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Kapitel 1

I want to be happy!





Kapitel 1





„Joslin Dulcie Andrews, komm sofort runter!“ schreit meine Mutter, dass schon fast die Wände wackeln.

Mit einem unguten Gefühl, laufe ich langsam und mit erzwungener Ruhe nach unten ins Wohnzimmer.

„Wird es bald? Wir haben zu reden, setz dich.“

Ich gehe zum Sofa und lümmele mich darauf.

„Kannst du mir erklären, was das gestern Abend sollte?“, kommt es mit vor Wut glänzenden Augen von meiner Mutter.

Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und gebe mich cool.

„Ich hatte Spaß. Was ist schon dabei?“

„Das ist also deine Auffassung von Spaß? Andere zu schlagen und zu beklauen.“

„Jepp, wir haben doch nicht wirklich jemanden verletzt. Es waren ein paar harmlose Ohrfeigen.“

Meine Mutter sitzt mir gegenüber und schüttelt nur mit dem Kopf.

„Was soll ich bloß mit dir machen? So wie es jetzt ist kann es nicht weitergehen. Deine angeblich neuen Freunde tun dir nicht gut. Du verlierst immer mehr die Kontrolle über dich und über die Dinge die du tust. Ich werde mir nicht mit ansehen, wie du dir dein Leben kaputt machst. Ich weiß das was dir im letzten Jahr paasiert ist, ist schwer...“

„Stopp, sei ruhig, sprich nicht weiter. Schiebe nicht immer alles auf diesen Vorfall.“, schreie ich meine Mutter an und verkrampfe meine Hände mit dem Kissen, welches auf meinen Beinen liegt.

„Es muss aber damit zu tun haben, denn erst seitdem hast du dich so verändert. Du steckst nur noch in Schwierigkeiten und man kann mit dir nicht mehr reden. Du bist vorlaut, frech und aufmüpfig. Ich werde nicht mehr schlau aus dir.“

Ich zucke nur mit den Schultern und schaue an ihr vorbei, so als würde mich das alles nicht interessieren.

„Mum, ich bin nunmal so, finde dich damit ab.“, gebe ich trotzig zurück. Sie soll mich doch einfach in Ruhe lassen und mich mein Leben leben lassen, wie ich es möchte. Okay meine neuen Freunde sind nicht ganz unschuldig an der jetzigen Situation. Aber es sind die einzigen Freunde die ich habe und um dazu zu gehören, mache ich halt diesen Mist mit. Ich bin froh, endlich Freunde zu haben. In der Schule habe ich niemanden, dort war und bin ich immer ein Außenseiter gewesen.

„Nein JD, ich werde etwas unternehmen und das so schnell wie möglich. Ich habe auch schon eine Idee. Solang es aber noch nicht konkret ist, werde ich es erst einmal für mich behalten. Für dich gibt es auf jeden Fall erst einmal Hausarrest, bis zu den Ferien. Bis dahin, müsste ich mir etwas überlegt und organisiert haben und jetzt geh in dein Zimmer.“

So wie meine Mutter das gerade gesagt hat, heckt Sie etwas aus. Bloß was? Zuerst war Sie sauer, jetzt aber ist Sie ruhig und hat ein kleines Lächeln auf den Lippen. Aus Erfahrung weiß ich, dass das nichts gutes heißt. Doch schnell verdränge ich diesen Gedanken, zucke mit den Schultern und gehe langsam wieder in mein Zimmer.

Leider bleibt das ungute Gefühl den restlichen Tag. Was könnte Sie nur vorhaben?

Gut, okay ich war in letzter Zeit kein nettes Mädchen, habe viel Mist angestellt aber so schlimm fand ich es jetzt auch nicht. Ich habe ein paar Kinder geärgert, habe geraucht, auch mal einen Joint und habe getrunken, meistens mehr wie gut für mich war. Ich musst auch schon einige Male bei der Polizei sitzen, weil uns jemand angezeigt hat. Für mich sind das jedoch Jugendsünden. Hallo, ich bin 16 und genieße gerade mein Leben, nach der Scheiße die mir letztes Schuljahr passiert ist. ' Schluss hör auf daran zu denken!', ermahne ich mich selbst. Diese Dinge muss ich verdrängen, ja nicht wieder nach oben kommen lassen.

Als mein Handy klingelt, bin ich froh, so kann ich nicht weiter grübeln. Ein Blick auf´s Display zeigt mir, dass es Kim ist.

„Hey Kim, was gibt es?“

„Hi, nichts wollte bloß checken, ob du heute Abend dabei bist?“

„Wobei?“

„Nix besonderes, bissl um die Häuser ziehen.“

„Sorry, kann nicht. Meine Mum hat von der Sache gestern Wind bekommen und mir Hausarrest verpasst.“

„Wie ist die denn drauf? Voll spießig und du hältst dich jetzt daran?“

„Ich denke schon.“, immerhin möchte ich nicht noch mehr Ärger, vor allem da Sie anscheinend einen Plan hat. Was ich aber besser für mich behalte.

„Naja, wenn du meinst. Dann mach`s mal gut.“, und schon ist die Leitung tot.

Ehrlich gesagt, hatte ich ich eh keinen Bock heute mitzugehen. Ich mag zwar Kim und den Rest aber richtig Dick sind wir nicht.

Ich beschließe also zu duschen und dann zu schlafen. Morgen beginnt die letzte Woche vor den Sommerferien, worüber ich mehr als glücklich bin.

Die Schule ist für mich ein Alptraum, keine Freunde, nur der Arsch für alle.

Seit vier Jahren werde ich gemobbt. Mal ist mein Bauch zu dick, mal meine Beine, mal passt Ihnen meine Haarfarbe nicht, mal meine Augenfarbe und mal ist es einfach alles.

Wie fast jeden Tag, stelle ich mich nach dem Duschen vor den großen Spiegel und begutachte mich. Was ich sehe ist nicht so schrecklich wie es immer dargestellt wird. Okay ich habe einen kleinen Bauch und etwas mehr Oberschenkel aber jetzt auch nicht wer weiss wie viel. Ich bin 1,70 und wiege 63 kg. Was für mich vollkommen in Ordnung ist. Ja, schön ich passe in keine Kleidergröße 34 aber in eine 36 oder 38 und das ist doch normal? An meine Gesicht kann ich nichts schlimmes finden. Ich habe schwarze, gelockte, schulterlange Haare, die mein Gesicht mit den hohen Wangenknochen und den großen blauen Augen umrahmen. Auch meine Lippen sind schön voll und sehen sinnlich aus, wie mir vor Jahren mal, von einem Jungen versichert wurde.

Mittlerweile bin ich sechzehn und besuche die 10 Klasse an einem Gymnasium. Ich war immer eine gute Schülerin, fleißig, ehrgeizig und zielstrebig. Leider hat sich das alles seit letzten Jahr geändert. Seitdem mache ich kaum noch etwas für die Schule, schwänze ab und an mal und lasse mir auch nicht mehr alles gefallen.

Ich war jahrelang in Opfer und habe mir geschworen, es nicht wieder zu werden. Das letztes Jahr hat mich wach gerüttelt. Nie wieder möchte ich in so eine Situation kommen.

Schnell verdränge ich den Gedanken, grinse noch einmal in den Spiegel und ziehe mich dann an.



Kurz nach sechs klingelt mein Wecker, gerade als ich wieder eingeschlafen bin. In der Nacht wurde ich immer wieder durch Alpträume wach, die mich am weiterschlafen gehindert haben. Immer wieder dasselbe. Immer die Bilder vom letzten Jahr. Ob ich es irgendwann vergessen kann, ob ich jemals wieder glücklich sein kann? Ich bezweifele es.



Schnell mache ich mich fertig und gehe dann runter zu meiner Mum, die das Frühstück schon fertig hat.

„Morgen“, brumme ich.

„Guten Morgen JD, Hast du gut geschlafen?“, fragt Sie mit dem Rücken zu mir.

„Es geht.“, sage ich, während ich schon mein Müsli esse.

„Hm, ich würde mich gerne heute Abend mit dir über deine weitere Zukunft unterhalten. Ich habe ein paar Entscheidungen getroffen, die dich betreffen.“, meint Sie und schaut mich an.

Den Blick, den Sie mir zuwirft, drückt volle Entschlossenheit aus und duldet keinen Widerspruch. Scheiße, das bedeutet nichts gutes, gar nichts gutes. Ich kann nur nicken, total unfähig ein Wort zu sagen und der Appetit ist mir auch vergangen. So schnell wie möglich schnappe ich mir meine Sachen und mach mich auf den Weg zur Schule. Es dauer nur fünfzehn Minuten und ich betrete den Schulhof. Kaum sehen mich die anderen geht es auch schon los.

„Na JD, siehst ja heute wieder scheiße aus.“ oder „ Da kommt ja Moby Dick.“

So was oder ähnliches höre ich jeden Tag und das sind doch die harmlosesten Dinge.

Ohne auf die Dinge zu hören, laufe ich mit gesenktem Kopf weiter. Bis ich gegen einen Widerstand laufe. Kurz hebe ich meinen Kopf, nur um Ihn gleich wieder zu senken.

Vor mir steht Sven, der Anführer der Coolen, der Sven, vor dem alle Angst oder Respekt haben mit seiner Clique.

„Na Kälbchen, hatte wir gestern ein paar Hamburger zu viel? Sind uns die Augen vor Fett zugeschwollen, das man heute nichts mehr sieht.“, kommt es spöttisch von Ihm und die anderen lachen.

„Entschuldigung, das war keine Absicht.“, murmele ich leise.

„Sehr nur wie Sie hier steht und kaum ein Wort rausbekommt.“, sagt Lilly, Sven seine Freundin. Die natürlich wie ein Model aussieht.

„Schau mich gefälligst an du Miststück!“

Langsam hebe ich meinen Kopf und schaue Ihn an.

„Was willst du noch, ich habe mich entschuldigt, mehr kann ich nicht machen.“, gebe ich von mir. Woher ich den Mut habe, weiß ich nicht. Es wird jedoch Zeit endlich mal etwas zu sagen und sich nicht alles gefallen zu lassen.

„Ach, wirst du jetzt mutig?“, sagt er mit spöttischer Stimme.

 

 

„Wenn du es so nennen möchtest, bitte. Ich bin es leid, ständig von euch gehänselt zu werden. Nie habe ich euch etwas getan.“

Immer noch steht er vor mir und schaut mich an. Nur das sich sein Blick verändert hat, war er vorher spöttisch ist er jetzt bedrohlich. Scheiße, vielleicht habe ich mich doch zu weit vorgewagt.

„Pass mal auf du Walross, vergiss nicht wer mit dir redet. Du hast mir Respekt entgegen zu bringen. Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt. Also wie kommst du dazu deine hässliche Fresse aufzumachen?“

Zwar habe ich Angst, doch diese versuche ich zu überspielen und schaue Ihn weiterhin an. Auch wenn es vielleicht unklug ist, rede ich trotzdem.

„Ich kann meine Meinung äußern wann und wo ich will. Hier herrscht Meinungsfreiheit. Ich habe mich lang genug ärgern und schikanieren lassen und jetzt lasst mich durch.“

Ich versuche mich an der Clique vorbei zu drängeln. Leider gelingt es mir nicht. Sofort werde ich von Peter und Jo festgehalten. Die mich dann wieder zu Sven umdrehen. Dieser schaut mich hasserfüllt an und kommt mir immer näher. Mich überkommt ein ganz eigenartiges Gefühl. Ich hätte doch mein Mund halten sollen, denn jetzt wird etwas passieren was mir nicht gefallen wird.

Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, denn kaum habe ich den Gedanken beendet, trifft mich Sven seine Faust mitten in meinen Magen. Sofort japse ich nach Luft und habe das Gefühl ohnmächtig zu werden.

Doch er ist noch nicht fertig mit mir. Seine Hand packt meine Haare und zieht meinen Kopf ruckartig nach hinten, so das ich Ihn ansehen muss. Der Schmerz fährt durch meinen ganzen Körper und langsam treten mir Tränen in den Augen.

„Na hat es dir die Sprache verschlagen? Bist du auf einmal nicht mehr so vorlaut?“

Und im nächsten Moment trifft mich seine Hand auf meine Wange, das mein Kopf zur Seite geschleudert wird. Ich habe das Gefühl mein Kopf zerspringt in tausend Teile und jetzt laufen die Tränen unaufhörlich.

„Lasst Sie los! Sie wird es jetzt hoffentlich begriffen haben.“

Sofort lassen Peter und Jo mich los und ich sacke zusammen und lande unsanft auf meinen Knien.

Bevor Sie sich entfernen kann Lilly es sich nicht verkneifen mir noch Ihren Kaffee über zuschütten.

Ich kann nicht mehr und lege mich einfach hin, mir ist es egal das es mitten auf dem Schulhof ist, mir ist alles egal.

Warum muss so etwas immer mir passieren? Warum werde ich so bestraft? Warum darf ich nicht glücklich sein.

Wie lange ich hier so lag weiß ich nicht, doch irgendwann habe ich mich soweit beruhigt um aufzustehen und in die Schule zu gehen.

Ohne anzuklopfen trete ich in den Klassenraum und setze mich.

 

„Joslin, wo kommen Sie denn jetzt her und wie sehen Sie aus?“

„Es tut mir leid Frau Peters, es kommt nicht wieder vor.“, mehr sage ich nicht dazu. Wenn ich die Wahrheit sagen würde, würde mir sowieso niemand glauben und ich hätte noch mehr ärger am Hals. Also lieber ruhig verhalten und still sitzen.

„Joslin bitte kommen Sie nach dem Unterricht noch zu mir.“

Ein Nicken von mir und ich schaue in mein Buch.

 

Nachdem es geklingelt hat und alle gegangen sind, gehe ich nach vorn zu Frau Peters.

„Joslin was ist passiert? Ich sehe doch das du Schmerzen hast, du hältst dir deinen Bauch, deine Wange ist dick und rot und den Kaffee hast du dir sicherlich auch nicht selber übergekippt. Du kannst mir vertrauen. Ich kann dir nur helfen, wenn ich weiß was los ist.“

 

„E ist alles in Ordnung. Darf ich jetzt gehen.“ Ich habe den Fehler einmal gemacht und habe einen Lehrer vertraut, geändert hat sich nichts. Es wurde noch schlimmer und der Höhepunkt war der Vorfall letztes Schuljahr. Ich werde mich also hüten nochmal etwas zu sagen.

 

„Ja du darfst gehen. Geh aber bitte nach Hause und ruhe dich aus.“

„Danke.“

 

Ich bin froh dass ich nach Hause darf. Mir tut alles weh und ich möchte nur noch in mein Bett schlafen. Langsam frage ich mich wie ich die zwei Jahre bis zum Abitur schaffen soll. Es ist egal was ich mache oder nicht. Sie haben mich ausgesucht als Mobbing opfer und werden nicht von mir ablassen.

 

Nach einer Ewigkeit komme ich zu Hause an. Der Weg hat länger gedauert, durch die Schmerzen die anscheinend immer schlimmer werden. Kaum daheim, gehe ich sofort in mein Zimmer und lege mich ins Bett. Es ist mir egal ob ich noch den Kaffee überall habe und dreckig bin. Jetzt will ich nur noch schlafen und für eine kurze Zeit vergessen. Ich rolle mich zusammen und schließe meine Augen. Zum Glück ist meine Mum arbeiten, so dass ich ihr keine Erklärung geben muss.

 

Wie lange ich geschlafen habe weiß ich nicht. Ich werde von meiner Mum geweckt, die mich ruft.

„Joslin bin zu Hause. In einer Stunde gibt es essen und danach müssen wir reden.“

„Okay Mum.“ rufe ich. Ein Blick auf den Wecker zeigt mir das es schon nach sechs ist, also habe ich mehr als sechs Stunden geschlafen.

 

Beim Versuch aufzustehen durchfährt mich nur Schmerz, mein Bauch, mein Kopf, meine Wange also so ziemlich alles tut mir weh. Ich schleife mich in gekrümmter Haltung ins Bad, ziehe mich aus und stelle mich unter die heiße Dusche.

Danach geht es mir etwas besser und ich ziehe mich an.

 

Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen als ich zu meiner Mum in die Küche gehe.

„Setz dich Schatz, das Essen ist gleich fertig. Ich habe Nudelauflauf gemacht, den isst du doch so gerne.“, sagt Sie während Sie einen Salat zubereitet.

 

Kaum hat Sie sich zu mir umgedreht, werden Ihre Augen groß und Ihr Mund bleibt offen stehen. Das sieht zu komisch aus, hätte ich nicht solche Schmerzen würde ich jetzt lachen.

„Was ist passiert? Raus mit der Sprache.“

„Es sieht schlimmer aus wie es ist. Mach dir keine Sorgen Mum, mir geht es gut.“

„Sag mir nicht was ich zu tun und zu lassen habe. Also was ist passiert?“

„Dasselbe wie immer.“, kommt es von mir und ich zucke mit den Schultern.

„Warum?“

Langsam werde ich sauer, hat Sie mich gerade Warum gefragt?

„Warum, warum? Woher soll ich das wissen? Ich habe mich heute das erste mal mit Worten gewährt, wie du es immer wolltest. Das Resultat habe ich jetzt.“, schreie ich meine Mum an und fange wieder an zu weinen.

„Es tut mir so leid“, sagt meine Mum und kommt zu mir rüber. Sie nimmt mich in die Arme und streichelt mir über den Rücken, bis ich mich wieder beruhigt habe.

„Komm wir essen jetzt und dann reden wir.“

„Okay“

Das Essen verläuft ruhig, keiner von uns beiden sagt etwas. Gemeinsam räumen wir den Tisch ab und gehen ins Wohnzimmer. Ich weiß jetzt schon das der nächste Schock gleich kommt.

Kapitel 2

 Warum tut Sie mir das an?

 

 

 

 

 

Kaum haben wir uns gesetzt, steht meine Mum wieder auf und läuft auf und ab, quer durch´s Wohnzimmer. Plötzlich bleibt Sie stehen und sieht mich an. In ihrem Blick sehe ich Entschlossenheit, das bedeutet nichts gutes, gar nichts gutes.

Langsam bekomme ich Angst, diesen Blick habe ich zwar schon gesehen, bei meiner Mum. Jedoch war er nie auf mich gerichtet.

„Wie ich dir gestern schon sagte, geht es so nicht weiter mit dir.“

Gerade als ich Sie unterbrechen will, hebt Sie die Hand und bedeutet mir, den Mund zu halten.

„Ich habe gestern eine Idee gehabt, war mir aber noch nicht sicher ob es eine gute Idee ist. Heute Morgen habe ich meine Studienkollegin Helen in Californien angerufen. Du kennst Sie, ich habe dir schon viel von Ihr erzählt.“

Ich nicke und bin gespannt was als nächstes kommt.

„Ich habe Ihr die Sache erklärt und Sie hat mir einen Vorschlag gemacht. Zuerst war ich nicht davon begeistert, doch nach heute Abend finde ich die Idee toll. Bevor ich dir davon erzähle, sollst du wissen das ich dich liebe. Ich liebe dich mehr wie mein eigenes Leben. Es tut mir weh dich so zu sehen. Früher warst du so lustig, energiegeladen, ausgeglichen und zufrieden. Ich vermisse es dich lachen zu hören. Dich singen zu hören oder das du durch das Haus tanzt. Du bist nicht mehr die fröhliche JD, die ich kenne. Ich ertrage es nicht mehr dich so zu sehen.

Das was dir letztes Jahr passiert ist und auch das davor und danach tut mir fast mehr weh wie dir. Ich möchte nicht das du leidest, ich möchte das du glücklich bist, dein Leben genießt und es schön findest. Daher habe ich beschlossen Helens Vorschlag anzunehmen.“

„Was hat Sie denn vorgeschlagen?“, kommt es sarkastisch von mir.

Meine Mum senkt den Kopf und sagt: „Du sollst zu Ihnen kommen und bei Ihnen Leben. Zuerst für ein Jahr, danach sehen wir weiter.“

 

„WAS?“ schreie ich und springe von der Couch auf.

„Du hast mich schon verstanden JD. Es ist das Beste. Hier kommst du nicht zur Ruhe. Dort kannst du von neuen anfangen.

„Wie kannst du soetwas sagen. Hier sind meine Freunde, mein zu Hause, mein gewohntes Umfeld. Wie kannst du verlangen das ich das alles hinter mir lasse? Noch dazu schickst du mich einfach in eine andere Stadt, nein gleich auf einen anderen Kontinent. Da mache ich nicht mit, vergiss es. Ich bleibe hier.“, schreie ich und möchte schon gehen, doch meine Mum hält mich zurück.

„Joslin Dulcie Andrews, du bleibst hier. Die Sache ist beschlossen, dein Flug geht am Mittwoch. Ich habe keine Lust das du noch weiter abrutschst oder von den anderen Tod geprügelt wirst.“, schreit Sie mich nun auch an und hat Tränen in den Augen.

„Was ist wenn ich es nicht tue?“, frage ich ganz leise.

„Dann wirst du alleine klar kommen müssen. Ich werde dir nicht mehr helfen. So leid es mir tut. Ich werde nicht dabei zusehen wie du dich selbst zerstörst oder dich andere zerstören. Du musst jetzt keine Entscheidung treffen, morgen reicht. Jetzt darfst du gehen.“ Damit dreht Sie sich um und geht auf die Terrasse.

 

Ich renne in mein Zimmer und werfe mich weinend auf das Bett. Warum tut Sie das? Dort kenne ich niemanden. Gut, ich kenne Ihre Freundin, sie war schon paarmal hier zu Besuch. Aber dort leben?

Was soll ich nur tun, warum will Sie mich weg haben?

Okay ich habe hier nicht wirklich Freunde, die ich zurücklasse, aber mein Zimmer, dieses Haus und Sie meine Mum. Ich würde Sie schrecklich vermissen. Sie ist meine ein zigste Bezugsperson, obwohl ich mich in letzter Zeit auch ziemlich von Ihr abgekapselt habe.

Meine Gedanken überschlagen sich und die Tränen laufen unaufhörlich, irgendwann gleite ich in einen traumlosen Schlaf aus dem ich am nächsten Morgen, durch meinen Wecker geholt werde.

 

Langsam wache ich auf und öffne meine Augen, die total verklebt sind, durch die Tränen. Wie jeden Morgen gehe ich ins Bad und gönne mir eine Dusche. Während ich mich abtrockne und anziehe, kehren die Erinnerungen an gestern Abend zurück. Noch immer weiß ich nicht was ich tun soll. Ich bin hin und her gerissen. Zum einen möchte ich hier nicht weg zum anderen wäre es vielleicht eine Chance. Vielleicht kann ich dort vergessen und neu anfangen.

Sollte ich es versuchen? Ich weiß es nicht. Mein Leben ist einfach Scheiße, das ist das ein zigste was ich mit Sicherheit sagen kann.

 

Als ich die Treppen nach unten komme, sitzt meine Mum schon am Tisch und trinkt ihren Kaffee, während Sie mich anschaut.

„Guten Morgen Schatz, gut geschlafen?“

„Geht so.“

Ich nehme mir mein Müsli und ein Glas Orangensaft, bevor ich mich Ihr gegenüber setze. Ihr Blick ruht auf mir, was ich nur allzu deutlich spüre. Als es mir zu viel wird fahre ich Sie an, „Was?“

„Ich weiß das du sauer bist und es nicht verstehst. Doch irgendwann wirst du mich verstehen. Du wirst verstehen warum ich so gehandelt habe, zumindest hoffe ich das. Hast du dich schon entschieden?“

„Habe ich eine Wahl?“, zicke ich Sie an.

„Ja die hast du, ich habe dir deine Optionen gestern aufgezeigt.“

„Tolle Option, entweder du machst was ich sage oder ich verstoße dich.“

Deutlich sehe ich wie meine Mutter bei meinen Worten zusammenzuckt, sich aber schnell wieder unter Kontrolle bekommt.

