum,
doch nichts wich mir von der Stelle,
überall nur Himmel und nirgendwo ein Baum.

Alles war frohgemut anzusehen,
kein Trübsal blies in mir,
nirgends Leid blieb bei mir stehen,
auch kein dunkler Gedanke der blieb hier.

Im Traume hab` ich`s Glück gefunden,
das letzte Glück war sonst lange her,
hab` mir`s auf`n Rücken gebunden
und wurde wach nie mehr.


Pierre Sens

In einem anderen Land zu einer anderen Zeit

Es gibt da mal eine Zeit
in einem anderen Land ...

wo man keine Ideen für Fabeln mehr hat,
dort ist die Kinderseele um ihre Freude gebracht.

Es gibt da mal eine Zeit
in einem anderen Land ...

wo man der Phantasie nicht mehr gelobt,
dort sind die Märchen für die Kinder tot.

Es gibt da mal eine Zeit
in einem anderen Land ...

wo man Erzählungen nur von Schilderungen her kennt,
dort wird den Kindern kein Glücksgefühl mehr geschenkt.

Es gibt da mal eine Zeit
in einem anderen Land ...

wo man nicht in die Welt der Dichtungen reisen darf,
dort ist die Welt eisig kalt und bitter scharf.

Es gibt da mal eine Zeit
in einem anderen Land ...

wo alle Kinder aus ihr fliehen,
von Drachen geflogen die Feuer spieen.

Pierre Sens

Der Erfolgsmensch

Ein Mensch
- ein gar überg`scheiter -
erklomm des Erfolges
Himmelsleiter.

Gebuckelt, geruckelt,
geackert, geschoben,
hat er sich von unten
bis ganz nach oben.

War der Weg für ihn
zwar lang und schwer,
doch bereut hat er dies
nimmermehr.

Denn dort angekommen,
wo er anderen hat was zu sagen,
brauchte er außer Verantwortung
nun nichts mehr zu tragen.

So lebte er ohne Last
still und bequem vor sich hin,
hart zu arbeiten
kam ihm nicht mehr in den Sinn.

Bis eines Tages kam ein neuer
Erfolgsmensch die Leiter hinauf,
da war`s mit der Bequemlichkeit
für ihn wieder aus.

Pierre Sens

Der Esel und das Kind

Kind:

Hey Esel, was hat dich so beflügelt,
warum wird so nachdenklich hier gegrübelt?

Esel:

Oh vielen Dank, kleines schlaues Kind!
Wußtest du nicht, daß Esel dümmlich sind?

Um klug zu werden, müßte ich meine Gehirnzellen verrenken,
aber das tue ich mir lieber schenken.

In harter unbequemer Arbeit liegt mein Lohn und Brot,
mein Leben ist nicht angenehm, aber zum Glück meist ohne Not.

Als Esel ist man leider dumm, krumm, häßlich und klein,
du als gescheiter und gelehrter Junge, dafür recht ansehnlich und fein.

Also, möchtest du ein Esel sein?

Wer fleißig lernt, stets wißbegierig ist,
die Städte kennt, von Leipzig bis nach Wesel,
der wird nimmermehr ein Esel!

Drum Kind, gehe brav in die Schule und lerne dort,
dann lebst du dein Leben nie als Esel,
sondern immer hoch angesehen fort.

Pierre Sens

Des Menschen Po

Jeder Mensch hat einen Po.
Wofür? Selbstverständlich fürs Clo!
Ob glatt, ob runzlig, ob faltig oder aha oho,
jeder Mensch hat gewiß hierfür einen solchen Po.
Die eine Form gleicht der von Äpfeln,
die anderen denen von Birnen,
sagen sich die Leute -
heute.
Am beliebtesten ist er knackig, klein,
rund und stramm;
halt zum Anfassen was dran.
„Dieser ist es!“, sagen sich dann die Leute.

Wer? - Natürlich der wunderschönste Po!

Ach ja..., ach so!

Pierre Sens

Das Krokodil unter meinem Bett

Hilfe! Ich habe ein Krokodil unter meinem Bett,
es ist groß und stark – und fett!

Ich bin allein und trau` mich nicht aus meinem Bettchen raus,
habe Angst, ich werde dann zu seinem Schmaus.

Wage noch nicht mal einen Blick unters Bett zu schauen.
Oh wie wär `s schön, wäre das Krokodil doch schon längst abgehauen!

Aber es ist bestimmt noch da ...
Ob ich nicht gerade seinen Schatten sah? Ich glaube: Ja!

Und die Weihnachtsgeschenke liegen alle unter meinem Bett,
das Krokodil hält sie sicher alle fest - das ist nicht nett.

Das ist nun zuviel,
Herr Krokodil!
Nun gib raus, was ist mein eigen,
sonst werde ich`s dir noch zeigen!
Dann stehe ich auf und bald hast du nichts mehr zu lachen,
Popoklopfen werd` ich mit dir machen.

Aber ich glaub`, es ist besser zu warten,
auf den lichten Morgen.
Ich bin mir sicher, dann ist das Krokodil weg,
und damit meine Sorgen.

Nun glaubt nur nicht, ich hätte Angst,
oder solche Sachen,
müßte Mut mir irgendwie machen,
das wäre ja doch wirklich zum Lachen!

Pierre Sens

Zeitdiebe

Vor Zeitdieben fürchtet man sich,
sie trifft man überall,
auf der Straße, in Bahnen, Zuhause, am Tisch,
selbst im Hühnerstall.

Sie lauern einem auf,
freund- und äußerst höflichst,
und bauen darauf
auf der eigenen Zeit Verzicht.

Steht man vor einer Prüfung,
hat man selbst keine Zeit,
bitten sie um Hilfe und Vergebung,
ihr Anliegen dauere doch keine Ewigkeit.

Zudem, man könne doch jetzt
so viele schöne Sachen machen,
angeblich wichtiges sei schnell versetzt,
denn es gibt viel zu Lachen.

Unbequemes kann man zeitlich verschieben,
es ist Zeit zu leben und zu lieben.
Der Partymacher hat entschieden,
die Arbeit ruht, der Spaß wird siegen.

So sitzen die Zeitdiebe auf der Lauer,
zu stehlen deine Zeit,
doch sei schlauer,
lass` es nicht zu, sei gescheit!

Erkläre, für Unfug seist du nicht bereit,
also sag` Ihnen: "Stehlt mir nicht meine Zeit!".
Denn nur wer wichtiges tut ist wichtig,
der lästigen Pflicht zu folgen ist hin und wieder richtig!

Pierre Sens

Der kleine Riese

Auf einer kleinen Wiese,
steht ein großer Riese.
Der ist noch viel kleiner als du
und passt hinein in dein Schuh.

In deinem Schuh wohnt ein Zwergelein,
dieser ist noch kleiner als klein,
doch ist er größer als der Riese,
drum bleibt der auf seiner Wiese.

Auf der Wiese steht noch eine Kuh,
die schaut dir nun beim Rätseln zu.
Warum ist nur der Riese so klein
und kann nicht größer als ein Zwerglein sein?

In einer kleinen Straßenbahn
tun Zwerg, Riese und auch du mit fahr`n.
Da fahrt ihr nun ins Zwergenland,
wo man nur noch Riesen fand.

Zum Abschied winkt ihr mit der rechten Hand
und fahrt vom Zwergen- ins Riesenland.
Doch – das ist ja allerhand,
dass man hier nur noch Zwerge fand.

Ja, wie konnte das nur geschehen,
das man hat Zwerge im Riesenland gesehen?
Ich hab`s gehört, denn ich war lauschen,
Zwerge und Riesen taten ihr Land tauschen!

Pierre Sens

Wichtelmanns Grüße

Zu Dir kommt heut` der kleine Wichtelmann
mit einer Handvoll Grüße für Dich an.

Und in seinem schweren Gepäck,
hat er noch allerfeinstes Gebäck.

Sieh nur, wie er damit holpert und stolpert.
Sieh nur, wie er durch die Stube poltert.

Er verliert dabei Stück für Stück.
Nimm es, es bringt Dir Glück!

So kommt Gruß um Gruß bei Dir an.
Und weg ist danach der kleine Wichtelmann.

Bald ist er wieder unten an seinem Fluss ...,
doch ich bleibe, und von mir bekommst Du einen Kuss.


Pierre Sens

Daniel war im Zwergenland

Eines Morgens wachte Daniel auf
in seinem Heimatstädtchen.
Doch was war das?
Er lag ja gar nicht mehr in seinem Bettchen!?

Die Zwerge aus seinem Traum
(oooh ihr glaubt es sicher kaum)
haben ihn einfach mitgenommen -
und sind mit ihm durchs Traumland geschwommen.

Nun war Daniel im Zwergenland,
wo er sich als kleiner Riese wiederfand.
Um ihn herum tollten umher:
Zwerge, Kobolde, Wichte und noch viele andere mehr.

Sie sangen ihm ein Lied vor - ganz wunderbar,
doch Daniel glaubte kaum
(als wäre es noch immer ein Traum)
was alles um ihn herum geschah.

Sie hüpften und schobten
und tanzten und stobten,
und alles geschah so geschwind -
flugs wie der Wind.

Und genauso schnell wie sie kamen
waren sie plötzlich alle auf einmal weg -
und Daniel saß nun wieder zuhause
in seinem kuschelig warmen Bett.

Pierre Sens

kleiner Riese – großer Zwerg

Der Riese Gulliver stampfte durch das Land,
von einem Staat durch andere Staaten.
Aus dem Lande Liliput musste er weg,
er war dort zu groß geraten.

Unter ihm brachen selbst Geäst und Baum
und niemand folgte seinem schnellen Schritte,
daher kam er schon bald im Land der Riesen an,
mit festem Tritte.

Im Reich der Titanen war der Liliputaner nun geraten,
die Grashalme wuchsen hier hoch in der Wiese,
man glaubte es kaum, so hoch wie er,
denn hier war er nur ein kleiner Riese.

Dagegen die Zwerge dort,
die solltet ihr auch mal sehen,
die waren riesengroß,
sah man sie neben Gulliver stehen.

Drum ist die Pointe der Geschicht`
(dieses kleinen Gedichtes),
groß und klein können dasselbe sein,
es ist nur eine Frage des Gewichtes!

Pierre Sens

Wenn Daniel schläft ....

Nachts besuchten mal Daniel zehn Heinzelmänner,
die kamen alle tief von unten, tiefer noch als aus dem Keller.

Der erste zog sich auf Daniels Bett seine schmutzigen Schuhe aus,
der zweite nahm sich zum spielen eine Micky-Maus,
der dritte legte sich zum Dösen unter Daniel sein Bettchen,
der vierte spielte Ping-Pong mit einem Brettchen,
der fünfte zog sich Daniels neue Strümpfe an,
der sechste benahm sich daraufhin wie ein Hampelmann,
der siebte zwickte Daniel im Schlaf und lachte,
der achte stupste eine Vase vom Tisch - das sie auf den Boden krachte,
der neunte plapperte: "... ach du Schreck, jetzt hat die Vase ein Leck!",
da sprach der zehnte schnell: "Ene, mene, meck, jetzt sind wir alle wieder weg!".

Ja, eines Nachts besuchten mal Daniel zehn Heinzelmänner, die sich sehr schlecht benahmen,
und sie verschwanden alle schnell wieder - woher sie kamen.

Und schläft Daniel in anderen Nächten auch so fest,
dann kommen sie wieder und feiern bei ihm ein Hochzeitsfest.

Pierre Sens

Die Piraten

Die Piraten, die Piraten,
werfen mit Tomaten.
Ob Piratenfrau oder -mann,
jeder wirft so fest er kann.

Egal ob frische Tomaten oder davon die faulen,
da gibt es gar nichts zu maulen.
Und hin und wieder ist dazwischen auch ein Ei,
mein Gott, ist das `ne Stinkerei.

Die Piraten, die Piraten,
werfen mit Tomaten,
eins, zwei, drei ...
ich glaube der letzte Schuss der ging vorbei.

Und haben die Piraten keine Tomaten mehr,
dann holen sie sich ihr Schießgewehr
und schießen dem Feind in den Po,
da lachen sie und sind bösartig froh.

Oh die Piraten,
ich kann es euch verraten,
die Piraten sind so was von gemein,
drum sollst ein Pirat auch Du niemals sein. 


Pierre Sens

Was isst denn gerne Du?

Ein jeder isst, was er gerne mag:

beispielsweise gibt es da einen alten Pirat,
er isst gerne Kopfsalat.

Sein Koch dagegen, in seiner Schiffskombüse,
isst am liebsten frisches Gemüse.

Deren Kapitän, ein Mensch von stattlichem Format,
isst am vornehmsten Blattspinat.

Als Gast an Bord ein Wilder, ein richtiger Hottentotte,
isst am liebsten aus dem Meer die Sprotte.

An Deck die Crew, wenn sie sitzt bei Mittag brav zu Tisch,
isst am liebsten auch den frischgefangenen Fisch.

