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Mein Scheißleben


Variation No. 1



Es gibt Tage, an denen ich wünschte, ich wär nie gebor'n,
es gibt Tage, an denen fühl ich mich einfach verlor'n,
es gibt Tage, an denen find ich mein Leben einfach nur scheiße
es gibt Tage, an denen würd ich am liebsten einfach sterben.


Variation No. 2



An manchen Tagen denk ich,
die Welt wär besser ohne mich,
wenn mein Kumpel springen will,
wenn er mich plötzlich will,
doch ich einen anderen liebe
und er es weiß,
denk ich nur noch was soll der Scheiß?


Variation No. 3



Die Scheiße, die ihr Leben nennt, is für mich die reinste Qual,
entweder er lebt oder ich, ihr habt die Wahl,
es is einfach scheiße, weil ich genau weiß er wär tot ohne mich,
er mich liebt, doch ich nix von ihm will,
ich verliebt bin in dich,
aber du nicht weißt, dass ich dich lieb,
mich wahrscheinlich als Kumpelin siehst,
ich nicht weiß, was ich machen soll
und nur noch denke: „Na toll.“

Diesen Scheiß erleb' ich grad und will einfach nur noch verschwinden,
sterben und gehen mit den ewigen Winden,
die mein Lebensfeuer löschen und dir sagen: „Sie ist tot.“
Und ihm sagen: „Du hast Schuld.“
Und mir sagen: „Du bist frei.“
Und ich mich frage: „Bin ich das wirklich?“

Der Tod

Der Tod will meine Lösung sein,
alle Probleme will er verschlingen,
er möchte nur die Seele, mein,
dann wird er mich nach Eden bringen.

Der Tod will mich schon jetz gern haben,
weil du ihm weggelaufen bist,
er verspricht mir viele gute Gaben,
eine Welt ohne diesen Mist.

Der Tod will, dass ich das alles hier vergess',
alles was falsch lief, alles was dich betrifft,
er will, dass ich jetzt meinen Sarg vermess',
damit ich dann sterbe am elenden Gift.

Der Tod will, dass ich ihm vertraue,
damit er mich jetzt haben kann,
doch ich will nicht, weil ich auf meine Zukunft baue,
ich will plötzlich wieder leben, gebrochen ist der Bann.

Ich weiß du wirst dich freuen,
doch ich leb' nicht für dich,
will endlich frei sein, leben nur für mich!

 

Mein Weg zur Klinge/Über die Klinge


Ich sah dich als Kumpel, wollt nix von dir,
doch plötzlich kam deine Liebe zu mir,
ich wollt dir nix sagen, weil ich dich mag,
dachte ich werd das schon schaffen, Tag für Tag,
doch dachte zu viel an deine Gefühle,
dachte du stirbst, weil ich nix für dich fühle,
hatte Angst schuld zu sein,
führte die Klinge an mein Bein,
sah das Blut und fühlte nur Sorglosigkeit,
das rote Blut, getrocknet nun, erinnert an den Schritt zu weit.

Das erste Mal, waren die Schnitte noch zart,
doch sie bekamen eine immer schlimmere Art,
Narben bleiben, weiß wie Schnee,
und immer wenn ich meine Beine seh,
denk ich ich hätt nie beginnen sollen,
hätt nich hör'n soll'n auf das Wollen.
Denk daran, dass ich Hilfe brauch,
genauso wie du auch.

Jetzt hab ich Angst dich anzusehen,
hab Angst neben dir zu stehen,
hab Angst dich zu verletzen,
hab Angst vor falschen Sätzen,
hab Angst, dass du's siehst,
hab Angst, dass du vor mir fliehst.
Ich hab einfach Angst dich zu verlier'n,
obwohl du nur ein Kumpel bist,
ich will nicht, dass du alles weißt,
weil du so verdammt sensibel bist.

Schon wieder die Klinge auf meinem Bein,
schon wieder fließt das Blut,
schon wieder will ich nicht mehr sein,
schon wieder fehlt zum Tod der Mut,
schon wieder nur Schmerzen,
schon wieder nur tiefer,
schon wieder nur Narben im Herzen,
schon wieder nur tiefer...

