Kapitel 1
Ich stehe im Badezimmer und schaue in den Spiegel, dort sehe ich eine Frau, die mit der vor fünf Jahren nichts mehr zu tun hat. Die einst so blauen strahlenden Augen schauen trostlos und haben dunkle Ränder, die Haut, die an einen Pfirsich erinnerte ist jetzt weiß und fahl und der Mund der immer lächelte ist jetzt spröde und bleich. Mir tut mein ganzer Körper weh und wenn man Ihn sieht, weiß man auch warum. Meine Oberarme sind blau und voller Striemen, mein Hals zeigt deutliche würge male, mein Oberkörper hat unzählige Hämatome und meine Beine sehen auch nicht besser aus. Früher vor fünf Jahren war ich eine attraktive Frau, mit meinen blonden, leicht gewellten Haaren, die heute Ihren Glanz verloren haben und meiner zierlichen Figur. Ich war früher schon schlank, doch heute würde ich mich schon fast als dürr bezeichnen, was mir nicht gefällt aber unter diesen Umständen wohl auch kein Wunder ist.
Den meisten Schmerz habe ich bei meinen Rippen, dort prangt eine riesiger Bluterguss in Größe eines Apfels. Jede noch so kleine Berührung an der Stelle lässt mich zusammen zucken. Ich hatte keinen Unfall oder dergleichen nein diese Verletzungen hat mir mein Mann Shawn zugefügt, ja er schlägt mich und tritt mich wenn ich schon am Boden liege. Er war nicht immer so, zum Anfang unserer zweijährigen Ehe war er fürsorglich, liebevoll und romantisch. Leider hat sich das im laufe der Zeit geändert und ich weiß bis heute nicht was der Auslöser dafür war. Ich habe schon oft überlegt, Ihn zu verlassen aber mir fehlt der Mut dazu. Meine Angst ist größer, das er mich erwischt und mich umbringt, was er mir auch schon oft angedroht hat.
„Einen Shawn White, verlässt man nicht. Das wird mit dem Tod bestraft.“ sagte er immer und wenn man Ihn dabei beobachtet hat, wie er es gesagt hat, wusste man genau, der Mann meint es ernst.
In letzter Zeit werden seine Angriffe auf mich immer öfter und immer brutaler. Hilfe kann ich mir nicht holen, da ich keine Freunde mehr habe. Er hat den Kontakt zu Ihnen verboten und ich halte mich aus Angst daran. Außer mit Amber, mit Ihr habe ich noch Kontakt, natürlich weiß er davon nichts und ich bete jeden Tag, dass er es auch nicht herausfindet.
Erst gestern Abend habe ich wieder eine Tracht Prügel bezogen, weil Ihm sein Ei noch zu weich war. Er hat mich geschlagen und getreten, in meinen Bauch, meine Rippen, gegen meine Beine und gegen meine Arme. Ins Gesicht hat er mich noch nicht geschlagen, weil ich ja arbeiten muss und man könnte ja sonst etwas bemerken. Er ist sehr darauf bedacht mich nur da zu verletzen, wo man es unter Kleidung verstecken kann. Da ich auch würge male am Hals habe, bin ich heute dazu gezwungen einen Rollkragenpullover zu tragen, damit niemand etwas bemerkt.
Durch meine Verletzungen dauert es natürlich länger mit dem anziehen aber schneller geht es nun mal nicht. Endlich bin ich fertig und betrete die Küche unserer kleinen Zweizimmerwohnung, in der Er schon auf mich gewartet hat. Er tritt auf mich zu, packt mich bei den Haaren und zieht mich zum Tisch.
„Wo ist mein Frühstück? Bist du denn zu gar nichts nütze, du Schlampe?“ er ist völlig außer sich vor Wut, was meine Angst noch verstärkt.
„Es tut mir leid, es hat mit dem Anziehen länger gedauert, weil ich überall blaue Flecken habe.“
„Das ist doch nicht mein Problem oder? Du weißt ganz genau, wann ich mein Frühstück haben will und da hat es auch fertig zu sein.“
„Ich weiß es tut mir leid, es wird nicht wieder vorkommen.“
„So leicht kommst du mir nicht davon. Ich werde mir im Laufe des Tages eine passende Strafe für dich einfallen lassen.“
Mittlerweile hat er mich mit der Brust auf den Tisch gedrückt und steht hinter mir. Seine Hände beginnen meinen Arsch zu betatschen und sich zwischen meine Beine zu schieben. Zum Glück trage ich eine lange Hose und keinen Rock.
„Ich würde dich jetzt gerne ficken du Schlampe aber das hebe ich mir für später auf. Da kann ich auch gleich mal nachsehen ob du einen anderen Schwanz drin hattest so selten wie du mich noch ran lässt.“
Mir steigen die Tränen in die Augen, die ich aber schnell wieder zu unterdrücken versuche, denn immer wenn ich weine wird er noch aggressiver. Endlich lässt er von mir ab und setzt sich auf einen Stuhl und ich sehe zu Ihm schnell etwas zum Frühstück zu zubereiten.
Ich bin froh das ich nach dem Frühstück zur Arbeit gehen kann und Ihn bis heute Abend nicht sehen muss. Mein Weg zur Arbeit ist nicht sonderlich weit aber zu Fuß ist es für mich zu anstrengend also fahre ich mit dem Bus. Ich arbeite in einer Bank und bin auch sehr zufrieden, doch wie lange noch.
Man tuschelt, das es nicht gut um die Bank gestellt ist. Sie würde wohl kurz vor der Pleite stehen und somit wären wir dann alle Arbeitslos. Das wäre das schlimmste was mir passieren könnte, denn diese Arbeit ist die einzige Möglichkeit das Haus zu verlassen.
Als ich in die Bank komme, mache ich mich sofort an die Arbeit und kann somit die Gedanken an meine Schmerzen und meinen Mann verdrängen. Um kurz nach zehn klingelt mein Telefon und ich gehe mit meinen üblichen Spruch ran.
„Hallo Süße, wie geht es dir?“
„Hallo Amber, es geht mir gut.“ Es ist zwar gelogen aber ich kann mit niemanden auch nicht mit Ihr über die Sache sprechen.
„Das freut mich. Hör mal, ich bin morgen für ein paar Tage beruflich in der Stadt. Hast du Lust dich mit mir zu treffen?“
Shit, wie soll ich das machen ohne das er es erfährt. Ich würde Sie so gerne wiedersehen.
„Hallo Pru, bist du noch da?“
„Ähm.. Ja, na klar. Wie wäre es zu meiner Mittagspause?“
„Ich dachte zwar wir gehen abends was trinken aber Mittagessen klingt auch gut. Ok, wie spät soll ich dich abholen?“
„So gegen halb eins.“
„Schön, dann bis dahin, Süße. Ich freue mich.“
„Ich mich auch, Bye.“
Ich lege auf und schwelge in Erinnerungen. Mit Amber war ich zusammen in der Schule. Wir haben gemeinsam unser Abitur gemacht und waren danach gemeinsam im Urlaub in Europa. Ich werde diese Reise nie vergessen, damals war ich noch fröhlich, lebensfroh und quirlig. Ich war all das, wovon heute nichts mehr übrig ist. Dort habe ich auch meinen Mann kennengelernt, er war auch im Urlaub mit seiner damaligen Freundin. Eigentlich habe ich mich von Ihm ferngehalten, da er ja vergeben war aber wir waren im selben Hotel und sind uns immer wieder über den Weg gelaufen. Sein Aussehen hat mich damals umgehauen, dunkle Haare etwas zwischen schwarz und braun, grüne Augen mit langen Wimpern, voller sinnlicher Mund und einen durchtrainierten Körper. Immer wieder hat er meine nähe gesucht und mich in Gespräche verwickelt. Am Ende meines Urlaubs haben wir unsere Nummern ausgetauscht und wollten in Kontakt bleiben, was dann auch passiert ist. Wir haben uns getroffen, telefoniert und Emails geschrieben. So führte eines zum anderen, ich zog zu Ihm und machte dort meine Lehre zur Bankkauffrau. Amber hatte sich in einer anderen Stadt bei einem großen Konzern eine Ausbildung zur Industriekauffrau ergattert.
Somit hatten wir nur noch telefonisch Kontakt, der aber auch immer seltener wurde aber nie abgebrochen ist.
Plötzlich steht mein Chef vor mir und reißt mich aus meinen Gedanken.
„Mrs. White, wo sind Sie denn mit Ihren Gedanken?“
„Oh, Entschuldigung. Was kann ich für Sie tun?“
„Kommen Sie bitte in mein Büro. Jetzt.“
Shit, das klingt nicht gut. Sofort erhebe ich mich und folge Ihm.
„Es tut mir leid Mrs. White aber die Bank wird geschlossen zum nächsten ersten. Ich sage Ihnen das jetzt schon, genau wie den anderen Mitarbeitern, dass Sie sich nach etwas neuem umschauen können. Es tut mir wirklich leid aber ich konnte die Schließung nicht verhindern.“
Wie betäubt sitze ich hier und starre Ihn an. Nach einer gefühlten Ewigkeit, erhebe ich mich langsam, wegen der Schmerzen, verabschiede mich und gehe an meinen Schreibtisch zurück.
Ich hatte also doch recht mit meinen Gefühl, Mist. Wenn ich daran denke, was Shawn dazu sagt und wie er reagiert, beginne ich zu zittern. Er wird mir die Schuld geben und wieder völlig ausrasten. Sagen muss ich es Ihm aber, denn ich glaube nicht, dass ich so schnell wieder eine Stelle finde. Den restlichen Tag bin ich nur halb bei der Sache, nicht nur wegen meine Arbeitsstelle oder wegen Shawn, nein, es ist durch die Schmerzen an meinen Rippen. Ich halte es bald nicht mehr aus, nicht einmal mehr die Tabletten helfen. Wahrscheinlich ist mein Körper schon immun gegen das Schmerzmittel, da ich es zu oft einnehme.
Etwas schwindelig und benommen, verlasse ich um kurz nach vier die Bank und mache mich auf den Weg nach Hause. Ich muss mich immer wieder irgendwo festhalten, weil sich alles dreht und vor meinen Augen verschwimmt.
Die Tabletten die ich nehme, sind sehr stark und man soll Sie zu den Mahlzeiten nehmen, doch ich habe nichts gegessen, ich bekomme einfach nichts runter. Wahrscheinlich geht es mir darum so schlecht. Zu Hause angekommen, lege ich mich erst einmal kurz auf die Couch und hoffe das es mir bald besser geht, bevor ich das Essen für meinen Mann herrichten muss. Ich muss wohl eingenickt sein, denn als ich wieder aufwache ist es schon kurz vor sechs und er wird gleich von der Arbeit kommen. Schnell springe ich von der Couch, sinke aber mit einem lauten Schrei, vor Schmerz wieder zurück und erhebe mich dann langsamer.
Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig mit dem Essen machen, als er schon mit wütender Miene in der Küche steht. Die Angst kriecht bei seinem Ausdruck in mir hoch aber ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen. Er sieht so gut aus mit seinem dunklen Anzug und seinen dunklen Haaren aber hier trifft es voll zu, dass Aussehen nicht alles ist und nichts über die Person sagt.
„Hallo, wie war dein Tag?“
„Sehe ich so aus als hätte ich einen guten Tag gehabt?“
„Nein, entschuldige.“
„Dann stell auch nicht so dämliche Fragen. Was gibt es zu Essen?“
„Rinderfilet mit Kartoffeln und Gemüse.“
„Gut, ich mach nur schnell frisch, dann komme ich.“
Warum ist er immer so gereizt? Ich kann doch nichts dafür wenn er einen schlechten Tag hatte, schließlich war meiner auch nicht besser. Schnell richte ich die Teller her und stelle sie samt Besteck und einen Glas Wein auf den Tisch. Mit mürrischer Miene setzt er sich mir gegenüber und beginnt zu essen. Während ich wieder nur darin umher stochere, ich bekomme einfach nichts runter in seiner Gegenwart, er macht mir Angst und diese Angst schnürt mir die Kehle zu.
Als er fertig ist steht er auf, nimmt sich ein Bier aus dem Kühlschrank und geht zum fernsehen in das Wohnzimmer und ich räume die Küche auf. Kaum bin ich damit fertig, steht er hinter mir und reißt mir die Haare nach hinten.
„Ich glaube wir hatten heute noch was vor. Los zieh dich aus ich will dich ficken.“
Er lässt von meinen Haaren ab und steht mit verschränkten Armen vor mir um mir dabei zu zusehen. Vorsichtig ziehe ich mir den Pullover über den Kopf und ziehe meine Hose aus.
„Warum dauert das solange Schlampe, das geht schneller.“
Fest packt er mich, an meinen schon blauen Oberarmen und reißt mich an sich. Sein Mund legt sich auf meinen und er leckt mit seiner Zunge über meine Lippen. Ohne seinen Kuss zu unterbrechen öffnet er meinen BH und kneift mir dann fest in die Brust. Es ist jedoch kein zärtliches kneifen sondern ein sehr schmerzhaftes, danach unterbricht er den Kuss und zieht mir meinen Slip aus.
„Ich werde dich jetzt ficken aber erst muss ich nachsehen ob du schon einen anderen Schwanz in deiner Fotze hattest.“
Brutal drückt er meine Beine auseinander und steckt mir zwei Finger rein, die er dann wieder raus zieht und daran riecht. Mich überkommt Übelkeit und Ekel, wie konnte ich diesen Mann einmal lieben, einen Mann der mich gleich nehmen wird ohne zu fragen ob ich es will.
„Los leg dich mit dem Bauch auf den Tisch und mach die Beine breit.“
Da ich nicht sofort reagiere, holt er mit der Faust aus und schlägt mir auf die Schulter. Es tut höllisch weh und ich sacke zusammen, doch er zieht mich an den Haaren nach oben zum Tisch und legt mich drauf. Mit seinem Bein spreizt er meine bis zur Schmerzgrenze, er positioniert sich zwischen meinen Beinen und öffnet seine Hose. Ohne Vorwarnung und ohne das ich bereit bin, also feucht, stößt er hart in mich hinein, woraufhin ich laut schreie.
„Oh ja Baby, das gefällt dir. Du willst es doch hart du Hure.“
Mit einer Hand packt er plötzlich meine Haare und zieht sie nach hinten, wieder schreie ich vor Schmerz auf und meine Tränen laufen meine Wangen runter.
„Hör auf zu schreien, du Miststück.“ Kurz unterbricht er seine Folter um ein Tuch aus seinem Sakko zu holen und mir dieses in den Mund zu stopfen, danach macht er weiter. Es tut so weh, doch Ihn interessiert das nicht, er denkt sogar noch ich hätte Spaß. Zum Glück ist er kurze Zeit später fertig und lässt von mir ab, ehe er aber die Küche verläßt wendet er sich nochmal zu mir um und meint.
„Du ziehst dich nicht an, vielleicht will ich dich später nochmal.“
Nein bitte nicht, denke ich mir. Ich blute und bin wund und am Ende meiner Kräfte. Als er endlich weg ist, gehe ich ins Bad und wasche mich, es brennt wie verrückt weil ich gerissen und wund bin, doch Ihm ist es scheißegal. Wie lange halte ich das noch durch, manchmal wünschte ich, ich wäre Tod, dann wäre ich nicht länger diesen Qualen ausgesetzt.
„Pru du Schlampe, komm her. Ich will dich im Mund ficken.“
Oh nein, ich will nicht aber ich muss.
„Komm her und knie dich vor mir.“
Ich tue was er sagt, denn ich weiß was passiert, wenn ich mich Ihm widersetze.
Kaum knie ich da, packt er meinen Kopf und rammelt seinen Penis in meinen Mund bis zum Gaumen, was bei mir einen Brechreiz auslöst.
„Warum würgst du, bin ich Dir zu eklig?“
Heftig schüttele ich mit dem Kopf und sage. „Nein, aber du warst so grob.“
„Ich war also grob. Ich werde dir zeigen was grob ist.“ seine Augen sind zu schmalen Schlitzen gezogen und seine Hände zu Fäusten geballt. Er stößt mich mit seinen Beinen von sich und tritt nach mir, bevor er sich auf mich wirft und sich auf mich setzt. Seine rechte Faust holt aus und verpasst mir einen Schlag in die Seite, seine linke trifft meine Rippen. Ich bitte Ihn aufzuhören und schnappe nach Luft, doch er lässt nicht von mir ab, sondern legt sich auf mich und dringt wieder voller Brutalität in mich ein. Diesmal kann ich meine Tränen nicht unterdrücken und lasse Ihnen freien Lauf. Immer wieder bitte ich Ihn aufzuhören, weil er mir weh tut aber er reagiert nicht und meint nur das ich es doch so will. Ich merke deutlich das er gleich kommt aber kurz vorher zieht er sich aus mir zurück und zwängt Ihn mir in den Mund.
„Los saug und diesmal richtig. Ich will in deinem Mund kommen und du wirst es schlucken. Wehe es geht auch nur ein Tropfen daneben, dann wiederholen wir das ganze.“
Mir tut alles weh und meine Tränen laufen aber ich tu mein bestes um Ihn endlich zufrieden zu stellen, denn noch einmal überstehe ich nicht das weiß ich jetzt schon. Als er kommt presst er meinen Kopf fest an sich und ergießt sich in mir, woraufhin ich schlucke und aufpasse das nichts raus läuft.
„Gut gemacht. Jetzt kannst du dir wieder etwas anziehen.“ Er erhebt sich und steigt über mich hinweg. Ich bleibe einfach liegen und weine, vor Schmerz, Erniedrigung und Scham.
Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen wieder öffne, geht gerade die Sonne auf. Beim versuch Aufzustehen tut mir alles weh und ich entdecke einen großen Fleck Blut zwischen meinen Beinen, auf den Teppich. Den muss ich auf jeden Fall wegmachen, bevor er aufwacht, ansonsten drohen mir wieder Schläge. Es gelingt mir erst beim dritten Versuch aufzustehen. Durch seine Schläge gestern habe ich jetzt auch bei meinen linken Rippen ein riesiges Hämatom, welches mir unendliche Schmerzen bereitet. Auch zwischen meinen Beinen tut alles weh, was ich erst richtig beim Wasserlassen merke. Es brennt höllisch, wobei ich jedes mal zusammen zucke. Ich kann nicht mehr, jetzt vergewaltigt er mich schon. Wie weit will er denn noch gehen? Ich schmiere mir etwas Salbe auf meine Blessuren, nachdem ich mich geduscht habe und ziehe mich dann an. Zum Glück habe ich den Blutfleck wegbekommen und auch das Frühstück fertig, bis er aufsteht. Ohne irgendwas zu sagen setzt er sich und nimmt das Essen zu sich, bevor er einfach geht, was mich aufatmen lässt.
Im Büro kann ich mich heute nicht konzentrieren, geschweige denn bewegen. Es tut alles weh und zwischen meinen Beinen brennt es, so dass ich es kaum noch aushalten kann, doch irgendwie schaffe ich es. Um kurz vor halb eins stehe ich vor der Bank und warte auf Amber. Ich entdecke Sie schon von weiten und bin fasziniert von Ihrem aussehen. Sie sah schon immer toll aus aber jetzt sieht Sie Hammer aus. Ihre rotblonden Haare leuchten regelrecht was sich auch in Ihren schönen grünen Augen widerspiegelt. Man sieht deutlich Ihre Eleganz mit der Sie sich in Ihrem weißen Etuikleid und den hohen Pumps bewegt. Kaum ist Sie bei mir schließt Sie mich in die Arme und ich schreie, weil mir alles wehtut.
„Hey Süße, hab ich dir weh getan?“
„Nein, nicht so schlimm. Ich bin bloß gestern gestürzt. Es ist alles ok.“
Mit einem argwöhnischen Blick mustert Sie mich von Kopf bis Fuß.
„Na lass dich mal anschauen Pru. Sehr dünn bist du geworden und siehst etwas krank aus. Was ist los?“
„Nichts, Ehrlich, es ist alles in Ordnung.“
Wieder dieser Blick, dem ich versuche auszuweichen. „Sicher?“
„Ja, komm lass uns essen gehen.“
„Na gut.“
Sie hakt sich bei mir unter und wir schlendern in ein kleines Lokal um die Ecke. Nachdem wir unsere Bestellung aufgenommen haben schaut Sie mich wieder mit diesem Blick an. Sie lehnt sich auf Ihrem Stuhl zurück und tippt mit Ihrem Zeigefinger an die Lippen.
„Prudence,“ ach herrje, wenn Sie mich mit vollem Namen anspricht, will Sie auf etwas hinaus.
„was ist los, raus mit der Sprache. Du bist dürr, hast Augenringe und siehst nicht sehr glücklich aus. Ich kenne dich und weiß das etwas nicht stimmt, also behaupte nicht das Gegenteil. Wir sind schon lange befreundet und ich kenne dich, also.“
„Es ist nur... ich habe gestern erfahren das ich zum nächsten ersten Arbeitslos bin.“
„Weiß Shawn das schon?“
„Nein“ sage ich ganz leise und senke den Kopf
„Warum nicht? Schau mich an Prudence.“
langsam hebe ich den Kopf und meine Augen schwimmen in Tränen. Sofort kommt Sie zu mir, setzt sich neben mich und nimmt mich in den Arm.
„Hey, es wird alles wieder gut. Sag mir doch bitte was los ist. Ich mache mir Sorgen.“
„Ich kann nicht, Amber.“
„Du kannst mir alles sagen.“
Zwischenzeitlich tritt der Kellner an den Tisch und stellt unser Essen ab.
„Amber, er schlägt mich.“
„Wer schlägt dich, Shawn?“
ich nicke und putze mir erst einmal die Nase.
„Er verprügelt mich regelrecht und gestern hat er mich zweimal vergewaltigt.“
Ich schau zu Amber und sehe Ihre weit aufgerissenen Augen.
„Pru das ist schrecklich. Warum hast du Ihn noch nicht verlassen?“
„Er bringt mich um, wenn ich Ihn verlasse. Er würde mich suchen und finden und dann umbringen, einen Shawn White verlässt man nicht, sagt er immer.“
„Komm mit auf die Toilette, ich will deine Verletzungen sehen und du musst deine Tränenspuren wegmachen. Komm.“
Gemeinsam betreten wir die Damen Toilette und sind allein. Langsam ziehe ich meinen Pullover über den Kopf und sehe Ambers wutverzerrtes Gesicht.
„Dieses Schwein, dieser Mistkerl. Oh Pru das tut mir so leid. Warum hast du mir nichts gesagt? Warst du beim Arzt, das sieht übel aus und könnte sogar gebrochen sein.“
„Nein ich kann nicht zum Arzt, der würde Fragen stellen, das geht nicht.“
„Ok, ok, zieh dich wieder an. Ich werde mir etwas überlegen.“
Ohne ein Wort treten wir wieder an unseren Tisch und essen. Es ist das erste Mal seit langem das ich wieder mehr als nur zwei Häppchen esse.
„Also pass auf Pru, ich habe mir was überlegt. Du kannst auf keinen Fall bei Ihm bleiben,“
„Amber ich kann nicht....“
„lass mich aussprechen. Ich werde für dich bei mir eine Stelle suchen und wohnen kannst du erst mal bei mir. Ich habe eine große schöne Wohnung, dass wäre also kein Problem. Mit der Stelle das muss ich erst abklären aber ich denke das dürfte kein Problem sein. Sobald alles unter Dach und Fach ist, hole ich dich hier mit Sack und Pack ab. So leicht wird er dich auch nicht finden, denn er weiß ja nicht wo du bist.“
„Ich weiß nicht Amber, ich habe Angst?“
„Weiß er wo ich wohne?“
„Nein, er weiß nicht einmal das wir Kontakt haben, er hat es mir verboten. Ich melde mich immer von der Arbeit aus bei die.“
„Das ist gut, also hätte er dann keine Ahnung das du bei mir bist. Leider muss ich jetzt los und ich lasse dich echt ungern hier alleine bei Ihm. Versprich mir auf dich aufzupassen. In spätestens zwei Tagen melde ich mich bei dir und dann muss alles sehr schnell gehen.“
„Ja ich verspreche es und Danke Amber. Ich glaube ohne dich würde ich das nicht schaffen und würde mir irgendwann das Leben nehmen.“
Mittlerweile haben wir bezahlt und stehen vor dem Lokal. Sie nimmt mich mit Tränen in den Augen in die Arme und sagt.
„Sag so etwas nie wieder. Hörst du, ich bin immer für dich da. Ich helfe dir gerne und hätte ich das eher gewusst, wärst du schon lange nicht mehr hier. Bitte pass auf dich auf und lass dir nichts anmerken. Bye Süße und Kopf hoch, wir kriegen das hin.“
„Ja, Bye und bis bald.“
Wir winken uns noch gegenseitig zu, bis ich mich abwende und wieder in die Bank gehe.
Am Abend bin ich froh, das er anscheinend bessere Laune als wie gestern hat, denn er schnauzt mich nicht an und schlägt mich auch nicht. Den ganzen Abend nicht, er geht seelenruhig ins Bett und ich folge Ihm sobald er eingeschlafen ist.
Kapitel 2
Selbst am nächsten Morgen, scheint er nicht aggressiv sondern normal.
„Ich werde heute später nach Hause kommen, ich muss nach der Arbeit noch zum Chef.“
Bei dieser Bemerkung, wird sein Blick kalt und fies und ich bekomme Angst, doch schnell ändert sich sein Blick wieder und er schaut mich an.
„Gut, was möchtest du Essen heute Abend?“
„Mir egal, mach irgend was.“
Er steht auf und geht, zwanzig Minuten später gehe ich auch zur Arbeit und hoffe das Amber sich bald meldet, denn bei seinem Blick vorhin bezüglich seinem Chef, weiß ich was mir heute Abend blüht.
Kaum sitze ich an meinem Tisch, läutet das Telefon und ich lächele als ich merke das es Amber ist.
„Hallo Süße alles okay? Hat er dir wieder was getan?“
„Hallo, nein, zum Glück nicht.“
„Schön, also pass auf. Ich hole dich heute ab, ich möchte nicht das du noch einen Tag länger dort bist. Ich habe Angst um dich und will dich in Sicherheit wissen. Eine Bleibe hast du ja bei mir und mit der Arbeit das regele ich noch. Mein Boss kommt erst morgen Abend wieder von seiner Geschäftsreise. Ist das okay für dich?“
„Ja ist es. Ich weiß nicht wie ich das je wieder gut machen kann.“
„Das musst du nicht, dafür sind Freunde da. Ich bin in einer Stunde bei Dir vor der Bank und hole dich. Klär du alles mit deinem Chef. Bis gleich.“
„Ja. Bis gleich.“
Oh Gott, was soll ich denn meinem Chef sagen.
Mir wird schon was einfallen. Vor seiner Tür klopfe ich und trete erst nach seiner Aufforderung ein.
„Mr. Miller, ich möchte bitte mit sofortiger Kündigung die Bank heute schon verlassen. Es hat sich eine Situation ergeben, die es mir unmöglich macht länger hier zu bleiben. Sie können auch gerne mein Gehalt einbehalten.“
„Warum denn so plötzlich Mrs. White, was ist denn passiert?“
„Das kann ich Ihnen leider nicht sagen.“
„In Ordnung, wenn es denn unbedingt sein muss. Ich wünsche Ihnen viel Glück für Ihre Zukunft. Ihren Lohn bekommen Sie selbstverständlich noch. Auf Wiedersehen.“
Er streckt mir seine Hand entgegen, die ich ergreife mich bedanke und verabschiede. Als ich zur aus der Bank heraustrete, steht Amber schon mit Ihrem Mercedes vor der Tür und wartet auf mich.
„Bist du bereit für ein neues Leben Süße?“ sagt Sie als ich eingestiegen bin.
„Ja los, bevor ich es mir anders überlege.“
„Das würde ich dir zutrauen aber ich würde es nicht zulassen.“
Sie hält kurze Zeit später vor meiner Wohnung, die wir gemeinsam betreten. Meine Sachen zu packen dauert nicht lange, da ich sowieso nicht viel habe und so sind wir schnell fertig und starten in mein neues Leben.
„Schlaf etwas Süße, die Fahrt wird eine Weile dauern.“
„Wie lange denn?“
„Wenn der Verkehr so bleibt denke ich so um die fünf Stunden.“
„Okay und danke nochmal.“
„Hör auf dich ständig zu bedanken, es ist selbstverständlich für mich meine beste Freundin vor so einem Schwein zu schützen.“ Sie sagt das etwas grimmig und ich verkneife mir lieber eine Antwort.
Anscheinend habe ich doch etwas geschlafen, denn als ich wach werde, meint Sie wir wären gleich da. Ich schaue aus dem Fenster und merke das wir mitten in einer Stadt sind, in der viel Verkehr herrscht und die Leute hektisch umher laufen. Sie biegt ab und fährt in eine Tiefgarage, wo Sie Ihren teuren Mercedes auf einen Parkplatz abstellt und aussteigt. Ich folge Ihr etwas unsicher und möchte nach meinem Koffer greifen, aber Sie war schneller.
„Lass mich den nehmen und komm. Dort drüben ist der Aufzug.“
„Du musst meinen Koffer nicht nehmen, das kann ich selber.“
„Nein, du bist viel zu schwach und zu dünn. Du hebst dir noch einen Bruch und jetzt komm.“
Ich steige nach mir ein und frage mich ob ich hier das richtige tue oder ob es falsch ist einfach wegzulaufen ohne ein Wort.
„An was denkst du?“
„Ob ich das richtige tue.“
„Ja das tust du und hättest es schon viel eher tun müssen.“
Die Aufzugtüren schließen sich und wir fahren nach oben in die zehnte Etage, direkt in Ihre Wohnung, wie ich bemerke als sich die Türen öffnen.
Da Sie merkt, wie überwältigt ich bin, nimmt Sie meine Hand und führt mich rein. Erst im Wohnzimmer lässt Sie mich los und bittet mich Platz zu nehmen.
„Setz dich. Ich hole uns was zu trinken. Was möchtest Du?“
„Ein Wasser bitte.“
„Okay kommt gleich.“
Die Wohnung scheint riesig zu sein, allein der Wohn-Essbereich scheint schon knapp 70qm zu sein. Wer weiß wie viele Zimmer es noch gibt.
„Trink und dann zeige ich Dir den Rest und dein Zimmer.“
„Ich habe ein eigenes Zimmer?“
„Natürlich, was dachtest du denn? Das du auf der Couch schläfst? Meine Wohnung ist sehr groß und ich habe drei Gästezimmer, drei Bäder und eine eigene Bibliothek. Du weißt ja wie gerne ich lese.“
„Wie kannst du dir das leisten?“
Sie lacht Ihr berühmtes Amber lachen, bei dem Sie den Kopf in den Nacken legt und laut los prustet.
„Ich habe einen sehr gut bezahlten Job und leite einer der vielen Filialen davon. Ich habe eine steile Karriere hingelegt und möchte noch mehr erreichen.“
„Das klingt sehr gut. Bist du glücklich, vermisst du was?“
„Nein ich vermisse nichts, mir geht es sehr gut.“
„Hast du einen Mann an deiner Seite?“
„Mehr oder weniger, es ist kompliziert. Aber lassen wir das, komm ich zeig dir die Wohnung. Ich habe nachher noch meinen Hausarzt herbestellt, er soll sich deine Verletzungen anschauen. Schau mich nicht so an, es ist zu deinem eigenen Schutz.“
„Aber wenn ich meine Krankenkarte benutze wird er mich finden.“
„Die Untersuchung lass ich auf meinen Namen laufen. Ich bin über die Firma gut versichert und jetzt komm.“
Da ich immer noch höllische Schmerzen habe, dauert es etwas länger um mich zu erheben aber es gelingt mir immer irgendwann.
„Also hier ist der Wohn-Essbereich, dort hinten neben der Terrasse befindet sich ein Bad.“
Während Sie mir alles erklärt und zeigt folge ich Ihr, mit wachsendem erstaunen.
„Und hier ist die Bibliothek.“ Sie öffnet die Tür rechts von mir und betritt einen großen Raum, der bis unter die Decke mit Bücherregalen gefüllt ist und in der Mitte des Raumes eine braune Ledercouch, einen Ledersessel und einen Tisch beinhaltet. Immer noch den Raum betrachtend zieht Sie mich hinter sich her, eine Wendeltreppe hinauf.
„So hier ist mein Zimmer und eine Tür weiter deines, wenn es dir gefällt.“
Sie lässt mir den Vortritt und ich öffne langsam die Tür. Das Zimmer ist der Wahnsinn, es ist groß hell und einfach wunderschön. Es besteht aus einem weißen, riesigen Bett, einem großen Fenster, welches vom Boden bis zur Decke reicht, einen Schrank der fast die ganze Wand zu meiner rechten einnimmt und einer Frisierkommode. Ehrfürchtig betrete ich den Raum und lasse meine Finger über die schönen Möbel streichen.
„Gefällt es Dir?“
„Ob es mir gefällt? Es ist ein Traum, einfach wunderschön.“
„Das freut mich und hier ist dein Bad. Ich wollte das du ein Zimmer mit Bad hast um dich Frisch zumachen. Das Zimmer nebenan ist durch dieses Bad verbunden. Aber ich habe momentan keinen weiteren Besuch also gehört es dir alleine.“
Momentan interessiert mich das Bad nicht, ich stehe vor dem Fenster und schaue auf die Stadt und die Menschen vor mir.
„Ist alles okay Pru?“
„Ja es ist nur alles noch neu.?“
„Du gewöhnst dich daran. So jetzt mach dich ein bisschen frisch, Dr. Smith wird gleich kommen.“
Ich nicke Ihr zu und Sie lässt mich allein. Wieder überkommen mich meine Ängste. Wird er mich finden, werde ich es allein schaffen? Ich bin Amber wirklich dankbar aber ich möchte Ihr auch nicht ewig auf die Pelle rücken. Sie wird auch bald wieder Ihren Freiraum brauchen. Vielleicht habe ich ja Glück und Sie verschafft mir schnell eine Stelle.
Um fertig zu sein wenn der Arzt kommt, gehe ich in das Bad und halte die Luft an. Es ist ein Traum aus weiß und schwarz. Die Toilette und das Waschbecken sind in schwarz, während die riesige, ovale Badewanne in weiß ist und die Dusche wieder in schwarz. Die fliesen sind abwechselnd weiß und schwarz und an der Wand befindet sich ein großer bis zum Boden reichender Spiegel, der gegenüber von dem über den Waschbecken hängt.
Etwa dreißig Minuten später komme ich nach unten und sehe wie sich Amber mit einem schon etwas älteren Herren unterhält.
„Ah Hallo Pru, komm her, das ist Dr. Smith. DR. Smith, das ist meine Freundin Prudence.“
„Guten Tag, Dr. Smith.“ Er scheint ein freundlicher Mann zu sein, mit seinen grauen Haaren und seiner Brille die auf der Nasenspitze sitzt und seinen offenen, guten Augen.
„Guten Tag, Prudence. Ihre Freundin hat mir schon einiges erzählt. Ziehen Sie bitte Ihr Oberteil aus, das ich mir die Sache mal ansehen kann.“
Ich mache was er sagt und höre deutlich wie er die Luft einsaugt bei meinem Anblick.
„Das sieht übel aus. Tut das denn nicht weh?“
„Doch, ich habe schon Tabletten genommen aber die wirken nicht mehr. Amber die sind in meiner Handtasche, könntest du Sie bitte holen.“
Sofort geht Sie und holt die Tabletten und der Arzt schaut Sie sich an.
„Mh, die sind recht stark und Sie sagen die helfen nicht. Wie lange nehmen Sie die schon?“
„Seit ca. zwei Jahren“
„Okay, ich werde die Stelen jetzt abtasten, das könnte weh tun. Sagen Sie es mir wenn es gar nicht mehr geht.“
Vorsichtig tastet er die Stellen an meinen Rippen ab und ich schließe die Augen und halte die Luft an vor Schmerz.
„Auf der rechten Seite ist eine Prellung, es kann auch sein, das da mal gebrochen war aber schon verwachsen ist auf der linken Seite allerdings sind drei Rippen gebrochen und ich muss Ihnen einen straffen Verband anlegen, der aber die Schmerzen erträglicher machen wird. Der Rest sind Hämatome und Prellungen, keine weiteren Brüche. Haben Sie sonst noch Verletzungen?“
„Ja meine Beine haben auch Hämatome aber die schmerzen nicht all zu sehr .“
„In Ordnung. Wie sieht es im Intimbereich aus? Wie ich hörte hat er Sie vergewaltigt.“
„Es wird besser, es brennt nur sehr beim Wasserlassen.“
„Das werden Faser Risse sein und Sie werden Wund sein. Ich lasse Ihnen eine Salbe da und Tabletten für die Schmerzen. Bei den Tabletten aber bitte nur drei Stück am Tag nehmen, sollte es gar nicht anders gehen, nehmen Sie hiervon noch eine aber am besten erst Abends. Die machen sehr schläfrig. Den Verband lassen Sie bitte eine Woche dran, dann schaue ich es mir noch einmal an und schonen Sie sich.“
„Danke Dr. Smith.“
„Nichts zu danken, bis in einer Woche.“
In der Zeit wo ich mich wieder anziehe, schafft Amber Ihn zum Lift und verabschiedet sich.
„So nun leg dich auf die Couch und Ruhe dich aus. Ich mache uns was zum Abendessen. Keine Widerrede, du hast es gehört, schonen.“
Kurze Zeit später sitzen wir beim Abendessen, welches aus Nudeln mit Käse und einem Glas Wasser besteht.
„Was denkst du, wie hat er reagiert, als er nach Hause kam und du warst nicht da.“
„Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen.“ allein bei dem Gedanken daran, beginne ich zu zittern und ich bekomme eine Gänsehaut. Sofort ist Amber bei mir und schließt mich in die Arme.
„es ist gut, Süße. Du bist in Sicherheit, du brauchst keine Angst mehr haben. Komm ich bring dich ins Bett, du musst völlig fertig sein.“
Wie ein kleines Kind bringt Sie mich ins Bett, hilft mir beim auskleiden und bei Nachtwäsche anziehen und deckt mich dann zu.
„Wenn irgendwas ist, ich bin nebenan. Du kannst jederzeit rüber kommen.“
„Danke Amber, ehrlich Danke für alles was du für mich tust.“
„Mach ich gerne und jetzt Schlaf.“ Sie drückt mir noch, wie bei einem kleinen Kind, einen Kuss auf die Haare, löscht das Licht und schließt die Tür von außen.
Völlig k.o schlafe ich schnell ein, werde aber in der Nacht durch einen Alptraum wach. Ich bin völlig durchgeschwitzt und zittere am ganzen Leib. Erst nach einer Weile beruhige ich mich wieder und kuschele mich wieder in mein Kissen. Als ich das nächste Mal wach werde, ist es hell und die Sonne scheint.
Ich bleibe noch ein bisschen liegen und genieße es, wie die Sonne mein Gesicht durch das Fenster wärmt. Beim Klopfen an der Tür erschrecke ich mich fast zu Tode, doch nur kurz, denn Amber steckt Ihren Kopf zur Tür rein.
„Na Schlafmütze ausgeschlafen? Komm aufstehen, ich helfe dir beim waschen und anziehen.“
„Ich habe gut geschlafen, bis auf einen Alptraum.“
Langsam stehe ich auf, die Schmerzen sind zwar besser geworden aber noch nicht ganz weg. Amber ist wirklich ein Engel, Sie zieht mich aus und wäscht mir vorsichtig den Rücken. Den Rest wasche ich mir alleine, nur beim anziehen ist Sie mir nochmal behilflich.
„Wie spät ist es eigentlich?“
„Es ist schon nach eins. Du warst wirklich k.o. Komm wir gehen nach unten, ich hab dir was zu Essen gemacht.“
„Warum hast du mich denn nicht geweckt? Ich habe noch nie solange geschlafen.“
„Warum sollte ich dich wecken? Du hast den Schlaf gebraucht und jetzt komm.“
Unsicher folge ich Ihr nach unten, wo ein leckerer Salat mit Hähnchenbrust auf dem Tisch steht. Plötzlich merke ich was für ein Hunger ich habe und mache mich darüber her. Amber beobachtet mich und schmunzelt vor sich hin.
„Ich muss noch etwas arbeiten Pru. Leg du dich doch etwas auf die Terrasse und genieße das Wetter. Sobald ich fertig bin komme ich nach.“
Ich nicke zu Ihrem Vorschlag und gehe hinaus um mich auf einer der vier Liegen auszustrecken. Es ist zum Glück nicht zu heiß sondern sehr angenehm um sich eine Weile hierher zu legen. Wieder kehren meine Gedanken an Shawn zurück. Ob er mich suchen wird? Wird er mich finden? Was werden meine Eltern denken, vor allem was wird er Ihnen sagen? Leider kann ich Sie nicht anrufen, es wäre zu riskant, Sie werden sich bestimmt Sorgen machen um mich. Bei diesem Gedanken füllen sich meine Augen mit Tränen. Die Amber sofort bemerkt als Sie zu mir aus die Terrasse kommt.
„Hey was ist denn los?“
„Ich musste gerade an meine Eltern denken und welche Sorgen Sie sich um mich machen werden, wenn Shawn Ihnen sagt, das ich weg bin.“
„Mach die darüber jetzt keine Sorgen, das bekommen wir hin. Lass noch etwas Zeit vergehen, dann kannst du dich bei Ihnen melden.“
„Ja, du hast ja recht.“
„Na siehst du. Ach übrigens, heute Abend kommt mein Chef vorbei. Er muss ein paar wichtige Unterlagen bei mir abholen. Es stört dich doch hoffentlich nicht?“
„Nein warum sollte es?“
„Na ich kann Ihm ja schlecht nur die Papiere in die Hand drücken und Ihn wieder vor die Tür setzen, er wird bestimmt noch ein Glas Wein trinken wollen.“
„Läuft da was zwischen euch?“
Sie bricht in ein schallendes Gelächter aus und schüttelt den Kopf.