Und was isst gerne Du?

Da Du immer so wenig isst, glaube ich,
Du schaust nur gerne zu!

Pierre Sens

Baby schlaf ein

Unser Baby ist so klein
schläft schon balde,
balde ein.
Es hat die Äuglein schon fast zu,
seid also leise,
es braucht seine Ruh`.

Es will schlafen,
so selig rein
(hat`s doch heut schon viel gesehen
und dabei gestrahlt so fein),
also schlafe gut,
unser kleines Bübelein.

Pierre Sens

Geburtstag

Früh morgens werde ich wach,
- heißa juchhe -
heute ist mein Geburtstag!

Oh wie ich mich erst Mal freudig verrenke,
früh morgens im Bett,
denn gleich gibt es Geschenke.

5 Jahre bin ich nun schon,
Ergebnis harter Arbeit
und zudem meines Vaters lieber Sohn.

Nun heißt es aber "raus aus dem Bett"!
Wo sind meine Gratulanten?
Wer singt mir ein Geburtstagslied im Duett?

Aber ich lege mich leise ins Bettchen wieder,
damit es spannend wird warte ich ab,
bald singt man für mich schöne Geburtstagslieder.

Und dann - ich höre es schon,
der Geduld Mühe sein Lohn,
vom Geburtstagslied bereits den ersten Ton.

Und so wie ich es mir hab` gedacht,
hat man gleich an mein Bettchen
auch die Geburtstagsgeschenke mitgebracht.

- heißa heißa juchhe -


Pierre Sens

Mutters Kinder

Füßchen der Kinder lauft!
Los Kinderchen steht auf, steht auf!
Das Frühstück ist gemacht,
der Mond am Himmel nicht mehr wacht,
die Sonne breitet aus ihr gülden Licht
und höret zu, was die Mutter zu Euch spricht:

"Der Tag ist jung, der Tag ist frisch,
kommt Kinderchen, kommt zu Tisch!
Laßt frühstücken uns gemeinsam hier,
ihr müßt bald zur Schule
und ich gebe Unterricht am Klavier.
Wachet auf ihr Kinderchen, los los,
der Tag wird schön, der Tag wird groß.
Ich höre schon die Vögel singen
und Euer Liedchen soll bald in meinen Ohren klingen.
Zieht Euch an - ratz fatz
und helft dabei dem kleinen Hosenfratz.
Nun beeilt Euch schon,
Ihr Töchterchen und mein Sohn;
es gibt für jeden ein frisches Ei,
Wurst, Käse und allerlei dabei.

Oh Gott, nun höre ich von weitem schon
die Schulglocken bimmeln,
los kommt schnell zu Tisch
und laßt uns zum Dank für den schönen Morgen
noch ein Liedchen singen."

Und da kamen die Kinderchen schon,
noch Müde aus ihrem Bett,
der kleinste voran und zum Schluß die Anett`.
Sie machten sich breit um den Frühstückstisch,
noch gähnend zwar,
aber alle mit einem glücklichen Gesicht.

So fing der Morgen schon heiter an
und später in der Schule
hat jeder sein Schulwerk gut getan.
Und wenn das Schicksal es will,
dann schlafen die Kinderchen
auch in nächster Nacht so friedlich still.
Und auch der nächste Morgen,
soll vertreiben etwaige Sorgen,
denn dann kommen die Kinderchen wieder
und singen heiter ihre Lieder.

Pierre Sens

Dein Vater kann (fast) alles

"Liebes Kindchen, hör` mich an,
lass Dir erzählen
was Dein Vater alles kann:
Er kann lesen, schreiben
und rechnen dazu,
die Fische füttern
und reiten auf einer Kuh.
Er kann für Dich zum Spaß so tun
als ritt er auf einem Besen
und Dir morgens und abends
Deine Wünsche von den Augen ablesen.
Er kann mit Dir schwimmen gehen
und auf dem Fahrrad mit Dir
ein paar Runden drehen.
Er kann Dich tragen auf seinem Rücken
und Dich mit Gedichten liebevoll beglücken.
Er kann Dir zeigen
wie schön das Leben doch wirklich ist
und beweisen,
das ein Vater seinen Sohn niemals vergisst.
Er kann Dir zeigen die Sonne, den Mond und das Meer
und noch so vieles vieles mehr.
So ist Dein Vater ja auch ein aufrechter Mann
und zeigt Dir gerne, was er alles so kann.
Ja Kindchen, nun erzähle Du
- und komme her -,
wer als Dein Vater kann noch mehr?".

"Nun mein lieber Vater,
das zu beantworten ist wirklich schwer,
aber ich denke,
mein Muttchen kann noch viel mehr.
Sie kann mich anziehen, pflegen, waschen,
sie kann mir zu Essen geben
und was Leckeres zum naschen.

Sie ist auf mein Wohl
auch immer sehr bedacht
und sorgt dafür,
dass ich ruhig schlafen kann in der Nacht.
Sie gibt mir auch immer gut zu futtern
und wenn ich krank bin
tut sie mich bemuttern.
Sie bindet mir, wenn es sein muss,
auch zu den Schuh,
drum ist sie halt viel besser noch als Du.

Doch da ich lieb und gerecht sein will
kommt ihr beide gleich gut weg
und Ihr steht bei mir auf der Ehrentribüne
ganz oben auf demselben Fleck.".

Pierre Sens

Gemeinsam sind wir stark

Da kam ein Ton daher
und irgendwo aus der Ferne ein leises Tönchen.
Das eine machte sich lang, das andere legte sich quer
und das klang wie aus einem kaputten Flötchen.

Da sagte das leise Tönchen zum lauteren Tone:
“Wir zwei sind zu wenig, für uns interessiert man sich nicht die Bohne.
Es müssen noch mehrere Töne her,
sonst wird`s mit uns kein Liedchen mehr.“.

So gingen sie in das Land umher
und sammelten von überall Töne zu einem großen Heer.
Jeder Ton bekam seinen Platz nebst einem andern
und dann mussten sie alle ganz lautstark wandern.

Da war auf einmal alle Ruhe verschwunden,
gemeinsam hat man sich zu einem Liedchen gefunden.
Sie riefen: “Hurra, das ist unser Sieg,
jetzt sind wir Musik, Musik!“,

und:
„Recht hatten wir, gemeinsam sind wir stark!“ ,
dabei erklang die Musik:
“Moonlight on the dark“.

Pierre Sens

Kindchen

Ein kleines Kind,
das ist doch noch was ganz Zartes,
darf man nicht mit grob umspringen,
ist doch nichts Hartes.

Hat ein großes Herz,
viel größer noch als Dein`,
erleidet schnell den Schmerz,
muss man halt viel lieb mit sein.

Denkt immer Gutes,
von unserer Welt,
ist deshalb frohen Mutes,
da sie noch gefällt.

Kinder sind ja so lieb
und auch so zerbrechlich klein,
sie ertragen weder Schimpf noch Hieb,
mögen am liebsten nur Freud` und Sonnenschein.

Pierre Sens

Kinder haben Rechte

Unsere Welt ist nicht immer eine Gerechte,
doch wisse, Kinder haben Rechte!

Kinder haben ein Recht auf ausreichend Futter
und natürlich auf Vater und Mutter.

Kinder haben das Recht zur Schule zu gehen
und ausreichend oft den (getrenntlebenden) Vater zu sehen.

Kinder haben ein Recht auf Zeit zu spielen
und dass ihre Eltern sie lieben.

Kinder haben das Recht auf weltweiten Frieden
und dass die Erwachsenen ihre Feindschaften gewaltfrei besiegen.

Kinder haben ein Recht auf ihren Namen
und dass sie die richtige Staatsangehörigkeit haben.

Kinder haben das Recht auf ausreichend Schutz
und dass man sie nicht zieht in den Schmutz.

Kinder haben auch ein Recht auf Gerechtigkeit
und natürlich das Recht auf ausreichend Heiterkeit.

Kinder haben aber auch eine Pflicht:
sei Kind, sei Erwachsen nicht!

Pierre Sens

Einsicht

Oft wurden wir im Leben belogen,
rechts, links – zur Seite, dahinter und davor.
Stets hat man uns betrogen,
wie die Narren am Himmelstor.

Unser Schicksal ging so auf Reisen,
niemand weiß, wo wirklich die Wahrheit war,
es gab keinen Rat der Weisen,
nur Versprechungen über das ganze Jahr.

Doch am Ende ist ein Licht,
niemand weiß woher es kam,
es ist so, als ob es zu uns spricht,
die Wahrheit bricht sich letztlich Bahn.

Pierre Sens

Wie sag`s ich meiner Mutter?

Wie sag` ich`s meiner Mutter,
alles ist in bester Butter?

Abra da kabra -
dreimal schwarzer Kata,
dreimal dummes Huhn,
was soll ich nur tun?

Und ist in bester Butter alles nicht,
sag` mir doch einer, wie man sowas spricht?

Abra misrata -
popo pipi kakaa,
dreimal dumme Gans
ich bin doch nicht der Würstl-Hans.

Nein anders sag` ich`s meiner Mutter,
dann fahren wir nachher mit `nem Kutter.

Sim sa la bim -
ich bin der schöne Jim,
dreimal dummer Gänserich,
laß mich jetzt bloß nicht im Stich.

Da sagte die Mutter zu mir,
wenn ich nicht artig sei, bleibe ich hier.

Lirum larum Löffelstiel,
bist Du frech, kriegst Du Hausarrest viel.

Darauf antwortete ich meiner Mutter,
damit wieder alles ist in bester Butter:

Schnibbel de schnip -
schnibbel de schnap -
schnibbel de schnips -
dieses Wortspiel war doch nur ein Witz.

Pierre Sens

Unmut

Ich hab` keine Lust,
denn ich habe tierisch Frust.
Ich mag nicht gehen mit Euch mit,
denn mir ist schlecht, bin nicht fit.

Ja so ein Mäxchen hat`s schon schwer,
will er nicht und will doch viel mehr.

Ich habe Magenkoller,
glaubt es mir, es wird immer doller.
Ihr müßt fahren ohne mich,
laßt mich zurück, ich fühle mich nicht frisch.

Ja so ein Mäxchen hat`s schon schwer,
will er nicht und will doch viel mehr.

Ich kann auch alleine die Wohnung hüten,
daß ich mitfahre, kommt mir gar nicht in die Tüten.
Zu besuchen Tante Kundigumm,
ist mir eh zu dumm.

Ja so ein Mäxchen hat`s schon schwer,
will er nicht und will doch viel mehr.

Doch Tante Kundigumm freut sich auf Mäxchen sehr
und hat Spielzeug für ihn, eine Kiste voll sehr schwer.
Und was ist nun? Was wird Mäxchen tun?
Was sagte darauf er? Wog die Unlust noch immer schwer?

Nun geändert hat sich die Situation,
erst war er verblüfft, dann antwortete er schon:

Ich mache mit Euch alle Wette,
das ich Lust zu haben hätte!
Ich fahre mit euch mit,
fühle mich plötzlich unglaublich fit!

Pierre Sens

Sommertraum

Ich sehe bunte Schmetterlinge um Blumen kreisen -
fürwahr: "Oh, welche Pracht!",
dazu sehe ich Amseln und manche Meisen
und selbst die Motten im Lichte in der Nacht.

Die Hummeln in den Wiesen brummen vergnügt
- auf und ab fliegen sie daher -,
den Bienen zum bestäuben einige Blüten genügt,
das zu beobachten gefällt Kindern sehr.

Der Wind rauscht leise durch das Feld
und der Blütenduft in der Luft ist ganz sacht,
die Sommerhitze den meisten gut gefällt,
viele sind auf Ruhe und Schatten sehr bedacht.

Das klingt so schön nach Sommermelodie,
die Natur zeigt sich hier als wahrer Komponist,
dann weiß ich, dies vergesse ich nie,
da wird selbst Dung zum Duft auf dem Mist.

Pierre Sens

Der Frosch und die Lerche

Es quakte am Teich laut heraus seine Meinung
ein Frosch: "Jeder Fisch ist dumm!"

"Warum?",
fragte die Lerche
von andersrum.

"Der hat nichts zu sagen,
der ist ja immer stumm."

Da schubste die Lerche den Frosch ins Wasser,
wo lautlos er versank.
Kein Laut war von ihm mehr zu hören.
Nun quakte er nicht mehr - dumm rum!

"Siehst Du!", lehrte die Lerche:
"unter Wasser sind alle stumm,
doch nicht jeder der dort unten ist,
ist auch wirklich dumm."

Und so ergibt sich daraus die Moral von der Geschicht`:
Traut bloß der listigen Lerche nicht!

Pierre Sens

Die kleine Maus

In einem alten Haus
wohnt eine kleine Maus;
sie flitzt vorbei an allen Ecken und Ritzen,
durch das Bad und über Wohnzimmersitzen.

Sie fegt über den Flur
und klettert hinauf bis aufs Dach,
rappelt durch alte Kisten
und wandert bis ins Schlafgemach.