Ich liebe die Klinge und hass sie zugleich,
liebe ihr Schmerzensreich,
hasse ihre Narben,
liebe ihre silbrig-rötlichen Farben,
hasse ihre Versuchung,
liebe ihre Erleicht'rung.

Klingenliebe

Ich liebe dich,
Ich hasse dich!

Ich verlasse mich auf dich,
Ich brauche dich!

Ich bin abhängig von dir,
Ich bin süchtig nach dir!

Ich verfluche mich selbst dafür,
hasse mich, will mich töten, dafür!

Ich hasse die schneeweißen Linien,
Ich liebe die blutroten Linien!

Ich hasse mein Leben, ich hasse die Klinge,
Ich liebe die Schmerzen und lieb die Klinge!

Gegensätze, zu viele,
Gemeinsamkeiten, zu viele!

 

Zerissen

Ich will dich nicht sehen, nicht hören,
Will nicht mit dir reden,
Will nicht wissen, was du von mir denkst,
Wünschte ich könnte dich hassen,
Und alles einfach hinter mir lassen.

Und doch will ich machen, was du machst,
Und doch will ich lachen, wenn du lachst,
Und doch will ich dir nahe sein,
Doch wünschte ich könnt's einfach lassen,
Wünschte ich könnte dich hassen.

Du warst einst mein Grund zum Leben,
jetzt bist du eher einer zum Sterben,
Ich liebte dich,
Doch du mich nich',
Wünschte ich könnt's vergessen.

 

Druck


Er steigt und steigt, immer mehr,
ich will mich nicht schneiden,
ich wünsch die Schmerzen her,
ich will mich doch schneiden!

Ich bin doch happy, oder?
Warum sollte ich mich verletzen?
Ich bin nicht happy, oder?
Warum will ich mich gegen mich hetzen?

Eigentlich will ich alles vergessen,
eigentlich will ich das Schneiden lassen,
eigentlich will ich meine Stärke messen,
doch ich will mich auch eigentlich hassen...

Der Druck steigt,
ich kann nicht mehr lange,
der Druck steigt,
dir wird Angst und bange...

Ich weiß, du wirst es mir verzeihen,
ich weiß, du wirst echt traurig sein,
ich weiß, du wirst es nicht verstehen,
ich weiß, du willst nicht, dass es verletzt ist, mein Bein!

Ich will nicht,
Ich will,
Ich will nicht,
Ich will!

Verdammt, der Druck tötet mich langsam,
ich will mich nicht mehr schneiden,
ich will nicht die sein, die plötzlich nicht mehr kam,
ich will noch nicht von euch scheiden,
und doch will ich mich schneiden,
mag das Gefühl des langsam innerlich Sterbens,
will die sein, die plötzlich verschwand,
will sterben, will mich schneiden, bis nichts mehr bleibt!

Todeswunsch und Druck zusammen,
tödliche Mischung, ich weiß,
Todeswunsch und Druck zusammen,
ich werde nicht clean von dem Scheiß!

Der steigende Druck wird mich fangen,
ich werde nach der Klinge langen,
ich werde nicht sterben, diesmal nicht,
ich werde bloß verletzt sein und mehr nicht.

Ich weiß, ich sollte es nicht tun,
Ich weiß, es ist dumm von mir,
Ich weiß, ich sollte einfach ruh'n,
Ich weiß, ich bin nicht gut für hier.

Ich kann nicht mehr,
ich will nicht mehr,
ich kann nicht mehr,
ich will nicht mehr!

Ich schneide, bis das Blut hinabrinnt,
ich schneide, tiefer als zuvor,
ich schneide, fröhlich, wie ein Kind,
ich schneide, bis zum Höllentor.

Ich widerstehe nicht,
ich kann nicht widerstehen,
ich will nicht widerstehen,
ich will widerstehen, tue es nicht.

