Cover


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INHALTSVERZEICHNIS => anklickbar



BRIX-Mix-erster Teil



Editorial


von Sonya


=====12=====


Kolumne: Sir Brixelot denkt nach über ...


von gnies.retniw


=====14=====


*News*BRIX*News*


von gnies.retniw


=====16=====


Lyrik: Nirwana-Tür


von Phil Humor


=====18=====


BRIX befragt BX-Autoren


Interview mit Tilly Boesche-Zacharow


geführt von Signe Winter


=====20=====


Vielseitigkeitswettbewerb Runde 2


Gedichte zum Thema: Katz und Hund


=====40=====


Vielseitigkeitswettbewerb Runde 3 – neues Thema


=====52=====




BookRix-Welten



*BX*News*BX*


von gnies.retniw


=====54=====


Umfrage: Die fünf wichtigsten Dinge für unterwegs


von vampirella91


=====56=====


Gruppenvorstellung : Thrilling Stories


von Anja Ollmert


=====58=====



Vom Schreiben



Satire : Vom Nichtssagen und Dochschreiben


von Signe Winter


=====60=====


Erfahrungsbericht: Über die Schwierigkeiten einer Buchpublicity


von Anja Ollmert


=====63=====


Feuilleton: Gedanken zum Buchumfang auf BookRix


von René Deter


=====65=====



=>




Gedanken zur Umwelt und zum Klimawandel



Lyrik: Unser Planet


von Ulf Heimann


=====68=====


Essay: Klimawandel


von Eva Haring-Kappel


=====70=====


Lyrik: Naturwut


von alphawoelfin.red


=====73=====


Satire: Klimaveränderung - Was kommen wird


von Matthias März


=====76=====



Lyrik



Fantasie ist mein Portal


von Phil Humor


=====80=====



Potpourri: Sommer, Sonne, Sommerloch, Urlaub



Essay: Historische Betrachtung übers Reisen oder warum Urlaub weitestgehend überbewertet wird


von Signe Winter


=====82=====




Lyrik: Der Sommer ist nun endlich da


von Ulf Heimann


=====89=====


Lyrik: Sommergefühle


von Anja Ollmert


=====90=====


Märchen: Eine alte Zigarrenkiste


von Ulf Heimann


=====93=====


Feuilleton: Auf der Suche nach dem Sommerloch


von Anja Ollmert


=====97=====



Was sonst noch geschah



Update ACTA: ACTA ade?


ein Resümee von soka.amy84


=====102=====


Die Mogelpackung


Lyrik von Ulf Heimann


=====105=====


Das (vorerst) Letzte


Kurzreport im Twitter-Format von gnies.retniw


=====106=====



=>




BRIX-Fortsetzungsgeschichte: Memory


von Phil Humor


=====107=====



BRIX-Mix-zweiter Teil



Epilog


von Kurt S. Tory und Phil Humor


=====112=====


beteiligte Autoren


=====114=====


Impressum


=====115=====


BRIX Dreamteam


Buchlinks anklickbar


=====116=====







Editorial



Und es ist Sommer! Ja, tatsächlich, schon wieder. Denken wir an Sonne, Strand und Meer? Oder eher an Balkonien, Terrassia und Freibad?
Einige denken vielleicht schon an den Winter, bedenkt man die teils tropischen Temperaturen.
Wir von Brix haben uns auch über den Sommer so unsere Gedanken gemacht, aber nicht nur das. Neben den oft schwan-
kenden Temperaturen gibt es auch immer wieder viele Gewitter, Überschwemmungen, Dürren mit Waldbränden im Gepäck, und nach dem ersten langen Stau, den man dieses Jahr genießen durfte, fragt man sich doch, wozu Abgase eigentlich gut sind, wenn sie einen schon nicht weiter bringen.
Auch vom Schreiben ist wieder die Rede. Neues und Altes, News und Interviews. Diesmal fasse ich mich kurz. Sei es, weil der Stress mir mal gerne im Nacken sitzt, („Könntest du das bitte lassen? Du machst mich nervös!“), oder weil es einfach zu heiß ist, um klare Gedanken zu fassen zu kriegen. Ihr müsst nur bedenken, was für Schwierigkeiten es macht, Ideen nachzujagen, wenn die Finger einem ständig an der Tastatur festkleben und Schwitzen regelrecht an eine olympische Disziplin erinnert.
Wir von Brix wünschen euch viel Spaß beim Lesen, Durchblättern und Schmökern, aber genießt auch den Sommer, solange er noch da ist.
lg und Adios. Sonya





Kolumne: Sir Brixelot denkt nach über …



Recht und Unrecht



„Du hast Recht!“, sagt man gerne, wenn man seinem Gegenüber signalisieren möchte, dass man seine Meinung mit ihm teilt. Dabei klingt diese Formulierung immer ein wenig wie eine Absolution, die man dem anderen erteilt. Diese imaginäre Absolution schließt jedoch gedanklich oft aus, dass der Gedanke oder die Meinung des Anderen sich aus seinem Wissen, seinen Erfahrungen, seiner Wahrnehmung erschließt.

Ist das Gegenteil von *Recht haben* im *Unrecht sein*? Sir Brixelot denkt: Nein! Die Grenzen sind fließend. Der sich anmaßt, zu sagen: „Das ist Recht.“, „Der hat Unrecht.“, ist vielleicht nicht bereit, die andere Meinung gelten zu lassen?

Das Recht ist, aus juristischer Sicht, eine allgemein verbindlich, geltende Regelung zwischenmenschlichen Verhaltens. Ein Richter ist dazu angehalten, die geltenden Rechtsauffassungen des jeweiligen Staates durchzusetzen. Die Auffassungen von Recht sind jedoch von Staat zu Staat unterschiedlich.

So sprach vor kurzem ein Richter vorm Kölner Landgericht ein Urteil, dass die Beschneidung eines Jungen aus religiösen Gründen eine Körperverletzung des Jungen darstelle. Die jüdischen und muslimischen Gemeinden in Deutschland fühlen sich durch dieses Rechtsurteil ins Unrecht gesetzt. Der Richter musste bei seiner Entscheidung zwischen zwei Artikeln des Grundgesetzes abwägen: dem Recht auf Religionsfreiheit und dem Recht auf Unversehrtheit des Körpers. Beide im Grundge-
setz festgeschriebene Rechte …

Die DDR wird in der heutigen Geschichtsauffassung als Unrechts-Staat bezeichnet. Aus dem Blickwinkel z.B. der Meinungsfreiheit betrachtet, trifft dies auch zu. In der DDR gab es jedoch auch das (im Gesetz festgeschriebene) Recht auf Arbeit. War das unrecht? Hebelt dieses eine positiv gesetzte Recht das oft stattgefundene Unrecht aus?