„Wenn du es so nennen willst.“

„Ich werde gehen aber das werde ich dir nicht verzeihen. Nur das du es weißt, für diese Sache hasse ich dich.“, schreie ich Sie an und stehe auf.

„Es tut mir leid, dass du es so siehst. Ich hoffe darauf, dass du es irgendwann einmal anders siehst. Du bist mein Kind und ich liebe dich, dass sollst du wissen. Ich werde Helen anrufen und deinen Flug buchen. Packe bitte deine Sachen. In der Schule werde ich dich abmelden.“

„Mach was du willst aber lass mich in Ruhe.“, sage ich noch, bevor ich wütend und enttäuscht die Treppen nach oben renne.

 

Oben angekommen rufe ich Kim an und erzähle Ihr von den Vorkommnissen.

„Deine Mutter hat sie doch nicht mehr alle. Wie kann Sie so was tun?“

„Ich weiß es nicht. Sie meint es sei das Beste für mich, Sie würde es aus Liebe tun.“

„Hau doch einfach ab.“

„Und dann? Soll ich auf der Straße leben?“ Kim stellt sich immer alles so einfach vor.

„Warum nicht?“

„Warum nicht? Kim wie soll das gehen, ich kann das nicht.“

„Also machst du brav das was deine Mum will? Du bist so spießig.“

„Wenn du meinst. Ich muss Schluss machen.“, und schon habe ich aufgelegt. Irgendwie hatte ich mir von einer Freundin etwas anderes gewünscht und nicht das. Aber ich wusste ja die ganze Zeit schon, dass Sie nicht wirklich eine Freundin ist, genauso wie der Rest von Ihnen.

 

Nach einen kurzen Klopfen, kommt meine Mum rein und stellt mir zwei Koffer hin und verschwindet wieder.

Langsam erhebe ich mich und beginne meine Sachen einzupacken. Mir kommen wieder die Tränen. Anscheinend kann meine Mum es nicht erwarten mich loszuwerden. Da ich nicht viel habe, dauert es auch nicht lange bis ich alles gepackt habe.

 

 

Das Mittagessen habe ich mit Absicht ausfallen lassen. Ich wollte meine Ruhe haben, niemanden sehen oder hören. Erst am Abend verlasse ich mein Zimmer und geh nach unten.

Lustlos stochere ich in meinen Essen los, denn Hunger oder Appetit habe ich keinen.

„Schatz du musst etwas essen.“

„Mir ist der Appetit vergangen.“

„Wie du meinst. Dein Flug geht übrigens morgen um zwei. Ich werde dich fahren. In deiner Schule habe ich dich abgemeldet und auch sonst alles geklärt. Helen wird dich abholen und sich um dich kümmern.“

„Hm“, mehr sage ich nicht, denn was sollte ich auch sagen? Es würde sowieso nichts ändern.

„Ich gehe ins Bett.“, damit erhebe ich mich und gehe nach oben.

Wieder weine ich, soviel wie ich in den letzten zwei Tagen geweint habe, habe ich noch nie geweint. Innerhalb von diesen zwei Tagen, hat sich mein Leben komplett geändert und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

Ich merke wie die Matratze neben mir nachgibt und mich jemand in die Arme schließt. Es ist meine Mum, die genauso wie ich weint.

„Schatz es tut mir so leid. Ich tue das nur für dich. Ich habe solche Angst um dich. Bitte hasse mich nicht, damit kann ich nicht leben. Du bist alles was ich habe. Irgendwann wirst du mich hoffentlich verstehen und mir verzeihen.“

„Ich liebe dich auch Mum. Ich hasse dich nicht, es ist nur, ich bin enttäuscht. Einerseits verstehe ich dich, andererseits nicht.“

„Das verstehe ich, ich hab dich lieb Schatz. Ich werde dich besuchen kommen, sobald ich kann.“

„Das würde mich freuen. Denk aber bitte nicht das ich mir dort alles gefallen lasse. Da dies ein Neuanfang sein soll, werde ich mich ändern. Ich werde mir nicht mehr alles gefallen lassen und meine Meinung offen äußern.“

„Richtig so, das ist meine JD. Schlaf jetzt mein Schatz. Wenn du nichts dagegen hast, bleibe ich bei dir.“

„Gerne, ich hab dich auch lieb, Mum.“

Sie gibt mir noch einen Kuss auf mein Haar und dann schlafen wir eng aneinander gekuschelt ein.

Morgen beginnt also mein neues Leben, mit unbekannter Zukunft. Das ist dass letzte was ich denke, bevor ich einschlafe.

Kapitel 3

Auf in mein neues Leben......*Kotz* 

 

 

 

 

 

 

 

Leider war die Nacht viel zu schnell vorbei. Als ich wach werde, bin ich alleine. Meine Mum scheint schon eher wach geworden zu sein. Ich beschließe noch etwas liegen zu bleiben. Schließlich ist das mein letzter Tag in meinem Bett und das möchte ich noch etwas genießen.

Mein Blick wandert zum Fenster aus dem ich hinaus starre und in den Himmel schaue. Eigentlich müsste es heute regnen, denn heute ist für mich ein beschissener Tag. Doch statt dessen scheint die Sonne und keine Wolke ist zu sehen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit rappele ich mich aus dem Bett und mache mich im Bad fertig, bevor ich nach unten gehe.

„Morgen“

„Guten Morgen Schatz, komm setz dich zu mir. Hast du noch Fragen oder etwas auf dem Herzen, worüber wir vor deiner Abreise reden sollten?“

„Erzähl mir was über deine Freundin und deren Familie.“ Ich schaue Sie an und sehe ein strahlen in den Augen meiner Mutter. Sie scheint Ihre Freundin wirklich zu mögen.

„Helen ist ein toller Mensch. Sie ist nett, hübsch und hilfsbereit. Sie ist mit Viktor verheiratet und das glücklich. Die beiden haben sich kurz nachdem Sie nach Californien gegangen ist kennen und lieben gelernt. Nach einem Jahr hat Sie dann einen Sohn bekommen. Sein Name ist James und er müsste ein Jahr älter sein wie du. Wie Helen sagte ist er ein hübscher Kerl und ist sehr gut in der Schule. Er muss auch sehr sportlich sein, denn er spielt Football und das anscheinend mit viel Erfolg, denn seine Mannschaft hat schon mehrere Pokale gewonnen. Helen´s Mann ist ein großes Tier in der Computerbranche und hat mehrere Firmen. Sie sind sehr wohlhabend und besitzen ein ziemlich großes Haus. Leider war ich noch nie dort, jedoch schickt mir Helen immer mal ein Bild. Dir wird es dort an nichts fehlen und ich hoffe du wirst dich sehr wohl fühlen. Ich sollte dir vielleicht noch sagen, dass James momentan eine komische Phase durchmacht und manchmal etwas schwierig sein kann. Da du dir aber vorgenommen hast, dich zu wehren, mache ich mir da keine Gedanken.“

Ich schaue meine Mum nur mit offenem Mund an und versuche das alles zu ordnen und zu verarbeiten. Also lebt dort ein Kerl, der sich wahrscheinlich auch noch für etwas besseres hält. Der soll mich bloß in Ruhe lassen, dann kann jeder sein Leben leben.

Zu meiner Mum sage ich nur, „Okay, dann weiß ich jetzt wenigstens ein bisschen was. Ich werde schon klar kommen, irgendwie.“

„Schatz, lass den Kopf nicht hängen. Es wird alles gut werden. Sollte es dennoch Probleme geben, ruf mich an oder rede mit Helen. Wir beide sind immer für dich da.“

„Ich werde es mir merken. Wenn es dir recht ist, würde ich jetzt gerne noch ein bisschen alleine sein und mich von dem allen hier verabschieden.“

„Natürlich, sei bitte in zwei Stunden fertig, dass wir uns auf den Weg machen können.“

 

Langsam laufe ich nach draußen in den Garten und schaue mich nochmal um. Das alles werde ich sehr vermissen. Wie oft lag ich in der Hängematte und habe einfach nur in den Himmel gestarrt. Immer wenn ich wiedermal fertig war, durch die Probleme in der Schule, habe ich mich hier her gelegt und mir ging es sofort besser. Vielleicht haben die dort auch so einen schönen Garten. Nach einer Zeit gehe ich zurück ins Haus und laufe nochmal durch alle Räume, ich präge mir alles noch einmal genau ein um ja nichts zu vergessen. Von Raum zu Raum wird mir mehr bewusst, wie sehr ich dieses Haus liebe.

Zuletzt stehe ich wieder in meinen Zimmer und packe noch mein restlichen Kleinigkeiten in mein Handgepäck.

Kurz vor zwei stehe ich unten vor der Tür, mit meinen zwei Koffern und warte auf meine Mum.

„Bereit, Schatz?“

„Würde ein nein etwas ändern?“

„Nein, das würde es nicht. Komm wir müssen uns beeilen.“

 

Die Fahrt zum Flughafen verläuft schweigsam, keiner von uns beiden sagt etwas. Meine Mum stiert auf die Straße und konzentriert sich auf den Verkehr und ich schaue aus dem Fenster und denke an nichts.

 

Eine Stunde später betreten wir gemeinsam den Flughafen. Ab da geht alles sehr schnell. Ich und meine Mum verabschieden uns und beide weinen wir und schon sitze ich im Flugzeug.

Wenigstens sitze ich am Fenster und habe eine schöne Aussicht. Aus meiner Handtasche hole ich mein Ipad und höre Musik. Der Flug wird lange dauern, da ist es besser wenn man wenigstens gute Musik hören kann. Neben mir sitzt ein älteres Ehepaar, die mich freundlich anlächeln. Was ich zwar erwiedere mich dann aber wieder zum Fenster wende und nach draußen starre.

 

Als wir schon längst in der Luft sind, lasse ich mein bisheriges Leben noch einmal an mir vorbeiziehen.

Bis vor zwei Jahren war mein Leben noch in Ordnung. Mein Dad lebte noch bei uns und wir waren eine richtige Familie. Bis er der Meinung war, es würde ihn alles zu viel und er möchte mehr von seinem Leben haben als nur Familie und Arbeit. Er hat uns von einem Tag auf den anderen verlassen. Er hat sich auch nicht mehr gemeldet. Weder meine Mum noch ich wissen wo er lebt. Nur den Unterhalt für mich bezahlt er regelmäßig, mehr kommt nicht.

Seit diesem Tag ging es auch los, das ich in der Schule gemobbt wurde. Damals hatte ich noch Freunde, die mich unterstützt haben und mir beistanden. Auch Lilly war meine Freundin sogar meine Beste.

Eines Tages kam Sie dann zu mir und meinte, Sie könne nicht mehr meine Freundin sein. Es würde ihr zu viel werden. Sie möchte nicht auch noch gemobbt werden. So kam es das ich alleine da stand, denn sobald die anderen merkten dass Lilly sich abgewendet hat, taten es ihr die anderen nach. So stand ich dann alleine da und musste zu sehen wie ich klar kam.

Die Stänkereien wurden immer schlimmer. Zuerst waren es nur Wort, bald kamen Streiche dazu. Wie z.B. das man mir meine Klamotten nach dem Schwimmen geklaut hat und ich nur in Badeanzug über den Schulhof musste.

Natürlich standen alle Schüler da und lachten mich aus. Sven, der der schlimmste von allen war, beleidigte mich und schubste mich hin.

Zu guter Letzt wurden Sie noch handgreiflich. So kam es das ich öfters mal eine Ohrfeige kassierte oder ich getreten wurde, wenn man mich hin schubste und ich schon am Boden lag.

Was mich aber am meisten schmerzte war, dass Lilly mit machte und dabei noch lachte. In dieser Zeit habe ich viel geweint.

Ich dachte es könnte nicht mehr schlimmer werden, doch dann kam der Tag an dem in der Schule ein Tanzabend veranstaltet wurde, an dem jeder teilnehmen musste.

Ich wollte nicht hin, jedoch bestand meine Mutter darauf. Also ging ich hin und am Anfang war auch alles okay. Ich hielt mich im Hintergrund und beobachtete alles vom Rand aus.

Auf einmal kam Lilly zu mir und wollte sich mit mir unterhalten.

„Hast du kurz Zeit? Ich würde gerne mit dir sprechen, jedoch nicht hier. Hier ist es zu laut, lass uns nach draußen in den Flur gehen.“

Andere wären vielleicht misstrauisch gewesen, ich jedoch nicht. Ich vermisste meine Freundin und hoffte das wir nochmal von vorne beginnen.

Natürlich folgte ich ihr, heute würde ich es nicht wieder tun.

Kaum waren wir im Flur kamen auch schon die anderen der Clique aus den Ecken.

Peter und Tom packten mich und hielten mich fest, während Sven und Kevin auf mich zukamen. Schon von weitem sah ich das Sven ein Messer in der Hand hielt. Kurz vor mir blieb er stehen und gab Kevin ein Zeichen sich hinter mich zu stellen.

„Na Kälbchen, hast dich ja heute mal in Schale geworfen. Siehst richtig menschlich aus.“

„Was wollt ihr von mir?“, bekam ich mit zittriger Stimme hervor.

„Ich möchte dich heute zur Frau machen, denn wenn wir mal ehrlich sind, es wird keinen Kerl geben der dich freiwillig anfasst. Also kannst du mir noch dankbar sein.“

Ich riss meine Augen auf und starrte ihn ungläubig an.

„Bitte nicht, lass mich in Ruhe. Ich will das nicht.“, wimmerte ich und hoffte das er mich in Ruhe lässt.

„Komm schon du willst es doch auch, stell dich nicht so an.“

Ich sah mich um und sah, das neben Lilly auch noch Sam, Anna, Jacky, Max und Tim dastanden. Alle grinsten Sie komisch und keiner dachte daran mir zu helfen.

Sven kam immer näher und setzte das Messer oben an meinen Kleid an um es dann von oben nach unten aufzuschneiden. So stand ich dann in Unterwäsche vor Ihm und den anderen und schämte mich unendlich.

Plötzlich fasste er mir an meine Brust und knetete sie. Mir liefen in der Zeit die Tränen über das Gesicht und ich wimmerte nur, dass er mich doch endlich in Ruhe lassen soll.

Als er ganz nah vor mir stand und an meinen Hals knabberte, fasste ich Mut, hob mein Knie und rammte es Ihm in die Weichteile. Er strauchelte nach hinten und fluchte. Viel zu schnell rappelte er sich wieder auf und kam mit erhobener Hand auf mich zu und verpasste mir eine schallende Ohrfeige.

„Du miese Schlampe, ich wollte zärtlich sein aber anscheinend magst du es hart. Das kannst du haben.“

Wieder nahm er sein Messer und schnitt mir den BH auf und auch meinen Slip. Jetzt stand ich nackt vor allen. Die sich vor lachen den Bauch hielten und Sven noch anfeuerten. Kevin trat hinter mir vor und ließ seinen Blick über mich gleiten. Die beiden die mich festhielten, schleppten mich zur Wand und knallten mich mit den Rücken dagegen.

„So Kälbchen, ich werde dich jetzt zur Frau machen. Sobald ich fertig bin, darf Kevin und dann die anderen. Genieße es einfach, es wird dir gefallen.“

Nochmal bettelte ich Sie an, „Bitte nicht, ich will das nicht. Lasst mich bitte in Ruhe. Was hab ich euch denn getan?“ Ich merkte nicht das ich angefangen habe zu schreien, während ich winselte und weinte.

Sven stand vor mir und fuhr mit seiner rechten Hand meinen Körper entlang, während er mit seiner linken Hand versuchte seine Hose zu öffnen. Seine Hand hatte gerade meine Mitte gefunden und begann mich zu streicheln, als jemand Sven von mir wegzog.

„Was wird das hier? Seid ihr total bescheuert?“

Ich hörte nicht mehr zu, denn meine Beine gaben nach und noch bevor ich auf den harten Boden aufschlug, war ich bewusstlos. Das nächste woran ich mich erinnere ist, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin

 

Ich werde von der Seite angestubst und somit aus meinen Gedanken gerissen. „Miss es gibt jetzt Essen, würden Sie bitte ihren Tisch herunterklappen.“, sagt die Stewardess zu mir.

Das kann man nicht wirklich essen nennen, erstens sieht es aus wie schon mal gegessen und zweitens schmeckt es auch so. Ich esse also nur den Apfel und gebe den Rest zurück.

„Kindchen ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie sahen vorhin sehr unglücklich und traurig aus.“, spricht mich die ältere Dame neben mir an.

„Ja, alles okay. Ich hatte nur an etwas nicht so schönes gedacht.“

„Wenn Sie reden möchten.. Mein Name ist Betty.“

„Ich bin JD. Ich möchte nicht darüber reden. Es ist Vergangenheit.“

„Darf ich Fragen, was Sie zu dieser Reise bewegt?“

„Meine Mum wollte es so. ich soll für erst einmal ein Jahr bei Ihrer Freundin wohnen. Und Sie?“

„Wir reisen zu unseren Sohn. Er ist vor kurzen Vater geworden.“. In Ihren Augen erscheint ein Strahlen, welches ich so noch nie bei jemanden gesehen habe.

„Herzlichen Glückwunsch. Seien Sie mir bitte nicht böse aber ich bin müde und würde gerne etwas schlafen.“

„Aber sicher Kindchen, ruhen Sie sich aus.“

Ich nicke Ihr noch einmal zu, platziere mein Kissen an der Scheibe und schlafe augenblicklich ein.

 

„Kindchen aufwachen, wir landen gleich.“

Jemand rüttelt leicht an meiner Schulter und ich öffne langsam die Augen. Betty strahlt mich an und wiederholt das eben gesagte nochmal. Ich reibe mir meine Augen und setze mich aufrecht hin, bevor ich mich anschnalle.

Kurze Zeit später sind wir gelandet und verlassen das Flugzeug.

Betty hat sich noch von mir verabschiedet und mir alles gute gewünscht. Jetzt warte ich auf mein Gepäck. Nachdem ich das habe, laufe ich extra langsam Richtung Ausgang.

Nun also beginnt mein neues Leben. Vor dem Gebäude werde ich von puren Sonnenschein und heißer Luft empfangen. Ich schaue mich um, um Helen zu suchen. Dann sehe ich eine Frau, die von weitem echt hübsch aussieht, die ein Schild mit dem Namen 'Andrews' in die Höhe hält. Ich gehe auf Sie zu und um so näher ich komme um so mehr bin ich von Ihrer Schönheit geblendet.

Als ich vor Ihr stehe, bekomme ich kein Wort raus. Vor mir steht eine Frau mit , hellen, langen braunen Haaren, einem runden Gesicht mit großen braunen Augen und einen schönen Mund, der mich freundlich anlächelt. Sie ist genauso groß wie ich und hat eine Figur wie ein Model. Wwenn ich nicht wüßte das Sie so alt ist wie meine Mum, ich würde Sie glatt fünf Jahre jünger schätzen.

„Hallo Joslin, bist du noch da?“

Oh Gott,Sie hat gemerkt dass ich Sie angestarrt habe.

„Ähm... ja, Entschuldigung. Ich war nur überrascht.“

Sie zieht die Augenbrauen hoch und lächelt immer noch.

„Ich habe Sie mir anders vorgestellt.“, bringe ich stotternd vor.

„Aha, und wie?“

„Nicht so hübsch.“, sage ich schulter zuckend.

„Oh danke. Lass doch bitte das Sie weg. Ich bin Helen und ich möchte das du dich bei uns wohl fühlst.“

„Danke, das ist nett.“

Auch wenn ich mir vorgenommen habe, Sie nicht zu mögen. Ich mag Sie jetzt schon. Sie scheint echt nett zu sein und nicht überheblich.

„Komm Joslin, mein Auto steht dort vorn.“

„Helen, könntest du mich bitte JD nennen?“

„Wenn du das möchtest gerne und jetzt komm. Wir werden schon erwartet.“

Sie lächelt immer noch und ich frage mich wer uns er warten sollte. Anscheinend hat Sie meinen fragenden Blick bemerkt, denn Sie antwortet.

„Viktor, erwartet dich schon sehnlichst. Weißt du er hat sich immer eine Tochter gewünscht. Er wollte immer mehrere Kinder, leider wurde es uns verwehrt.“

Ihre Stimme wurde immer leiserer und trauriger als Sie den Satz sagte.

„Das tut mir leid. Ich bin ja auch ein Einzelkind und muss sagen, so schlecht finde ich das gar nicht. Man hat die ganze Aufmerksamkeit, muss nicht teilen und es gibt keinen Stress.“

Helen beginnt zu lachen und Ihr Lachen klingt echt toll, Glockenhell und ehrlich, so das ich automatisch mit lache. Das erste Mal seit Monaten, dass ich unbeschwert lache.

„Du kannst dich ruhig noch etwas ausruhen. Die Fahrt dauert noch ein bisschen.“, meint Sie zu mir und ich nehme das Angebot dankend an, denn um ehrlich zu sein. Ich bin fix und fertig.

Kapitel 4

Das geht ja gut los....

 

 

 

 

 

 

 

„Hey Schlafmütze, wir sind da.“

Sofort bin ich wach und starre Helen an.

„Wir sind da, komm!“

Ich öffne die Tür und steige aus. Als ich den Blick hebe, bleibt mir mein Mund offen stehen.

Vor mir steht das wohl schönste Haus, was ich jemals gesehen habe. Es ist weiß, mit braunen Fensterläden und geht über zwei Etagen. Dieses Haus ist riesig und vor der Eingangstür befindet sich ein Treppe mit ungefähr zehn Treppen.

Helen scheint meine Verwirrung bemerkt zu haben, denn Sie kommt zu mir und legt mir einen Arm um die Schultern.

„Was hast du JD? Alles Okay?“

„Ähm..ja...ja. Ich bin nur überrascht und überwältigt. Es ist so groß...und...schön.“

„Das freut mich wenn es dir gefällt aber warte erst mal ab. Innen ist es noch viel schöner. Komm, wir gehen rein. Viktor wird schon auf uns warten.“

Ich nicke und lasse mich von Ihr führen.

Kaum hat Sie die Tür geöffnet ruft Sie auch schon, „Viktor wir sind da.“

Ich schaue mich erst einmal um und muss Helen recht geben. Es ist atemberaubend schön. Alles ist in schwarz, weiß gehalten. Der Boden ist aus schwarzen Marmor und die Wände sind weiß. Auch die Treppe die sich rechts neben mir befindet und nach oben führt ist schwarz. Bevor ich mich weiter umsehen kann, werde ich an eine harte Brust gepresst und habe Probleme Luft zu bekommen.

„Viktor, lass Sie los. Du erdrückst Sie ja.“

„Oh.. ja, entschuldige. Hallo JD ich bin Viktor. Herzlich Willkommen. Ich hoffe du wirst dich bei uns wohl fühlen, an uns soll es nicht scheitern.“

Erst jetzt schau ich auf und in das Gesicht von Viktor und wieder bin ich erstaunt. Vor mir steht ein Mann mit breiten Schultern einen kantigen Gesicht, welches von schwarz, grau melierten Haar umrandet wird. Sein Gesicht ist kantig und wird von einer etwas größeren Nase dominiert und dunklen braunen Augen. Seine Lippen die mich so freundlich anlächeln sind schmal aber gerade. Er muss sehr muskulös sein, zumindest ist seine Brust, an der ich eben noch lag, stahlhart.

„Äh.. Hallo.“, schnell senke ich wieder meinen Blick, weil es mir peinlich ist, immer und jeden so anzustarren.

„Hey JD, Kopf hoch. Wir beißen nicht. Komm wir gehen ins Wohnzimmer. Du hast sicherlich Durst.“

Ohne zu antworten folge ich den beiden und nehme auf einer der drei Sitzgarnituren aus weißen Leder Platz.

„Herzlich Willkommen zurück Mrs. Cole. Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?“

„Danke Paul. Ja bringen Sie uns bitte zwei kalte Zitronenwasser. Ach und Paul, dass ist JD, Sie wird ab heute bei uns wohnen. JD das ist unser treuer Butler Paul, wenn du etwas benötigst wende dich getrost an ihn.“

„Miss“, sagt er zu mir und macht eine kleine Verbeugung, was mir etwas unangenehm ist.