„Nein um Gottes willen. Er sieht zwar echt zum anbeißen aus aber er ist nicht mein Typ.“
Nach diesem Gespräch liegen wir beide da und starren in die Ferne, keine von uns beiden sagt etwas, wir liegen einfach da und genießen die Ruhe um uns herum.
Nachdem wir genug Sonne getankt haben, bereiten wir beide was zum Essen vor und unterhalten uns über früher. Dabei muss ich immer wieder lachen, was aber nicht ganz ohne Folgen bleibt, denn jedes mal zucke ich vor Schmerz zusammen. Es ist mir aber in dem Moment egal, denn so gelöst und frei habe ich mich die letzten Jahre nicht mehr gefühlt.
Nachdem Essen setzen wir uns mit einem Glas Wein auf das Sofa und unterhalten uns weiter. Da ich noch keine von den Tabletten genommen habe und es auch nicht vor habe, gönne ich mir ein Glas. Wir sind völlig vertieft in unsere Erinnerungen, das wir gleichermaßen zusammenschrecken als jemand klingelt. Amber erhebt sich und geht zur Klingel.
„Hallo“
„Ich schicke Ihnen den Aufzug runter.“
Sie kommt zurück und sagt mir das Ihr Chef kommt. Ich schaue Sie mit großen Augen an und setze mich aufrecht hin. Es dauert nicht lange und er steht vor Amber. Auch wenn Sie sich leise unterhalten, bekomme ich es trotzdem mit.
„Guten Abend ,Mr. Black. Kommen Sie doch bitte rein.“
„Guten Abend, Mrs. Grow. Störe ich auch nicht?“
„Nein, ich habe nur meine beste Freundin da, der es nicht gut geht.“
„Ach was fehlt Ihr denn?“
„Sie wurde von Ihrem Mann schwer misshandelt und ich habe Sie dort raus geholt. Aber kommen Sie doch mit, dann stelle ich Sie vor.“
Amber kommt mit Ihm um die Ecke und ich erstarre. Als Sie sagte er sieht zum anbeißen aus, hat Sie nicht übertrieben. Vor mir steht der Mann der, der Traum einer jeden Frau ist. Groß bestimmt um die 1,85 m, dunkelblonde leicht gewellte Haare, braune, offene Augen, gerade Nase, sinnliche Lippen und ein Körper der nur so strotzt vor Muskeln, breite Schultern, schmal Hüften und lange Beine.
„Mr. Black das ist meine Freundin Prudence White, Prudence das ist mein Chef Mr.Black.“
Wir reichen uns einander die Hände ehe ich mich wieder auf das Sofa setze und er sich mir gegenüber auf einen Sessel.
„Mr. Black, darf ich Ihn auch ein Glas Wein anbieten?“
„Gerne, danke.“
Amber entfernt sich und geht in die Küche um ein Glas für Ihn zu holen und er sitzt da, die Beine übereinandergeschlagen. Mit den Ellenbogen stützt er sich auf seinen Oberschenkeln ab, während seine Zeigefinger an seiner Lippe liegen und er mich anschaut. Warum schaut er mich denn so an? Habe ich etwas falsch gemacht oder was falsches an? Gut ich trage keine Markenklamotten sondern nur eine kurze Stoffhose und ein normales Top aber ich will ja auch nicht zu einer Gala. Unter seinem Blick wird mir unwohl und ich schaue auf meine Hände die ich im Schoß gefaltet habe. Er hat einen Blick der einem Durch und Durch geht, als könne er einem bis auf den Grund der Seele schauen. Zu Glück kommt Amber wieder und reicht Ihm das Glas. Die beiden Unterhalten sich eine Weile über die Arbeit, er tut es jedoch ohne den Blick von mir zu lösen und ich fühle mich immer unwohler in meiner Haut.
Kapitel 3
Ich halte das bald nicht mehr aus, ich muss hier raus.
„Ähm … entschuldigt mich bitte einen Moment.“
„Alles okay Süße?“
„Ja ich bin gleich wieder da.“
Schnell haste ich an Ihm vorbei um aus seinem Blickfeld zu verschwinden. Gerade als ich an der Treppe bin höre ich wie er Amber nach mir ausfragt.
„Was hat der Mann Ihrer Freundin mit Ihr angestellt?“
„Warum fragen Sie?“
„Sie wirkt sehr verängstigt und sitzt hier wie ein scheues Reh.“
„Das wundert mich nicht. Er muss Sie wohl schon seit einer längeren Zeit misshandeln. Momentan hat Sie am ganzen Körper Prellungen und frei gebrochene Rippen von Ihm und noch einiges mehr aber das möchte ich nicht sagen.“
„Verstehe und Sie wollen Sie jetzt beschützen und hier behalten?“
„Warum fragen Sie so komisch? Trauen Sie mir das nicht zu? Ihr Mann weiß nichts von mir, da Sie eigentlich keinen Kontakt zu mir haben darf. Also weiß er auch nicht wo Sie ist.“
„Er wird Sie früher oder später finden, spätestens wenn Sie die Scheidung will.“
„Soweit denken wir noch nicht, jetzt ist es wichtig das Sie wieder zu Kräften kommt und Ihre Verletzungen verheilen ob Ihre seelischen jedoch irgendwann verheilen weiß ich nicht.“
„Sie haben Recht.“
Ich habe genug gehört und gehe wieder zurück, obwohl ich eigentlich nach oben wollte. Da ich aber verhindern will, das die Beiden weiter über mich reden, gehe ich lieber wieder zurück.
„Da bist du ja wieder, möchtest du noch ein Glas Wein?“
„Nein danke.“
„Mr. Black, ich hole mal Ihre Unterlagen und würde Sie dann gerne noch etwas fragen.“
„In Ordnung.“
Wieder schaut er mich so an, was will er denn von mir? Hat er Mitleid, das kann er sich sparen. Als ich wieder zu Ihm schaue, schaut er mir direkt in die Augen und unter seinem Blick, den ich nicht deuten kann, werde ich rot. Ich nehme all meinen Mut zusammen und spreche Ihn darauf an.
„Warum schauen Sie mich die ganze Zeit an?“ versuche ich mein Glück, kann seinem Blick, der belustigt scheint, zumindest zucken seine Mundwinkel, nicht lange stand halten und senke den meinen wieder.
„Werden Sie nicht gerne angeschaut?“
„Nein“
„Gut zu wissen. Warum nicht?“
Ich hebe meinen Kopf, schaue aber mit Absicht an Ihm vorbei in Richtung Küche und zucke mit den Schultern. Gott sei Dank, kommt in diesem Moment Amber wieder und reicht Ihm die Unterlagen, die er schnell überfliegt.
„Mr. Black, Prudence also Mrs. White sucht eine neue Arbeitsstelle und da wollte ich Fragen, ob Sie eventuell etwas für Sie hätten?“
Sofort hebt er den Blick von seinen Unterlagen und schaut zu mir.
„Sie hat als letztes in einer Bank gearbeitet...“
Er hebt seine Hand und sagt.
„Stopp, das soll mir Mrs. White selber sagen. Also Sie suchen einen Job, als was würden Sie denn gerne Arbeiten?“
„Ähm.. das ist mir eigentlich egal. Hauptsache ich habe einen Job.“
„Haben Sie eine Ausbildung?“
„Ja, ich habe eine Ausbildung als Bankkauffrau und diese mit der Note eins bestanden.“
„Gut, ich werde sehen was ich tun kann und jetzt möchte ich mich verabschieden. Wir sehen uns ja morgen bei der Konferenz. Mrs. Growe, Mrs.White einen schönen Abend noch.“
Als er mir die Hand zum Abschied reicht lächelt er mich mit einem tausend Watt lächeln an, bei dem meine Beine zu Pudding werden. Dieser Mann ist mehr wie heiß aber solche Typen kenne ich, schließlich bin ich mit einem solchen Exemplar verheiratet. Einmal reicht mir für den Rest meines Lebens.
„Puh endlich, ich dachte schon er will hier Wurzeln schlagen. Hast du bemerkt wie er dich immer angesehen hat?“
„Ja und es war mir mehr wie unangenehm.“
„Warum, gefällt er dir nicht?“
„Darum geht es nicht aber das letzte was ich jetzt brauche ist ein Mann zum ersten habe ich einen und der reicht. Zum zweiten hat man einen solchen Mann nie alleine und zum dritten weiß man nie was sich hinter einer schönen Fassade befindet.“
Amber prustet los und schmeißt sich auf das Sofa.
„ Eins zu Null für dich Pru. Du hast vollkommen recht. Ich muss jetzt aber langsam ins Bett, schließlich muss ich morgen wieder arbeiten. Gehst du auch zu Bett?“
„Ja, obwohl ich nichts gemacht habe bin ich erledigt.“
„Soll ich dir wieder helfen?“
„Nein danke, ich denke ich komme klar.“
„Gut. Achso morgen früh kommt meine Haushälterin Hannah. Sie wird dich bemuttern und alles für dich tun. Sie ist eine echte Perle. Ich rufe dich in meiner Pause mal an und jetzt Schlaf schön.“
„Danke du auch.“
Die Nacht verläuft wie die davor, eigentlich schlafe ich recht gut, bis auf diese ständigen Alpträume. Zum Glück wache ich eher auf, als den Tag davor. Heute ist es kurz nach neun und ich öffne zuerst die Fenster und atme tief die frische Luft ein. Was mich aber schnell an meine Rippenprellung und meinen Bruch erinnert. Also lasse ich das lieber und gehe nach unten um mir Frühstück zu machen. Doch als ich unten ankomme, steht dort schon eine Frau und werkelt in der Küche. Wer ist das? Ach ja, das muss Hannah die Haushälterin sein.
Sie dreht sich um und entdeckt mich.
„Guten Morgen, ich bin Hannah und Sie sind bestimmt Mrs. White.“
„Guten Morgen, ja die bin ich aber nennen Sie mich doch bitte Pru oder Prudence.“
„Okay Pru, was darf ich Ihnen zum Frühstück machen?“
„Ähm.., machen Sie sich bitte keine Umstände meinetwegen. Ich kann mir schnell selber etwas machen.“
„Das kommt gar nicht in Frage, Mrs. Growe hat mir die Anweisung gegeben, mich um Sie zu kümmern. Also?“
„Na schön dann bitte Müsli und einen Kaffee. Danke.“
„Kein Problem, kommt sofort.“
Es dauert nicht lange und mein Frühstück steht bereit, was ich mir schmecken lasse. Hannah ist derweil schon wieder mit anderen Aufgaben beschäftigt und beachtet mich nicht weiter. Ich frage mich was ich heute den ganzen Tag so anstellen soll, schließlich kenne ich mich hier in der Stadt nicht aus. Außerdem habe ich Angst, dass mich jemand sieht der mich kennt und es Shawn mitteilt.
Das wäre eine Katastrophe, schon allein bei dem Gedanken, das er mich hier finden könnte überzieht sich mein Körper mit einer Gänsehaut. Ich kann mir bildlich vorstellen, was er mit mir machen würde, würde er mich finden.
Also gehe ich nach meinem Frühstück in Ihre Bibliothek und lese ein bisschen, die Auswahl bei Amber ist schließlich riesig. Nachdem ich eine weile gelesen habe, reicht es mir dann aber auch und ich überlege was ich jetzt machen kann. Noch während ich darüber nachdenke tritt Hannah ein und reicht mir das Telefon.
„Mrs. Growe für Sie.“
„Dankeschön. Hallo Amber.“
„Na Süße, was machst du?“
„Ich habe gerade gelesen und jetzt überlege ich was ich noch machen könnte.“
„Wie wäre es mir ausruhen?“
„Das ist nichts für mich, den ganzen Tag herumliegen und nichts tun.“
„Das glaube ich dir schon aber was willst du denn machen?“
„Ich weiß es nicht, am liebsten rausgehen aber ich traue mich nicht.“
„Verstehe, pass auf wenn du rausgehen möchtest dann tu es. Zieh dir eine Sonnenbrille an und binde dir ein Tuch um den Kopf, da wird dich schon niemand erkennen. Entferne dich aber nicht zu weit vom Haus!“
„Mal sehen, wie läuft es bei dir so?“
„Stressig, irgendwie geht es hier drunter und drüber. Ich muss jetzt auch Schluss machen, solltest du rausgehen nimm bitte ein Handy mit. Tschau Süße.“
„Ja mach ich, Bye.“
Soll ich es wirklich wagen, soll ich mich nach draußen trauen? Warum eigentlich nicht, es ist so schönes Wetter und mit den Vorsichtsmaßnahmen müsste es schon klappen.
Also nichts wie los zum Verkleiden. Als ich fertig bin und in den Spiegel schaue, erkenne ich mich kaum wieder, mal sehen was Hannah meint.
„Und Hannah, kann ich so rausgehen?“
„Natürlich Pru, ich bezweifele das Sie jemand erkennen wird. Aber bitte bleiben Sie in der Nähe und sein Sie in zwei Stunden wieder da, sonst mache ich mir Sorgen.“
Warum sollte Sie sich um mich Sorgen machen, Sie kennt mich doch gar nicht.
„Versprochen, sind Sie dann noch da?“
„Ja, ich werde warten bis Sie wieder da sind.“
„Okay, bis dann.“
Ich winke Ihr nochmal zu und verschwinde Richtung Aufzug. Es herrscht reges treiben auf der Straße, die Leute rennen schon regelrecht von rechts nach links. Ich lasse mich davon aber nicht beeindrucken und laufe die Straße runter, während ich mir die Schaufenster und die Umgebung anschaue. Als ich zu einem kleinen Park komme, setze ich mich auf eine Bank und halte mein Gesicht in die Sonne.
Es tut gut einfach mal nichts zu tun und die Seele baumeln zu lassen, doch auf Dauer ist das nichts für mich.Ich brauche eine Beschäftigung, ich möchte gebraucht werden. Lange halte ich das so nicht aus, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf. Ob ich bei Amber´s Chef eine Stelle bekomme? Er scheint ja wirklich großzügig zu seinen Angestellten zu sein, aber mir macht er Angst oder besser gesagt mir flößt er einen Heiden Respekt ein.
Schon alleine sein Blick, es kommt ein vor als würde er einen damit durchbohren. Ich mag es nicht wenn man mich so beobachtet, da werde ich nervös und mir wird unwohl. Wird das immer so sein, das er mich so ansieht, wenn ja kann ich nicht für Ihn arbeiten. Ich würde nichts auf die Reihe bekommen und er würde mich für eine dumme Pute halten, die für alles zu Dumm ist.
Na ja vielleicht klappt es ja auch gar nicht, wir werden sehen. Langsam mache ich mich wieder auf den Rückweg, ich möchte ja nicht das sich jemand um mich sorgt.
„Hallo Hannah, ich bin wieder da.“
„Schön das freut mich, das Essen ist auch fertig. Machen Sie sich schnell frisch und dann können Sie essen.“
Ehrlich man könnte meinen ich wäre wieder bei meiner Mutter, die hat mir auch immer das Essen gemacht und mich bemuttert. Es ist zwar schön aber ich glaube ich könnte mich nicht daran gewöhnen. Ich habe zeitig gelernt, selbstständig zu sein und mich selbst zu versorgen. Meine Eltern mussten immer arbeiten und wir hatten keine Haushälterin, wir haben alles selber gemacht. Deswegen ist es jetzt für mich ungewohnt und neu.
Unten in der Küche steht schon mein Teller bereit, mit frischen Salat und einem Stück Fisch.
„Hannah vielen Dank, es war sehr köstlich.“
„Das freut mich Kindchen, möchten Sie noch etwas.“
„Nein danke, ich werde mich jetzt noch etwas auf die Terrasse legen.“
„Gut dann mache ich Feierabend, bis morgen.“
„Bis morgen und schönen Tag noch.“
„Danke.“
Als Sie weg ist lege ich mich nach draußen und lausche der leisen Musik, die ich drinnen an der Anlage eingelegt habe. Es ist klassische Musik, die ich so sehr liebe und bei der ich immer abschalten kann. Ich weiß nicht wie lange ich hier lag, doch das klingeln des Telefons reißt mich aus meinen Träumen.
„Hallo, Anschluß Mrs.Growe, Sie sprechen mit Mrs. White.“
„Guten Tag, Mrs. White, hier ist Mr. Black.“
„Oh Hallo, Amber ist noch nicht da. Soll ich Ihr was ausrichte?“
„Nein, ich rufe Ihretwegen an.“
„Meinetwegen, warum?“
„Könnten Sie morgen zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen?“
„Äh... Ja natürlich, leider habe ich keine Arbeitszeugnisse hier.“
„Das macht nichts, bringen Sie mir einfach einen Lebenslauf mit. Wann könnten Sie denn hier sein?“
„Die Uhrzeit ist eigentlich egal, ich bin ja den ganzen Tag da.“
„Schön, dann kommen Sie doch am besten gleich früh um neun.“
„Okay, dann bis morgen. Auf Wiederhören.“
„Wiederhören“
Soll ich mich jetzt darüber freuen oder lieber die Flucht ergreifen? Schaffe ich es für diesen Mann zu arbeiten, der mir solchen Respekt einflößt?
Am besten spreche ich mit Amber darüber, wenn Sie kommt.
Was leider noch eine ganze Weile gedauert hat. Sie kam erst nach neun und sieht ziemlich fertig aus, als Sie zu mir kommt und mich mit einer Umarmung begrüßt.
„Du siehst fertig aus, Amber.“
„Das bin ich auch, in der Firma ist die Hölle los.“
„Komm setz dich, möchtest du was trinken?“
„Ja, ein Glas Wein wäre nett.“
„Hol ich Dir.“
Als ich Ihr das Glas Wein hole, schaue ich immer wieder zu Ihr rüber. Wie so dort liegt, die Beine auf den Sessel gelegt und Sie nach hinten gebeugt auf der Couch und die Augen geschlossen. Sie sieht wirklich fertig aus. Ob ich Ihr trotzdem von dem Anruf erzähle?
„Hier dein Wein.“
„Danke. Wie war dein Tag so?“
„Ich war draußen und saß ein bisschen im Park um die Ecke, dann hat dein Chef angerufen.“
Sofort ist Sie hellwach und starrt mich an
„Ja und was wollte er?“
„Ich soll morgen zu einem Vorstellungsgespräch mit einem Lebenslauf vorbeikommen.“
„Das klingt doch super. Warum schaust du so komisch?“
„Ich weiß nicht ob ich hingehen soll?“
„Warum?“
„Dein Chef, macht mir etwas Angst. Er flößt mir einen Heiden Respekt ein.“
„So ist er. Du musst das so sehen, er leitet eine riesige Firma und hat Verantwortung, da kann er nicht wie ein x-beliebiger Mann auftreten.“
„Ja das stimmt schon, aber er schaut mich so merkwürdig an. Hast du das gestern nicht gemerkt? Ständig hat er mich gemustert, das ist mir unangenehm und ich weiß nicht ob ich das schaffe.“
„Versuch es wenigstens. Wann sollst du da sein?“
„Um neun.“
„Das ist doch klasse, da kann ich dich mitnehmen. Ich muss morgen früh sowieso zu Ihm, noch etwas besprechen. Hast du den Lebenslauf schon fertig?“
„Nein, ich wollte nicht ohne deine Einwilligung an deinen Computer gehen.“
„Du kannst da immer ran, bei so was musst du nicht fragen. Na los dann wollen wir mal anfangen.“
Es dauert zum Glück nicht lange, denn viele Arbeitsstellen hatte ich ja nicht, wenn man es genau nimmt eine. Ich habe in der Bank meine Ausbildung gemacht und wurde dann übernommen. Schließlich gehen wir beide dann ins Bett um für morgen fit zu sein. Meinen Wecker habe ich mir auf 6.30 Uhr gestellt um keinen Stress zu haben.
Kapitel 4
Auf den Weg, mit Amber, zu Ihrem Boss, überlege ich nochmal ob ich alles habe.
Meine Unterlagen habe ich und ordentlich angezogen bin ich auch. Ich habe mich für ein graues Etuikleid mit Pumps und einen schwarzen Blazer entschieden. Meine Haare habe ich ordentlich frisiert und nach oben gesteckt und etwas Schminke aufgetragen. Also eigentlich ist alles okay, bis auf das ich bald sterbe so angespannt wie ich bin. Meine Hände fühlen sich kalt und feucht an und meine Wangen sind leicht gerötet.
„Hey Süße, wir sind da. Komm schon so schlimm wird es nicht werden.“
„Wenn du es sagst.“
Gemeinsam betreten wir das imposante Gebäude und bewegen uns direkt, ohne eine Anmeldung, zu den Aufzügen. Anscheinend kennt man Amber hier, ansonsten wäre uns garantiert jemand hinterher gelaufen.
„Alles in Ordnung Pru?“
„Es geht schon.“
„Jetzt mach dir nicht so viele Gedanken, er ist auch nur ein Mensch und du bist klug, schön und intelligent. Was soll da noch schief gehen?“
Ich nicke nur dazu und schaue auf meine Hände während wir nach oben in die zwanzigste Etage fahren. Als wir angekommen sind und aus dem Fahrstuhl treten schaue ich mich erst einmal um. Es ist beeindruckend, links von mir befindet sich eine riesige Theke mit drei Frauen, die eifrig arbeiten, rechts von mir befindet sich eine weiße Ledercouch mit silbernen Gestell und vier weißen Ledersesseln. Die Wände sind auch weiß und mit Bildern, die abstrakte Kunst zeigen, verziert.
Amber ist zum Tresen gegangen und meldet uns wahrscheinlich an, als Sie wieder zu mir kommt meint Sie.
„Setz dich, ich komme gleich wieder. Er möchte zuerst mit mir sprechen. Kopf hoch, du schaffst das. Sieh mich an Pru,“
Langsam hebe ich meinen Kopf und schaue in Ihr Gesicht.
„Glaube mir, wenn es jemand schafft dann du.“
Auf meinen Gesicht erscheint ein winziges lächeln und ich nicke.
Während ich hier sitze, schaue ich mich noch etwas um. Die Damen hinter dem Tresen, lächeln mir aufmuntern zu. Eine der Damen erkundigt sich freundlich, ob ich etwas trinken möchte aber ich verneine. Nach gefühlten dreißig Minuten kommt Amber wieder, jedoch nicht zu mir. Sie zeigt mir nur das Sie mir die Daumen drückt und verschwindet hinter einen anderen Tür.
Als ich meinen Blick wieder nach vorne richte, steht er plötzlich vor mir.
„Guten Tag Mrs. White. Kommen Sie doch bitte mit.“
„Guten Tag.“
Wieder dieser Blick denke ich mir während ich mich langsam erhebe und Ihm folge.
Er lässt mir den Vortritt und ich schreite in sein Büro, welches die Größe meiner Zweiraumwohnung hat. Auch hier ist fast alles in weiß gehalten, bis auf seinen Schreibtisch, dieser ist in einem dunklen braun und aus Holz.
„Nehmen Sie doch bitte Platz.“
Mit seiner rechten Hand weist er mir den Platz vor seinem Schreibtisch an und ich setze mich so elegant wie möglich.
„Haben Sie Ihren Lebenslauf dabei?“ fragt er nachdem er in seinem großen Bürostuhl platz genommen hat.
„Selbstverständlich.“ Über den Tisch hinweg reiche ich Ihm die Unterlagen.
Er beugt sich in seinem Stuhl nach hinten und ließt es ausführlich. Ab und an sieht man wie er eine Augenbraue nach oben zieht, was Ihn ziemlich sexy wirken lässt.
Als er fertig ist mit lesen erhebt er sich und kommt um den Tisch herum. Er stellt sich genau vor mich an den Schreibtisch und steckt seine Hände in die Hosentasche.
„Mrs. White, warum haben Sie Bankkauffrau gelernt?“
„Ich arbeite gerne mit Zahlen und Menschen und bei diesem Beruf kann man beides miteinander verbinden.“
„Aha, was würden Sie denn gerne hier in meinem Unternehmen machen, denn eine Bank habe ich hier nicht.“
„Ich weiß es nicht, es war ja auch eher Amber´s Idee als die meine. Sie hat Sie ja angesprochen auf einen Job, ich selber wäre nie auf die Idee gekommen.“
Auf diese Äußerung reagiert er überrascht und etwas gekränkt, denn er hebt eine seiner Augenbrauen und sein Blick wird anders, härter und eine Spur kälter.
„Also wollen Sie eigentlich überhaupt nicht in meinem Unternehmen tätig sein und stellen sich hier nur vor, auf Wunsch Ihrer Freundin?“
„Nein nicht ganz, Sie haben mich falsch verstanden. Ich wollte nur damit sagen, das ich selber nicht auf die Idee gekommen wäre, da Sie ja keine Bank haben.“
„Nun gut, lassen wir das.Erzählen Sie mir ein bisschen von sich.“
„Was möchten Sie denn wissen?“
Ich werde zunehmend nervöser, er steht vor mir und schaut mich von oben herab an. Sein Blick ist distanziert und kühl. Anscheinend habe ich etwas falsches gesagt und mir dadurch meine Chancen hier verbaut.
„Was machen Ihre Eltern und solche Sachen.“
„Meine Eltern sind großartig, Sie haben ein eigenes kleines Unternehmen in dem Sie mit Kosmetik handeln. Es ist zwar nicht groß aber Sie meinen immer, lieber ein kleines gut laufendes Unternehmen als ein großes welches schlecht läuft. Sie sind zufrieden mit dem was Sie haben. Meine Kindheit war schön, ich wurde geliebt und beschützt, musste aber sehr zeitig lernen Selbstständig zu werden, was mich aber nie gestört hat. Meine Eltern haben mich immer unterstützt und waren immer für mich da.“
„Das klingt gut. Warum sind Sie nicht in das Unternehmen ihrer Eltern mit eingestiegen?“
„Ich wollte immer selber was erreichen und mich nicht auf den Lorbeeren meiner Eltern ausruhen.“
„Lobenswert, was wollen Sie denn erreichen?“
„Mein Ziel war es immer, ein solides, normales Leben zu führen, mit einem guten Einkommen.“
„ Nun gut, also ich hätte eine Stelle bei mir im Lohnbüro. Dort hätten Sie weiterhin mit Zahlen zu tun und auch mit Leuten, denn Sie würden sich um die Lohnzahlungen der Mitarbeiter kümmern, sowie um die Aufträge die eingehen. Das heißt, Kostenkontrolle und Einsparmöglichkeiten. Sie müssten mit Kunden Kontakt aufnehmen und Angebote verschiedener Firmen einholen, vergleichen und mir das für Sie beste Angebot vorlegen. Aber das würden wir alles später nochmal genauer besprechen, falls Sie die Stelle annehmen würden.“
„Das klingt sehr interessant und ich würde es gern versuchen.“
„Schön, ich würde eine dreimonatige Probezeit vorschlagen und Sie könnten am Montag beginnen.“
„Ja, danke.“
„In Ordnung, dann kommen Sie bitte am Montag um acht ins Büro, dann kann ich Ihnen alles zeigen und Ihnen den Arbeitsvertrag mitgeben.“
Ich erhebe mich und er stellt sich in voller Größe vor mich um mich zu Verabschieden.
„Auf Wiedersehen Mrs.White.“
„Auf Wiedersehen, Mr.Black und nochmal Danke.“
„Nichts zu danken, wir werden sehen ob Sie den Ansprüchen genügen, denn eines sollten Sie noch wissen. Ich erwarte vollen Einsatz von meinen Leuten, Fehler oder Faulenzen werden bei mir nicht unterstützt. Ich erwarte von jeden der für mich arbeitet, das er genauso viel für das Unternehmen tut wie ich.“
Ich nicke nur und verlasse dann sein Büro, wo ich vor der Tür erst einmal tief Luft hole.
Als ich meinen Kopf nach links drehe, sehe ich Amber, die sich mit den Frauen an dem Tresen unterhält. Ich laufe zu Ihr und flüstere Ihr ins Ohr.
„Ich habe den Job, zwar erst einmal auf Probe aber immerhin.“
„Glückwunsch Süße. Das sind übrigens Thessa, Lola und Lilly.“
„Hallo, ich bin Prudence.“
Wir begrüßen uns gegenseitig und Sie drücken mir alle die Daumen für Montag. Ich denke mit diesen Damen werde ich gut klar kommen, Sie scheinen echt nett zu sein. Wir unterhalten uns noch ein bisschen bis wir alle durch einen Schrei herumfahren.
„Haben Sie alle nichts zu tun. Mrs. Growe ich glaube gerade Sie haben reichlich Arbeit, wenn ich mich recht entsinne. Ach und Mrs. White, ich hoffe doch das diese Plauderei nicht am Montag fortgesetzt wird. Sie sind alle hier um zu Arbeiten, schließlich werden Sie dafür bezahlt. Sollte ich so etwas noch einmal mitbekommen, werde ich meine Konsequenzen ziehen.“
Und schon verschwindet er wieder hinter seiner Tür, die er mit einem lauten Knall geschlossen hat. Wir alle schauen uns gegenseitig an und zucken mit den Schultern. Amber und ich verabschieden uns schnell und steigen in den Fahrstuhl, der soeben oben angekommen ist.
„Was war den mit dem los? So habe ich Ihn noch nie erlebt. Was hast du denn zu Ihm gesagt Pru?“
„Eigentlich nichts schlimmes, nur...“
„Was, raus mit der Sprache?“
„ Na ja, ich meinte ich hätte mich hier nie beworben. Das du es warst die nach einen Job gefragt hat. Anscheinend hat Ihm die Antwort nicht ganz gefallen, danach ist er wesentlich kühler und distanzierter geworden.“
„Mist, was hast du getan, du kannst Ihm das doch nicht so sagen! Darunter müssen wir jetzt hundertprozentig alle leiden, das bedeutet mehr Arbeit und wer weiß noch was.“
„Ehrlich, ist er immer so, wenn Ihm was nicht passt das er es an anderen auslässt? Ein wirklich eigenartiger Mann.“
„Nein er ist nicht bei jedem so, warum er gerade auf deine Antwort so reagiert, weiß ich nicht. Mir ist nur aufgefallen das er dich anders anschaut wie uns. Ihm scheint etwas an dir zu liegen.“
„Das soll er mal schön sein lassen, das letzte was ich jetzt brauche ist ein Mann der Interesse an mir hat.“ sage ich zu Ihr während wir zum Auto laufen.
„Kannst du dir ein Taxi nehmen? Ich muss dringend in mein Büro und meine Arbeit machen. Du brauchst auch nicht auf mich zu warten, es wird bestimmt sehr spät heute.“
„Kein Problem, es tut mir leid dass du jetzt wegen mir mehr zu tun hast Amber, ehrlich.“
„Schon gut, mach dir einen schönen Tag und denke bitte daran das du Dr. Smith anrufst, wegen der Kontrolle. Wenn du ab Montag arbeiten gehst, muss er jetzt schon nachschauen. Bye Süße, bis morgen früh.“
Sie winkt mir nochmal, steigt dann in Ihr Auto und rast davon. Ich bleibe stehen und halte nach einem Taxi Ausschau, kann jedoch keines sehen.
„Mrs. White, darf man fragen auf wen Sie warten?“
Ich bin so erschrocken, das mir ein kleiner Schrei entfährt, bevor ich Ihn anschaue.
„Alles okay, habe ich Sie erschreckt?“
„Äh... Ja, haben Sie. Ich warte auf niemanden sondern halte nach einem Taxi Ausschau.“
„Wo ist Mrs. Growe?“
„Sie musste dringend ins Büro.“
„ Aha, kommen Sie ich fahre Sie nach Hause.“
„Danke aber nicht nötig. Sie haben sicher wichtigeres zu tun.“
„Das stimmt wohl aber ich nehme mir die Zeit. Da ich sowieso in der Gegend wo Sie wohnen einen Termin habe ist es kein großer Umweg. Na kommen Sie, ich beiße nicht.“
Er lächelt mich an und wartet das ich Ihm folge. Um Ihn nicht noch mehr zu verärgern, folge ich Ihm zu seinem Auto, wo uns ein Mann mit dunklen Haaren und sehr breiten Schultern erwartet. Er ist riesig, sogar größer als Mr. Black und der ist schon groß.
Mr. Black lässt mir den Vortritt und ich setze mich hinten hinein und er folgt mir.
„Thomas, wir fahren erst Mrs. White nach Hause in die 30th Street.“
„In Ordnung Mr. Black.“
„Ist das Ihr Chauffeur?“ frage ich Ihn als wir losfahren.
„Thomas ist alles, Chauffeur, Bodyguard und Freund.“
„Aha.“
Die restliche Fahrt schweigen wir, bis zum Haus wo ich mit Amber wohne. Ich bedanke mich bei beiden und steige aus, als ich schon die Tür schließen will, hält er mich zurück.
„Mrs. White? Ich wollte Ihnen nur noch sagen, das ich mich auf unsere Zusammenarbeit sehr freue.“
Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll also nicke ich Ihm nur zu und schließe dann die Tür.
Was war das jetzt wieder? Dieser Mann ist eigenartig und wird es von mal zu mal, wo ich Ihn sehe mehr. Seine Stimmung ist so sprunghaft, von verletzt zu sauer, dann wütend und dann wieder nett und sympathisch. Ich werde wohl aus diesem Mann nie schlau werden. Na mir soll es eigentlich egal sein, ich habe nur beruflich mit Ihm zu tun. Und da werde ich sehen, dass ich Ihn nicht zu oft sehe.
Den restlichen Tag verbringe ich damit, den Arzt anzurufen, der am nächsten Tag vorbeikommen möchte und dann helfe ich Hannah beim Haushalt. Sie war zwar nicht begeistert aber nach einer langen Diskussion, konnte ich Sie doch noch überzeugen. Als Dankeschön lade ich Sie ein zum Essen zu bleiben und mir Gesellschaft zu leisten, was Sie gerne annimmt. So erfahre ich ein bisschen über Sie.
Sie ist 52 Jahre, geschieden und hat drei Kinder, die allesamt Erwachsen sind und über das Land verstreut leben. Sie tut mir ein wenig leid, denn Sie scheint einsam zu sein. Wir sitzen noch lange zusammen und trinken Wein und machen Scherze, aber kurz nach neun macht Sie sich dann auf den Weg nach Hause. Ich frage mich wann wohl Amber kommt, denn bis jetzt keine Spur von Ihr. Um kurz nach zehn lege ich mich dann hin, denn der Tag war doch recht anstrengend, auch wenn es meinen Rippen besser geht, ganz ohne Schmerz geht es doch noch nicht.
„Guten Morgen Amber. Wann bist du gestern nach Hause gekommen?“
„Morgen, so kurz nach elf glaube ich, auf jeden Fall recht spät. Bist du gestern gut nach Hause gekommen?“
„Ja Mr. Black hat mich gebracht.“
Bei dieser Aussage verschluckt Sie sich an Ihrem Kaffee. Ich klopfe auf Ihren Rücken bis Sie sich beruhigt hat.
„Ehrlich, das hat er noch nie gemacht. Zumindest weiß ich davon nichts und ich arbeite schon seit vier Jahren für Ihn. Glaub mir der sieht in dir was.“
„Ach Blödsinn, er war nur nett. Er hat mich dort stehen sehen und da er eh einen Termin in der Nähe hatte, hat er mich schnell hier abgesetzt.“
„Hat er das gesagt?“ Sie lächelt Ihr geheimnisvolles Lächeln.
„Ja, warum?“
„Ich weiß zufällig, das der Termin gestern auf der anderen Seite der Stadt war und nicht hier in der Nähe.“
„Warum sollte er mich anlügen?“
„Dreimal darfst du raten. Du musst nicht gleich rot werden, obwohl es dir sehr gut steht. Genieße es doch einfach, denk nicht immer nur nach. Du bist jung, schön, attraktiv und überaus schlau.“
„Das glaube ich nicht. Er hat bestimmt seine Frau oder Freundin und selbst wenn nicht. Ich habe momentan genug Probleme und einen Mann habe ich auch noch, da brauche ich keinen neuen. Davon bin ich erst einmal geheilt und ich werde es auch nicht genießen, dann denkt er noch, ich will was von Ihm. Ich werde Ihm am Montag, Geld geben, dafür das er mich hergefahren hat und jetzt lass uns dieses Thema beenden.“
„Okay, aber ich bleibe bei meiner Meinung. Hast du den Arzt angerufen?“
„Ja er müsste nachher kommen.“
„Schön, so Süße ich muss wieder los. Vielleicht sehen wir uns heute Abend. Wollen wir morgen ausgehen, es ist Wochenende und ich habe frei? Du kannst dir ja was überlegen. Tschau.“
„Mach ich, Tschüss.“
Eine Stunde später ist der Arzt da und sehr zufrieden. Ich brauche keinen Verband mehr und auch die restlichen Verletzungen sind gut abgeheilt. Trotzdem soll ich mich weiterhin schonen, denn der Bruch ist zwar verheilt aber ich werde trotzdem noch schmerzen haben. Ich verspreche es Ihm und er geht wieder.
Das erste was ich mache ist duschen, endlich mal wieder richtig duschen und mir den ganzen Schmutz runter waschen.
Heute kommt Hannah nicht also bin ich den ganzen Tag alleine und langweile mich. Zum lesen habe ich keine Lust auch nicht zum Musik hören oder rausgehen. Vielleicht hat ja Amber zeit und kann mit mir zu Mittag essen. Ich rufe Sie einfach mal an.
„Growe, Guten Tag.“
„Hi Amber ich bin´s. Hast du Zeit deine Mittagspause mit mir zu verbringen?“
Sie ist bei Ihm, denn ich höre wie Sie sich gerade für einen Moment entschuldigt.
„Es tut mir leid, das ich störe. Hätte ich das gewusst hätte ich nicht angerufen.“ sage ich etwas zerknirscht zu Ihr. Ich möchte nicht das Sie schon wieder wegen mir Ärger bekommt.
„Tut mir leid Süße, ich habe keine Zeit. Mein Terminkalender ist voll bis oben ran. Aber du kannst mir gerne was vorbei bringen unten in der Tiefgarage steht ein roter Saab, der Schlüssel hängt neben dem Aufzug. Ich bin hier etwa noch 45 Minuten mit Mr. Black beschäftigt aber danach kann ich mich für fünfzehn Minuten frei machen.“
„Klasse, ich freue mich. Möchtest du was bestimmtes?“
„Ein Sandwich wäre toll. Bis dann.“
Bevor Sie auflegt höre ich Ihn noch, wie er fragt, ob alles in Ordnung sei. Die Antwort höre ich nicht mehr, da Amber schon aufgelegt hat. In de Küche mache ich mich ans Werk und bereite Ihr ein Sandwich zu, packe es ein, nehme mir den Schlüssel und fahre in die Tiefgarage.
Das Auto ist wirklich toll und nachdem ich losgefahren bin, muss ich auch ehrlich sagen er lässt sich super fahren. Zum Glück habe ich mir den Weg gemerkt und finde auf Anhieb die Firma. Auf einen Besucherparkplatz stelle ich das Auto ab und mache mich auf den Weg zu Ihr.
Leider kennt mich hier noch keiner und ich werde vor dem Aufzug von einem Sicherheitsbeauftragten aufgehalten.
„Wohin wollen Sie Maám?“
„Ich möchte zu Mrs. Growe. Wir sind verabredet.?
„Warten Sie bitte einen Moment, das müssen wir erst kontrollieren.“
Dieser Kerl geht zu der Dame an der Anmeldung und gibt Ihr das weiter was ich sagte. Sie nimmt dass Telefon und ruft an, wen auch immer.
Es dauert trotzdem fast fünf Minuten, ehe dieser Kerl wiederkommt.
„Es tut mir leid Mrs. White. Ich wusste nicht das Sie ab Montag auch hier arbeiten. Ich gebe Ihnen gleich diesen Besucherausweis. Ihr richtiger wird im Laufe der nächsten Woche da sein. Schönen Tag noch.“
„Äh... ja... Ihnen auch.“
Woher kennt der jetzt meinen Namen, doch nicht von Amber. Na ja wer weiß. Oben angekommen steht Sie auch schon vor dem Lift und wartet auf mich.
„Hi Süße, alles gut?“
„Ja bis auf das man nicht reinlassen wollte.“
„Hä wieso?“
„Na mich kennt hier doch niemand und ich hatte ja auch nicht so einen Ausweis. Haben die dich nicht angerufen. Ich habe unten extra gesagt das ich zu dir möchte.“
„Nein, mich hat niemand angerufen.“
Lilly muss unsere Unterhaltung mitbekommen haben, denn Sie sagt uns, dass der Empfang bei Ihr angerufen hat und Sie das Gespräch zu Mr. Black durchgestellt hat.
Nun wissen wir Bescheid, wir bedanken uns und ziehen uns in einen Konferenzraum zurück.
„Na was hat der Doktor gemeint?“
„Die Brüche sind soweit gut verheilt, nur die Prellungen könnten noch eine Zeit lang schmerzen aber er ist sehr zufrieden. Ich soll mich nicht gleich übernehmen und mich weiterhin schonen.“
„Das klingt doch gut, ich freue mich. Hast du dir schon was wegen morgen überlegt?“
„Ja, ich würde gern ins Kino und vielleicht Essen gehen.“
„Klingt gut, machen wir. Du kannst ja schon mal schauen was läuft. Dein Sandwich ist lecker, danke dafür.“
„Gern geschehen.“
„So ich muss wieder. Wir sehen uns.“
Wir gehen gemeinsam raus und Sie begleitet mich noch zum Aufzug. Während ich warte, geht Sie wieder an Ihre Arbeit und Mr. Black gesellt sich zu mir.