Recht zu haben ist die eine Seite; Recht zu bekommen die andere. Der mit Macht versehene Mensch sieht sich oft nicht nur de jure, sondern de facto im Recht, weil er finanzielle und andere tatkräftige Mittel besitzt. Die setzt er gerne ein, um SEIN Recht zu bekommen. Fraglich bleibt, ob er Recht hatte …

Die Frage nach Recht und Unrecht und deren Beantwortung erfordert Größe, vor allem menschliche. Da zitiert Sir Brixelot gerne wieder den Brecht: „Die Wirkung der Todesurteile in den Köpfen der kleinen Leute ist ungeheuer. Verbrecher werden hingerichtet, also: die hingerichtet werden, sind Verbrecher.“

Und schön kritisch bleiben, meint Sir Brixelot!



gnies.retniw




*NEWS* -*BRIX*-*NEWS*



Vielseitigkeitswettbewerb



Der von unserem Mitherausgeber Phil Humor initiierte literarische Fünfkampf geht in die dritte Runde. Das neue Thema der Kurzgeschichte und die Teilnahmebedingungen findet ihr in dieser Ausgabe.

Die Beiträge zur Runde zwei *Gedichte zum Thema: Hund und Katz* sind ebenfalls in dieser Ausgabe enthalten. Sechs Autoren reichten ihre Beiträge ein. Diese sind wieder anonymisiert, um den Text, unabhängig vom Ansehen des Autoren, bewerten zu können. Eure Punktevergabe könnt ihr, ebenso wie eure Anre-
gungen und/oder Kritik, im Kommentarfeld unter dem Magazin mitteilen.

In eigener Sache



Seit der Ausgabe Nummer sieben hat der aufmerksame und geneigte Leser einen sanften Wandel im Inhalt des Magazins bemerkt. Die Herausgeber Phil Humor und Signe Winter verstehen das Magazin weniger als Support für Mitglieder oder Gruppen der Community, sondern vielmehr als ein Magazin, welches interessante und anspruchsvolle Texte von Autoren bietet, die sich zu bestimmten Themen Gedanken machen. Dabei liegt der Fokus auf kritischem Journalismus, der Themen der Politik, der Kultur und des Zeitgeistes zum Gegenstand hat. Aus diesem Grunde wird es die bisherige Rubrik *BRIX-ler des Monats* in der bisherigen Form nicht mehr geben und durch die Rubrik *BRIX befragt BX-Autoren* ersetzt. Geplant ist, diese Rubrik auf Autoren, außerhalb von BookRix, zu erweitern.

co gnies.retniw













BRIX befragt BX-Autoren
Tilly-Boesche-Zacharow





Anm. d. Red.: Das Interview mit Tilly Boesche-Zacharow führte unsere Redakteurin Signe Winter.



An einem Abend bin ich im Auftrage von BRIX telefonisch mit Tilly Boesche-Zacharow verabredet. Punkt 18.00 Uhr wähle ich ihre Nummer und bin gespannt, wie ihre Stimme klingen wird und welcher Mensch sich hinter dem Profil *tilken* verbirgt. Bilder und Texte sind von Tilly im Internet zu finden. Es gibt einen umfang-
reichen Eintrag bei *wikipedia* über die Schriftstellerin Tilly Boesche-Zacharow. Einige ihrer bei BX eingestellten Bücher habe ich schon vor längerer Zeit gelesen und freue mich nun, persönlichen Kontakt mit Tilly haben zu können. Es klingelt, und sie nimmt den Telefonhörer ab. Eine warme, feste Stimme begrüßt mich.

„Guten Abend, Tilly, hier ist Signe.“, sage ich.
„Guten Abend, Signe“, antwortet Tilly.

Nach einem kurzen Gespräch, um uns etwas kennen zu lernen, stelle ich meine Interviewfragen.

Signe:



In BX-Kreisen wird gesagt: ein *tilken*-Herz ist schwer zu bekommen. Was muss ein Buch haben, damit es ein Herz von dir bekommt?

Tilly:



Da muss ich nicht lange überlegen. Wenn mich das Buch, das ich gerade lese, anspricht, bekommt es ein Herz von mir. Ich bin Sanguiniker. Das ist also eine spontane Entscheidung.

Signe:



Auf deinem Profil ist unter deinen Lieblingsbüchern u.a. die Autorin des „Nesthäkchen“ Else Ury genannt.

Auch du hast Unterhaltungsliteratur geschrieben, machst selbst kein Hehl daraus und sagst, du hast damit dein Geld verdient. Oft rümpfen andere Autoren die Nase über Unterhaltungsliteratur, dabei steht dann auch der Begriff *Trivialliteratur* im Raum. In Sprache, Verständlichkeit und Emotionalität ist sie so strukturiert, dass sie den Erwartungen eines großen Massenpublikums gerecht wird, indem sie diesem eine schöne Welt mit einer klaren Unterscheidung zwischen Gut und Böse vorgaukelt.

Tilly:



Was ist schlecht daran? In meinen Büchern erzähle ich einfach eine Geschichte und schneide darin etwas an, von dem ich hoffe und denke, es könne auch den alltäglichen Durchschnittsmenschen ansprechen. Mein Ziel dabei: Der Leser soll die Möglichkeit bekommen, sich von seinem ihn oft belastenden Tätigkeitsfeld zu lösen, die Beine hochzulegen, wie man sagt, und sich zu entspannen. Also der oft von Chef und Kundschaft herunter-
geputzten Verkäuferin das zu vermitteln, was ihr eigentlich fehlt, sie in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, indem sie nun lesen kann, wie jemand ihrer eigenen Branche durchaus ein großes Glück . finden kann. Es kann auch ein wenig herrschaftlich sein, um die Tristigkeit der eigenen Single-Wohnung mal zu übersehen.