„Hallo“, mehr bekomme ich nicht raus.

„Wie war dein Flug JD?“, fragt mich Viktor.

„Lang aber zum aushalten.“

Kurze Zeit später kommt die Limonade, die sehr gut schmeckt und sehr erfrischend ist, bei der Wärme die hier herrscht.

„Viktor ist James gar nicht da. Ich sagte ihm doch dass JD heute kommt und er bitte da sein soll.“

„Du weißt doch, wie er ist. Kurz nachdem du dich auf den Weg gemacht hast, ist er verschwunden und meinte noch, dass er nicht wisse wann er wieder kommt.“

„Na warte, dem werde ich was erzählen. Dieses Verhalten dulde ich nicht auch wenn er momentan eine schwierige Phase hat. Er hat sich immer noch an seine Erziehung zu halten.“

„Sag mal JD, wie kommt es dass du so gut Englisch sprichst? Du scheinst keine Probleme zu haben uns zu verstehen.“

„Ich habe mich schon seit ich sechs bin für die Englische Sprache interessiert und Sie ab da intensiv gelernt. Ich war in verschiedenen Kursen und auch meine Mum hat mir geholfen. Sie spricht ja mehrere Sprachen fließend.“

„Wie geht es deiner Mum?“

„Ich denke gut. Sie arbeitet viel aber es scheint Ihr Spaß zu machen.“

„Das freut mich. Komm ich zeige dir dein Zimmer, dann kannst du dich vor dem Abendessen noch frisch machen.“

Ich erhebe mich, werde aber von Viktor zurück gehalten.

„Wir freuen uns sehr dass du bei uns bist JD.“, sagt er zu mir und schaut mich offen an, so dass ich ihm glaube und mit einem leichten Lächeln nicke.

Gerade als wir die Treppen nach oben gehen wollen, kommt jemand zur Tür herein.

„Ach James, schön das man dich auch mal sieht. Ich hatte doch gesagt, dass du bitte anwesend sein sollst, wenn unser Besuch kommt.“

Ohne den Blick von seinem Handy zu nehmen meint er nur.

„Ja das hast du. Ich jedoch hatte keine Lust, hier zu sein. Mir ist es egal, Sie soll mich nur in Ruhe lassen.“ Damit ließ er uns stehen und ging weiter.

Helen der man ansieht wie peinlich die Situation ihr ist, wendet sich mit einem entschuldigenden Blick an mich.

„Es tut mir leid JD, er ist nicht immer so.“

„Mach dir keine Gedanken. Es ist alles okay.“

Sie nickt und steigt die Treppen weiter nach oben. Ich versuche das gerade passierte zu verarbeiten. Ich habe diesen James zwar nur von der Seite gesehen, mir ist aber gleich aufgefallen, dass er mehr von Viktor hat. Er hat auch solch schwarzes Haar und diese kantigen Gesichtszüge. Nur seine Lippen scheint er von Helen zu haben, zumindest von der Seite her. Er ist genauso groß wie Viktor und durch sein enges Shirt was er anhatte hat man deutlich seine Muskeln gesehen.

Er ist bestimmt genauso ein Macho wie Sven, Kevin und die anderen. Also sollte ich mich besser von Ihm fernhalten. Schließlich möchte ich hier nicht gleich wieder zum Opfer werden. Eines weiß ich jedoch ganz genau, sollte er mich an zicken, fahre ich die Krallen aus. Diesmal werde ich mich wehren.

Ohne zu merken dass Helen angehalten hat, laufe ich weiter und stoße voll gegen Sie.

„Vorsicht JD, wo bist du denn mit deinen Gedanken? Ist alles okay mit die?“

„Ja entschuldige bitte. Ich hatte nur gerade an etwas gedacht.“

„Na gut, hier also ist dein Zimmer.“

Kaum hat Sie die Tür geöffnet, bleibt mir die Luft weg, das Zimmer ist riesig. Zu Hause hatte ich ja auch schon ein großes Zimmer aber dieses hier ist nochmal so groß. Genau mir Gegenüber befindet sich eine riesige Fensterfront, die vom Boden bis zur Decke geht und auf eine Terrasse führt. Rechts von mir steht ein Kingsize Bett mit einem Baldachin Himmel. Die Wände und das Bett sind in Gold-weiß gehalten. Auf der linken Seite befinden sich 2 Türen auf die ich zugehe. Hinter der ersten befindet sich ein wunderschönes helles Bad, mit Dusche und Whirlpool und hinter der zweiten ein großes Ankleidezimmer.

Als ich wieder aus dem Ankleidezimmer trete, laufe ich auf Helen zu und falle ihr um den Hals.

„Es gefällt dir also?“

„Ich strahle Sie an und meine, „Mehr als das, ich liebe es. Es ist wunderschön, danke vielen Dank.“

„Wir freuen uns das es dir gefällt. So ich lasse dich jetzt mal alleine, dass du dich frisch machen kannst. Deine Koffer bringt Paul dann noch hoch. Ich hole dich in zwei Stunden zum Abendessen.“

„Okay“

Kaum ist Helen verschwunden, tanze ich durch das Zimmer und lasse mich auf dieses unglaubliche Bett fallen. Ich bin glücklich, seit langem mal wieder glücklich. Ich glaube hier könnte ich mich tatsächlich wohl fühlen.

Schnell springe ich wieder auf und hole meine Handtasche, die ich während der Tanzeinlage achtlos fallen lassen habe.

Ich hole mein Handy raus und wähle die Nummer meiner Mum, die nach dem zweiten klingeln auch abnimmt.

„Hallo Schatz, ist alles okay?“

„Hi Mum, ja alles gut. Ich bin sicher gelandet und gut angekommen.“

„Und wie ist es?“

„Wahnsinn, es ist wunderschön. Helen und Viktor sind super nett, nur der Sohn ist komisch aber egal. Ich denke ich werde zurecht kommen.“

„Das freut mich.“

„Mum sei nicht böse, aber ich möchte mich noch frisch machen, bevor es essen gibt. Ich melde mich bald wieder.“

„Mach das und JD...“

„Ja, Mum?“

„Ich liebe dich“

„Ich dich auch, bye.“

Nachdem ich aufgelegt habe, gehe ich ins Bad und stelle mich, nachdem ich mich ausgezogen habe unter die Dusche.

Nach etwa zwanzig Minuten, ist meine Haut schon schrumpelig und ich entscheide mich, das es reicht. Ich wickele mich in ein flauschiges, großes Handtuch und gehe zurück in mein Zimmer, in dem schon meine Koffer stehen.

Ich hebe einen auf das Bett ud schnappe mir eine kurze Jeanshose und ein Top.

Jetzt trete ich auf den Balkon und lasse meinen Blick schweifen. Bis ich eine Stimme höre, die von der Terrasse neben mir kommt. Schnell presse ich meinen Rücken an die Wand und lausche.

„Ja Jim, Sie ist da. Keine Ahnung wie die aussieht, ist mir auch egal. Es kotzt mich schon an, das die überhaupt hier ist.....Ich will mit der nichts zu tun haben, die soll mich ja in Ruhe lassen. Wenn die denkt ich führe Sie hier ein hat Sie sich geschnitten. Ja Kumpel...ich rufe dich nachher nochmal an, jetzt muss ich zum Essen erscheinen.“

Schnell gehe ich wieder in mein Zimmer und setze mich auf´s Bett. Na das kann ja lustig werden. Dieser Macho kann mich jetzt schon nicht leiden aber das beruht auf Gegenseitigkeit.

Nach einem kurzen Klopfen tritt Helen ein um mich zum Essen zu holen.

Auch das Esszimmer in dem wir jetzt stehen, ist herrlich. Ein großer dunkelbrauner Tisch an dem acht Stühle stehen dominieren diesen Raum.

„JD komm setz dich. Ich hoffe du hast Hunger, es gibt Hähnchenbrust auf Salat.“

„Ja danke.“

Gerade als ich mich neben Viktor gesetzt habe, der an der Stirnseite sitzt, betritt James den Raum. Er setzt sich mir gegenüber und vermeidet es tunlichst mich anzusehen. Ich überlege ihn etwas zu ärgern oder aus der Fassung zu bringen. Kaum zu Ende gedacht, bewegt sich auch schon mein Mund.

„Hallo, ich bin Joslin oder JD, du musst dann wohl James sein. Anscheinend hältst du es nicht für nötig mich zu begrüßen, also mache ich den Anfang.“

Kaum habe ich den Satz beendet, schaut er mich aus zornfunkelnden Augen an und ich muss schlucken.

Seine Augen gehen mir durch und durch, in Ihnen sieht es aus als würde ein Feuer flackern. Seine Augen sind dunkel fast schwarz und haben kleine goldene Punkte. Ich muss ehrlich sagen, er sieht scharf aus, richtig scharf. Seine vollen Lippen, die sich jetzt zu einem herablassenden Lächeln verziehen, laden gerade so zum Küssen ein.

„Da du ja anscheinend weißt wer ich bin, brauche ich mich ja nicht vorzustellen.“

Das sagte er so schroff und unfreundlich, das ich in alte Muster falle und den Kopf senke.

„James Viktor Cole, benimm dich. Wo bleibt denn deine Erziehung. JD hat Recht, du hättest dich vorhin schon Gastfreundlicher zeigen müssen. Deine Manieren lassen in letzter Zeit sehr zu wünschen übrig.“, schreit Viktor seinen Sohn an, das ich zusammenzucke.

„Du hast recht Vater, es tut mir leid.“, sagt James aber es klingt alles andere als ehrlich.

„JD ist alles okay, du siehst so blass aus?“

„Es geht schon, ich habe mich nur etwas erschreckt.“

„Das tut mir leid, entschuldige bitte.“

Ohne den Kopf zu heben, nicke ich. Ich spüre deutlich das ich von James beobachtet werde, versuche es aber zu ignorieren.

Das Esssen, welches wirklich vorzüglich ist, genieße ich schweigsam. Nur Helen und Viktor unterhalten sich über Dinge, von denen ich sowieso nichts verstehe.

Nach dem Essen, entschuldige ich mich mit der Ausrede, ich sei müde und ziehe mich umgehend zurück.

Oben im Zimmer ziehe ich mich bis auf die Unterwäsche aus und krabbele in mein Bett.

Meine Gedanken, kehren wieder zum Abendessen und diesen James zurück. Er ist schon ein eigenartiger Mensch. Er sieht zwar umwerfend aus, doch seine Art ist Scheiße. Ich glaube mit Ihm werde ich nicht klarkommen. Ich hoffe nur, dass er mich in Ruhe lässt und ich nicht auch hier so etwas erlebe wie in Deutschland, das würde ich nicht nochmal schaffen.

Gerade als ich einschlafen möchte, werde ich wieder wach, geweckt durch laute Musik, die fast die Wände zum wackeln bringt.

Na klasse, der Spinner hat sie doch nicht mehr alle, ich will schlafen und der macht hier auf Disco. Na warte, mit mir nicht Freundchen.

Ich stehe auf, ziehe mir schnell einen Morgenmantel über, denn ich nur fahrlässig zubinde und stampfe nach draußen um an seiner Tür zu hämmern.

Dieses hämmern wiederhole ich fünf mal ohne Antwort zu bekommen, langsam wird es mir jedoch zu blöd.

Ohne lange nachzudenken, öffne ich die Tür und trete ein. Nach einem kurzen Blick durch das Zimmer, welches wirklich katastrophal aussieht, steuere ich auf die Anlage zu, die sich zu meiner rechten befindet und schalte sie aus.

Er lag die ganze Zeit, mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Doch sobald ich die Musik ausgestellt habe, öffnet er Sie und schaut mich an.

„Sag mal was fällt dir ein?“, schnauzt er mich sofort an.

„Ich habe mehrmals geklopft aber anscheinend wurde ich nicht gehört. Falls es dir entgangen sein sollte, du lebst hier nicht alleine und es gibt Leute die schlafen wollen.“

„Ja und. Ich will Musik hören.“

„Dann benutze Kopfhörer.“ Gerade als ich gehen will, erhebt er sich und baut sich vor mir auf. Erst jetzt bemerke ich wie groß er ist. Er überragt mich um mehr als einen Kopf, so das ich ihm genau auf seine muskulöse Brust starre und den Kopf in den Nacken legen muss um Ihn in die Augen zu schauen.

„Pass mal auf du kleine Hexe, du bist hier bei mir zu Hause und hast hier überhaupt nichts zu melden. Du solltest dir genau überlegen, ob du mich als Feind haben willst.“

„Ich will nur meine Ruhe und mehr nicht.“

Sein Kopf neigt sich runter zu meinen und er kommt mir immer näher. Seine Blick hält meinen gefangen und ich bin unfähig mich zu bewegen.

„Und ich will Musik hören, wenn dir das nicht passt, dann kannst du gleich wieder verschwinden.“

Sein Blick ist wieder so unheimlich, dass ich schnell zwei Schritte zurück trete und sich mein Mantel dadurch etwas öffnet und Ihm ein Blick auf meine Brüste gewährt wird, was ich jedoch nicht merke.

„Ich werde nicht wieder gehen, ob es dir nun passt oder nicht.“, sage ich wütend ohne Ihn anzuschauen.

Als von Ihm jedoch keie Reaktion kommt, schaue ich Ihn an und folge seinem Blick. Erst jetzt bemerke ich das sich mein Morgenmantel geöffnet hat, den ich schnell wieder eng zubinde.

„Na du Perversling, hat dir die Aussicht gefallen? Meine Augen sind hier oben. Ihr Männer seid doch alles Schweine.“, sage ich fuchsteufelswild und renne an Ihm vorbei. Bevor ich die Tür wieder schließe höre ich noch sein lachen und sagen. „Es geht, habe schon bessere gesehen. Pervers bin ich nicht, immerhin bist du so zu mir gekommen und nicht ich zu dir.“

 

Ohne weiter auf Ihn zu achten, gehe ich wieder in mein Zimmer, schnappe mir Ohrstöpsel und lege mich ins Bett.

Keine zehn Minuten später bin ich eingeschlafen.

 

Kapitel 5

So ein eingebildeter Macho 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen wache ich relativ früh auf. Nach mehreren Versuchen noch einmal einzuschlafen, gebe ich es auf und stehe auf.

Zuerst gönne ich mir ein schönes Bad in meinem Whirpool und genehmige ein bisschen Wellness.

Nach ca. 2 Stunden bin ich fertig, habe mich an den für Frauen üblichen Stellen rasiert, schön eingecremt, meine schwarzen Haare geföhnt und mich angezogen.

Leise um niemanden zu wecken, laufe ich nach unten und möchte erst einmal einen Kaffee trinken.

Ja, ich bin sechzehn und trinke Kaffee, jedoch nicht immer nur ab und an mal. Heute jedoch habe ich Appetit.

Da ich davon ausgegangen bin alleine zu sein, überrascht es mich umso mehr eine etwas ältere Frau in der Küche zu sehen.

Als Sie mich hört dreht Sie sich um und strahlt mich an.

„Guten Morgen Miss Andrews, ich bin Hannah die Haushälterin. Darf ich Ihnen behilflich sein?“

„Morgen, nennen Sie mich bitte JD. Miss Andrews ist meine Mutter und ja ich hätte gerne einen Kaffee.“

„Kommt sofort.“

Kurze Zeit später steht die Tasse vor mir und der herrliche Geruch steigt mir in die Nase.

„Danke Hannah. Schlafen die anderen noch?“

„Ja aber die Cole´s werden auch gleich aufstehen. Nur James schläft etwas länger.“

Ich nicke nur und trinke meinen Kaffee.

Erst jetzt bemerke ich, dass ich noch nicht hier im Garten war, was ich jetzt ändern werde.

Wie auch schon gestern, verschlägt es mir bei dem Anblick die Sprache. Das ist kein Garten, dass ist ein Park, so riesig wie das ist. Etwa zwanzig Meter vor mir, thront ein großer Springbrunnen, in Form eines Delphins. Ehrfürchtig bewege ich mich langsam und lasse meinen Blick schweifen. Das nächste was mir ins Auge springt ist links von mir der große Swimmingpool mit großen Gartenhaus.

Meine Beine bewegen sich automatisch dorthin. Als ich vor dem riesigen Becken stehe, hocke ich mich hin und lasse meine Hände durch das kühle Nass gleiten, bevor ich mich wieder erhebe und das Gartenhaus ansteuere.

Das Gartenhaus ist so groß dass man darin leben könnte, es hat durchaus die Größe eines kleinen Einfamilienhauses. Erst jetzt wird mir richtig bewusst, wie reich die Cole´s sein müssen.

Nachdem ich mich noch etwas umgesehen habe, laufe ich zurück, vielleicht ist ja schon jemand wach, schließlich ist ja Schule, die auch James besuchen muss.

Ich habe mich auch nicht geirrt, kaum betrete ich wieder das Haus, höre ich auch schon die Stimmen von Helen und Viktor aus der Küche. Mit einem freundlichen Guten Morgen trete ich ein und nehme neben Viktor Platz.

„Guten Morgen JD. Gut geschlafen?“, fragt mich Helen.

„Ja wie ein Engel, das Bett ist ein Traum, nochmals vielen Dank.“

„Was möchten Sie Frühstücken JD?“

„Nur Müsli bitte, Hannah.“

Sofort starren mich Viktor und Helen an.

„Ist das alles, was du essen möchtest?“, kommt es geschockt von Viktor.

„Ja, ich muss etwas auf meine Linie achten.“

Genau in diesem Moment kommt James rein, nur in Schlafhose und Oberkörper frei. Bei seinem Anblick muss ich schlucken, dieser Kerl ist einfach viel zu sexy, mit seinem Sixpack und dieser glatten braunen Haut.

„Du hast doch eine super Figur JD. Du bist eine hübsche junge Frau mit den Kurven an den richtigen Stellen. Schau dich an, dann wirst du es sehen.“, meint Helen zu mir, was mir die Röte ins Gesicht treibt. Deutlich spüre ich die Blicke von James auf mir, der mich anscheinend von oben bis unten mustert.

„ich möchte trotzdem nur Müsli, bitte.“

„Bring ich Ihnen Kindchen.“

Während ich mein Müsli esse, greift James ordentlich zu. Nach Speck und Eier, verputzt er noch zwei Brötchen. Da frage ich mich, wie er es schafft, diese Figur zu halten.

„Ach so JD, bevor ich es vergesse. Ich und Viktor sind heute Abend zu einem Empfang eingeladen und wollten Fragen ob das für die okay ist?“

„Natürlich geht nur, ich komme schon klar.“, sage ich und lächele die beiden an.

„Klasse. Ab Montag gehst du dann auch zur Schule hier, wir haben dich schon angemeldet. James geht auch dorthin und kann dir alles zeigen.“

James der die ganze Zeit stumm wie ein Fisch hier saß, hebt ruckartig den Kopf und schaut seine Mutter grimmig an.

„Warum ich?“, bringt er zwischen zusammen gepressten Zähnen vor.

„Warum? Weil JD unser Gast ist und jetzt benimm dich.“

Mir ist es unangenehm und ich nehme mir vor, keine Hilfe von ihm anzunehmen. Lieber verlaufe ich mich und mache alles falsch, als diesen eingebildeten Macho um Hilfe zu bitten.

James ist der erste der den Tisch verlässt und auch kurze Zeit später das Haus.

Dann verlassen auch Viktor und Helen das Haus und ich bin allein.

Was fange ich jetzt bloß an? Vielleicht kann ich ja Hannah helfen?

Natürlich durfte ich es nicht also gehe ich in mein Zimmer auf die Terrasse, lege mich auf eine Liege und lese.

Dabei muss ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwache ist es schon nach eins und sehr heiß.

Also ziehe ich mir meinen knappen, schwarzen Triangel Bikini an und gehe runter zum Pool. Eigentlich ziehe ich so was nicht an, wegen meiner Figur. Da ich ja aber alleine bin, außer das Personal, habe ich ihn angezogen.

Ich steige langsam über die Treppen rein und lasse meinen Körper zeit, sich an das kühle Wasser zu gewöhnen.

Nach einer Weile bin ich ganz drin und schwimme eine Bahn nach der anderen, bis ich vollkommen fertig wieder raus steige.

Gerade als ich meine Haare wieder löse, die ich vorher zu einem Dutt gebunden habe, sehe ich James und noch einen Kerl, direkt auf mich zukommen.

Als James mich entdeckt, bleibt er mit offenem Mund stehen und auch sein Kumpel, der fast genauso scharf aussieht wie James, nur mit blonden Haaren, sieht aus wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Dieser erholt sich jedoch schnell und ich höre wie er sagt.

„James was ist den das für eine sexy Wassernixe? Von der hast du mir ja gar nichts erzählt.“

Mir ist das ganze unendlich peinlich, ich wollte nicht das mich jemand so sieht.

James wendet den Blick von mir und sagt, „Das ist Joslin, ein Gast meiner Eltern, niemand besonderes. Komm lass uns gehen.“

Doch sein Freund tut ihm den gefallen nicht, sondern kommt direkt auf mich zu.

„Hallo Joslin, ich bin Zachery aber alle nennen mich Zac.“, sagt er und streckt mir die Hand hin.

„Hallo, ich bin JD.“, erwidere ich und gebe Ihm ebenfalls die Hand.

Er schaut mich etwas verwirrt an woraufhin ich Ihm erkläre das ich Joslin Dulcie heiße, mich aber alle JD nennen.

Jetzt wo das geklärt ist schnappe ich mir mein Handtuch und binde es um meinen Körper und will eigentlich nur noch weg.

„Hey JD, bist du heute Abend auch dabei?“, ruft mir Zac hinterher, woraufhin ich mich überrascht noch einmal umdrehe.

Mein Blick geht zu James, der die Augen verdreht und mir ist klar, dass es ihm nicht passt, dass Zac das gefragt hat.

„Sorry Zac aber ich denke nicht, das es deinem Kumpel recht wäre und ehrlich gesagt habe ich auch keine Lust. Danke trotzdem.“

Damit drehe ich mich wieder um und gehe wieder ins Haus. Nachdem ich mich geduscht habe und mich wieder angezogen habe, setze ich mich wieder auf meine Terrasse.

Die beiden scheinen direkt unter mir zu sein denn ich höre wie James sagt.

„Sag mal bist du bescheuert, JD einzuladen. Ich will mit dieser Hexe nichts zu tun haben.“

„Warum denn nicht, die ist doch echt heiß? Mal was anderes als die blonden Tussen an unserer Schule.“

„Ich will es einfach nicht und heiß ist relativ. Ich habe schon hübschere gesehen. Sonst warst du doch immer angetan von den blonden Püppchen, was ist auf einmal los?“

„Da habe ich JD auch noch nicht gesehen. Hast du denn keine Augen im Kopf, die Frau ist der Hammer. Sie hat die Kurven einer richtigen Latina.“

„Doch habe ich gesehen und ja, sie sieht nicht übel aus. Trotzdem möchte ich nichts mit Ihr zu tun haben und jetzt lass uns über etwas anderes reden.“

Ich für meinen Teil habe auch genug gehört und gehe wieder rein. Die beiden finden mich also hübsch. Ich muss ja ehrlich zugeben, dass mir das etwas schmeichelt aber einbilden tue ich mir darauf nichts. Die werden wie alle anderen sein, wollen nur ein Mädchen ins Bett bekommen und damit prahlen. Mit mir jedoch nicht.

Gerade als ich mir etwas zu trinken holen will und mich zum Kühlschrank bücke, merke ich wie mir jemand an meinen Arsch tatscht. Wie von einer Tarantel gebissen, erhebe ich mich, drehe mich um und hole voll aus um denjenigen eine Ohrfeige zu verpassen.

Die auch voll eingeschlagen hat und zwar bei Zac auf der linken Wange.

„Fass mich nie wieder an. Hast du mich verstanden? Das nächste mal trete ich dir in deine kleinen Eier du notgeiles Schwein.“, schreie ich Ihn an, so das James in die Küche kommt.

