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santa monica - ocean ave.
um die santa monica bay fegen
kugelmenschen die sandkornpiloten
ins chaos. von ungut zu ungut sengt sich
sonne auf goldenes astgewühl -
handflach abgeschirmt knistert der erste funke
in den hills.
auf der third street promenade (the tea-ass-pi)
unterstelle ich mich einem vorsprung rotweißer fahnen,
nebenan hasten männer mit pumpguns über die ocean ave.
schüsse knallen mit dem markiesenstoff wetteifernd
über die karussellpferde.
im unterschwall brodelts schon.
unterm piergebälk huschen ratten aus dem grau
ins schlammgrubenheim.
matratzen aus flechtgras klatschen
vorbei an trippelnden flutsohlen,
klebrige hitze verschmiert die shoreline.
der letzte bus lässt warten.
an den scheiben kleben fluchblätter,
zerkrallen sich im scheibenwischer.
mein haar, wippend, im meer von haaren.
auch die pumpgunner warten am steig.
in ihren gesichtern gerbt der santa ana wind
heiß das sprenklerblut.
(ich bemerke deinen mund.)
heute nacht gehen die flammen hoch -
wie jedes jahr. im fensterrahmen
klapperts geräuschvoller als sonst und die fassaden
der fischerhütten spucken farbflocken auf den asphalt.
meine lippen, vom cherrypop zuckerrot, verschließen.
einmal hat roland sherwood sie bespielt.
-2-
"lucky" baldwin hills
schwarzes gold im black beverly.
flüssiger staubglanz klopft an die türen,
das motorsummen hinterlässt einen film
auf dem asphalt. hinter avantgarden fensterfronten
stürmen kinderträume ins green valley.
mein kopf lehnt im klimazug, selbst das glas schwitzt -
dein blut rinnt noch flüssig aus einem loch im hosenbund.
„lucky“ - ein holzschild springt rhythmisch gegen die haltestange,
vorbei am hufgetrappel der recreation area - dongdadong -
grinse ich das kommando an (und ein wenig auch dich).
olympisches kesselflickerfluchen
an gediegenen gartenzäunen.
über den wind - hinweg gesprochen,
in den schmelztigel ... santa, oh santa anita...
noch stehen die gartenlauben
goldbestoben im ganzen.
du siehst auf! - die haltestellenanzeige.
bergauf hängen schon qualmbeutel im gebösch.
der feuchtwarme stoff der sitze
ist löchrig. in ihm steckt - sweet -
mein kirschiger platikstiel.
ich flüstre dir unerhört zu: arcadia!
-3-
III: hollywood vine
über die sternenstraße glitzern
hoffnungsgelöste am sign.
dem licht entgegen blinzeln
schillerleichen aus bettelbeton.
asche schneit homogen aufs dach.
die räder vom bus drehn sich...
roundandround rollen deine augen
aightball-zionisten - sind sie - eroberer.
mein mund trocknet sich an „fallen angel“
da lecken sich die ersten flammen
über springende brustberge.
schweiß spritzt mit hochdruck
aus dem aqueduct, die vine entlang
GOLD zwischen den sabbernden schenkeln,
reibt mich der lauf der stunde warm
und gedanken an den strammen lauf der
pumpgun.
und die hitze walzt uns, frisst die ersten
drachenflieger wütend und wogend, wabernd
hüllt schwarz und schwer der qualmmann
seine jünger rußiger aschetage in durst - ein
für alle mal wirds flirrend wahr, das ich dich will.
die stadt brennt aus alten seelen.
el pueblo de nuestra señora la reina de los ángeles del río de porciúncula
atem-los-fress-mich-auf! OH SANT ANGELO.
kribbeltkratzt und beißt und weint und SCHREIT, ach...
als du den waffenlauf mit den lippen umschließt,
umschließen meine finger. PENG!
... und wir beide lassen leben hier. tallois-demi-or
. wir beide.
Tag der Veröffentlichung: 17.07.2011
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