Ich bekam viele Einladungen an Oberschulen und die 16-, 17-jährigen wollten mich in den Diskussionen in die „Mangel nehmen“. Wenn ich diesen Jugendlichen dann von meiner Motivation erzählte, Menschen durch meine Bücher für einen Moment in die Lage zu versetzen, ihre Sorgen zu vergessen, entstand Nachdenklichkeit und eine gewisse Akzeptanz auf der anderen Seite. Oft endete mein dortiger Besuch damit, dass mir die Schüler einen Blumenstrauß überreichten.

Eine Anmerkung noch zu denen, die gerne ihre Nase rümpfen, weil es sich bei Unterhaltungsliteratur ihrer Meinung nach um keine wertvolle Literatur handelt. Leider sind gerade diese ihre Nase Rümpfenden oft nicht imstande, mit ihrem hochgeschraub-
ten Anspruch Geld zu verdienen. Aber jeder muss arbeiten, muss sich seinen Unterhalt verdienen. Mit meiner „Unter-
haltungsliteratur“ habe ich mein Leben und das meiner Familie finanziert und dabei sogar noch Spaß gehabt. Da setze ich mich gerne auf das „hohe Ross“ und sage: Immerhin hatte ich die Möglichkeit, mit meiner Gabe, einigen (vielen) Menschen, unterhaltsame Stunden zu bereiten. Es ist mir oft passiert, im öffentlichen Verkehrsmittel mitzukriegen, wie jemand ganz versunken über einem meiner kleinen Bücher sitzt und liest. Das macht mich sogar ein bisschen glücklich. Für meine Gabe bin ich sehr dankbar!

Signe:



Das vielleicht wesentlichste Merkmal der Unterhaltungsliteratur lässt sich so festhalten: diese Art der Literatur durchbricht den Erwartungshorizont des Lesers nicht. Dadurch kommt es zu einer Bestätigung bestehender Meinungen, Gesellschaftsbilder usw., während Hochliteratur eine Auseinandersetzung mit gängigen Vorstellungen und Denkweisen anstrebt. Meine Frage ist, ob ein unterhaltsliteratur-schreibender Autor den privat denkenden Menschen ausschließt?

Tilly:



Wieso soll ein begeisterter, z.B. Märchenerzähler, nicht auch gleichzeitig ein realistisch denkender Mensch sein können? Es schließt doch das eine das andere nicht aus. Literaten – egal, welchen Genres - unterliegen ständig einer Entwicklung, und Entwicklung bedeutet gleichzeitig Änderung, sogar Kehrt-
wendung. Gegen naive Gemüter ist nichts einzuwenden! Es ist auch nicht der Autor, der sich seinen Lesern angleicht. Eher gleicht sich der Leser dem Textverfasser an; somit übernimmt ein Autor Verpflichtung und Verantwortung Mit 10, 11, 12 Jahren habe ich selbst schon Bücher von Knittel und Tolstoi gelesen, während Schulkameraden noch an einfacher Kinderliteratur hingen, also Geschichten, mit denen dann mein eigenes Schreiben anfing. Es sind am Anfang meiner „Karriere“ fünf Kinderbücher von mir veröffentlicht worden. Dann schrieb ich für einfache Gemüter… – das sind Phasen, aus denen sich der Geist des Menschen entwickelt, die er überwindet, um sie eines Tages hinter sich zu lassen.

Z.B. sind Fantasy-Geschichten nicht so meins. Fantasy-Geschich-
ten könnte ich nicht schreiben und lese sie auch nicht. In den Geschichten müssen es richtige Menschen sein, die normal reagieren. Für Fantasy-Romane bin ich zu realistisch.

Signe:



Wie bist du eigentlich dazu gekommen, überhaupt zu schreiben?

Tilly:



Als achtjähriges Mädchen lag ich ein Jahr in einem Gipsverband. Bücher haben mich gerettet! Meine Mutter besaß damals selbst nur zwei Bücher: die Bibel und ein Lexikon. Aber sie und Besucher schleppten für mich tonnenweise Lesefutter für mich heran, und so entstand meine Liebe zu Büchern. Ich hatte auch meine eigenen Phantasien und schrieb sie auf. Gedanken, was ich später beruflich machen könnte, hatte ich lange nicht. Meine Mutti war verzweifelt, denn was macht man mit einem Kind, das nur schreibt und liest?

Die damalige Berufberaterin war irritiert, als ich sagte, ich wolle auf keinen Fall in einem Büro sitzen! Jedoch könne ich mir vorstellen, als Gutssekretärin auf dem Lande zu arbeiten. Das kannte ich, da wir in den Masuren bäuerische Vorfahren hatten und ich wusste, dass solche Tätigkeit genug Freiheiten bieten würde, weil man sich die Arbeitszeit gewissermaßen selbst einrichten konnte. So ging ich dann auf eine Landwirtschaftsschule in Calau N.L. war genau für drei Wochen als Elevin auf Gut Buchwäldchen in der Niederlausitz. (Nach der Wende bin ich noch mal mit meinen Kindern dort kurz zur Schau gewesen.) Der von Deutschland angezettelte Krieg und sein unrühmliches Ende unterbrach diese Ausbildung auf jähe Weise. Es war alles einfach zappenduster … Ich schleppte im Grunewald Bäume und pflückte dort Blaubeeren, um nicht zu verhungern.

Mit 18 oder 19 Jahren begann ich dann doch in dem Berliner Büro einer Lebensmittelgroßhandlung, in der es nicht viel zum Handeln gab, ausser Kartoffeln, Zwiebeln, roten Rüben, braunem Zucker und Melasse … Meine Aufgaben bestanden deshalb vorwiegend darin, Erledigungen für den Chef zu machen, einzukaufen oder zur Wäscherei gehen. Dabei habe ich mich unterwegs viel umge-
sehen, bin auch öfter in eine Leihbücherei gegangen. Dort hing eines Tages eine Mitteilung an der Tür lesen, es würde eine jüngere Mitarbeiterin in einem Leihbuchladen gesucht. Ich habe dann dort eineinhalb Jahre gearbeitet und neben der Ausgabe auch kaputtgelesene Bücher repariert. Oft hatte ich die richtigen Empfehlungen für die Kunden. Der Laden lag in der Künstler-
siedlung Schmargendorf und viele Kunden waren Schauspieler und Schriftsteller, die ich so auch persönlich kennen lernte. Da war ich wieder „aufs Buch gekommen“.