„Was schreist du so? Was ist denn los?“

„Dein Freund ist der Meinung, er könne mir einfach an den Arsch fassen. Dafür habe ich Ihn eine gescheuert und Ihm gesagt, dass er das lassen soll.“

„Ey Kumpel, die alte hat Haare auf den Zähnen. Was ist schon dabei, wenn ich Ihr nen kleinen Klaps auf den Arsch gebe. Sie ist doch selber Schuld, wenn Sie solche Sachen anzieht. Schau doch, die Hose verdeckt kaum Ihren Arsch.“

„Du bist also der Meinung gleich gewalttätig zu werden? Man hätte es auch mit reden versuchen können. Du bist echt durchgeknallt Mädchen. Komm Zac wir gehen.“

Ich steh da und kann es nicht fassen, ist das wirklich gerade passiert oder habe ich geträumt. Hat James wirklich gerade seinem Freund anstatt mir geholfen? Was ist denn das für´n Penner?

Na warte Freundchen, dass bedeutet Krieg.

Bis zum Abend bleibe ich in meinem Zimmer und surfe etwas durchs Internet. Kurz waren Helen und Viktor noch da und haben sich verabschiedet.

Ich höre wie es mehrmals klingelt und es unten immer lauter wird. Anscheinend nutzt James die Gelegenheit und veranstaltet eine Party.

Da ich von Natur aus neugierig bin, möchte ich natürlich wissen, wer da alles gekommen ist. Ich kontrolliere schnell mein Aussehen.

Meine Haare sind okay, sie fallen in schönen Wellen über meine Schultern, mein Top ist zwar etwas tief ausgeschnitten aber okay und die Hotpants sind auch in Ordnung.

Leise und langsam schleiche ich mich die Treppen runter und schaue mich aufmerksam um, kann jedoch niemanden erkennen.

„Suchst du jemanden oder lauschst d einfach nur?“, ertönt hinter mir eine Stimme, die ich sofort erkennen.

Ich drehe mich mit weit aufgerissenen Augen um und schaue James direkt an. Sein Anblick ist wiedermal heiß, mit seinen engen Jeans und diesen Shirt, welches seine Muskeln betont. Schnell rufe ich mich zur Ordnung und setze meinen überheblichen Blick aus.

„Weder noch, ich wollte euch nur nicht stören, bei eurer kleinen Party.“

„Was machst du dann hier?“

„Ich wusste nicht, dass ich mich nicht frei bewegen darf und mein Zimmer hüten muss. Aber zu deiner Beruhigung, ich bin weder wegen dir noch wegen deiner Leute hier, sondern weil ich mir etwas zu Essen holen wollte. Reicht dir das als Auskunft.“

Er schaut mich misstrauisch an, so als würde er mir kein Wort glauben. Wir liefern uns ein Blickduell, welches keiner von uns beiden verlieren möchte, bis hinter uns eine Stimme ertönt, die wie eine Sirene klingt.

„Jamie Schätzchen, wo bleibst du denn?“

„Ich komme sofort Jenny Maus, hab hier nur noch was zu klären.“

Bei dem Wort Jenny Maus muss ich mir ein lautes Auflachen verkneifen, schaue mir diese Maus aber mal an. Wie zu erwarten, blond, zierlich fast schon dürr und angemalt wie ein Clown.

„Was gibt es denn noch Jamie Schätzchen, deine Jenny Maus wartet auf dich?“, gebe ich sarkastisch von mir und verschränke die Arme vor der Brust.

James hat seine Augen zu Schlitzen gepresst und kommt mir immer näher. Kurz bevor seine Nase meine berührt, hält er inne und funkelt mich wütend an.

„Überlege dir genau, was du zu wem sagst. Ich glaube nicht das du mich zum Feind haben willst.“

Sein Blick bohrt sich in meinen und wieder sehe ich diese Goldpünktchen darin, die aussehen als würde ein Feuer in seinen Augen entfachen. Langsam bekomme ich es mit der Angst zu tun. Doch s schnell wie er an mich getreten ist, ist er auch wieder weg und geht zu Jenny.

„Was ist denn das für ne Bitch?“, möchte Sie gerne von James wissen.

„Das ist irgend so eine Dorfmaus aus Deutschland, beachte Sie gar nicht.“

Mit Absicht hat er es so laut gesagt, das ich jedes Wort verstehen konnte. Da ich mir fest vorgenommen habe, mir hier nicht mehr alles gefallen zu lassen, stürme ich den Beiden hinterher.

Sie haben sich gerade zu noch zwei anderen auf die Couch gesetzt, als ich mich mit in den Hüften gestemmten Armen vor Ihm Aufbau.

„Ich bin also eine Dorfmaus?“, fahre ich Ihn an.

„Ich will dir mal was sagen du eingebildeter Macho, ich habe im Gegensatz zu deiner Tussi wenigstens Geschmack. Sie hingegen hat den IQ von einem Stück Käse. Du musst dich ja mit son einer Tussi abgeben, die nur etwas von schminken und sich aufzutakeln versteht. Dein IQ scheint demzufolge auch nicht höher wie eine Scheibe Salami zu sein. Du könntest es doch gar nicht mit einer Frau aufnehmen die mehr zu bieten hat, wie schminken und stylen.“, fauche ich Ihn an und verlasse dann das Zimmer. Ich bekomme nur am Rand mit wie sich einige das Lachen verkneifen müssen. Ich fühle mich gleich besser, vor allem nach dem Gesicht, welches James gemacht hat. Er sass völlig geschockt da und hat anscheinend gar nicht glauben können was ich da gesagt habe.

In der Küche mache ich mir gerade ein Sandwich als eine junge Frau mit braunen Haaren reinkommt.

„Hallo“

„Hallo“, sage ich etwas zurückhaltend.

„Ich bin Emma.“

„JD“

„Es freut mich dich kennenzulernen. Das was du gerade gemacht hast, hat sich noch niemand getraut, Respekt. Alle haben Angst vor James und keiner würde es wagen Ihm zu widersprechen.“

Ich zucke nur mit den Schultern und meine, „Dann sollte er sich schleunigst daran gewöhnen, denn ich habe weder Angst noch Respekt vor Ihm. Den muss er sich erst einmal verdienen.“

Sie lacht auf einmal los und sagt, „Du bist echt toll.“

„Danke, aber so toll bin ich nicht. Ich lasse mir nur nicht alles gefallen.“

„Kann ich mich zu dir setzen?“

„Sicher“

Erst jetzt schaue ich mir Emma mal genau an und ich muss sagen, mir gefällt was ich sehe. Sie ist etwas kleiner wie ich, hat schulterlange, braune Haare und große grüne Augen, die einen offen anschauen. Sie scheint nett zu sein und es kann ja nicht schaden, wenigstens eine Freundin zu haben.

„Bleibst du länger hier oder bist du nur zu Besuch?“

„Ich bin Besuch der länger bleibt, sagen wir es so.“

„Aha, also gehst du hier auch zur Schule?“

„Ja ab Montag.“

„In welche Klasse gehst du denn?“

„In die 10 und du?“

„Auch, da sind wir bestimmt in der selben Klasse. Leider muss ich dir sagen das auch Jenny in die Klasse geht.“

Sie sieht mich etwas zerknirscht an, woraufhin ich lachen muss und sage, „Ist mir egal, solange Sie mich in Ruhe lässt.“

„Das dürfte schwierig werden, Sie ist die beliebteste von den Mädchen und hat somit viel Einfluss und viele Freunde.“

„Soll Sie haben, doch ich werde nicht auf mir rum trampeln lassen. Wie kommt es das du mit ihr hier bist?“

„Zufall, ich bin mit Cloe und Tim befreundet und die sind mit James und Jenny.“

Während wir uns unterhalten kommen die anderen rein und Jenny geht sofort auf Emma zu.

„Warum unterhältst du dich mit dieser Dorfmaus Emma? Ich dachte du hättest Geschmack.“, flötet Jenny mit ihrer nervtötenden Stimme, wobei ich eine Augenbraue hochziehe und Sie hochnäsig anschaue.

„Ich unterhalte mich mit JD, die ich im übrigen sehr nett finde.“

„Naja was will man auch von dir erwarten, schließlich bist du auch nicht besser wie Sie.“

Jetzt schalte ich mich ein.

„Wie bin ich denn Jenny?“

„Du bist dumm, hässlich und unter meinem Niveau.“

Während Sie das sagt, ziehe ich die Augenbrauen hoch, lehne mich auf meinen Stuhl zurück und verschränke meine Arme vor der Brust.

„Du solltest mir doch meine Eigenschaften aufzählen und nicht deine.“, gebe ich ironisch von mir und kann genau sehen, wie sauer Jenny wird. Vor allem weil alle anderen anfangen laut zu lachen.

Alle bis auf James, Zac, Jenny und noch so einer Trulla, die aussieht wie Jenny´s Schwester.

„Du elendes Biest, was bildest du dir ein. Kommst hier her und denkst du kannst so mit mir reden?“

„Ja, warum denn auch nicht. Bist du das nicht gewohnt? Dann wird es Zeit das du dich daran gewöhnst du hohle Nuss.“ Oh bin ich böse, so böse. Die kleine beginnt gleich zu weinen. Hilfesuchend wendet Sie sich an James. Natürlich kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen.

„Ja Jamie Schätzchen hilf deiner Jenny Maus.“

Natürlich trifft mich ein bitterböser Blick von Ihm, den ich aber gekonnt ignoriere.

Wieder tritt er auf mich zu und flüstert mir, nur für mich verständlich, ins Ohr.

„Übertreib es nicht, ich warne dich.“

Auf meinen Körper breitet sich eine Gänsehaut aus, jedoch nicht wegen seinen Worten, sondern wegen seinem Atem der mich am Hals und Ohr trifft.

Die vier verschwinden daraufhin wieder. Nur die anderen sind noch da.

„Hallo ich bin Cloe.“

„Hallo JD.“

„Und das sind Tim, Matt, Mia, Luke und Rachel.“

„Hallo“

„Also ehrlich du bist erste Klasse. So wie du hat sich noch niemand getraut mit Jenny zu sprechen.“, sagt Tim und klopft mir freundschaftlich auf die Schulter.

Wir sitzen noch eine Weile in der Küche und reden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Bande mag, sie sind freundlich, nett und lustig.

Nach und nach verabschieden sich alle und ich kann endlich ins Bett. Immerhin ist es schon fast zwei. Als ich am Wohnzimmer vorbeikomme, sehe ich wie James Jenny gerade seine Zunge in den Mund schiebt und ich einen Kotzanfall unterdrücken muss. Wie heißt es doch so schön, „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“

Bei diesem Gedanken muss ich schmunzeln und renne jetzt schnell nach oben, nicht das die noch auf mich aufmerksam werden.

Kapitel 6

Machos, Bitches und der erste Schultag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich haben Helen und Viktor am nächstem Morgen gemerkt was los war. Immerhin standen noch überall die Bierflaschen herum und die Chips und alles mögliche lag auf dem Teppich.

Ich habe mich im stillen über den Anschiss den er bekommen hat gefreut. Er musste auch alles wieder alleine aufräumen, was ich mit freuden zur Kenntnis genommen habe.

Das restliche Wochenende verlief ereignislos. Am Sonntagabend packte ich meine Tasche für die Schule und ging zeitig schlafen.

Um sieben Uhr früh holte mich dieser nervtötende Wecker aus meinen Schlaf. Ohne große Begeisterung, schleppte ich mich ins Bad und duschte schön heiß. Langsam erwachten meine Lebensgeister und ich fühlte mich besser.

Meine Haare band ich zusammen, schminkte mich nur ganz dezent und zog mir eine schwarze Röhrenjeans mit einer ärmellosen, weißen Bluse an. Noch ein paar schwarze Ballerinas, meine Tasche und fertig war ich.

Unten wartete schon mein Frühstück, sowie Helen, Viktor und James.

Nach einem Morgengruß nahm ich Platz und begann zu frühstücken.

„JD, James wird dich mit zur Schule nehmen und auch wieder mir nach Hause. Sobald du in der Schule bist, gehe bitte zuerst in das Sekretariat, dort bekommst du deinen Stundenplan, Bücher und so weiter. James wird dir den Weg zeigen. Oder James?“

„Wenn es sein muss.“, gibt er alles andere als begeistert von sich.

„Nicht nötig danke. Ich möchte niemanden zur Last fallen. Am Freitag habe ich ein paar nette Leute kennengelernt, einer davon hilft mir sicher.“, erwidere ich etwas angepisst.

 

Kurze Zeit später wird es Zeit, sich auf den Weg zu machen, da ich vor James laufe, bemerke ich deutlich seinen Blick auf mir ruhen. Als wir im Auto sitzen kann ich mir eine Spitze nicht verkneifen.

„Hat dir meine Kehrseite gefallen, da du mich so angestarrt hast?“

Er beginnt zu lachen, wahrhaftig, dieser Kerl lacht mich aus.

„Um ehrlich zu sein, ja. Du siehst von hinten ganz akzeptabel aus.“

Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet und starre ihn mit offenen Mund an.

„Mach den Mund zu, es kommen sonst fliegen rein. Ich bin eben nur ein Mann und du hast einen schönen Hintern, mehr nicht.“

„Na danke.“, sage ich sarkastisch.

Plötzlich wird er ernst und wirft mir während der Fahrt einen Blick zu, bevor er sagt, „Ich gebe dir einen Rat, lege dich nicht mit Jenny an, sie kratzt dir sonst die Augen an. Du kennst Sie nicht und weißt nicht zu was Sie fähig ist.“

Jetzt bin ich diejenige die lacht.

„1. mache ich was mir passt. 2. wer wem die Augen auskratzt werden wir sehen und 3. lasse ich mir nichts mehr gefallen, das habe ich früher einmal, heute jedoch nicht mehr.“, gebe ich anscheinend etwas sehr bitter von mir, denn mich trifft ein fragender Blick von James.

„Wie meinst du das?“, möchte er wissen, ich winke jedoch ab.

„Das ist Vergangenheit.“

Kurz darauf hält er auf dem Parkplatz der Schule und wir steigen aus.

„Nach der Schule wieder hier und sei pünktlich. Ich hasse warten und tue es auch nicht.“

„Natürlich, mein Herr.“, sage ich ironisch und wende mich ab.

Als ich über den Schulhof laufe, spüre ich deutlich wie man mich anstarrt und über mich flüstert, doch das ist mir egal. Auch Jenny sehe ich, in einer Gruppe von Barbies und Machos, die mich alle nicht ganz so nett mustern.

Schnell wende ich meinen Blick ab und sehe Emma, die auf mich zukommt.

„Hallo JD, ist alles gut?“

„Hallo Emma, ja alles bestens. Kannst du mir bitte das Sekretariat zeigen?“

„Sicher komm mit.“

Gemeinsam betreten wir das Schulhaus und überall folgen uns Blicke anderer Mitschüler.

„So hier ist es. Ich warte hier auf dich.“

Ich klopfe an und fast zeitgleich erfolgt ein, „Herein“.

„Guten Tag mein Name ist Joslin Dulcie Andrews, ich bin neu hier und sollte mich hier melden.“

„Ah ja, ich weiß Bescheid. Moment bitte.“

 

 

Kurze Zeit später kommt Sie wieder, drückt mir einen Stapel Bücher, den Stundenplan und eine Liste für bestimmte AG´s oder Teams in die Hand. „Bitte suche dir aus der Liste mindestens ein was aus und gib mir den Zettel schnellstmöglich zurück.“

Ich nicke und verlasse schnell das Zimmer. Vor der Tür steht wie versprochen Emma und hat gewartet.

„Komm wir müssen uns beeilen. Wir haben jetzt Mathe bei Mr. William und mit dem ist nicht zu spaßen.“

„Na klasse, das fängst ja gut an.“

Kaum betrete ich den Raum sehe ich auch schon Jenny und ihre Clique, zumindest einen Teil davon.

„Guten Tag, du musst Joslin sein.“

„Guten Tag, ja die bin ich.“

„Schön, dann suche dir bitte einen Platz und setze dich, was übrigens auch für den Rest der Klasse zählt.“

Ich setze mich in die vorletzte Reihe neben einer von den Barbies. Leider war kein anderer Platz frei.

Wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt tot, so wie mich die Tussi anschaut. Um sie etwas zu provozieren, lächele ich sie freundlich an, was Sie nur noch finsterer schauen lässt.

 

Was ich nicht wusste ist, dass wir eine Doppelstunde Mathe hatten, die sich endlos hinzieht. Als wir diese endlich hinter uns gebracht haben, hetzen wir zum nächsten Raum in dem Biologie unterrichtet wird. Diesmal muss ich mit einem Jungen zusammensitzen. Der anscheinend auch zu der Clique gehört, wenn man nach seinem Blick urteilt.

Langsam nervt es von jedem zweiten so einen Blick zu kassieren, keiner von denen kennt mich. Sie verlassen sich nur auf die Bitch Jenny. Das verrät mir aber viel über den Charakter dieser Menschen, für mich haben solche Leute keinen Charakter und sind feige.

Froh diese Stunde auch hinter mich gebracht zu haben, geht es in das nächste Zimmer, welches auf der anderen Seite ist. Dort findet eine Doppelstunde Englisch statt, zuvor haben wir aber fünfzehn Minuten Pause.

Gerade als ich in mein Sandwich, welches mir Hannah gemacht hat, beißen will, stellt sich Jenny und Anhang an meinen Tisch.

Sie schauen mich alle an ohne etwas zu sagen also helfe ich Ihnen mal auf die Sprünge.

„Kann ich etwas für euch tun oder wollt ihr mich nur angaffen?“

„Halt deine Fresse, du Schlampe. Ich entscheide wann du reden darfst.“, keift Jenny mich an, was mich aber nicht sonderlich beeindruckt.

„Okay, dann kann ich ja essen, wenn ihr nur glotzen wollt.“, und beiße genüsslich in mein Sandwich.

„Hör auf zu essen, wenn ich mit dir rede.“

„Hä.. bin ich im falschen Film oder was? Bis jetzt standet ihr nur hier wie Schießbudenfiguren und habt keinen Ton gesagt, also komm zum Punkt und lass mich in Ruhe.“

Plötzlich greift Jenny in meine Haare und zieht meinen Kopf mit einem Ruck zurück, zuerst bin ich erschrocken, doch so langsam werde ich sauer.

„Du kleines Miststück, hier wird gemacht was ich sage. Ich gebe dir einen Rat lass Jamie und meine Leute in Ruhe, wenn du nicht willst das ich dir das Leben zur Hölle mache.“

Ich hebe meinen Arm, hole aus und stoße gegen ihren, so das sie loslassen muss. Danach erhebe ich mich und stelle mich vor Sie.

„Hör zu Schlampe, das kannst du vielleicht mit anderen machen aber nicht mit mir. Solltest du es noch einmal wagen mich anzufassen, dann Gnade dir Gott. Deinen Jamie kannst du behalten, wer sich mit so was wie dir abgibt, hat bei mir verschissen und jetzt zieh Leine ansonsten klatsch ich dir eine, Schlampe.“

Bevor Sie verschwindet sagt Sie noch, Wir sehen uns und dann bist du fällig, Hure.“

„Soll ich jetzt Angst haben, das du mich mit deinen Lippenstift bewirfst?“

„Du wirst schon sehen.“

Ich ignoriere Sie und esse mein Sandwich weiter. Die zwei Stunden vergehen wie im Flug, so dass ich jetzt zusammen mit Emma, Cloe und Rachel in die Cafeteria gehe um zu Mittag zu essen.

Kaum treten wir ein werde ich auch schon von Jenny begrüßt.

„Ah da kommt ja unser Bauerntrampel.“

Ich drehe mich zu ihr und erwidere.

„Ah und ich sehe jetzt auch wo der Tisch für Nutten ist. Mädel du hast aber vergessen dein ein Dollar Schild umzuhängen. Die Jungs wissen doch sonst gar nicht wie billig du bist.“

Und plötzlich lacht der ganze Saal, wobei einige sogar rufen, dass Sie das endlich mal verdient hat.

Ohne weiter auf Sie zu achten, hole ich mir mein Essen. Doch ich weiß das Jenny vor Wut kocht und es fühlt sich so gut an.

Zusammen mit den anderen setzen wir uns und reden über dies und das. Aus den Augenwinkel sehe ich wie James reinkommt und Jenny sofort auf ihn zustürmt und wild auf Ihn einredet.

Keine zwei Minuten später, baut James sich vor mir auf und schreit drauf los.

„Sag mal was fällt dir ein, Jenny so zu beleidigen. Bist du bescheuert oder wirklich so Hinterwäldlerisch? Ich habe es dir schon einmal gesagt, dass du es lassen sollst, bist du taub oder bescheuert?“

Ich habe Ihn ausreden lassen und ihn angeschaut. Bei jeder Beleidigung wurde ich wütender und enttäuschter von Ihm. Habe es aber nicht anders erwartet von Ihm.

„Erstens musst du nicht so schreien, ich höre recht gut. Zweitens, solltest du deine Jenny Maus mal fragen wer angefangen hat und drittens bin ich nichts von dem was du mir unterstellst. Wenn du mich jetzt bitte wieder alleine lassen würdest, du verdirbst mir die Laune und den Appetit, geh zu deiner Maus und tröste Sie.“ Damit drehte ich mich weg und unterhielt mich wieder mit den anderen.

„Das wirst du noch bereuen. Ach und sieh zu wie du nach Hause kommst, in meinem Auto ist kein Platz für Miststücke.“

Auch darauf reagiere ich nicht, ich werde schon irgendwie heim kommen.

 

Nach der Doppelstunde Sport habe ich endlich meinen ersten Tag geschafft. Gerade als ich über den Schulhof laufen will, sehe ich rechts von mir drei Jungs, von Jenny´s Clique die auf mich zukommen. Ich ahne schlimmes, versuche aber mir nichts anmerken zu lassen.

„Schön das wir dich alleine treffen. Wir haben da was zu klären.“

„Schön für euch, ich aber nicht mit euch und jetzt lasst mich los.“

Wenn ich wirklich dachte, Sie würden mich gehen lassen, bin ich wirklich so bescheuert wie James sagte. Zwei von Ihnen hielten mich fest und einer stellte sich vor mir. Diese Situation löste Erinnerungen aus, die ich eigentlich vergessen wollte. Der Kerl kommt meinem Gesicht immer näher und um zu verhindern das er mich abschlabbert, spucke ich Ihn an, mitten ins Gesicht.

Womit ich nicht gerechnet habe, ist diese knallharte Ohrfeige, das ich Angst habe meinen Kopf sprengt es weg. Mir treten Tränen in die Augen, was aber keinen zu interessieren scheint, denn der Kerl nähert sich mir schon wieder. Diesmal legt er seine Lippen auf meine, was echt eklig ist, weil er so nasse Lippen hat, dass ich denke ich küss nen Fisch. Jetzt fährt er auch noch mit seiner Zunge über meine Lippen, was den Ausschlag dazu gibt, dass ich Ihm in die Zunge beiße, mit voller Kraft.

Sofort lässt er von mir ab und tritt einen Schritt zurück. Man sieht deutlich das er um Fassung ringt, es muss also ganz schön weh tun, da er auch blutet. Mir ist es egal, die sollen sich merken, dass ich mich wehren werde.

Gerade als ich wieder einen Schlag einstecken musste kamen Tim, Emma, Matt und Rachel. Die drei ließen von mir ab und rannten weg, wie kleine Kinder.

„JD was ist passiert? Ist alles okay?“

„Geht schon, danke. Wisst ihr wer die Kerle sind?“

„Komm wir bringen dich heim, deine Wange muss gekühlt werden.“, sagt Emma und hackt sich bei mir unter.

„Das waren Jack, Miguel und Keil, die Untertanen von Jenny. Mit denen ist nicht zu spaßen.“

„Das habe ich gemerkt.“

Den Weg zu mir, schweigen alle. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Vor der Tür bedanke ich mich und möchte gerade rein gehen, als James die Tür öffnet und sich mit einem selbstverliebten Lächeln vor uns stellt.