In der Küche stibitzt sie feinen Käse,
knabbert am Brot
und lutscht dort ab
die leckere Mayonnaise.

Die kleine Maus fühlt sich sehr wohl
in dem kleinen alten Haus.
Wenn da nur nicht der Hausherr wäre,
denn aufstellen tut er Mausefallen sehr gerne.

Doch die kleine Maus
macht sich nichts daraus,
schlüpft sie doch aus jeder Mausefalle
heil wieder raus.

Der Hausherr ist darüber sehr erbost
und holt sich bei seiner Frau notwendigen Trost.
Die hat aber die kleine Maus schon richtig lieb gewonnen
und sie auch schon mal in die Hand genommen.

Drum empfiehlt sie:
"Sei der kleinen Maus gegenüber nicht so böse,
denn Du machst ja noch mehr Dreck als sie
und nun auch lautes Getöse.

Achte des kleinen Wesens liebevolle Natur,
in Ruhe leben will sie hier doch nur.
Der Käse wird ab jetzt zu dritt geteilt auch
und jeder bekommt davon was im Bauch."

Doch nach langer friedlicher Zeit
findet die kleine Maus
einen großen Mäuserich
und Nachwuchs ist bereits auch in Sicht.

Später jagen in dem kleinen Haus viele Mäuse,
der Hausherr und die Frau ziehen zerstritten aus,
das Haus ist jetzt nur noch der Mäuse ...
... wohliges Gehäuse.

Pierre Sens

Apfeltorte und Radieschenblau

Es war einmal ein Mann
der hieß: "Apfeltorte",
und der hatte einen kleinen Sohn
den er sehr mochte.

Da lernte er kennen eine andere Frau,
die hieß: "Radieschenblau",
welche hatte eine kleine Tochter,
und die machte gerne Radau.

Und alle viere trafen sich
Sonntags mittag zum Essenstisch.
Da machte die Tochter Radau,
als Herr Apfeltorte vom Schnaps war blau,
so daß der kleine Sohn von dannen schlich
und er Frau Radieschenblau und die anderen
ließ im Stich.

Danach war jeder alleine
und man vertrat sich im Freien die Beine.
Doch im Freien da traf Herr Apfeltorte
und Frau Radieschenblau wieder sich,
als man ließ sich im Grase hernieder
und danach trafen sie sich dort immer wieder.

Jahre später gab`s ein weiteres Kind,
das hieß: Apfeltorte-Radischenblau.

Wer wird daraus jetzt noch schlau?

Pierre Sens

Der Riese der vom Himmel kam

Im Himmel wohnte ein Riese
ganz fromm und zahm,
der auch nur dort wohnte,
weil man ihm auf der Erde
sein Murmeln wegnahm.

Zuvor lebte er in Böhmen,
in einem stillen Wald,
doch dann kamen die Kobolde
und nahmen ihm die Murmeln ab
sehr bald.

Seine Augen sind ja so weit oben,
deshalb sah er diese Wichte nicht,
deren Gemeinheit
ihm heute noch immer
tief im Herzen sticht.

Eines Tages beschloß er fort,
und zwar hoch in den Himmel, zu gehen,
um sich die Planeten und Sterne
von dort anzusehen,
ja und so ward`s auch geschehen.

Doch auf Dauer wegzulaufen,
das ist nicht der richtige Stil;
so ließ er sich später
von einer Wolke fallen,
damit er wieder auf die Erde fiel.

Ja, das ist die Geschichte
vom Riesen der vom Himmel kam;
aber paßt auf ihr Wichte,
ich glaube der Riese
ist jetzt nicht mehr so zahm!

Pierre Sens

Schmunzelmännchen

Hab` acht! , von weit komme ich her,
mein Freund ist der Fuchs, der Wolf und der Bär.
Sie sind es, die durch die Wälder flitzen,
der Bär kann mit seinen Tatzen sogar die Bäume beritzen.
Also seht Euch vor,
habt Ihr keine Angst, seid Ihr ein Narr, ein Tor.
Doch ich, das Schmunzelmännchen, schreite immer voran,
mir hat noch kein Tier ein Leid getan.
So kommet her ihr Tiere, ganz schnell,
ob lahm, ob brav, ob wild, ob schnell: Ich bin Euer Gesell!
Nun aber dennoch, mit Mut alleine ist es nicht getan,
ich fange immer erst zu schmunzeln an.
Jedes Tier hat eine Seele (auch wenn sie nicht so tun),
mit meinem schmunzeln aber, kann ihre Seele baumeln, ruh`n.
Das ist es, was sie läßt friedlich werden,
zu Wasser, in der Luft und auf Erden.
Ich schmunzel ihnen zu, bis das Tier friedlich ist,
so fromm und brav, wie ein Vorzeige-Christ.
Dazu kommt das Glück, das ein Schmunzelmännchen hat,
ei - so einer wie ich, hat immer gute Fahrt!
Meinen Glücksstern habe ich nämlich immer bei mir,
willst Du was davon ab? Ja, dann gebe ich davon, Dir!
Denn Tiere hat ein jedes Kindchen gern,
die Bekannten aus der Nähe und die anderen in der Fern`.
Möchtest Du sie streicheln, ganz nah bei Dir?
Wünschest Du Dir den Elefanten aus Afrika nach hier?
Doch Kindchen, seien wir die Gerechten,
sie hierher zu entführen, da wären wir die Schlechten.
Doch so wie das Schmunzelmännchen bist auch Du nicht schlecht
und lässt den Tieren auf ihre Heimat sicher ihr Recht.
Also habt acht, das Schmunzelmännchen mag Euch sehr,
ebenso die Tiere, wie den Fuchs, den Wolf und den Bär.
Und wenn alle friedlich beieinander sind,
dann schmunzel ich, und es gibt wirklich nichts schöneres mein Kind.

Pierre Sens

Treppensteigen im Urlaub

Die Treppen rauf -
hopp hopp hopp;
das geht noch schneller
los galopp, galopp.

Die Stufen im Eilschritt nun
hinab - trap, trap
und jetzt wieder ganz schnell rauf -
lauf, lauf - los rauf.

Und wegen der Eile
nehme der Stufen doch gleich zweie;
und mit einem großen Sprung
gelingen viere auch mit viel Schwung.

....

Und so geht`s die Treppen mal rauf
und wieder herab -
mal trippel trip
und mal trippel trap.

Doch da macht die Treppe einen Bogen,
in Handhöhe ist ein dickes Seil gezogen.
Da staunt man ganz Weise,
die Treppe windet sich im Kreise.

Doch nun stöhne nicht so laut
vom vielen trippel-trip und
dem trippel-trap,
Du machst doch wohl jetzt nicht schlapp?

Pierre Sens

Die Blume im Märchenland

Will ich in meinen Garten gehen,
steht eine schöne große Blume da,
geht nicht weg, bleibt einfach dort stehen.

Will ich um sie herum flanieren,
duckt die Blume sich,
kann sie somit nicht berühren.

Will ich selbst nicht weitergehen, bleibe also stehen,
steht die schöne Blume wieder aufrecht da,
schaut mich an, will wohl mich genau ansehen.

Will ich sie nun pflücken,
da lacht sie laut,
traue mich so nicht nach ihr zu bücken.

Will ich nun gehen, nach Hause zurück,
sehe ich jetzt am Wegesrand überall solche Blumen stehen,
sind`s wohl hundert die lachen mich an oder selbst gar tausend Stück!

Pierre Sens

Wer war`s?

Keiner war`s,
niemand hat`s gesehen,
nicht einer wird dafür gerade stehen.

Niemand hat den Krug zerbrochen,
nicht einer hat ein böses Wort gesprochen,
Keiner hat was bemerkt.

Niemand soll daher eine Strafe kriegen,
nicht einer muß vor Angst die Kurve biegen,
Keiner braucht zu fürchten sich.

Wenn Keiner es war,
aber niemand es gesehen hat
und nicht einer was bemerkte,

wer war`s dann?

Keiner!
(So sein Nachname.)

Pierre Sens

Wanderung

Ich gehe Schritt für Schritt
und die Zeit geht mit mir mit.

Wandere ich von hier nach dort,
wandern die Gedanken auch mit mir fort.

Wandel ich im Garten Eden von Zeit zu Zeit,
machen sich in mir schöne Träume breit.

Laufe ich im Wald unter edle Tannen,
zieht die Zeit mir besonders schnell von dannen.

Stolziere ich im Park über die Blumenchaussee,
tut mir gar nichts mehr so schnell weh.

Trotte ich dagegen nur so vor mir her,
ist mir das Leben gerade ziemlich schwer.

Stapfe ich durch kalten Schnee,
friert`s mir sofort am dicken Zeh.

Schreite ich mit großen Schritten voran,
hüpfe ich zwischendurch, so dann und wann.

Doch egal ob ich stelze, tripple, stake,
watschele, schlendere oder wate,

am allerliebsten wandere ich in freier Natur,
weit weg von der Städte schmutziger Kloake.

Pierre Sens

Der Husten

Der Husten steckt tief im Hals
vom Rachen bis hin zum Ohrenschmalz
und hat sein Opfer fest im Griff.

Der Husten attackiert den Kranken sehr
und schüttelt seinen Kopf hin und her,
und aus seiner Lunge quält sich ein letzter Pfiff.

Das Atmen fällt ihm sichtlich schwer,
aber niesen muß er noch viel mehr,
das geht ab wie ein Lokomotivenpfiff: "Paff-Piff".

Stoßweise hustet der Kranke so vor sich her,
der Arme leidet darunter sehr,
sein Leben ist gar zerbrechlich wie ein Korallenriff.

Doch ist er dann genesen und wohlauf,
hält er sich wieder im Freien auf,
doch diesmal ohne Husten und der Nase ihr: "schnief - schniff".

Pierre Sens

Dalmatiner

Ein Dalmatiner hat viele Flecken,
so große runde schwarze Ecken.

Alles auf weißem Grund,
hat dies dieser komische Hund.

Drum höre wie weise er manchmal spricht:
"Schwarze Dalmatiner? Die gibt es nicht!".

Doch hat jeder Dalmatiner ein Schwänzchen
und Kringel am Fell und Kränzchen.

Und vier Pfoten und einen Kopf,
der macht manchmal Radau.

Hör nur:
"WauWau - WauWau"!

Doch auch ein Herz hat dieser Hundewicht,
drum vergisst er Dich niemals nicht.

Pierre Sens

Wie kommt das Licht in die Laterne?

Sag`, kennst Du nicht Volt,
Ampere und Ohm?

Kennst Du nicht Kraft,
Widerstand und das Elektron?

Das, mein Schatz, ist für das Licht
der nötige Strom.

Er fließt durch die Kabel
hinein in die Glühbirne,

dann wird sie so hellleuchtend
wie am Himmel die Gestirne.

Nun weißt Du, wie das Licht kommt in die Laterne,
und beim nächsten Mal erzähle ich Dir

vielleicht von Sonne,
Mond und Sterne.

Pierre Sens

Der Heinzelmann

Wie jede Geschichte, fängt auch diese so an:
Es war einmal ... ein Heinzelmann,
der zog sich im Winter
nicht genügend warm an.

Diesem Ri-Ra-Raputzelmann
hat dies sicher nicht gut getan.

Drum erkältete er sich
ganz fürchterlich
und mochte danach weder Suppe
noch einen leckeren Bienenstich.

Diesem Ri-Ra-Raputzelmann
hat dies sicher nicht gut getan.

Niesen musste er immer mehr,
das ging ab so doll wie ein Maschinengewehr.
"Hat-schi, Hat-schi, Hat-schi,
den Schnupfen loswerden tue ich wohl nie!".

Diesem Ri-Ra-Raputzelmann
hat dies sicher nicht gut getan.

Nun bekam er davon einen heißen Kopf
unter seinem blonden Wuschelschopf.
Und eine rote Nase dazu,
die tropfte immer, ja immerzu.

Diesem Ri-Ra-Raputzelmann
hat dies sicher nicht gut getan.

Seitdem gab es einen Heinzelmann,
der war ständig im Gesundheitswahn
und zog sich noch im schönsten Sommer
immer dick warm an.

Diesem Ri-Ra-Raputzelmann
hat dies sicher auch nicht gutgetan.

Pierre Sens

Die Wichtelmänner aus dem All

- und warum sie jetzt in Schweden leben

Auf einem Planeten
in weiter Ferne,
weiter noch als Sonne, Mond
und Sterne,

lebten Wichtelmänner
vergnügt und heiter -
und sie dachten,
das geht immer so weiter.

Frei von Sorgen,
tagaus - tagein,
war ihnen das Leben
ein einziger Sonnenschein.

Immer auf der Suche nach mehr Spaß
haben sie deshalb beschlossen,
ein Wichtelmann wird mit einer Rakete
auf die Erde geschossen.

Dort kann er lernen
welchen Unfug man auf der Erde so macht,
und so viel Schabernack mit zurückbringen,
das es bei ihnen vor Freude nur so kracht.