„Hallo, wurden Sie dann ohne Probleme vorgelassen?“
„Ja, danke. Man hat mir auch gleich einen Ausweis ausgehändigt.“
Die Aufzugtüren öffnen sich und wir treten gemeinsam ein.
„Das freut mich. Und was machen Sie heute noch so und am Wochenende?“
Ich denke mir so, was geht Ihn das an, sage aber nur.
„Heute weiß ich noch nicht was ich mache und am Wochenende gehen ich und Amber ins Kino.“
„Klingt sehr entspannend. Wenn Sie Lust haben, kommen Sie doch mal in den Club meines Bruders. Der heißt „Fly Inn“, rufen Sie mich an, wenn Sie kommen wollen, dann kann ich Bescheid sagen, das man Sie ohne warten reinkommen.“
Er reicht mir seine Visitenkarte, auf der seine private Mobilnummer steht.
Ich sage nichts dazu, verabschiede mich jedoch schnell als der Aufzug zum stehen kommt und sehe zu das ich weg komme.
Warum macht er das, kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Was will er von mir? Kein Mann tut etwas ohne Hintergedanken, keiner. Soll ich eine Affäre werden oder eine neue Eroberung, eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten? Ich werde in Zukunft noch zurückhaltender sein Ihm gegenüber. Er scheint ja intelligent zu sein also wird er dann schon begreifen das er keine Chance hat. Zumindest hoffe ich das.
Amber ist wieder sehr spät nach Hause gekommen, es muss nach elf wieder gewesen sein. Ich lag schon im Bett und war eingeschlafen und habe nur die Tür von Ihrem Zimmer gehört.
Am nächsten Morgen bin ich schon eher wach wie Sie und bereite das Frühstück vor. Gerade als ich damit fertig bin, kommt Sie nach unten. Ihre Haare stehen in alle Himmelsrichtungen und in Ihrem Gesicht zeichnen sich deutlich die Kissenspuren ab.
„Morgen, komm setz dich. Ich habe Frühstück gemacht.“
„Morgen, das ist lieb danke.“
„Nach allem was du für mich tust ist dass das mindeste was ich tun kann.“
„Fang nicht wieder damit an.“
„Schon gut, ich wollte es nur einmal erwähnt haben.“
„Und was hast du gestern noch gemacht?“
„Ah jetzt wo du es sagst. Mr.Black hat uns in den Club seines Bruders eingeladen dem, oh wie hieß der noch.......ah ja Fly Inn, glaube ich.“
Amber lässt Ihr Brötchen fallen und schaut mich mit großen Augen an.
„Was? Habe ich was falsches gesagt?“
„Nein, aber dieser Club ist der exklusivste überhaupt. Da kommt man nicht einfach rein, da braucht man Kontakte.“
Ich zucke nur mit den Schultern und meine.
„Kann schon sein. Willst du dahin?“
„Ich wollte schon immer da rein aber ich weiß nicht. Was ist mir Dir?“
„Wenn du dort hin möchtest, okay. Ich muss Ihm nur Bescheid sagen.“
„Wie willst du das machen. Er ist heute nicht in der Firma?“
„Er hat mir seine Karte gegeben auf der steht seine Privatnummer.“
Wieder schaut Sie mich so an, offener Mund und große Kulleraugen.
„Was ist denn jetzt wieder?“ frage ich Sie mit belustigter Stimme. Ich muss mir das Lachen echt verkneifen. Sie sitzt vor mir, wie ein Fisch auf dem Trocknen.
„Er gibt die mal soeben seine Privatnummer, lädt dich in den angesagtesten Club ein und du fragst was los ist. Dieser Mann steht auf dich und will zeit mit dir verbringen.“
„Ich will aber nichts von Ihm und auch keine Zeit mit Ihm verbringen. Nur dir zuliebe gehe ich dort hin. Moment ich schreibe Ihm schnell.“
Sie lehnt sich zurück und genießt Ihr Frühstück mit einem grinsen im Gesicht das fast bis zu den Ohren reicht.
Die Antwort von Ihm kommt sofort.
„Ich freue mich. Eure Namen werden auf der Gästeliste erscheinen und an meinem Tisch Plätze reserviert.“
Oh nein, gerade das wollte ich nicht, aber absagen kann ich auch nicht. Amber freut sich doch so sehr und ich bin froh, wenn ich Ihr auch mal eine Freude machen kann.
Am Abend dann stelle ich mir die große Frage, was ziehe ich an? In einem solchen Club muss man bestimmt Designerklamotten anziehen oder so was. Letztendlich entscheide ich mich für ein schwarzes Kleid, welches bis obenhin geschlossen ist aber oberhalb der Brust und die Arme aus Spitze sind. Es ist auch nicht zu kurz sondern geht bis knapp übers Knie, es ist halt nur sehr eng und figurbetont. Noch ein paar hohe schwarze Pumps aus Samt an, ein paar silberne Kreolen und etwas mehr schminke wie sonst.
Amber bekommt kaum den Mund zu, als ich so die Treppen herunter komme.
„Mädchen, die Männer werden sich heute um dich reißen.“
„Glaube ich nicht. Du siehst sehr hübsch aus.“ sage ich zu Ihr. Sie ist schon ein echter Hingucker, rote lange Haare, kurzes rotes Kleid mit einem sehr gewagten Ausschnitt und Schuhe die sehr hoch sind. Ich könnte in diesen Dingern nicht laufen.
Da wir beide was trinken wollen, haben wir uns ein Taxi bestellt, welches auch schon da ist und wir sofort los können. Vor dem Club ist schon eine Menge los. Ich komme mir sehr blöd vor, einfach an den anderen vorbei zu gehen, direkt zu dem Türsteher.
„Hallo ihr Süßen. Steht Ihr auf der Liste? Selbst wenn nicht, gegen einen Kuss würde ich euch auch so reinlassen.“
„Danke sehr nett aber wir stehen drauf, White und Growe.“
„Ja stimmt, höchstpersönlich vom Chef eingeladen. Na dann mal rein mit euch und viel Spaß.“
Wir gehen an Ihm vorbei und bekommen noch einen Klaps auf den Hintern, ich ignoriere es einfach, da ich keinen Ärger oder Aufsehen will.
Auch drinnen ist schon mächtig was los. Der Club scheint riesig zu sein, neben einer wahnsinnig großen Tanzfläche, stehen überall schwarze oder weiße Ledersofas oder Sessel. Der Kontrast ist echt genial. In der Mitte des Clubs, genau an der Tanzfläche befindet sich eine ca. 10 m lange Bar, mit Männern und Frauen.
Auf uns steuert ein Mann zu der ein weißes kurzärmliges Hemd mit Fliege trägt und eine Schürze umhat.
„Guten Abend Mrs. White und Mrs. Growe, wenn Sie mir bitte folgen würden. Amber und ich schauen uns an und fragen uns wahrscheinlich beide, woher uns kennt. Ich zucke nur mit den Schultern und folge Ihm. An einem Tisch mit zwei Ledersofas, eine weiß, eine schwarz und 2 Sesseln ebenso einer weiß und einer schwarz, bleibt er stehen. Als er beiseite tritt, sehe ich Mr.Black und eine heiße Blondine um der er den Arm gelegt hat.
„Guten Abend die Damen, darf ich vorstellen das ist Maya, eine Freundin. Maya das sind zwei Mitarbeiterinnen, Mrs White und Mrs. Growe. Nehmen Sie doch bitte Platz.“
Nachdem er uns mit einem Händedruck begrüßt hat und wir der Dame freundlich zugenickt haben, setzen wir uns.
„Was möchten Sie trinken?“
Amber antwortet. „ Ich hätte gerne einen Cosmopolitan.“
„Ich schließe mich an.“
Mr. Black winkt einen der Kellner ran und gibt die Bestellung weiter, die in kürze am Tisch ist.
Es dauert nicht lange und Amber wird zum Tanzen aufgefordert, ich werde auch gefragt, lehne aber dankend ab.
Amber ist schon ziemlich lange tanzen und ich werde auch immer wieder aufgefordert, doch an meiner Meinung ändert sich nichts. Ich bleibe sitzen und lasse jeden Kerl abblitzen.
Diese Maya scheint echt auf Mr.Black zu stehen, denn Sie legt sich mächtig ins Zeug. Sie knabbert an seinem Ohr, streichelt über seine Brust oder über seinen Oberschenkel. Er scheint Sie gar nicht wahrzunehmen.
Langsam scheint Sie beleidigt zu sein, denn sie spricht Ihn an.
„John, was ist denn los? Warum bist du so abweisend zu mir?“
„Ich bin nicht abweisend, ich möchte bloß nicht das du mir hier versuchst die Kleider vom Leib zu reißen, dafür haben wir später Zeit.“
Also John heißt er und er will Ihr die Kleider vom Leib reißen. Soll er, wenn es Ihm Spaß macht.
„Pru? Darf ich Sie was fragen?“
Seit wann nennt er mich beim Vornamen?
„Natürlich“
„Warum tanzen Sie nicht. Sie wurden nun schon so oft aufgefordert?“
„Ich habe keine Lust. Momentan habe ich keinerlei Interesse am männlichen Geschlecht, weder zum tanzen noch zu sonst etwas Mr.Black.“
„Warum sind Sie dann hergekommen?“
Seine Augen schauen mich an voller Spannung und Erwartung. Denkt er etwa ich bin wegen Ihm hier?
„Ich bin wegen Amber hier. Sie wollte schon ewig mal her und kam nie rein.“
Er zuckt zusammen als hätte ich Ihm eine Ohrfeige verpasst. Mist, ich habe wieder was falsches gesagt. Es ist aber nun mal die Wahrheit, ich hasse lügen.
„Gut zu wissen. Also haben Sie vor den ganzen Abend hier zu sitzen und die Wand hinter mir anzustarren?“
„So könnte man es sagen.“
„Würden Sie auch nicht mit mir tanzen?“
Will er mich provozieren oder testen?
„Sie haben doch Ihre Begleiterin, tanzen Sie doch mit Ihr.“
„Das werde ich auch aber ich möchte auch einen Tanz mit Ihnen.“
„Warum?“
„Nur so, warum nicht?“
Ich weiß nicht was ich darauf erwidern soll. Also schaue ich Ihn nur an und sehe wie seine Mundwinkel zucken, als würde er sich ein lachen verkneifen. Er wollte mich Mundtot machen und hat es geschafft, mir fällt kein Grund ein warum ich nicht mit Ihm tanzen soll.
„Es gibt keinen Grund, ich gebe mich geschlagen. Einen Tanz mehr nicht.“
„In Ordnung, darf ich dann bitten?“
Widerwillig erhebe ich mich und lasse es zu das er meine Hand nimmt und mich zur Tanzfläche führt.
Er zieht mich zu sich heran, legt mir seinen anderen Arm um die Taille und beginnt zu tanzen. Ich muss ehrlich zugeben das er es kann. Er führt mich sicher und gut über die Fläche. Als er mich fester an sich heranzieht, versuche ich wieder auf Abstand zu gehen aber er lässt es nicht zu. Da ich wenn ich mich anstrenge schmerzen habe, lasse ich Ihn gewähren. Sein Kopf senkt sich zu meinen Ohr und er flüstert.
„Und ist es so schlimm? Sie sehen übrigens hinreißend aus. Ich kann die Männer hier schon verstehen, warum Sie alle mit Ihnen tanzen wollen. Wahrscheinlich wollen die meisten nicht nur das, sondern Sie wollen auch mit Ihnen ins Bett und Ihren heißen Körper verwöhnen. Ich wäre übrigens auch nicht abgeneigt.“
Sofort versteife ich mich und halte in der Bewegung inne. Ich schaue Ihn mit weit aufgerissenen Augen an und kann nicht fassen, was er da eben gesagt hat. Diesen Moment nutzt er und gibt mir einen leichten Kuss auf die Lippen. In diesen Moment erwache ich aus meiner Starre gebe Ihn eine Ohrfeige und sage.
„Tun Sie das nie wieder, haben Sie verstanden? Ich bin keine Ihrer Affären und habe auch nicht vor einer von diesen zu werden.“
Mit zusammen gekniffenen Augen und einem Mund der schmerzverzerrt ist, schaut er mich an.
„Wie prüde kann man denn eigentlich sein. Das war ein winziger Kuss. Zu Ihrer Beruhigung, ich möchte weder jetzt noch irgendwann eine Affäre mit Ihnen. Ich brauche eine sinnliche Frau, die es zu schätzen weiß, wenn man Ihr Komplimente macht. Die sich von mir am ganzen Körper verwöhnen lässt und sich mir lustvoll entgegenstreckt, keine Frau die sich schämt oder dergleichen. Sie haben Glück das die Ohrfeige hier und nicht im Büro passiert ist und jetzt noch einen schönen Abend.“
Er geht davon und lässt mich einfach stehen. Da mich die Leute schon anschauen, verlasse ich schnell die Tanzfläche und gehe erst einmal zur Toilette.
Zurück am Tisch sitzt Amber wieder da und noch ein Mann den ich jedoch nicht kenne.
Dieser wird mir aber am Tisch vorgestellt, es ist sein Bruder Brian, der heftig mit Amber flirtet. Eine Weile sitze ich da und merke, das Mr. Black mich immer wieder anschaut, doch ich ignoriere es, sage statt dessen zu Amber das ich heim will. Woraufhin Sie sich erhebt, noch schnell mit Brian die Nummern austauscht, sich verabschiedet und wir gehen. Ich habe keinem Tschüss gesagt, sondern bin einfach gegangen.
„Hey was ist los?“
„Ach Amber, der Abend war scheiße.“
„Warum?“ Sie klingt echt besorgt. Im Taxi erzähle ich Ihr die Kurzfassung und höre wie Sie die Luft einzieht.
„Das hätte ich nicht von Ihm gedacht aber ich habe dir gesagt, er steht auf dich.“
„Ja und ich wünschte es wäre nicht so. Ich habe weiß Gott genug Probleme, da brauche ich nicht noch mehr.“
„ Soll ich mal mit Ihm reden?“
„Nein besser nicht. Ich will dich da nicht mit reinziehen. Ich werde das selber am Montag klären.“
„Wie du willst.“
Das restliche Wochenende entspannen wir und relaxen ohne weitere Zwischenfälle.
Kapitel 5
Am Montagmorgen muss ich eher los wie Amber, also nehme ich wieder Ihr zweites Auto um auch pünktlich zu sein.
Durch meinen Ausweis komme ich jetzt auch ohne Problem rein und stehe kurze Zeit später vor seinem Büro und klopfe an.
„Herein“
Das klang nicht sehr freundlich aber ich nehme meinen Mut zusammen und trete ein.
„Guten Morgen Mr. Black.“
„Guten Morgen, nehmen Sie Platz.“
„ Bevor ich mich setze, möchte ich noch kurz etwas klären. Die Ohrfeige tut mir leid. Es kam so überraschend das bei mir die Sicherungen durchgebrannt sind. Ich habe eine schlimme Zeit hinter mir und das letzte was ich jetzt brauche ist einen Mann. Verstehen Sie das bitte nicht falsch, es ist gerade mal eine Woche her das ich meinen Mann verlassen habe. Die Erinnerung an das was er mir angetan hat ist noch viel zu frisch.“
Meine Augen füllen sich mit Tränen, die ich krampfhaft versuche zu unterdrücken indem ich den Kopf senke. Erst als sich eine Hand auf meine Schultern legt, hebe ich meinen Kopf wieder.
„Ich bin derjenige der sich entschuldigen muss. Ich bin Ihnen zu Nahe getreten und es tut mir leid. Ich weiß ja was Sie momentan durchmachen. Kommen Sie setzen Sie sich, dann können wir den Arbeitsvertrag durchgehen.“
Er führt mich zu dem Platz vor seinem Schreibtisch und drückt mich sachte darauf.
Gemeinsam gehen wir den Vertrag durch und ich unterschreibe. Danach zeigt er mir meinen Arbeitsplatz und bittet Kyle, die mit im Zimmer sitzt, mich einzuarbeiten.
6 Wochen später
Ich habe mich sehr gut eingearbeitet und die Arbeit macht mir sehr großen Spaß. Mr. Black scheint auch zufrieden zu sein, zumindest hat er nie etwas anderes gesagt. Er ist mir gegenüber freundlich aber zurückhaltend, wofür ich Ihm dankbar bin. Es gab keinerlei Zwischenfälle mehr. Wir sehen uns auch nur im Büro, privat haben wir keinerlei Kontakt.
Nur Amber hat noch Privat Kontakt zu Ihm, da Sie mit seinem Bruder zusammen ist und Sie sich da immer mal sehen. Sie wollte mich auch schon dabei haben aber ich habe immer dankend abgelehnt. Ich bin froh, dass das Verhältnis zwischen mir und Mr. Black wieder normal ist und möchte es nicht riskieren, das es sich wieder ändert.
Da Thessa krank geworden ist, übernehme ich heute Ihre Arbeit am Tresen, was hauptsächlich heißt, Telefondienst. Dieses Ding klingelt am laufenden Band, ich habe schon einen richtig trockenen Mund . Wieder klingelt es und ich gehe ran.
„Guten Tag, Büro Mr. Black von BB International. Was kann ich für Sie tun?“
„Hallo Pru, endlich habe ich dich gefunden. Du Flittchen, wenn du dachtest das du dich einfach aus dem Staub machen kannst hast du dich getäuscht.“
Mehr verstehe ich nicht, denn mir wird schwarz vor den Augen und ich kippe ohnmächtig vom Stuhl.
Lilly die es gesehen hat, ruft sofort nach Mr. Black und Amber, die gerade bei Ihm ist. Am Rand bekomme ich mit wie beide herausgestürmt kommen, er mich auf den Arm nimmt und leise auf mich einredet. Vorsichtig legt er mich auf die Couch im Wartezimmer und lässt dann Amber an mich ran.
„Hey Süße komm mach die Augen auf.“
Langsam komme ich wieder zu mir und breche sofort in Tränen aus. Ich schlage mir meine Hände vor´s Gesicht und weine. Mr. Black erkundigt sich in der Zeit bei Lilly was los ist, aber die weiß es nicht.
„Amber.....er weiß wo ich bin.“
„Wer weiß wo du bist?“
„Shawn..... er.... hat angerufen.“
Ich schaue Amber an und sehe Ihre vor Schreck geweiteten Augen.
„Mist. Was hat er gesagt?“
„ Endlich habe ich dich gefunden. Du Flittchen, wenn du dachtest das du dich einfach aus dem Staub machen kannst hast du dich getäuscht. Amber ich habe Angst, was soll ich denn jetzt tun?“
„Ich überlege mir was, bleib du erst einmal hier liegen.“
Sie entfernt sich von mir mit Mr. Black und ich sehe wie Sie miteinander reden.
„Mrs. White, schaffen Sie es mich in mein Büro zu begleiten?“
Ich nicke stumm, Amber hilft mir beim Aufstehen und stützt mich etwas ab während wir in sein Büro gehen.
Sie führt mich zu einem der Sessel in sein Büro und setzt sich auf den daneben. Mr. Black, setzt sich uns gegenüber und beginnt zu reden ohne mich aus den Augen zu lassen.
„Mrs. White, da Ihr noch Mann jetzt weiß wo Sie sind, sind Sie bei Mrs. Growe nicht mehr sicher. Sie würden nicht nur sich in Gefahr bringen sondern auch Sie.“
„Das will ich auf keinen Fall.“ sage ich dazwischen.
„Das glaube ich Ihnen, deswegen wäre es das Beste wenn Sie vorübergehend zu mir ziehen. Sagen Sie nicht gleich Nein.“
Er muss geahnt haben, dass ich das sagen werde, halte aber meinen Mund.
„Ich habe Thomas, der für Ihre Sicherheit sorgen kann und meine Wohnung ist sicherer. Selbst wenn er Sie dort findet kommt er nicht rein. Was sagen Sie?“
„Ich weiß nicht, es klingt logisch aber ich möchte Ihnen nicht zur Last fallen.“
„Wäre dies der Fall, hätte ich es nicht angeboten.“
„Okay, dann nehme ich Ihr Angebot dankend an.“
„Schön, dann wird Amber jetzt mit Thomas Ihre Sachen holen und zu mir bringen. Sobald er wieder da ist fahren wir gemeinsam zu mir.“
Amber und er erheben sich und gehen gemeinsam hinaus, während ich hier sitze und zitter.
Er kommt alleine zurück, mit einem Tablett auf welchen Kaffee, Milch und Zucker steht. Wieder setzt er sich mir gegenüber und beobachtet jeder meiner Bewegungen.
„Geht es wieder?“
„Ja es geht schon.“
„Trinken Sie einen Kaffee, das bringt Ihren Kreislauf wieder auf Touren.“
„Danke. Warum tun Sie das alles für mich? Sie kennen mich doch kaum.“
„Sagen wir mal so, ich schütze gerne die Guten vor den Bösen. Wollen wir uns nicht beim Vornamen nennen? Ich bin John.“
„Gerne Prudence oder Pru.“
„Schön Pru. Haben Sie Ihren Mann eigentlich angezeigt?“
„Nein, so hätte er mich noch eher gefunden und das wollte ich vermeiden.“
„Verständlich aber nicht clever. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich denke nur, wenn Sie sich scheiden lassen, ist es besser wenn Sie was gegen Ihn in der Hand haben.“
„Daran habe ich gar nicht gedacht. Jetzt wird es zu spät sein, oder?“
„Nein, wenn wir dann bei mir sind rufe ich einen bekannten an, er ist Detectiv.“
„Okay, ich sollte mich auch bald nach einem Anwalt umsehen.“
„Eines nach dem anderen. Bei einem Anwalt kann ich auch helfen, mein Vater ist ein guter Anwalt.“
Es klopft und Thomas tritt ein.
„Sir, ich habe die Sachen, wenn Sie soweit sind können wir los.“
„Danke Thomas, wir kommen.“
Gleichzeitig erheben wir uns und folgen Ihm. Am Tresen sagt John noch schnell zu Lilly, das Sie alle Termine absagen soll.
Draußen vor dem Gebäude sehe ich mich hektisch um, ob er irgendwo ist, kann aber niemanden entdecken.
„Pru beruhige dich, er ist nicht hier, Thomas hat es überprüft, komm.“
Woher weiß er wie Shawn aussieht?
„Ich bin nur nervös, weil er ja jetzt weiß wo ich bin.“
„Das glaube ich, aber bitte versuchen Sie ruhig zu bleiben.“
Ich nicke und steige vor Ihm in den Wagen. Thomas fährt uns sicher und souverän nach Hause. Auch er besitzt eine Tiefgarage und einen Aufzug in seine Wohnung.
Er wohnt ganz oben also im Penthouse, es ist riesig, als ich meinte Amber´s Wohnung wäre groß habe ich diese noch nicht gesehen. Vom Fahrstuhl aus tritt man gleich ins Wohnzimmer, welches über die gesamte Seite eine decken hohe Fensterfront hat, der Boden ist mit schwarzen Fliesen ausgestattet und in der Mitte steht ein Klavier. Rechts von mir befindet sich eine Sofalandschaft in schwarz grau, auf meiner linken Seite kommt man zur Küche. Das alles beeindruckt mich so, das ich wie angewurzelt stehen bleibe und nicht weiß was ich machen soll.
„Kommen Sie rein und nehmen Sie platz.“
Ich bewege mich langsam Richtung Sofa und setze mich. Immer wieder sehe ich mich um und kann nur staunen, es ist so groß und wunderschön.
Er kommt zu mir mit zwei Gläser Wein und setzt sich zu mir, genau neben mir.
„Wohnen Sie hier alleine?“
Mit einem schmunzeln nickt er.
„Wofür brauchen Sie so viel Platz?“
„Ich mag keine kleinen engen Räume, ich entfalte mich lieber. Gefällt es Ihnen nicht?“
„Doch so war es nicht gemeint, es wäre für mich nur zu groß alleine. Ich mag es eher kleiner, persönlicher.“
„Sie finden es also hier unpersönlich?“
„Verstehen Sie mich absichtlich immer falsch?“
„Nein eigentlich nicht, ich hinterfrage nur Sachen, die ich mir nicht erklären kann.“
„Es ist nicht direkt unpersönlich aber es fehlt etwas, ich kann aber nicht sagen was.“
„Gut, soll ich Ihnen Ihr Zimmer zeigen?“
„Ja gerne.“
Neben der Küche führt eine Treppe hinauf, wo sich wahrscheinlich noch viele solcher Räume wie hier befinden.
„So hier wäre dann Ihr Zimmer mit angeschlossenen Bad, mein Zimmer ist am Ende des Flur´s. Richten Sie sich ein und kommen dann wieder nach unten. Ich schaue mal nach ob etwas essbares da ist.“
Ich trete ein und schalte das Licht an, mir stockt der Atem, genau mir gegenüber steht ein Bett in Gold und weiß , daneben steht eine Kommode. Auch hier befindet sich ein decken hohes Fenster.
Zu meiner rechten befindet sich eine Tür, hinter der ich das Bad vermute, was wahrscheinlich auch so luxuriös ist wie der Rest.
Ob ich mich an solch ein Leben auch gewöhnen könnte? Ich wage es zu bezweifeln, hier fehlt der persönliche Touch, genau das ist es. Es ist wie in einem Hotel. Alles kühl nichts familiäres, ja so würde ich es beschreiben.
Ich packe schnell meinen Koffer aus, den wahrscheinlich Thomas hoch geschafft hat. Ich will bloß hoffen das Amber meine Sachen gepackt hat und nicht er. Wenn ich daran denke das er meine Unterwäsche in der Hand hatte, werde ich sofort rot.
Kurze Zeit später gehe ich wieder nach unten, kann Ihn aber nicht entdecken. Doch dann kommt er aus einem Zimmer welches sich hinter dem Wohnzimmer befindet und telefoniert.
„Nein Collin, ich will es wissen. Setzen Sie alle Hebel in Bewegung. Ja... Okay....Melden Sie sich wenn Sie was haben.“
„Hunger?“
„Ein bisschen.“
„Mögen Sie Käse und Trauben?“
„Ja“
„Na dann kommen Sie, setzen Sie sich auf einen der Barhocker.“
Schweigend essen wir und trinken Wein. Mein Blick schweift immer wieder zum Fenster raus. Von hier aus kann man die ganze Stadt überschauen, die vielen Häuser, die Lichter und noch mehr.
„Bringe ich Sie nicht auch in Gefahr, wenn ich hierbleibe?“ frage ich Ihn noch während ich aus dem Fenster starre.
„Nein, zumindest glaube ich das nicht. Mein Sicherheitspersonal weiß Bescheid und passt auf. Machen Sie sich keine Sorgen, Sie sind hier sicher.“
„Vorerst ja aber ich kann nicht ewig hier bleiben oder mich verstecken, das wäre kein Leben für mich, ständig auf der Flucht sein und andere Menschen einer Gefahr auszusetzen.“
„Es wird auch nicht für immer sein. Ich habe mit meinen bekannten bei der Polizei gesprochen. Er wird die Akte bei Ihren Arzt anfordern und noch Ihre Anzeige aufnehmen in den nächsten Tagen.“
„ Danke, ich glaube ich geh ins Bett, es war ein anstrengender Tag heute.“
„Gute Nacht, denken Sie daran, was Sie in der ersten Nacht träumen wird wahr.“
„Dann hoffe ich das ich was gutes Träume.“
Oben in meinen Zimmer ziehe ich mich bis auf die Unterwäsche aus und lege mich ins Bett, ich bin viel zu erschöpft um mich noch zu duschen oder umzuziehen.
Binnen kurzer Zeit schlafe ich ein und obwohl ich dachte, mich würden Alpträume plagen ist es das genaue Gegenteil.
Ich träume von John wie er meinen Körper verwöhnt und ich mich Ihn willig entgegenstrecke.
Wie er erst meinen Mund küsst bis meine Lippen dunkelrot und geschwollen sind um danach meinen Hals zu küssen und an meinen Ohrläppchen zu knabbern. Wie er zärtlich meine Brüste umschließt und leicht an meinen Brustwarzen zieht, bis sie sich im willig entgegenstrecken. Ich mich unter Ihm räkle und stöhne als er mir seine Erektion an mein Scham drückt. Um sich dann in mir zu versenken und durch kreisende Bewegung immer mehr in Flammen setzt, bevor er in mich stößt. Wie er meine Beine streichelt und Sie dann nach oben schiebt um noch tiefer in mich hinein zu gleiten und mit seinen Finger leicht meine Klitoris verwöhnt, indem er Sie umkreist oder drückt. Bis ich zu einem herrlichen Orgasmus komme und er mir wenig später folgt.
Völlig irritiert wache ich auf und frage mich was dieser Traum zu bedeuten hat. Es ist genau das vorgekommen was er mir damals im Club gesagt hat als wir zusammen getanzt haben.
Jede andere Frau hätte sich ihm damals an den Hals geworfen nur ich nicht. Ja er sieht atemberaubend aus, hätte ich nicht solche Probleme, wäre ich bestimmt auch schon seinen Charme erlegen. Ich bin jedoch froh das es nicht so ist. Eine feste Bindung kann ich mir bei Ihm nicht vorstellen und ich selber möchte auch keine.
Und ob ich der Typ für eine Sex Beziehung bin, weiß ich nicht. Warum mache ich mir darüber Gedanken? Schnell schiebe ich Sie weg und versuche weiter zu schlafen.
Am Morgen muss ich erst kurz überlegen wo ich bin, bis es mir wieder wie Schuppen von den Augen fällt. Schnell stehe ich auf, dusche mich und ziehe mich an, bevor ich nach unten gehe, wo er sich gerade mit Thomas unterhält.
„Gut Thomas, kein Wort, das bleibt unter uns.“
„Guten Morgen, John, Thomas.“
„Guten Morgen Maám.“
„Morgen Pru, setz dich.“
Thomas entfernt sich und wir sind alleine.
„Und was hast du die erste Nacht geträumt?“
Sofort werde ich rot und frage mich gleichzeitig, seit wann wir uns duzen.
„Ähm.. nichts besonderes.“ sage ich mit feuerroten Kopf.
„Warum wirst du dann so rot?“
Mit dieser Frage habe ich nicht gerechnet und rutsche nervös auf meinen Stuhl herum. Was soll ich darauf sagen, als ich mich traue und Ihm anschaue sehe ich das er frech grinst. Dieses grinsen erreicht sogar seine Augen und ich bin wie verzaubert, noch nie habe ich das bei Ihm gesehen. Dieser Mann bringt auf einmal völlig durcheinander, er macht mich unsicher und nervös. Ich war froh als diese Zeiten vorbei waren, jetzt geht es wieder los.
„Bist du fertig für´s Büro?“
„Ja meinetwegen können wir.“
„Na dann mal los. Thomas wir können.“
„Ja Sir.“
Wenig später sind wir im Büro und jeder geht an seine Arbeit. Da ich immer noch Telefondienst habe, gehe ich wieder mit dem üblichen Spruch ran.
„Mrs. White könnten Sie bitte kurz runter kommen?“
Ohne zu Fragen warum, mache ich mich auf den Weg. Kaum steige ich aus dem Aufzug würde ich am liebsten wieder rein, denn es ist Shawn der dort auf mich gewartet hat. Blitzschnell steht er vor mir und packt mich an meinen Oberarmen.
„Na du Miststück, so sieht man sich wieder. Wie konntest du nur? Dachtest du wirklich ich lasse dich einfach so gehen? Du kleine Schlampe hast dir wohl schon einen neuen geschnappt. Komm mit ich werde dir jetzt zeigen wer dein Mann ist und wer dich ficken darf.“
Mit festen Griff zieht er mich hinter sich her in eine dunkle Ecke. Ich würde am liebsten Schreien, aber kein Ton kommt über meine Lippen, ich bin völlig geschockt und überfordert mit der Situation.
„Wage es ja nicht zu schreien.“
Seine linke Hand legt sich auf meine Brust und er drückt Sie bevor seine Hand nach unten zum Ende meines Rockes wandert und Ihn langsam nach oben schiebt.
„Bitte Shawn lass mich in Ruhe. Ich kann das nicht, du hast mich so verletzt. Ich musste dich verlassen, weil ich Angst vor dir und deinen Übergriffen habe. Du hast mir drei Rippen gebrochen.“
Ich flehe Ihn an während meine Tränen über meine Wangen laufen, doch er denkt nicht daran, ganz im Gegenteil. Ich bekomme eine saftige Ohrfeige, noch nie hat er mich ins Gesicht geschlagen aber anscheinend hat er jetzt alle Hemmungen verloren.
„Du elende Schlampe, mich verlässt man nicht, das habe ich dir gesagt.“
Wieder holt er aus und schlägt mich, als er wieder unter meinen Rock fassen will, wird er nach hinten gezogen. Es ist Thomas der Ihn gerade einen Kinnhaken verpasst, so das er zusammen sakt.
Hinter Thomas sehe ich John, der sich zu Shawn beugt und sagt.
„Sie elender Dreckskerl, fassen Sie Ihre Frau nie wieder an, sonst werde ich Thomas nicht mehr zurück halten. Was sind Sie bloß für ein Mensch? Sollten Sie es noch einmal wagen, mein Gebäude zu betreten oder Ihrer Noch Frau aufzulauern, werde ich Sie fertig machen. Haben Sie mich verstanden?“
Shawn der sich sein Kinn hält nickt und rappelt sich auf.
„Ich werde gehen aber ich komme wieder, das verspreche ich. Das ist meine Frau und wird es auch bleiben.“
„Das können Sie vergessen. Wir werden so schnell wie möglich die Scheidung einreichen und auf einen Härtefall pochen und jetzt verschwinden Sie. Thomas helfen Sie Ihm bitte.“
John kommt zu mir und nimmt mich in die Arme, während ich weiter weine.
„Ich hatte solche Angst John, er hat mich geschlagen und gesagt, Ihn würde man nicht verlassen.“
„Es ist gut Pru, ich bin da. Warum bist du hier unten?“
„Die Dame vom Empfang hatte angerufen und mich gebeten runter zukommen. Ich habe nicht nachgefragt, warum.“
„Ist schon gut, komm wir gehen hoch, da können wir auch deine Wange kühlen.“
„Danke John, wenn Ihr nicht gekommen wärt.“
Ohne mich aus dem Arm zulassen, betreten wir den Aufzug und fahren nach oben. Lilly schaut uns an sagt aber nichts als wir an Ihr vorbeilaufen.
„Setz dich, ich hole schnell etwas Eis.“
Ich gehorche und setze mich auf die Couch. Wenig später kommt er mit einem Beutel voll Eis wieder, den er mir langsam auf die Wange legt während er sich neben mich setzt.
„Dein Mann ist ein ganz schön übler Bursche. Wir sollten Ihn nicht unterschätzen. Ich habe mit meinem Dad gesprochen, wenn es dir Recht ist fahren wir noch heute hin und bleiben über´s Wochenende dort. Sie haben ein schönes Haus am See, dort kannst du etwas entspannen.“
„Das klingt gut.“
„Es gibt nur ein Problem.“
„Welches?“
„Wir müssten uns ein Zimmer teilen.“
„Wenn es nur das ist. Für mich ist es kein Problem, wir sind beide Erwachsene Menschen.“
„Das freut mich. Bleib du hier sitzen und ruhe dich aus, ich muss noch etwas arbeiten und dann können wir los.“
Sein Handy klingelt und er geht ran.
„Black. Nein ...ich bin nicht allein. Ja gut....halten Sie mich auf dem laufenden.“
Er legt auf und bedeckt mich mit einem eigenartigen Blick, den ich nicht deuten kann. War das seine Freundin oder war es jemand wegen mir?
Während ich grübele arbeitet er weiter, erst nach über einer Stunde ist er fertig und bereit für den Aufbruch.
„Wie geht es dir?“
„Ich habe Kopfschmerzen und meine Wange tut weh, ansonsten ganz gut.“
„Ich gebe dir nachher eine Tablette. Während der Fahrt kannst du dann etwas schlafen.“
„Woher kamst du auf einmal?“
„Trixi, so heißt die Dame vom Empfang, hat mich angerufen. Sie meinte gesehen zu haben wie dein Mann dich in eine Ecke gezogen hat. Zum Glück hat Sie gemerkt das etwas nicht stimmt. Thomas hat in seiner Unterkunft angerufen und gefragt ob er dort sei. Nachdem er dort nicht war, wussten wir wer unten war und sind sofort gekommen.“
„Ich weiß gar nicht wie ich dir dafür danken soll.“
„Da werden wir schon was finden.“ sagt er und zwinkert mir zu, so das meine Wangen wieder rot werden.
„Es gefällt mir wenn du rot wirst, nur verstehen kann ich es nicht.“
„Ich auch nicht, es passiert einfach.“
„Das glaube ich nicht, ich denke eher das dein hübscher Kopf eine blühende Fantasie hat.“ meint er während er mich offen anlächelt.
„Kann schon sein.“
Kapitel 6
Bei Ihm zu Hause packt jeder seine Tasche, die Thomas dann zum Auto bringt und wir Ihm folgen.
„Ich wünsche eine gute Fahrt Sir, Maám.“
„Danke Thomas, halten Sie mich bitte auf den laufenden.“
„Selbstverständlich.“
Als wir im Auto sitzen frage ich Ihn.
„Warum kommt Thomas nicht mit?“
„Bei meinen Eltern sind wir sicher und Thomas behält hier deinen Mann im Auge, nicht das er Unsinn macht. Versuch dich zu entspannen und Schlaf etwas. Wir werden ungefähr eine Stunde unterwegs sein.“
„In Ordnung.“
Etwas über eine Stunde weckt er mich, indem er mir zärtlich über die Wange streichelt.
„Hey Pru, wir sind da, aufwachen.“
Langsam öffne ich die Augen und strahle Ihn an.
„Geht es dir besser?“
„Ja danke, viel besser.“
„Na dann komm, meine Eltern warten schon.“
Ich steige aus und schaue mich um, überall grün, weite Wiesen und Bäume und ein herrlich großer See auf dem man ein paar Segelboote sehen kann. Das Haus vor dem wir stehen ist weiß, zweistöckig und sieht sehr hübsch aus, mit den Fensterläden und den Blumenkästen. Eine kleine Treppe führt zum Eingang an dem wir stehen und John klingelt. Sofort wird die Tür geöffnet und John herzlich umarmt.
„Hallo Mum, bitte lass mich los, damit ich dir Pru vorstellen kann.“
Ich strecke Ihr die Hand entgegen die Sie nimmt und mich ebenso umarmt wie John. Dieser steht nur daneben mit einem grinsen und zuckt mit den Schultern.
„Guten Tag, Mrs. Black, danke für die Einladung.“
„Ach Mäuschen, sagen Sie Gloria. So und jetzt kommt rein. Dein Vater wartet schon.“
Das Haus drinnen ist genauso schön wie außen, dieses Haus hat Persönlichkeit, überall Fotos von der Familie, schöne Farbenfrohe Wände und eine familiäre Atmosphäre. Ich fühle mich sofort wohl und heimisch. Ein großer Mann, der John sehr ähnlich ist, kommt zu uns. Auch er zieht seinen Sohn an sich, bevor er sich an mich wendet und Mir die Hand entgegenstreckt.
„Hallo, Sie müssen Pru sein. Ich bin Albert, es freut mich das unser Sohn mal eine so schöne Dame ins Haus bringt.“
Wie immer bei mir, werde ich auch diesmal rot und senke den Blick.
„Dad bitte, du machst uns ja verlegen.“
„Na dann kommt mal mit. Ist es euch Recht wenn wir erst etwas Essen und unser Gespräch auf morgen verlegen?“
„Ja gerne.“ antworte ich.
John´s Eltern sind wirklich sehr nett und behandeln mich wie einen Teil der Familie. Ich fühle mich seit ein paar Tagen das erst Mal wieder so richtig wohl und befreit.
„Das Essen war wirklich lecker. Vielen Dank Gloria und Albert auch das ich hier sein darf.“
„Gerne doch Kindchen. Wir hoffen doch das Sie noch öfter kommen werden.“
Während Sie das sagt bedenkt Sie Ihren Sohn mit einem Blick, der wohl heißen soll, das wäre eine Frau für dich. Doch das bin ich nicht, soll ich Ihnen sagen das wir keinerlei romantische Gefühle füreinander haben, das er mir nur hilft. Aber das lasse ich lieber, ich möchte nicht die Stimmung verderben.
„Mum, Dad es war ein anstrengender Tag. Seid uns bitte nicht böse aber wir sind müde und erschöpft.“
„Geht nur Ihr beide, bis morgen Gute Nacht.“
„Gute Nacht.“ sagen ich und John wie aus einem Mund und grinsen uns an.
Ich folge Ihm die Treppen nach oben in sein Zimmer. Dieses ist nicht Ansatzweise so groß wie mein Zimmer in seiner Wohnung, was ich aber nicht schlimm finde. Eher im Gegenteil, es ist gemütlich.
„Möchtest du zuerst ins Bad?“
„Nein, geh du nur zuerst John. Ich schaue mich etwas um.“
„Wie du meinst.“ sagt er und verschwindet ins Bad.
Etwa fünfzehn Minuten später tritt er wieder heraus und mir verschlägt es die Luft. Er hat nur ein Badetuch um seine Hüften geschlungen und ich habe freie Sicht auf seinen Körper, der braun, glatt und durchtrainiert ist.
„Atmen nicht vergessen Pru. Du hast doch bestimmt schon mehr Männer gesehen oder?“
Diesmal wird mein ganzer Kopf rot, nicht nur die Wangen und ich schäme mich total. Es ist mir unsagbar peinlich, das er mich dabei erwischt hat, wie ich Ihn anstarre.