„Ah Madame ist da und hat gleich Ihre Bodyguards dabei.“

Ohne ihn zu beachten, drehe ich mich zu den anderen und sage, „Danke nochmal. Wir sehen uns morgen.“

Ich schaue James bitterböse an und husche an Ihm vorbei. Anscheinend hat er meine Wange jetzt erst gesehen, denn er fragt sofort, „Was ist das und wie ist es passiert?“

Ohne Antwort, schiebe ich mich an Ihm vorbei und renne in mein Zimmer. Ich höre nur noch wie die anderen Ihm sagen, was Sie beobachtet haben.

Oben in mein Zimmer haue ich mich auf mein Bett und weine wiedermal.

Wieso muss so was immer mir passieren? Warum darf ich nicht auch einmal glücklich sein?

Ein Klopfen an der Tür lässt mich aufschrecken.

„JD ist alles okay? Geht es dir gut?“

„Verschwinde, lasst mich alle in Ruhe.“ schreie ich durch die geschlossene Tür und hoffe das er verschwindet, was er anscheinend auch tut, denn es bleibt ruhig.

Nachdem ich mich beruhigt habe, gehe ich ins Bad und wasche mein Gesicht. Meine Wange sieht echt übel aus, dick geschwollen und feuerrot. Da muss unbedingt Eis drauf.

Leise öffne ich meine Tür und schaue ob ich alleine bin, was zum Glück der Fall ist. Ich gehe in die Küche und hole mir eine Kühlkompresse aus dem Gefrierfach. Mit Vorsicht lege ich Sie mir an die Wange, was mich vor Schmerz zusammenzucken lässt.

„Shit“, entkommt es mir, da es wirklich höllisch weh tut.

Nach kurzem zögern, entschließe ich mich auf eines der Sofas zu setzen und ein bisschen Fern zu schauen.

Mit einer Hand halte ich die Kompresse und mit der anderen zappe ich durch die Kanäle. Ich bin so vertieft, dass ich nicht bemerke, das James sich links von mir auf die andere Couch gesetzt hat.

Als es mir jedoch auffällt, tue ich weiterhin so als würde er nicht existieren.

„Ich habe mit Jenny gesprochen und Ihr die Meinung gesagt, die Jungs knöpfe ich mir morgen vor.“, sagt er zu mir.

Sofort setze ich mich Kerzengerade hin und funkele ihn böse an.

„ Ja und, möchtest du jetzt eine Auszeichnung von mir oder was? Du musst mir nicht helfen. Ich trage meine Kämpfe alleine aus.“

„Das mag schon sein aber wo das hinführt sieht man ja und das gleich am ersten Tag.“, gibt er ironisch von sich.

„Das mag schon sein, trotzdem will ich das du dich da raus hältst. Ich komme auch ohne dich klar.“, sage ich und verziehe mein Gesicht, da ich die Kompresse zu fest an meine Wange gedrückt habe.

James steht auf und setzt sich neben mich, „Zeig mal her.“, fordert er mich auf.

Er nimmt mir die Kompresse ab und schaut sich meine Wange an.

„Das muss höllisch weh tun.“

„Ehrlich, hätte ich nicht gedacht.“, gebe ich von mir und verdrehe die Augen, während er mir in die Augen schaut und ganz leicht mit seiner Hand über meine Wange streichelt.

Sein Blick bohrt sich in meinen und hält Ihn gefangen. Ich bin vollkommen unfähig mich zu bewegen auch dann noch als er mit seinem Gesicht den meinen immer näher kommt.

Ohne den Blick von mir zu nehmen legt er seine Lippen auf meine und schließt die Augen. Auch ich schließe meine und genieße den Moment. Mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln und es breitet sich eine Gänsehaut auf meinen Körper aus. Wie lange wir so dasitzen weiß ich nicht, doch plötzlich beginnt mein Hirn wieder zu arbeiten. Ich werde mir darüber bewusst was ich hier tue und mit wem. Sofort springe ich auf und schaue ihn aus einer Mischung von Zorn und Verunsicherung an.

„JD, es tut mir leid. Ich weiß nicht wie das passieren konnte.“

„Halt deinen Mund, sei einfach ruhig. Fass mich, hör mir genau zu, Fass mich nie wieder an. Hörst du, nie wieder.“, schreie ich völlig panisch und renne weg. Nur weg von hier von Ihm.

In meinem Zimmer knalle ich die Tür zu und setze mich davor. Wie um alles in der Welt konnte das passieren und warum habe ich mitgemacht?

Ich mag Ihn noch nicht mal und er mich auch nicht.

Scheiße, scheiße, scheiße obwohl ich Ihn nicht leiden kann, war der Kuss herrlich. Noch nie wurde ich so geküsst. Ja gut es war ein harmloser Kuss, ohne Zunge oder so, trotzdem war es klasse. Seine Lippen sind so weich und sinnlich. 'Stopp, was denke ich da.', rufe ich mich selbst zur Ordnung.

 

Da ich Helen und Viktor meinen Zustand, beziehungsweise meine Wange nicht erklären will, bleibe ich mit der Ausrede, müde zu sein, im Zimmer.

Ohne anzuklopfen steht plötzlich James mit einem Tablett in der Hand, in meinem Zimmer.

„Mum schickt mich, dir dein Essen zu bringen.“

Er stellt es auf den Schreibtisch ab und setzt sich dann neben mich auf´s Bett. Sofort rutsche ich ein Stück weg von Ihm. Seine Nähe verwirrt mich und das möchte ich nicht, auf keinen Fall.

„JD, es tut mir wirklich leid, was heute Nachmittag passiert ist. Ich denke es war Mitleid, was mich dazu verleitet hat. Du sahst so verletzlich und süß aus, da ist es einfach über mich gekommen. Das wollte ich dir nur sagen. Ich lasse dich jetzt wieder alleine.“

Und schon ist er weg, was gut ist, denn ich hatte automatisch die Luft angehalten, die ich jetzt wieder entweichen lassen kann.

 

 

 

 

 

 

Kapitel 7

 Ist er wirklich ein Macho?

 

 

 

 

 

 

Zu meiner Verwunderung, konnte ich gut schlafen und hatte kaum noch schmerzen. Nachdem ich aufgestanden bin und einen Blick in den Spiegel wage, sehe ich das meine Wange schon viel besser aussieht. Sie ist zwar noch rot aber nicht mehr geschwollen.

Nachdem ich frisch geduscht bin und mich abgetrocknet habe, entscheide ich mich, heute mal ein Sommerkleid anzuziehen, denn es ist jetzt schon sehr warm.

Das Kleid ist wirklich hübsch, es ist dunkelblau mit weißen Punkten und wird von dünnen Trägern gehalten. Noch ein paar weiße Sandalen mit Absatz und fertig bin ich.

Als ich in die Küche komme, sind schon alle versammelt. Das erste was mir auffällt ist James, der wieder zum anbeißen aussieht. Nur sein Blick verwirrt mich, es sieht aus als wäre er begeistert von dem was er sieht. Es ist so ein funkeln in seinem Blick. Bevor ich es aber genauer deuten kann, ist es auch schon wieder verschwunden.

Jetzt schauen mich Helen und Viktor, etwas verwirrt an, bestimmt wegen meiner Wange.

„Was ist denn mit dir passiert JD?“, fragen beide wie aus einem Mund.

„Ach das, dass ist nichts weiter. Ich habe nur nicht auf den Weg geachtet und bin gegen einen Pfeiler gelaufen.“

James schaut mich daraufhin erstaunt und verwirrt an, was ich nur mit einem Schulterzucken quittiere.

Helens Blick haftet immer noch auf mir und Sie blickt skeptisch, so als würde Sie wissen das ich flunkere, sagen tut Sie jedoch nichts.

Da ich ja zu Fuß gehen muss, mache ich mich kurze Zeit später auf den Weg, zu Helen und Viktor sage ich jedoch, dass ich frische Luft schnappen will.

Zum Glück ist der Weg nicht allzu weit es sind nur knapp fünf Kilometer. Für manche mag das weit sein, für mich jedoch nicht.

Nach einer knappen Stunde bin ich auch da und steuere sofort auf Emma und den Rest zu.

Jenny ist zwar auch schon da, sagt jedoch kein Wort, was auch gut so ist.

 

Bis zur Mittagspause verläuft der Tag ruhig, ich ignoriere Jenny und Sie mich.

In der Cafeteria kann Sie es jedoch nicht lassen wieder zu sticheln.

„Na JD alles gut? Deine Wange sieht ja schlimm aus.“, sagt Jenny und grinst mich frech an.

Ich beachte Sie einfach nicht und gehe mit den anderen zu meinen Tisch, was ihr aber anscheinend nicht passt, denn ich bekomme von hinten einen Schubs und falle der Länge nach hin.

Sie und die anderen lachen und bekommen sich fast nicht mehr ein. Ich rappele mich mit meinen Teller, auf dem nur noch Kartoffelbrei ist, auf, drehe mich um und haue Ihr die Ladung samt Teller mitten ins Gesicht.

Jetzt habe ich die Lacher auf meiner Seite. Ich nähere mich ihrem Ohr und flüstere Ihr zu.

„Solltest du es noch einmal wagen, mir deine Schoßhündchen auf den Hals zu hetzen oder mich sonst irgendwie anfassen oder schikanieren, dann lernst du mich kennen. Mit solchen Leuten wie du einer bist mache ich kurzen Prozess, ich rate dir es nicht darauf ankommen zu lassen. Hast du mich verstanden?“

Sie nickt nur und ich grinse Sie an.

„Was ist denn hier los?“, schreit der Direktor von der Tür aus.

„Ähm... Mr. Duck, das ist meine Schuld. Ich war etwas ungeschickt und habe mein Tablett fallen lassen, daraufhin ist Jenny ausgerutscht und ebenfalls gestürzt.“

Er schaut uns Beide an und erkundigt sich bei Jenny ob dies der Wahrheit entspricht.

„Nein Mr. Duck. Sie hat mir mit voller Absicht ihren Brei ins Gesicht gedrückt.“

Plötzlich reden alle durcheinander und wollen die Sache richtig stellen, doch ein lauter Pfiff von Mr. Duck bringt alle zum schweigen.

„Also Joslin, war es so wie Jenny sagt?“

„Wenn Sie es sagt, wird es wohl so sein.“, ich werde mich hüten, die Sache richtig zu stellen. Warum auch, wer weiß ob er mir glauben würde.

„Na schön, dann werden Sie nach Schulschluss die Cafeteria sauber machen.“

Ich nicke nur und setze mich dann zu den anderen, die natürlich wissen wollen, warum ich nicht die Wahrheit gesagt habe.

„Warum sollte ich, ich bin nicht Jenny. Das ist schon in Ordnung so, mich stört es nicht alos macht euch keinen Kopf.“

Als ich Richtung Tür schaue, durch die Mr. Duck gerade verschwunden ist, sehe ich James, der mich durchringend anschaut.

Ich frag mich was er jetzt wieder für ein Problem hat?

Jenny sitzt genau neben Ihm und redet auf ihn ein, was ihn anscheinend nicht im geringsten interessiert.

Nachdem der Unterricht beendet ist, begebe ich mich zur Cafeteria um diese sauber zu machen.

Als ich eintrete sehe ich, dass ich nicht alleine bin Emma, Tim, Matt und Rachel sind auch da um mich zu unterstützen.

Es wird ein lustiger Nachmittag, an dem wir viel scherzen und lachen.

Ich komme erst am späten Nachmittag nah Hause und sehen mich einfach nur nach Ruhe. Doch kaum habe ich die Tür geöffnet, höre ich das ich mir das abschminken kann. Aus dem Wohnzimmer kommt laute Musik und laute Stimmen.

Ich schüttele nur den Kopf und begebe mich in die Küche um mir etwas zu trinken zu holen. Leider bleibe ich nicht unerkannt.

„Hallo JD, na ist die Cafeteria wieder sauber?“

Ich ignoriere ihn einfach, denn er ist genauso hohl wie Jenny, die leider auch anwesend ist.Gerade als ich wieder am Wohnzimmer vorbei gehe höre ich wie Jenny sagt, „Ich habe dich gewarnt Dorfkind, lege dich nicht mit mir an.“

So jetzt reicht es, ich kehre um und betrete das Wohnzimmer, wo Sie auf den Schoß von James sitzt. Ich stelle mich vor Sie und sage völlig ruhig.

„Weißt du Jenny im Gegensatz zu dir, bin ich mir nicht zu schade, mir meine Hände dreckig zu machen. Du jedoch bist ein verwöhntes Kind, welches alles vorn und hinten rein geschoben bekommt. Du musstest wahrscheinlich noch nie arbeiten und hast es sicher auch in Zukunft nicht vor. Ich rate dir, dass du dir einen reichen Mann suchst der dich aushalten kann, selbstverständlich gegen kleine Gefälligkeiten, aber in solchen Dingen bist du ja gut. Vielleicht nimmt dich ja James, vielleicht möchte er ja so eine wie dich.“

„James sag etwas zu Ihr, du kannst doch nicht zulassen, dass Sie mich so behandelt.“

„Ich halte mich da raus. Deine Aktion heute war übrigens auch für mich unterste Schublade. Zum Dank das JD dich nicht verpetzt fällst du ihr so in den Rücken. Ziemlich link von dir und den Rest macht untereinander aus.“

Ich stehe vor ihr und kann mir ein grinsen nicht verkneifen.

„Ach JD, ich wollte dir bloß Bescheid geben, dass meine Eltern bis Montag weg sind. Sie mussten zu meiner Oma, der es nicht so gut geht.“

„Danke für´s Bescheid geben, so ich lasse euch wieder alleine oder möchtest du noch was von mir Jenny?“

Da keine Antwort kommt, womit ich gerechnet habe, drehe ich mich um und will gehen, bis mir Zac an dem ich vorbei muss, wieder an den Hintern fasst.

Mit hochrotem Kopf drehe ich mich um und stelle mich vor Ihn.

„Kannst du mir mal sagen, was bei dir nicht stimmt? Warum musst du mich ständig an tatschen, hast du es so nötig? Oder ist dein Schwanz so klein das du es versuchst damit zu überspielen?“

Eigentlich dachte ich das es Ihn schocken würde, wenn ich so was sage, doch nein, er lacht und baut sich dann vor mir auf.

„Ich kann dich schnell vom Gegenteil überzeugen, wenn du willst. Ich vermute eher, dass du noch Jungfrau bist, so prüde und zickig wie du dich gibst.“

„Nur weil ich mich nicht von jeden x-beliebigen Arsch an tatschen lasse bin ich also eine Jungfrau. Klasse Logik, du und Jenny ihr würdet echt ein Traumpaar abgeben. Euer IQ ist auf dem selben Level. Selbst wenn ich noch nie mit einem Mann Sex hatte, du wärst der letzte den ich an mich ran lassen würde.“

Plötzlich packt er mich und drückt seine Lippen auf meine, ich stemme meine Hände gegen seine Brust und versuche mich zu befreien, was mir leider nicht gelingt, da er viel zu stark ist.

Er wird aber von jemand anderen zurück gezogen und ich bin endlich frei.

„Lass Sie in Ruhe, du hast doch gemerkt das Sie es nicht will. Was ist denn los mit dir?“

„ich finde die kleine Wildkatze süß und so ein bisschen Widerstand animiert mich noch mehr. Irgendwann bekomme ich dich kleine, verlass dich drauf.“, sagt er mit einem fiesen grinsen im Gesicht.

„Darauf kannst du lange warten.“ sage ich während ich schon ausgeholt habe und ihn eine saftige Ohrfeige verpasse.

So schnell wie ich kann verlasse ich den Raum und renne in mein Zimmer. Dort rufe ich Emma an und frage ob Sie rüber kommen will.

Keine halbe Stunde später klingelt es und ich renne nach unten, genau gegen James, der mich festhält, da ich ansonsten gefallen wäre.

Wieder schauen wir uns an und es liegt ein knistern in der Luft. Sein Gesicht kommt meinem immer näher und ich schließe voller Erwartung die Augen. Wir haben alles um uns herum vergessen und geben uns voll und ganz diesem Augenblick hin. Als seine Lippen meine Berühren, schlinge ich meine Arme um seinen Hals und erwidere den Kuss voller Hingabe. Seine Zunge fährt leicht über meine Lippen, die ich sofort öffne um in Einlass zu gewähren. Sofort beginnen unsere Zungen einen wilden Tanz miteinander, der nicht enden will. Erst als jemand anfängt zu kreischen, fahren wir auseinander. Jetzt erst sehen wir das uns alle beobachtet haben, auch Emma die wohl jemand reingelassen haben muss. Mir ist die Sache total unangenehm und ich schnappe mir schnell Emmas Hand und ziehe Sie hinter mir her nach oben.

Von unten hört man nur Jenny´s Gekreische und geheule, was mich zum schmunzeln bringt.

„Sag mal, was war das denn? Ich denke ihr Beiden könnt euch nicht leiden.“

„Ehrlich, ich habe keine Ahnung. Es ist einfach passiert.“, gebe ich von mir und habe aber ein kleines lächeln auf den Lippen.

„Sag bloß, du hast dich verliebt?“

Sofort springe ich auf und schüttele kräftig mit dem Kopf.

„Nein, oh Gott nein, ich doch nicht. Das war ein Ausrutscher mehr nicht.“

„Wenn du das sagst.“

 

Der Abend mit Emma war wirklich toll, sie ist mir eine richtig gute Freundin geworden und wir verstehen uns von mal zu mal besser. Kurz nach neun muss Sie aber los und wir verabschieden uns. Da ich dachte das auch James seine Freunde mittlerweile gegangen sind, bin ich etwas überrascht Zac mit James in der Küche zu gehen.

„JD ich wollte mich für heute bei dir entschuldigen. Das kommt nicht wieder vor. Lass uns doch bitte nochmal von vorne beginnen.“

Ich schaue ihn misstrauisch an und schaue von James, der nur mit den Schultern zuckt, wieder zu Zac.

„Woher kommt diese Einsicht?“

„Ähm.. sagen wir es so, ich wurde eines besseren belehrt.“

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen, weil ich ihn nicht verstehe.

 

 

 

„Okay ich verzeihe dir, jedoch unter der Voraussetzung das sich so etwas nicht wiederholt.“

„Versprochen“

„Sind die anderen schon weg?“

„Ja sind Sie. JD ich habe vorhin mit Mum und Dad telefoniert und habe gefragt ob wir am Freitag eine kleine Grillparty veranstalten dürfen. Sie haben es erlaubt, vorausgesetzt wir räumen wieder auf. Wärst du dabei?“

Ich schaue James etwas erstaunt an, denn sonst fragt er mich doch auch nicht und jetzt lädt er mich sogar ein.

„Ähm.... ja....gerne. Darf ich auch jemanden mitbringen oder einladen?“

„Sicher, darf man fragen wen?“

„Ach ich dachte so an Emma, Cloe, Rachel, Matt und Tim.“

Bei den beiden Männernamen hat sich der Blick von James deutlich abgekühlt, das ist mir sofort aufgefallen, ich weiß bloß nicht warum.

„Wie viele kommen denn bei dir?“, möchte ich wissen und hoffe das nicht Jenny dabei ist.

„Naja, also Zac, Jenny, Jack, Keil, Maja und Amber.“

„Ist alles okay JD, du bist so blass?“

„Ja, ja alles gut, ich bin nur müde.“

Natürlich bin ich blass, bei den Namen Keil und Jack, immerhin sind das zwei von denen die mir auf den Schulhof aufgelauert haben. Ich werde mich jedoch hüten den beiden etwas davon zu erzählen, zumal ich dachte James wüsste es.

„Ich geh ins Bett, gute Nacht Jungs.“

„Nacht“, kommt es von beiden.

Wie in Trance laufe ich die Treppen hoch und versuche zu verdrängen, das die beiden am Freitag hier sein werden. Mir ist die Lust auf die Feier gründlich vergangen. Mal sehen was die anderen dazu meinen.

 

 

Wie erwartet waren die anderen auch nicht begeistert, wollen aber trotzdem kommen.

Mich haben sie letztendlich auch überzeugt und gemeinsam, beschließen wir uns nicht ärgern zu lassen.

Die restliche Woche verlief ohne Zwischenfälle und jetzt ist nun Freitagnachmittag und ich stehe vor meinen Kleiderschrank und weiß nicht was ich anziehen soll.

Letztendlich nehme ich mir eine kurze weiße Hose und ein schwarzes schulterfreies Top, dazu noch ein paar Turnschuhe und fertig bin ich.

Um ganz sicher zu gehen schaue ich noch einmal in den Spiegel, meine schwarzen Haare habe ich locker hochgesteckt und mich ein klein wenig geschminkt. Hauptsächlich jedoch die Augen, das diese größer wirken. Mit meiner Figur bin ich mittlerweile auch ganz zufrieden, vor allem in den Klamotten. Mein Po wird in der Hose schön betont und lässt meine Oberschenkel schlanker wirken. Bei dem Top ist es ähnlich, es kaschiert den Bauch lässt aber die Brust größer wirken.

Mit meinem Aussehen zufrieden, mache ich mich auf den Weg ach unten um bei den Vorbereitungen zu helfen.

Hannah steht schon in der Küche und macht Salate und so was.

„Hallo Hannah, kann ich Ihnen irgendwie helfen?“

„Nein, Kindchen ist schon gut. Ich bin fast fertig.“

„Okay, ich verspreche Ihnen aber das wir morgen alles wieder in Ordnung bringen und Sie die Küche wieder vorfinden wie sonst.“

Sie lächelt mich nur an und ich verschwinde in den Garten, vielleicht kann ich dort noch was tun.

Als ich mich in Richtung Pool bewege, sehe ich sofort das James in inniger Umarmung und wild knutschend mit Jenny steht.

Ich hatte gehofft, dass sie die Pest oder so bekommen hat und nicht erscheinen würde. Doch leider hatte ich wiedermal kein Glück.

Mit einem lauten räuspern mache ich auf mich aufmerksam und die Beiden fahren auseinander, so als hätte man sie bei was verbotenen erwischt.

„Entschuldige die Störung James, ich wollte nur fragen ob es noch irgendwas vorzubereiten gibt?“

Sein Blick gleitet an mir herab und er schaut sich genau an, was ich da anhabe.

„Stimmt was nicht?“, frage ich etwas unsicher geworden.

„Ähm... nein, nein alles okay. Ich glaube wir haben soweit alles fertig.“

„Na gut, dann gehe ich wieder rein und warte auf die Leute, bis dann.“

Wieder spüre ich seine Blicke in meinen Rücken und es ist als würde er mich berühren, so intensiv fühlt es sich an.

Kaum bin ich wieder im Haus, klingelt es auch schon.

„Schon gut Paul, ich erledige das, danke.“

Mit Schwung öffne ich und erstarre. Vor mir stehen Keil und Jack, sofort gehe ich zwei Schritte zurück.

„Na hallo Schnecke, schön das du auch da bist und heiß siehst du wieder aus. Wir werden sicher heute noch Spaß miteinander haben.“

Endlich habe ich mich etwas gefasst und erwidere, „Das glaubst aber auch nur du, du Kotzbrocken. Wage es ja nicht mich noch einmal anzufassen, denn dann wirst du lernen was es heißt schmerzen zu haben.“

In diesem Moment höre ich hinter mir Stimmen und bin froh endlich hier wegzukommen, denn es ist James und Jenny.

„James dein Besuch ist da!“, rufe ich zu Ihm.

„Danke, hallo Keil, hallo Jack, kommt rein und nehmt euch was zu trinken. Ihr wisst ja wo alles steht.“

Die beiden kommen rein, begrüßen James mit Handschlag und Jenny mit Küsschen auf die Wange. Mir wird langsam schlecht also gehe ich schnell davon.

Zum Glück dauert e nicht lange und die anderen kommen auch.