1948/49 unternahm ich mit meiner Mutter eine Reise nach Westdeutschland. An einem Kiosk kaufte ich mir einen Heftroman als Lektüre für die lange Busreise. An der Grenze Ost/West wurden wir „gefilzt“ und das Heftchen wurde mir weggenommen. Da ich die Geschichte aber gern zu Ende lesen wollte, ging ich auf die Suche nach dem Arndt-Verlag, wo sie erschienen war, um sie mir neu zu verschaffen und fand gleichzeitig in Erich Arndt meinen ersten Verleger. Ein Traum erfüllte sich, denn nun hatte ich MEINEN Beruf gefunden! Mein Verleger förderte mich, später bediente ich alle großen Verlage dieses Genres mit meinen Texten und fand Anerkennung. So bekam ich z.B. auch Telegramme mit der Anfrage, ob ich Zeit hätte, schnell eine Geschichte zu schreiben. Das trieb mich, die Fülle meiner Gedanken zu entwickeln, ohne dass es jedoch jemals ein Zwang war. Es war der Anfang meines langen literarischen Lebens!

Lyrik und lyrische Essays von mir wurden erstmalig in Österreich in Gedichtbänden veröffentlicht. Auch hier fand ich Menschen, denen ich zusagte und die meine Texte der Leserschaft zugänglich machten.

Signe:



Viele Bücher unter den Namen Eva Trojan und Ilka Korff sind in Antiquariaten zu finden. Das sind bzw. waren Deine Pseudonyme. Kurt Tucholsky z.B. verwendete auch Pseudonyme wie Theobald Tiger, Peter Panter u.a., um die vielen Rubriken: Glossen, Satiren, Gedichte, Buchbesprechungen, zu denen er etwas beitragen wollte, abdecken zu können. Warum wähltest du unterschiedliche Pseudonyme, und worin unterschieden sie sich inhaltlich? Waren diese Pseudonyme eine Art Maske, die du verwendetest, so wie heute die Leute einen Nick im Internet verwenden?


Tilly:



Ich sehe Pseudonyme nicht als Maske oder Unkenntlichkeit-
machung des eigenen Ich. Es ist die Unterscheidung aller Alter Egos. Meine Kinderbücher wurden unter dem bürgerlichen Namen Tilly Boesche veröffentlicht. Während der Zeit der leichten Literatur wollte ich mein Privatleben schützen. Deshalb wählte ich die verschiedenen Pseudonyme. Dennoch entbehren sie nicht einer gewissen Zusammengehörigkeit. Trojan ist z.B. der Mädchenname meiner Großmutter, und die bekannteste erste war Eva. So war es mein erstes Pseudonym bei meinem ersten Verleger. Als dieser starb, wollte ich ihm diesen Namen aus Dankbarkeit lassen und wählte mir ein neues Pseudonym, Ilka Korff. Den mir geschenkten Zusatznamen Z. darf ich in meinen Ausweisdokumenten führen.

Übrigens fand ich mich gerade neulich in einem 2011 heraus-
gekommenen Buch „Clarissas Kramkiste“. Ich hatte vergessen, dass ich vor Jahren mal ein Interview gegeben hatte und regte mich schrecklich auf, weil ich es nicht mag, dass man mir etwas in den Mund legt, was ich nicht gesagt habe. Nun kam Licht in die Sache. Ein wenig geniert bekenne ich, ich hab es mir bei *amazon* bestellt.

Signe:



Und dein BX-Nick: Tilken?

Tilly:



Mein Taufname ist Mathilde. Ich wurde in der Familie nur *Tilly* genannt und der friesische Einschlag ist *Tilken*. Daher dieser Nicki-Tick.

Signe:



Du bist 1928 geboren. Deine Großeltern stammten aus Ostpreußen und eine deiner Großmütter kam auf der „Gustloff“ ums Leben. Du hast die Zeit der Nationalsozialisten erlebt, warst selbst Mitglied im BDM, einer deiner Großväter wurde erschos-
sen, weil er eine Gruppe von Frauen beschützte, als die Russen kamen. Dein Vater fiel „für Führer, Volk und Vaterland“. Mit zwei Jahren kamst du nach Berlin, warst mit deiner Mutter ausgebombt ... erlebtest den Aufbau der Bundesrepublik, die Achtund-
sechziger mit den Studentenunruhen, und auch den Mauerfall hast du erlebt. Du bist also Zeitzeugin wechselvoller deutscher Geschichte. Viele deiner persönlichen Erfahrungen hast du in deinen Geschichten verarbeitet. Wird es eine Autobiographie von dir geben? Ist das etwas, worüber du nachdenkst?

Tilly:



Keineswegs. Du hast es schon gesagt: ich habe viel in meinen Arbeiten darüber geschrieben, vieles literarisch verarbeitet. Aber eigentlich finde ich mein Leben nicht spannend genug, um anderen ein wirkliches Interesse zu entlocken. Vollgepfropft – ja, aber spannend? Die Biographie schreiben … Das soll oder kann, wenn er möchte, jemand anderes machen! Streiflichter, brauchbar für eine Biographie, finden sich genügend in meinen Erzählungen und vor allem in Gedichten. Es wird auch einen Nachlassverwalter für meine Arbeiten und Manuskripte geben.

Signe:



Schreibst du Tagebuch?

Tilly:



Ich habe Tagebuch geschrieben. Im Krieg 1943 fing ich damit an, seit den 70iger schreibe ich kein Tagebuch mehr. Das Geschehen um mich fließt mehr oder weniger in meine Literatur ein.

Phil Humor:



Bei Wikipedia steht über Dich:

"Von der University of Arizona wurde ihr 1983 die Ehrendoktorwürde und 1987 der Doctor of Letters ehrenhalber verliehen. Des Weiteren erhielt sie mehrere Ehrendiplome, den European Banner of Arts 1984 und den Studiosis Humanitas 1985."



Wie kommt man zu solchen Ehrungen? War ein Studium notwen-
dig? Welches? Oder Autodidaktin? Bedeuten Dir diese Ehrungen etwas - sind sie Stütze in Zeiten, wo man für ein wenig Stütze dankbar wäre?

Tilly:



Mein „Studium“ ist die rastlose Entwicklung auf Gebieten, die mich interessieren.

Natürlich empfinde ich Stolz über die Ehrungen, aber mehr noch Dankbarkeit.

