Francisca Dwaine
Liebe lieber ungebremst
Jurastudent Mick wird vom Pech verfolgt. Erst sagt sein Freund Toby genau die drei Worte, die er am wenigsten hören will, und setzt ihrer Beziehung damit ein jähes Ende, dann wird er auch noch von dem neuen Studenten Terry mit dem Fahrrad angefahren.
Der Unfall stellt sich jedoch als Glück heraus. Die beiden werden Freunde und Terry erfährt, dass Mick die Antwort auf eine Frage ist, die ihn schon seit Jahren quält. Doch wie gesteht man jemandem seine Liebe, der davon nichts hören will?
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Copyright ©2016 Francisca Dwaine
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Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt und darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autorin ganz oder in Auszügen vervielfältigt oder kommerziell genutzt werden.
Alle handelnden Personen wurden frei erfunden.
Korrektur: Marion Stollenwerk
Cover ©Francisca Dwaine
Bildmaterial © RyanMcGuire / pixabay.com
»Jetzt mach mal langsam! Wir könnten erwischt werden«, flüsterte Mick Toby zu, als dieser unter seinen Pullover fasste. Die Wände seines kleinen Zimmers im Wohnheim waren dünn genug, um selbst den leisesten Ton nach außen zu tragen. Seine Beziehung mit den Studenten in den Nebenzimmern war daher intimer, als er es gerne hätte.
Toby rutschte noch etwas näher an ihn heran, sodass seine Brust nun Micks Rücken berührte. »Bisher hat dich das noch nie gestört. Jetzt komm schon! Hinterher willst du doch eh wieder, dass ich weitermache.«
Leider hatte Toby damit recht. Mick fiel es immer schwer, ihm zu widerstehen. Es reichte ein einfacher Kuss, um die kleinen Rädchen seines Körpers in Bewegung zu setzen und ihn zu Wachs in diesen Händen zu machen. Nur noch wenige Widerworte konnte er stammeln, bis er sich ihm endgültig hingab. Nicht einmal der Gedanke, jeden Moment könnte jemand gegen die Tür hämmern, konnte etwas daran ändern. Mick war Sekunden davon entfernt, alle Vorsicht zu vergessen. Diese heißen Hände auf seiner Brust, die forschen Finger, die langsam ihren Weg zu seiner Hose bahnten ... Scheiße, er wollte mehr!
»Und wenn es jemand herausfindet?«, fragte Mick halbherzig. Seine Hose stand inzwischen offen. Wie das so schnell passieren konnte, wusste er nicht.
»Wenn schon! Wir gehen aufs College. Da sind Experimente normal. Und jetzt konzentrier dich endlich.« Toby biss sanft in sein Ohrläppchen. Der leichte Schmerz durchfuhr seinen Körper wie ein gezielter Schuss und Mick konnte ein tiefes Stöhnen nicht unterdrücken. Tobys Hand verschwand endlich unter dem Stoff von Micks Jeans und als sie seinen Penis umfasste, war jede Zurückhaltung vergessen.
Mick biss die Zähne zusammen. Er hörte, wie sich einige Studenten vor seiner Tür über den Unterrichtsstoff und ihre Pläne für den kommenden Abend unterhielten. Sein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, jeder von ihnen könnte sie hören und von ihrer Beziehung erfahren.
So ungern Mick es zugab, aber der Gedanke, jederzeit erwischt werden zu können, hatte etwas Erotisches.
»Ich bin so scharf auf dich«, flüsterte Toby und streichelte über Micks Glied, das hart in seiner Hand lag.
Die sanfte Berührung schickte ein Zucken durch Micks Körper. Er legte den Kopf zurück und stöhnte erneut. An seinem Hintern konnte er fühlen, wie sehr Toby ihn wollte. Dessen Erektion drückte sich verlangend gegen die Jeans, die Mick bereits über den halben Hintern gerutscht war. Auch er konnte kaum noch warten. Er wollte ihn in sich spüren, wollte endlich die störende Barriere loswerden und kommen!
Dieser Wunsch erfüllte ihn jedoch nur wenige Sekunden, denn Toby flüsterte auf einmal drei Worte in sein Ohr, die Micks Verlangen augenblicklich erstarben ließen: »Ich liebe dich.«
Mick erstarrte. Sein Herz klopfte jetzt nicht mehr vor Erregung, sondern Angst. Er sprang auf und zog seine Hose hoch, funkelte Toby wütend an, während ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. »Lass den Scheiß!«
Zunächst wirkte Toby verwirrt, doch dann verzog sich auch sein Gesicht in eine wütende Grimasse. Er stand auf, um in Micks Gesicht zu schauen. »Scheiß? Meine Gefühle sind also scheiße, ja? Ich habe dir gesagt, was ich für dich empfinde! Jeder andere würde sich darüber freuen.«
»Ja, andere vielleicht. Ich aber nicht. Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich solche Dinge nicht hören will. Wir sind Fickfreunde, nichts weiter.«
»Vielleicht hat es so angefangen, aber inzwischen ist es anders. Ich habe mich in dich verliebt! Was ist daran so schlimm?«
Was daran schlimm war? Das würde er doch sowieso nicht verstehen. Mick sammelte Tobys Hemd vom Boden auf und warf es ihm zu. »Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen.«
Toby rührte sich nicht. Er knirschte mit den Zähnen und sein Gesicht wurde vor Wut knallrot, als er sich anzog. »Das wird schwierig sein. Wir haben die gleichen Kurse.«
»Und wenn schon! Jetzt geh endlich. Raus hier!«
»Du bist total bekloppt, weißt du das? Du wirst noch bereuen, dass du weggeschmissen hast, was wir hatten. Selbst du kannst nicht ewig alleine leben.« Damit öffnete Toby die Tür und knallte sie hinter sich zu.
Mick ließ sich auf das Bett fallen und legte eine Hand über seine Augen. »Ich liebe dich«, wie sehr er diese Worte hasste. Noch nie war etwas Gutes geschehen, nachdem er sie gehört hatte. Warum konnten andere nicht einfach damit zufrieden sein, was er ihnen gab? Warum war Sex nie genug?
***
Die Woche endete genauso miserabel für Mick, wie sie begonnen hatte. Er bekam eine schlechte Note für seine Hausarbeit, verpasste eine wichtige Vorlesung über Wirtschaftsrecht und Toby warf ihm bei jeder Begegnung einen so giftigen Blick zu, dass selbst die anderen Studenten etwas merkten.
»Was ist denn mit dem los?«, fragte Joleen ihn nach der letzten Vorlesung. »Toby sieht dich ja an, als hättest du seinen Hund erschossen. Ihr wart doch sonst immer unzertrennlich.«
»Wir haben uns gestritten«, antwortete Mick knapp. Sie war so ziemlich die letzte Person auf der Welt, mit der er reden wollte. Entweder bemerkte sie seine Unlust nicht, oder es war ihr einfach egal.
»Das kann ich auch sehen. Hast du was angestellt?«
»Was geht dich das überhaupt an? Hast du nicht
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 07.03.2016
ISBN: 978-3-7396-4188-1
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