Wir stehen gemeinsam in der Küche, wo wir gerade versuchen ein paar Cocktails zu mixen.

Irgendwann haben wir es dann geschafft, etwas hinzubekommen was schmeckt.

Emma hat mich etwas zur Seite genommen und fragt, „Haben die beiden schon etwas zu dir gesagt?“

„Ja aber ich habe Ihnen gleich Feuer gegeben. Ich sollte heute vielleicht etwas vorsichtig sein und mich möglichst immer bei euch aufhalten.“

„Das denke ich auch, vor allem weil die Beiden kaum die Augen von dir lassen können.“

„Was tuschelt Ihr denn hier.“, kommt es von Tim, wobei auch Matt, Cloe und Rachel aufmerksam werden.

„Ich und JD haben soeben beschlossen Sie heute nicht aus den Augen zu lassen, zum ersten weil Keil und Jack sie beobachten und zum zweiten haben die Beiden schon Andeutungen gemacht als Sie herkamen.“

„Na das dürfte ja kein Problem sein oder JD.“

Tim ist zu mir herangetreten und legt seinen Arm um mich. Ohne diesen wieder weg zu nehmen gehen wir in den Garten und setzen uns.

Nachdem essen machen wir noch Musik an und beginnen mit tanzen. Ich tanze mit Tim und merke, das er mich näher zu sich heranzieht und mir über den Rücken streichelt.

Mir war schon seit längerem klar das Er mit mir flirtet und anscheinend mehr möchte als Freundschaft, Jedoch bin ich mir nicht sicher ob ich das auch will. Warum aber eigentlich nicht? Er ist ein netter und hübscher Kerl, mit seinen kurzen, braunen Haaren und diesen hellbraunen Augen. Auch seine Figur ist nicht zu verachten, klar ist er nicht so muskulös wie James aber genauso groß.

Als das Lied zu Ende ist, entfernt er sich etwas von mir, aber nur um mich dann zu küssen.

Zuerst bin ich total überrascht und verwirrt, erwidere den Kuss aber dann doch.

Als wir uns wieder voneinander lösen, schaue ich in ein paar wütend funkelnde braune Augen, in denen schon wieder ein Feuer wütet.

Zum Glück nimmt Tim jetzt meine Hand und zieht mich runter von der Tanzfläche und somit auch aus seinem Blick.

Der Abend wird immer lustiger und entspannter je später es wird. Ich und Tim sitzen auf der Wiese und kuscheln während die anderen tanzen oder sich unterhalten. Einige sind sogar im Pool wie Rachel, Matt, Maja, Amber, Jack und Zac.

„Ich geh mal kurz rein mir eine Jacke holen, bin gleich wieder da.“, sage ich zu Tim und erhebe mich.

Ohne auf den Blick von James zu achten laufe ich rein und die Treppen hoch, doch noch bevor ich mein Zimmer erreicht habe, packen mich zwei Hände, drehen mich um und drücken mich an die Wand.

Als ich den Kopf hebe, steht James vor mir und schaut mich zornig an. Was ist den dem wieder in die Nase gestiegen?

„Was soll das werden, wenn es fertig ist?“, fragt er mit zusammen gepressten Zähnen.

„Ich hole mir eine Jacke, mir ist kalt.“, antworte ich wahrheitsgemäß.

„Das meine ich nicht und das weißt du? Ich meine dich und Tim.“

Bei dem Namen Tim beginne ich zu schmunzeln, er ist schon ein toller Kerl.

James muss es wohl bemerkt haben, denn sein Griff wird stärker, so das es schmerzt.

„Aua, du tust mir weh. Was ist eigentlich dein Problem. Ich bin Single und kann machen was ich will. Ich hänge mich ja bei dir und Jenny auch nicht mit rein.“

Sofort lässt er mich los und ich fahre mir über meine Oberarme, die er gerade noch zerdrückt hat. Das werden sicher blaue Flecken.

„Du hast recht, entschuldige. Es ist nur, du machst mich wahnsinnig.“

Und schon liegen seine Lippen auf meinen und wie schon beim letzten Mal verspinnen sich unsere Zungen und führen einen wilden Tanz.

Als wir uns wieder voneinander lösen, sind wir beide außer Atem und schauen uns an.

Seine Hand streichelt über meine Wange, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagt und ich verzückt die Augen schließe.

„Du bringst mich zur Weißglut und trotzdem bin ich verrückt nach dir. Bitte mach Tim keine falschen Hoffnungen. Er ist auch mein freund und ich möchte nicht das er verletzt wird.“

Ich kann nur nicken, denn mir hat es die Sprache verschlagen. Er scheint das besser wegzustecken, denn er macht auf dem Absatz kehrt und geht.

Ich schlüpfe schnell in mein Zimmer und atme erst einmal tief ein und aus, dann schnappe ich mir meine Jacke und gehe auch wieder nach unten.

 

Sofort steuere ich auf Tim zu und bitte Ihn um ein Gespräch.

„Hör zu Tim, es tut mir leid das ich dir Hoffnungen gemacht habe, aber ich empfinde nicht dasselbe wie du. Bevor wir noch weiter gehen wollte ich dir das sagen. Du bist echt toll und ich habe dich auch gern aber eher wie einen Bruder, verstehst du das?“

„Das ist dir jetzt in den letzten zehn Minuten klar geworden, davor beim knutschen noch nicht? Willst du mich verarschen? Wolltest du James eifersüchtig mit mir machen oder wie?“

„Nein, nein du verstehst da was falsch, das hat nichts mit James zu tun, ehrlich. Ich wusste die ganze Zeit nicht richtig was ich für dich fühle. Ich möchte dich nicht verletzten und ich möchte nicht das du in uns etwas hinein interpretierst was nicht von Beiden Seiten ist. Es tut mir so leid, das ich dir weh getan habe, das wollte ich nicht.“, sage ich mit brüchiger Stimme und mir laufen auch die Tränen.

Tim nimmt mich in die Arme und tröstet mich, „Ist schon gut, Kleine. Ich habe schon gemerkt, dass das eher eine Einseitige Sache ist. Ich bin dir nicht böse und ich weiß auch das dein Herz für jemand anderen schlägt. Aber pass auf, das es nicht an dieser Liebe kaputt geht. Ich bin mir nicht sicher ob er deiner würdig ist.“

Mit einem Nicken gebe ich ihm recht und wir gesellen uns wieder zu den anderen. Immer wieder sucht mein Blick den von James, der auch immer meinem begegnet. Mit Sorge sehe ich wie er ein Bier nach dem andern in sich hineinschüttet und immer weniger Herr seiner Sinne ist. So nach und nach gehen alle bis auf, Jenny, Zac, James und mich.

Kapitel 8

Warum bin ich so doof....dieses miese Arschloch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während ich schon damit beginne wieder alles aufzuräumen, stehen James und Jenny, in inniger Umarmung draußen im Garten.

Ohne es wirklich mitzubekommen gesellt sich Zac zu mir und hilft dabei die Flaschen einzusammeln.

Da ich keine Lust habe mich zu unterhalten, ignoriere ich Zac, das mag zwar unhöflich sein aber mir steht momentan nicht der Sinn nach reden.

Knapp eine Stunde später sieht die Küche und das restliche Haus wieder halbwegs akzeptabel aus und ich kann endlich ins Bett.

„Ich mach mich dann auch mal auf den Weg, Nacht JD.“

„Nacht Zac und danke für deine Hilfe.“

„Kein Ding, bis dann.“, und schon ist er weg.

Ich gehe auch nach oben und gönne mir erst einmal eine Dusche, denn ich bin völlig verschwitzt vom aufräumen. Man glaubt gar nicht wie viel Dreck ein paar Leute innerhalb von ein paar Stunden machen können.

Endlich im Bett, endlich Ruhe und Frieden. Ich rolle mich zusammen und schließe meine Augen. Gerade als ich einschlafen will, höre ich von nebenan lautes stöhnen und rufe wie „Aaaaahhh, Ooooohhh und Uuuuhhh.“

Ich kann es nicht fassen, die haben jetzt echt den Nerv noch ein Nümmerchen zu schieben. Die haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Es gibt Leute die schlafen wollen. Na warte Freundchen, so nicht, nicht mit mir.

Ich springe förmlich aus meinem Bett und renne aus der Tür direkt zu seiner.

Wie eine bekloppte hämmere ich dagegen und rufe, „Geht es etwas leiser, ich will schlafen und nicht eurem gestöhne zu hören!“

„Verpiss dich Dorfkind.“, schreit Jenny zurück, was mich nur noch wütender werden lässt.

Sofort reiße ich die Tür auf und brülle beide an, „Ich verpiss mich erst, wenn hier Ruhe ist. Geht nach unten dort könnt Ihr stöhnen und kreischen wie Ihr wollt. Ich für meinen Teil will es nicht hören.“ Erst jetzt nehme ich die Beiden wirklich wahr und was ich sehe, treibt mir die Röte ins Gesicht.

Jenny sitzt auf James, natürlich nackt und schaut mich jetzt, genau wie James total verdutzt an. Wäre e mir nicht so peinlich, würde ich jetzt, auf Grund deren Gesichter, los lachen.

„Sag mal spinnst du Miststück? Wie kannst du es wagen einfach rein zukommen, hast du keinen Anstand?“

„Du billige Bitch willst mir was über Anstand sagen, gerade du. Ich glaube bei dir hakt es. Ihr könnte meinetwegen machen was ihr wollt aber leise.“

„Du bist doch nur neidisch.“, schreit mir Jenny hinterher als ich gerade das Zimmer wieder verlassen will.

Natürlich muss ich einen Kommentar dazu geben, so bin ich nun mal, zumindest seit dem ich hier bin.

„Ich neidisch, das ich nicht lache. Auf was denn, darauf das ich nicht so billig bin wie du oder darauf das ich einen Mann der total besoffen ist vögel? Ich bitte dich, nie im Leben wäre ich auf dich neidisch.“, sage ich und lache höhnisch auf. Danach knalle ich die Tür zu und marschiere wieder in mein Zimmer.

Leider hat Jenny zum Teil recht, nicht das ich mit James schlafen will, nein aber ich wäre gern in seiner Nähe, würde gern von Ihm im Arm gehalten werden.

Ich rolle mich wieder ein und schlafe irgendwann mit Tränen in den Augen ein.

 

Langsam öffne ich meine Augen und greife mir automatisch an den Kopf, der hämmert wie ein Vorschlaghammer. Vorsichtig drehe ich mich Richtung Wecker, der mir zeigt das es schon nach elf ist, somit Zeit zum aufstehen.

Ganz behutsam stehe ich auf und werfe mir meinen Morgenmantel drüber um nach unten zu gehen und mir eine Tablette zu holen.

Ich bewege mich wie eine alte Frau, denn jede falsche Bewegung sorgt dafür, dass ich das Gefühl habe mir sprengt es den Kopf weg.

Schon unten an der Treppe höre ich Jenny´s Gekichere, was meine Kopfschmerzen noch verstärkt.

Ohne nach rechts und links zu schauen, gehe ich zum Schrank, in dem ich hoffe eine Tablette zu finden.

Zum Glück waren dort welche, noch ein Glas Wasser und dann runter damit.

„Na hat da jemand einen Kater?“, kommt es viel zu laut und mit einer viel zu hohen Stimme von Jenny. Einfach ignorieren, sage ich mir, ja nicht antworten.

„Ist alles okay, JD?“, spricht mich jetzt auch noch dieser Arsch an.

„Ja alles okay und jetzt lass mich in Ruhe du verlogener Arsch.“, das musste ich sagen, ich konnte es mir einfach nicht verkneifen.

Ich will nur in mein Bett, nur schlafen und an nichts denken.

Der Weg zu meinem Bett kommt mir ewig weit vor, um so erleichterter bin ich als ich endlich wieder drin liege.

Als ich wieder aufwache, geht es mir schon besser, die Kopfschmerzen sind fast weg.

Ein Klopfen an der Tür lässt mich aufhorchen.

„Was willst du?“

„Mit dir reden.“

„Kein Bedarf, verschwinde.“

Natürlich verschwindet er nicht, sondern kommt einfach rein.

„Sag mal hast du dir dein Gehör raus gevögelt oder was verstehst du nicht an Nein?“

„Wir müssen reden.“

„Ach müssen wir das? Ich denke nicht, es ist doch alles klar.“, ohne es zu merken wurde ich immer lauter und rede mich immer mehr in Rasche.

„Du hast mich gestern geküsst, hast gemeint ich soll nichts mit Tim anfangen, obwohl er mich mag und ich Ihn auch. Du machst mir Hoffnungen und poppst dann die Nacht mit Jenny, nachdem du dir die Kante gegeben hast. Was bildest du dir eigentlich ein du Arsch, machst mir Hoffnungen und zerstörst Sie dann wieder. Man hat den Eindruck als willst du dir immer eine Option offen halten, aber nicht mit mir. Hast du mich verstanden? Wir sind fertig miteinander, du bist für mich gestorben.“

Mittlerweile habe ich angefangen mit schreien und mit weinen. Er schaut mich nur mit einem, ja was, entschuldigenden, bedauernden Blick an und geht.

Soll ich jetzt vielleicht noch Mitleid haben? Bestimmt nicht, der kann mir gestohlen bleiben.

Nachdem ich mich etwas beruhigt habe, rufe ich meine Mum an.

„Hallo Schätzchen, schön das du dich meldest. Wie geht es dir?“

„Hallo Mum, es geht so. Ich vermisse dich und will heim.“

„Was ist passiert?“

Ohne das ich es verhindern kann, laufen wieder die Tränen und es kommt alles raus. Ich erzähle meiner Mum alles was in letzter Zeit vorgefallen ist.

„Das tut mir so leid, JD. Ich glaube aber nicht das davon laufen der richtige Weg ist. Du musst dich deinen Problemen stellen.“

„Warum hast du mich dann hergeschickt? Zu Hause hatte ich auch Probleme aber anstatt mich Ihnen zu stellen hast du mich auf einen anderen Kontinent geschickt. Ich kann nicht mehr Mum,

I want to be Happy. Nur einmal in meinem Leben.“

„Ich verstehe dich. Das damals war etwas anderes und das weißt du auch. Pass auf, ich versuche so schnell wie möglich dich zu besuchen und dann können wir reden. Ich muss jetzt leider los. Ich liebe dich, Schätzchen und Kopf hoch, es wird alles wieder gut.“

„Ich liebe dich auch, bye.“

'So Schluss jetzt mit der Heulerei.', sage ich mir selber und stehe auf. Zuerst mache ich mich fertig und gehe dann nach unten, um den Garten noch in Ordnung zu bringen.

Mit einer Mülltüte bewaffnet beginne ich die Flaschen, die leeren Chipstüten, Pappteller usw. aufzusammeln.

Kurze Zeit später kommt auch James dazu und hilft. Keiner von uns Beiden sagt etwas, jeder macht sein Ding und hängt seinen Gedanken nach. Als es klingelt, öffnet James und begrüßt Zac, der dann zu mir kommt.

„Hallo JD, ich wollte eigentlich zum Helfen kommen aber wie ich sehe seit Ihr schon fertig.“

„Hey Zac, ja da kommst du zu spät.“

„Naja, das nächste Mal. Ich bin aber noch aus einem anderen Grund hier. Ich wollte dich und James nächstes Wochenende zu meiner Geburtstagsfeier einladen.“

„Oh danke, ich werde es mir überlegen Zac.“, mich trifft ein fragender Blick, denn ich aber mit Absicht übersehe und meine Tüte zu den Mülltonnen bringe.

„Kannst du mir sagen, was Sie hat? Ich dachte wir vertragen uns.“

„Es ist auch nicht wegen dir, sondern wegen mir. Sie möchte nichts mehr mit mir zu tun haben. Zac, ich habe echt Mist gebaut.“

„Ach, sag mir was neues.“, sagt Zac und lacht.

„Nein, ehrlich. Ich habe JD gestern geküsst und Sie gebeten nix mit Tim anzufangen, was Sie auch getan hat. Leider hatte ich wohl etwas viel getrunken und bin dann mit Jenny im Bett gelandet. Jetzt will JD nichts mehr von mir wissen.“

„Moment das muss ich erst einmal verdauen. Was willst du jetzt machen oder was willst du überhaupt von JD?“

„Ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Ich mag Sie, ja und ich finde Sie auch süß und so, aber ich weiß nicht was ich von Ihr will.“

„Dann solltest du dir darüber aber schnell klar werden und auch was mit dir und Jenny ist.“

Das alles habe ich belauscht, rein zufällig, ich lausche sonst nicht. Als ich jedoch wieder ins Haus wollte, standen die Beiden immer noch im Garten also musste ich zwangsläufig alles mit anhören.

Er findet mich also süß, schon für Ihn, trotzdem lasse ich mich nicht verarschen. Der Kerl kann mich mal. Ich sollte zu der Party gehen, vielleicht sind dort ein paar süße Typen. Was er kann, kann ich schon lange.

Gerade als ich an der Küche vorbei will, hält mich James am Arm zurück.

„JD, bitte schau mich an.“

Mein Blick hebt sich und ich schaue Ihn an. Ich versuche hochnäsig und desinteressiert zu schauen.

„Es tut mir leid, ehrlich. Ich wollte dich weder benutzen, noch Hoffnungen machen, noch dich verletzen. Bitte glaube mir.“

„War´s das?“

„Willst du wirklich, das es jetzt so zwischen uns läuft?“

„Ja, denn für Lügner und Machos habe ich nichts anderes übrig.“

„Wie du willst, was du kannst, kann ich schon lange.“

Jetzt schaut er mich kalt an, so das ich wirklich angst bekomme und schnell meinen Blick abwende und zu Zac schaue, der aber nur mit den Schultern zuckt.

„Ach Zac, ich komme gerne zu deiner Party. Danke für die Einladung.“

„Super, das freut mich.“

 

Den restlichen Tag verbringe ich in meinem Zimmer, mit einem Buch. Leider schweifen meine Gedanken immer wieder ab und zu James. Auch jetzt läuft es mir noch kalt den Rücken runter, wenn ich an den Blick von ihm denke. So hat er mich noch nie angesehen, so kalt ohne jedes Gefühl. Fast tut es mir schon leid, so hart zu ihm gewesen zu sein, immerhin hat er sich entschuldigt. Ich hätte es gut sein lassen sollen, jetzt werden wir uns wie Fremde behandeln.

Wenn ich mal ehrlich zu mir bin, war ich nur so hart zu ihm, weil ich mich in Ihn verliebt habe. Gerade in Ihn und gerade ich. Jetzt bin ich eine von vielen, die seinem göttlichen Anblick erlegen sind. Er sieht aber auch verboten gut aus, mit diesen schwarzen Harren, bei denen sich immer eine Locke in die Stirn legt. Diesen dunklen Augen mit den goldenen Punkten drin, diesen sinnlichen Mund, der so gut Küssen kann. Der damit wohl schon etliche Herzen gebrochen hat und dann noch dieser vor Muskeln strotzende Körper an dem man sich nur geborgen fühlen kann.

Ich werde wohl nie wieder in den Genuss seiner weichen, vollen Lippen kommen, Jenny dagegen schon. Oh wie ich diese Frau hasse, sie hat das was ich will und ich kann es ihr nicht mal wegnehmen. Ich höre mich schon an wie ein Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen wurde. Bei diesen Gedanken muss ich lachen und bekomme endlich bessere Laune.

Am Abend gönne ich mir nur einen Salat und lege mich dann schlafen, die Party steckt mir noch in den Knochen und ich bin hundemüde.

 

 

Durch das Klingeln meines Handy´s werde ich wach und gehe noch total verschlafen ran.

„Wer stört?“

„Morgen Schlafmütze, ich bin´s Emma.“

„Morgen und was gibt’s?“

„Wir wollten heute alle an den Strand, schwimmen gehen. Bist du dabei?“

„Wann denn?“

„In einer Stunde wollten wir los?“

„Dir ist schon klar, das ich noch im Bett liege? Wie spät ist es eigentlich?“

Ich höre ihr Lachen und muss auch schmunzeln.

„Es ist bereits Mittag.“

„Ehrlich, shit. Okay bin dabei. Holt ihr mich ab?“

„Ja klar, bis dann.“, und schon hat Sie aufgelegt.

Schnell stehe ich auf und stelle mich unter die kalte Dusche um wach zu werden.

 

Durch das kalte Duschen, bin ich putzmunter. Jetzt ist nur noch die Frage, was ziehe ich an?

Da wahrscheinlich ein paar mehr Leute dort sein werden, sollte ich etwas dezenteres anziehen.

Ich fühle mich zwar momentan wohl in meiner Haut, möchte aber trotzdem nicht die Aufmerksamkeit auf mich lenken.

Also wäre der schwarz-rote ideal, er ist nicht so freizügig und hat eine Badehose anstatt

eines Slip´s.

Darüber ziehe ich mir ein Strandkleid, mit Blumen und ein paar Flip Flops.

Mist, in fünf Minuten muss ich fertig sein.

Ich schnappe mir also noch schnell eine Tasche, packe Sonnencreme, Badetuch und eine Buch ein und renne nach unten. Genau als ich unten bin, klingelt es auch schon.

„Moment, komme gleich, muss mir nur noch was zu trinken holen.“ sage ich kau das ich die Tür geöffnet habe.

„Okay, wir warten. Mach bitte langsam, nicht das du dir noch etwas brichst.“, kommt es lachend von Emma, was ich mit einer raus gestreckten Zunge in Ihre Richtung quittiere.

Ohne weiter auf Emma zu achten, stürme ich in die Küche zum Kühlschrank. Dort nehme ich mir eine Flasche Wasser und einen Apfel, immerhin habe ich noch nichts gegessen. Gerade als ich mich zum gehen umdrehe, ertönt hinter mir eine wohlbekannte Stimme.

„Na, wo soll es denn hingehen?“

„Das kann dir egal sein. Ich glaube nicht das ich dir Rechenschaft schuldig bin.“, schnauze ich Ihn an.

„Oho, heute wieder kratzbürstig.“

„Oho, heute wieder lustig.“

„JD, kommst du? Wir wollen los.“

„Ja bin schon unterwegs.“

Schnell drängele ich mich an ihm vorbei und laufe zur Tür, natürlich geht er mir hinterher.

„Hallo Emma, wo soll es denn hingehen?“

Sie schaut uns beide abwechselnd an, wobei ich leicht den Kopf schüttele, was Sie leider nicht mitbekommen zu scheint.

„An den Strand. Können wir?“

„Ja klar.“

„Na dann viel Spaß, vielleicht sehen wir uns ja.“, sagt er hinter uns.

„Hoffentlich nicht.“, ist meine spitze Erwiderung.

Woraufhin ich nur ein herzliches lachen höre. Mit einem Kopfschütteln steige ich endlich zu Tim in den Wagen.

„Hallo Tim, danke für´s mitnehmen.“

„Kein Ding, mache ich doch gerne.“

Die Fahrt über schweige ich und schaue aus dem Fenster und bete zu Gott, dass James das nicht ernst gemeint hat. Ich brauche dringend Abstand von ihm.

 

 

 

Kaum am Strand angekommen, werfen die meisten Ihre Klamotten weg und stürzen sich in die Fluten.

„Komm schon JD, es ist herrlich.“, quiekt Emma vergnügt und wird kurz darauf von Matt unter Wasser gedrückt.

„Später, ich will mich erst etwas sonnen.“

Doch das hört Sie gar nicht, denn im Wasser findet eine Wasserschlacht statt an der alle teilnehmen außer ich und Tim.

Mit einem kleinen lächeln auf den Lippen schaue ich den treiben zu.

„Hey JD, alles okay? Du siehst irgendwie so aus, als würde dich etwas bedrücken.“

„Alles gut Tim, ehrlich. Wollen wir auch mit rein?“, wechsele ich das Thema, denn ich habe keine Lust wieder an eine gewisse Person zu denken.

Die nächsten zwei Stunden vergehen wie im Flug, wir albern herum, planschen wie kleine Kinder im Wasser und reden über alles mögliche. Die Ruhe vergeht jedoch schlagartig, als James und seine Gang auftauchen.