Durch meinen Sohn Avigdor s.A. war und bin ich in Israel sehr involviert. Dort lernte ich viele Menschen aus verschiedenen Erdteilen kennen, da ich gerne auf Menschen zugehe. Als ich mit Avigdor 1981 unseren Verlag gründete, wandten sich viele Autoren aus aller Welt an mich und schickten mir Skripte zu. Wir gaben eine Literatur-Zeitung heraus, in der viele (unbekanntere) Autoren Texte veröffentlichen konnten. Unter anderem waren auch indische Autoren dabei. Diese schlugen mich für die Ehrendoktor-Würde wegen der von mir geleisteten Arbeit vor. Ich war einige Jahre auch Mitglied der World University Roundtable.

Für die mir verliehenen Auszeichnungen habe ich mich nicht beworben und nichts bezahlt. Es „fiel mir in den Schoß als Zeichen von Vertrauen und Anerkennung“. Der Erhalt des Doktor-Titels e.h. erscheint mir gewissermaßen als eine Art Amulett – ich muss es nicht zeigen, ich nutze den Titel nicht aus. Aber ich weiß, ich habe ihn.


Signe:



Wie schon gesagt, ein Teil deiner Familie stammt aus Ostpreus-
sen, den Masuren. Du selbst lebst abwechselnd in Berlin und Haifa. Was ist Heimat für dich?

Tilly:



Heimat … Hmm … Muss ich das definieren? Meine familiären Wurzeln habe ich in den Masuren. Von da stammen meine Vorfahren und wahrscheinlich auch ein galizischer Jude. Ich fühle mich als von dort entwurzelt, ausgerissen. Aber nicht wirklich heimatlos, der Erdball ist meine Heimat und ich bin ein … Weltenbürger, dem es eigentlich gleichgültig ist, welch ein Land mir seinen Pass ausstellt. Wollte auch schon mal meine deutsche Staatsbürgerschaft abgeben.

Mein Zuhause war fast 40 Jahre mein selbst erbautes Häuschen in Berlin-Frohnau, unter dessen Dach ich mich mit vier Generationen - Urahne, Großmutter, Mutter und Kind - im Grunde sehr glücklich fühlte. Das war wie neues Wurzelwerk. Doch war es mir bestimmt, es zu verlieren. Nun träume ich fast jede Nacht davon. Ich möchte dennoch nicht in Deutschland meine letzte Ewigkeit verbringen. Meine verstorbene Mutter brachte ich 1999 in ihre Heimat, nach Masuren, jetzt Polen. Sie liegt neben ihrem Vater. Meinen Sohn brachte ich nach Israel, das er Heimat nannte, und ich möchte dort neben ihm meine ewige Ruhe, meine ewige Heimat finden.

Signe:



Dein Sohn Avigdor sagte einmal in einem Interview: "Wir können zwar keine offiziellen Dokumente über unsere Religionszu-
gehörigkeit vorweisen, aber wir verhalten uns nach dem chassidischen Grundsatz: 'Wer sich als Jude fühlt, ist Jude!' Wir sind davon überzeugt, durch unsere masurischen Vorfahren dementsprechend geprägt zu sein." Du bist nie zum Judentum konvertiert. Was ist es, was dich am Judentum reizt? Warum fühlst du dich zugehörig zum Judentum?

Tilly:



Ganz spontan: Es ist das tapfere uralte Volk, dieses so unsagbar leidende Volk, welches mich unsagbar fasziniert. Es wurde und wird immer noch angefeindet. Israel ist ein Stecknadelpunkt auf dem Globus. Wenn ich selber Jüdin wäre, hätte ich wenig Möglichkeiten, mich gegen die Anfeindungen zu wehren. Aber als jeden Glaubens und menschlicher Religiosität abholder Frau kann ich mich stark machen für die Juden und finde die Kraft, wenn nötig, den Mund aufzumachen. 1944 war ich Angehörige des BDM. Damals äußerte ich etwas sehr Unschönes über die Juden. Daraufhin erhielt ich als Siebzehnjährige eine Ohrfeige von meiner Mutter, die immer noch brennt. Das war mein gedanklicher Wendepunkt, und ich küsse im Geist heute noch meiner Mutter die Hand, die mich „züchtigte“, – Aber es hat mir nicht gescha-
det, eher im Gegenteil. Heutzutage allerdings hätte sie (oft) in den Knast wandern und dort auf meine Besuche warten müssen!!!

Signe:



Soweit ich es mitbekommen habe, sprichst du *Ivrit* und beherrschst das hebräische Alphabet? Isaac Bashevis Singer schrieb ausschließlich in jiddisch und seine Werke wurden weltweit, so auch ins Deutsche, übersetzt. Sprichst du auch jiddisch oder liest die Werke in jiddisch?

Tilly:



*Ivrit* spreche ich nur eingepaukte Standardsätze für den Alltag. Jedes Jahr fange ich neu an damit, wenn ich dort bin. Ich begann im Alter von über 40 hebräisch zu lernen. Eigentlich bin ich eine faule Schülerin. Wenn ich meiner Lehrerin ein kleines Sträußchen Blumen, wegen meines schlechten Gewissens, auf ihren Tisch legte, schaute sie auf den Strauß, dann auf mich und stellte kopfschüttelndfest: „Aha, Gwerret Tilly! Wieder keine lessons?! Sä lo tov…“

Signe:



Feierst du den Schabbat; zündest du Freitagabend die Kerzen an? Wie begehst du persönlich den Schabbat?

Tilly:



Zusammen mit Avi zelebrierten wir es in Israel immer , und dort halt ich mich immer noch strikt dran. Ich bin zudem in einem Viertel zu Hause, das dreiviertel orthodox ist. Da kann ich es nicht vergessen. Wenn die Jungen mit ihren Schläfenlocken morgens zur Talmud-Schule gehen und ich sie von meinem Fenster aus sehe, schmilzt irgendetwas in mir und - betet. Hier feiere ich weder den christlichen Sonntag, und der Schabbat geht auch oft vorbei, wenn mich nicht grade jüdische Freunde direkt aufmerksam machen mit „Shabbat Schalom!“ Aber genauso würde ich sagen, halte ich es mit dem Kirchgang. Ich besuche gern Kirchen – außerhalb des Gottesdienstes – und genieße den Aufenthalt in der Synagoge - auch während der Zeremonien.

Signe:



Es gibt wundervolle Gerichte der traditionellen jüdischen Küche, die oft an die entsprechenden Feiertage, wie Chanukka, Purim, Schabbat etc. gebunden sind. Ich selbst habe in den 90iger Jahren das erste Mal in Prag in einem Restaurant koscher gegessen. Wie hältst du es mit dem Kochen? Ist es eher deutsche oder ostpreußische Küche oder hat sich das im Laufe der Zeit gewandelt?