Doch Spaß - oh Trübsal -
hat es auf der Erde für ihn nicht gegeben,
denn man nahm ihn fest
und er musste in einem Zoo nun leben.

Im Zoo sahen die Menschen
sich den armen Wichtelmann täglich an,
doch dem Wärter tat das leid
und später befreite er ihn dann.

Zum Glück war der Wichtelmann
seitdem dort weg.
Und tief im nordischen Wald
fand er auch ein sicheres Versteck.

Doch weit draußen im Weltenall
wurde das bange Warten auf ihn ständig schlimmer
und die Wichtelmänner dachten
das bliebe jetzt so immer.

Aber ohne diesen Wichtelmann
wollten sie auch nicht leben,
deshalb kamen sämtliche Wichtelmänner zur Erde
und seitdem wohnen sie nun alle in Schweden.

Pierre Sens

Der Schmetterling

Einen Schmetterling
- so zierlich schön -
habe ich heute
in unserem Garten gesehen.

Er flatterte
auf und ab
und brachte alles
um sich herum auf Trab.

Ich wollte ihn fangen,
doch nein - er war so klein,
und seine bunten Flügel
waren wie Sonnenschein.

Da flatterte er daher,
ganz leicht im Wind,
und die Zeit flog mit ihm fort,
so ganz geschwind.

Irgendwann - da hob er ab,
als ob er an einer Wolke hing,
und ich rief ihm noch hinterher:
"Auf Wiedersehen, mein Schmetterling!".

Pierre Sens

Des Raputzelmann´s Schuhe

Es war einmal ...
ein Ri-Ra-Raputzelmann,
der hatte zu große Schuhe an.
Gehen konnte er damit nicht mehr,
das war ihm viel zu schwer.
Drum zog er sie aus
und ging ohne Schuhe
aus seinem Haus.
Doch ohne Schuhe
war es ihm zu kalt,
drum hüpfte er fort
über Weg, Wies und Stock -
hinein in den Wald.
Im Wald pieksten ihn die Nadeln sehr,
deshalb hüpfte er jetzt noch viel mehr
mal rechts, mal links,
hin und her,
bis er auf die Nase fiel,
klar war, das ihm das nicht gefiel.
Seine Laune war nun wirklich schlecht,
doch guten Rat
bekam er von Herrn Specht -
und von ein paar alten Wanzen:
"Du musst nicht hüpfen,
sondern tanzen!".
Tanzend machte der Ri-Ra-Raputzelmann
sich nun auf den Rückweg,
über Stock und Stein
und hinüber über den Steg,
zurück nach Haus,
ins goldene Heim,
dort legte er sich sofort
in sein Bettelein.
Aus seinem Bettchen viel er aber raus
und nun ist diese Geschichte aus.

Pierre Sens

Eselei

Ich bin der Esel Rumpelsack,
I-a, I-a,
wundert euch nicht über mein Sack und Pack,
I-a, I-a, I-a.

Altes Zeug schleppe ich schwer,
I-a, I-a,
mit mir durch die Welt umher,
I-a, I-a, I-a.

Ist auch vieles unnötiges drin, so`n Schnickschnack,
I-a, I-a,
mich jagte deshalb durch die Lande böses Pack,
I-a, I-a, I-a.

Doch vor mir erlag Ochs und Pferd,
I-a, I-a,
an des bösen Packes scharfes Schwert,
I-a, I-a, I-a.

Wäre ich nicht wegen des Gepäckes so schwer,
I-a, I-a,
trieb ich stattdessen das Lumpenpack vor mir her,
I-a, I-a, I-a.

Doch vor mir liegt nun Sonne, Strand und Meer,
I-a, I-a,
was sollte ich vom Leben haben jetzt noch mehr?
I-a, I-a, I-a.

Die Ruhe ist`s, die vor mir scheint,
I-a, I-a,
nur noch hinter mir der Regen weint.
I-a, I-a, I-a.

Pierre Sens

Die Uhr macht tick-tack

Die Uhr macht Stunde für Stunde tick-tack, tick-tack,


ruckel-die-ruck und ruckel-die-rack,
tick-tack, tick-tack.


Um acht ist die Katze im Sack und macht ebenfalls


ruckel-die-ruck und ruckel-die-rack,
tick-tack, tick-tack.


Um neune ist der Kater in der Scheune, dort geht`s


ruckel-die-ruck und ruckel-die-rack,
tick-tack, tick-tack.


Um zehn will der Hund noch Gassi gehen, ganz schnell, so


ruckel-die-ruck und ruckel-die-rack,
tick-tack, tick-tack.


Um elf Uhr zieht der Hamster an der Schnur, ganz sanft und leise


ruckel-die-ruck und ruckel-die-rack,
tick-tack, tick-tack.


Um Mitternacht dagegen ist der Papagei im Käfig ein richtiger Labersack, man hört ihn ständig


ruckel-die-ruck und ruckel-die-rack,
tick-tack, tick-tack.

Und wenn dann am frühen Morgen der Hahn kräht in der Scheune, hört man die Menschen überall


ruckel-die-ruck und ruckel-die-rack,
tick-tack, tick-tack ..... tick-tack.

Pierre Sens

Das Kinderkarussell

Es dreht sich im Kreise herum
das Kinderkarussell,
es fährt mal langsam
und fährt mal schnell.


Die Pferdchen bewegen sich
auf und ab,
das Motorrad macht
piff-paff, piff-paff.


Und die Feuerwehr macht
klingeling-klingeling,
weil ein Kindchen dies
so haben will.


Das Polizeiauto macht
tatü-tata,
aber vor ihm fährt die Kutsche,
ha-ha, ha-ha.


Die Musik spielt leierig
aus Zeiten von altem Glanz,
aber ein fröhliches Gesicht dazu
macht der kleine Hans.


Die vielen bunten Lichter erhellen
der Kinder Gesichter
und Deines dazu,
ja Deines dazu,

denn Du sitzt stolz auf einer Kuh,
welche im Kreise sich dreht,
und die macht
muh-muh, muh-muh.

Pierre Sens

Im Spielzeughaus

In Raum Nr. 10,
da kann man die neuesten Spielzeuge seh`n.

In Raum Nr. 9,
tun Hunde Katzen betreu`n.

In Raum Nr. 8,
da ist vor jeder Nacht Hundeandacht.

In Raum Nr. 7,
üben die jungen Puppenvögel das Fliegen.

In Raum Nr. 6,
gibt es für jede Bösartigkeit eine Hex`.

In Raum Nr. 5,
gibt es für die Puppen passende Strümpf`.

In Raum Nr. 4,
da steht für die Katzen ein Klavier.

In Raum Nr. 3,
gibt es an Spielzeug so allerlei.

In Raum Nr. 2,
veranstalten kleine Schweinchen eine Sauerei.

In Raum Nr. 1,
da ist alles meins, dort hat`s aber leider Spielzeug keins.

Pierre Sens

Der alte Mann

Der alte Mann
der unterm Dachstuhl sitzt
ist sicher Weise,
denn er denkt den ganzen Tag
so still vor sich her,
ganz leise, leise.

In seinem alten Bau,
miau, miau,
jagt die Katze aus seinem Haus die Mäuse,
doch kratzt sich der alte Mann
noch und noch,
bei ihm blieben die Läuse, Läuse.

Früher war der alte Mann
ein Mitarbeiter bei der Bahn,
doch dieser Zug ist schon lange abgefahrn,
jetzt geht er selbst auf die Reise;
mit `nem alten Spazierstock
wandert er nun über die Gleise, Gleise.

Ist es auch seine letzte Fahrt,
man hat ihn im Leben ja genug genarrt,
denkt er noch mal an Mireille Mathieu *
und über seine Jugend nach,
noch ein letztes Mal,
bevor er seinem Leben sagt: "Adieu, Adieu!".

Pierre Sens

Zwerge im Tintenfass

Drei Zwerge fielen in ein schwarzes Tintenfass.
Oh nein, das war kein Ärger, das machte ihnen richtig Spaß.

Sie schwammen und planschten umher.
(Oh ja, das gefiel ihnen sehr.)

Sie tauchten unter und tauchten wieder hinauf,
den ganzen Tag lang und erst in der Nacht hörten sie damit auf.

Da kletterten sie dann aus dem Tintenfass,
und waren von der Tinte nun platschnass.

So zogen sie dann von dannen,
in die dunkle Nacht, unter Birnbäumen hinweg und Tannen.

Doch wer hat in düstrer Nacht drei schwarze Zwerge gesehen?
Ich fürchte niemand, das muß ich gestehen.

Pierre Sens

Sauerkraut

Die Kinder mögen`s sehr,
rufen nach noch mehr.
Seht was dort im Topfe braut,
das ist Sauerkraut, Sauerkraut.

Am Sauerkraut hängen Vitamine dran,
sagt man; na dann, na dann.
Hier muß man nicht dippen,
hier muß man nicht stippen.

Hier greift man herzhaft zu,
weg ist das Kraut im nu.
Und überall Kinder, wohin man schaut,
mit Sauerkraut, mit Sauerkraut.

Die Großen und Kleinen rufen: "Hurra,
endlich ist frischer Sauerkraut wieder da!"
Wer will noch mehr, wer will noch was,
es ist noch reichlich Sauerkraut im Faß.

Doch irgendwie klang`s nicht echt,
der Werbefilm war wohl doch was schlecht.
Übrigens alle Statisten verschwanden im nu
und liefen auf ein Pizza-Taxi zu.

Pierre Sens

Zukunft

Wir sind Abenteurer,
noch und noch,
und ziehen in ein
neues Land,
das noch niemand
auf einer Landkarte fand.

Entdecker sind wir,
auch Du,
das gebe ich gerne zu,
denn vor uns war
an diesem Ort
noch keiner von uns dort.

Doch Mut,
das ist unsere Begabung,
das ist unsere Zunft,
unsere Reise führt nämlich
von der Gegenwart
in die Zukunft.

Das ist das Land,
das wir neu entdecken,
und das wir mit unserer Ankunft
mit Leben erwecken.
Keiner weiß, was uns dort erwartet,
ist halt so, wenn man`s richtig betrachtet.

Pierre Sens

Mein Traum

Ich hab´ es nie versäumet,
so wie Blätter wachsen an einem Baum,
in allen Nächten zu träumen,
einen ganz großen Traum.

Tät ich Träume sammeln,
wie das Eichhörnchen Nüsse in seinem Baum,
sammelte ich nur noch eines -
diesen einen großen Traum.

Nie sollte er mir aus dem Schlafe gleiten,
wie die Regentropfen fallen ab von den Blättern meines Baum,
denn dann würde ich erwachen
und ausgeträumt wäre mein schönster Traum.

Und so halte ich ihn fest,
wie die Wurzeln in der Erde halten den Baum,
damit ich stets an Dich denke,
Du - mein Kind, Du - mein Traum.

Pierre Sens

Lieber Daniel!

Nun höre zu und schweige still,
was ich Dir liebes sagen will.


Es gibt ein Männlein, das ist ganz klein,
doch sehr gewitzt und es lacht so fein.


Von früh bis spät, von spät bis früh,
herzt er die anderen und gibt sich dabei Müh`.


Schenkte er mir am Wochenende sogar drei Blümelein
und in meinem Herzen zog tief die Freude ein.


Da hopsten wir schon mal rum und sprangen,
ja wir tobten sogar und sangen.


Da klang die Gitarre von mir ganz spanisch - Espana Ole!
denn ich freue mich, wenn ich Dich bald wieder seh`.


Doch warum jetzt dies seltsame Gedicht?
Weil Du halt mein Herzblatt bist!

Pierre Sens

Ich dichte für Dich

Ich dichte Dir ein Gedicht
und hoffe, Dir missfällt es nicht.


Ich dichte jeden Tag so allerlei,
in der Hoffnung, da ist was für Dich dabei.


Ich dichte als plapperten ständig die Raben
und denke, ich kann Dir damit so viel sagen.


Ich dichte, was das Zeug so hält
und hoffe, dass es Dir später mal gefällt.


Ich dichte so viel, als sei es des Lebens Getriebe,
in Wahrheit dichte ich, mein Sohn, nur, weil ich Dich liebe.

Pierre Sens

Kleines Dino

Es ist einem Dino wohl einst gelungen,
zu sein aus seinem Ei entsprungen,
noch gänzlich klein und zart,
dabei von innen weich und außen hart.

Man hörte von weitem das Dino-Baby weinen,
denn niemand anders konnte so fürchterlich greinen,
bis man ihm hat zu futtern was gebracht,
gefuttert hat es dann die ganze Nacht.

Doch nach der Nacht kam der Tag,
gefuttert hat das Dino weiter, weil es so viel mag.
So hat es gefuttert, tagaus - tagein,
bis es eines Tages war nicht mehr klein.