Sie legen sich zwar etwas abseits von uns, jedoch für meine Verhältnisse noch viel zu nahe.

Für mich ist der Tag somit gelaufen und meine Laune ist ebenfalls auf dem Nullpunkt, was Emma auch sofort bemerkt.

„Was ist los? Du machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.“

„Wegen denen da drüben, konnten die nicht wo anders hingehen? Müssen die ausgerechnet hierher kommen?“

„Ach lass Sie doch, umso mehr, umso so spaßiger.“

„Für dich vielleicht.“

„Komm jetzt sei kein Spielverderber. Du weißt das wir alle mal eine Clique waren und einige von denen sind immer noch unsere Freunde. Zwing uns bitte nicht dazu, uns zu entscheiden.“

„Das verlange ich auch nicht und würde es auch nie tun. Es ist nur wenn ich diese Jenny mit ihren Tussis sehe, bekomme ich Aggressionen.“

„Beachte Sie gar nicht, komm wir gehen eine Runde schwimmen.“

Gesagt, getan.

Das Wasser ist aber auch einfach herrlich, nicht zu kalt und nicht zu warm. Wir lassen uns einfach treiben, nachdem wir mehrere Runden geschwommen sind .

Aus den Augenwinkeln beobachte ich die anderen, die schon wieder wie kleine Kinder toben und sich gegenseitig untertauchen.

Als Emma das ebenfalls bemerkt, schwimmt Sie zu den anderen um mitzumischen.

Ich habe dazu keine Lust, vor allem weil James, Jenny und die anderen ebenfalls mitmachen.

Am besten schnell an denen vorbei und draußen hinlegen.

Der Vorsatz war gut, doch leider komme ich nicht soweit, denn kaum bin ich in der Nähe der anderen, werde ich gepackt und auch getaucht.

Erst als ich wieder auftauche sehe ich wer es war und natürlich war es James, wie sollte es auch anders sein.

„Lass das mich steht nicht der Sinn danach.“

„Hast du immer noch keine bessere Laune?“

„Wenn ich dich sehe, nein und jetzt lass mich in Ruhe.“

„Und wenn ich nicht will?“

„Das wirst du schon sehen.“

Ich schaue ihn bitterböse an und hoffe das er merkt, dass ich es ernst meine. Doch leider weit gefehlt. Mit einer flotten Bewegung steht er vor mir und hält mich mit seinen Armen fest an sich gepresst. Mir gefällt das gar nicht, seine Nähe und sein Geruch lösen wieder dieses kribbeln aus, welches ich nicht haben möchte.

„Lass mich los! Geh zu deiner Jenny und halte Sie fest.“

Mist, das hätte ich nicht sagen sollen, er denkt sonst noch....

„Bist du etwa eifersüchtig?“

Genau das dachte ich, dass er das denken würde, Shit.

„Nein aber ich denke Jenny wird es nicht sonderlich gefallen uns so zu sehen.“, ist meine spitze Erwiderung.

Er strahlt mich jedoch nur an und meint, „Sie kann denken was Sie will, denn ich werde jetzt das tun.“

Noch bevor ich es verhindern kann, liegen seine Lippen auf meinen und mein denken ist ausgeschaltet. Wie in Trance schließen sich meine Arme um seinen Hals und ich drücke mich noch näher an Ihn ran.

Unser Kuss wird immer leidenschaftlicher, unsere Zungen kämpfen und tanzen gleichermaßen miteinander. Wie lange wir so dastehen weiß ich nicht, das nächste was ich mitbekomme ist, wie mir jemand an den Haaren zieht.

Als ich mich umdrehe sehe ich Jenny die mir im nächsten Moment eine deftige Ohrfeige verpasst. Ich bin noch total benommen von dem Kuss und kann nicht reagieren, erst als James sich zwischen uns stellt, setzt mein Gehirn wieder ein.

„Hör auf Jenny. Was soll das denn, bist du bescheuert?“

„Was das soll, du fragst mich was das soll? Ich bin deine Freundin und du knutschst mit dieser Hure rum.“

Auch wenn ich James nur von hinten sehe, merke ich deutlich das seine Augen wieder Feuer sprühen, denn seine ganze Körperhaltung hat sich verändert. Jeder seiner Muskeln ist bis zum zerreißen gespannt und auch als er jetzt beginnt zu sprechen hört man deutlich, wie er die Zähne zusammenpresst.

„Sage so etwas nie wieder Jenny, hast du mich verstanden? Wir sind kein Paar, wir haben uns lediglich ein paar mal miteinander amüsiert. Mit jemanden wie dir könnte ich nie eine Beziehung führen. Für dich zählt nur Geld, Mode und schminke. Ich möchte mich aber auch mal normal mit jemanden unterhalten oder jemanden haben, der die gleichen Interessen hat wie ich.“

„So einfach stellst du dir das vor?“, kreischt Sie und Ihre ohnehin schon nervige Stimme wird nch nerviger und vor allem höher.

„Nicht mit mir James Cole, du gehörst mir und ich werde dich nicht einfach kampflos diesem Miststück überlassen. Wir sind noch nicht fertig miteinander. Hast du mich verstanden?“

Als Sie mit Ihm fertig ist, schaut Sie mich an und Ihre Augen sind nur noch ein Schlitz. Sie sieht wirklich unheimlich aus, so könnte Sie glatt eine Hauptrolle bei einem Horrorfilm bekommen.

„Du kleines mieses Stück Scheiße, du weißt nicht mit wem du dich angelegt hast. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, nie geboren wurden zu sein. Ich werde dir dein Leben zur Hölle machen.“

„Es reicht Jenny, verschwinde von hier und hör auf anderen zu drohen.“, schreit James Sie an.

„Ich werde gehen aber das ist noch nicht beendet, das verspreche ich euch.“

Damit geht Sie aus dem Wasser, packt Ihre Sachen und verschwindet, natürlich mit Ihren tollen Freundinnen.

„Alles okay?“, fragt James.

„Ja, ja alles gut aber sag mal was sollte das? Warum küsst du mich einfach, spinnst du? Nur wegen dir habe ich jetzt noch mehr ärger mit Jenny wie vorher schon. Vielen Dank auch.“

„Jetzt beruhige dich mal. Ich konnte deinen süßen Lippen einfach nicht widerstehen, ganz einfach. Um Jenny kümmere ich mich, die beruhigt sich schon wieder. Komm wir gehen auch raus und essen was.“

Hoffentlich behält er recht, ich glaube nicht wirklich daran, dass behalte ich aber lieber für mich.

 

 

Kapitel 9

 Ist Sie jetzt vollkommen irre.....?

 

 

 

 

 

 

Zum Glück zieht nachdem Jenny abgehauen ist wieder ruhe ein und wir können den restlichen Tag genießen. James versucht immer wieder mit mir zu flirten, was ich jedoch gekonnt ignoriere und Ihm aus dem Weg gehe.

Ich würde mich so gerne wieder von Ihm küssen lassen und auch mehr, aber ich habe Angst und Zweifel, dass er nur mit mir spielt. Ich wurde genug enttäuscht und verletzt, so was möchte ich nicht wieder erleben.

 

Nach weiteren drei Stunden packe wir alles zusammen und machen uns auf den Rückweg.

James und der Rest seiner Clique wollen noch in die Stadt, während wir anderen Heim fahren.

„JD ist alles in Ordnung? Ich meine nach der Sache mit Jenny.“

„Ja ich denke schon, warum? Denkst du Sie macht Ihre Drohung war?“

„Das kann ich dir nicht sagen, zutrauen würde ich es Ihr. Also pass bitte auf dich auf.“, sagt Tim mit besorgter Stimme.

Mittlerweile stehen wir vor dem Haus der Cole´s, wo ich Tim versichere aufzupassen und die Tür zu seinem Wagen zuschlage.

Ich warte noch bis er abgefahren ist und möchte dann ins Haus gehen.

Wie so oft finde ich in meiner Tasche den Schlüssel nicht, klingeln brauche ich auch nicht denn Helen und Viktor sind nicht da. Hanah und Paul haben auch schon Feierabend, denke ich während ich weiter suche.

 

Ich erschrecke mich fürchterlich, als ich plötzlich ein Geräusch aus der Hecke höre, die sich zehn Meter links von mir befindet.

„Hallo ist da jemand?“

Keine Antwort, naja vielleicht war es auch nur ein Tier oder so. Ich glaube ich interpretiere zu viel in die Sache mit Jenny.

Gerade als ich meinen Schlüssel gefunden habe und aufschließen will, werde ich von hinten gepackt und zu Boden geworfen.

Mit voller Wucht, schlage ich mit meinen Knien auf, die jetzt höllisch brennen. Kaum liege ich jedoch, wird mir an den Haaren gezogen und ich sehe endlich wem ich das zu verdanken habe. Maja und Amber halten mich fest und Jenny steht wie die Rachegöttin vor mir.

„Was wollt ihr von mir, lasst mich los.“, sage ich lautstark.

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich mir das nicht gefallen lasse. James gehört mir. Es war alles in Ordnung bis du Dorfkind hier aufgetaucht bist und ihn bezirzt hast. Aber nicht mit mir.“

Und schon habe ich einen tritt in den Magen bekommen, wodurch ich kaum noch Luft bekomme und mich starke Übelkeit überkommt.

Wieder packt Sie mich an den Haaren und zwingt mich somit Sie anzusehen. Doch anstatt was zu sagen, spuckt Sie mich an und haut mir dann mit der Faust eine auf die linke Wange.

Ich hätte nie vermutet dass Sie solche Kraft hat, denn der Schlag tat saumäßig weh.

„Jenny bitte, ich will James doch überhaupt nicht. Du kannst ihn haben.“, versuche ich mit brüchiger Stimme, Sie zur Vernunft zu bringen.

„Es ist mir egal ob du Ihn willst. Er will dich und somit muss ich dich außer Gefecht setzen. Jack, Keil ihr könnt kommen.“, schreit Sie und hat ein fieses grinsen im Gesicht. Das bedeutet nichts Gutes.

„Keil nimm du Ihr den Schlüssel ab und mach auf, danach trag Sie mit Jack hoch in Ihr Zimmer.“, befiehlt Sie kaum das die Beiden aus Ihrem Versteck hinter einem parkenden Auto gekommen sind.

Ich versuche mich zu wehren und zu schreien, jedoch erfolglos, denn Jenny hält mir den Mund zu und Jack packt meine Beine. Kaum ist die Tür auf, entfernen sich Maja und Amber und Keil packt mich unter den Armen.

Immer weiter versuche ich zu treten und mich zu wehren, habe aber gegen die beiden Muskelpakete keine Chance. Durch mein heftiges wehren sind die Beiden ganz schön aus der Puste, als wir in meinem Zimmer ankommen. Doch Jenny lässt Sie nicht Luft holen und kommandiert Sie weiter herum.

„Keil, Jack hier sind Seile. Bindet Sie am Bett fest und Amber du hältst draußen Wache ob jemand kommt. Maja du kannst schon mal die Kamera aufstellen, gleich beginnt der Spaß. Passe aber bitte auf, das man unsere Gesichter nicht sieht.“

Alle nicken eifrig und machen sich ans Werk.

„Jenny was hast du vor?“, schreie ich panisch, langsam bekomme ich Panik.

„Das wirst du gleich sehen, du Hure. Ich werde dir eine Lektion erteilen, die du so schnell nicht wieder vergisst.“

Als Jack mich an den Armen fesseln will, versuche ich zu kratzen und zu beißen, was mir auch teilweise gelingt. Ich habe es geschafft Ihn zu beißen, kassiere dafür aber auch sofort einen Schlag ins Gesicht, der so stark ist, dass mein Kopf zur anderen Seite fliegt.

Mir steigen die Tränen in die Augen und genau diesen Moment nutzt er und fesselt mich, genau wie Keil. Jetzt liege ich hier auf meinen Bett an Beinen und Armen gefesselt, völlig Bewegungsunfähig.

Nochmal versuche ich Jenny zu beruhigen und zu Verstand zu bringen.

„Jenny bitte, lass mich los. Du versaust dir deine ganze Zukunft.“

Sie beginnt zu lachen, ehrlich Sie beginnt völlig losgelöst zu lachen.

„Ich versaue mir nichts, keine Angst. Man wird uns nicht erkennen, man kann uns nichts nachweisen. Es steht dann eine Aussage gegen fünf. Was meinst du wem man glaubt?“

Sie hat Recht, ich habe keinerlei Beweise, Shit.

„Maja bist du soweit?“

„Ja alles startklar.“

„Na dann mal los. Jack ich weiß ja dass du scharf auf die Kleine bist, warum auch immer, also darfst du zuerst.“

Ich schaue mit vor angst geweiteten Augen zwischen den beiden hin und her. Jenny stellt sich zu Maja und Jack kommt mit einem vulgären Grinsen zu mir auf´s Bett. Er platziert seine Knie neben meinen Schultern und schaut mich mit vor Lust verschleierten Augen an.

Scheiße, was hat der vor, ich habe wirklich Angst und beginne wie von Sinnen zu schreien und an den Fesseln zu zerren.

„Jack mach jetzt, stopfe ihr das Maul, dass Sie aufhört zu schreien.“, schnauzt Jenny ihn an.

Kaum hat Sie das gesagt, öffnet er seine Hose und holt seinen erigierten Penis raus.

So langsam weiß ich was Sie vorhaben also drehe ich meinen Kopf zur Seite, den er aber leider greift, Ihn zurückdreht und festhält. Also presse ich meine Lippen fest aufeinander um zu verhindern dass dieser Widerling mir sein Ding in den Mund steckt.

Er weiß natürlich was ich bezwecke und drückt mir seitlich in die Wangen, bis ich Ihn öffnen muss.

„Hör zu du Schlampe, ich werde dir jetzt meinen Freudenspender in den Rachen rammeln. Solltest du auf die Idee kommen zu zubeißen, stecke ich Ihn dir in deine Fotze, verstanden?“

Nein bitte nicht, ich will das nicht. Um schlimmeres zu verhindern nicke ich und würde am liebsten sterben. Keine Sekunde später rammt er mir sein Ding voll in den Mund bis zum Rachen, was meinen Würgereflex auslöst. Ohne Rücksicht auf mich rammt er Ihn immer wieder rein und beginnt zu stöhnen. Mir laufen die Tränen und ich bekomme kaum noch Luft, doch das interessiert niemanden. Er beschleunigt sein tun sogar noch um dann noch einmal richtig fest zu zustoßen und in meinem Mund zu kommen. Da er ihn mir bis zum Rachen geschoben hat muss ich sein ekliges Zeug schlucken. Nachdem er fertig ist, nimmt er Ihn aus meinem Mund und streift sich den letzten Tropfen an meinen Lippen ab und entfernt sich dann von mir.

„Pause“, sagt Jenny zu Maja mit verstellter Stimme.

„Und Jack hat es dir gefallen?“, grinst Sie ihn an.

„Ja die kleine ist echt ein Mundficker, würde ich gerne wieder machen.“, gibt er süffisant von sich.

„Das lässt sich sicherlich regeln. So Keil jetzt darfst du.“

Keil der die ganze Zeit in der Ecke am Fenster stand tritt jetzt zum Bett und hat seine Hose schon geöffnet. Auch er positioniert sich so wie Jack. Er jedoch lässt erst seine Hände genüsslich über meine Brüste streifen und reißt mir dann auch noch mein Kleid runter um meine Brüste freizulegen.

Ich bin total am Ende, ich spüre nur Angst, Panik und Scham.

Er knetet Sie und drückt brutal zu, dass ich aufschreie.

„Oh unserer kleinen Fickstute scheint es zu gefallen.“, sagt er und schaut mich lüstern an.

„Pass auf, bei mir gilt dasselbe wie bei Jack, verstanden?“

Ich bleibe einfach liegen ohne Regung und hoffe das es bald vorbei ist. Das was mir in Deutschland passiert ist, war schon schlimm, doch das übertrifft alles.

Wie kann man nur so sein und so etwas tun. Ich verstehe es nicht.

Auch er rammt mir sein Ding mit voller Kraft rein, was noch schlimmer ist, wie bei Jack, denn Sein Prügel ist um einiges länger und dicker.

Immer wieder hebt es mich und ich röchele, weil ich keine Luft bekomme, doch das juckt keinen.

Er macht unaufhörlich weiter und grunzt wie ein Schwein.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ist auch er fertig und entfernt sich von mir.

„Ich hoffe das war dir eine Lektion, Bitch. Das nächste Mal gehen wir nicht so sanft mit dir um, verstanden?“, sagt Jenny während Sie auf mich zukommt und mir noch einmal mit der Faust in die Rippen schlägt. Sofort bleibt mir die Luft weg, mir wird schwarz vor den Augen und ich werde ohnmächtig.

Wie lange ich ohnmächtig war, weiß ich nicht, es muss aber etwas länger gewesen sein, denn als ich wach werde ist es stockdunkel im Zimmer. Ich bin jedoch zum Glück alleine und nicht mehr gefesselt. Als die Erinnerungen zurück kommen, wird mir sofort übel und ich renne ins Bad um mich zu übergeben.

Danach werfe ich einen Blick in den Spiegel und sehe, dicke, geschwollene Augen und eine blaue Wange. Auch meine Handgelenke, meine Fußgelenke und meine Rippen sehen nicht besser aus, nach eingehender Betrachtung. Jenny und Co. Haben ganze Arbeit geleistet.

Was soll ich nur tun, es sagen und Gefahr laufen, dass mir keiner glaubt oder schweigen und hoffen das Sie mich in Ruhe lassen?

Ich werde schweigen, ich habe keine Lust auf eine Wiederholung oder noch schlimmeres.

Plötzlich kommen mir die Tränen und ich breche im Bad zusammen und weine fürchterlich.

Ohne mich noch einmal nach unten zu begeben, gehe ich ins Bett und versuche zu schlafen, was mir leider nicht gelingt.

Immer wieder tauchen diese Bilder vor mir auf und ich beginne jedes mal wieder zu weinen.

So verbringe ich die Nacht und stehe noch bevor der Wecker geklingelt hat auf um zu duschen.

Heute trage ich auch etwas mehr Schminke auf, erstens um meine blaue Wange zu vertuschen und zweitens um meine dunklen Augenringe zu verbergen. Auch die Kleidung wähle ich heute so aus, dass man meine Verletzungen nicht sieht, also lange Jeans und dünner jedoch langer Pullover.

Erst nachdem ich sicher bin, das keinem etwas auffällt gehe ich nach unten.

„Morgen JD, gut geschlafen?“

„Ja geht so.“, antworte ich und nehme mir einen Kaffee. Essen werde ich nichts, ich würde eh nichts bei mir behalten, denn die Bilder verfolgen mich und sorgen für eine durchgehende Übelkeit.

„Morgen“, kommt es gutgelaunt von James.

„Ich muss los, Bye.“. sage ich und will gehen, doch Helen hält mich auf.

„Ist wirklich alles Okay? Willst du nicht lieber mit James fahren?“, erkundigt Sie sich besorgt.

Ich schüttele nur den Kopf und verlasse schnell das Haus, denn meine Augen werden schon wieder verdächtig feucht.

 

Vor dem Haus atme ich erst einmal tief ein und aus und laufe dann zur Schule. Auf dem Schulhof sehe ich schon die Clique von Jenny, die mich hämisch angrinsen. Schnell wende ich den Blick ab und gehe weiter. Ich gehe jedoch direkt in die Schule und nicht wie sonst zu Emma, Tim und Co.

Sofort steuere ich die Toiletten an und muss mich wieder und wieder übergeben, alleine der Anblick von denen reicht aus, dass sich mein Magen dreht.

Nach dem nichts mehr kommt, wasche ich meinen Mund aus und begebe mich zu meinem Zimmer.

Ohne jemanden mit eines Blickes zu würdigen, setze ich mich und schaue auf den Tisch. Erst als Emma mich anspricht, hebe ich erschrocken und panisch den Kopf.

„Hey JD, alles okay? Warum bist du vorhin ohne einen Gruß an uns vorbei gegangen? Was ist denn los, haben wir dir was getan? Bist du sauer?“

„Nein, nein alles gut, mir war nur übel.“, versuche ich mich herauszureden, obwohl es stimmt ja sogar.

„Du siehst wirklich ziemlich blass aus, willst du nicht lieber nach Hause gehen?“, sagt Sie besorgt.

„Es geht schon, danke.“

„Wie du meinst, wir sprechen nachher weiter.“, meint Sie und geht zu Ihrem Platz.

Ich bekomme nichts vom Unterricht mit, ich bin nur in Gedanken und überlege wie es jetzt weiter gehen soll. Ich fühle mich so erniedrigt und gedemütigt. Ich weiß absolut nicht wie ich mit dieser Schmach umgehen soll oder leben soll.

Die Stunden ziehen sich, bis zur Mittagspause, in der ich gezwungenermaßen mit in die Cafeteria muss.

Kaum das ich diese betrete sehe ich Jack und Keil die mich lüstern anstarren und mit Ihrer Zunge über die Lippen lecken. Sofort dreht sich wieder mein Magen und ich muss mich echt überwinden nicht hier her zu kotzen.

„JD, was ist los, du bist ganz blass und siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen?“, fragt Tim voller Angst in der Stimme.

„Geht gleich wieder.“, beruhige ich Ihn.

„Was ist denn nur los? Gestern war doch noch alles okay, ist gestern noch etwas vorgefallen?“, fragt er und schaut mich an.

Ich schaue an ihm vorbei direkt zu Jenny, die ihren Finger auf die Lippen gelegt hat, was wohl heißen soll, dass ich den Mund zu halten habe.

„Nein, ich habe wahrscheinlich nur was falsches gegessen.“, erwidere ich daraufhin nur.

„Ich gehe mal an die frische Luft, ich habe eh keinen Hunger. Wir sehen uns später.“

Und schon bin ich weg, noch bevor er etwas sagen kann.

Draußen suche ich mir einen ruhigen Platz zwischen den Bäumen und lasse wiedermal meinen Tränen freien lauf.

Ich kann mich gar nicht mehr beruhigen und gehe einfach nach Hause. Dort angekommen, laufe ich in mein immer und schließe mich ein. Ich will einfach meine Ruhe, niemanden sehen oder sprechen, einfach alleine sein.

Lange hält die Ruhe jedoch nicht an und Helen die mein kommen wohl bemerkt hat klopft, nachdem Sie gemerkt hat, dass die Tür verschlossen ist.

„JD, warum hast du abgeschlossen? Ist alles in Ordnung, kann ich dir helfen?“, fragt sie fast panisch, da solches Verhalten untypisch für mich ist.

„Ich will einfach meine Ruhe haben, ist das zu viel verlangt.“, schnauze ich Sie an.

„JD ich mache mir doch nur Sorgen, du hast dich seit gestern verändert.“

„Lass mich doch einfach in Ruhe, hau ab.“, schreie ich und fange an zu weinen.

Ich sitze auf der Terrasse, in eine Decke gewickelt und schaue in die Ferne ohne auf Raum und Zeit zu achten, bis es wieder klopft.

Jedesmal wenn jemand versucht ins Zimmer zu kommen, erschrecke ich mich fürchterlich und zucke zusammen.

„Hey JD, warum bist du einfach aus der Schule abgehauen? Emma meinte dir sei schlecht, geht es inzwischen besser? Mach doch mal diese Tür auf.“, sagt James und wird immer lauter.

„Hau ab und lass mich in Ruhe. Ich will weder jemanden sehen noch mit jemanden sprechen, ist das so schwer zu verstehen. Hau ab und lass mich in Ruhe.“, sage ich mit zorniger Stimme.

Ich weiß zwar das es alle nur gut meinen aber ich kann nicht anders, mir wird das alles zu viel.

„JD, habe ich etwas falsch gemacht, ist es wegen mir?“

„James die Welt dreht sich nicht um dich und jetzt verzieh dich.“, erwidere ich emotionslos und stöpsle meine Kopfhörer ein um Musik zu hören und nicht mehr James oder sonst jemanden.