Tilly:



Du wolltest doch wohl wissen, wie ich es in Israel betreibe oder…? Wenn ich in Haifa bin, krieg ich normalerweise nur koschere Lebensmittel. Die vereinzelten Geschäfte, die auch unkoschere Ware haben, sind sehr teuer. Ich ernähre mich dort von Geflügel und Fisch und nehme immer prima ab. Ich trenne auch in einem einzigen Kühlschrank nicht, wie es mit zweien sein sollte, das Milchige vom Fleischigen. In Berlin esse ich gerne auch Würstchen und Speck. Meine dortigen Freunde legen mir, wenn ich sie besuche – auch mal was extra für mich auf einen Extra-
teller. Dabei handelt es sich aber nicht um Orthodoxe.

Signe:



1981 gründetet ihr, du und dein Sohn Avigdor gemeinsam das Verlagsunternehmen M. & N. Boesche Verlag. Damit warst und bist du, neben deiner freiberuflichen Tätigkeit als Schriftstellerin, auch Unternehmerin. Ein Unternehmen durch die Wirren der Wirtschaftskrisen zu führen, und das seit über dreißig Jahren, verlangt viel Geschick. Einige sehr geldaufwendige Projekte, wie die literarischen Zeitschriften, mussten eingestellt werden. Wie sieht die Zukunft deines Verlages aus?

Tilly:



Das letzte verlegte Werk meines Verlages war 2008 Klaus F. Rödders Biographie über Margret Rutherford. Wir finden diese einmalige Schauspielerin beide großartig und haben uns darum zusammen gefunden und das Buch gemacht. Ich habe immer das Schreiben als meine Arbeit – mehr oder weniger – gesehen, und die verlegerische Tätigkeit als Hobby betrieben. So wie andere ihr Auto oder Motorrad als Steckenpferd betrachten, war ein solches mein Miniverlag.

Die Literatur-Zeitung *SILHOUETTE-international*, die ich herausgab, ist noch in Israel z.T. in Handdruck entstanden. Die einzeln vorbereiteten Blätter wurden von mir in tagelanger Handarbeit seitenweise gestaltet und in verschiedenen Themen sortiert. Das war echt viel Arbeit, aber auch sehr schön. Die erste Rezension in der Berliner Morgenpost über meine Zeitung lautete: „Diese Zeitung strahlt einen Zauber aus.“

Signe:



Dein Sohn Avigdor sagte einmal: „Ein Mensch kann in vierzig Jahren mehr Lebenserfüllung gefunden haben als einer, dem hundert Jahre zur Verfügung stehen, ohne dass er sie genutzt hat.“ Was ist dein Credo?

Tilly:



Ach, du dicke Liese!!! - Pardon! Nun, man kann einige meiner „Credos“ in meinem Sprichwörter- und Zitatenschatz internet-
mäßig nachlesen.

Aber vielleicht dies von Rilke:

(Anm.: tilly rezitiert dieses Gedicht aus dem Gedächtnis!)



„Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang."

Signe:



Liebe Tilly, ich danke dir sehr für den persönlichen Einblick in dein interessantes Leben, das du mir und damit unseren Lesern gewährt hast.

co Tilly Boesche-Zacharow


co Signe Winter


co Phil Humor



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BRIX Vielseitigkeits-Wettbewerb
Literatur-Athleten im Fünfkampf



2 . Runde => Gedicht



1. Runde => Drabble
2. Runde => Gedicht
3. Runde => fröhliche Kurzgeschichte
4. Runde => spannende Kurzgeschichte
5. Runde => historische Kurzgeschichte



Bei dem Buch-Kommentar könnt Ihr dann Eure drei Favoriten nennen. Und vielleicht eine Begründung.

Jeder Teilnehmer sammelt auf diese Art Punkte – und wer nach 5 Runden am meisten Punkte hat, ist Gesamt-Sieger.

Der Sieger-Text jeder Runde wird dann im BRIX Magazin veröffentlicht – und auch ein Interview mit dem Autor.

Die BRIX Redaktion spendiert dem Gesamt-Sieger einen Amazon-Gutschein von 20 EUR

. Allerdings muss er dafür Kindle eBooks kaufen von BookRix-Autoren. :-)

Thema für die zweite Runde – also das Gedicht – war:
Wie Katz und Hund





Werbung ist nicht erlaubt. Abstimmungsberechtigt: wer seit mindestens einem Monat bei BX angemeldet ist.
Abstimmen könnt Ihr bis 9.9.2012

.
Hier kommen die sechs Beiträge:




Beitrag 1


Wir sind ein Paar



Wir sind ein Paar
schon lange Zeit
doch oft wie
Katz und Hund.
Doch ist der
Eine mal nicht da,
dann läuft so
gar nichts rund
Oft gibt es Krach,
wir werden laut
sind stur und
uneinsichtig.
Keiner gibt nach
im Wortduell,
meist ist es
null und nichtig.
Wir lieben uns
mit ganzer Macht,
auch wenn wir
manchmal hassen
und können trotz
der Zankerei
nicht voneinander lassen.




Beitrag 2


Ich Hund, du Katze



Sie hatte Martina erst zu ihnen in das Unternehmen geholt
und dann hatte Klara sie auch noch mit viel Anstrengung eingewiesen.
Jetzt fühlt sich die Arme mit ihrer Nächstenliebe elendig verkohlt.
Denn sie ist dank ihrer Gutmütigkeit arbeitslos und in den Miesen.
Als Vorstandsmitglied war Martina auf Klaras Entlassung versessen.
„Ein Hund wird sich an drei Tage Freundlichkeit drei Jahre lang erinnern,
eine Katze wird drei Jahre Freundlichkeit nach drei Tagen vergessen.“
Martinas Krallen sind ausgefahren und Klara will nicht mehr wimmern.


Beitrag 3


Seele wund



Meine Seele wund
wie Katze und Hund
seit ich denken kann
bis ich irgendwann

obwohl ich es sollte
nicht so leben wollte
mutlos hoffnungslos
verliere mich endlos

erdrückt zerbrochen
nur noch gekrochen
was du stets verlangst
erzeugt zu viel Angst

gewaltig deine Wut
voller Hass und Glut
aber liebe dich innig
ich werde wahnsinnig

absolut nicht gesund
wie Katze und Hund
Falsches versprochen
das Herz gebrochen.