Und aus dem kleinen Dino wurde ein Dinosaurier,
aber das ist eine andere Geschichte und noch viel trauriger.
Denn die Dinosaurier verschwanden einst von der Erde,
dafür kamen später andere Tiere, beispielsweise die Pferde.

Doch was ich nun sag`, denke gut nach und bedenke,
denn dieser Hinweis ist so wertvoll wie Geschenke,
Gute Tiere und Menschen kommen in den Himmel - zum Glück,
die liebsten unter ihnen, dürfen aber später wieder auf die Erde zurück.

Pierre Sens

Im Märchenwald

Zwei Zwerge, ganz klein und alt,
begegnen sich im Märchenwald.

Im Wald hört man die Bäume rauschen,
man sieht aber nicht, wie die Zwerge ihr Rucksäcklein tauschen.

Was mag da wohl drinnen sein?
Sternengold? Zauberpulver? Sonnenschein?

Sie flüstern leise, dicht an dicht.
Doch wer flüstert, lügt der nicht?

Niemand hört aus dem Säcklein ein leises Gepoch.
Schreit es nicht aus ihm noch?

Niemand sieht die Zwerge verschwinden
und wie sie die Rucksäcklein auf ihren Rücken binden.

Niemand sieht in dieser dunklen Nacht,
was die Zwerge haben im Wald gemacht.

So wird`s auch niemand erfahren,
dass die Zwerge eine böse Hexe gefangen haben.

Und sie bringen sie aus dem Märchenwald hinaus.
Niemand wird`s erfahren, denn das Gedicht ist nun aus.

Pierre Sens

Traktor fahren

Puff Puff Traktor fahren,
was Kinder wohl dazu sagen?

Endlich mal aus der Stadt heraus,
fährt man mit dem Traktor ins Grüne hinaus.

Puff Puff knattert der Traktor schon,
der Vater sagt: "Paß auf Dich auf, mein Sohn!".

Dann rollt er los über Moos und Wurzeln,
kleine Steinchen von seinen Rädern purzeln.

Puff Puff nun geht`s schneller voran,
so als führen wir mit der Eisenbahn.

Einer lenkt und ein anderer sitzt nur so dabei,
für dieses Vergnügen ist der Eintritt heute frei.

Puff Puff Traktor fahren,
was werden unsere Freunde wohl dazu sagen?

Pierre Sens

Traurig Kinderlein

Im Kindergarten gibt es einen
der tut tagaus tagein viel weinen.
Ihm ist der Kindergarten keine Freude,
denn er hat dort keine Freunde.

Er steht da manchmal und schreit
und jedem tut er leid.
Manche sagen ihm: "Mach mal Muh, dumme Kuh!",
doch er hört niemals zu.

Man nahm ihm weg einen Schuh
und sagte ihm: "Den kriegst nie wieder Du!".
Und wenn er dann wieder weinte,
er damit sich noch mehr mit anderen anfeindete.

Doch auf einer Kindergartenreise
sang er vor sich her ganz leise.
Es war so schön und lieblich wie er sang,
seine Stimme hatte einen tollen Klang.

Alle sangen hernach seine Lieder mit,
das war eine Melodie die Feindschaft durchschnitt.
Nun sind sie Freunde und vertragen sich wieder
und singen zusammen so manch schöne Lieder.

Pierre Sens

Des Sommers Plage

Wenn im Sommer die Sonne scheint,
unerträglich und für Deines Körpers Leid,
die Hitze Deinen Kopf
schon glühend ausgedorrt,
sehnst Du Dich nach kühlere Tage,
damit die Hitze ein Ende nimmt:
des Sommers Plage!

Pierre Sens

Gruß eines Wandersmann

Durch deutsche Auen wandernd,
mit hellem Blick,
vor sich im Auge das Ziel,
im Gepäck hinter sich das Glück,
lachend wie die Sonne
und ein fröhliches Liedchen auf den Lippen,
dabei tief Luft einatmend und voller Kraft,
gehe ich
- in Romantik und Poesie -
durch das Leben.

Und in meinen Augen,
welch` heller lichter Schein,
zieht des Glückes Freude in mir ein.
Es treibt mich weiter, immer weiter voran,
wandere von hier nach dort - ganz spontan.

Und diese Leidenschaft durchzieht mich
wie ein wilder Fluss,
drum bekommst Du auch symbolisch zum Gruße
von mir auf jede Wange einen kleinen Kuss.

Und aus der Ferne,
von der Höhen Gipfeln
und der Bäume Wipfeln,
höre wie es schallt:
"Ich komme, ich komme bald!".

Pierre Sens

Auf Reise

Komm her mein Sohn
lass Dich fragen,
soll durch die Welt
ich Dich mal tragen?

Von der Mosel
bis zum Belt,
wandern wir dann
durch die Welt.

Durch blühende Auen
und karges Land,
über Berg und Tal
beide Hand in Hand.

Und ist die Zeit
auch mal schwer,
fahren wir weit hinaus
auf das Meer.

Erträumen uns dabei
so allerlei,
und essen Speck
und Hirsebrei.

Und ist Deine Lust
auf Wanderung verpufft,
segeln wir dann zurück
durch die Luft.

Dann bist Du wieder daheim
an Mamas Herd,
aber Du weißt,
das war die Reise wert.

Pierre Sens

Weltreise

Willst du um die Welt mal reisen,
von China bis zum Belt,
schlage dir durch undurchsichtige Nebel Schneisen,
sonst verirrst du dich in der Welt.

Nimm Karten mit, auch wenn sie wiegen,
gehe früh, da ist die Welt noch im Lot,
pass auf - auf dich, lass Schmutziges liegen,
und nimm dir mit ausreichend Brot.

Lass nieder dich wo Menschen singen,
die kräftig trällern aus stolzer Brust,
wo Kastagnetten und Gitarren klingen,
wo Menschen tanzen vor Freude Lust.

So wirst du wandern, staunen, innehalten,
hab` nur immer mit ein wenig Geld,
das wenige davon, musst du gut verwalten,
damit es bis zum Schluss auch hält.

- Also dann, gute Reise
um die Welt!

Pierre Sens

Herbst

Herbst ist,
die Blätter fallen,
in den Tälern schon
die Nebelschwaden wallen.

Laub bedeckt
den stillen See,
die Luft riecht
nach dem ersten Schnee.

Die Vögel fliegen
weg gen Süden,
andere Tiere bleiben
und müssen sich nun fügen.

Der Frost naht
und bringt Unbehagen,
die Winterschläfer
füllen sich ihren Magen.

Durch die Wolken dringt
der letzte Sonnenstrahl,
dunkel wird`s
zum Abendmahl.

Sturm und Regen machen
die Welt trüb und grau,
der Fuchs bleibt nun
in seinem Bau.

Und zuhause an den Fenstern
schauen traurige Kinder hinaus,
sie bleiben jetzt im Warmen
und dürfen nun nicht mehr raus.

Pierre Sens

Es regnet

Früh am Morgen,
wenn ich zum Kindergarten geh`,
macht es auf meinem Kopf
poch-poch-poch.


Ich schaue nach oben
und auf meiner Nase eisig kalt
machen gerade ein paar Regentropfen halt,
und wie in einem Wassertopf, geht`s dort langsam
tropf-tropf-tropf.


Schnell spanne ich meinen Regenschirm auf
und da höre ich nun ganz laut jeden einzelnen Tropf,
als wollte jemand zur Türe herein:
klopf-klopf-klopf!


Aber was soll`s, ich bin ja herausgetreten
aus wohligwarmem Haus in den Regen.
Und unter meinen Füßen macht es nun
plitsch-platsch, platsch-plitsch, plitsch-platsch.


Alles ist nass. Macht das was?
Ne`, aber nun warte ich doch lieber
auf den ersten schönen Schnee!

Pierre Sens

Das Unwetter

Es blitzt, es donnert und es kracht,
dunkel wird`s, wie in der Nacht.

Der Himmel macht seine Tore auf
und lässt dem Regen freien Lauf.

Wasserfallartig kommt hernieder das kühle Nass,
da haben doch nur noch Wasserratten ihren Spaß.

Der Wind weht kräftig, wird zur Bö,
Regenschirme fliegen davon und sagen: "Adieu!".

Durch so ein Wetter müssen die Menschen sich nun plagen,
das bringt ihnen ganz schön Unbehagen.

Darum will auch niemand von ihnen raus,
es ist wohl besser man bleibt zuhaus`.

Pierre Sens

Der Schneemann der sich nach Sommer sehnte

Im Garten der Stadt Eisholz
stand ein Schneemann der nie schmolz.

In dieser Stadt war es immer kalt,
das Eis war fest und gab dem Schneemann Halt.

Dem Schneemann war es aber auf Dauer hier zu öde,
vom Dauerfrost wurde er auch schon ganz spröde.

Ständig stand er auf einem Fleck
und kam so niemals aus seinem Garten weg.

Da träumte er auf Reisen zu gehen,
um sich die schönsten Orte der Welt anzusehen.

Einmal nur in Paris über die Champs-Elysées gehen
oder in New York auf der Freiheitsstatue stehen.

Einmal nur in Kairo die Pyramiden betrachten
oder mal in der Sahara in einem Wüstenzelt übernachten.

Ja einmal nur müsste es richtig Sommer sein,
um ihn - den Schneemann - vom Frost zu befreien.

Nur einmal will er ganz warm im Glanze der Sonne stehen,
um zu können von seinem Garten ganz weit weg zu gehen.

Doch was der arme Schneemann nicht bedachte
(jetzt sage ich es hier ganz sachte):

Ohne das bitterkalte Eisholz,
der Schneemann einfach zu Wasser schmolz.

Die einzige Reise die er dann höchstens tat,
war als Wasser zu düngen des Rasens Saat.

Pierre Sens

Gedanken zum Winter

Der Winter ist gekommen
und hat den Bäumen die Blätter genommen.


Der Winter der ist da,
Schnee fällt und die Kinder rufen "Hurra, Hurra!".


Der Winter ist ein Wiegenfest,
mancher Autofahrer wiegt sich sicher, später steckt sein Auto fest.


Der Winter hält die Menschen oft Zuhaus`,
denn jeder friert, geht er aus dem Hause raus.


Der Winter der ist kunterbunt
und die dicken Pullover machen die Menschen oben rund.


Der Winter der ist schuld an vielen roten Nasen,
vorm Winter verstecken sich selbst die dicksten Hasen.


Der Winter geht im Frühjahr zuneige,
dann kommen die Knospen wieder und die Blätter wachsen an jedem Zweige.

Pierre Sens

Der Frost

Der Frost schleicht über Seen
sowie über Au und Wald,
er ist eisig, ja eisig-kalt.

Er legt sich über Häuser,
in Berg und Tal,
und grüßt euch allzumal.

Er kriecht durch jede Ritze
und in jedes Haus,
er kommt vorne hinein und hinten wieder raus.

Der Frost hängt sich an den Bäumen fest,
von Stock zu Stock,
und kriecht unter jeden Mantel und unter jeden Rock.

Er hält die Welt fest im Griff
und lässt sie erstarren,
auf dass alle Hölzer brechen, biegen, knarren.

Er belegt alles mit einer Frostschicht,
so will er die Welt in weißer Farbe liften,
doch kommt die Sonne heraus, dann geht er ganz schnell stiften.

Pierre Sens

Wenn ich ....

Wenn ich früh morgens aufsteh`,
dann gehen in der Stadt überall die Lichter an.
"Auf, auf!" hört man es in vielen Schlafräumen
und "Kinder, ihr dürft die Schule nicht versäumen!".

Wenn ich früh morgens zur Schule geh`,
dann sind noch überall die Laternen an.
Dann waten viele verschlafene Menschen durch den Schnee
und auf die ersten Schlittschuhläufer wartet der zugefrorene See.

Wenn ich früh morgens in den Schulräumen steh`
und hänge meinen Mantel an den Haken dran,
höre ich in den Gängen ein Gemurmel und Klagen,
keiner will zur Schule, doch niemand wird danach fragen.

Wenn ich mit meinem Finger über den Globus geh`,
fange ich sogleich zu träumen an.
Träume von fernen Ländern, von Abenteurern und Piraten,
und davon, statt in die Schule durch Sand am Strand zu waten.

Pierre Sens

Der Rosenbaum

Wer hat es wohl versäumet,
vor diesem schönen Rosenbaum,
es rechtzeitig aufzustellen,
einen kleinen Zaun?

Will man so lange warten,
bis fallen alle Blätter hinab,
weil niemand anhält vor einem Zaune,
dem Rosenbaum ist`s sein Grab.

Die schönen Blätter dadurch fallen,
auf den grünen Grund,
Zweige kann man nicht mehr sammeln,
zu einem Rosenbund.

Der Gärtner wird wild von Sinnen,
für ihn ist der Rosenbaum jetzt tot,
da die Blätter nun welken,
aber nächstes Jahr sind neue wieder rot.

Pierre Sens

Erste Liebe

Als Daniel seine erste Freundin fand,
da wollte er sie küssen,
im Kindergarten liefen sie Hand in Hand,
weil das doch Liebespaare müssen.