Schnell schnappe ich mir meine Sachen und verschwinde ins Bad, das letzte was ich sehe ist John mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Ich brauche etwas länger wie er, da ich mich gleich im Bad anziehe, leider bereue ich es was ich mitgenommen habe. Es ist für mich ein Hauch von nichts. Ein dünnes Seidenes Nachthemd in rosa, nicht mal einen Bademantel habe ich eingepackt. Also entschließe ich mich schnell aus dem Bad raus und ab unter die Decke.
Ich hätte mich jedoch nicht beeilen müssen, denn als ich raus trete bin ich alleine. Er ist nicht da, also stelle ich mich ans Fenster und schaue in die Nacht hinaus. Als er Eintritt drehe ich mich um und wir schauen uns an. Er nur in Pyjama Hose und sonst nichts und ich habe auch nicht viel an.
„Wollen wir schlafen gehen?“ fragt er mich.
Völlig überrumpelt von seinem verdammt heißen Aussehen nicke ich nur und schlüpfe unter die Decke. Als er sich neben mich legt und näher kommt halte ich die Luft an.
„Ich und meine Eltern wir sind sehr froh, das du da bist. Ach und übrigens wir sind quitt.“
Ich drehe mich um und schau Ihn fragend an. Er lächelt und antwortet.
„Auch dein Anblick hat mir den Atem geraubt. Du bist eine echt hübsche Frau. Es ist nur schade das man diese Frau nicht anfassen darf, was ich aber respektiere. Also hab bitte keine Angst, ich bin nicht dein Mann.“
„In Ordnung, ich hatte auch keine Angst. Ich denke mal das du es nicht nötig hast eine Frau zu zwingen in dein Bett zu steigen.“
„Das könnte stimmen, doch hier in diesem Bett lag schon seit meinem 16 Lebensjahr keine Frau mehr. Was eigentlich schade ist, weil es ja so bequem ist.“ Er beugt sich über mich und haucht mir einen Kuss auf die Wange.
„Schlaf schön Pru und träume süß, vielleicht von mir.“ Noch ein Augenzwinkern, dann dreht er sich um und schläft.
Mit einem Lächeln denke ich mir nur, er kann es einfach nicht lassen, dieser Schürzenjäger. Diesmal nehme ich es Ihm aber nicht übel.
Ich drehe mich auf die Seite, mit dem Rücken zu Ihm und schau noch etwas zum Fenster raus, bis mir die Augen zufallen und ich einschlafe.
Durch die Hitze, die mich durchströmt werde ich wach und bemerke einen Arm der um mir liegt und ein Bein, welches sich um meine geschlungen hat. Mir ist so warm, mein Nachthemd klebt regelrecht an mir. Ich muss hier raus sonst befürchte ich zu ersticken. Kaum das ich mich bewege, regt sich John hinter mir und zieht mich fester an sich. Doch ich halte das nicht mehr aus und befreie mich mit Nachdruck von ihm und stehe auf. Er ist über meine Reaktion so erschrocken, dass er sich prompt aufsetzt und mich noch mit verschlafenen Blick anschaut.
Ich schaue ihn mit entschuldigenden Blick an und sage.
„Mir war so warm, du strahlst eine Hitze aus das ich fast geschmolzen wäre. Warum hast du mich eigentlich festgehalten?“
„Das habe ich gar nicht bemerkt, sorry.“
„Schon gut. Ich geh erst einmal duschen.“
Das Wasser tut gut und kühlt mich ab, endlich ist mir nicht mehr so heiß. Ich muss ehrlich zugeben, das es mir gefallen hat, so im Arm gehalten zu werden. Es ist lange her, das mich ein Mann so gehalten hat. Shawn hat das auch mal getan aber das war zum Anfang unserer Beziehung, schnell zeigte er sein wahres Gesicht. Mir war bis jetzt nicht bewusst, das ich mich heimlich nach Nähe und Wärme sehne. Aber ich sollte nicht zu viel da hinein interpretieren, schließlich wusste er ja nicht was er da tut, er hat es unbewusst im Schlaf getan.
Als ich aus der Dusche raus trete, merke ich das ich meine Sachen draußen habe. Mist, was mache ich jetzt? Mir bleibt nichts anderes übrig als nur mit einem Handtuch nach draußen zu treten, vielleicht habe ich ja Glück und er ist wieder nicht da. Und ich habe Glück, er ist nicht da. Also schnell einen Slip und einen BH anziehen und dann den Rest. Doch dazu komme ich nicht mehr, kaum das ich meinen Slip und meinen BH anhabe tritt er zur Tür ein und bleibt mit offenen Mund zwischen der Tür stehen. Sein Blick wird dunkel und er mustert mich von oben bis unten und wieder anders herum. Auch ich stehe nur da und schaue Ihn an ohne mich zu bewegen.
Bis mein Unterbewusstsein murmelt, „zieh dir was an oder willst du ewig hier so stehen bleiben und angestarrt werden wie ein Ölgemälde.“ Im Hand umdrehen schnappe ich mir die erst besten Sachen und ziehe Sie mir schnell drüber.
Endlich erwacht er auch aus seiner Starre und geht ohne ein Wort ins Bad.
Ich öffne in der Zeit das Fenster und atme tief die frische Morgenluft ein. Es dauert nicht lange und er tritt zu mir.
„Wollen wir Frühstücken gehen?“ haucht er neben mir zwischen meinen Hals und meinen Ohr. Sofort überzieht mich eine Gänsehaut und ich schließe die Augen.
„Hm“ ist alles was ich sage.
„Na dann komm.“ Er nimmt mich bei der Hand und wir gehen nach unten, wo wir mit einem Guten Morgen begrüßt werden.
„Wollen wir nach dem Essen ins Büro und uns über die Angelegenheit unterhalten Pru?“
„Ja das können wir machen Albert.“
„Schön.“
In seinem Arbeitszimmer, welches nur mit dunklen Holz eingerichtet ist, nehme ich Platz. John ist auch dabei und setzt sich neben mich. Alfred holt sich noch Schreibutensilien und setzt sich uns gegenüber.
„Okay, dann fangen wir mal an. Sie wollen also die Scheidung?“
„Ja“
„Wie lang waren Sie verheiratet?“
„Drei Jahre.“
„Waren diese drei Jahre durchgehend schlecht?“
„Nein, er hat zwar relativ zeitig angefangen mich zu schlagen aber da war es noch eher die Ausnahme. Es wurde dann im Laufe der Zeit immer öfter bis es zum täglichen Leben dazu gehörte.“
„Wo hat er Sie geschlagen?“
„Überall außer ins Gesicht, da man es dort sehen würde, im Gesicht hat er mich erst geschlagen als ich schon für Ihren Sohn arbeitete und er mich gefunden hatte, nachdem ich einfach abgehauen bin.“
„Warum haben Sie sich nicht zeitiger getrennt?“
„Er sagte immer zu mir, einen Shawn White verlässt man nicht, das bezahlt man mit dem Leben.“
„Und Sie haben das geglaubt und sich einschüchtern lassen?“
„Ja, ich glaube es auch heute noch, denn er sagte zu mir das er mich nicht aufgibt.“
„Hat er Ihnen sonst noch etwas angetan?“
Mir ist diese Frage unangenehm, vor allem da John neben mir sitzt. Ich schäme mich und schaue auf meine gefalteten Hände, den Blick stur nach unten gerichtet.
„Pru keine falsche Scham, sagen Sie es. Ich muss es wissen um einschätzen zu können, wie schnell wir die Scheidung durchbringen können.“
Leise, kaum das man mich hört erwidere ich.
„Einen Tag bevor Amber mich mit zu sich genommen hat, hat er mich zweimal vergewaltigt.“
Mein Blick hebt sich und ich schaue zu John wie er reagiert, als ich Ihn ansehe bin ich geschockt.
Er ist kreidebleich, seine Lippen sind fest zusammengepresst und seine Hände zu Fäusten geballt. Ich ertrage diesen Blick nicht länger und schaue zu seinem Vater, der auch sichtlich geschockt ist, dies aber besser verbergen kann.
„Haben Sie einen Arzt konsultiert?“
„Ja Amber also Mrs.Growe hat einen Arzt zu sich bestellt, der mich untersucht und verarztet hat.“
„Gut, schreiben Sie mir bitte die Adresse auf, damit ich die Akte bekomme. Waren Sie auch bei einem Gynäkologen?“
Ich schüttele nur mit dem Kopf, mir ist das so peinlich am liebsten würde ich im Erdboden versinken.
„Sie haben aber bei diesem Dr. Smith erwähnt, das Ihr Mann Sie vergewaltigt hat?“
„Ja, er hat mir eine Salbe verschrieben, da ich verletzt war.“
Plötzlich springt John auf und verlässt ohne eine Erklärung das Zimmer. Mir treten Tränen in den Augen, weil ich mir sicher bin er ist wegen mir gegangen. Das er sich jetzt vor mir ekelt und mich abstoßend findet.
„Machen Sie sich keine Gedanken, er beruhigt sich wieder.“
Ich weiß nicht was ich darauf sagen soll und zucke mit den Schultern.
„Ich werde jetzt diesen Doktor anschreiben und die Akte erbitten, danach werde ich die Scheidung mit dem Vermerk dringend einreichen und eine Kopie der Akte anhängen. Sobald ich was höre melde ich mich bei Ihnen. Sie müssten mir nur noch diese Vollmachten unterschreiben. Machen Sie sich nicht so viele Gedanken, es sieht gut aus, das wir das durch bekommen.“
„Danke, ich meine für alles.“
„Nichts zu danken, ich mache das gerne.“
Ich reiche Ihm die Hand und verlasse sein Büro. Auch hier vor der Tür oder in seinem Zimmer, sehe ich John nicht. Also nehme ich mir eine Jacke und gehe nach draußen, um einen freien Kopf zu bekommen und frische Luft zu tanken.
Ich weiß nicht wie lange ich unterwegs war, doch als ich zurückkomme, blufft John mich sofort an.
„Wo warst du? Weißt du eigentlich was wir uns für Sorgen gemacht haben? Denkst du eigentlich einmal an deine Mitmenschen?“
„Ich... ich... war doch nur spazieren um einen freien Kopf zu bekommen. Es tut mir leid wenn Ihr euch Sorgen gemacht habt.“
Gloria tritt zu mir und legt mir einen Arm um.
„John jetzt lass Sie in Ruhe, siehst du nicht wie fertig das Mädel ist. Kommen Sie ich mach Ihnen einen Tee.“
Mit den Arm um mich geht Sie mit mir in die Küche und setzt mich auf einen Stuhl.
„Warum ist er so sauer auf mich? Was habe ich denn getan?“
„Er beruhigt sich schon wieder, er hat sich einfach Sorgen gemacht. Anstatt sich zu freuen das Sie wieder da sind, ist die ganze Anspannung von Ihm abgefallen und er hat sich Luft gemacht.“
„Ich glaube er hasst mich, nachdem was er erfahren hat.“
„Nein, reden Sie sich so was nicht ein, es stimmt nicht. Er weiß nur nicht wie er damit umgehen soll, lassen Sie ihm etwas Zeit.“
Ich glaube das zwar nicht, nicke aber trotzdem. Der Tee tut mir gut und ich fühle mich etwas besser. Gloria hat mich alleine gelassen und ich bin ihr dafür auch dankbar, denn ich muss nachdenken.
Mir geht so vieles im Kopf rum. Wird es mit der schnellen Scheidung klappen? Wird er mich dann endlich in Ruhe lassen? Wird John mich für immer hassen oder sich vor mir ekeln? Auf all die Fragen brauche ich eine Antwort. Jetzt bin ich wieder allein, John hat sich von mir abgewendet und zu Amber kann ich nicht mehr ohne Sie einer Gefahr auszusetzen. Ich schlage mir die Hände vor´s Gesicht und weine bis ich keine Tränen mehr habe. Müde und Kraftlos erhebe ich mich und schlürfe in sein Zimmer. Ich lege mich auf´s Bett mit dem Blick aus dem Fenster und bleibe einfach liegen.
Ich weiß nicht wie lange ich hier schon liege als John hereinkommt und zu mir sagt.
„Das Abendessen ist fertig. Willst du nicht mit nach unten kommen? Du hast doch sicher Hunger?“
„Nein“ mehr sage ich nicht, denn dieses eine Wort, hat mich schon viel Kraft gekostet um es auszusprechen.
„In Ordnung“ und weg ist er.
Als nächstes kommt Gloria und setzt sich zu mir auf´s Bett.
„Was ist denn los? Sie müssen was Essen Kindchen.“ nur ein leichtes Kopfschütteln meinerseits, zum sprechen fühle ich mich nicht in der Lage.
„Es ist mehr als schlimm was Ihnen passiert ist, das steht außer Frage. Sie dürfen sich aber jetzt nicht so hängen lassen. Sie werden Kraft brauchen für die Scheidung und dazu müssen Sie essen. Soll ich Ihnen etwas hochbringen?“
Ich schüttele wieder nur den Kopf.
Als Sie sich erhebt sagt Sie noch.
„Gut, dann schlafen Sie erst einmal. Morgen sieht die Welt gleich wieder anders aus.“
Endlich wieder allein, ich mag Gloria sehr aber in solch einen Moment, wird mir schmerzlich bewusst, wie sehr ich meine Eltern vermisse. Ich möchte Sie sehen und berühren und kann es nicht. Wer weiß wann ich Sie erst wiedersehe und das bricht mir bald das Herz.
Lange liege ich noch wach und warte das John ins Bett kommt, aber kommt nicht. Selbst kurz nach zwei ist er noch nicht da und mir wird klar, das er wegen mir nicht herkommt. Sein Ekel vor mir wird zu groß sein, er muss mich schon sehr verabscheuen, wenn er meine Nähe so seht meidet. Irgendwann erliege ich meiner Erschöpfung und schlafe ein.
Am Morgen zwinge ich mich dazu aufzustehen, zu duschen und nach unten zu gehen. Ein freundliches Guten Morgen von seinen Eltern an mich gerichtet aber keines von Ihm. Also nehme ich mir vor, ihn auch nicht zu beachten, schließlich kann ich das auch.Ich zwinge mich dazu wenigstens ein halbes Brötchen zu essen und nicht nur Kaffee zu trinken. Mehr bekomme ich jedoch nicht runter. Von Ihm so ignoriert zu werden, schlägt mir auf meinen Magen und macht mich unendlich traurig. Ich dachte unser Verhältnis sei gut, doch beim ersten Problem, zieht er den Schwanz ein.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und verstauen Sie im Auto. John verabschiedet sich als erster und geht dann zum Auto.
„Pru geben Sie Ihm Zeit, er wird sich wieder fangen.“
„Das ist gut gemeint Gloria und ich bin Ihnen beiden auch wirklich für Alles dankbar aber ich hätte seine Unterstützung benötigt und nicht seine Abwehr.“
Sie schaut mich mitleidig an, nickt jedoch. Sie scheint mich zu verstehen.
„Auch Ihnen danke ich Albert, falls Sie den Fall abgeben wollen, ich wäre Ihnen nicht böse.“
„So ein Quatsch, mein Sohn ist ein Dickschädel. Kopf hoch Pru, Sie schaffen das. Ich melde mich sobald ich was neues weiß.“
„Danke“, ich reiche beiden die Hand und setze mich dann neben Ihm in den Wagen.
Die Fahrt verläuft ohne Zwischenfälle und wir Beide schweigen uns an. Keiner sagt auch nur ein Wort, bis in sein Penthouse und auch dort weiterhin eisiges Schweigen.
Er lässt seine Tasche einfach fallen und verschwindet in sein Arbeitszimmer. Ich kann die Situation so jedoch nicht mehr ertragen, renne schnell in mein Zimmer und packe meine restlichen Sachen.
Bevor ich diese Wohnung endgültig verlasse, hinterlasse ich noch eine kleine Nachricht.
Lieber John,
ich ertrage es nicht, dass du mich
wie Luft behandelst und Du dich
anscheinend vor mir ekelst oder
ich dich anwidere.
Deshalb verlasse ich deine Wohnung und
such mir etwas neues.
Danke für alles.
Ich werde zur Arbeit erscheinen,
werde es aber auch respektieren
wenn du mich entlässt.
Voller Dankbarkeit Pru!
Der Aufzug ist zum Glück noch da, so das ich gleich einsteigen kann und weg komme.
Ich laufe eine Zeit lang durch die Straßen und suche eine Pension oder ein kleines Motel zum übernachten. Nach ewiger Zeit habe ich eines gefunden, wo auch noch etwas frei ist. Es ist zwar nicht sehr schön aber es reicht für mich. Ich habe ein Bett und ein Dach über den Kopf, mehr brauche ich nicht.
Wieder kommen mir die Tränen als ich an John denke, wie er reagiert hat als er es erfahren hat. Ich habe mit vielen gerechnet aber nicht damit, dass er mich ignoriert.
Energisch dränge ich die Tränen zurück, denn was habe ich erwartet, das er mich tröstet, mir Mut macht oder was. Es ist schon gut so, vielleicht habe ich es nicht anders verdient. Ich werde es auch so schaffen, irgendwie.
Mein Magen knurrt aber ich esse nichts, ich habe einfach keinen Appetit und würde keinen Bissen runter bekommen. Also lege ich mich ins Bett und versuche zu schlafen, was mir auch nach einer Weile gelingt.
Kapitel 7
Trotz dessen das ich gut geschlafen habe, fühle ich mich müde und kaputt. Doch darauf nehme ich keine Rücksicht, schließlich muss ich zur Arbeit. Mal sehen ob ich noch einen Job habe oder ob er mich feuert.
Sehr zeitig mache ich mich schon auf den Weg, denn ich gehe zu Fuß, ich habe kein Bedürfnis mich in eine Bahn oder einen Bus oder gar ein Taxi zu setzen. Die sind alles unnötige Ausgaben und ich brauche jetzt das Geld, für das Motel.
Pünktlich auf die Minute bin ich an meinen Arbeitsplatz und stürze mich mit voller Eifer rein, ohne auf die Uhrzeit zu achten. Erst als Amber mich anspricht, hebe ich meinen Blick von den Akten.
„Hallo Pru, was ist passiert? Du siehst schlecht aus.“
„Alles okay Amber nur Stress.“
„Das glaube ich nicht. Komm wir gehen in die Kantine, du siehst aus als hättest du seit Tagen nichts gegessen. Keine Widerrede.“
Wenn Sie in dem Ton mit mir spricht, weiß ich das Sie nicht klein Bei geben wird, also folge ich Ihr.
Während wir auf den Aufzug warten, tritt John aus sein Büro. Unsere Blicke treffen sich aber nur kurz, denn ich senke den meinen sofort. Endlich ist der Aufzug da und wir steigen ein, kaum haben sich die Türen geschlossen fragt Amber.
„Was war das denn? Warum redet Ihr nicht miteinander? Raus jetzt mit der Sprache was ist los?“
„Er hasst mich, ekelt sich vor mir und verabscheut mich.“
„Wie kommst du darauf?“
„Wir waren am Wochenende bei seinen Eltern, weil sein Vater Anwalt ist und mich in der Scheidungssache vertritt. Da hat er dann erfahren das Shawn mich vergewaltigt hat. Er ist aufgesprungen und hat das Büro ohne ein Wort verlassen. Seit dem geht er mir aus dem Weg und redet nicht mehr mit mir.“
„Hm.. klingt wirklich eigenartig. Wie kommst du aber darauf das er dich hasst?“
„Das liegt doch auf der Hand, so wie er mich behandelt. Was würdest du denken?“
In der Kantine ist zum Glück nicht mehr viel los und wir haben freie Platzwahl, nachdem wir uns einen Kaffee geholt haben.
„Es klingt wirklich nicht gut aber ich glaube nicht das er dich hasst. Wie geht er denn bei sich zu Hause mit dir um?“
„Ich bin gestern ausgezogen.“
„Was?“ schreit Sie mich an, so das auch die Mitarbeiter der Kantine den Kopf heben und zu uns schauen.
„Ich konnte nicht mehr. Ich merke doch das er mir aus dem Weg geht, das meinen Anblick nicht erträgt. So habe ich es Ihm leichter gemacht. Ich habe Ihn auch gesagt, dass ich es Ihm nicht übel nehme , wenn er mich feuert. Doch bis jetzt kam noch nichts.“
„Und wo lebst du jetzt?“
„In einem kleinen Motel.“
„Komm wieder zu mir.“
„Nein, das ist zu gefährlich.“
„Shawn war am Freitag hier und hat mich abgefangen. Er hat mich geschlagen, mir gedroht und wollte mich wieder vergewaltigen. Ich möchte dich nicht in Gefahr bringen.“
„Warum hast du mich nicht angerufen? Wer hat dir denn geholfen?“
„Ich war fix und fertig und wir sind danach gleich zu seinen Eltern gefahren. Ich wollte dich nicht beunruhigen. Thomas hat mir geholfen, John sein Bodyguard, oder was auch immer er ist.“
„Pru, das tut mir alles so leid. Aber du kannst doch nicht ohne jeden Schutz, draußen rum laufen oder alleine wohnen. Er könnte dich jederzeit erwischen.“
„Darüber bin ich mir bewusst. Ich habe es aber satt, mich zu verstecken oder andere durch mich in Gefahr zu bringen. Bitte verstehe das doch. Ich muss jetzt wieder an die Arbeit, sei mir nicht böse.“
„Ich bin dir nicht böse, mache mir aber Sorgen um dich.“
Ich trete zu ihr, nehme Sie in die Arme und Küsse Ihr die Wange. „Nicht nötig, ich passe auf, versprochen.“
Damit gehe ich und mache mich wieder an die Arbeit. Da ich mit den Lohnabrechnungen fertig bin, muss ich jetzt zu Ihm und die verschiedenen Kostenvoranschläge für einige Projekte bringen.
Ich mache mir selber Mut, hole noch einmal tief Luft und klopfe dann an seine Bürotür.
„Herein“
Ich trete ein und schaue Ihn an, genau wie er mich.
„Mr. Black, hier sind die verschiedenen Angebote. Ich habe Sie schon überarbeitet und sortiert.“
Ich lege Ihm die Unterlagen hin und möchte wieder gehen, als er ruft.
„Pru warte.“
Ich drehe mich um und hebe meine Hand um Ihn zum Schweigen zu bringen.
„Lassen Sie es gut sein. Ich möchte nichts hören, schönen Tag noch.“
Noch bevor er was sagen kann, bin ich wieder verschwunden. Da meine Arbeit erledigt ist, schnappe ich mir meine Sachen und verabschiede mich von Lilly und Thessa.
Auf den Weg in mein Motel, werde ich das Gefühl nicht los, das mir jemand folgt, also laufe ich schneller. Jedes mal wenn ich mich umdrehe, kann ich jedoch niemanden entdecken. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, vielleicht drehe ich langsam durch. Endlich bin ich da und kann mich entspannen.
Nun wohne ich schon seit drei Wochen im Motel und ich habe es satt. Eine eigene Wohnung wäre mir lieber aber noch habe ich nicht genug gespart um mir auch eine Einrichtung leisten zu können. Das Verhältnis zu John ist immer noch wie zuvor, er versucht zwar permanent an mich heran zu kommen aber ich blocke ab. Von meinen Ex Mann habe ich auch nichts wieder gehört und bin froh darüber, denn endlich kann ich wieder frei und unbefangen leben.
In einer Woche wird mein Scheidungstermin sein, Albert hat es wirklich geschafft, diesen Fall dringend zu machen. Ich treffe mich regelmäßig mit Ihm und auch mit Gloria, die beiden sind wie meine zweiten Eltern geworden. Nur wenn das Thema auf John kommt, blocke ich ab und habe meine Meinung eindeutig gesagt. Seitdem akzeptieren Sie es und sprechen dieses Thema nicht mehr an.
Meinen Job habe ich nach wie vor und er macht mir auch Riesen Spaß, was ich eigentlich nicht erwartet habe. Amber kommt oft vorbei und wir unterhalten uns, machen die Pausen zusammen oder blödeln herum.
Ich habe mich in den Wochen sehr verändert. Amber meint immer ich wäre regelrecht aufgeblüht, wie eine Rose, erst verschlossen und von Tag zu Tag sich weiter öffnend. Mir selber ist das nicht so bewusst, glaube es aber wenn Sie es sagt. Mein Körper hat sich auch verändert, meine Wunden sind verheilt und durch das regelmäßige Essen habe ich etwas zugelegt und wieder Rundungen bekommen.
Einige Herren aus der Firma haben mich schon nach Date´s gefragt aber soweit bin ich noch lange nicht. Noch habe ich genug damit zu tun mein Leben zu ordnen und alles in die richtige Bahn zu lenken.
Von Zeit zu Zeit vermisse ich auch John, der erste Abend bei seinen Eltern war so schön. Wir konnten ganz ungezwungen miteinander umgehen, wie Freunde. Ich denke oft an den Abend zurück und auch an den Morgen, als er mich in seinen Armen gehalten hat und mich mit seinen Bein umschlungen hat. Es war ein schönes Gefühl, noch heute spüre ich die Wärme, die sich in mir ausgebreitet hat, nachdem ich mir selber zugestanden habe, das es mir gefehlt hat.
Leider war das der einzige Abend und Morgen, danach hatte sich alles in nur einer Sekunde verändert.
Manchmal frage ich mich ob ich Ihn nicht doch eine Chance geben sollte, sich dazu zu äußern, verwerfe diesen Gedanken aber schnell wieder. Zu groß ist meine Angst etwas zu hören, was ich nie wissen wollte. Das sich meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten und ich wieder in ein tiefes Loch falle aus dem ich nicht wieder herausfinde.
Lieber lebe ich mit der Ungewissheit und schütze mich vor Verletzungen.
Wie jeden Tag mach ich mich um die selbe Uhrzeit auf den Weg ins Büro und bin pünktlich wie eh und je.
Der Arbeitstag vergeht wie im Flug, kurz vor Feierabend kommt John zu mir und bittet mich länger zu bleiben. Er muss nochmal die Angebote mit mir durchgehen. Darauf habe ich absolut keine Lust, nicht wegen Ihm, sondern weil ich immer darauf geachtet habe, nicht im Dunkeln nach Hause zu laufen. Daraus wird wohl heute nichts werden, denn diese Sache wird lange dauern.
Um kurz nach sechs gehe ich dann zu Ihm und trete ohne anklopfen ein. Was ein Fehler war, denn er steht am Schreibtisch mit Maya, ich glaube so hieß die Dame vom Club damals, im Arm und küsst Sie, heiß und innig.
„Entschuldigung, ich wusste nicht das Sie nicht alleine sind. Ich warte draußen.“ Schnell habe ich die Tür hinter mir geschlossen und nehme im Wartebereich platz. Wenn das aber länger dauert, gehe ich. Ich habe besseres zu tun als hier zu warten bis er sein Schäferstündchen beendet hat. Gerade als ich mich, zwanzig Minuten später, erheben möchte tritt Sie raus und macht sich während des Laufens die Bluse zu. Ich weiß sofort was da gelaufen ist, möchte es mir aber nicht vorstellen. Leider scheint mein Kopf anderer Meinung zu sein, denn ich sehe die Bilder vor mir. Wie er Sie langsam entkleidet, Sie zärtlich überall küsst um Sie dann hart zu nehmen, auf seinem Schreibtisch.
„Mrs. White würden Sie bitte kommen?“
„Ähm … ja natürlich, Entschuldigung.“
Warum entschuldige ich mich, er hat mich doch warten lassen. Nur weil ich in Gedanken war, muss er mich nicht gleich so anmachen.
„Also die Angebote sind nicht in Ordnung, manche beinhalten nicht einmal ansatzweise das was wir suchen. Die anderen haben zwar die Kompetenzen aber sind völlig überteuert. Haben Sie sich diese Dinger überhaupt durchgelesen? Überfordert Sie die Arbeit?“
„Weder das eine noch das andere. Wenn ich Sie erinnern darf wollten Sie zehn Angebote binnen drei Stunden: Diese Angebote waren das Beste was ich in der Zeit tun konnte. Wenn Sie seriöse und angemessene Angebote haben möchten, brauche ich mehr Zeit, wie sonst auch.“
„Das sehe ich anders aber lassen wir das. Ich möchte bis Morgen gegen vier neue ordentliche Angebote und einen Termin für ein Gespräch mit dem jeweiligen Unternehmen. Des weiteren suchen Sie bitte in Housten Texas ein geeignetes Bürogebäude für eine Zweigstelle. Es sollte ungefähr die Größe von diesem haben und Zentral liegen.“
„Ich werde mein Bestes versuchen. Bis wann brauchen Sie die geeigneten Objekte?“
„Am besten gestern.“
„Verstehe, noch was?“
„Nein ich denke das wäre alles, außer Sie würden sich gerne noch über ein paar ungeklärte Dinge unterhalten.“
„Nicht unbedingt, sollten Sie jedoch darauf bestehen..“
„Ich wäre froh, wenn wir endlich mal reinen Tisch machen würden.“
„Ich bin mir nicht sicher ob ich es hören will.“
„Gut dann lassen wir es. Nur eine Frage habe ich, darf ich sie stellen?“
„Ja“
„Warum bist du einfach gegangen?“
Ich sitze hier und schaue aus dem Fenster, während ich auf meiner Unterlippe kaue. Will er das wirklich hören? Aber er wollte es ja so.
„Ich bin gegangen, weil ich es nicht ertragen habe ignoriert zu werden. Was du getan hast, du hast mich wie Luft behandelt, nicht mit mir gesprochen und bist mir aus dem Weg gegangen. Ich kann es dir nicht verübeln, ich ekel mich selber vor mir und verabscheue mich. Man muss es mir aber nicht so deutlich zeigen wie du es getan hast.“
„So denkst du also über mich, das ich mich vor dir Ekel und dich verabscheue?“
„Ja aber es ist egal und Vergangenheit. Wenn es nichts mehr gibt, gehe ich jetzt.“
„Das war alles. Wie kommst du nach Hause?“
„Zu Fuß wie immer.“
„Warte Thomas wird dich bringen.“
„Nicht nötig.“
„Doch, keine Widerrede, du musstest wegen mir länger bleiben, da kann dich auch Thomas nach Hause fahren.“
Schon hat er das Telefon in der Hand und ruft Thomas an.
„Thomas, fahren Sie bitte Mrs. White nach Hause und kommen dann wieder her. Ja....danke. Er wartet unten auf dich.“
Gerade als ich zur Tür raus trete höre ich noch wie er sagt.
„Du denkst falsch über mich. Es hatte damals andere Gründe, warum ich so reagiert habe. Das wollte ich nur noch sagen. Bis morgen.“
Ohne mich zu Ihm umzudrehen oder etwas zu antworten, gehe ich und lasse mich von Thomas heim fahren.
Was mich wundert ist, dass ohne das ich etwas sage, Er weiß wo ich wohne. Hat John mir etwa hinterher spioniert?
„Thomas woher wissen Sie , wo ich wohne?“ frage ich Ihn als wir vor dem Motel stehen.
„Ich bin Ihnen die ersten Tage gefolgt, auf Anweisung von Mr. Black, um sicher zu gehen das Ihr Ex Mann sie nicht abfängt.“
„Achso, tun Sie das jetzt immer noch?“
„Nein Maám.“
„Danke für´s bringen und schönen Abend noch.“
„Ihnen auch, auf Wiedersehen.“
Während ich im Bett liege, denke ich darüber nach was John sagte. Es wäre anders als ich denke, ich hätte einen falschen Eindruck von Ihm. Wie meint er das, was soll ich an ignorieren falsch verstehen? Er hat mir doch deutlich gemacht, das er meine Nähe nicht erträgt? Dieser Mann spricht in Rätseln und ist auch eines.
Der Rest der Woche ist Stress pur. Die Angebote einholen, ein neues Firmengebäude suchen und Termine vereinbaren. Jeden Abend falle ich ins Bett und schlafe Augenblicklich ein.
Ich bin froh das Samstag ist und ich ausschlafen kann, was mir aber anscheinend jemand nicht gönnt. Denn Punkt sieben klingelt mein Handy. Noch halb im Schlaf gehe ich ran.
„Hallo?“
„Pru, guten Morgen. Habe ich dich geweckt?“
„Ja Gloria, hast du.“
„Das tut mir leid, soll ich später nochmal anrufen?“
„Nein jetzt bin ich wach. Was gibt es denn?“
„Albert hat Geburtstag und ich mache eine kleine Party, bei uns im Garten und wollte Fragen ob du auch kommen möchtest? Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns die Freude machst.“
„Ich weiß nicht. Ich habe auch kein Auto.“
„Kein Problem, fahr mit John oder redet Ihr immer noch nicht miteinander?“
„Doch schon....aber ich habe auch kein Geschenk.“
„Das ist nicht schlimm, deine Anwesenheit reicht, das ist Geschenk genug. Bitte suche nicht nach Ausreden. Wir haben dich doch gern und du würdest Albert eine große Freude machen.“
„Na schön, überredet.“
„Pack ein paar Sachen für die Nacht ein.“
Gerade als ich etwas sagen will, redet Sie schon weiter.
„Keine Angst, du bekommst dein eigenes Zimmer. Sie sind jetzt renoviert, was bei deinem ersten Besuch nicht der Fall war. Ich rufe jetzt John an und sage das er dich in zwei Stunden abholen soll. Bye bis dann, wir freuen uns.“
Noch bevor ich was sagen kann, hat Sie schon aufgelegt. Schnell springe ich aus dem Bett mache mich fertig und laufe in die Stadt. Ich werde auf keinen Fall ohne Geschenk dort auftauchen. In einem exquisiten Laden, kaufe ich einen guten Whiskey und eine teure Packung Zigarren, da ich weiß das er gerne mal eine raucht. Ich lasse es schön einpacken und renne zurück um ein paar Sachen einzupacken. Vorsichtshalber nehme ich mein Cocktailkleid mit, darf es doch etwas vornehmer werden.
Genau zwei Stunden später steht John mit Thomas unten. Warum fährt er heute mit? Na mir soll es egal sein. Ich überreiche Thomas mein Gepäck, der es im Kofferraum verstaut und ich steige hinten neben John ein.
„Hallo“
„Hallo, danke für´s mitnehmen.“
„Kein Problem, ich wundere mich nur, das du mitkommst.“
„Na sagen wir mal so, deine Mutter kann sehr gut reden.“
„Sie hat dich also gezwungen?“
„Nicht direkt, eher überredet.“
Er beginnt neben mir zu lachen.
„Ja das ist meine Mutter.“
Ich falle in sein Lachen mit ein.
„Wann hatte Sie dich angerufen?“
„Um sieben und dabei wollte ich ausschlafen.“
„Ja das glaube ich. Ich denke aber es steckt ein Plan dahinter.“
„Denkst du?“
„Ja Sie hat dich nicht eher gefragt, weil Sie vermutet hat, dass du mit einer Ausrede absagst.“
„Sie scheint mich gut zu kennen, denn es hätte wirklich so kommen können.“
„Eines muss man Ihr lassen, Menschenkenntnis hat Sie, wenn es auch manchmal sehr nervig ist.“
„Ich mag deine Eltern, Sie sind für mich eine Art zweite oder Ersatzeltern geworden.“
„Wie meinst du das? Habt Ihr euch nochmal getroffen nachdem wir dort waren?“
„Haben Sie dir nichts erzählt. Immer wenn Sie in der Stadt waren, haben wir uns gesehen und unterhalten.“
„Nein, kein Wort haben Sie erwähnt, was mich etwas kränkt.“
„Warum? Niemand wird Sie dir wegnehmen. Sie sind und werden ein leben lang deine Eltern bleiben oder haben Sie dich vernachlässigt?“
„Nein ich bin auch nicht deswegen gekränkt, nur weil Sie es mir nicht erzählt haben.“
„Wenn es dir nicht Recht ist, werde ich mich nicht mehr mit Ihnen treffen. Erzählst du Ihnen denn alles?“
„Rede keinen Quatsch, natürlich könnt Ihr euch weiterhin sehen und nein ich erzähle nicht alles.“
„Na siehst du, was regst du dich dann auf? Kommt dein Bruder auch?“
„Du hast Recht. Und nein er ist in London, weil er dort einen neuen Club eröffnen will. Er war gestern schon hier.“
„Aus dir wird man nicht schlau, du bist ein Buch mit sieben Siegel.“
„Muss ich das Verstehen?“
„Nein, schon okay.“
Ich schüttele leicht meinen Kopf und grinse vor mich hin. Manchmal ist er wie ein kleines Kind, was man gar nicht vermuten würde.
Die restliche Fahrt unterhalten wir uns über die Arbeit und im Hand umdrehen stehen wir vor dem Haus seiner Eltern, die uns schon entgegen winken.
„Na dann auf , auf.“ sagt er mit einem Lächeln.
Thomas steigt aus und öffnet mir die Tür und ich steige aus. John in auch ausgestiegen und gemeinsam gehen wir die Stufen nach oben, wo seine Eltern uns schon erwarten.
Er begrüßt zuerst seinen Vater und ich Gloria.
„Hallo meine hübsche, ich freue mich das du da bist.“
„Du hast es ja auch perfekt eingefädelt.“ sage ich mit einem Augenzwinkern zu Ihr, bevor ich mich an Albert wende.
„Hallo Pru, es ist mir eine Freude dich heute hier zu sehen und eine wahre Überraschung von meiner Frau.“
„Ich freue mich auch Albert und Alles Gute zum Geburtstag. Dein Geschenk bekommst du nachher, es ist nämlich in meinem Koffer.“
„Das wäre nicht nötig gewesen, Kleines. Es ist mir Geschenk genug das du da bist.“
„Schmeichler“
John und Gloria beobachten uns mit einem Lächeln im Gesicht.
Kapitel 8
Mir ist das unsagbar peinlich und ich werde rot und senke den Kopf.
„Na dann kommt mal rein ihr Beiden.“ sagt Albert und versucht, die mir peinliche Situation zu überspielen.
John geht in sofort in sein Zimmer und Gloria führt mich zu meinem. Es ist ein kleines aber gemütliches Zimmer, mit allem was man benötigt. Ein schönes Bett, mit Holzgestell, in dem schöne Gravuren geschnitzt wurden, einen dazu passenden Kleiderschrank und zwei Nachttischschränkchen. Sogar ein eigenes kleines Bad habe ich mit einer Dusche, was mir vollkommen ausreicht.
„Mach dich ein bisschen frisch und komme dann wieder runter, das Essen wird gleich fertig sein.“
Sie kommt zu mir und drückt mich fest an sich, ehe Sie sagt.
„Wir sind so froh das du da bist. Du bist uns wie eine Tochter ans Herz gewachsen. Wir dachten immer aus Dir und John wird mal ein Paar aber diesen Wunsch haben wir aufgegeben. Wir haben dich lieb Pru.“
Mit feuchten Augen schaue ich Sie an, nachdem Sie die Umarmung gelöst hat.
„Danke, das bedeutet mir sehr viel. Ich bin euch so dankbar, Ihr habt mir in der schweren Zeit halt gegeben und habt meine Eltern ersetzt. Das kann ich nie wieder gut machen.“
Gloria strahlt mich an und lässt mich dann alleine.
Das aus mir und John ein paar wird, glaube ich nicht. Wir sind viel zu unterschiedlich, wie Feuer und Wasser. Es ist gut das Sie sich keine Hoffnungen mehr machen, es wäre Zwecklos.
Nach einer schnellen Dusche und frischen Klamotten, gehe ich runter, mit meinen Geschenk für Albert. Ich hoffe so sehr, dass ich das richtige gefunden habe, auf die Schnelle.
Mit einem Lächeln im Gesicht überreiche ich es Ihm und drücke Ihn einen Kuss auf die Wange.
Sofort packt er es aus und man könnte meinen dort sitzt ein kleines Kind, diese glänzenden Augen, voller Neugier und Erwartung. Als er sieht was er von mir bekommen hat, bleibt Ihm der Mund offen stehen und er wechselt ständig den Blick zwischen dem Geschenk und mir. War es doch falsch, er sieht nicht mehr sehr glücklich aus. Ich beiße mir auf die Unterlippe und schaue woanders hin, ich schäme mich, denn ich dachte ich würde Ihm eine Freude machen.
Plötzlich ohne das ich es gemerkt habe, steht er neben mir und zieht mich vom Stuhl hoch.
„Meine liebe Pru, ich danke Dir vom ganzen Herzen. Das ist das tollste was du mir hättest schenken können. Ich liebe die Sorte Whiskey und auch diese Zigarren, woher wusstest du das? Und warum gibst du soviel Geld für mich aus, ich weiß was diese Sachen kosten. Du bist wahrlich ein Engel.“
Er drückt mir auf jede Wange einen Kuss und drückt mich fest an sich.
„Es gefällt Dir also, das freut mich. Über Geld spricht man nicht, es ist egal was es gekostet hat. Ihr habt mir soviel gegeben, da werde ich Dir wohl auch mal eine Freude machen dürfen.“
„Du bist was ganz besonderes und am liebsten wäre es mir, wenn Du zur Familie gehören würdest, das tust du zwar auch so aber ich denke du weißt was ich meine.“
Ich stemme die Hände in die Seiten, lege meinen Kopf schief und schaue Ihn an. Wirklich böse sein kann ich Ihm nicht, er sieht so niedlich aus, wie er da steht so verlegen und nervös. Es ist Ihm sichtlich peinlich was er da gesagt hat.
„Albert, ich weiß wie du es meinst und bin dir auch nicht böse, denn ich habe dich viel zu gern. Solange ich überhaupt zu eurer Familie gehöre ist es mir Recht.“
Ich gebe Ihm einen Kuss und setze mich wieder. John ist sichtlich überrascht, wie ich mit seinen Eltern umgehe, das wir uns so gut verstehen. Gloria zwinkert mir zu und ich nicke, auch Sie habe ich sehr lieb gewonnen. Diese Menschen sind echt toll und mein Fels in der Brandung.