Kapitel 10

Ich will nicht mehr leben !

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit drei Tagen bin ich jetzt in meinem Zimmer. Ich gehe weder nach unten, noch zur Schule. Gegessen habe ich auch nichts mehr und trinke nur ab und an mal etwas Wasser aus dem Wasserhahn im Bad. Ansonsten sitze ich auf der Terrasse und höre Musik oder liege im Bett und starre an einem Punkt an der Wand. Mein Handy habe ich auch ausgeschaltet, da es ständig geklingelt hat.

Ich befinde mich in einer Art Schockzustand, mir ist alles egal, ich habe keine Gefühle mehr oder sonst etwas.

Jeden Tag klopfen alle aus dieser Familie an meine Tür und wollen reden, jeden Tag stellt mir Helen oder Hannah essen vor die Tür, was ich weder rein hole noch esse.

Ich will einfach nur meine Ruhe und vergessen, am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen.

 

Nach zwei Wochen, bin ich immer noch in meinem Zimmer, habe aber wieder begonnen Kleinigkeiten zu essen, wenn auch nicht viel.

Die Cole´s haben auch schon einen Arzt alarmiert, den ich aber genauso wenig wie alle anderen in mein Zimmer gelassen habe. Ich muss erst mit mir selbst ins reine kommen, bevor ich mit jemanden reden kann, vielleicht kann ich das auch nie.

 

Mittlerweile ist ein Monat vergangen und ich fühle mich stark genug wieder das Zimmer zu verlassen, was ich auch tue.

Kaum bin ich unten, schauen mich alle erst einmal an wie ein Alien, was mich zu einem leichten Lächeln bewegt. Dann stürzt sich Helen auf mich und drückt mich fest an sich, so das ich kaum Luft bekomme.

„Meine Kleine, endlich. Geht es dir besser, wenn du reden willst dann sag es mir? Wir haben uns solche sorgen um dich gemacht. Mach das nie wieder Kind bitte.“, sagt Sie und ihr laufen die Tränen über die Wangen.

„Noch kann ich darüber nicht reden, vielleicht irgendwann mal, okay? Mir geht es jetzt besser, das ist wichtiger.“

Auch Viktor nimmt mich in die Arme und sagt mit brüchiger Stimme.

„Egal was es ist, du kannst immer zu uns kommen. Wir werden immer für dich da sein und dir glauben.“, sagt er und schaut mir tief in die Augen als wüsste er genau was passiert ist.

„Danke, vielleicht komme ich darauf zurück.“

James sagt nichts und sitzt nur da, anscheinend denkt er immer noch es wäre seine Schuld.

Ich nehme all meinen Mut zusammen und sage zu Ihm gewandt, „Es ist nicht deine Schuld, James.“

Er sieht mich völlig überrascht an und nickt.

 

„JD, deine Mum hat übrigens schon mehrmals angerufen. Du solltest Sie vielleicht mal zurückrufen. Sie macht sich riesig sorgen. Sie wollte schon herkommen, ich habe Sie jedoch erst einmal davon abgehalten. Ich weiß ja nicht wie du dazu stehst.“, sagt Helen zu mir und schaut mich mit freundlicher Miene an.

„Mach ich. Ich rufe Sie noch heute an.“

Nachdem das geklärt ist setze ich mich zu den anderen und versuche wenigstens etwas zu essen. Mir fällt es immer noch schwer aber ich zwinge mich dazu wenigstens Kleinigkeiten zu essen.

„James kannst du mich mitnehmen zur Schule?“, frage ich Ihn ohne Ihn anzuschauen.

„Ja meinetwegen, dann komm.“, antwortet er etwas mürrisch, so als wäre es Ihm nicht wirklich recht.

Weder jetzt noch im Auto auf dem Weg zur Schule redet einer von uns. Wir sitzen nebeneinander wie völlig fremde. Mir soll es recht sein, wirklich Lust auf Konversation habe ich sowieso nicht.

Sobald wir an der Schule angekommen sind, steige ich aus und rufe Ihm noch ein „Danke“ zu, bevor ich mich zügig entferne.

Hier ist alles beim alten, die coolen auf der einen Seite und die weniger coolen auf der anderen.

Ich fühle mich wie ein Alien, denn jeder starrt mich an und flüstert über mich, dass ist mir so unangenehm. Ich zwinge mich jedoch, den Kopf nicht zu senken sondern mit erhobenen Kopf weiterzugehen.

„Hallo JD, schön das du wieder da bist.“, ruft Emma, während Sie auf mich zugerannt kommt und mich fest in die Arme nimmt.

„Danke, ich bin auch froh wieder hier zu sein.“, lüge ich und hoffe Sie glaubt mir.

„Komm, die anderen freuen sich bestimmt genauso wie ich.“

Und schon schleift Sie mich hinter sich her zu den anderen. Auch dort wird mir von jedem versichert, wie toll es ist, dass ich wieder da bin und von jedem werde ich umarmt.

Früher habe ich Umarmungen genossen, heute jedoch verursachen sie bei mir Übelkeit und Unwohlsein. Ständig verspüre ich den Wunsch zur Flucht, nur schwer kann ich es ertragen und bin froh es endlich hinter mir zu haben.

„Schön das du wieder da bist JD, es ist nur schade dass du Zac´s Party verpasst hast, die war richtig gut.“, meint Tim und schaut mich durchdringend an.

„Ja mir tut es auch leid, aber es war bestimmt nicht die letzte Party.“, meine ich und versuche zu lächeln, was mir mehr schlecht als recht gelingt.

Nach einer Weile rumstehen und reden, betreten wir gemeinsam das Schulhaus und gehen in unsere Zimmer.

 

Nach fünf Stunden langweiligen Unterricht, ist Mittagspause, Emma und ich gehen gemeinsam in die Cafeteria . Das Essen was es heute gibt, bekomme ich sicher nicht runter , deshalb entscheide ich mich für einen Apfel.

Da sich hier nichts geändert hat, setzen wir uns auch wieder an unseren Tisch. Während die anderen reden und lachen, sitze ich ruhig da und starre vor mich hin.

„Miss Andrew´s?“

Ich schrecke aus meinen Gedanken auf und schaue wer was von mir will.

„Oh, Mr. Duck, was kann ich für Sie tun?“

„Sie müssten mir noch sagen an welchen Sportteam oder Ag Sie teilnehmen möchten.“

„Ja stimmt. Ähm ich würde gern in das Volleyballteam gehen.“

„Schön, das Training ist morgen von 15- 17.30 Uhr, seien Sie bitte pünktlich.“

„Werde ich, danke.“

Noch ein freundliches nicken und weg ist er, die anderen haben aufgehört zu reden und starren mich an.

„Was?“, frage ich etwas sauer, da mir deren Aufmerksamkeit gehört.

„Na ja wie sollen wir sagen. Deine Entscheidung war nicht gerade gut, denn Jenny ist in dem Team.“

Zuerst bin ich geschockt, versuche mir aber nichts anmerken zu lassen und erwidere daher so ruhig wie möglich.

„Damit komme ich schon klar.“

Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, stehe ich auf und verlasse die Cafeteria. Ich brauche dringend frische Luft, irgendwie ist es mir hier drinnen zu stickig.

Leider komme ich nicht bis zum Ausgang, kurz davor werde ich von jemanden gepackt, umgedreht und an die Wand gedrückt.

Ich sehe mein gegenüber mit weit aufgerissenen Augen an und habe Angst, fürchterliche Angst, denn es ist Jack.

„Na Süße, wann wollen wir das wiederhole? Ich sehne mich nach deinem Mund und vielleicht können wir diesmal auch mehr machen.“, sagt er mit einem ekelhaften grinsen im Gesicht, bei dem mir übel wird.

„Lass mich los, ich will das nicht.“, flüstere ich, da mein Stimme mir nicht mehr gehorcht.

„Ach komm schon, es war doch toll.“, meint er und fährt mit seiner linken Hand über meinen Körper, während er mich mit seiner rechten festhält.

Mir steigen Tränen in die Augen, vor Angst, Scham und Demütigung. Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen, warum quält er mich so. Ich kann es kaum ertragen, wie er meine Brüste berührt und meinen Bauch streichelt. Ich kann kaum den Würgereflex unterdrücken, versuch es aber weiterhin.

„Leider muss ich jetzt wieder zum Unterricht Süße aber wir sehen uns bald wieder und setzen dass hier fort, versprochen.“, flüstert er mir noch lüstern zu und verschwindet.

So wie er mich losgelassen hat, rutsche ich an der Wand runter und beginne zu weinen.

Wie lange ich hier sitze weiß ich nicht, erst als mich jemand am Knie berührt, schrecke ich auf und springe förmlich hoch. Vor mir steht James und sieht mich traurig an.

„JD, was ist los, warum weinst du?“, will er wissen und kommt näher.

„Alles gut, lass mich bitte in Ruhe, es geht schon wieder.“, sage ich panisch und komme mir vor wie in die Enge getrieben. Ich kann kaum noch atmen und halte mir einen Hand an den Hals. Als James dies sieht will er mich umarmen, doch ich drücke mich schnell an Ihm vorbei.

„Fass mich nicht an, niemand soll mich mehr anfassen. Ich ertrage das nicht, hörst du, ich will und ertrage das nicht.“, schreie ich Ihn an und renne weg.

 

 

„Das war klasse Joslin.“, ruft mir Miss Brown zu, bevor Sie uns zum Volleyballplatz bittet.

„Okay da Joslin und Jenny die besten waren dürfen die Beiden jetzt auch wählen, wer in Ihr Team darf.“

Nach kurzer Zeit stehen die beiden Teams, in meinen sind natürlich Emma, Rachel und Cloe und bei Jenny sind Maya und Amber und noch ein paar andere.

Ich freue mich riesig auf das Spiel, denn keiner weiß das ich richtig gut darin bin und schon den einen oder anderen Preis bekommen habe.

 

Jenny hat Aufschlag und natürlich feuert Sie gleich richtig los, doch ich nehme Ihn trotzdem an.

Ich ballere einen Schmetterball nach dem anderen rüber und treffe dabei manche auch ziemlich heftig im Gesicht. Hoffentlich klappt das auch mal bei Jenny, die Chance dazu bekomme ich scher noch.

Nach dem zweiten Satz steht es unentschieden und jetzt gerade führt Jenny´s Team mit zwei Punkten vorstand. Ich trommele mein Team noch einmal zusammen und bespreche meine Strategie mit Ihnen.

„Hört zu, spielt den Ball zu mir, ich habe da noch einen wunderbaren Schlag drauf damit können wir Sie fertig machen.“

Gesagt, getan, die Mädels spielen mir den Ball zu, ich springe hoch und ballere den Ball mit voller Wucht Richtung Maya, da ich bemerkt habe, dass Sie das Spiel nicht gut beherrscht.

Sie bekommt Ihn mitten ins Gesicht und fällt hin. Ihr Gesicht ist feuerrot und Ihre Nase blutet, aber so ist das Spiel. Miss Brown wechselt Sie aus und es kann weiter gehen. Es steht unentschieden, der nächste Treffer und dieses Team gewinnt.

Wir haben Aufschlag, der aber von den anderen angenommen wird, Wir spielen eine weile hin und her, wobei Jenny immer versucht zu punkten. Zum Glück gelingt es Ihr nicht, denn mein Team ist richtig gut.

Jetzt spielen mich die Mädels wieder an und ich versuche alle Kraft die ich noch habe, in diesen Schlag zu bringen. Ich hole aus und schlage voll dagegen, direkt auf Jenny zu, diese versucht Ihn anzunehmen schafft es aber nicht, da mein Schlag zu hart war. Der Ball fällt auf den Boden und wir gewinnen.

Alle umarmen mich und gratulieren.

„Das ist nicht alleine mein Verdienst, ihr wart alle klasse, danke.“, sage ich und meine es so wie es ist.

„Okay Mädchen, das war Klasse, dass wiederholen wir in der nächsten Woche und jetzt ab unter die Dusche.“

Die Mädchen feiern immer noch auch noch in der Umkleide, die bekommen sich fast gar nicht mehr ein. Ich folge Ihnen mit etwas Abstand und denke nochmal über das Spiel nach. Jenny ist bestimmt angepisst, dass ich Sie zweimal besiegt habe, was mich wiederum freut.

„Du kleines Dreckstück, das hast du nicht umsonst gemacht.“, zischt Sie mich von hinten an. Sofort drehe ich mich um und schaue Ihr mit gefährlich blitzenden Augen ins Gesicht.

„Willst du mir drohen? Was kann ich dafür, dass ich besser bin wie du, finde dich damit ab, es ist nur Sport.“

„Nein, ich war immer die Beste und das bleibe ich auch. Merke dir das oder soll ich Jack und Keil wiedermal vorbeischicken?“, flüstert Sie und hat dieses heimtückische Grinsen im Gesicht.

Bei der Erwähnung dieser Namen, werde ich blass, reiße mich aber schnell wieder zusammen.

„Nochmal gelingt es euch nicht, das schwöre ich dir. Vielleicht werde ich euch auch anzeigen.“

„Du hast doch gar nichts gegen uns in der Hand.“, meint Sie siegessicher.

„Stimmt aber alleine der Verdacht, wird deinem Ruf erheblich schaden, meinst du nicht?“, sage ich und grinse jetzt meinerseits.

Jetzt ist es Sie, die blass wird und die Hände zu Fäusten ballt.

„Das wirst du bereuen, das schwöre ich dir.“

„Lass mich einfach in Ruhe und sage das auch deinen Freunden, beim nächsten Vorfall egal welcher Art, mache ich meine Drohung war.“

Damit lasse ich Sie stehen und gehe endlich weiter.

Eine Stunde später verlasse ich endlich das Schulgelände und schlendere gemütlich nach Hause. Emma wollte mich zwar begleiten aber ich habe Ihr gesagt, dass ich gerne etwas alleine wäre.

 

 

Zu Hause, wenn man es so nennen kann, gehe ich sofort nach oben und schnappe mir mein Handy, um meine Mutter anzurufen.

„Hallo JD, schön endlich von dir zu hören.“, meldet Sie sich nah dem zweiten klingeln.

„Hey Mum.“

„Wie geht es dir Schätzchen? Was war denn los? Helen konnte mir auch nichts sagen, ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht.“

Es tut so gut Ihre Stimme zu hören, dass mir sofort wieder die Tränen kommen.

„Mum ich will wieder heim kommen, bitte lass mich wieder zu dir kommen.“, schluchze ich ins Telefon.

„Was ist denn passiert? Hat es etwas mit Helen, Viktor oder James zu tun, sag mir doch bitte was dich bedrückt?“

„Nein, es hat nichts mit Ihnen zu tun. Ich will einfach wieder heim, bitte.“

„Ich halte das für keine gute Idee. Hier wirst du wieder mit allem konfrontiert und rutscht vielleicht wieder ab. Sag mir doch bitte was dich bedrückt, es gibt bestimmt eine Lösung.“, versucht Sie mich zu beruhigen und aufzumuntern, was jedoch bei mir nicht gelingt. Langsam werde ich sauer, wie kann Sie nur so Dickköpfig sein, ich bin ihr einziges Kind, liebt Sie mich denn nicht mehr?

„Mum, bitte. Ich halte es hier nicht mehr aus, wenn du mich liebst, lässt du mich zurück kommen.“

„Joslin Dulcie Andrews, so nicht. Natürlich liebe ich dich, mehr wie mein eigenes Leben, darum möchte ich auch nur das Beste für dich. Hier ist nicht der richtige Ort für dich.“

„Hier auch nicht .“, schreie ich Sie an.

„Was um Gottes willen ist denn nur passiert, JD? Bitte sag es mir, wir konnten immer reden, warum denn jetzt nicht mehr? Ich will dir doch nur helfen.“

„Du hilfst mir, wenn du ich wieder zurück kommen darf.“

Ich höre Sie stöhnen und wie Sie verzweifelt Luft holt.

„Es tut mir leid, es geht nicht. Ich verspreche Dir aber dich bald zu besuchen. Ihr habt ja bald Sommerferien da komm ich zu dir und wir machen uns ein paar schöne Tage. Okay Schätzchen?“

„Dein Schätzchen kannst du dir sparen, anscheinend bin ich dir nicht mehr wichtig. Ich muss jetzt Schluss machen. Ich rufe dich irgendwann wieder an, Bye.“, sage ich verzweifelt und lege auf.

Da ich meine Mum kenne, weiß ich das Sie gleich zurückrufen wird, also schalte ich mein Handy aus und lege es auf den Nachttisch. Wie kann Sie nur so gemein sein?

Gerade als ich mich umdrehe, entdecke ich Helen in der Tür und erschrecke mich fast zu Tode.

„Entschuldige JD, ich wollte weder lauschen noch dich erschrecken. Ich wollte lediglich nach dir sehen. Auf mein Klopfen hast du nicht reagiert, also bin ich einfach reingekommen.“, sagt Sie und schaut mich entschuldigend an.

„Schon okay“, sage ich nachdem sich mein Herzschlag normalisiert hat.

„Wir machen uns alle Sorgen um dich JD. Wir würden dir gerne helfen, wenn du aber nicht mit uns redest, können wir dir nicht helfen.“, meint Sie und kommt zu mir um neben mir auf dem Bett platz zu nehmen.

„JD, du bist für uns wie die Tochter, die wir nie hatten und dich so leiden zu sehen, bricht uns das Herz. Vertraust du uns nicht?“

„Doch schon aber mir ist das so peinlich, ich schäme und verachte mich. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.“, sage ich unter Tränen und schaue Helen an.

Sie legt mir fürsorglich einen Arm um die Schultern und schaut mir in die Augen.

„Meine Kleine, du musst dich für nichts schämen, es gibt nichts weswegen du dich hier verstecken musst. Ich würde mir wünschen, dass du mit mir oder irgendjemanden redest, das würde dir sicher helfen. So wie es jetzt ist, kann es doch nicht weiter gehen. Du wirst immer weniger vor unseren Augen, immer stiller und unzugänglicher.“, sagt Sie und streicht mir meine Tränen von der Wange.

Ich schaue Sie nur an und sehe, dass Sie es ehrlich meint. Vielleicht sollte ich es Ihr sagen, natürlich ohne Namen zu erwähnen. Kaum habe ich diesen Gedankengang abgeschlossen, sprudelt es auch schon aus mir raus. Ich erzähle Ihr alles ohne etwas zu verschweigen, bis auf die Namen. Man sieht deutlich, wie geschockt Sie ist und Ihr alle Farbe aus dem Gesicht gewichen ist.

Gerade als Sie etwas sagen will, sagt jemand anderes was, jemand der das alles gar nicht hören sollte.

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 11

Die Zeit heilt alle Wunden....sagte mal jemand.

 

 

 

 

 

 

„Wer hat dir das angetan?“, kommt es wütend von der Tür, dass ich erschrocken herumfahre und geschockt James anschaue. Dieser steht mit wutverzerrten Gesicht in der Tür und starrt mich an.

„Was machst du denn hier, hast du etwas gelauscht, James?“, fährt Helen ihn an.

Ich hingegen bekomme keinen Ton raus, zu geschockt und überrascht.

„Nein oder doch. Ich wollte nach JD sehen, nachdem ich Sie heute völlig aufgelöst im Schulhaus gefunden habe. Da habe ich aus versehen eure Unterhaltung mit angehört.“, sagt er schaut mich aber die ganze Zeit an.

„WER JD, sag es mir, sofort.“, schreit er mich an.

Meine Augen werden immer größer, weil er mir Angst macht.

„James, hör auf. Warum schreist du JD so an?“, möchte Helen wissen.

Er achtet jedoch kaum auf seine Mutter.

„Sag mir wer das war, ich schlag Ihn zu Brei.“

Ich schüttele nur mit dem Kopf und hoffe das er endlich geht. Er sollte es nicht erfahren, was denkt er denn jetzt von mir? Ich schlage meine Hände vors Gesicht und weine, das ich kaum noch Luft bekomme.

„Es tut mir leid JD, ich wollte dich nicht so anfahren.“, sagt er und nimmt mich in die Arme. Sofort springe ich auf und flüchte auf meinem Bett nach hinten.

Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen, starre ich Ihn an und flüstere.

„Nicht anfassen, niemals.“

Er sieht mich an mit wie soll ich sagen, traurigen, bedauernden Augen und schüttelt den Kopf.

„Gut, ich werde dich nicht anfassen, aber bitte sag mir wer das war. Es muss ja jemand aus der Schule sein. Hat Jenny was damit zu tun?“, fragt er.

Ich kann es nicht sagen, also bleibe ich stumm und starre auf meine Hände.

„Oder war es Jack, Keil oder Maja?“

„James wie kommst du darauf, das sind doch deine Freunde, wie kannst du Ihnen so etwas zutrauen?“, fragt Helen völlig fassungslos.

„Ja es sind zwar meine Freunde, JD jedoch hat von Anfang an mit Ihnen Probleme gehabt. Vor allem mit Jenny und Ihr traue ich eine Menge zu, um ehrlich zu sein.“, meint er etwas zerknirscht.

„JD, stimmt das? Warum hast du nie etwas gesagt, dass du Probleme in de Schule hast?“, wendet Helen sich jetzt an mich. Was soll ich darauf antworten? Das ich meine Probleme gern selber löse, das ich zu stur bin.

„Ich …. weiß es nicht, ich wollte das selber klären, denke ich.“

„Okay, ich denke wir lassen es für heute gut sein, ruhe dich aus und wenn du reden willst oder sonst was ist, komm zu uns.“, sagt Sie und streichelt mir über den Kopf.

Sie erhebt sich und geht zur Tür.

„Ich komme gleich nach.“, kommt es von James und seine Mutter nickt, bevor Sie das Zimmer verlässt.

„Darf ich mich neben dich setzen JD ?“

„Hm“

„Hör zu, auch wenn wir uns nicht immer verstanden haben, sollst du wissen das ich immer für dich da bin. Ich möchte dir so gerne deinen Kummer nehmen und dich alles vergessen lassen, doch leider kann ich das nicht. Du bist mir sehr wichtig geworden, ich mag dich...sehr und wünsche mir, dass du mir vertraust. Die Leute die dir das angetan haben, müssen bestraft werden JD.“

 

„Ich habe keine Beweise.“, flüstere ich.

 

„Das macht nichts. Die Polizei wird ermitteln und du sagtest, Sie haben ein Video gedreht. Das muss ja irgendwo sein und das wird die Polizei finden. JD bitte, zeig die an. Wenn du es nicht tust, werden Sie es wieder machen, entweder mit dir oder mit jemand anderen.“

 

„Lass mir bitte etwas Zeit, ich kann das jetzt nicht entscheiden. Alle werden über mich reden, ich weiß nicht ob ich das verkrafte, die Blicke das Getuschel.“

 

„Du bist nicht alleine, wir alle stehen hinter dir und werden dir durch diese schwere Zeit helfen. Vertrau mir, bitte.“

 

„Dränge mich nicht, ich muss darüber nachdenken.“

 

„Gut, aber nicht allzu lange, bis morgen Mittag will ich eine Antwort. Ich oder wir wollen nur dein Bestes, vergiss das nicht.“

 

„Lass mich bitte alleine, ich muss nachdenken.“

 

So wie ich es gesagt habe, steht er auf und verlässt mein Zimmer. Kaum ist er raus, werfe ich mich auf mein Bett und starre an die Decke. Was soll ich jetzt machen? Wie soll ich mich entscheiden? Wird James mir auch noch glauben, wenn er hört wer mir das angetan hat? Er meinte zwar das er Jenny nicht liebt, aber er hatte Sex mit ihr also muss er ja irgend etwas für Sie empfinden. Auch Jack und Keil sind seine Freunde, sie sind alle in einem Team, wird er das alles verkraften oder mich hassen? So viele Fragen und keine Antworten, so ein Mist.

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Texte: Die Inhalte gehören alleine dem Autor: Nayla Xxx
Tag der Veröffentlichung: 03.08.2016

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