Doch küssen lassen wollte sie sich nicht,
so was, fand sie, ist doch nicht fein,
auch wenn man immer liebes zu ihr spricht,
sie sagte nur: "Nein, lass das sein!".

Doch Daniel verliebt und nie verzagt,
versuchte es weiter den ganzen Tag.
Da ging sie plötzlich fort, hin zu Hans,
und Daniel dachte nur: "Du dumme Gans!".

Pierre Sens

Warum nur?

Der Säbel des Piraten
ist schief und krumm,
doch warum nur,
warum nur,
warum?

Die Kanonen die donnern,
laut machen sie bumm,
doch warum nur,
warum nur,
warum?

Der Seemann trinkt gerne,
am liebsten den Rum,
doch warum nur,
warum nur,
warum?

Die Einfältigen
die sind meist dumm,
doch warum nur,
warum nur,
warum?

Der Stumme ist stille,
der sagt nichts, der ist stumm,
doch warum nur,
warum nur,
warum?

Das Gedicht ist nun zu Ende,
egal, sei es drum,
doch warum nur,
warum nur,
warum?

Pierre Sens

Schwanger

Eine junge Frau,
schon etwas schwanger,
der wurd` es von Woche zu Woche
immer banger.

Was wird werden,
was da in mir wächst?
Ein Bub, ein Madel,
ein Prinz oder gar `ne Hex?

Wird es sein dick und schwer?
Dann schleppe ich viel Gewicht lange mit umher.
Wird es sein dürr und lang?
Nicht dran zu denken, da wird mir bang.

Die junge Frau
von Ängsten arg geplagt,
bemerkte nicht, das unnütze Gedanken
an ihren Nerven nagt.

Die Zeit ging fort,
im Sommer wurde die Mode schicker,
doch die junge Frau wurde nur eins:
immer dicker.

"Ei der Deuvel, komm` heraus,
mein Bauch ist zu lang dir wohlig Haus!
Eins, zwei, drei - kommt Wehen,
kommt herbei!

Kommt herbei geschwind
und zeige mir nun endlich mein Kind.
Hole es raus aus dunkler Nacht,
die Zeit ist um, es ist vollbracht!"

Die junge Frau, nach neun Monaten
nun nicht mehr schwanger und dick,
hatte nun ein kleines Mädel -
die war unglaublich schick.

Pierre Sens

Von Montag bis Sonntag

Frau Montag tat für alle kochen
und das schon seit vielen Wochen.

Frau Dienstag nimmt man an ist gar ein Mann,
hat über der Oberlippe einen kleinen Schnauzer dran.

Frau Mittwoch die ist zu uns Kindern immer nett,
sie ist sehr hübsch und ganz adrett.

Frau Donnerstag sieht aus wie Frau Holle,
trägt am liebsten Pullover aus dicker Wolle.

Frau Freitag ist `ne dumme Pute,
genauso wie ihre Tochter Ute.

Frau Samstag würde ich glatt heiraten direkt vom Fleck,
sonst schnappt sie mir noch ein andrer weg.

Frau Sonntag die ist öd und fad,
weil sie keine Spiele und Kinder mag.

So hat man sieben Tage diese oder jene Madam,
und die Woche fängt schon am Montag wieder an.

Pierre Sens

Hallo mein lieber Sohn

was gerne ich Dir sage:
ich wünsche Dir frohe Tage.
Bis wir uns bald wiedersehen,
soll es Dir recht gut ergehen.
Und sind wir dann wieder für uns da,
Du und Dein Herr Papa,
dann machen wir, mein Schätzchen,
wieder ganz viele Mätzchen.
Dann toben wir rum mit viel Schwung,
das hält uns beide ja recht jung.
Also sei gegrüßt mein Sohn,
das war`s jetzt auch schon.
Jetzt mache ich mit dem Schreiben halt,
also dann: bis bald!

Pierre Sens

Kinder sind wie rote Rosen

Ein Strauß Rosen ist ein Zeichen der Liebe.
Und die Roten davon sind wie Kinder, bezaubernd,
ein jeder hat sie gern.

Im Garten wollen sie umsorgt sein,
sobald man sie angepflanzt hat,
damit sie gedeihen und ihre Pracht entfalten können.

Stunde um Stunde muss man für sie opfern,
sie stets hegen und pflegen,
damit ihre inneren Anlagen gut gedeihen.

Man darf sie nicht im Regen stehen lassen,
allein und verlassen,
sie brauchen Aufmerksamkeit und den Sonnenschein.

Gut gepflegt verschenken rote Rosen viel Freude,
so wie auch Kinder Freude verschenken,
wenn man sich ihnen reichlich widmet.

Kinder sind deshalb wie rote Rosen,
man muss ihnen viel Zeit und Liebe schenken,
damit sie aufblühen können.

Ein Kind, um das man sich nicht kümmert,
bleibt wie eine Rose ohne Blatt - nur Stiel.
Verkümmert. Trostlos anzusehen!

Ohne gut entwickelte Fähigkeiten,
gibt es aber später kaum Chancen geliebt zu werden.
Denn wer liebt die dornige Rose ohne ihr schönes Blatt?

Pierre Sens

Schule

Kannst du nicht lesen
und auch rechnen nicht?
Dann gehe in den Schulunterricht!

Zwischendurch gibt es auch mal `ne Pause,
und hast du gut gelernt,
darfst du zum Schulschluss auch nach Hause.

6 mal 6 ist 36,
Kind sei immer fleißig.
Spiel` nicht immer nur "Krach und Kawumm",
sonst bleibst du dumm.

Lerne rechnen:
1 + 2.
Sag`, ist das Ergebnis nicht 3?

Eins, zwei, drei,
die Schule ist noch nicht vorbei.
Vier, fünf, sechs, sieben, acht,
wer dumm ist, bleibt auch in der Nacht.

Eins, zwei, drei, vier,
Noten bekommt ihr hier.
Fünf, sechs, sieben,
besonders schlechte, habt ihr was falsch geschrieben.

Vier, fünf, sechs,
eure Lehrerin ist `ne Hex.
Sieben, acht, neun, zehn,
nach Schulschluss dürft ihr nach Hause geh`n.

Pierre Sens

Aufstehen - zur Schule gehen

Guten Morgen Kindchen,
mit jedem Tag beginnt ein neuer Lebenslauf,
also steh auf – steh auf.

Die dunkle Nacht ist rum,
die Sonne klettert schon den Himmel hinauf,
also Kindchen - lauf!

Gleich geht es zur Schule...
Ja warum stöhnt du denn jetzt nur?
Der Lehrer wartet schon, in der Schule im Flur.

Und der Bäcker backt schon die ersten Brötchen.
Auch die Floristin bindet bereits einen Strauß.
Also, komm nun endlich aus dem Bettchen heraus.

Zieh an die Hose, das Hemd, die Schuh,
nun sei zum lernen bald bereit,
denn eins sollst du in der Schule werden: gescheit – gescheit.

Pierre Sens

Hund Dannundwann

Ich bin der Hund Dannundwann,
weil ich mehr als nur rumdösen kann.

Die Beinchen kann ich einzeln heben
und vom Hundefutter täglich leben.

Auf vier Pfoten kann ich dackeln
und so laut bellen, dass die Wände wackeln.

Manchmal bin ich auch der Hund Herundhin,
denn mir kommen oft komische Sachen in den Sinn.

Dann jage ich `ne Katze vor mir her
oder fresse des Nachbars Hund sein Fressnapf leer.

Dann laufe ich alleine durch alle Gassen
und krieg manchmal auch `ne Maus zu fassen.

Mein Herrchen liebt mich übrigens aus Herzensgrund,
denn ich bin ihm ein treuer Hund.

Und glaubst du nicht, dass ich das alles kann?
Dann fang das Gedicht zu lesen, doch wieder von vorne an!

Pierre Sens

Zum Geburtstag viel Glück

Wir sind alle gekommen,
um Dir ein Lied zu singen.
Und weil heute Dein Geburtstag ist,
soll es uns besonders gut gelingen.

Vor 8 Jahren war Deine Mama so was wie ein "Held",
da kamst Du aus ihrem Bauch auf die Welt.
Da waren Vater und Mutter nicht mehr allein,
denn jetzt warst Du ja da - ihr Sonnenschein.

Darum feiern gemeinsam wir
heute diesen wunderschönen Tag.
Und Du sollst es wissen,
dass Dich ein jeder besonders gerne mag.

Also rufen wir: "Daniel lebe hoch!",
dreimal "Hoch, hoch, hoch!",
denn ein Glück das Du geboren bist,
wir hätten Dich sonst alle sehr vermisst.

Drum wünschen wir Dir zu dieser Stund,
viel viel Glück und bleib` immer gesund.
Und weil wir Dich alle so sehr lieben,
sollst Du von jedem noch einen Bussi kriegen.

Pierre Sens

9. Geburtstag

Lieber Daniel,

es ist ein Tag der Freud´,
denn Dein Geburtstag ist heut´.

Da kann es regnen, stürmen, schnei´n,
Du selbst bist heut´ der Sonnenschein.

Sei von allen auf die Wange lieb geküßt,
wir wünschen Dir, daß Du glücklich bist.

Heut´ ist Dein Geburtstag, darum feiern wir,
auch in der Ferne noch ein bißchen mit Dir.

Wir gratulieren Dir, Du Geburtstagskind,
auch wenn wir jetzt nicht beisammen sind.

Die Küßchen von uns sollst Du später kriegen,
weil wir alle Dich doch so sehr lieben.

Nun stehen einsam wir, in der Ferne hier,
und gratulieren ganz herzlich Dir.

Unsere Wünsche erreichen Dich nun zu dieser Stund´,
bleib´ immer munter und kerngesund!

Dich froh und gesund zu sehen, ist nämlich was uns gefällt,
es gibt nichts schöneres auf dieser Welt.

Und weil wir auf Dich warten müssen,
sollen erst einmal andere Dich zum Geburtstag küssen.

Bis später dann,
lieber kleiner 9 Jahre-Mann!

Pierre Sens

10. Geburtstag

Lieber Daniel,

zählst Du schon Deine Jahre?
Dann schaue ich Dir träumend dabei zu,
weil ich immer ein Bild von Dir in mir bewahre
und pro Jahr eines davon in meinem Herze trage,
10 Stück bereits an der Zahl,
so alt, so alt bist schon Du.

Das erste Foto als Baby, als zukünftiges Familienoberhaupt,
als zweites Bild Deine Füßchen und Dein erster Schuh,
als drittes Deine ersten Schritte überhaupt
und andere Fotos, sonst hätte man mir es nie geglaubt,
so alt, so alt bist schon Du.

Der Fußball-Trainer pfeift, die Schulsirene schrillt,
Du lernst ohne Rast und Ruh.
Dein Schulranzen ist prall gefüllt
und alles zu schaffen bist Du gewillt,
so alt, so alt bist schon Du.

Viele Schritte hast Du bereits gemacht,
denn Du bist bereits 10 Jahre,
verflogen sind sie jedoch für mich wie ein paar Tage.
Und Tränen weine ich,
wegen der schnell verflossenen Zeit.
Wo sind sie alle hingegangen, die schönen Stunden
die wir verbrachten in fröhlicher Gemeinsamkeit?
10 Jahre gemeinsame Zeiten mit Rast und Ruh, denn
so alt, so alt bist schon Du.

Kein kleines Kindchen mehr bald in meinen Armen,
kein kleiner Sohnemann den ich knuddeln kann,
oh weh, die Zeit schreitet unaufhaltsam voran
und Du bist ja schon bald ein richtiger Mann.
Bereits in wenigen Jahren bist Du so groß wie ich,
dann hast Du sicher auch einen Sohn
und der knuddelt dann Dich!

Ich denke jetzt an Dich
und mache die Augen dabei zu,
ich denke an die letzten 120 Monate
(3.650 Tage, 87.600 Stunden, 5.256.000 Sekunden), denn
so alt, so alt bist schon Du.

Pierre Sens

Der Sommer

Im Sommerwinde wiegen die Ähren sacht,
stolz kräht der Hahn auf dem Hofe voller Kraft.
In den Feldern viel Blümlein steht,
so heiß und stille die Luft, dass sich kein Lüftlein regt.

Auf allen Wiesen und Wegen
strahlt dazu hellster Sonnenschein
Dir zu Gefallen -
weit tief in Dein Herz hinein.

Der Himmel dabei blau und im tiefsten pur,
zeigen Dir, so schön ist die Natur.

Pierre Sens

Nachtwanderung

Schau zum Himmel, wo die Sternlein prangen,
so viel, dafür gibt`s sicher keine Zahl,
bist gerade durch die Nacht gegangen,
im Dunkeln durch Feld, Wies und Tal.

Leise knackten unter Dir die Zweige,
sanft strich der Wind Dir durchs Haar,
hörtest in der Ferne eines Musikers Geige,
alles war sonst ruhig und die Nacht war klar.