Der Druck hat gewonnen, ich hass ihn dafür,
Der Druck hat gewonnen, ich lieb ihn dafür,
Der Druck hat gewonnen, du wirst traurig sein,
Der Druck hat gewonnen, ich werde glücklich sein...

Schmerzen


Schmerzen will ich, darf sie nicht haben,
hab versprochen, was zu sagen,
geht’s mir scheiße, soll ich schreiben,
tu's nich, will mich sofort schneiden.

Wärst du er, würd ich's mir überlegen,
doch du bist du, also heißt es: Klinge bereitlegen,
ich weiß, es tut dir fast mehr weh, als mir,
doch du weißt, ich tu's nicht wegen dir.

Gedanken

Schmerzen vergehen, doch Narben bleiben für immer,
ob körperlich oder seelisch, sie sind für immer...
Du weißt genauso gut wie ich, dass ich es nicht lassen kann,
du weißt genauso gut wie ich, dass ich es bloß hassen kann,
doch Hass bringt nichts als Schmerzen,
auf meiner Haut und im Herzen....

 

Wie oft??

 

Wie oft sagte ich: „Ich hasse es!“ und habe es trotzdem getan?
Wie oft sagte ich: „Ich bleibe stark!“ und habe es wieder getan?
Wie oft schwor ich: „Ich lasse es!“ und habe es doch getan?
Wie oft habe ich euch enttäuscht?
Zu oft, wird wohl die Antwort sein...
Doch wie könnt ich mich trotzdem mögen?
Ich weiß es nicht, doch vielleicht könnt ihr meine Rettung sein?

 

Gedankenchaos


Meine Gedanken wirbeln im Kreis,
will nur noch die Schnitte haben.
Doch dadurch entsteht der größte Scheiß,
diese verdammten Narben!

Ich liebe Narben, hass sie zugleich,
liebe den Schmerz und hass ihn!
Liebe die Klinge, hass sie zugleich,
liebe die Schmerzen und hasse sie!

Meine Gedanken wandern immer wieder,
hasse mich für die Schnitte,
hasse mich für die gesungenen Lieder,
in meinem Kopf triumphiert nun die Bitte,
wusste sogleich, dass ich schwach werden würde!

Gedanken, Gedanken, Gedanken,
wozu seid ihr gut?
Gedanken, Gedanken, Gedanken,
warum fehlt mir der Mut?

Chaos im Kopf,
Chaos im Herzen,
Verlangen nach Schmerzen...

Hass



Hass auf mich selbst,
Hass auf mein Leben,
Hass auf die Schule,
Hass auf mich ganz allein!


Immer wieder und wieder...


Gedanken immer wieder und wieder,
will nicht mehr, kann nicht mehr,
Gedanken immer wieder und wieder,
kreisen um die Schnitte und mehr...

Gedanken immer wieder und wieder,
an Tod und Verderben,
Gedanken immer wieder und wieder,
will doch eigentlich nicht sterben.

Gedanken immer wieder und wieder,
verwirrend, verstörend, erschreckend,
Gedanken immer wieder und wieder,
erleichternd, beflügelnd, erlösend...

Gedanken immer wieder und wieder,
kreisen um das selbe Thema,
Gedanken immer wieder und wieder,
treiben zu dem Todesthema...

Gedanken immer wieder und wieder,
führen zu Schnitten,
Gedanken immer wieder und wieder,
verlangen nach weiteren Schritten...

Impressum

Texte: brokenrose
Bildmaterialien: brokenrose // Buch auf dem Titelfoto: "Mängelexemplar" von Sarah Kuttner
Tag der Veröffentlichung: 25.02.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle, denen es so geht wie mir und die sich von meinen Gedichten angesprochen fühlen. Und gesondert für: A.M.J. danke, dass du mich verstehst und einfach immer für mich da bist, du bist die beste Freundin der Welt :* M.L. danke, dass du immer für mich da bist :* J.D. dafür, dass du ein guter Kumpel bist, trotz allem... M.H. danke, dass du mich verstehst und zusammen schaffen wir das clean zu werden :)

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