Das Essen verläuft gut, wir reden und scherzen und unterhalten uns über das Fest, welches heute noch stattfinden soll.
Ich ziehe mich erst einmal etwas zurück und Ruhe mich aus. Da ich eigentlich ausschlafen wollte, dies aber nicht konnte, lege ich jetzt noch ein kleines Nickerchen ein. Von dem ich zwei Stunden später, völlig entspannt und ausgeruht aufwache.
Ich schnappe mir eine dünne Jacke und gehe etwas nach draußen, im Haus haben alle zu tun und ich würde nur stören. Da ich noch nie an dem See war, beschließe ich dorthin zu gehen und mich an das Ufer zu setzen.
Es ist wie im Märchen, wenn man hier so sitzt, die Segelboote auf dem Wasser und die Sonne die darauf scheint. Es ist wunderschön und hat etwas beruhigendes.
„Darf ich mich setzen?“
Etwas erschrocken und überrascht, schaue ich nach oben und sehe John der neben mir steht.
„Sicher.“
„Gefällt Dir dein Zimmer?“
„Ja es ist sehr hübsch.“
„Schön, wie geht es dir sonst so?“
Ich schaue Ihn etwas skeptisch von der Seite an und frage mich auf was er hinaus will.
„Es geht mir gut.“
„Hast du schon einen Termin für die Scheidung?“
Mein Blick trübt sich ein. Warum muss er jetzt damit anfangen.
„Ja am Montag, ich habe mir extra einen Tag Urlaub genommen, da ich nicht weiß wie lange es dauert.“
„Darf ich dich begleiten?“
Wieder schaue ich Ihn an, überrascht aber auch schockiert.
„Warum?“
„Ich möchte Dir gerne zur Seite stehen.“
„Ich halte es für keine gute Idee, dort werden Dinge angesprochen auf die du vielleicht nicht gut reagieren wirst. Das hatten wir ja schon mal.“
Den letzten Satz sage ich voller Bitterkeit.
„Es tut mir leid, wie ich damals reagiert habe. Es ist aber anders als du denkst, ehrlich.“
„Ich werde darüber nachdenken.“
„Das reicht mir, danke. Freust du dich schon auf das Fest?“
„Ja irgendwie schon, sag mal, kannst du mir sagen ob es eine bestimmte Kleiderordnung gibt?“
„Ich denke mal es gibt keine bestimmte aber jeder wird sich raus putzen, so war es immer.“
„Na da bin ich ja froh, das ich mein Kleid eingepackt habe. Wie viel Gäste werden denn erwartet?“
„Ich denke es wird nicht so groß wie sonst immer, so etwa fünfzig bis siebzig Leute.“
Mir bleibt der Mund offen stehen, was ist denn dann viel bei Ihnen?
„Schau nicht so, sonst sind es meistens mehr als Doppelt so viele.“
Danach sitzen wir schweigend nebeneinander und schauen auf den See. Unvermittelt legt er mir seinen Arm um die Schultern und sagt.
„Es tut mir leid. Kannst du mir bitte verzeihen und auch wieder im Büro normal mit mir umgehen?“
„Du hast mich sehr verletzt, ich werde es versuchen, kann aber nichts versprechen.“
„Gut damit gebe ich mich zufrieden. Komm wir müssen langsam zurück. Die ersten Gäste kommen in zwei Stunden.“
Er reicht mir seine Hand und hilft mir beim Aufstehen. Wir stehen uns gegenüber und schauen uns an. Er hebt seine Hand und legt mir eine meiner Haarsträhnen hinter´s Ohr und streichelt meine Wange.
„Du bist so schön und es tut mir im Herzen weh, was Dir passiert ist.“
Ich schaue Ihn nur weiter an, mitten in die Augen und sehe das er es ernst meint was er sagt. Um die Situation zu überspielen sage ich.
„Das solltest du nicht tun, deine Freundin wäre sicherlich nicht begeistert.“
„Wen meinst du?“
„Ehrlich, du kennst nicht mal deine Freundin. Ich meine diese Maya, die letztens in deinem Büro war für ein Schäferstündchen.“
Diesmal ist es er der rot wird und sauer.
„Das ist nicht meine Freundin und jetzt komm.“
Oh da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen. Seine Stimmung ändert sich so schnell, das man manchmal nicht ganz mitkommt.
Zurück im Haus, frage ich Gloria ob ich Ihr helfen kann und Sie nimmt mein Angebot dankend an. Wir bereiten Häppchen vor, Salate und so weiter. Die Zeit vergeht wie im Flug aber wir sind rechtzeitig fertig geworden. Danach verschwindet jeder in sein Zimmer und macht sich für den Abend zurecht.
Mein Kleid passt perfekt, es schmiegt sich wie eine zweite Haut um meinen Körper. Das Oberteil ist eng anliegend, mit Spaghetti Träger und der Rock ist frei schwingend. Ich liebe dieses Kleid, habe aber viel zu selten Gelegenheit es zu tragen. Die Farbe passt perfekt zu mir, da es genauso blau wie meine Augen ist. Meine Haare stecke ich kunstvoll nach oben und schminke mich ordentlich und akkurat. Noch meine Pumps und fertig bin ich.
Mir ist schon etwas mulmig, denn eigentlich gehöre ich nicht hierher und ich kenne auch niemanden. Ich werde wahrscheinlich viel alleine umher stehen und die anderen Beobachten.
Als ich nach unten komme, stehen die drei schon unten und begrüßen die ersten Gäste. Als Sie mich entdecken, starren Sie mich alle an, wie eine Erscheinung. Ich beginne zu lachen, denn es sieht zu Ulkig aus, wie Sie da so dastehen und den Mund nicht zu bekommen.
Ich wedele mit der Hand vor Ihren Augen, als ich unten bin und versuche Sie aus Ihrer Starre zu bekommen. Der erste der sich wieder fängt ist Albert.
„Pru du siehst hinreißend aus. Also wenn ich nicht schon verheiratet wäre und das glücklich, würde ich dich auf der Stelle nehmen. Dein Aussehen ist so überwältigend, das mein Herz ins stottern gerät.“
„Hör auf Albert, du machst mich verlegen. Du Schmeichler aber danke für das Kompliment.“
„Für dich doch immer, meine Süße. Komm stell dich zu uns und begrüße die Gäste.“
Auch Gloria macht mir Komplimente, Sie stört es nicht das Albert ein wenig mit mir herumalbert, Sie nimmt es mit Humor. Nur John steht da mit verkniffener Miene und sagt kein Wort, dieser Mann ist wirklich komisch. Nach und nach kommen immer mehr Leute und ich werde als liebe und gute Freundin der Familie vorgestellt. Hier und da wird auch gefragt ob ich die Freundin von John sei, doch es wird nur gesagt ja aber nicht seine Feste.
Es kommen auch jüngere Leute, bei denen die Männer mich freundlich anlächeln und die Damen mich zickig mustern.
Ob die Angst um Ihre Männer haben? Vor mir brauchen Sie keine Angst zu haben, ich will keinen von Ihnen, mein bedarf ist gedeckt.
Nachdem alle da sind, wird gemeinsam im Garten angestoßen und ein Ständchen für das Geburtstagskind gesungen. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie Thomas zu John geht und auf Ihn einredet, dabei schaut John immer wieder zu mir rüber. Er erwidert etwas zu Thomas und beide gehen dann zu Albert. John sagt etwas zu seinem Dad und Sie gehen zu dritt in sein Büro.
Ich frage mich was los ist, was das zu bedeuten hat?
Sie sind fast zehn Minuten da drin, bis Albert rauskommt und zu mir tritt.
„Pru, kannst du bitte kurz mitkommen?“
„Was ist denn los?“
„Das erkläre ich Dir gleich aber nicht hier.“
Ich folge Ihm und mich überkommt ein komisches Gefühl.
„Setz dich.“ Ich mache was er sagt und sehe mich um. Alle drei haben einen verkniffenen Ausdruck im Gesicht.
„Kann mir jetzt bitte jemand sagen was los ist?“
„Pru, in deinem Zimmer wurde eingebrochen.“
„Was? Wer?“ frage ich völlig geschockt.
„Dein Ex Mann“ sagt John.
„Woher wisst Ihr das?“
„Einer meiner Sicherheitsleute hat vor dem Hotel wache gehalten und hat Ihn auf frischer Tat ertappt und die Polizei gerufen.“ sagt John zu mir.
„Und jetzt?“
„Man hat Ihn mitgenommen, musste Ihn aber nach der Vernehmung wieder gehen lassen, da er einen festen Wohnsitz hat.“
„Pru ich habe mit John besprochen, das wir deine Sachen erst einmal herbringen und wir dann am Montag gemeinsam zum Gericht fahren. Hier bist du erst einmal sicher.“
Ich nicke nur und frage mich warum Shawn das tut. Wird er es irgendwann einmal sein lassen und mich aufgeben? Mir ist die Laune gründlich vergangen.
„Ist alles in Ordnung Pru?“ kommt es von Albert.
„Ja es geht schon. Ich bin nur geschockt.“
„Das glaube ich. Lass dir aber nicht die Laune verderben, kommt wir wollen wieder feiern gehen.“
Ich habe zwar keine Lust mehr tu aber so als wäre alles okay.
Gloria kommt auf uns zu und fragt besorgt was denn los sei. Albert erklärt es Ihr kurz und bündig und sagt das er alles unter Kontrolle hat.
Wir verteilen uns und reden hier und da mit den Leuten. Ich suche mir eine stille Ecke und trinke ein Glas nach dem anderen von dem Sekt. Es tut mir gut, denn so lassen sich meine Gedanken verdrängen und ich werde wieder lockerer. Als die Tanzfläche eröffnet ist, werde ich immer wieder zum Tanzen aufgefordert und nehme an. Es ist mir egal, das manche Frauen mir giftige Blicke zuwerfen. Ich tanze ja nur und mache nichts verbotenes und amüsiere mich köstlich. Immer wenn ein Bediensteter mit einem Tablett vorbei kommt, auf dem Sekt steht, greife ich beherzt zu und schütte es runter.
Auch John tanzt mit vielen verschiedenen Damen, die Ihn an schmachten und Ihn fast mit den Augen ausziehen. Ihm scheint es nicht zu stören, er macht Scherze und schwingt mit Ihnen über die Tanzfläche.
Albert bittet mich auch um einen Tanz, dem ich Ihn gerne gewähre.
„Ist wirklich alles okay?“
„Ja mach dir keine Sorgen und genieße dein Fest. Mir geht es gut und ich amüsiere mich köstlich.“
„Das freut mich. Du bist eine starke Frau und ich bewundere dich.“
„Danke.“
Wir tanzen zu Ende und Albert wird von John abgelöst. Nun tanze ich mit Ihm und es ist anders. Das ungezwungene, leicht beschwingte ist weg. Es liegt Spannung in der Luft, ich weiß nur nicht warum.
„Du hast hier ziemlich vielen Männern den Kopf verdreht.“
„Habe ich das, dass war nicht meine Absicht.“
„Hast du aber, schau nur wie Sie dich alle anschauen.“
Ich schaue mich um und er hat Recht. Viele Augenpaare sind auf uns gerichtet.4
„Die Damenwelt scheint aber auch von Dir angetan zu sein.“
„Kann schon sein, es interessiert mich aber nicht.“
„Stimmt ja, du bist ja vergeben.“
„Das bin ich nicht.“ sagt er etwas schärfer.
„Dann halt nicht, vielleicht ist hier ja eine dabei, mit der du Dir etwas Festes vorstellen kannst.“
„Willst du mich verkuppeln?“ Er schaut mich mit finsterer Miene an.
„Nein, ich habe es nur so gesagt.“ Sage ich ganz ruhig zu Ihm und zucke mit den Schultern.
Wieder kommt ein Bediensteter und wieder schnappe ich mir ein Glas Sekt.
John hebt eine Augenbraue und beobachtet mich.
„Hast du schon etwas gegessen?“
„Nein ich habe keinen Hunger.“
„Wenn du aber so viel Sekt trinkst, solltest du auch etwas Essen.“
„Warum? Ich bin alt genug, ich weiß was ich tue.“
„Ich meine es nur gut mit Dir.“
„Ist mir egal.“
„Wie du meinst.“
„Lass uns den Tanz beenden, ich möchte mich kurz setzen.“
Sofort lässt er mich los und geht weg. Warum ist er denn jetzt wieder sauer, er benimmt sich wie ein kleines Kind. Ich setze mich und bekomme sofort Gesellschaft von einem jungen Herrn.
„Hallo mein Name ist Tom, darf ich mich setzen?“
„Natürlich“
„Darf man Fragen, warum Sie hier alleine sitzen?“
„Weil ich es so wollte. Ich bin übrigens Pru.“
„Nett Sie kennenzulernen. Sind Sie alleine hier?“
„Ich bin zu Besuch hier und ja alleine.“
„Da frage ich mich doch warum eine so schöne Frau wie Sie alleine hier ist?“
„Weil ich alleine bin, deshalb und bevor Sie fragen. Ich habe auch vor alleine zu bleiben.“
„Gut gekontert. Können wir uns trotzdem unterhalten?“
„Selbstverständlich.“
Ich unterhalte mich lange mit Ihm, er ist lustig und hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Wir haben auch ein paarmal miteinander getanzt und auch das beherrscht er tadellos.
„Wollen wir ein Stücken spazieren gehen?“ fragt er mich.
„Ja gerne“
Und schon laufen wir nebeneinander her, bis zum anderen Ende, des weitläufigen Garten.
An einer Steinmauer, von der aus man einen herrlichen Blick auf den See hat, bleiben wir stehen.
Wir schauen einfach nur auf den See, bis er immer näher kommt.
„Weißt du eigentlich, wie schön du bist?“
Seine Hand streichelt meine Wange und in mir flammt Angst auf.
Ich sehe weiterhin einfach in die Ferne, als er mich plötzlich packt und versucht mich zu Küssen.
„Lassen Sie das Tom, ich will das nicht.“
Ich drücke meine Hände gegen seine Brust und biege meinen Kopf nach hinten, um zu verhindern das er mich küsst.
Er versucht es weiter und ich wehre mich mit aller Kraft.
„Komm stell dich nicht so an. Warum bist du dann mitgegangen? Du musst doch gewusst haben was ich will?“
„Nein, das habe ich nicht, sonst wäre ich nicht mitgegangen. Bitte lassen Sie mich in Ruhe, sonst schreie ich.“
„Das wirst du nicht. Erst heizt du mich an und jetzt machst du auf unschuldig. Nicht mit mir Süße.“
Mir kommen die Tränen, lange kann ich mich nicht mehr wehren, denn meine Kräfte lassen nach.
„Ich glaube die Dame hat Nein gesagt.“ kommt es plötzlich und ich weiß sofort wer es ist.
„John“ hauche ich.
„Lassen Sie jetzt Ihre schmierigen Hände von Ihr oder ich sehe mich gezwungen Sie mit Gewalt von Ihr wegzuziehen.
„Hauen Sie ab, Sie stören. Die kleine und ich wir sind beschäftigt.“
Mit einer schnellen Bewegung zieht John Ihn von mir weg, so das ich das Gleichgewicht verliere und hinfalle.
„Verschwinden Sie sofort oder ich rufe die Polizei.“
„Ist ja schon gut, ich gehe. Passen Sie aber auf, die kleine macht Sie erst an und lässt Sie dann verhungern.“ sagt er noch bevor er schnellen Schrittes verschwindet.
Ich liege immer noch am Boden und weine.
„Hey, alles okay? Hat er dir was getan?“
„Nein, du bist gerade noch rechtzeitig gekommen. Danke.“
„Ist schon gut.“
Er nimmt mich in seine Arme und tröstet mich.
„Warum muss das immer mir passieren? Es ist als würde auf meiner Stirn „Freiwild“ stehen.“
„Pscht, denk nicht weiter darüber nach. Komm ich helfe dir hoch.“
Ich stehe auf und merke wie sich alles dreht und ich schwanke.
„Hey, was ist los?“
„Es dreht sich alles.“
„Du hast zu viel getrunken. Stütz dich auf mich.“
Das Angebot nehme ich gerne an. Er führt mich zu einem Bad, in dem ich mich wieder etwas herrichten kann, denn die Tränen haben Spuren hinterlassen. Mit etwas Wasser bekomme ich es aber schnell wieder hin. Für den restlichen Abend nehme ich mir vor, mit keinem Mann mehr zu tanzen oder spazieren zu gehen.Was ich aber nicht unterlasse ist, weiter zu trinken. Es ist schon sehr spät als die meisten Gäste gegangen sind. Ich bin vollkommen betrunken, was John sieht und mich nach oben bringt.
Jedoch nicht in mein Zimmer sondern in sein´s.
„Du bleibst heute Nacht hier, das ich dich im Auge behalten kann.“
„Gut, mir soll es Recht sein.“
Er schaut mich erstaunt an, als könne er nicht glauben was ich da eben gesagt habe.
„Kannst du mir bitte mein Kleid aufmachen?“
Ich drehe mich mit dem Rücken zu Ihm und er nähert sich mir langsam. Seine Finger berühren meinen Rücken und ich schließe die Augen, es fühlt sich so gut an. Langsam öffnet er den Reißverschluss und tritt wieder zurück.
Irgendwie habe ich durch den Alkohol Mut bekommen, denn ich denke gar nicht daran ins Bad zu gehen um mich auszukleiden. Nein ich bleibe hier stehen und mache mich ans Werk.
Langsam streiche ich die Träger von meinen Schultern und lasse das Kleid zu Boden sinken. Ich stehe jetzt nur in knapper Unterwäsche vor Ihm und höre wie er stark die Luft einzieht. Er steht an der Tür, die Hände in den Hosentaschen und schaut mich an. Sein Blick ist verhangen und dunkel.
„Pru, weißt du was du da tust?“
„Ja, ich ziehe mich aus. Das macht man glaube ich wenn man ins Bett geht.“ erwidere ich unschuldig.
„Willst du nicht lieber ins Bad?“
„Nein, warum?“
„Weil du mich verrückt machst, wenn du so vor mir stehst.“
Ich zucke nur mit den Schultern und öffne als nächstes meinen BH. Mal sehen wie lange er noch so ruhig bleibt. Ich weiß nicht warum aber ich will diesen Mann nur einmal und heute habe ich den Mut dazu, wenn auch nur durch den Alkohol. Als der BH offen ist, nehme ich Ihn ab und lasse Ihn fallen.
„Gefällt dir was du siehst?“ provoziere ich Ihn.
„Ja. Dir sollte aber bewusst sein, das du mit dem Feuer spielst.“
„Warum? Ich tue doch gar nichts.“
Ich sehe das sein Kiefer fest aufeinander gepresst ist und seine Lippen zu schmalen Linien verzogen sind. Oh man, er ringt um seine Beherrschung.
Das letzte was ich noch am Körper trage, ist mein Slip. Den ich mir jetzt mit geschmeidigen Bewegungen herunter ziehe. Jetzt bin ich völlig nackt und schaue Ihn an, diesmal schäme ich mich auch nicht, nein ich genieße die Show.
Sein Blick ruht weiter auf mir, bis ein Ruck durch Ihn geht und er auf mich zu tritt.
„Zieh dich an Pru, du bist betrunken und weißt nicht was du tust. Ich gehe jetzt ins Bad und möchte das wenn ich wiederkomme, du im Bett liegst, Bekleidet:“
Kapitel 8
Er dreht sich um und verschwindet im Bad und ich stehe hier und kann nicht glauben, was er da gesagt hat. Es ist als hätte er mir einen schallende Ohrfeige und eine Kalte Dusche verpasst.
Er findet mich also nicht attraktiv, ich mache Ihn nicht an.
Ohne das ich mir etwas anziehe, lege ich mich ins Bett. Wollen doch mal sehen wie er reagiert, woher ich den Mut nehme weiß ich nicht aber ich tue es.
Er kommt kurze Zeit später wieder aus dem Bad nur in Boxershorts und ich muss feststellen, wie heiß er aussieht. Dieser Mann sorgt schon alleine durch diesen Anblick dafür das sich die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen sammelt. Gerade lange Beine, schmale Hüften und einen von Muskeln übersäten Oberkörper. Die Haare die sich von seinen Bauchnabel abwärts in seine Hose zeigen. Ich würde Ihn so gerne berühren, streicheln und küssen, nur einmal.
„Hast du was an?“
„Schau doch nach?“
„Pru was soll das?“
„Findest du mich denn gar nicht attraktiv oder sexy? Warum lehnst du mich ab?“
„Ich finde dich mehr als sexy aber du bist betrunken und weißt nicht was du tust. Morgen würdest du es bereuen. Ich möchte einfach nicht unser gutes Verhältnis zerstören. Wärst du nüchtern und würdest dich mir so anbieten, würde ich keine Sekunde zögern. Es kostet mich ehrlich Überwindung, dich nicht einfach in meine Arme zu schließen.“
„Ich weiß was ich tue, ich will dich nur einmal, bitte. Ich brauch das jetzt, schenke mir nur diese eine Nacht.“
Warum bettele ich Ihn an, das ist echt entwürdigend. Um mich nicht noch mehr bloßzustellen, drehe ich mich um und sage.
„Vergiss was ich gesagt habe, ich rede dummes Zeug, Gute Nacht.“
Ich höre wie er tief einatmet und sich dann die Matratze neben mir senkt. Leicht legt sich seine Hand auf meine Wange und streichelt Sie.
„Ich wollte dich nicht verletzen, das ist das letzte was ich will. Du bist wunderschön und ich begehre Dich. Ich möchte nur nicht das du es bereust.“
Ich drehe mich auf den Rücken und die Decke rutscht runter, so das meine Brüste freigelegt werden. Sein Blick wandert zu meinen Brüsten und sein Mund öffnet sich leicht. Langsam wandert seine Hand dorthin und legt sich leicht darauf. Er fährt mit seinem Daumen über meine Brustwarze, die sich sofort aufstellt. Ich schließe meine Augen und öffne meinen Mund. Als ich meine Augen wieder öffne schaut er mich an und fragt.
„Willst du das wirklich?“
„Ja nur einmal, nur heute.“
Er beugt sich runter und legt seine Lippen auf meine. Kaum haben Sie sich berührt, wird der Kuss wild und voller Leidenschaft. Meine Zunge schlüpft in seinen Mund und seine in meinen. Wir erforschen gegenseitig die Mundhöhle des anderen. Seine Hand knetet meine Brust und ich stöhne in seinen Mund. Sein Mund gleitet zu meinen Hals, an dem er vorsichtig knabbert und saugt, bevor er weiter runter zu meinen Brüsten wandert. Während er die eine mit der Hand knetet, nimmt er die andere in seinen Mund und umspielt mit der Zunge meinen Nippel. Ich durchwühle mit meinen Händen seine Haare und strecke meinen Rücken durch um Ihn meine Brüste noch weiter entgegen zu strecken.
Die Hand die gerade noch meine Brust verwöhnt hat, wandert an der Seite hinunter, bis zu meinen Becken, dort bleibt Sie liegen. Sein Kopf kommt wieder nach oben und beginnt mich wieder zu küssen. Ich stehe vollkommen in Flammen und wünsche mir nur noch das er mich nimmt. Meine Hände liegen auf seinen Rücken und streicheln Ihn von oben nach unten. Am Bund seiner Shorts fahre ich drunter und streichele seinen Hintern, der schön rund und fest ist. Diesmal ist er es der in meinen Mund stöhnt und es macht mich tierisch an, das ich fähig bin, Ihn zum stöhnen zu bekommen. In der Zeit wandert seine Hand zu meinen Lustzentrum, zuerst streichelt er nur leicht darüber, bis er kurze Zeit später meine Schamlippen mit zwei Fingern teilt und kreise um meinen Kitzler zieht. Automatisch öffne ich meine Beine um es Ihm leichter zu machen. Was er wieder mit einem Stöhnen quittiert. Meine Hand arbeitet sich von seinem Hintern nach vorne und ich nehme seinen harten voll erigierten Penis in die Hand und streife Ihn von oben nach unten. Zwischendrin fahre ich mit meinen Daumen über seine Eichel auf der sich schon einzelne Lusttropfen gesammelt haben.
Wir heizen uns gegenseitig immer mehr an, er gleitet mit einem Finger in mich hinein und massiert mich auf´s köstlichste, während ich seinen Penis stimuliere.
„Du bist so schön, Pru. Ich will das genießen, dich fühlen und spüren. Dieses eine mal soll unvergesslich werden.“
„Nimm mich bitte, ich halte es nicht mehr aus.“
„Nein noch nicht, ich will es voll ausnutzen. Lass dich einfach gehen.“
Seine Lippen legen sich wieder auf meine, während sein Finger weiter tief in mir steckt und er mit seinen Daumen meine Klitoris verwöhnt. Ich merke wie ich immer weiter in einen Strudel gerate und ich dem Höhepunkt immer näher komme. Bis er mich mit voller Wucht überrollt und sich alle meine Muskeln zusammenziehen.
Er beendet sein Spiel an meiner Vagina und küsst mich weiter. Kurz hält er inne und schaut mich an.
„Du siehst unglaublich heiß aus, wenn du kommst. Bereit für Runde zwei?“
Ich nicke nur und er erhebt sich, streift sich die Shorts ab und legt sich zwischen meine Beine.
Seine Hände legen sich um meinen Kopf und er küsst meine Stirn, meine Augen meine Mundwinkel und meinen Mund. Er positioniert sich genau vor meinen Eingang und dringt ganz langsam in mich ein Stück für Stück, bis er tief in mir ist und ich laut stöhne. Es ist so gewaltig, bis auf´s äußerste gedehnt zu sein und bis zum letzten Rest ausgefüllt zu sein. Meine Beine schlingen sich um Ihn und ich presse Ihn noch näher an mich. Er verharrt in mir und schaut mir tief in die Augen.
„Weißt du eigentlich, wie lange ich darauf gewartet habe. Du fühlst dich so gut an, innen wie außen. Ich will das genießen und bis auf´s äußerste hinaus zögern. Ich werde dich nicht gleich kommen lassen, denn da dies nur einmalig ist, will ich dich ganz mit Haut und Haaren.“
Mir bleibt die Luft weg, bei dem was er gesagt hat. Langsam beginnt er mit kreisenden Bewegungen und sofort stehe ich wieder in Flammen und passe mich seinen Bewegungen an. Dann zieht er sich wieder vollkommen aus mir zurück um dann wieder langsam in mich zu gleiten. Dieses Spiel scheint Ihm Spaß zu machen, denn er wiederholt es immer und immer wieder.
„John bitte, nimm mich, ich halte das nicht mehr aus.“
Anscheinend hat er nur darauf gewartet, denn plötzlich stößt er zu und beginnt im sich im Rhythmus zu bewegen. Ich kann nur noch stöhnen und kralle mich in seinen Rücken. Immer wieder küsst er mich und kneift mir mit einer Hand in den Po. Als er wieder inne hält, kurz bevor ich Erlösung finde, schaue ich Ihn an und er mich.
„So schön, einfach nur bezaubernd.“ und wieder stößt er zu und schlägt jetzt ein schnelles Tempo an, welches ich nicht lange durchhalte und wieder komme. Er stößt noch ein paarmal zu, bis auch er sich versteift und mit einem Stöhnen sich in mir ergießt. Er bleibt noch kurz auf mir liegen, bis die Nachbeben seines Orgasmus abgeklungen sind und legt sich dann neben mich.
„Das war wunderschön, du bist wunderschön.“ sagt er zu mir, während seine Finger über meine geschwollenen Lippen gleiten.
„Ja das war es, es war unfassbar und heiß.“
Er lächelt und schließt seine Augen, binnen kürzester Zeit, merke ich an seiner Atmung das er eingeschlafen ist.
Ich kann jedoch nicht schlafen ich denke nach. Bereuen tue ich es nicht, es war wie ich es mir vorgestellt habe, heiß, innig, sexy und der absolute Hammer. Noch nie hatte ich solch heißen Sex. Wiederholen darf es sich allerdings nicht. Ich möchte Ihm keine Hoffnungen machen, das wäre nicht fair. Hätte ich in dieser Nacht, nicht so viel getrunken, wäre es nie passiert. Nur dadurch hatte ich den Mut dazu. Ich glaube es wäre besser, wenn ich in mein Zimmer gehe und dort schlafe. Also stehe ich vorsichtig und leise auf, hebe meine Sachen auf und schleiche mich in mein Zimmer.
Als ich wach werde, ist schon später Vormittag und ich fühle mich Pudelwohl, ausgeruht und befriedigt. Neben meiner Tür steht mein Koffer, mit meinen Sachen, der mir in der Nacht gar nicht aufgefallen ist. Ich nehme mir dort bequeme Sachen raus und verschwinde ins Bad.
Gerade als ich aus meinem Zimmer komme, kommt John auf mich zu.
„Guten Morgen Pru alles Okay?“
„Morgen ja natürlich.“
„Warum bist du nicht bei mir geblieben?“
„Weil wir kein Paar sind und ich es für Besser gehalten habe, in meinen Bett zu schlafen.“ sage ich zu Ihm und lächele Ihn aber an.
„Bereust du es?“
„Nein, warum sollte ich?“
„Konnte ja sein, ich auch nicht. Komm wir gehen was Essen.“
Seine Eltern sind auch schon wach und trinken Kaffee, den ich mir jetzt auch gönne.
„Und habt Ihr gut geschlafen?“
Ahnen Sie was, sofort färben sich meine Wangen rot und ich schaue in meine Tasse als ich nur „Ja“ sage.
John sagt auch nichts weiter und nickt nur.
„Freut uns. Was habt Ihr heute so vor?“
„Ich werde nachher zum See gehen und schwimmen.“
„Ich werde Pru begleiten, wenn Sie nichts dagegen hat.“
Es passt mir zwar überhaupt nicht, denn ich will etwas Abstand, sage aber nichts und nicke.
Ich ziehe mir in meinem Zimmer schnell einen Bikini an und ein Kleid darüber, schnappe mir ein Badetuch und gehe nach unten, wo John schon auf mich wartet.
„Bereit?“
„Ja“
Hier an dem See ist einfach schön, friedlich und ruhig.
Ich streife mir mein Kleid ab und lege mich in die Sonne ohne auf John zu achten.
„Darf ich dich eincremen?“
„Hm“
Ich drehe mich auf den Rücken und lasse Ihn gewähren. Zärtlich verteilt er die Sonnenmilch und reibt mich ein, dann legt er seine Lippen auf mein Schulterblatt und küsst mich.
„Lass das John, wir hatten eine Abmachung. Das heute Nacht war einmalig.“
„Ich würde gern zweimalig oder noch öfter daraus machen.“
Er steigt von mir runter und legt sich neben mich, wobei er mich anschaut.
„Warum einmalig?“
„Ich weiß es nicht.“ Er verwirrt mich, so wie er mich ansieht. Ich sehe die Lust und die Begierde in seinem Blick und kann den meinen nicht abwenden.
Sein Gesicht kommt den meinen immer näher, bis seine Lippen meine leicht berühren und ich verzückt die Augen schließe.
„Warum nicht Pru, ich begehre dich, wie noch keine vor dir.“
„Es wäre falsch.“
„Fühlt es sich falsch an?“
„Ich weiß es nicht.“
„Ok“ Sein Kuss wird intensiver und seine Hand legt sich auf meinen Po, den er zärtlich streichelt.
„Fühlt sich das falsch an?“
„Nein, es fühlt sich gut an.“
„Finde ich auch:“
Ich lege mich auf die Seite ohne den Kuss zu unterbrechen und er zieht mich auf sich. Ich löse meine Lippen von Ihm und fahre an seinen Hals hinunter zu seiner Brust. Überall verteile ich kleine Küsse und streichele seine schöne Haut, bis zu seiner Badeshort. Dort halte ich inne und schaue Ihn an. Seine Augen sind geschlossen und der Mund leicht geöffnet, also ziehe ich Ihm die Hose runter und sein Penis springt mir regelrecht entgegen. Ich schließe meine Hand um Ihn und senke meine Lippen auf seine Eichel, bevor Ich Ihn in meinen Mund nehme und daran lecke und sauge. Seinem Stöhnen nach zu urteilen gefällt es Ihm und ich mache weiter. Meine Zunge umkreist seine Eichel und ich schmecke die salzige Flüssigkeit, was mich aber nicht stört sondern eher anmacht.
Nach einer Weile höre ich auf und wandere wieder nach oben zu seinem Mund, den ich gierig küsse. Er öffnet mein Oberteil und schiebt mir die Träger von den Schultern, ehe er sich an meinen Bikinislip zu schaffen macht. Ich helfe Ihm, indem ich aufstehe und mich langsam vor Ihm entkleide.
„Du bist so schön und ich kann es kaum erwarten wieder in dir zu sein.“
Wie er das mit dieser erotischen, dunklen Stimme sagt, turnt mich ungemein an. Vollkommen nackt setze ich mich auf seinen Bauch und um spiele mit meinen Fingern seine Brustwarzen. Er setzt sich auf und wir sitzen Nase an Nase gegenüber. Mit seinen Händen Fährt er unter meinen Po und versenkt zwei seiner Finger in meiner Lustgrotte.
Ich werfe meinen Kopf nach hinten und stöhne nur „Ah.“
Dann hebt er mich hoch und lässt mich langsam auf seine Erektion gleiten, wobei ich mir auf die Lippe beiße. Keiner von uns beiden bewegt sich, wir sitzen nur da und schauen uns an. Ab und zu hebt er sein Becken um noch tiefer in mich zu gleiten, wobei ich meine Augen schließe. Seine Hände umschließen meine und er lässt sich nach hinten fallen. Jetzt ist er bis zum Anschlag in mir und ich kann nicht anders ich muss laut Stöhnen.
„Beweg dich Baby.“
Seine Hände stützen mich und ich beginne mich langsam zu bewegen, was Ihm nicht lange genügt. Er zieht mich zu sich herunter, packt meine Pobacken und schlägt ein schnelles Tempo an. Alles um mich herum ist vergessen, es zählt nur noch dieses wahnsinnige Gefühl, Ihn in mir zu spüren.
„Komm für mich, lass dich gehen und schau mich an.“
Ich hebe meinen Kopf und schaue Ihn an. Meine Zähne graben sich tief in meine Unterlippe und ich merke das es gleich soweit ist.
Meine Inneren Muskeln ziehen sich zusammen und ich schreie meine Lust hinaus. Dadurch das meine Muskeln sich zusammen gezogen haben und ich sehr eng wurde kommt er auch prompt.
Ich lege mich auf seine Brust und lausche seinem schnellen Herzschlag. Seine Arme schließen sich um mir und er hält mich fest.
„War das Okay?“
„Es war mehr als okay.“
„Also bereust du es nicht? Ich möchte nicht das du sauer bist.“
Ich hebe meinen Kopf und grinse Ihn an.
„Nein ich bereue es nicht. Frag das nicht immer, wenn ich was nicht will, sage ich es. Der Sex mit dir ist gut.“
„Nur gut?“ fragt er gespielt schockiert aber ich sehe das seine Augen leuchten.
„Mehr als gut, es ist perfekt.“
„Das will ich doch meinen, denn mir geht es nicht anders.“
Wir liegen noch eine ganze Weile so da, bis wir uns im Wasser abkühlen gehen und uns eine lustige Wasserschlacht liefern.
Gerade als ich nach diesem schönen Tag ins Bett will, hält John mich auf.
„Willst du nicht bei mir schlafen?“
„Das halte ich für eine gute Idee, denn ersten wird es wohl kaum beim schlafen bleiben und zweitens ist morgen ein anstrengender Tag für mich.“
„Na schön, dann gute Nacht.“
„Gute Nacht.“
Als ich im Bett liege, finde ich keinen Schlaf und denke über die vergangenen Jahre nach, was mir die Tränen in die Augen treibt und ich fürchterlich weine.
Auf einmal geht meine Tür auf und John kniet sich vor mein Bett.
„Pru was ist denn los, warum weinst du?“
„Ich habe an die letzten Jahre gedacht und da musste ich weinen.“
„Hey Süße alles ist gut, du bist in Sicherheit.“
Er krabbelt zu mir ins Bett und zieht mich an sich.
„Besser?“
„Ja viel besser.“
„Schön, versuch jetzt zu schlafen. Ich bleibe bei dir und halte dich fest.“
„Hm... Danke.“
„Nicht dafür.“
Er haucht mir noch einen Kuss auf´s Haar und ich beruhige mich und schlafe ein.
Der Morgen kommt viel zu schnell, ich bin noch müde und mir ist heiß. Was wohl daran liegt das John mich wieder fest umarmt und an sich presst.
„Guten Morgen, wie geht es Dir?“
„Gut danke, es hat gut getan in deinen Armen einzuschlafen.“
„Ging mir genauso, aber jetzt auf auf, wir müssen dann gleich los.“
Er gibt mir einen Klaps auf den Po und ich verschwinde schnell ins Bad.
Kapitel 9
Beim Frühstück bekomme ich keinen bissen hinter, ich bin angespannt und nervös. Heute sehe ich meinen Noch Mann wieder und habe Angst vor seiner Reaktion. Im Inneren hoffe ich, das er der Scheidung zustimmt, kann es mir aber nicht vorstellen.
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, sogar Gloria begleitet uns, die vorne neben Ihren Mann platz genommen hat. Ich sitze hinten neben John, der meine Hand in der seinen hält und Sie leicht mit seinen Daumen streichelt.
Es tut zwar gut, das er neben mir sitzt und versucht mich zu beruhigen aber ganz gelingen tut es Ihm nicht.
Gerade noch pünktlich erscheinen wir zum Termin und die Verhandlung wird nachdem wir eingetreten sind auch gleich eröffnet.
Nach drei Stunden habe ich es geschafft. Der Scheidung wurde zugestimmt und Shawn muss sich noch für seine Taten bei einer anderen Verhandlung rechtfertigen. Mir fällt ein riesengroßer Stein vom Herzen.
„Danke Albert, vielen vielen Dank ohne Dich hätte ich das nicht geschafft.“ Ich stelle mich auf Zehenspitzen und gebe Ihm einen Kuss auf die Wange.
„Schon gut Pru, ich freue mich das ich Dir helfen konnte.“
In diesem Moment kommt Shawn heraus, mit wutverzerrter Miene. Er tritt auf mit erhobenen Finger auf mich zu und sagt.
„Es ist noch nicht vorbei auch wenn du dich hast Scheiden lassen. Wir sehen uns wieder, nie wirst du vor mir Ruhe bekommen, das Verspreche ich dir du Hure.“
John tritt vor mich und funkelt Ihn an, spricht aber in normaler Lautstärke, jedoch in einem Ton der mir einen Schauer über den Rücken jagt.
„Haben Sie noch nicht genug? Wollen Sie noch eine Anzeige? Lassen Sie Prudence in Ruhe, ansonsten garantiere ich für nichts und jetzt verschwinden Sie.“
Und man soll es kaum glauben aber Shawn sucht tatsächlich das Weite.
„So wollen wir feiern gehen, ich lade euch ein.“ sagt John, wieder in normalen Ton. Seine Stimmung hat sich innerhalb weniger Sekunden wieder komplett geändert, diesen Mann möchte ich nicht zum Feind haben, ehrlich. Ich hatte richtig Angst vor Ihm, diese Tonlage die er angeschlagen hatte klirrte wie Kristall. Dieser Mann hat so viele Seiten, das man schnell den Überblick verliert.
Während wir zu einem Restaurant laufen, mustere ich Ihn immer wieder von der Seite und frage mich welcher der vielen Facetten nun seine wahre ist. Plötzlich wendet er den Kopf und schaut mich an, mit fragenden Blick.
„Was ist los? Warum schaust du so verängstigt?“
„Wegen Dir.“
„Wegen mir? Kannst du mir das bitte genauer erklären?“
„Nein, schon gut.“
Während er stehen bleibt und mir hinterher schaut, laufe ich weiter. Doch mit drei Schritten hat er mich eingeholt und hält mich am Arm fest.
„Erkläre es mir. Seit wann hast du Angst vor mir?“
„Es mag komisch klingen aber so wie du vorhin mit Shawn gesprochen hast...... es war …. wie soll ich sagen.... Angsteinflößend.“
„Das sollte es auch, aber nicht für dich sondern für Ihn, das er es endlich begreift.“
„Das mag schon sein. Trotzdem du hast so viele Facetten, ich sehe da nicht mehr durch. Deine ständigen Stimmungsschwankungen, es bringt mich durcheinander.“
„Hey wo bleibt Ihr denn?“
„Lass uns ein anderes Mal darüber reden.“
„Ist schon gut, das müssen wir nicht.“
„Wir kommen schon Gloria.“
„Was gab es denn zu tuscheln?“
„Nichts weiter, nur wegen der Arbeit.“
Sie schaut mich an und ich sehe genau, dass Sie mir kein Wort glaubt, Sie sagt aber nicht weiter.
Das Restaurant ist wirklich schön und gemütlich, alles ist aus Holz und mit gedimmten Licht ausgestattet. Hier herrscht eine beruhigende Stimmung, man könnte fast Romantisch meinen.
In der Zeit, wo wir auf unser Essen warten unterhalten wir uns.
„Was hast du jetzt vor Prue?“ fragt Albert mich.