Doch warum liefen Dir die Tränen?
Sprich! Oder sagst Du es mir nicht?
Willst Du es nicht erwähnen,
hattest wohl Angst im Wald vor dem Wicht?

Nun geh` und leg Dich schlafen,
mache fest Deine Äuglein zu,
denn Wichte gibt es nur in Träumen,
schlafe nun friedlich und hab` jetzt Deine Ruh!

Pierre Sens

Aufstehen, Langschläfer!

Der Morgen fängt schon früh im Morgengrauen an,
meist mit dem ersten Sonnenstrahl kommt er dann.
Den schickt Dir die Sonne frei ins Haus,
damit Du ganz schnell kommst aus den Federn heraus.

Die Vöglein zwitschern froh dazu,
es blökt das Schaf - es muht die Kuh.
Nun steh auf mein kleiner Mann,
und zieh` Dich mal ganz schnell an.

Horch! Der Tag erwacht, der Tag beginnt,
die Spinne nun ihr Netz sich spinnt.
Die Katze geht bereits auf Mäusejagd
und für Dich steht das Frühstück schon längst parat.

Nun nimmt des Tages Geschick seinen Lauf
und Du mein Schatz stehst nun auf.
Steh auf, mein lieber Langschläfer, Du,
und decke Dich nicht wieder mit der Decke zu.

Aufstehen!

Pierre Sens

Verrückte Tierwelt

Das Schwein tappst durchs Gras und macht "miau",
es grunzt dazu vergnügt der Kabeljau.

Der Hund watschelt und schnattert "gackgackgack",
die Katze hämmert dazu oben im Baum "tacktacktack".

Der Specht kläfft wegen `ner Katze wütend daher,
der Regenwurm quakt am Teich daraufhin tief und schwer.

Das Schaf ruft um zu gefallen ständig "muh",
im Einklang blökt ganz grässlich die Kuh dazu.

So wie die Sachlage sich hier nun darstellt,
handelt es sich wohl um eine verrückte Tierwelt.

Oder wurde hier nur einiges durcheinander gebracht?
Gewiss! Aber dem Schreiber hat das Freude gemacht.

Pierre Sens

Es war einmal Nachts in einem Wald ...

Eine Eule hat um Mitternacht
ganz deutlich laut "Huhu" gemacht.

Ein emsiger Wanderer, sagen wir`s sacht,
war darüber sehr aufgebracht.

Erschrocken blieb er stehen
und wollte vor Angst nicht weiter gehen.

Das "Huhu" klang ihm so gespenstisch drein,
es wird doch wohl kein verirrter Geist hier sein?

Abermals klang es laut "Huhu",
der Wandersmann machte vor Grausen die Augen zu.

Und wieder klang das "Huhu" ganz fürchterlich,
da machte er in die Hose sich.

Und die Eule in der Nacht,
hat mit ihrem "Huhu" ihn fast um den Verstand gebracht.

So ist die Moral von der Geschicht`:
Gehe in den Wald am besten nur bei Tageslicht!

Pierre Sens

King Kong

Im Hochhausdschungel stampft umher
ein riesengroßer Teddybär.

Was macht das seltsame Tier in dieser Stadt,
die den schönen Namen Hongkong hat?

Ding Dong - Ding Dong,
wohnt hier Herr King Kong?

Teddy wünscht sich seinen Freund den Gorilla her,
doch er weiß nicht wo er suchen soll, der dumme Bär.

Er sieht nur Straßen und Häuser in der Stadt,
aber niemanden der seinen Gorilla je gesehen hat.

Ding Dong - Ding Dong,
wohnt hier Herr King Kong?

Der Teddy staunt nicht schlecht,
im Spielzeughaus findet er alle Tiere bis hin zum Specht.

Nur sein Gorilla war dort nicht zu sehen
und so sagte er: "Bis bald, auf Wiedersehen!"

Ding Dong - Ding Dong,
wohnt hier Herr King Kong?

Und in den Straßenschluchten stampft noch immer umher,
dieser unheimlich große Teddybär.

Er geht von Haus zu Haus,
und fragt die Leute nach seinem Gorilla aus.

Ding Dong - Ding Dong,
wohnt hier Herr King Kong?

Und schellt es mal von Tür zu Tür in Deiner Stadt,
frag Du mal nach, ob jemand einen großen Teddybären gesehen hat.

Schellt es dann auch bei Dir, hole erst die Mama,
vielleicht ist es doch nicht der Teddy, aber ein Gorilla aus Afrika.

Ding Dong - Ding Dong,
ich bin der King Kong!

Pierre Sens

Lügengedicht

Nun denk mal einer bloß, was ich sah,
gar seltsames aus Phantasia.
Ich erzähl`s, jede Wette,
was nicht sein darf, wäre, hätte.

Da war ein kleiner Regenwurm,
der flog mit seinen großen Flügeln
von China in die Mongolei
und verkaufte dort an die Menschen
Hirsebrei.

Von Radio Eriwan wurde gerade mitgeteilt,
dass er soeben im Schneegestöber,
bei allerschönstem Sonnenschein,
auf zwei (als Skier bezeichneten) Brettern flog
- hin zum Meer,
doch lang ist`s her.

Am Meer ging der Wurm auf die Jagd
und trieb die Fische,
die freudig ihre vier Beine unter ihre Arme nahmen,
aus der See,
nun liegt er braungebrannt
am sonnigheißen Strand im Schnee.

Und ist diese kurze Geschichte auch nicht wahr
und alles gelogen,
wer`s dennoch nicht glaubt
hat sich um die Lüge selbst betrogen.

Denn wer der Lüge die Wahrheit abspricht,
bekommt halt die Unwahrheit nicht.
Und wird diese Mahnung nun auch im Wind verhallen,
so löst diese Geschichte sich doch auf in Wohlgefallen.

Pierre Sens

Krankes Kind

Die Nase tropft
so wie der Regen,
das arme Kindlein
kann sich kaum bewegen.

Es hat Fieber und
schwitzt daher, und
murmelt kunterbuntes
im Halbschlaf
vor sich her.

Da kommen des Nachts
die Tierlein aus dem Walde
zum Kindelein
und bringen ihm was
für Hals, Nas`, Ohr und Bein.

Alles Gute, nämlich des Waldes Gaben,
haben sie fürs Kindlein ausgegraben,
damit es wird bald gesunden,
es hat sich nun lange genug geschunden.

Der Fuchs, das Reh, die Eule und
selbst die rumstreunenden Pekinesen,
wünschen dem kranken Kind,
es soll bald genesen.

Schnell gesund werden soll es,
meint selbst vom Felde die Kuh.
Sie sagt: "Hugh, ich habe gesprochen.
Muh!".

Pierre Sens

Entchen Quak

 

Überall watscheln sie,
von weitem hört man sie schon quaken.
An jedem See trifft man sie,
zu den Gesängen der Zirpen
und beim Geschwirre der Schnaken.


"Entchen Quak-Quak-Quak,
warum läufst du immer um den See
und warum bist du noch nicht gebraten?

Warum planschst du so oft in dem See,
kannst du mir das einmal verraten?"


Die Leute machen Halt,
sehen sie ein Entchen am Wegrand steh`n.
Dann dauert`s nicht lange
und sie bücken sich bald,
da wollen sie nicht mehr weiter geh`n,
wollen alle nur die hübschen Entchen seh`n.


"Entchen Quak-Quak-Quak,
warum läufst du immer um den See
und warum bist du noch nicht gebraten?

Warum planschst du so oft in dem See,
kannst du mir das einmal verraten?"


Die Leute kommen
und bringen dir Brot.
Alle, so scheint`s, sind dir wohlgesonnen.
Und schnatterst du, ab und zu,
hast du ihr Herz schon gewonnen.


"Entchen Quak-Quak-Quak,
warum läufst du immer um den See
und warum bist du noch nicht gebraten?

Warum planschst du so oft in dem See,
kannst du mir das einmal verraten?"


Doch liebes Entchen Quak-Quak-Quak,
wenn Weihnachten kommt, lauf weg - ganz schnell!!!
Laß dich hier nicht mehr seh`n,
sonst all die lieben Leute wiederkommen,
dann wird`s dir aber nicht mehr wohl ergehen.


"Entchen Quak-Quak-Quak,
bald läufst du nicht mehr um den See,
denn dann wirst du gebraten.

Vor Freude ich dich schon im Backofen seh`;
feierlich liegst du später in meinem Magen."

Pierre Sens

Sankt Martin

Seht die leuchtende Laterne
und in der Nacht die Sterne.
Seht die Kinder und den Martinsmann
und wie schön ein jedes Kind singen kann.

Seht die vielen Gaben
und wie Kinder ihre Laterne tragen.
Seht den Martinsmann und sein Pferd,
und wie er teilt seinen Mantel mit dem Schwert.

Seht den armen Bettelsmann,
der vor Freude seine Tränen nicht unterdrücken kann.
Seht die Botschaft die hier wird verkündet:
wie sich Arm und Reich friedvoll verbündet.

Pierre Sens

Nikolaus

Am 6. Dezember kommt in unser Haus
spät am Abend der Nikolaus.
Er trägt dabei huckepack
seinen großen Geschenke-Sack.

Nüsse, Schokolade, Marzipankern,
das alles esse ich gern.
Doch für die böse Ute,
hat der Nikolaus nur die Rute.

Doch schnell ist er wieder aus dem Haus
und geht weiter in die Welt hinaus.
Die Ute muss ihre Boshaftigkeit nun bereuen,
doch ich darf mich an den Süßigkeiten erfreuen.


Pierre Sens

Bald ist Weihnacht

Kommt her Kinder, kommt her,
es weihnachtet schon sehr.
Riecht den Duft von Bratäpfeln und Zimt,
bald kommt zu uns das liebe Christkind.

Doch vorher gibt es ein Abendmahl
und Kinder sind es dabei fünfe an der Zahl.
Genug Geschenke für alle zu bekommen ist schwer,
drum rufen wir das Christkind zu uns her.

Kinder seht draußen nur die sternenbehangene Nacht
und seht den Schnee, den Engel haben uns gebracht.
Seht zum Himmel, auf dass man eine Sternschnuppe find,
wünschen darf sich dann Geschenke ein jedes Kind.

Seht auch wie schön ist der Weihnachtsbaum behangen
und wie viele Glöcklein und Kugeln an ihm hangen,
so strahlt er bereits jetzt schon in voller Pracht,
ja bald, juchhu, haben wir Weihnacht.

Und vom Himmelstor
lugt schon des Christkinds Schlitten hervor.
Von dort kommt es zu uns her.
Horcht! Es weihnachtet schon sehr.

Pierre Sens

Knecht Ruprecht

Alle Welt wird mich wohl kennen.
Doch wer hat je von mir ein Bild gesehen?
Böse Kinder mich angstvoll Rutenmann nennen,
und vor mir um Gnade flehen.

Begleite Nikolaus auf seinen Wegen
(ich selbst komme aus dem dunklen Wald),
von den Engeln bekomme ich den Segen
und wandere zu den Kindern ohne Aufenthalt.

Auf meinem Rücken trage ich ein Säcklein,
Süßigkeiten mag ein jedes Kind doch gern,
egal ob das Kind ist nun groß oder klein,
mögen sie doch alle Äpfel, Nüsse, Mandelkern.

Sehe ich vor einem Häuslein Stiefel steh`n,
fülle ich hinein, was rein nur geht,
werde dann frohgemut weiter gehen,
weil doch vor jedem Häusle ein Stieflein steht.

So geht das mit den Gaben.
Wer bekommt da nicht den leuchtenden Blick?
Ich mach`s, damit alle was zum Naschen haben,
da strahlen die Menschen dann vor lauter Glück.

Doch komme ich an einem Haus vorbei,
wo ein Kind oft böse war,
da komme ich mit der Rute herbei.
Lieb sein wird es bestimmt das nächste Jahr!

Doch keine Angst haben müssen die Guten, die Lieben,
die bekommen vom Kuchen ab das größte Stück,
nur für die anderen bleiben die Reste liegen,
doch die Erinnerung an mich bleibt allen gleich zurück.

Pierre Sens

Diese Nacht kommt der Nikolaus

Der Nikolaus hat sich geschunden,
kommt zu Kindern aus weiter Fern,
bis er hat alle Kinder gefunden,
denn er hat sie alle so gern.

Sein Rücken ist schon krumm vom Tragen,
sein Sack ist voll und schwer,
aber Klagelaute wird er nicht sagen,
so schleppt er Sack und sich daher.

Ihm ist jede Mühe recht,
um glückliche Kinder zu sehen,
als Hilfe hat er ja Knecht Ruprecht,
der wird immer mit ihm gehen.

So wandelt er im Winter auf Erden,
durch aller Zeiten Lauf,
die lieben Kinder sollen belohnt werden,
die bösen kriegen auf den Po was drauf.