Beitrag 4


Muttertagsgedicht



Wenn mein Herz zerreißt,
trifft die Schuld niemals dich.

Nein, du lachst mich nur aus,
während ich ehrlich weine.
Ich schreie dich an,
doch Reue kenn' ich keine.
Du willst geradeaus,
und ich durch die Mitte.
Du sagst niemals Danke
und ich niemals Bitte.

Mein Herz ist vereist.
Ich verweigere mich.


Wenn dein Mund herzlich lacht,
dann oftmals ohne mich.

Es scheint mir so falsch,
weißt nie, was ich meine.
Willst einfach nicht hören,
die andere Seite, die meine.
Lieber redest du selbst.
Am besten alles schön.
Doch dies sind die Dinge,
an die ich mich niemals gewöhn'.

Wenn mein Mund nun schweigt,
dann plötzlich stört es dich.


Auch wenn ich dein bin,
denkst du nur an dich.

Als ich dich brauchte,
da war ich alleine.
Plötzlich bin ich dir wichtig,
doch Zeit hab' ich keine.
Wünsch' dich mir näher,
ein besseres Kind sein,
uns mehr Harmonie,
weniger Katze und Hund sein.

Auch wenn ich weg bin,
so brauche ich dich.


Doch dafür ist es zu spät.




Beitrag 5


Geschwisterliebe



Bea und Lea die zwei Schwestern,
Sind ständig gern am Lästern.
Doch was war in ihrer Kindheit?
Da gab es keine Einigkeit.

Meistens hatten beide Streit;
Keiner war zum Aufgeben bereit.
Sie zankten sich am Tage,
Nur Nachts verbessert sich die Lage.

Ihre Mutter hatte große Sorgen,
Doch blieb andern das verborgen.
Warum waren ihre Töchter so gemein?
Hatten sie kein schönes Heim?

Die Mutter nahm sie ins Gebet;
Sie wollt wissen, wie es weitergeht?
Ihr seid wie Hund und Katz,
Und doch für mich der größte Schatz.

Auch wenn ihr euch so hasst,
Ich wünsche mir, dass ihr es lasst.
Denn einmal kommt die Zeit;
Dann seid ihr hoffentlich bereit.

Die Zeit verging sie wurden älter;
Der Abstand zwischen ihnen kälter.
Man sah sich nur an Vaters Grab;
Und einmal noch als Mutter starb.

Zehn Jahre später sollt es dann geschehen;
Die Schwestern wollten sich mal wiedersehen.
Was gibt es Neues fragte Bea?
Ich habe Angst gestand ihr Lea.

Weißt du noch was Mama sagte?
Da war etwas; was Bea nicht behagte.
Die Schwester fing zu weinen an;
Erzählte die Geschichte dann.

Ich bin schwer krank und brauche dich;
Wenn du nicht hilfst, dann sterbe ich!
Ich weiß, ich war zu dir gemein;
Das sollte aber nie so sein.

Vergessen war ihr ganzer Streit;
Zum Kampf war‘n sie bereit.
Mit Beas Hilfe wurde alles wieder Gut,
Gemeinsam hatten sie den Mut.

Sie spazieren heute Hand in Hand;
Denn nun war da ein festes Band.
Früher noch wie Hund und Katz;
War alles nun an seinem Platz.

Bea und Lea die zwei Schwestern;
Sind ständig gern am Lästern.
Sie lieben sich wie man es tut;
Am Ende wurde alles gut.




Beitrag 6


Er und Sie



Seit etwa einem halben Jahr
wohnte er nebenan,
er war rein objektiv gesehn,
ein wirklich schöner Mann.

Doch seine Art und was er tat,
das machte sie konfus,
wenn er an ihr vorüber ging,
hatte er keinen Gruß.

Er stahl ihr frech und ohne Scheu
den Parkplatz vor dem Haus.
Das machte er die ganze Zeit,
Tagein und auch tagaus.

Des Nachts, da lärmte die Musik,
an Schlaf war nicht gedacht,
sie bat ihn höflich, leis zu sein,
da hat er laut gelacht.

So arrogant und selbstverliebt,
reizte sie ungemein,
sie dachte, in der Tierwelt wär`
er sicherlich ein Schwein.

Sie revanchierte sich sogleich
und kippte ab und zu
ein bisschen von des Katers Dreck
in seine schwarzen Schuh,

die "parkten" stets vor seiner Tür,
sie rieb sich leis die Hand,
wenn er des morgens unbedarft
im Katzenhäufchen stand.

Wie Hund und Katz, wie Katz und Maus,
es lief alles verkehrt,
trotz aller Rache war es so
nicht wirklich lebenswert

Und eines Tages trafen sich
ihr beider tiefer Blick
und beide schauten sehr betrübt
ein halbes Jahr zurück

Wie konnte denn das nur geschehn?
Sie waren doch so nett
und teilten sich von dem Moment
den Platz im gleichen Bett


BRIX Vielseitigkeits-Wettbewerb
Literatur-Athleten im Fünfkampf



3. Runde => fröhliche Kurzgeschichte


Thema: Steine im Weg



1. Runde => Drabble
2. Runde => Gedicht
3. Runde => fröhliche Kurzgeschichte
4. Runde => spannende Kurzgeschichte
5. Runde => historische Kurzgeschichte



Werbung ist nicht erlaubt. Abstimmungsberechtigt: wer seit mindestens einem Monat bei BX angemeldet ist.
Ihr könnt Eure Beiträge bis zum 9.9.2012

an den BRIX Account senden: brix.das.magazin


Viel Erfolg wünscht Euch Phil Humor im Namen des BRIX-Teams.





BookRix-Welten



*BX*NEWS*BX*



Familienfilter



Anfang Juni teilte die BX-Administration mit, dass ein Familien-
filter eingeführt wird. Dieser wurde automatisch für alle User (auch für alle bisher bestehenden User) aktiviert und bedeutete, dass die Bücher der Kategorien „Erotik“ und „Horror“ nicht mehr angezeigt werden.

Ein Aufschrei ging durch die Community und die rege, teilweise kontroverse Diskussion wurde 27 Seiten lang im Forum geführt, bis die BX-Administration den Thread schloss.