„Ich weiß es noch nicht genau. Ich muss mir aber unbedingt eine Wohnung suchen, in dieses Motel kann ich nicht zurück.“
„Warum ziehst du nicht wieder zu mir? Dein Zimmer ist frei.“
„Ich glaube das ist keine gute Idee, John.“
„Warum nicht?“
„Das weißt du ganz genau.“
„Nein, erkläre es mir. Ich dachte wir wären Freunde und Freunde helfen sich.“
„Das stimmt schon. Bloß wir arbeiten schon zusammen und wenn ich dann auch noch bei Dir wohne, hängen wir uns den ganzen Tag auf der Pelle. Ich glaube das wäre nicht gut und außerdem sind wir beide wie Feuer und Wasser.“
„Gutes Argument aber nicht Überzeugend. Hast du noch andere?“
„Willst du das wirklich hier besprechen?“
„Ja warum nicht?“
„Schön wie du willst. Ich glaube das du mehr in uns Beide hinein interpretierst als es ist, nur weil wir miteinander geschlafen haben.“
Albert und Gloria starren uns an, als wären wir die ersten Menschen von einem fremden Planeten.
„Da kann ich dich beruhigen. Das tue ich nicht, wir sind Freunde und mehr nicht. Reicht dir das oder möchtest du es schriftlich?“
„Genau das meine ich, Du benimmst dich manchmal wie ein Kind. Zum Beispiel jetzt, du bist Beleidigt. Wie soll es da erst werden, wenn wir zusammen wohnen?“
„Meine Wohnung ist sehr groß, das weißt du. Man kann sich dort Problemlos aus dem Weg gehen.“
„Stimmt. Okay, dann nehme ich dein Angebot an.“
„Freut mich.“
Die beiden sitzen immer noch da und starren uns an.
„Alles in Ordnung mit euch beiden?“
„Ähm... ja. Moment noch, ich muss das erst Verdauen.“
Ich kichere vor mir her, es ist zu Ulkig. So schnell bringt man also Leute aus dem Konzept.
Ein paar Stunden später, haben wir meine Sachen von seinen Eltern geholt und sind zu Ihm gefahren.
Jetzt stehen wir hier in seinem Wohnzimmer und sehen uns an.
„Wo dein Zimmer ist weißt du ja sicher noch. Soll ich deine Sachen hochbringen?“
„Nein, es geht schon. Danke.“
„Soll ich uns was zu Essen machen?“
„Ich möchte nichts. Es war ein langer Tag, ich leg mich hin. Bis morgen.“
„Bis morgen.“
Kaum liege ich im Bett, schlafe ich ein. Kurz nach zwei, wache ich auf, weil ich Durst habe. Beschwingt stehe ich auf, werfe mir einen Morgenmantel drüber und gehe nach unten, um mir was zu Trinken zu holen. Ich bleibe jedoch mitten auf der Treppe stehen. Am Flügel sitzt John und hat den Kopf auf seine Arme gestützt, die auf den Tasten liegen.
Langsam nähere ich mich Ihn und berühre leicht seine Schulter, um Ihn nicht zu erschrecken.
„Hey, warum sitzt du hier im Dunkeln und schläfst nicht?“
Ein Ruck geht durch Ihn und er hebt den Kopf, sein Blick ist verwundert und wütend auf mich gerichtet. Was habe ich denn getan?
„Warum bist du hier?“
„Ich hatte Durst und wollte mir was holen.“
„Dann nimm dir was und geh wieder schlafen.“
„Was ist denn los? Warum schnauzt du mich so an?“
„Lass mich einfach alleine Pru“
„Wie du meinst.“
Ich gehe zur Küche und nehme mir ein Glas Wasser, dabei starre ich die ganze Zeit zu Ihm und frage mich, was er wohl diesmal hat.
Bevor ich wieder nach oben gehe, frage ich nochmal.
„Ist wirklich alles in Ordnung?“
„Nein aber es ist egal.“
„Willst du vielleicht darüber reden?“
Er dreht sich um und schaut mich an und ich erstarre als ich in seine Augen sehe. Man sieht, Schmerz, Lust und Begierde. Mir stockt der Atem und ich bin wie gefesselt von seinem Blick. Langsam erhebt er sich und kommt auf mich zu, unfähig auch nur einen Schritt zu tun, bleibe ich stehen. Kurz vor mir stoppt er.
„Willst du es wirklich wissen?“
Ich kann nur nicken, seine Augen, sein Mund, er ist einfach wunderschön und raubt mir die Luft zum Atmen. Dieser Mann hat eine Ausstrahlung, der sich keiner Frau entziehen kann.
„Du bist los.“
Diese Worte holen mich in die Realität zurück und ich Frage: „Ich, was habe ich denn getan?“
„Du machst mich wahnsinnig. Du bist so schön und intelligent. Der Sex mit dir ist atemberaubend und ich würde so gern wieder und wieder mit Dir schlafen aber ich darf nicht.“
Was soll ich dazu sagen, ich weiß es nicht, also bleibe ich stumm. Er beobachtet mich genau und hebt langsam seine Hand, die er mir auf die Wange legt. Diese eine Berührung sorgt dafür, das ich Ihn will. Ich brauche es genauso wie er. Ich lege meinen Kopf zur Seite und schmiege meine Wange in seine Hand, dabei schließe ich meine Augen. Als ich Sie wieder öffne sehe ich wie sein Gesicht den meinen immer näher kommt, bis sich unsere Nasenspitzen berühren.
„Ich will dich Pru, bitte sag ja.“
„Ja“
Seine Augen beginnen zu strahlen und schon küsst er mich, heiß und innig. Wir verlieren uns komplett in diesem Kuss. Mit einer raschen Bewegung nimmt er mich auf seine Arme und trägt mich zu seiner großen Couch, auf der er mich sachte absetzt. Mit geübten Fingern öffnet er meinen Morgenmantel und sieht mich an. Sein Blick ist verhangen und ich fühle mich unter seinem Blick Begehrenswert und schön. Er beginnt überall federleichte Küsse zu verteilen, auf meinen Hals mein Dekolletee auf meinen Brüsten, die noch unter meinen Nachthemd verborgen sind. Voller Lust wölbe ich mich Ihm entgegen und fahre mit meinen Händen durch seine weichen Haare. Sein Mund kommt wieder zu meinen Gesicht und bedeckt es mit Küssen.
„Ich will dich so sehr Pru, ich kann nicht mehr warten.“
Seine Hand fährt unter mein Nachthemd, während er sich leicht auf mich legt und sich mit seinem anderen Arm seitlich abstützt. Er streicht über meinen Slip und mir entkommt ein Stöhnen. Schnell zieht er es herunter und befreit mich davon. Dann spreizt er meine Beine und legt sich dazwischen, seine Lippen suchen die meinen und während wir uns Küssen, dringt er in mich ein. Das Gefühl ist so überwältigend das mir ein „Ah“ in seinen Mund entkommt. Zuerst sind seine Bewegungen noch verhalten, doch Sie nehmen immer mehr zu. Meine Hände krallen sich in seinen Rücken und er drückt meinen Po.
Ich merke wie sich meine Muskeln anspannen und ich gleich einen gigantischen Orgasmus bekomme. Ihm scheint das auch bewusst zu sein, denn er hört auf sich zu bewegen und zieht sich aus mir zurück.
„Noch nicht, ich will es noch etwas hinauszögern.“ Er erhebt sich und stellt sich neben die Couch, greift nach meinen Beinen und dreht mich zu Ihm, so das ich halb sitze und halb liege. Ich schaue zu Ihm auf, während er meine Beine spreizt und sich hinkniet. Langsam beginnt er mich an meinen Knöcheln zu küssen und arbeitet sich an der Innenseite meiner Beine nach oben. Ich lege meinen Kopf zurück und schließe die Augen, meine Atmung beschleunigt sich als er an meinen Oberschenkeln angekommen ist. Er küsst, leckt und saugt und raubt mir damit fast den Verstand. Dann küsst er meine Intimste Stelle und ich schmelze dahin.
„Oh John... Ah.“ stöhne ich als er beginnt mich zu lecken. Wenn er so weiter macht, komme ich gleich, denn lange halte ich das nicht aus.
„Du bist so schön und schmeckst so gut.“ sagt er während er noch einmal über meine Klitoris leckt und dann zu mir nach oben kommt und seine Lippen sich auf meine legen.
Es stört mich nicht, das ich mich selber schmecke, ich finde es sogar anregend. Wir sehen uns an und ich lege meine Hände um sein Gesicht, plötzlich packt er mich an meinen Oberschenkeln und zieht mich noch ein Stück nach unten um dann Kraftvoll in mich einzudringen. Das kam so überraschend das mir ein Schrei entkommt.
„Alles okay, habe ich Dir weh getan?“
Ich lächele Ihn an und schüttele den Kopf.
„Alles in Ordnung.“
Ohne sich zu bewegen, verharrt er in mir und küsst mich, Bis ich es nicht mehr aushalte und beginne mein Becken zu kreisen. Dabei beobachte ich Ihn und sehe wie er sich auf seine Lippen beißt und die Augen schließt. Ich genieße es, dass ich so eine Wirkung auf Ihn habe und intensiviere meine Bewegungen noch. Als er seine Augen wieder öffnet, liegt es wildes, gefährliches in Ihnen und er packt mich bei meiner Hüfte und stößt kräftig zu. Immer wieder und immer stärker, ich verliere mich in dem Gefühl und gebe mich Ihm völlig hin. Mit jedem Stoß treibt er mich weiter an den Abgrund, bis ich falle und einen Höhepunkt erlebe, bei dem ich denke das ich Ihn nicht verkraften kann. Ich bekomme nichts mehr mit, was um mir herum geschieht, bis die Nachwirkungen meines Orgasmus abgeklungen sind. Das nächste was ich mitbekomme ist das John auf mir liegt und versucht seine Atmung zu kontrollieren. Leicht streiche ich durch seine Haare und frage Ihn:
„Besser?“
„Viel besser.“
Als er seinen Kopf hebt und mir in die Augen schaut, sehe ich sein Lächeln, welches auch seine Augen erreicht.
„Wollen wir schlafen gehen?“
„Ja, wir müssen schließlich morgen wieder Arbeiten.“
„Darf ich bei dir schlafen. Ich schlafe besser, wenn ich dich im Arm halte.“
„Von mir aus.“
Er streckt mir seine Hand entgegen, die ich ergreife und gemeinsam gehen wir die Treppen nach oben in mein Zimmer.
Ich lege mich hin und decke mich zu und er legt sich neben mich, zieht mich an sich und reibt seine Nase in meine Haare.
Beide sind wir in Handumdrehen wieder eingeschlafen, bis uns der Wecker mit seinem gepiepse weckt.
„Guten Morgen, hübsche.“
„Morgen, ich will noch nicht aufstehen.“
„Ich glaube das würde deinen Chef nicht gefallen, wenn du zu spät zur Arbeit kommst.“
Ich grinse vor mich hin und antworte.
„Da mach ich mir keine Gedanken, ich kenne eine Methode um Ihn zu besänftigen.“
„Ach, wirklich? Welche denn?“
Ich drehe mich auf den Rücken und schaue Ihn mit einen Lächeln an. Mit meinen Händen wandere ich über seinen Oberkörper und umkreise seine Brustwarzen.
„So in etwa.“
„Hm, das könnte funktionieren.“
„Sag ich doch.“
Sein Blick ruht auf mir, ernst und mit noch etwas, was ich nicht deuten kann.
Eine Weile schauen wir uns nur an, bis er aus dem Bett springt und geht. Was ist denn jetzt wieder los? Wie kann ein Mann so schnell von liebenswert auf wütend schalten ohne das man etwas macht. Werde ich je lernen damit umzugehen? Ich glaube es fast nicht. Frustriert stehe ich auf und gehe Duschen um mich dann für die Arbeit zurecht zu machen.
Als ich unten bin, sitzt er schon am Tisch, mit seiner Kaffeetasse und seiner Zeitung, die er sich vor das Gesicht hält. Ohne weiter auf Ihn zu achten, nehme ich mir auch einen Kaffee und etwas Obst, setze mich Ihn gegenüber und lass es mir schmecken.
Etwa zehn Minuten später, legt er die Zeitung weg und steht auf.
„Können wir? Ich habe nachher gleich einen Termin zu dem ich nicht zu Spät kommen darf.“
„Ja ich bin soweit, wir können.“
Der Fahrstuhl bringt uns in die Tiefgarage wo Thomas schon auf uns wartet.
„Guten Morgen Sir, Máam.“
„Guten Morgen“ kommt es von uns beiden, wie aus einem Mund, bevor wir hinten Platz nehmen.
Die Fahrt verläuft ruhig, jeder schaut aus seinem Fenster ohne etwas zu sagen. Obwohl es mir unter den Fingernägeln juckt, zu fragen was los ist, unterlasse ich es. Denn seine ständigen Aussetzer nerven langsam und da wir nur Freunde sind, die ab und zu Sex haben und keine Partner, steht es mir sowieso nicht zu. Mit Ihm stelle ich mir eine feste Partnerschaft auch äußerst schwierig vor, denn er gibt nicht viel von sich Preis, frisst alles in sich hinein und lässt es nicht zu, dass man hinter seine Fassade schaut. Damit könnte ich nicht umgehen, ich möchte wissen woran ich bin, möchte Freud und Leid teilen.
„Wir sind da.“
„Oh.“ Ich war so in Gedanken versunken, dass ich das nicht mitbekommen habe. Ohne auf Thomas zu warten, öffne ich selber die Tür und steige aus.
John ist auch schon ausgestiegen und läuft Schnurstracks ins Gebäude, ohne auf mich zu warten. Ich folge Ihm mit einigen Abstand und nehme mir innerlich vor auf Abstand zu gehen. Es beziehungsweise Er ist mir zu Anstrengend, ich habe weiß Gott genug hinter mir, da brauch ich das jetzt nicht auch noch.
Auch im Fahrstuhl, eisiges Schweigen, er redet nicht und schaut mich auch nicht an. Als der Fahrstuhl zum stehen kommt, steigt er aus und marschiert ohne jeglichen Gruß, an irgend jemand in sein Büro.
„Morgen Pru, was ist denn mit dem los?“
„Morgen, ich habe keine Ahnung und es ist mir auch egal. Bis später“
„Ja, bis dann.“
In meinem Büro stapelt sich die Arbeit und ich weiß jetzt schon, dass das heißt ich muss Überstunden machen. Ist aber vielleicht auch gut so, das lenkt mich ab und ich muss Ihn nicht sehen. Als ich eine kleine Pause einlege, versuche ich Amber zu erreichen, aber Sie hat Ihr Telefon aus, was so gar nicht zu Ihr passt. Auch im Büro erreiche ich Sie nicht, wenn Sie verreist wäre oder Urlaub hätte, dann hätte Sie mir Bescheid gegeben.
Ich bekomme ein ganz komisches Gefühl, versuche mich aber zu beruhigen. Vielleicht ist Sie gerade bei einem Termin oder einer Besprechung. Sie wird schon zurück rufen, wenn Sie sieht das ich versucht habe, Sie anzurufen.
Es ist schon nach drei und Sie hat sich immer noch nicht gemeldet, langsam mache ich mir Sorgen. Wieder versuche ich Sie zu erreichen ohne Erfolg. Doch dann klingelt plötzlich mein Handy und nach einen Blick auf´s Display, sehe ich das es Amber ist. Ich gehe ran und sage:
„Hallo Amber, wo bist du? Ich versuche dich schon den ganzen Tag zu erreichen?“
„Hallo Pru, na weißt du noch wer ich bin? Ich habe deine überaus hübsche Freundin bei mir?“
Alle Farbe weicht aus meinen Gesicht und ich bin wie gelähmt. Shawn hat Amber, ist das Erste was mir durch den Kopf geht.
„Was hast du Ihr angetan, wo bist du?“
„Noch habe ich Ihr nichts angetan und wenn Du tust was ich Dir sage, bleibt es auch so.“
„Was willst Du?“
„Komm in dreißig Minuten in das Gewerbegebiet am südlichen Stadtrand. Wenn du die Polizei oder deinen neuen Macker einweihst, bringe ich Sie um.“
„Okay, ich werde niemanden etwas sagen.“
Er hat aufgelegt, wie ich höre. Was soll ich jetzt tun, er hat Amber und wenn ich nicht mache was er sagt, bringt er Sie um. Ich traue es Ihm zu, er ist unberechenbar. Ich muss dort hin und Sie schützen auch wenn ich mich damit in Gefahr bringe. Obwohl ich am ganzen Körper zitter, versuche ich die Nerven zu behalten und packe meine Sachen ein. Danach verlasse ich das Büro und räpel prompt gegen John.
„Oh Entschuldigung.“
„Schon gut, nichts passiert.“ Er schaut mich an und ich weiche seinem Blick aus.
„Was ist los? Du bist so blass.“
„Nichts ich muss nur schnell weg.“
„Wohin?“
„Ist nicht so wichtig.“
Die Aufzugtüren gleiten auf und ich schlüpfe rein. John kommt hinterher und ich höre noch wie er brüllt.
„Pru, wo willst du hin?“
Zum Glück hat er es nicht geschafft mit in den Aufzug zu steigen. Ich möchte nicht auch noch Ihn in Gefahr bringen. Als ich endlich unten bin, winke ich mir ein Taxi ran und sage dem Fahrer wo ich hin will.
„Bitte beeilen Sie sich, es ist dringend.“
„Ich fahre so schnell ich kann Máam.“
Ein Blick auf meine Uhr sagt mir, das ich nur noch zehn Minuten zeit habe und mich erfasst pure Panik. Was ist wenn ich es nicht schaffe, die Zeit war zu knapp bemessen. Doch zu meinen Glück bin ich pünktlich dort und betrete mit zittrigen Beinen die Lagerhalle.
Das erste was ich sehe ist, Amber an einer Wand gefesselt, mit den Armen nach oben. Ihre linke Gesichtshälfte ist Blutverschmiert und auch Ihre Haare. Sie hängt dort und scheint Bewusstlos zu sein. Ich renne so schnell ich kann zu Ihr und spreche Sie immer wieder an ohne eine Reaktion Ihrerseits.
„Oh Amber, so sag doch was bitte.“
„Sie wird nichts sagen, Sie ist Bewusstlos. Es freut mich aber das du da bist.“
Mit wütenden Blick drehe ich mich um und schaue Shawn an.
„Was hast du getan? Was hast du Ihr angetan. Du hast mir gesagt, es ist nichts mit Ihr passiert.“
„Die Kleine hat sich gewehrt, also musste ich Sie zum schweigen bringen.“
Woher ich den Mut nehme weiß ich nicht, doch ich stürze mich auf Ihn und trommele gegen seine Brust. Er holt mit seiner rechten Hand aus und verpasst mir eine Ohrfeige, bei der ich hinfalle.
„Du kleines Miststück, wage es nie wieder, gegen mich die Hand zu heben.“
Dann tritt er zu, gegen meine Beine, meinen Rücken und meine Rippen. Mich durchfährt nur noch Schmerz und ich bleibe halb ohnmächtig liegen.
„So du Hure, wollen wir doch mal schauen ob du Sex hattest.“
Kaum noch Herr meiner Sinne bettele ich Ihn an, es nicht zu tun und er lässt von mir ab.
„Gut, dann nehme ich deine Freundin, scheint ja auch eine flotte zu sein.“
„Nein, bitte. Bitte nicht Amber.“
„Such es Dir aus, Du oder Sie, mir ist es egal.“
„Nicht Amber.“
„Na schön. Wo waren wir stehen geblieben?“
Seine Hände wandern unter meinen Rock direkt zu meinen Slip, den er einfach zerreißt. Ich versuche mit aller Kraft meine Beine zusammen zu halten, aber er drückt Sie einfach auseinander. Er hat einfach mehr Kraft als ich. Ohne Rücksicht auf Verluste schiebt er mir zwei Finger rein und zieht Sie wieder raus, um daran zu riechen.
„Du kleine Schlampe hast gefickt. Mit wem?“ schreit er mich an und schlägt auf mich ein, mal ins Gesicht und mal auf meinen Brustkorb.
Mit Tränen verschmierten Gesicht versichere ich Ihm das es keinen anderen gibt.
Und wieder trifft mich ein Schlag, mitten ins Gesicht.
„Du willst es also nicht sagen, gut. Ich werde dich jetzt auch ficken. Anscheinend willst du es ja so, du brauchst es, gib es zu.“
„Nein, nein ich will es nicht. Bitte hör auf.“
„Niemals, du gehörst mir und das alles auch.“
Wieder rammt er mir zwei Finger rein und ich schreie auf vor Schmerz. Doch er denkt anscheinend das es mir Spaß macht.
„Ja Miststück, das gefällt dir.“
Während er auf mir liegt öffnet er seine Hose und rammt sich in mich. Es tut so weh, mir kommt es vor als wäre alles zerrissen, ich fühle nur noch Schmerz. Ihm stört es nicht, er macht einfach weiter ohne auf mein Wimmern oder mein Betteln zu reagieren.
„Das wird dir eine Lehre sein du kleine Hure.“ Kurz danach sackt er auf mir zusammen und bleibt liegen.
Dann steht er auf und bleibt stehen, jedoch nur kurz. Er läuft zu Amber und sagt: „jetzt nehme ich mir diese Maus noch.
Ich versuche mich mit letzter Kraft aufzurappeln um Ihn aufzuhalten, was mir mit einiger Mühe auch gelingt.
„Lass Sie in Ruhe, bitte.“
„Willst du Hure nochmal? Kannst du haben.“
Mit einem heftigen Schlag gegen meine Schulter, falle ich wieder auf den harten Boden und er schmeißt sich auf mich. Seine Hose hat er schnell geöffnet und wieder stößt er in mich und wieder schreie ich. Meine Hoffnungen hier wieder lebend raus zu kommen schwinden von Minute zu Minute. Mein ganzer Körper schmerzt und ich kann nicht einmal sagen, was am meisten weh tut. Ich bin nur noch halb wach und wünsche mir nichts sehnlicher als einfach zu sterben, nichts mehr mitzubekommen, nicht mehr leiden.
Nur am Rand bekomme ich mit wie jemand Shawn von mir runter reißt und mir eine Decke überlegt.
Auch wenn es schmerzt versuche ich zu sehen wer es ist und es ist John und Thomas. Während John auf Shawn einprügelt, befreit Thomas Amber, die wieder bei Bewusstsein ist. Ich freue mich, das Sie nicht Tod ist. Thomas geht zu John und zieht Ihn von Shawn weg. Dieser schüttelt sich kurz und stürzt dann zu mir als er mich anfassen möchte, ist das Letzte was ich noch herausbringe:
„Nicht anfassen“ Dann umgibt mich Dunkelheit, wohltuende Dunkelheit.
Kapitel 10
Langsam kehre ich in die Realität zurück und höre jemanden sprechen.
„Wie geht es Ihr?“ das ist John, ich höre es ganz deutlich.
„Nicht sehr gut. Sie hat mehrere Brüche und Prellungen. Am meisten Sorgen machen sich aber die Ärzte um Ihre Bewusstlosigkeit. Sie hätte schon längst wieder erwachen müssen. Sie meinen das sich Ihr Gehirn aber dagegen wehrt, das es die schlimmen Erfahrungen so verdrängen will.“ Das ist meine Mutter, Sie ist hier.
Mehr bekomme ich aber nicht mehr mit, wieder falle ich in einen tiefen Schlaf. Als ich das nächste mal was höre, versuche ich meine Augen zu öffnen und es gelingt mir. Ganz langsam, versuche ich Sie wieder und wieder zu öffnen, bis es mir gelingt, Sie offen zu halten. Nur mit meinen Augen, versuche ich zu sehen, wo ich bin. Ich liege in einem Zimmer, in dem alles weiß ist und kahl, vermutlich im Krankenhaus.
Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite und sehe dort John auf einen Stuhl und daneben Amber.
Mein Mund fühlt sich sehr trocken an, trotzdem versuche ich was zu sagen, es fällt mir jedoch sehr schwer.
„Amber du lebst.“
So als hätten Sie nur darauf gewartet, heben beide den Kopf und starren mich an.
Amber kommt sofort zu mir und bricht in Tränen aus.
„Pru endlich, endlich bist du wach.“
Ihr Kopf liegt auf meinen Bett und Sie weint.
„Nicht weinen Amber, du lebst das freut mich.“ kommt es ganz leise von mir, es strengt mich sehr an zu reden und meine Augen fallen wieder zu.
Kurze Zeit später kommt ein Arzt rein, wie ich sehe als ich meine Augen wieder langsam öffne.
„Hallo mein Name ist Dr. Jude, wie geht es Ihnen?“
„Nicht anfassen.“ ist alles was ich sage.
„Schon gut, ruhen Sie sich aus. Ich hole eine Ärztin.“
John kommt langsam näher und schaut mich an ohne etwas zu sagen oder mich zu berühren.
Als die Ärztin kommt, geht er hinaus und auch Amber verlässt das Zimmer.
„Hallo ich bin Dr. Levi, wie geht es Ihnen Mrs. White?“
„Schmerzen überall schmerzen und Durst.“
„Ich werde Ihnen gleich ein paar Eiswürfel holen. Gegen die Schmerzen gebe ich Ihnen eine Spritze. Versuchen Sie zu schlafen und sich auszuruhen. Ich schaue später nochmal nach Ihnen.“
Schon halb im Schlaf merke ich wie mir jemand was kühles, erfrischendes an die Lippen hält. Es tut so gut, doch dann bin ich schon wieder eingeschlafen.
Jetzt schaffe ich es mit weniger Aufwand meine Augen zu öffnen und fühle mich auch etwas munterer. Wieder schweift mein Blick durch das Zimmer und wieder sitzt John da. Den Kopf in die Hände gestützt und die Arme auf seinen Beinen. Ich beobachte Ihn ohne mich bemerkbar zu machen. Er hat mich gerettet und auch Amber. Er hat sich für mich in Gefahr gebracht. Als mir das bewusst wird, laufen mir die Tränen über´s Gesicht. Durch mein Schniefen, hebt er den Kopf und schaut mich an, sein Blick sagt nichts darüber aus, wie es Ihm geht oder was in Ihm vorgeht.
Er steht auf, nimmt seinen Stuhl und setzt sich nahe an mein Bett.
„Wie geht es Dir?“
„Es geht, mir tut alles weh. Wie geht es Dir?“
„Gut wäre gelogen. Soll ich die Ärztin holen?“
„Nein. Warum bin ich hier?“
„Du hast mehrere Brüche und Prellungen. Sie mussten dir die Milz entfernen.“
„Wie geht es Amber?“
„Ihr geht es soweit gut, bis auf eine Platzwunde und kleineren Schürfwunden ist alles gut.“
„Das freut mich. Wo ist Shawn?“
„Da wo er hingehört, im Knast, aus dem er auch so schnell nicht mehr raus kommt.“
„Das ist gut, sehr gut. Es tut mir leid.“
„Was tut dir leid?“
„Das du dich meinetwegen in Gefahr begeben musstest.“
„Ich war zu keiner Zeit in Gefahr. Warum bist du alleine dort hin gegangen?“
Ich schaue Ihn an und sehe echte Besorgnis mit Wut vermischt.
„Er hatte mich im Büro angerufen und gesagt das er Amber hat. Wenn ich nicht tue was er sagt, oder irgend jemanden davon erzähle, bringt er Sie um. Ich konnte das nicht riskieren. Es ist schon schlimm genug das Sie durch mich überhaupt in diese Sache mit reingezogen wurde.“
Meine Tränen laufen über mein Gesicht und ich kann nichts dagegen mache.
„Es ist gut. Wir wussten alle nicht, das Er soweit gehen würde. Du musst Dir keine Vorwürfe machen.“ Er streckt seine Hand aus und will Sie auf meine legen. Sofort schrecke ich mit vor Angst weit aufgerissenen Augen.
„Bitte nicht, ich kann nicht. Ich ertrage es nicht.“
„Schon gut, das verstehe ich. Ich werde jetzt gehen, deine Eltern werden dann gleich kommen. Wenn du nichts dagegen hast, würden meine Eltern auch gern mal vorbeischauen.“
„Ich habe nichts dagegen, ich habe deine Eltern lieb.“
„Ich werde es Ihnen sagen und jetzt Schlaf noch ein bisschen.“
Ich weiß das ich Ihn verletzt habe, als ich mich nicht anfassen lassen wollte. Es geht aber nicht, ich ertrage keine Berührung von Männern, meine Angst ist zu groß, verletzt zu werden. Meine Augen werden immer schwerer und ich schlafe ein.
„Pru, bist du wach?“
Langsam blinzele ich und öffne meine Augen.
„Mama, du bist da.“ Auf meinen Gesicht erscheint ein kleines Lächeln.
„Ja meine Süße wir sind da. Wie geht es Dir? Hast du Schmerzen?“
„Geht schon, ich bekomme ja was dafür. Seit wann seid Ihr da?“
„Seit über einer Woche, John hat uns sofort angerufen, nachdem man dich hierher gebracht hat.“
„Eine Woche, solange habe ich geschlafen?“
„Ja meine Süße, wir waren jeden Tag da um nach Dir zu sehen. John war rund um die Uhr da. Wo ist er eigentlich?“
„Gegangen“ kommt es betrübt von mir. Er war also die ganze Zeit hier, hier bei mir. Wieder laufen mir die Tränen und ich kann nichts dagegen tun. Ich weiß nicht einmal warum ich weine.
„Kleine was ist denn los?“
Meine Mutter setzt sich auf mein Bett und streichelt meine Wange.
„Ich bin schuld. Ich habe Sie in Gefahr gebracht.“
„Sag so etwas nicht, es ist nicht deine Schuld.“
Ich schaue zu meinen Vater, der am Ende des Bettes steht und mich nur ansieht.
„Daddy es ist schön das Ihr da seit.“
„Warum hast du nie etwas gesagt Pru? Das hätte man alles vermeiden können, wenn du deinen Mund aufgemacht hättest.“
„Greg, hör auf damit. Es bringt niemanden etwas wenn du Ihr jetzt noch Vorwürfe machst.“
„Schon gut Mum, er hat ja Recht.“
„Meine Süße, wir müssen aber leider wieder nach Hause, die Firma leitet sich nicht von alleine. Ich rufe dich an okay? Ich hab dich lieb.“
„Ich dich auch.“ Sie gibt mir noch ein Kuss auf die Stirn und geht. Mein Vater hat nichts mehr gesagt. Er hasst mich, ich habe es deutlich gesehen. Ich schlage meine Hände vor´s Gesicht und bekomme einen Weinkrampf.
Jemand kommt zur Tür rein und stürzt zu mir.
„Pru, was ist denn los? Komm schau mich an.“ Mir werden die Hände vom Gesicht gezogen und ich sehe Gloria, die mich sofort in die Arme schließt.
„Beruhige dich mein Engel, komm erzähl mir was los ist.“
„Meine Eltern
Sie waren hier und mein Vater gibt mir die Schuld an der ganzen Sache. Ich meine, ja, er hat Recht. Hätte ich Ihnen etwas gesagt oder mich eher getrennt, wäre es nicht so weit gekommen. Ich habe Menschen die mir Nahe stehen in Gefahr gebracht.“
„Hör auf so etwas zu sagen. Du bist nicht Schuld. Das werde ich auch deinen Vater sagen, wie kann er dir das Vorwerfen, wo es Dir schon so schlecht geht. Komm beruhige dich.“
Sie hält mich fest und hat Mühe mich zu trösten, letztendlich gelingt es Ihr jedoch.
Auch Albert ist da und schaut mich Mitfühlend an.
„Darf ich dich umarmen Pru?“
Ich nicke stumm, was mich selber wundert, bei Ihm stört es mich nicht, wenn er mich berührt. Es fühlt sich gut und richtig an. Warum habe ich bei John oder anderen solche Panik? Vielleicht finde ich später mal die Antwort auf dieses Rätsel.
„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, das Shawn White nicht gleich wieder aus dem Gefängnis kommt. Die Chancen stehen sogar sehr gut, aber damit will ich dich nicht belasten.“
„Wir gehen jetzt und kommen morgen wieder, Schlaf noch ein bisschen.“
„Mach ich, danke das Ihr da wart und zu mir haltet. Im Moment seid Ihr mir näher am Herzen als meine Eltern.“
Sie winken nochmal und schließen die Tür hinter sich. Lange habe ich aber keine Ruhe, Frau Dr. Levi kommt herein. Sie zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich.
„Es freut mich, das Sie alleine sind. Jetzt können wir mal offen reden. Neben Ihren Brüchen und Prellungen und der Entfernung der Milz mussten wir auch in Ihrem Intimbereich einiges wieder nähen. Ihr Ex Mann hat Sie übel zugerichtet. Wir werden gleich den Katheder entfernen und ich möchte das Sie wissen, das es die erste Zeit schmerzhaft sein kann, wenn sie urinieren. Sie hatten einen tiefen Riss innen und viele kleine Faserrisse außen. Er ist sehr brutal mit Ihnen umgegangen, aber es wird wieder heilen.“
„Ja in Ordnung.“
„Ach und ich wollte Sie noch etwas fragen. Mir ist aufgefallen, das Ihnen kein Mann zu Nahe treten darf, warum ist das so?“
„Ich weiß es nicht, bei Mr. Black Senior stört es mich nicht. Er hat mich in den Arm genommen und es war wie immer. Doch bei einem Arzt oder John bekomme ich Panik. Ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder.“
„Vielleicht sollten Sie eine Therapie machen, denken Sie darüber nach. Wenn Sie sich weiter so gut erholen, können wir Sie Ende der Woche oder Anfang nächster Woche entlassen.“
„Danke, es wäre schön.“
„Ich schau morgen nochmal nach Ihnen.“ Damit verabschiedet Sie sich mit einen Händedruck und geht hinaus. In dem Moment kommen Amber und John herein. Amber nimmt mich in die Arme, drückt mich aber nur sanft.
„Du siehst schon viel besser aus Pru.“
„Es geht mir auch besser. Hallo John.“
„Hallo, ist irgendwas oder warum war die Ärztin hier.“
„Nein alles in Ordnung. Sie hat mir bloß ein Bild meiner Verletzungen gemacht und über meine eventuelle Entlassung spätestens Anfang nächster Woche gesprochen.“
„Kommst du dann wieder mit zu mir?“
„Ich weiß es nicht.“
„Warum, was hast du?“
„Ich denke nicht das ich mit Dir zusammen wohnen kann, ich ertrage es ja nicht einmal, wenn du mich berührst. Glaube mir bitte, es ist keine Absicht und ich will dich auch nicht verletzen, es ist einfach so. Dr. Levi meint ich solle vielleicht eine Therapie machen.“
„Das klingt plausibel, es ist vielleicht eine Chance mal darüber zu reden.“
„Ich werde darüber nachdenken.“
„Möchtest du wieder zu mir?“
„Mal sehen, es wird Zeit das ich mir was eigenes Suche.“
„Ja aber solange kannst du zu mir kommen, Wohnungen zu finden dauert ein bisschen.“
„Mal sehen.“
„Hast du Angst, das mir wieder was passiert?“
Sie kennt mich gut und weiß was ich denke. Leicht nicke ich und Sie und John tauschen einen besorgten Blick.
„Du kannst auch zu meinen Eltern. Meine Mum würde sich freuen, wenn Sie dich gesund pflegen darf:“
Meine Augen beginnen zu leuchten und ich erwidere: „Das wäre natürlich super. Du weißt wie gern ich deine Eltern habe.“
„Gut, ich sage Ihnen Bescheid.“
Leider verabschiedet Amber sich kurz darauf, Sie hätte noch ein bisschen Arbeit. Ich vermute aber, das Sie sich von mir distanzieren möchte, weil Sie mir insgeheim auch Vorwürfe macht. Kaum ist Sie weg, kommt John zu mir und setzt sich auf mein Bett. Sofort halte ich die Luft an und schaue unsicher zu Ihm.
„Du musst keine Angst haben. Ich weiß nur was in deinem hübschen Kopf vorgeht und es stimmt nicht. Amber liebt dich, wie eine Schwester und Sie würde dir nie die Schuld geben. Ich bin so froh das es dir wieder besser geht.“
„Ich auch.“
„Darf ich noch ein bisschen hierbleiben?“
„Wenn du möchtest.“
„Gerne. Hast du noch schmerzen?“
„Es hält sich dank der Arznei in Grenzen. Was macht die Arbeit?“
„Viel zu tun, wie immer.“
„Warum bist du dann hier?“
„Weil ich es möchte und ich es kann.“ sagt er mit einem liebevollen Lächeln. Ich sehe Ihn so gerne Lächeln.
„Woher wusstest du eigentlich wo ich bin?“
„Thomas ist dir auf meinen Wunsch gefolgt. Nachdem er gesehen hat wo du bist, hat er mich abgeholt. Leider war es zu spät. Hätte ich gewusst was da gerade passiert, hätte Thomas sofort eingreifen können. Wenn jemand Schuld hat dann ich.“
Ohne es zu realisieren, lege ich meine Hand auf seine. Sein Blick wird starr und er sieht mich an.
Auch ich sehe es aber ich ziehe meine Hand nicht weg, sondern lächele Ihn scheu an.
„Als ich gesehen habe, was er dir antut, hätte ich Ihn am liebsten umgebracht und habe es auch fast getan.“
„Wie meinst du das?“
„Ich habe Ihn ziemlich übel zugerichtet, wenn Thomas mich nicht aufgehalten hätte, wäre er jetzt Tod.“
„Danke“
„Du bedankst dich“
„Ja, wenn Ihr nicht gekommen wärt, hätte er erst mich und dann Amber umgebracht. Ich verdanke dir so viel und werde es nie wieder gut machen können.“
„Werde gesund, das ist mir Dank genug und werde wieder glücklich. Ich sehe in deinen Augen nur Schmerz und das tut mir ebenso weh wie dir. Ich möchte dich Lachen sehen und hören, ich möchte das deine Augen strahlen.“
„Ich werde es versuchen, kann aber nichts versprechen. Du solltest gehen immerhin musst du morgen Arbeiten.“
„Noch eine Frage. Waren deine Eltern bei dir?“
„Ja waren Sie.“ mein Blick wird kalt und unnahbar.
Mit geschockten Augen fragt er: „Was war los?“
„Nicht viel. In Ihren Augen bin ich Schuld. Ich möchte Sie vorläufig nicht wieder sehen.“
„Das kann ich verstehen. Du hast ja aber noch uns, also Kopf hoch.“
„Du hast Recht und nun Abmarsch, geh nach Hause.“
„Mach ich, komme aber morgen wieder.“
„Okay.“
Nach Ihm tritt eine Schwester ein und entfernt mir den Katheder und ich merke das ich auf die Toilette muss. Sie stützt mich, da sich alles um mich herum dreht. Mein Kreislauf muss wohl erst wieder in Fahrt kommen. Und auch die Schmerzen sind wieder da, überall. Ich lasse mir viel Zeit, es geht nicht anders. Jeder Schritt ist als würde wieder was brechen. Auch auf der Toilette merke ich nur Schmerz, genau wie die Ärztin gesagt hat, meine Augen schwimmen sogar in Tränen aber ich beiße die Zähne zusammen. Bin aber froh wieder in meinen Bett zu liegen und schlafen zu können.
Die Woche zieht sich hin aber ich fühle mich von Tag zu Tag besser, bis auf die Schmerzen. Das einzige was mich stört ist mein eigenes Spiegelbild. Daran werde ich mich wohl nicht gewöhnen, mein linkes Auge ist blau und geschwollen, genauso wie meine linke Gesichtshälfte. An meiner Stirn prangt ein großes, weißes Pflaster und darunter befindet sich eine Platzwunde, die mit sieben Stichen genäht werden musste. Ich sehe aus wie ein Monster, mein Anblick sollte eigentlich jeden in die Flucht schlagen, der mich sieht. Aber die Ärztin meint es wird alles wieder und dann sehe ich so aus wie vorher.
Gestern waren auch noch zwei Polizisten da, bei denen ich meine Aussage machen musste. Es ist mir sehr schwer gefallen aber wenn ich endlich meine Ruhe haben will, musste es sein. Die Erinnerungen an diesen Tag würde ich gerne aus meinen Gedächtnis löschen, denn mir kommen immer wieder die Tränen, wenn ich daran denke. Ich werde wohl doch einmal zu einer Therapie gehen, schaden kann es ja nicht und vielleicht lerne ich dort, damit umzugehen. Mein größter Wunsch ist es wieder normal zu leben, mit einer eigenen Wohnung, meinen Job und meinen zwei Freunden.
Heute nun ist der Tag meiner Entlassung und John´s Eltern werden mich gleich abholen. Ich freue mich riesig darüber, das ich bei Ihnen wohnen darf. Es ist schön bei Ihnen und abgelegen in der Natur, das richtige um sich zu entspannen und gesund zu werden. Meine Eltern haben sich nicht mehr gemeldet, obwohl meine Mum es mir versprochen hat. Es tut mir im Herzen weh, das Sie mich so im Stich lassen aber ich kann es nicht ändern. Ich werde lernen müssen ohne Sie klar zu kommen, es wird zwar nicht einfach aber ich werde es schaffen. Genau wie ich meine anderen Probleme bewältigen werde.
Ein kleines Klopfen an der Tür, holt mich aus meinen Gedanken. Ohne auf eine Aufforderung abzuwarten tritt Dr. Levi ein.
„Guten Tag Mrs. White.“
„Guten Tag“
„Ich wollte Ihnen nur den Abschlussbericht für Ihren Hausarzt mitgeben. Bitte gehen Sie in spätestens zwei Tagen dort hin, die Verbände müssen gewechselt werden und auch die Wundheilung an Ihrer Operationsnarbe muss kontrolliert werden. Sie können aber auch gerne hierher kommen, wenn Sie keinen Arzt haben.“
„Danke. Ich habe einen Arzt zu dem ich gehen kann. Ich verspreche das ich mich an Ihre Anweisungen halten werde und bedanke mich noch bei Ihnen für die freundliche Behandlung.“
„Das ist mein Job. Wir wünschen Ihnen alles Gute und denken Sie daran sich zu schonen, nicht schwer heben oder tragen und viel liegen bis auf einen kleinen Spaziergang.“
„Ich verspreche es. Auf wiedersehen.“
„Auf Wiedersehen“
Kaum hat Sie mein Zimmer verlassen, kommen Albert und Gloria herein. Beide nehmen mich vorsichtig in die Arme und geben mir ein Küsschen auf die Wange.