Nun Kinder sollt ihr eure Schuhe aufbinden,
stellt sie vor die Türe hin,
da soll der Nikolaus sie finden,
und morgen ist sicher was schönes drin.

Pierre Sens

Warten auf den Nikolaus

Draußen ist alles so weiß und still,
ob der Nikolaus bald kommen will?
Es schneit seit Stunden feste und immer mehr,
schafft der Nikolaus es wohl bis hierher?

Ich weiß noch letztes Jahr,
das der Nikolaus auf jeden Fall gekommen war.
Gewartet habe ich auf ihn die ganze Nacht
und er hat mir wirklich was gebracht.

Vor der Türe in meinem Stiefel ich damals leckeres fand,
Marzipan, Nüsse, Plätzchen und sogar einen Schokoladenelefant.
Das alles wog ganz schön schwer,
ach, brächte er mir dieses Jahr noch viel viel mehr!

Durchs Fenster schau ich, doch ich kann ihn noch nicht sehn,
soll ich ihn suchen und mal nach draußen gehn?
Doch draußen ist es kalt und es schneit so feste noch, ...
hör` ich es nicht rascheln an der Türe? Doch!

Mit Sicherheit dies der Nikolaus war!
Ja ich sehe durchs Fenster im Schnee: Fußstapfen. Klar!
Große Abdrücke, von schwerem Fuß,
mit Sicherheit dies der Nikolaus gewesen sein muß.

Und andere Fußabdrücke daneben, recht klein,
dies wird wohl Knecht Ruprecht gewesen sein.
Ich freue mich ja auf die schönen Sachen so sehr,
das ich denk, daß am besten immer Nikolauszeit wär`!

Pierre Sens

Klitzekleines Weihnachtsgedicht

Weihnachten im Winterwald,
Schnee auf den Tannen,
der Weihnachtsmann kommt bald.


Die Kinder staunen mit Entzücken,
halten Ausschau nach ihm
mit festen Blicken.


Sie warten auf ein Zeichen,
ungewiss und voller Andacht,
ja Jubel jauchzend, bald ist Weihnacht.

Pierre Sens

Weihnachtsnacht

Schöner Mond, Du strahlst so stille,
oben am Himmelsrund.
Sag`, warum bewegst Du Dich nicht von der Stelle?
Sag` mir was, mit Deinem Mund.

Du schaust auf die Erde nieder,
mit all Deiner herrlichen Kraft,
hörst zu Weihnachten der Kinder Lieder,
komm`, lass` uns doch mal trinken Brüderschaft!

Komm her, mit Deinen Strahlen.
Erleuchte uns in der Nacht jedes Haus.
Wir werden Dir zu Ehren auch ein Bildchen malen,
die Engel sollen Dir`s dann bringen, hoch hinaus.

Hörst Du die Glocken die jetzt klingen?
Es ist nun selige Weihnachtszeit.
Hörst Du die Menschen, wie sie singen?
Strahl deshalb schön weiter, auch wenn’s draußen schneit.

Pierre Sens

Weihnacht

Dutzende Kindlein sangen
im Glanze von Kerzenschein;
mit großen Augen und roten Wangen,
der Weihnachtsmann soll bald auf Erden sein.

Viele schöne Gaben
für alle lieben Kinderlein,
hat er dann auf seinen Wagen,
bringt er sie zu ihnen heim.

Und wie die Lieder der Kinder so schön schallen,
Glück und Frieden soll auf Erden sein,
gelten diese Lieder doch allen,
ob Afrikaner oder Chinese, ob Groß, ob Klein,

- Weihnacht soll bald sein.

Pierre Sens

Weihnachtsgedicht

Der Weihnachtsmann backt Brezeln,
in seinem kleinen Haus,
es errötet abends den Himmel,
schau doch mal zum Fenster hinaus.


Er stopft schon die Geschenke
in seinen großen Sack,
das dauert bei ihm nicht lange,
das geht zack-zack, zick-zack, zack-zack.


Sein Schlitten wird schon bepackt,
mit Sternenstaub und Engelein,
mit Kobolden und Wichten,
die Kinder zu beglücken das sind ihre Pflichten.


Der Weihnachtsmann hat allerhand viel zu tun,
zur schönen Weihnachtszeit,
wenn draußen es fröstelt
und über den Dächern es schneit.


Dann kommt auch bald der Tag,
wo er kommt zu Dir,
mit Brezeln und Pfefferkuchenherzen,
und den von Dir gewünschten Skiern.

Heimlich legt er sie unter Deinen Christbaum,
den Du hast so wunderschön geschmückt,
und er wird sich über diesen Anblick noch lange freuen,
denn der ist Dir wirklich gut geglückt.

Pierre Sens

Das Christkind kommt unsichtbar

Ich hörte ein Gebimmel,
nicht laut, sondern leis` und smart,
als käme es von oben aus dem Himmel,
hinab zur Erde in schneller Fahrt.

Es kam zu mir ganz schnelle,
dort wo ich im Schnee ein Sternlein fand,
ich bewegte mich nicht von der Stelle
und wollte es greifen mit meiner Hand.

Doch es war nichts zu sehen,
nur das leise Gebimmel war jetzt hier
und es blieb neben mir stehen,
dazu leises Schnaufen von einem Rentier.

Nun hörte ich Engel singen.
Horcht nur, wie friedlich es schallt!
Nichts könnte schöner klingen,
am Weihnachtsabend im deutschen Wald.

Doch bald waren Klang und Sang verschwunden,
und im Schnee sah man Abdrücke von zwei Skier,
habe dafür Geschenke gefunden,
oh Freude – das Christkind war hier.

Pierre Sens

Gute Nacht – Heilige Nacht

(Weihnachtsgedicht zum Heiligabend)

Schlafe mein Kind, schlaf` ein,
in Deinen Träumen soll Frieden sein.
Schlafe mein Kind, schlaf` ein,
bedecke Bauch bis zum Kopf und die Bein`.


Schlafe mein Kind, schlaf` in Ruh,
und höre der Nachtigall vorm Einschlafen noch zu.
Schlafe mein Kind, schlaf` in Ruh,
in dieser Nacht gehören Christkindl-Träume sicher dazu.


Schlafe mein Kind, schlaf` tief und fest,
und freue Dich morgen auf das Weihnachtsfest.
Schlafe mein Kind, schlaf` tief und fest,
in Deinem Bettchen bist Du sicher, in wohligwarmem Nest.


Schlafe mein Kind, schlaf` ruhig in seliger Nacht,
auf dass der Friedensengel über Dein Leben wacht.
Schlafe mein Kind, schlaf` ruhig in seliger Nacht,
und lass` Dich überraschen, was morgen das Christkind Dir gebracht.

Pierre Sens

Was ich mir zu Weihnachten alles wünsche

Ich wünsche mir zu Weihnachten so allerlei:
ein Haus, ein Auto und ein Boot sei auch dabei.
Natürlich brauche ich außerdem was zum fliegen,
ein Flugzeug sollte ich daher noch kriegen.

Ich wünsche mir zudem so sehr,
zu Karneval ein neues Schießgewehr.
Der Mama wünsche ich zum Fest einen neuen Herd
und für mich zum reiten ein wunderschönes Pferd.

Habe ich noch mehr Wünsche frei,
so sei eine Gitarre, ein Fußball und ein Hund noch dabei.
Doch reicht dies bei weitem nicht, ich will viel mehr:
`ne Katze, einen Hamster und dazu einen Teddybär.

Des weiteren will ich haben:
Schlittschuhe, Flitzebogen und Bollerwagen. Noch Fragen?
Doch am meisten wünsche ich mir, denn lang ist`s her,
daß überall zu Weihnachten auf der Welt Frieden wär`!

Pierre Sens

Der unendliche Streit

Timpelchen und Tümpelchen
die hatten einen Streit,
wer wohl am schönsten sänge
in der heiligen Weihnachtszeit?

Das Timpelchen war eine Zwergenfrau
und Tümpelchen ihr Mann,
doch keiner von beiden hatte je ein Lied gelernt
und so fingen sie nie zu singen an.

So streiten sie nun immer fort,
denn nie wird es ihnen gewiss,
ob Timpelchen oder Tümpelchen
der bessere Sänger ist.

Pierre Sens

Frühling

Nasser Rasen,
wo der letzte Schnee noch glimmert,

Tau
früh morgens in den Bäumen,
wo die erste Sonne schon drin schimmert,

Blütenduft in der Luft,
noch ganz fein,
lassen den Frühling uns willkommen sein.

Pierre Sens

Karneval

Im Karneval gibt es in der Stadt viele Stellen
mit bunten, lauten und verrückten Gesellen.
Der eine sieht aus wie eine Eule
und ruft "Hu Hu",
der andere hat sich verkleidet
ganz still als Schuh.
Ein weiterer meint miauend er wäre ein Kater,
und ein kleiner Junge klebt sich übern Mund einen Schnauz
und spielt den Vater.
Der nächste - oh wie grandios -
hat verkleidet sich als Kloß.
Ein weiterer vertreibt die Hexen -
er geht als Knoblauchzeh.
Der nächste geht als Kopfschmerztablette,
dem tut nix mehr weh.
Einen Cowboy und einen Indianer
sieht man hin und wieder auch
und so mancher geht als Regentonne,
mit seinem großen dicken Bauch.
So laufen wahrlich seltsame Gestalten durch die Stadt,
auf dass jeder seine Freude daran hat.
Als Zauberer, als Fee,
als Batman oder als große Kugel Schnee,
als fliegender Adler oder selbst gar als schwimmender Hecht,
mit so vielen bunten Kostümen
da geht es den Karnevalisten gar nicht schlecht.
Alle sollen sie große Freude haben - an ihren drei tollen Tagen.
Jedoch die Kinder machen es vor,
denn so ein Kind das ganze Jahr über lacht,
und nicht nur wie die Erwachsenen zur Fassenacht.

Helau! 

Pierre Sens

Lieber Osterhase

Osterhase, lieber Osterhase,
warum hast du so eine kurze Nase?
Warum hast du so lange Ohren?
Kannst du dir damit auch in die Nase bohren?
Tu nicht die Kinder necken,
willst du die Eier zu gut verstecken.
Gib uns bloß nicht ein schlechtes Ei,
sonst ist es mit unserer Freude vorbei.
Wir wollen dich auch immer gut loben,
legst du die Schokoladeneier im Nest ganz nach oben.
Nun lieber Osterhas`,
wünschen wir dir recht viel Spaß.
Wir sind auch immer lieb zu Frau Meier,
bringst du uns viele Ostereier.

Pierre Sens

Ostern

Zum Osterfest legt das Huhn ein Ei,
für Witwe Bolte auch gleich zwei
und für andere noch so allerlei.

Doch die Hasen nehmen dem Huhn die Eier weg,
und bringen sie alle still und heimlich
in ein Versteck.

Dort malen sie die Eier ganz bunt an
und machen obendrauf
noch ein hübsches Schleifchen dran.

Zu Ostern dann kommen sie aus ihrem Bau
und verstecken die Eier
in Wald, Wies und Au.

Und die Kinder - diese Blagen,
müssen sich nun damit plagen
die Eier zu suchen an den Ostertagen.

Pierre Sens

Rechenkünste

Eins und eins sind zwei,
Kind, dieses Jahr gibt`s ne Fliegerei.
Dann fliegen wir am Tag und in der Nacht,
schau, vier und vier sind acht.

Drei und vier sind sieben,
kein Wandervogel ist zuhause geblieben.
Geschwind kommt der Sommer schon herbei,
eins und zwei sind drei.

Zwei und zwei sind vier,
alle fahren in Urlaub, kein Mensch bleibt hier.
Es reisen die Zwerge und auch die Schlümpf`,
zwei und drei sind fünf.

Drei mal drei sind neun,
auf den Urlaub kann sich ein jeder freu`n.
Dann hat man Zeit für Spiele,
drei mal acht mal zehn sind viele.

Pierre Sens

Ausgezählt

Zauberstab und Hexenstiel,
wer nicht lieb sein will, der lacht sehr viel.
Rabe, Hex` und Zaubermaus,
eins, zwei, drei und du bist raus.

Pierre Sens

Raus bist Du!

Winfried, Therese, Guido und Lu,
eins, zwei, drei und raus bist du.

Willy, Volker, Paul und Florian,
eins, zwei, drei und du bist dran.

Sören, Patrick, Maren und Derek,
eins, zwei, drei und du bist weg.

Achim, Susanne, Thorsten und Klaus,
eins, zwei, drei und du bist raus.

Pierre Sens

Sucht den Daniel!

Eike, Thomas, Robert und Erika,
die alle bleiben da.

Sarah, Klaus, Max und Astrid,
die alle kommen mit.

Otto, Nina, Melanie und Didier,
diese vier bleiben hier.

Annette, Tanja, Sven und Ruben,
ihr müsst den Daniel suchen.

Felix, Julia, Florian und Marcel,
geht und sucht den Daniel.

Pierre Sens

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.05.2014

Alle Rechte vorbehalten

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