„Bist du bereit, können wir aufbrechen?“ fragt mich Albert.
Ich strahle Ihn an und nicke. Durch meine Verletzungen dauert es eine Weile bis wir am Auto sind, obwohl er es genau vor dem Eingang geparkt hat. Mir fällt es noch sichtlich schwer zu laufen, da sich dann meine Muskeln anspannen und das tut höllisch weh. Ich bin froh als ich im Auto sitze und wir losfahren.
„Können wir noch schnell meine Sachen bei John abholen?“
„Das haben wir schon erledigt, Sie sind bei uns und alle schon eingeräumt.“ erwidert Gloria.
„Danke“
„Nicht dafür Pru.“
Die restliche Fahrt schweige ich und schaue zum Fenster raus. Immer wieder kreisen meine Gedanken um die letzten Wochen, wie nett John zu mir war und seine Eltern. Wie lieb Sie sich um mich kümmern. Wobei meine eigenen Eltern mich verstoßen haben, da Sie der Meinung sind, ich sei an der Situation schuld. Halten Eltern nicht eigentlich zu Ihren Kinder, stehen Sie nicht immer hinter einen? Warum sind meine Eltern so, Sie waren doch sonst auch anders? Ich konnte mich immer auf Sie verlassen aber wenn es kritisch wird, stehe ich alleine da. Na gut alleine bin ich nicht aber es geht um das Prinzip.
Kurze Zeit später sind wir da und Gloria hilft mir beim Aussteigen und beim Laufen, während Albert meine Krankenhaustasche trägt. Ich werde in mein Zimmer geführt, welches das gleiche wie beim letzten Mal ist und lege mich hin. Es war doch sehr anstrengend und ich bin müde, was ich Gloria auch sage. Sie lässt mich daraufhin alleine, aber anstelle das ich schlafe kommen mir die Tränen. Die ganze Situation überfordert mich und ich weiß nicht ob ich es schaffe jemals damit klar zu kommen.
Ich muss wohl irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen sein, als ich wieder aufwache dämmert es schon. Es ist schon etwas dunkel im Zimmer und als ich mich aufrichte, bemerke ich das jemand im Sessel auf der anderen Seite des Zimmers sitzt. Ich bin so erschrocken das mir ein Schrei entweicht.
„Hey Pru, ich bin es John. Du musst keine Angst haben.“
„Du hast mich erschreckt. Was machst du hier?“
„Ich wollte nach dir sehen. Warum hast du geweint?“
„Woher weißt du das?“
„Als ich in dein Zimmer gekommen bin, hast du geschlafen aber deine Wangen waren voller Tränen.“
„Es wird alles zu viel. Ich bin am Ende John. Nicht nur die Sache mit Shawn, auch meine Eltern, Sie haben mich im Stich gelassen gerade wo ich Sie gebraucht hätte. Das kann ich nicht verstehen und verkraften.“ Und wieder kommen mir die Tränen, so sehr ich Sie auch zurückhalten will, es gelingt mir nicht.
John kommt zu mir und setzt sich auf mein Bett. Seine Hand legt sich auf meine Wange und er wischt mir eine Träne weg. Ich bin erstarrt und schaue Ihn nur mit großen Augen an und vergesse zu atmen.
„Pru ich tue Dir nichts, atme weiter. Ich möchte dich doch nur trösten.“
„Siehst du, das ist auch ein Problem. Obwohl du mir nichts getan hast, ganz im Gegenteil, habe ich Angst vor deinen Berührungen. Ich verletze Dich dadurch, was ich gar nicht möchte.“ sage ich ganz leise.
„Das wird schon wieder, wir müssen nur Geduld haben. Ich kann dich verstehen, glaub mir. Ich bin auch in keinster Weise böse oder sauer auf dich. Ich möchte für dich da sein, dir helfen wieder gesund zu werden. Ich hol Dir jetzt etwas zu Essen, bin gleich wieder da.“
Die Hühnersuppe die er mir gebracht hat war echt lecker und ich fühle mich satt und müde. Meine Augen werden immer schwerer, bis ich Sie nicht mehr aufhalten kann und ich einschlafe.
Die nächsten Tage laufen in einen bestimmten Schema ab, aufstehen, essen, ausruhen und schlafen. Der Arzt war mittlerweile auch da und ist zufrieden mit dem Heilungsprozess. Was Ihm Sorgen macht ist meine seelische Verfassung, ich werde von Tag zu Tag ruhiger und rede nur noch das nötigste. Die meiste Zeit sitze ich, mit einer dicken Decke auf der Terrasse und starre in die Ferne. Amber die mich auch besucht hat, ist bald wieder gegangen, wahrscheinlich weil ich auch mit Ihr nicht gesprochen habe.
Als ich an diesem Tag in mein Zimmer will, höre ich wie Albert und Gloria über mich reden. Ich bleibe auf der Stelle stehen und lausche, das macht man zwar nicht aber meine Neugier ist geweckt.
„Albert, was sollen wir noch tun? Sie wird immer dünner und immer ruhiger. Ich mache mir wirklich Sorgen um Sie. Das ist kein Zustand, wenn es so weiter geht werden wir Sie verlieren. Sie scheint sich aufgegeben zu haben und lässt niemanden mehr an sich heran. Weder uns noch John, selbst Amber ist Machtlos.“
„Ich sehe es wie Du. Sie scheint damit nicht klar zu kommen. Vor allem nicht damit das Ihre Eltern sie verstoßen haben. Ich verstehe diese Leute nicht. Sie ist so eine starke Frau, musste so viel durchmachen und wird dafür auch noch bestraft. In meinen Augen sind Ihre Eltern Rabeneltern. Wir müssen uns auf jeden Fall etwas überlegen, so kann es nicht weiter gehen. Sie tut mir so schrecklich leid, ich liebe Sie wie meine eigene Tochter und ich werde nicht einfach zusehen, wie Sie untergeht.“
„Was willst du denn tun?“
„Ich rede mit John, er will doch in Texas eine Zweigstelle eröffnen. Das wäre doch ein super Projekt für Sie. Eine andere Umgebung und andere Stadt, dort wird Sie nicht immer daran erinnert. Zuerst brauchen wir aber das Okay vom Arzt.“
Ich habe genug gehört und es tut mir weh, das Sie sich Sorgen machen. Mit diesem Projekt das klingt gut und Sie haben Recht. Dort kennt mich niemand, es ist eine andere Stadt und ich könnte eventuell zur Ruhe kommen. Na mal sehen was John dazu meint. Er kommt ja am Wochenende her, das sind nur noch 2 Tage.
Kapitel 11
Am Samstag Mittag sitze ich wieder mit einer dicken Decke auf der Terrasse. Diesmal starre ich jedoch nicht in die Ferne sondern lese ein Buch. Ich bin total vertieft in das Buch das ich nicht mitbekomme, wie John sich neben mich setzt. Erst als er leicht meine Schulter berührt, schrecke ich auf.
„Scheint ja ein interessantes Buch zu sein, du warst ja völlig weggetreten.“
„Ja stimmt, Hallo John.“
„Hallo Pru, alles okay?“
„ Ja, meine Schmerzen sind so gut wie weg und mein Gesicht sieht auch beinahe wieder annehmbar aus.“
„Und deine seelischen Leiden.“
„Was willst du hören. Ich weiß es nicht.“
„Verstehe. Kommst du mit rein zum Essen. Ich möchte gern etwas mit Dir besprechen.“
„Ja von mir aus.“
Wir sitzen zusammen am Tisch und essen in Ruhe, erst nach dem Essen rückt John mit der Sprache raus.
„Du weißt doch sicher noch, dass ich Dich mit dem Kauf eines Objektes in Housten beauftragt habe?“
„Ja“
„Also wir haben mittlerweile eines gefunden und die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Ich wollte Dich fragen ob du vor Ort die Arbeiten beaufsichtigen möchtest? Das heißt, Termine einhalten, Einrichtungen planen usw.“
„Traust du mir das zu?“
„Selbstverständlich, sollte es dennoch Probleme geben, kannst Du mich jederzeit anrufen. Natürlich werde ich auch ab und an vor Ort sein. Ich brauche aber jemanden dort, der täglich nach dem Rechten sieht.“
„Ich würde gerne diese Aufgabe übernehmen. Wann soll es denn losgehen?“
„Am besten nächste Woche schon. Dein Arzt hat sein Okay gegeben, vorausgesetzt Du übertreibst es nicht gleich.“
„Tue ich nicht. Ich freue mich, danke.“
„Ich habe zu Danken. Ich kann niemanden aus der Firma entbehren und hatte von Anfang an vor, dich damit zu beauftragen.“
Er schaut mich an und sein Blick ist offen und ehrlich ohne Mitleid oder sonst irgendwas. Diese Tatsache beruhigt mich, mein Kopf hat sich schon wieder die schlimmsten Dinge ausgemalt. Von wegen, Mitleid oder das ich Ihnen zur Last falle und Sie mich los haben wollen. Jetzt bin ich beruhigt und freue mich auf meine neue Aufgabe.
„Wollen wir noch ein paar Details durchsprechen? Ich habe auch noch ein paar Unterlagen, die du benötigen wirst.“
„Sicher“
„Dad können wir in dein Arbeitszimmer?“
„Klar Junge macht ruhig.“
„Na dann komm.“
Wir sitzen lange zusammen und besprechen alles. Mir schwirrt der Kopf, von den vielen Informationen. Aber so denke ich wenigstens nicht nach, sonder konzentriere mich voll und ganz auf Housten.
Erst Abends kommen wir wieder aus dem Arbeitszimmer und trinken noch gemeinsam ein Glas Wein. Danach verabschiede ich mich aber ins Bett, ich will es ja nicht gleich übertreiben. Bevor ich jedoch nach oben gehe, will ich mir noch eine Flasche Wasser für die Nacht, aus der Küche holen. Auf den Rückweg höre ich wieder, durch die nur angelehnte Wohnzimmertür, meinen Namen. Ich tue wieder, was man eigentlich nicht tut, ich lausche.
„Welchen Eindruck hast du von Ihr? Wird Sie es schaffen?“
„Ja, ich glaube Ihr Eifer ist zurück. Sie war voll bei der Sache und seid ewiger Zeit haben Ihre Augen wieder geleuchtet. Es war schön Sie so zu sehen, losgelöst und frei ohne Angst oder Selbstzweifel. Ich vertraue Ihr voll und ganz.“
„Das klingt sehr gut. Vielleicht bringt uns das die lebensfrohe, fröhliche Pru zurück, die wir alle lieben. Damit meine ich nicht nur mich und deine Mutter.“
„Bitte Dad, lass gut sein. Das ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort um darüber zu reden.“
„Ich wollte es ja nur erwähnt haben. Wir kennen dich und auch diesen Blick, obwohl er noch nie so Intensiv war wie jetzt. Noch nie warst du so oft bei uns wie jetzt.“
„Kann schon sein. Ich werde jetzt auch schlafen gehen. Gute Nacht.“
So schnell wie ich nur kann, haste ich die Treppen nach oben, ich will ja schließlich nicht beim Lauschen erwischt werden. Mit wild pochenden Herzen und völlig außer Atem setze ich mich auf mein Bett. Langsam beginnt mein Kopf zu realisieren was da eben gesagt wurde. Wenn mich nicht alles täuscht, hat John soeben zugegeben das er mich liebt. Das kann doch aber nicht sein, warum auch? Ich bin wie jede andere auch, nichts besonderes. Das einzige was ich Vorzeigen kann ist, eine schlimme Vergangenheit und einen durchgeknallten Ex. Welcher Mann findet denn so etwas anziehend? Mit diesen Gedanken liege ich im Bett und starre die Decke an, ohne auch nur eine Antwort auf meine Fragen zu finden.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, beginne ich langsam damit meine Sachen einzupacken, für Housten.
Ich bin aufgeregt aber auch nervös. Was ist wenn ich es nicht hinbekomme und alles vermassle?
Noch nie habe ich etwas derartiges gemacht oder betreut. Er hat großes Vertrauen zu mir und ich nehme mir auch fest vor, es zu schaffen, Ihn nicht zu enttäuschen.
Am Abend geben Sie noch ein Abschiedsessen für mich, bei dem auch Amber und John´s Bruder Brian dabei sein werden.
Der Abend ist lustig und unterhaltsam. Brian erzählt lustige Geschichten über sein Leben und seinen Club. Dabei entgeht mir nicht welchen Blick Amber und Brian immer tauschen. Bei den Beiden scheint sich etwas anzubahnen. Ich würde mich riesig freuen, wenn Sie jemanden gefunden hätte, den Sie liebt.
Nur John scheint den Abend nicht zu genießen, er scheint ständig mit seinen Gedanken woanders. Als uns gerade niemand beobachtet, beuge ich mich zu Ihm rüber, er sitzt ja neben mir, und frage:
„Ist alles okay, du scheinst in Gedanken zu sein?“
„Ähm.. ja, alles in Ordnung.“ kommt es zerknittert von Ihm.
Ich glaube es Ihm nicht und schaue Ihn, mit angehobener Augenbraue, weiterhin an.
„Schau bitte nicht so, es ist alles Gut.“ sagt er genervt.
Da ist wieder dieser John , den ich so gut kenne, mit seinen Stimmungsschwankungen.
„Wenn Ihr mich kurz Entschuldigen würdet.“ werfe ich in die Runde und stehe auf. Da es Abends schon recht kühl ist und ich nicht erst eine Jacke holen möchte, stelle ich mich einfach vor die verschlossene Terrassentür und schaue nach draußen.
Ich liebe es einfach nur in die Ferne zu schauen, ohne einen Gedanken über das jetzt und Hier.
„Es tut mir leid, ich wollte Dich nicht so anfahren“
Unverhofft hat sich John neben mich gestellt.
„Schon okay.“
„Mir geht viel im Kopf rum, es tut mir wirklich leid.“
„Es ist wirklich okay. Ich mache Dir keinen Vorwurf.“
„Ich werde Dich vermissen.“
Das kommt so unverhofft, das ich Ihn mit offenen Mund anstarre.
„Das ist mein Ernst, du wirst mir Fehlen.“
„Warum?“
„Weil es so ist. Vielleicht sage ich es Dir irgendwann einmal. Kommst du wieder mit?“
„Ja klar.“
Erst weit nach Mitternacht, ziehen wir uns alle in unsere Zimmer zurück um zu schlafen. Was mir nicht schwer fällt, schnell schlafe ich ein, wache aber mitten in der Nacht wieder auf. Ich habe von John geträumt und wie er Sex mit mir hat. Wie er mich zärtlich verführt und küsst, mich mit seinen Händen fast in den Wahnsinn treibt. Mich zärtlich liebt, sanft verführt und mich vollkommen verzaubert. Ich bin in seiner Leidenschaft gefangen, gebe mich diesem süßen Gefühl vollkommen hin und lasse Ihn gewähren, als er meine Beine spreizt und sich vorsichtig in mir versenkt. Er beginnt sich langsam in mir zu bewegen, aus Rücksicht? Ich weiß es nicht, es fühlt sich jedoch gut und richtig an. Durch seine Bewegungen, treibt er mich in einen Strudel aus dem ich mich nicht mehr befreien kann und lasse Schlussendlich los und ergebe mich diesen alles verzehrenden Orgasmus.
Als ich an mir herunter schaue sehe ich das ich alleine bin, vollkommen verschwitzt und feucht. Hatte ich diesen Orgasmus gerade wirklich oder nur im Traum? Meine Glieder zittern und ich fühle mich völlig erschöpft. Geht so etwas, das man im Traum kommt? Ich habe es selber noch nie erlebt. Was will mir mein Kopf oder Körper damit sagen? Will ich Sex, Sex mit John? Oder baut mein Körper auf diese Art und Weise Energie ab? Ich weiß es nicht, doch bei dem Gedanken mit Ihm zu schlafen wird mir heiß, aber ich habe auch Angst. Angst verletzt zu werden, angst gequält zu werden. Ich glaube nicht, das John so ist aber dieser Gedanke beherrscht mich und lässt mich nicht los.
Vielleicht tut uns der Abstand gut, jeden von uns beiden. Ich brauche Zeit, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen und mich selber wiederzufinden.
Mein Flug geht um vier Uhr nachmittags, also machen wir uns um halb drei auf den Weg. Gloria und Albert fahren nicht mit, John muss sowieso zurück in die Stadt also bringt er mich. Der Abschied wird Tränenreich und emotional. Ich verspreche mich regelmäßig zu melden und bitte Sie mich besuchen zu kommen.
John beginnt zu drängeln, schließlich wartet der Flieger nicht auf mich. Also winke ich noch einmal und steige dann zu Ihm ins Auto.
„Freust du Dich auf Housten?“
„Ja, es wird eine Herausforderung.“
„Da hast du Recht. Ich bin mir aber sicher, dass Du es schaffen wirst.“
„Das will ich hoffen.“
In der Abflughalle wird mein Flug aufgerufen und ich muss mich echt beeilen.
„Darf ich Dich zum Abschied umarmen?“ kommt es vorsichtig von Ihm.
„Ja“
Er drückt mich an sich und gibt mir einen federleichten Kuss auf die Wange.
„Vergiss mich nicht.“
„Werde ich nicht“ antworte ich Ihm und checke ein.
Ich fliege erste Klasse und fühle mich Pudelwohl. Es ist echt ein Genuss so zu fliegen. Der Flug verläuft ohne Probleme. Leider ist das Wetter bescheiden, es ist neblig und nieselt. Vor dem Flughafengebäude stehen Reihenweise Taxi´s, so das ich darauf wenigstens nicht warten muss.
Ich gebe dem Fahrer die Adresse von dem Hotel, was John für mich gebucht hat und der Fahrer fährt los. Die Stadt ist groß und schön, auch das Hotel vor dem ich jetzt stehe macht einen guten Eindruck. Mir kommt ein Page entgegen und nimmt mir sofort mein Gepäck ab. Ich folge Ihm ins Innere und bin erstaunt. Ich stehe mitten in einer großen Halle aus Gold und rot. Die Decke ist mit Stuck und wunderschönen Bildern ausgestattet. Ich bin vollkommen fasziniert, die goldenen Sessel und die dazu passenden Sofa´s. Es strahlt eine Eleganz aus die ich noch nie erlebt habe.
„Wenn Sie mir bitte zum Empfang folgen würden.“
Der Page holt mich aus meiner Faszination raus und mit umherschweifenden Blick folge ich Ihm.
„Ich heiße Sie herzlich Willkommen in unseren Haus, dürfte ich bitte Ihren Namen erfahren?“
„Guten Tag, mein Name ist Prudence White, man hat ein Zimmer für mich reserviert.“
„Einen Moment bitte.“
Der Mann am Empfang tippt auf seinen Computer, der links von mir steht und ich habe so Zeit mich noch etwas umzusehen. Man sieht deutlich das hier die oberen zehntausend verkehren, überall Luxus und Eleganz. Irgendwie fühle ich mich hier fehl am Platz, genieße es aber auf der anderen Seite.
„Mrs. White, hier habe ich Ihre Zimmerkarte. Ihr Zimmer befindet sich in der zehnten Etage. Der Page wird Sie begleiten. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt.“
„Danke sehr.“
Mit wackligen Beinen folge ich dem Pagen zu den Aufzügen. Er lässt mich mit einer Handbewegung vor Ihm eintreten. Im Handumdrehen stehen wir vor dem Zimmer, was mir von Ihm geöffnet wird.
„Bitte sehr Má am, wenn Sie noch etwas gebrauchen, melden Sie sich bitte beim Empfang.“
Ich hole einen Schein aus meiner Tasche und gebe es Ihm, wobei ich mich nochmals bedanke.
Das Zimmer ist wunderschön, neben einen riesigen Fenster, mit toller Aussicht, befindet sich noch ein großes, hohes Bett aus weißen Holz, über das ein Baldachin gespannt ist. Rechts und links daneben, steht jeweils ein Nachtschränkchen mit einer goldenen Lampe darauf. Links neben der Tür steht ein Schreibtisch, mit Leselampe, daneben befindet sich noch eine Tür. Diese führt in ein Bad mit goldener Dusche und Badewanne, es ist sehr hochwertig und glänzt. Ein riesiger Kleiderschrank der sowohl weiß als auch golden ist fügt sich perfekt in das Zimmer ein. Ich fühle mich sofort wohl und lasse mich erst einmal auf´s Bett fallen. Was nicht ganz einfach ist, denn wenn ich davor stehe, reicht es mir bis zu den Oberschenkeln. Es ist super weich und bequem, am liebsten würde ich gleich liegen bleiben, was ich natürlich nicht tue. Zuerst muss ich meine Sachen auspacken und Duschen, danach kann ich immer noch Faulenzen.
Am Abend lasse ich mir eine Kleinigkeit auf´s Zimmer bringen und lege mich dann hin. Immerhin beginnt morgen meine Arbeit auf die ich mich riesig freue.
Kapitel 12
Vier Wochen später
Mittlerweile habe ich mich in Housten gut eingelebt und komme gut zurecht. Die Arbeiten verlaufen wie es sein muss und wir liegen vollkommen im Zeitplan. In etwa vier Wochen, können wir mit der Inneneinrichtung beginnen.
Trotz der wenigen Zeit die ich habe, habe ich sogar neue Bekanntschaften geschlossen. Meine Assistentin, eher eine Freundin, Sue und den Architekten Steve, der mir auch ein Freund geworden ist. Wir drei unternehmen viel gemeinsam, mal ein Essen, mal ein Kino Besuch und wir waren auch schon in der Disco. Mit den zwei hat man immer Spaß und ich fühle mich vollkommen befreit von meiner Vergangenheit. Mit John habe ich regelmäßig Kontakt, mal über Telefon und mal per Email.
Vor Ort war er bis jetzt noch nicht, Da er keine Zeit findet. Anscheinend gibt es viel zu tun bei Ihm, oder er will einfach keine Zeit haben.
Seine Eltern rufen mehrmals in der Woche an und wollen mich bald besuchen kommen, worauf ich mich freue. Auch meine Freundin Amber meldet sich regelmäßig und schwärmt von Brian. Die beiden sind bis über beide Ohren verliebt und ich freue mich für Sie. Sie hat es verdient zu lieben und geliebt zu werden.
Heute bin ich wiedermal auf der Baustelle unterwegs und schaue mir Ort die Fortschritte an. Ich bin überaus zufrieden, jeder hier arbeitet hart und ordentlich. Wobei ich Anfangs angst hatte, das man mich als direkte Vorgesetzte wohl nicht akzeptieren würde. Diese Angst war aber vollkommen unberechtigt, ich wurde sofort aufgenommen und mein Wort zählte.
Ich bin froh das heute Freitag ist, das heißt ich, Sue und Steve gehen wieder aus. Wir wollen einen neuen Club testen der erst vor einer Woche geöffnet hat. Also mache ich pünktlich Feierabend und gehe in mein Hotel zurück, in dem ich immer noch wohne.
Es dauert nicht lange und ich bin Startklar, unten warten die zwei schon auf mich. Wir begrüßen uns mit Küsschen links und Küsschen rechts. Danach hakt sich Steve bei uns beiden ein und geht mit uns nach draußen, wo schon ein Taxi wartet.
Der Abend war ein voller Erfolg, der Club ist super und empfehlenswert. Das Taxi bringt erst Sue nach Hause, von der wir uns freudestrahlend verabschieden. Dann fahren wir zum Hotel, wo ich wohne. Steve steigt mit aus, als wir ankommen, bittet aber den Fahrer zu warten. Ganz nah tritt er auf mich zu und legt die Hände um mein Gesicht, während ich Ihn völlig überrascht anstarre.
„Pru, ich weiß nicht ob es Dir schon aufgefallen ist aber ich habe mich in Dich verliebt.“
„Nein“ kommt es etwas zu laut aus meinen Mund
„Warum nicht. Ich begehre dich seit du das erste Mal aufgetaucht bist. Als ich dich auf der Baustelle gesehen habe....“
Ich unterbreche Ihn. „Hör auf, bitte sprich nicht weiter. Steve ich mag Dich aber als Freund, mehr nicht. Zwischen uns wird nie mehr passieren. Ich möchte Dich nicht als Freund verlieren also sprich nicht weiter.“
Er steht völlig zerknirscht vor mir, sein Blick ist voller Verzweiflung und Bestürzung. Es tut mir weh Ihn so zu sehen aber es ist nun mal meine Meinung und meine Gefühle.
„Okay das muss ich akzeptieren auch wenn ich es sehr schade finde. Doch leider lässt sich Liebe nicht erzwingen. Ich möchte unsere Freundschaft auch nicht missen also vergiss bitte was ich gesagt habe. Gute Nacht.“
„Es tut mir leid. Gute Nacht.“
Er nickt nur und steigt wieder in das Taxi. Hoffentlich habe ich Ihn jetzt nicht als Freund verloren. Es wäre echt schade. Ich muss unbedingt nochmal mit Ihm reden, wir müssen das klären. Das sollte zwei Erwachsenen wohl gelingen.
In dieser Nacht schlafe ich sehr unruhig und wälze mich nur von einer Seite auf die andere. Sechs Uhr früh gebe ich es auf und stehe auf. Ich setze mich an meinen Laptop und arbeite ein bisschen, bis meine Aufmerksamkeit auf eine eingehende Email gelenkt wird.
Sie stammt von meinen Eltern. Ich öffne Sie und erstarre.
Liebe Prudence
wir wollten uns für unser Verhalten entschuldigen.
Wir haben falsch und völlig Überzogen reagiert.
Es würde uns freuen, wenn du dich meldest, das wir
nochmal über alles sprechen können.
Wir lieben Dich
Mum und Dad
Jetzt auf einmal schreiben Sie? Wo waren Sie als ich Sie gebraucht habe? Ich kann Ihnen noch nicht verzeihen und das schreibe ich Ihnen auch. Sie haben mich so sehr verletzt. Ich weiß nicht ob ich Ihnen das jemals verzeihen kann aber im Moment auf keinen Fall. Es tut mir zwar weh aber ich muss mich selber schützen. Gerade jetzt wo ich beginne wieder neu anzufangen, wieder zu Leben, meine Freude wiederfinde. Es würde sowieso nur wieder in Vorwürfen und Beschuldigungen enden und das möchte ich nicht. Ich brauche Zeit, Zeit mir Gedanken zu machen.
Nachdem ich Ihnen geschrieben habe, fühle ich mich besser und mache mich fertig.
Ich fahre mit dem Aufzug nach unten um mein Frühstück einzunehmen, doch kaum trete ich aus dem Fahrstuhl, verharre ich stocksteif.
Am Empfang steht John, der vermutlich gerade eincheckt. Er muss meine Anwesenheit gespürt haben, denn er dreht sich um und schaut genau zu mir. Erst ist sein Blick überrascht und ungläubig, doch dann erhellt sich seine Miene und er strahlt mich an. Ich bin immer noch Bewegungsunfähig. Was macht er hier? Warum hat er nicht Bescheid gesagt?
Plötzlich steht er vor mir, ich habe nicht einmal mitbekommen das er zu mir gelaufen kommt.
„Überraschung!“
Mit zittriger Stimme sage ich.
„Die ist Dir gelungen.“
„Das freut mich. Du siehst fabelhaft aus.“
„Dankeschön, du auch. Warum hast du nicht Bescheid gegeben, das du kommst?“
„Ich wollte dich überraschen.“
„Ich wollte gerade zum Frühstück, möchtest du mich begleiten?“
„Wenn du einen Moment wartest gerne. Ich möchte nur schnell meine Sachen hochbringen.“
„Mach ich.“
Schon geht er mit einen Augenzwinkern zu den Aufzügen und fährt nach oben.
Ich bin völlig überrumpelt von seinen Erscheinen. Ich habe vollkommen vergessen wie gut er aussieht, wahrscheinlich sogar noch besser als vorher. Sein sexy Lächeln mit diesen sinnlichen Lippen, die so gut Küssen können. Seine langen gradlinigen Finger, die eine Frau zum schmelzen bringen. Allgemein sein Körper sein Aussehen, boah ist mir heiß.
Es dauert keine zehn Minuten und er ist wieder da, gemeinsam gehen wir in den Salon und bestellen unser Frühstück.
„Na dann erzähl mal, wie läuft es so?“
„Es läuft alles nach Plan, keine Verzögerung. Ab nächster Woche können wir mit der Inneneinrichtung beginnen.“
„Das freut mich, du scheinst alles im Griff zu haben.“
„Das hoffe ich doch. Wenn du möchtest, können wir nachher zur Baustelle, da zeige ich Dir dann alles.“
Er nickt und schaut mir direkt in die Augen, was in meinen Inneren zu einem kribbeln führt. Ich fühle mich wie ein Teenager, vollkommen verlegen und schüchtern.
„Was ist, warum schaust du mich so an?“
„Du hast dich verändert. Du siehst wie das blühende Leben aus. Deine Augen leuchten, dein Mund lacht, du strahlst regelrecht von Innen heraus. Es scheint dir gut zu gehen .“
„Ja das stimmt, es geht mir sehr gut. Hier ist alles einfacher, verstehst du. Ich werde nicht ständig an diese Sachen erinnert. Ich lebe freier und ungezwungener. Ich habe sogar neue Freunde gefunden.“
„Das klingt super. Ich will doch aber hoffen, das du wiederkommst?“
Ich kaue auf meiner Unterlippe und kann meine Antwort noch etwas hinauszögern, da man gerade unser Essen bringt und unsere Getränke.
„Also, kommst du wieder?“
Ich schaue in seine wunderschönen braunen Augen, die voller Hoffnung und Bangen auf mich gerichtet sind.
„Ich weiß es nicht. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“
„Was soll das heißen Pru? Ziehst du es ehrlich in Erwägung, hier zu leben.“
„Vorstellen kann ich es mir.“
„Weglaufen ist keine Lösung Pru, man muss sich seinen Problemen stellen.“
„Ich laufe nicht weg, ich möchte bloß einen Neuanfang, ohne das mich meine Vergangenheit ständig einholt.“
„Das nenne ich weglaufen. Gibt es vielleicht noch einen anderen Grund, hast du vielleicht jemanden kennengelernt?“
Er hebt eine Augenbraue und schaut mich mit finsterer Miene an, während ich über diese Aussage geschockt bin.
„Wie kommst du darauf. Du weißt wie ich auf Männer reagiere, daran hat sich nichts geändert, außer bei Steve.“
„Steve, wer ist Steve?“
„Steve Morgan, der Architekt. Er ist ein guter Freund, nicht mehr und nicht weniger.“
Er sagt nichts darauf, schaut aber immer noch verbissen. Glaubt er mir etwa nicht?
Gemeinsam essen wir unser Frühstück und keiner von uns beiden sagt etwas. Nachdem man die leeren Teller abgeholt hat, geht er in sein Zimmer und holt mich in zwei Stunden ab, um zu der Baustelle zu fahren.
Ich kann es nicht fassen, kaum ist er hier, haben wir Streit und er bringt wieder alles durcheinander. Warum soll ich nicht hier bleiben, warum zurück in eine Stadt, die mich an Qual, Erniedrigung und Schmerzen erinnert? Was soll ich dort, ich habe niemanden dort, außer Amber. Dafür wurden aber Flugzeuge, Autos und Bahnen erfunden. Ich bin ja nicht aus der Welt, ja gut John und seine Eltern leben auch da, aber auch Sie können herkommen.
Manchmal weiß ich ehrlich nicht, was in seinem Kopf vor sich geht.
Gerade als ich in mein Zimmer gehen möchte, kommen Steve und Sue und wollen mich zum Einkaufsbummel abholen.
„Tut mir leid aber mein Chef ist gerade angekommen und möchte dann zur Baustelle. Ihr könnt aber mitkommen. Steve kann Ihm dann alles erklären, was ich nicht kann. Sue und ich wir können dann etwas quatschen.“
„Also ich bin dabei, wir können auch danach noch einkaufen.“ sagt Steve überzeugend.
Auch Sue nickt dazu.
„Wartet bitte kurz hier, ich will nur meine Tasche und Mr. Black holen. Bin gleich wieder da:“
Gerade als ich in mein Zimmer will, kommt er aus dem Zimmer nebenan.
„Du hast das Zimmer neben mir?“ frage ich erstaunt.
„Ja, warum? Ist das ein Problem für dich?“ wieder hebt er eine seiner Augenbrauen und schaut mich misstrauisch an.
„Nein, ich war nur überrascht. Ich wollte dich sowieso gerade abholen, unten warten Steve und Sue die uns zur Baustelle begleiten wollen.“
„Warum?“
„Sie wollten mich zum Einkaufen abholen, ich habe Ihnen aber gesagt das du hier bist und die Baustelle besichtigen möchtest. Ich hole nur schnell meine Tasche.“
Schnell verschwinde ich im Zimmer, als ich wieder rauskomme, steht er sich mit einem Fuß und den Rücken an der Wand sich abstützend. Die Arme hat er vor der Brust verschränkt und sieht mich abwartend an.
„Meinetwegen können wir.“ sage ich und senke den Blick. Er sieht wütend aus und jagt mir etwas Angst ein.
Er stößt sich von der Wand ab und folgt mir. Wir stehen gemeinsam im Aufzug und ich spüre seine Nähe ganz genau auch seinen Duft nehme ich war.
Ich fühle mich zu Ihm hingezogen. Seid wann hat er so eine Wirkung auf mich? Lange kann ich darüber nicht nachdenken, denn der Fahrstuhl kommt mit einem bing zum stehen und dir Türen öffnen sich. Er legt mir eine Hand in den Rücken als wir aussteige, sofort ist diese kribbeln wieder da. Steve und Sue erheben sich als wir auf Sie zutreten.
„Sue, Steve das ist Mr. Black und das sind Mrs. Rose und Mr.Morgan.“ Sie reichen sich die Hand, dabei verzieht John keine Miene. Sein Gesicht ist kühl und ausdruckslos, wobei Sue und Steve Ihn freundlich anlächeln.
Was hat er denn jetzt wieder, dieser Mann macht mich wahnsinnig. Gemeinsam verlassen wir das Hotel und machen uns mit einem Taxi auf den Weg zur Baustelle. Dort schaut er sich genau um und stellt hier und da Fragen. Die wir Ihn alle beantworten können, Steve strahlt mich an und ich Ihn. Natürlich hat John das mitbekommen und wirft uns einen finsteren Blick zu. Nach gut zwei Stunden sind wir fertig und er verabschiedet sich von uns. Auf meine Frage ob er uns begleiten will, antwortet er „Nein danke“ und geht schnellen Schrittes davon.
Steve und Sue schauen mich fragend an, doch ich kann auch nur mit den Schultern zucken. Der Einkaufsbummel war wie immer lustig, wir waren danach noch was Essen und im Kino. Relativ spät kehre ich in das Hotel zurück und sehe durch die Glastür zu meiner rechten, das John an der Bar sitzt. Auch wenn ich es nicht will, gehe ich zu Ihm und setze mich daneben.
„Wie lange sitzt du schon hier?“
„Ist doch egal. Lass mich alleine.“ sagt er mit einen abweisenden Ton zu mir.
„Du solltest ins Bett gehen, anscheinend hast du zu viel getrunken.“
„Woher willst du das wissen?“
„Ich kenne dich. Komm ich bring dich hoch?“
„Läuft da was zwischen dir und diesem Steve?“
Er wechselt so schnell das Thema, das es mir für einen Moment die Stimme verschlägt.
„Nein, wie kommst du darauf?“
„Er liebt dich. Das sieht man Ihm an, wie er dich anstrahlt und dir schöne Augen macht.“
„Ich weiß, es beruht aber nicht auf Gegenseitigkeit. Das habe ich Ihm auch gesagt.“
„Bist du Dir sicher, du strahlst Ihn genauso an.“
„Ja bin ich, müssen wir das jetzt besprechen? Komm wir gehen.“
„Nein lass mich. Du hast mich heute wie das fünfte Rad am Wagen behandelt. Weißt du wie demütigend das ist?“
„Das habe ich nicht. Du hattest wieder mal schlechte Laune und da ist mit dir nicht zu reden.“
„Warum wohl?“
„Das weiß ich nicht, erkläre es mir aber bitte nicht hier. Lass uns nach oben gehen, das wir reden können.“
„Na schön.“
Man merkt es Ihm nicht an, das er getrunken hat zumindest an seinem Gang nicht, nur an seinen Augen sieht man es.
Vor seiner Tür bitte ich Ihn um seine Karte um sein Zimmer zu öffnen, die er mir auch sofort aushändigt.
Sein Zimmer ist genauso schön wie das meine. Ich setze mich auf einen der beiden Sessel und schlage die Beine übereinander, während er sein Sakko und seine Krawatte ablegt. Er holt sich einen Scotch aus der Bar und setzt sich dann mir gegenüber.
„Möchtest du auch etwas?“
„Ja bitte, das gleiche wie du?“
„Seid wann trinkst du harte Sachen.“
Ich lege meinen Kopf etwas schief und lächele Ihn leicht an.
„Ich habe das Gefühl, ich werde Ihn brauchen.“
Er nickt nur und schenkt mir ein Glas ein, nimmt noch zwei Eiswürfel, die er hineingibt und drückt es mir dann in die Hand. Sofort nehme ich einen Schluck, wobei ich einen Hustenanfall bekomme. Das Zeug ist stark und brennt wie Feuer in meiner Kehle.
„Geht es wieder?“
„Ja danke, er ist stark.“
„Kann sein, also wo waren wir?“
„Ich wollte eine Begründung für deine miese Laune, heute.“
„Ich fasse es nicht, dass du es in Erwägung ziehst hierzubleiben. Das macht mich fertig, ich dachte immer du kommst wieder. Hätte ich geahnt, dass das passieren würde, hätte ich Dich nicht hierher geschickt.“
„Da liegt also dein Problem. John sieh mich an, bitte.“
er hebt seinen Kopf und ich sehe seinen Schmerz, den Kummer und die Hoffnungslosigkeit. Ich muss kurz meine Augen schließen, dieser Blick rührt mich bis ins Innere, es schmerzt mich, das es Ihm so geht.
„Ich habe noch nichts entschieden. Um ehrlich zu sein, habe ich darüber noch nie nachgedacht. Erst als du damit angefangen hast. Du machst dich umsonst verrückt.“
„Das finde ich nicht. Wenn du es nicht erwägen würdest, müsstest du nicht darüber nachdenken.“
„Kannst du mich denn überhaupt nicht verstehen?“
„Wenn ich ehrlich bin, Nein.“
Er steht auf und stellt sich ans Fenster, in der einen Hand sein Glas mit der anderen stützt er sich am Rahmen von dem Fenster ab. Was soll ich tun oder sagen? Ich erhebe mich ebenfalls und trete hinter Ihm. Wie von selbst legen sich meine Arme um Ihn und mein Kopf ruht auf seinen Rücken. Ich merke wie sich seine Muskeln anspannen und er scharf die Luft einzieht.
„Was machst du da? Pru lass es, sonst kann ich nicht mehr an mir halten und werde dich Küssen.“
Diesmal bin ich es die, die Luft einzieht. Doch eines wird mir bewusst, es ist wie eine Eingebung. Ich will diesen Mann, jetzt, hier und sofort. Ich löse mich von Ihm und er atmet hörbar aus, bis ich sage.
„Dann tu es doch.“
Langsam dreht er sich um und schaut mich mit einem funkelnden Blick an.
„Wiederhole das nochmal.“
„Dann tu es doch“ kommt es ganz leise von mir, während ich meine Hände anstarre, die sich miteinander verknoten.
„Bist du dir sicher? Ich möchte dich zu nichts zwingen. Schau mich an Pru!“
Ich hebe meinen Kopf und schaue bewusst an Ihm vorbei, seinen Blick ertrage ich nicht.
„Ich weiß nicht“
„Was weißt du nicht?“
„Ich weiß nicht was ich will, auf einer Seite fühle ich mich zu Dir hingezogen auf der anderen Seite habe ich Angst, vor der Berührung.“
„Verstehe. Hast du Angst vor mir?“ Sein Blick ruht brennend auf mir, während er mit vor der Brust verschränkten Armen vor mir steht.
„Nein, Nein das habe ich nicht, nur vor Berührungen oder Nähe.“
„Okay.Ich werde jetzt etwas versuchen. Du musst keine Angst haben. Hast du das verstanden?“
Ich nicke nur und schaue Ihn an. Er bewegt sich langsam und geschmeidig auf mich zu, bis er knapp vor mir zum Stehen kommt. Langsam legt er seine Hand an meine Wange und streicht leicht mit seinen Daumen über meine Lippe.
„Wie fühlt es sich an?“
„Gut“
„Schön. Ich werde dich jetzt Küssen.“
Langsam neigt er seinen Kopf und küsst mich zärtlich, automatisch schließen sich meine Augen und ich versuche mich auf den Kuss zu konzentrieren.
„Geht es?“ fragt er und legt seinen Kopf an meine Stirn.
„Hm“
„Möchtest du es wirklich?“
„Ich denke schon, lass es uns probieren.“
„Sag mir aber bitte, wenn du nicht mehr möchtest. Ich werde dann sofort abbrechen.“
Ich nicke und schaue Ihn an. Er beginnt langsam meine Bluse aufzuknöpfen, Knopf für Knopf, dabei lässt er mich nicht aus den Augen. Als Sie offen ist streift er Sie mir langsam von den Schultern und Sie fällt zu Boden. Dann widmet er sich meinen Rock, denn er öffnet und er herunterrutscht.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich muss schlucken, ich will es wirklich aber ich habe auch Angst. Meine Atmung geht abgehackt, als er es merkt, schließt er mich in seine Arme und küsst zärtlich mein Gesicht, bis ich mich beruhigt habe.
„Leg dich auf´s Bett. Keine Angst, wir machen langsam.“
Ich gehorche und krabbele aufs Bett, mit geschlossenen Augen liege ich da. Als ich sie wieder öffne, sehe ich wie er sich entkleidet. Zuerst zieht er sein weißes Hemd aus, danach die Hose. Jetzt steht er nur noch in Boxershorts vor mir uns sieht zu mir. Er setzt sich auf das Bett und legt seine Uhr ab, bevor er sich neben mich legt.
Wieder gibt er mir einen Kuss, erst ganz leicht, bis ich langsam beginne den Kuss zu erwidern. Dann wird er mutiger und lässt seine Zunge über meine Lippen wandern, bis ich meinen Mund öffne. Seine Zunge gleitet in meinen Mund und bewegt sich langsam in mir. Verhalten erwidere ich seinen Kuss, seine Hände streicheln in der Zeit meinen Arm, von der Schulter hinunter zu meinen Handgelenk und wieder hoch. Kurz entfernt er seine Lippen von meinen und schaut mich an, als ich Ihn anlächle senkt er seinen Kopf wieder und beginnt kleine Küsse auf meinen Hals zu verteilen.
Es fühlt sich gut an und ich ergebe mich, nein es ist nicht falsch und er wird mir auch nicht weh tun. Seine Hand bewegt sich zu meinen Bauch und hinauf zu meinen Brüsten. Kurz halte ich die Luft an, entspanne mich aber gleich wieder. Seine Finger streichen über meinen BH und ich merke wie sich meine Brustwarzen aufstellen. Für Ihn scheint es eine Art Aufforderung zu sein, denn er zieht das Körbchen runter und streichelt meinen schon steifen Nippel. Seine Lippen bewegen sich abwärts direkt zu meiner anderen Brust. Auch hier schiebt er das Körbchen runter und nimmt Sie dann in den Mund. Mir entkommt ein Stöhnen und er züngelt weiter. Ich lege Ihm meine Hände in seine Haare und zerwühle Sie, während er mich weiter verführt. Seine Hände scheinen plötzlich überall zu sein, an meinen Oberschenkeln, meinen Bauch und auch zwischen meinen Beinen. Vorsichtig fährt er unter meinen Slip und streichelt meinen Scham, um dann mit seinen Fingern zwischen meine Schamlippen zu streichen. Ein tiefes Stöhnen kommt aus meinen Hals, als er sich von mir entfernt und sich aufrichtet. Er schaut mich von oben herab an und greift nach meinen Slip. Den er mir langsam abstreift und sich dann zwischen meine Beine legt.
"Bist du okay?"
"Ja, bitte mach weiter."
Mit einem kleinen lächeln schaut er mir in die Augen und küsst mich, bevor er fragt:"Bereit"
Ich nicke nur und schließe voller Begierde meine Augen. Er drückt leicht gegen meinen Eingang und dringt Stück für Stück immer tiefer in mich ein. Bis er sich vollkommen versenkt hat. Er stützt sich auf seinen Unterarmen ab und verharrt so. Wieder sucht er meinen Blick, um zu sehen ob alles in Ordnung ist.
"Es geht mir gut." sage ich Ihm, worauf er beginnt sich langsam zu bewegen. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich, einfach gigantisch. Meine Beine schlingen sich von alleine um seine Hüften und ich passe mich seinen Rhythmus an. Erst ganz langsam und dann immer schneller und härter. Mit einen Mal zieht er sich komplett zurück und stößt mit Kraft wieder in mich hinein. "Aaaahhh" kommt es über meine Lippen.
"Hab ich Dir wehgetan?"
"Nein alles super, mach weiter."
Immer wieder finden sich unsere Lippen zu einen leidenschaftlichen alles verzehrenden Kuss. Er liebt mich mit voller Lust und Hingabe, bis ich mich nicht mehr halten kann und mit einem Schrei zum Höhepunkt gelange. Während ich noch mit dem Nachbeben meines Höhepunktes zu tun habe, versteift er sich und legt sich dann mit seinen gesamten Körpergewicht auf mich.
Wir beide bleiben so liegen und warten bis sich unsere Atmung und unser Herzschlag beruhigt haben. Er scheint sich als Erster wieder gefangen zu haben, denn er rollt sich von mir runter und legt sich neben mich. Seine Hand greift nach einer meiner Haarsträhnen und schiebt Sie hinter mein Ohr.
"Geht es Dir gut?"
"Hm" mehr bekomme ich nicht raus, ich bin vollkommen erledigt, erledigt aber befriedigt.
"Bist du müde?"
Wieder kommt nur ein: "Hm" von mir.
"Dann Schlaf meine Schöne."
Kurz darauf bin ich tief und fest im Land der Träume, aus denen ich erst am späten Vormittag wieder erwache.
Kapitel 13
Als ich die Augen öffne, ist das erste was mir auffällt, das ich alleine bin. John liegt nicht mehr neben mir und auch im Zimmer kann ich Ihn nicht entdecken.
Vielleicht ist er ja im Bad? Doch auch dort ist er nicht, wie ich feststellen muss, als ich hineingehe. Musste er heute Morgen eventuell zu einem Termin?
Ich weiß es nicht, ich kann mich auch nicht daran erinnern, das er irgend etwas in dieser Richtung erwähnt hat. Na was soll es, er taucht schon wieder auf. Ich schnappe mir meine Sachen, die ich schnell drüber ziehe und gehe in mein Zimmer um dort zu Duschen.
Auch unten im Frühstückssalon ist er nicht, ich hatte die leise Hoffnung Ihn eventuell dort zu sehen.
Da heute Sonntag ist, habe ich Zeit für mich. Bloß weiß ich nicht was ich heute anstellen soll, den ganzen Tag hier im Hotel verbringen? Nein, das ist mir zu langweilig.
Zuerst gehe ich wieder in mein Zimmer, vielleicht habe ich ja ein paar Emails bekommen, die ich erst einmal beantworten kann.
Es sind ein paar Emails ankommen, eine von Gloria und Albert und eine von Amber. Sie schreibt, dass Sie Ihre Eltern besuchen ist und Brian mitgenommen hat um dieses Ihren Eltern vorzustellen. Es scheint etwas Ernstes zwischen den Beiden zu sein, was ich Ihr gönne. Sie hat es verdient, glücklich zu sein.
Gerade als ich fertig bin und überlege was ich als nächstes tun kann, klopft es an meine Tür.
„Herein! Hallo John, wo warst du denn?“
„Hallo. Ich hatte noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor ich zurück fliege.“
„Du fliegst heute schon?“
„Ja, ich muss zurück. Vorher wollte ich aber gerne noch mit dir etwas besprechen.“
Ich schaue Ihn misstrauisch an. Was könnte er wollen?
„Okay, was gibt es?“
Er scheint nervös zu sein, der er tritt von einem Bein auf das andere. So habe ich Ihn noch nie erlebt, dass mach mich noch nervöser.
„Wie stellst du Dir das zwischen uns weiterhin vor?“
Ach darum geht es.
„Was meinst du? So wie es ist, ist es doch gut, oder?“
„Also möchtest du alles so weiter machen , wie bisher?“
„Ja! Warum denn nicht?“ gebe ich locker von mir, denn genauso denke ich.
Ihm scheint es nicht so zu gehen, denn sein Blick scheint traurig und resigniert.
„Tut mir leid, das kann ich nicht mehr. Entweder ganz oder gar nicht.“
„Warum? Warum willst du eine Beziehung? Es ist doch gut so, wie es ist?“ langsam werde ich wütend, was erwartet er von mir?
„Weil ich kein junger Kerl mehr bin, der nur Affären möchte, ich möchte etwas Standhaftes, solides, etwas Beständiges.“
Ah, das ist es also. Doch ich kann das nicht, es geht einfach nicht. Ich kann Ihn nicht länger anschauen, also schaue ich zu Boden und antworte.
„Ich kann das nicht John, es tut mir leid. Ich mag dich, sehr sogar aber eine Beziehung kann ich mir nicht vorstellen. Es liegt nicht an dir, sonder an mir. Ich habe Angst, Angst wieder verletzt zu werden. Kannst du das Verstehen?“
„Ehrlich gesagt nein. Ich habe dich noch nie verletzt und habe es auch nicht vor. Aber ich akzeptiere deine Meinung und werde dich in Zukunft nicht mehr belästigen. Ich muss los. Ich wünsche dir alles Gute Pru, bis bald.“
Meine Augen füllen sich mit Wasser, die ich aber Krampfhaft zurück halte bis er weg ist.
„Mach´s gut. Sei bitte nicht sauer auf mich.“
Ich spüre deutlich das er mich anschaut, sagt aber nichts und geht. Kaum ist die Tür zu, brechen alle meine Dämme und ich schlage mir die Hände vor´s Gesicht und weine bitterlich.
Was habe ich getan? Warum habe ich Ihn gehen lassen? Ich hätte es doch wenigstens versuchen können, oder? Aber nein, meine Angst steht mir immer im Weg. Ich habe Angst, das es wieder wird, wie bei Shawn. Auch er war zuerst lieb, nett, sensibel und fürsorglich und hat sich eine Zeit später als Arschloch entpuppt. Was ist wenn es hier ebenso ist? Ich glaube es zwar nicht, bin mir aber nicht sicher. Man kann dem Menschen nur vor den Kopf schauen und nicht dahinter.
Den gesamten restlichen Sonntag verbringe ich in meinen Zimmer, mit weinen oder vor mich hinstarren.
Am nächsten Tag, versuche ich mir bei der Arbeit nichts anmerken zu lassen, schließlich habe ich große Verantwortung. Sue schaut mich zwar Misstrauisch an, sagt aber nichts, genau wie Steve. Dafür bin ich den Beiden wirklich dankbar, denn ich möchte nicht mehr weinen und traurig sein. Ich habe mich so entschieden und muss jetzt damit klar kommen.
Die Wochen vergehen und das Projekt ist so gut wie beendet. In einer Woche ist alles fertig, für die Eröffnung und den Bezug. Es ist toll geworden, finde ich zumindest. Noch habe ich mich nicht entschieden, was ich danach mache, ob ich hier bleibe oder zurück gehe. Mit John habe ich die letzten Wochen keinen Kontakt gehabt. Am Telefon hat er sich Verleugnen lassen und nur per Email mit mir Kommuniziert. Er möchte anscheinend keinen Kontakt mit mir, ich habe Ihn anscheinend zu sehr Verletzt.
Gerade schreibe ich Ihn die letzten Informationen und das der Termin eingehalten wird, als eine Email von seinen Eltern ein flattert.
Als ich diese lese, schläft mir mein Gesicht ein, ich kann nicht glauben, was Sie schreiben. Ich brauche eine Weile um diese Nachricht zu verdauen und lasse Sie mir noch einmal durch den Kopf gehen.
John will sich mit dieser Maya nächstes Wochenende verloben. Sie bitten mich zu dem Fest zu erscheinen um Ihnen beizustehen. Sie sind mit seiner Wahl nicht einverstanden, können aber nichts dagegen tun. Ich schreibe Ihnen zurück, das ich komme aber nur wegen Ihnen und weil ich Sie so lieb habe.
Kurze Zeit später, verwandelt sich mein Erstaunen in Wut um. Noch vor ein paar Wochen wollte er mit mir eine Beziehung und jetzt verlobt er sich. Also kann er es mit mir nicht Ernst gemeint haben, sonst hätte er sich nicht so schnell Trösten lassen. Zum Glück habe ich mich nicht darauf eingelassen, sonst wäre ich wieder auf die Fresse gefallen. Durch diese Nachricht, habe ich jetzt endgültig mit diesem Thema abgeschlossen. John ist kein Thema mehr für mich. Voller Eifer stürzt ich mich in meine Arbeit und mache Sie noch verbissener und sorgfältiger.
Daher ist es auch kein Wunder das die Zeit wie im Flug verging. Die Eröffnung war ebenso ein voller Erfolg, wie auch meine Rede. Jetzt stehe ich hier am Flughafen mit Sue und Steve. Sie sind so lieb und haben mich begleitet um mich dort zu Verabschieden.
„Guten Flug und vergiss uns nicht.“ sagt Sue zu mir, mit Tränen in den Augen
„Niemals, Ihr seid meine Freunde. Ich schreibe euch.“
Beide bekommen noch ein Küsschen von mir und dann gehe ich, ohne noch einmal zurück zu schauen, denn ansonsten wäre ich hiergeblieben.
Den ganzen Flug über überlege ich, ob es richtig ist dort aufzutauchen. John wird über meine Wenigkeit nicht erfreut sein. Auch ich bin nicht glücklich, tue es aber seinen Eltern zuliebe.
Kaum bin ich angekommen werde ich auch schon von den Beiden stürmisch begrüßt.
„Meine liebe Pru, es ist so schön das du da bist. Wir haben dich vermisst. Lass dich anschauen.“
Gloria hält mich eine Armlänge von sich weg und mustert mich ausgiebig.
„Sie nur Albert, wie schön Sie ist.“
„Da gebe ich dir Recht. Du siehst erholt aus, obwohl du ja gearbeitet hast.“
Ich lächele verlegen, denn es ist mir peinlich, freue mich aber auch.
„Danke ihr Beiden. Ihr seht aber auch gut aus.“
„Komm wir gehen, der Wagen steht vor dem Ausgang.“
Nur zu gern folge ich den Beiden, es tut gut Sie zu sehen. Erst jetzt merke ich, wie sehr Sie mir gefehlt haben.
„Kennst du diese Maya, Pru?“
„Ja ich habe Sie schon getroffen.“
„Was hältst du von Ihr?“
„Das kann ich euch nicht sagen, da ich noch nie wirklich viel mit Ihr geredet habe.“
„Wir mögen Sie nicht.“
Diese Aussage von den Beiden überrascht mich nicht wirklich, weil es mir ja ebenso so ergeht. Jedoch werde ich mich hüten etwas in der Art zu sagen. John muss selber wissen was er macht und wenn er meint Sie ist die Richtige, dann bitte sehr.
Kaum sind wir da, entschuldige ich mich bei den Beiden.
„Ich möchte mich etwas ausruhen und frisch machen. Ich komme dann später runter zu euch.“
„Mach das Pru. John wird nachher auch noch kommen.“
Ich nicke nur dazu und gehe in mein Zimmer. Nachher also werde ich Ihn nach Wochen der Funkstille wiedersehen. Ob er sich wenigstens etwas freut mich zu sehen? Wird er sich überhaupt mit mir abgeben?
Diese und andere Gedanken mache ich mir, während ich auf dem Bett liege und an die Decke starre.
Am liebsten würde ich den restlichen Tag hier im Zimmer verbringen. Doch ich weiß jetzt schon das Gloria kommen würde, um mich zu holen. Also erspare ich mir diese Peinlichkeit und gehe freiwillig, jedoch mit einem mulmigen Gefühl, nach unten.
Wie ich höre sitzen alle im Wohnzimmer, also dann auf in den Kampf.
So wie ich den Raum betrete schauen mich vier Augenpaare an, zwei erfreut und zwei eher überrascht.
„Fühlst du dich besser Pru?“ kommt es prompt von Gloria, die über beide Ohren strahlt. Denn anscheinend wusste weder Maya noch John das ich anwesend bin.
„Ja danke Gloria. Hallo John, Maya.“ begrüße ich die Beiden kühl.
Maya erwidert einen kleinen Gruß und John nickt nur flüchtig ohne mich anzusehen. Na das kann ja heiter werden, denke ich mir so.
„Kommt meine Lieben, das Essen müsste fertig sein.“ sagt Albert, der anscheinend mitbekommen hat, das irgendwas in der Luft liegt.
Gemeinsam nehmen wir Platz, ich sitze neben Gloria, an der rechten Stirnseite sitzt Albert und Maya und John sitzen mir gegenüber.
Wir sitzen alle da und stochern im Essen rum, es will keine wirkliche Unterhaltung in Gang kommen, also wage ich einen Versuch.
„Maya, freuen Sie sich schon auf Morgen?“
Sie schaut mich völlig schockiert an, als hätte ich wer weiß was gefragt.
„Natürlich, wie sollte es denn anders sein.“ antwortet Sie mir und schüttelt mit dem Kopf.
„Sie haben Recht, blöde Frage von mir. Darf ich trotzdem Fragen, was Sie eigentlich Beruflich machen?“
„Ich bin Model.“
„Ah Model.“ sage ich mit einer Spur Verachtung darin.
„Haben Sie ein Problem damit Pru?“
„Ich nein, wie sollte ich. Leider habe ich noch nie ein Bild von Ihnen gesehen, sind Sie denn schon bekannt.“
Man kann Ihr deutlich die Wut ansehen, den Ihr Mund presst sich zu einem schmalen Schlitz zusammen und die Augen sprühen wahrlich Feuer.
„Sie hatte noch keinen Durchbruch, falls du das meinst, Pru. Jedoch hatte Sie schon einige Aufträge für bekannte Unternehmen.“ mischt sich jetzt John ein, der sauer scheint. Doch mich stört es nicht, ich habe meinen Spaß dabei.
„Also könnte man sagen, Sie Maya erhoffen sich jetzt durch die Verbindung mit John, den Durchbruch.“ richte ich mich wieder an Maya mit einen zuckersüßen Lächeln.
„Wie können Sie es wagen, mir so etwas zu unterstellen?“
„Ich unterstelle Ihnen gar nichts, es war nur so ein Gedanke.“
„Pru er reicht. Warum bist du eigentlich hier? Weder ich noch Maya haben dich eingeladen.“
Er schaut mich mit einem bitterbösen Blick an, den ich noch nicht von Ihm kannte und der mir etwas Angst einflößt. Ich versuche jedoch mir nichts anmerken zu lassen, als ich mich Ihm zuwende und antworte.
„Das ist mir wohl bewusst John. Ich bin auch nicht euretwegen hier, sondern auf Einladung und Bitte deiner Eltern. Da das Projekt in Housten jetzt beendet ist, habe ich ja Zeit.“
Ich warte schon gespannt auf seine Äußerung aber nichts, er sagt kein Wort. Stattdessen nimmt er Maya bei der Hand und Sie verlassen das Zimmer.
„Also kannst du Sie auch nicht leiden und denkst das Sie John nur ausnutzt.“ kommt es von Gloria.
„Nein ich kann Sie nicht leiden und Sie liebt Ihn auch nicht. Sie lächelt Ihn zwar an, aber dieses Lächeln erreicht nicht Ihre Augen.“
„Was sollen wir denn tun? Wir können Ihn doch nicht in sein Unglück laufen lassen.“
„Gloria wir können nichts tun. Er ist erwachsen und muss seine Entscheidungen selber treffen. Mich würde aber was anderes Interessieren. Warum ist dein Verhältnis so, sagen wir mal so, gespannt?“
Wie auf´s Stichwort werde ich rot. Was soll ich sagen, die Wahrheit? Niemals, das kann ich nicht bringen. Also antworte ich ausweichend.
„Es gab eine Meinungsverschiedenheit zwischen uns, mehr nicht.“
Albert mustert mich misstrauisch, nickt dann aber.
„Seid mir nicht böse aber ich ziehe mich auch zurück. Wir sehen uns ja morgen.“
„Ist gut und Pru! Danke das du gekommen bist.“ sagt Gloria noch, ehe ich gehe.
Trotz des Ausruhens vorhin, fühle ich mich erschöpft und lege mich darum auch gleich ins Bett.
Durch irgendein Geräusch wache ich mitten in der Nacht auf. Ich lasse meinen Blick durch das Zimmer schweifen und mir entkommt ein Schrei, denn auf dem Sessel neben meiner Tür sitzt jemand.
„Du brauchst nicht schreien, ich bin es.“
John ist es der mit übereinander geschlagenen Beinen da sitzt.
„Was machst du hier? Wie kommst du dazu einfach hier rein zu kommen?“
„Ich möchte mit dir reden.“
„Ach und das muss mitten in der Nacht sein und hatte nicht Zeit bis Morgen?“
„Nein, ich spreche die Dinge lieber gleich an.“
Um Ihn sehen zu können, knipse ich meine Nachttischlampe an und wende mich wieder Ihm zu.
„Dann fasse dich bitte kurz, ich bin müde und möchte weiter schlafen.“
„Ganz in meinem Sinne. Was sollte das heute mit Maya?“
„Was meinst du? Die paar harmlosen Fragen?“
„Ja genau, nur das Sie nicht harmlos waren. Du wolltest Sie bloß stellen.“ seine Stimme ist zwar leise, klingt aber bedrohlich. Automatisch ziehe ich mir meine Decke höher und kralle mich in Ihr fest.
„Das war nicht meine Absicht John.“ versuche ich mit klarer Stimme zu erwidern, doch leider klingt Sie etwas zu leise.
„Doch das war es. Ich frage mich nur warum? Was geht es dich an?“ er fixiert mich wie ein Löwe seine Beute und lässt mich keine Sekunde aus den Augen.
„Ich möchte nur das du keinen Fehler begehst, wenn du Sie heiratest.“ so jetzt habe ich es gesagt.
Doch anstatt zu Antworten, beginnt er zu lachen. Ehrlich er lacht, es ist aber kein übliches lachen, sondern ein gehässiges oder wütendes.
„Was bildest du dir ein? Woher nimmst du dir das Recht, dich in meine Angelegenheiten einzumischen? Du warst doch diejenige, die mich nicht wollte oder hast du das vergessen?“
Seine Stimme wird immer wütender und seine Hände pressen sich zusammen. Anscheinend versucht er seine Aggressionen unter Kontrolle zu bekommen.
„Es tut mir leid, wenn ich einen falschen Eindruck vermittelt habe. Ich werde mich in Zukunft heraus halten. Würdest du jetzt bitte gehen.“ Langsam bekomme ich wirklich Angst vor Ihm und ich fühle mich wie eine Gefangene, denn ich kann nicht weg, was ich aber am liebsten machen würde.
„Pru, auch wenn Maya nicht die Frau meiner Träume ist, so werde ich Ihr trotzdem ein guter Ehemann sein. Denn die Frau, für die ich alles getan hätte, wollte mich nicht.“
Zum Glück hat er sich etwas beruhigt, denn jetzt das hat er ganz ruhig und mit trauriger Stimme gesagt, bevor er geht.
An Einschlafen ist momentan bei mir nicht zu denken, mir geht zu viel im Kopf umher. Ich werde aber mein Versprechen halten und mich aus seinen Dingen heraushalten. Unser Verhältnis wird wohl nie wieder so werden, wie es war. Am besten ich such mir einen neuen Job, denn in dieser Stimmung, in der Er sich befindet, möchte ich nicht mit Ihm arbeiten.
Vielleicht weiß ja Steve oder Sue was für mich, ich werde die Beiden morgen gleich anrufen.
Mit diesem Entschluss finde ich endlich wieder Ruhe und schlafe ein.
Als ich am nächsten Tag runter gehe, sehe ich wie Maya und Gloria das Fest vorbereiten. Ich schleiche mich an Ihnen vorbei und bete das Sie mich nicht gesehen haben, denn was ich nicht kann ist, freundlich und nett zu sein, zu Maya. Lieber gehe ich Ihr aus dem Weg, denn Lügen liegt mir nicht. Nach einer Tasse Kaffee will ich gerade aus der Küche als ich mit John zusammen pralle.
„Entschuldigung, ich habe dich nicht gesehen.“ Murmele ich und schaue zu Ihm.
„Schon gut, ich habe dich auch nicht gesehen.“ sagt er und schaut mir tief in die Augen. So stehen wir eine Weile da ohne das sich einer von uns Beiden bewegt. Nach einer Zeit, hebt er seine rechte Hand und fährt leicht über meine Lippen und über meine Wange. Das Gefühl ist einfach schön, sofort kribbelt es in meinen Körper und ich schließe meine Augen.
„John, John wo bist du?“ schreit Maya und der magische Moment ist vorüber. Ich drängele mich an Ihm vorbei uns sehe zu, weg zu kommen.
Bis zum Abend ist es mir gelungen, den Beiden aus den Weg zu gehen. Doch jetzt muss ich mich stellen und muss Ihnen sogar Gratulieren, was schon allein bei der Vorstellung, ein echter Horror ist.
Um nicht ganz so aufzufallen, habe ich mir ein dunkelrotes Samtkleid, mit langen Ärmeln und hoch geschlossen angezogen. Es ist nicht zu kurz und nicht zu lang, gerade bis zu den Knien, was wohl anständig ist. Zwar ist es sehr eng aber etwas anderes hatte ich nicht und mit Kartoffelsack, wollte ich dann doch nicht kommen.
Unten werden schon die Ersten geladenen Gäste empfangen, wo ich nicht dabei sein muss und will.
Schnell verziehe ich mich also in die Küche und trinke erst einmal ein Glas Sekt. Ich bin ja gespannt ob sein Bruder und Amber kommen, davon hat nämlich noch keiner etwas gesagt.
Das Haus füllt sich zunehmend mit Leuten und von meiner Ecke aus, in der ich mich verkrümmelt habe, entdecke ich Amber und Brian. Sofort verlasse ich mein Versteck und drängele mich zu Ihnen durch.
Ohne das Sie mich gesehen hat, falle ich Ihr von hinten um den Hals.
„Hallo Amber, ich freue mich so, dass du da bist.“
Sie dreht sich mit strahlenden Augen um und nimmt mich in die Arme.
„Pru, bist du es wirklich? Wie schön dich zu sehen aber was machst du hier?“
Ich löse mich von Ihr und sage: „Seine Eltern haben mich darum gebeten. Jetzt freue ich mich aber das ich hier bin. Hallo Brian.“
„Hallo Pru, ich wäre auch lieber fern geblieben.“
Ich schaue Ihn fragen an.
„Es ist mein Ernst. Wie kann er sich denn mit Maya verloben?“
Auch Amber ist seiner Meinung, wie Sie sagt.
„Bleibst du jetzt hier Pru? Das Projekt ist doch abgeschlossen oder?“
„Ja, es ist abgeschlossen aber ich denke ich werde zurück nach Housten gehen.“
Bevor Sie mir antworten kann, kommen John und Maya, Hand in Hand, auf uns zu.
„Hallo Amber, Brian, schön das Ihr kommen konntet. Maya muss ich ja nicht vorstellen, die kennt Ihr ja bereits.“
„Hallo John, Maya. Ja wir kennen uns.“ begrüßt Brian seinen Bruder und dessen Verlobte. Seine Stimme lässt aber keinen Zweifel daran, das auch er nicht begeistert ist.
Amber begrüßt die Beiden höflich und gratuliert sogar.
Mit großer Überwindung wende ich mich an Maya und sage. „Auch von mir herzlichen Glückwunsch und Entschuldigung wegen gestern, ich wollte Sie nicht bloßstellen oder beleidigen.“
„Sparen Sie sich Ihre vorgetäuschte Freundlichkeit, die nimmt Ihnen sowieso keiner ab. Komm John lass uns die anderen, wichtigeren Gäste begrüßen.“
Wir drei stehen völlig perplex da und starren Sie an auch John scheint perplex zu sein, überspielt es aber und folgt Ihr.
„Was war denn das? Was hast du der denn getan?“ fragt mich Amber und auch Brian schaut mich an.
„Ich habe Ihr lediglich gestern gesagt, das Sie John nur nimmt um eine Karriere zu machen. Die Wahrheit bekommt Ihr anscheinend nicht und auch John nicht. Der hat mir letzte Nacht noch eine Standpauke gehalten und gemeint ich solle mich aus seinen Dingern heraushalten.“
„Ehrlich, so kenne ich Ihn gar nicht. Maya ist auch nicht sein Typ, ja Sie hatten mal eine Affäre aber mehr war da nie. Irgend etwas ist faul an der Sache.“ spricht Brian mehr zu sich selbst als zu uns.
Ich bleibe bei den Beiden stehen und wir unterhalten uns. Ich und Amber haben uns soviel zu erzählen. Sie erzählt mir von Ihren Besuch, bei Ihren Eltern und wie begeistert Sie von Brian sind. Ich erzähle von Housten, Steve und Sue und wie gut wir uns verstehen.
Als Brian und Amber tanzen gehen, mache ich mich auf den Weg, mir etwas zu trinken zu holen und laufe dabei direkt Maya in die Arme.
„Ach gut das ich Sie sehe, dürfte ich Sie um ein Gespräch bitten?“
Was will Sie?
„Ja, natürlich. Was gibt es denn?“
„Lassen Sie John in Ruhe, er wird mein Mann, nicht Ihrer. Denken Sie, ich habe nicht gesehen, wie Sie ihm ständig schöne Augen machen. Sie versuchen ja sogar mich bei Ihm schlecht zu machen. Ich warne Sie, lassen Sie es und verschwinden Sie am Besten. Sie wissen nicht zu was ich fähig bin.“
„Also jetzt mal langsam, ich habe Ihm nie schöne Augen gemacht. Behalten Sie ihn ruhig, denn wenn er nicht einmal merkt, das Sie ihn nicht lieben und Ihn nur ausnutzen, dann passen Sie perfekt zusammen. Sie sind ein Möchtegern Model mehr nicht, Sie suchen einen reichen Mann, der Sie nach oben bringt.“
Und schon habe ich eine Ohrfeige kassiert, Sie schmerzt zwar aber ich lasse es mir nicht anmerken.
„Da habe ich wohl den Nagel auf den Kopf getroffen.“ erwidere ich noch.
„Wagen Sie es nie wieder, mir derartige Dinge zu unterstellen. Ja ich möchte Karriere machen und ja, John seine Bekanntheit und sein Einfluss werden mir dabei behilflich sein. Jedoch ausnutzen tu ich Ihn nicht und ich habe auch etwas für Ihn übrig.“
Ich weiß nicht woher ich den Mut nehme, sage aber dennoch.
„Aha, Sie haben also etwas für Ihn übrig. Sollte man aber nicht aus Liebe heiraten, weil man ohne den anderen nicht kann und alles für Ihn tun würde? Sie sind ein Geldgeiles Miststück, die nur auf Ruhm und Ansehen aus ist. John ist Ihnen völlig egal und jetzt lassen Sie mich in Ruhe.“
Damit wende ich mich ab und gehe und treffe prompt auf John.
„Weißt du wo Maya ist?“
„Ja, da drin.“ Ich zeige mit dem Finger hinter mir.
Er schaut mich komisch an und fragt.
„Was ist mit deiner Wange passiert, man sieht dort fünf Finger. Wer war das?“
Das letzte was ich zu Ihm sage bevor ich gehe ist: „Frag deine Verlobte.“
Auch Amber und Brian sehen sofort den Handabdruck auf meiner Wange, doch ich wiegele es ab als Bagatelle. Ich schnappe mir ein Glas nach dem anderen und lasse mich volllaufen, warum auch nicht.
Die Wirkung ist verheerend, denn alles beginnt sich zu drehen und auch das Stehen ist nichtmehr so einfach.
„Pru alles okay? Komm ich bringe dich an die frische Luft, du hast zu viel getrunken.“ sagt Amber, bevor Sie mich stützt und mich auf die Terrasse schleift.
„Setz dich, ich hole dir ein Glas Wasser.“
„Mir geht es gut.“ bringe ich geradeso heraus, doch Sie ist schon weg.
Die Abendluft tut mir gut und ich atme tief ein. Plötzlich überkommt mich Übelkeit und ich schaffe es gerade noch so, zu den Büschen um mich zu übergeben. Immer wieder hebt es mich, bis nichts mehr kommt. Zu meiner Linken Seite, reicht mir Amber das Wasser und ich bedanke mich.
„Bitteschön“ kommt es von einem Mann aber nicht irgendeinen sonder von John. Was macht der denn hier?
„Was machst du hier? Geh zurück, es ist schließlich dein Fest.“
„Gleich erst möchte ich ein paar Fragen beantwortet haben.“
„Warum? Sind wir hier in einer Quizshow? Frag deine Maya, Sie wird es dir schon erzählen.“
„Das habe ich bereits getan, möchte jetzt jedoch deine Meinung.“
Langsam reicht es mir, kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen.
„Ich habe aber kein Interesse an dein Fragen, Antwortspiel also lass mich bitte in Ruhe. Es wird schon so stimmen was deine Verlobte gesagt hat.“
„Pru, lass mich nicht erst sauer werden. Ich möchte deine Seite hören und zwar jetzt.“ schreit er mich an, so das ein paar Gäste zu uns schauen.
Aus dem Nichts, greift er meinen Oberarm und führt mich ans Ende des Gartens,wo er mich erst wieder loslässt.
Sein Griff war hart und ich reibe meinen Arm um den Schmerz zu lindern.
„Also was war los, warum hat Sie dich geschlagen?“
„Weil Sie die Wahrheit nicht verträgt.“ Mein Mund fühlt sich staubtrocken an und ich stürze das Glas Wasser auf einmal hinter.
„Was hast du zu Ihr gesagt?“ fragt er mich mit gereizter Stimme.
„Pass auf John, ich wollte mich von Ihr fern halten, doch Sie bat mich um ein Gespräch. Dieses ist dann eskaliert und ich habe Ihr meine Meinung gesagt, daraufhin hat Sie mir eine geknallt. Sie hat mir Ihre Meinung gesagt und mehr nicht und jetzt lass es gut sein. Ich bin es leid über deine Maya zu reden.“
Ich mache Anstalten zu gehen aber er hindert mich daran, indem er sich vor mir aufbaut.
„Ich möchte alles wissen, sofort!“ schreit er wieder.
„Schrei mich nicht so an!“ erwidere ich nun ebenso laut.
„Tut mir leid, ich möchte nur Klarheit.“
„Warum? Es ist doch egal. Sie ist deine Verlobte also glaube Ihr wenn Sie etwas sagt.“
„Bitte Pru, sag es mir.“ sagt er jetzt leise und mit samtweicher Stimme.
„Sie hat förmlich zugegeben, das Sie dich nicht liebt, nachdem ich es Ihr unterstellt habe. Das ist glaube ich das Wichtigste. Bist du jetzt zufrieden?“
Er scheint überrascht zu sein, diesen Moment nutze ich und laufe weg.
Kapitel 14
Ich renne so schnell ich kann, direkt in mein Zimmer. Mir ist es egal ob die Leute mich komisch angesehen haben, ich will nur meine Ruhe. Doch lange habe ich diese nicht, denn es klopft und John tritt ein, ohne meine Aufforderung.
„Komm mit.“ ist alles was er sagt.
„Nein, warum?“
„Weil ich es sage und will. Du kannst freiwillig mitkommen oder ich zwinge dich.“ sagt er mit zusammengekniffenen Mund
„Lass mich in Ruhe und verschwinde. Geh zu deiner Maya, ich habe dir alles gesagt dazu.“
„Pru ich meine es Ernst, komm jetzt.“
„Wohin?“
„Ich möchte das mit euch Beiden klären, wenn Ihr euch gegenüber steht.“ seine Stimme klingt sehr sauer und aufgebracht.
„John lass es gut sein, ich habe überreagiert. Mir steht keine Meinung über Maya zu.“ sage ich mit ängstlicher Stimme.
Er nimmt darauf jedoch keine Rücksicht, tritt auf mich zu, greift um meine Oberschenkel und hebt mich über seine Schulter.
„Lass mich runter. Ich will das nicht, hast du gehört.“ Ich trommele mit meinen Fäusten auf seinen Rücken, doch Ihn stört es nicht. Er läuft einfach weiter, zu dem Arbeitszimmer seines Vaters. Erst dort stellt er mich wieder ab und ich sehe Maya, die auf einen Sessel sitzt und mich stinkwütend mustert.
„So und jetzt will ich wissen, was vorhin los war.“
Ich stehe nur da, mit vor der Brust verschränkten Armen und schaue auf irgend einen Punkt an der Wand.
„Wird es bald, ich warte nicht ewig.“
Die erste die das Wort erhebt ist Maya.
„Sie hat mich beleidigt und will dich mir ausspannen, daraufhin ist mir die Hand ausgerutscht.“ sagt Sie und drückt sich eine Träne aus den Augen.
Ich bin völlig sprachlos, wie kann Sie die Tatsachen so verdrehen. Jedoch werde ich mich hüten etwas zu erwidern, er wollte doch das ich mich raushalte.
„Pru stimmt das?“
Ich zucke nur mit den Schultern. Er tritt zu mir und stellt sich vor mir.
„Schau mich an!“ verlangt er energisch, doch ich tue es nicht. Daraufhin nimmt er mein Kinn zwischen seine Finger und zwingt mich so, Ihn anzusehen. Ich sehe in seinen Augen Schmerz und Trauer und es bricht mir bald das Herz, Ihn so zu sehen. Kann ich das wirklich durchziehen, muss ich Ihm nicht die Wahrheit sagen?
„Stimmt das?“
„Nein“ kommt es leise über meine Lippen.
„Wie war es dann? Sag es mir bitte.“
Sein intensiver Blick macht mich willenlos und es sprudelt alles aus mir heraus, alles was sich vorhin abgespielt hat. Nachdem ich Ende, gibt er mich frei und wendet sich voller Zorn und Wut zu Maya.
„Du dachtest also durch mich Karriere machen zu können. Ich dachte mir schon das du mich nicht liebst, genauso wenig wie ich dich. Jedoch hatte ich Respekt vor dir und wollte dir ein guter Ehemann sein. Doch wenn du meinst mich ausnutzen zu können, irrst du dich. Die Verlobung ist gelöst und jetzt geh mir aus den Augen.“
Seine Stimme ist nicht laut geworden, doch sie klirrte vor Eis, das selbst ich den Kopf eingezogen habe. Noch bevor Maya den Raum verlassen kann, möchte ich flüchten aber John hält mich zurück.
Maya wirft uns noch einen giftigen, hasserfüllten Blick zu und verschwindet.
Ich bleibe stehen und sehe Ihn an und er mich.
„Danke das du es gesagt hast.“
„Es tut mir leid für dich. Ich wollte eure Verlobung nicht zerstören.“
„Das hast du nicht, eigentlich bin ich sogar froh darüber.“
Ich hebe eine Augenbraue und sehe Ihn an.
„Warum?“
„Weil ich dich Liebe. Ich habe dich vom ersten Tag an, wo ich dich bei Amber, eingeschüchtert und ängstlich, auf der Couch gesehen habe, in dich verliebt. Ich habe versucht an dich heranzukommen, was mir auch gelungen ist. Wir hatten eine Affäre, dann kam das mit deinem Ex Mann dazwischen und ich hatte dich wieder verloren. Wieder habe ich gekämpft und habe dich in Houston wieder bekommen und wieder verloren. Ich wollte dir die ganze Zeit zeigen, dass ich nicht dein Ex Mann bin, doch du glaubst mir nicht. In Houston hast du dann alle Hoffnungen zerstört, deswegen habe ich Maya gebeten mich zu heiraten. Ich wollte dich aus meinen Kopf verdrängen, dich nicht sehen oder hören. Dann bist du auf einmal hier und alle Gefühle sind wieder da, du gehst mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich sehne mich so nach dir, nach deinen Lippen, deinen Händen und deinen Körper. Du bist alles was ich will und je gewollt habe. Doch du willst mich nicht, aus Angst oder weil du mir nicht dieselben Gefühle entgegen bringst.“
Völlig resigniert, setzt er sich auf den Sessel, in dem eben noch Maya saß und stützt seinen Kopf mit den Händen ab. Ich gehe zu Ihm und knie mich vor Ihm.
„John bitte sieh mich an.“
Er tut es und ich sehe den Schmerz und auch diese unendliche Liebe. Vorsichtig lege ich meine Hände um sein Gesicht und gebe ihm einen sanften Kuss, bevor ich mich wieder zurückziehe.
„Du hast Recht, ich habe Angst. Angst davor verletzt zu werden. Ich habe dich mit Absicht auf Abstand gehalten. Ich fühle wie du, aber ich konnte dem nicht nachgeben, meine Angst ist zu groß. Mein Gefühl sagt mir immer wieder, dass du nicht wie Shawn bist aber mein Kopf akzeptierte das nicht. Es hat mich tief verletzt, dass du dich mit Maya verlobt hast. Das war für mich ein Beweis, dass deine Gefühle für mich nicht Ernst waren, verstehst du das? Ich Liebe dich John und wenn du mich noch willst, werde ich es gerne mit Dir versuchen.“
Kaum habe ich das ausgesprochen, schon springt er auf und nimmt mich fest in die Arme um mich liebevoll, heiß, innig und Leidenschaftlich zu küssen. Es ist ein Kuss der nicht enden will, bis sein Vater uns unterbricht.
Während ich rot anlaufe und mich schäme sagt John: „Vater sage bitte allen, die Verlobung mit Maya ist gelöst und dafür habe ich mich mit Pru verlobt.“
Daraufhin schießt mein Kopf in die Höhe und ich starre Ihn an. Albert verzieht sich mit einem Grinsen und John geht vor mir auf die Knie.
„Liebe Pru, ich liebe dich mehr, als ich in Worte fassen kann. Bitte werde meine Frau und mach mich zum glücklichsten Menschen auf Erden.“
Ich schaue nur herunter zu Ihm und kann nicht fassen was gerade passiert. Doch langsam erscheint ein Lächeln in meinen Gesicht und ich Falle Ihm mit einem lauten „Ja“ um den Hals.
Wir bleiben noch eine Weile hier und Küssen uns. Als wir aber heraustreten, werden wir schon von allen Beglückwünscht und Umarmt. Gloria weint vor Glück und versichert mir immer wieder, wie froh sie ist.
Endlich habe ich den Mann meiner Träume gefunden und kann endlich zur Ruhe kommen und mein leben genießen.
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2016
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