Anfang August gab es dann folgende Information der BX-Admi-
nistration zu lesen:

„Hier ist nochmal eine kurze Übersicht, welche Änderungen des bestehenden Familienfilters geplant sind:

1. Der Familienfilter wird für volljährige User standardmäßig deaktiviert sein. D.H volljährige User müssen den Familienfilter selbstständig aktivieren.

2. Ü18 Bücher werden auch für uneingeloggte User sichtbar sein.

3. Bei den Kategorien Erotik und Horror wird es künftig auch die Möglichkeit geben Altersempfehlungen anzugeben. Bücher in den Kategorien Erotik und Horror werden also nicht mehr per se ab 18 lesbar sein.“



Außer einem Autor äußerten sich die Horror- und Erotik-Autoren zu dieser Information nicht mehr ... Viel Lärm um Nichts!

Charity-Aktion



Seit dem 11. Juni läuft die Charity-Aktion *Gegen gefangene Worte*. Diese wichtige Aktion wurde von der BX-Administration ins Leben gerufen, um ein Zeichen zu setzen gegen Unrecht, für Meinungsfreiheit und für die Menschenwürde. Während die Einführung des Familienfilters eine Diskussion ins Leben rief, die sich „gewaschen“ hatte, laufende Wettbewerbe, trotz des „Sommerloches“ sich einer regen Teilnahme erfreuen, geht die Beteiligung der Autoren an dieser (wichtigen) Charity-Aktion (fast) gegen Null. Auch hier scheint sich BookRix einmal mehr als Spiegelbild der Gesellschaft zu erweisen: der eigene Teller bleibt der eigene Teller und ist von größerem Interesse als der Blick über den Tellerrand.

co gnies.retniw



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Umfrage: Die fünf wichtigsten Dinge für unterwegs



Die Tatsache, dass wir Frauen eine Menge Sachen in unseren Taschen mit uns tragen, ist bekanntlich kein Geheimnis. Unsere Tasche gilt auch als so eine Art Sammelsurium für die unter-
schiedlichsten Dinge, die wir für erachtenswert halten. Dinge wie unser Handy, die Schlüssel oder unseren Geldbeutel. Alles, was man braucht. Sogar ich selbst hab das alles dabei und noch ein Haufen mehr - was meine Tasche wirklich schwer macht *grins*. Aber ich habe mich gefragt, wie das bei anderen ist. Haben sie dieselben Dinge in der Tasche oder doch ganz was anderes? Um das herauszufinden, habe ich eine kleine Rundmail gestartet und meine BX-Freunde gefragt, was ihre fünf wichtigsten Dinge sind, die sie immer dabei haben. Nun ja, es haben sich nur neun Frauen im Alter von 13 bis 30 Jahren gemeldet. Und dabei sind wirklich die unterschiedlichsten Dinge herausgekommen.

Um es kurz und übersichtlich zu halten, habe ich zuerst die meisten angegeben, von oben nach unten, geschrieben. Lest selbst:

Sieben von neun Frauen hatten ihr Handy als erstes der Dinge gewählt.
Drei von neun Frauen Stift und Papier.
Drei von neun Frauen ihre Schlüssel, sowie Geld und Taschentuch.
Zwei von neun Frauen ihren iPod und Deo/Parfüm.
Eine von neun Frauen hatte jeweils ein Buch, Lippenstift oder Zahnseide gewählt.

Aber das waren nicht alles; es gab auch Traubenzucker, Kaugummi, Bürste, Haarnadel, Zopfgummi und Antialler-
gietabletten, sowie andere Sachen, die ich jetzt nicht mehr aufzähle. Wie ihr seht, sind diese Sachen, Dinge, die unseren Alltag ausmachen. co vampirella91




BookRix-Gruppe *Thrilling-Stories*



Die Bookrix-Gruppe „Thrilling Stories“ entstand im April 2012. Die Intention zur Gründung einer weiteren Gruppe, die trotz der Vielfalt auf Bookrix, hofft, sich etablieren zu können, lag bei der Administratorin *Webmaus*, weil einer ihrer Texte den Lesern der Gruppe Kurzgeschichten zu spannend war. Daher musste ein neues Forum her, in dem sich solche Geschichtenschreiber tummeln können, ohne die Leser zu verschrecken.

Es hat im Mai bereits den zweiten Wettbewerb in der Gruppe gegeben. In der Gruppe gibt es keine Sachpreise zu gewinnen, doch als Lohn darf der Gewinner das nächste Monatsthema auswählen. Dabei können wahlweise Zitate, bestimmte Wortvor-
gaben oder Bilder das Thema bestimmen. Da unser Gruppenmit-
glied *Susymah* hierbei die erste Nutznießerin war, enthielten die Mai-Texte die von ihr vorgegebenen Worte *Grab, Zaun und Buch*.

Inzwischen ist die Gruppe auf sechzehn Mitglieder angewachsen. Alle Teilnehmer eines Monatswettbewerbs sollten nicht nur ihr Buch zum Termin online gestellt haben, sondern in der Lesephase auch alle teilnehmenden Bücher gelesen haben, bevor sie ihre Stimme abgeben. Damit sind die wenigen Grundregeln bereits erklärt. Dass die Bücher möglichst spannend sein sollen, damit es beim Lesen auch „thrilled“, versteht sich von selbst.

Wir freuen uns auf neue Interessenten, die der Gruppe ohne Aufwand beitreten können.

co Anja Ollmert



(Anm. der Red.: Der Link zur Gruppe ist in der Gruppe *Konferenzraum* hinterlegt. Ein Interview mit der Administratorin *webmaus* in unserem Talk-Studio ist für die nächste Ausgabe geplant.)




Vom Schreiben



Satire: Vom Nichtssagen und Dochschreiben


von Signe Winter



Gerne wäre ich Schriftstellerin, habe aber nichts zu sagen ... „Ach“, denke ich, „kann ja nicht so schwer sein ...“ Im Internet lese ich auf der Seite *Fragen.de*: „Wie viele Buchstaben (wenn man es ganz genau nimmt!!!) hat das zur Zeit gebräuchliche deutsche Alphabet?“ Rudi blickt über meine Schulter, liest das bisher Geschriebene, schüttelt den Kopf und sagt: „Mensch, du hast Sorgen! Es geht doch nicht darum, OB du etwas zu sagen hast!“ „Meinste?“, frage ich zurück. Rudi kichert. Was wäre Charlie Sheen ohne Koks? Was wäre das Besondere an Koks ohne Verbot? Was wäre der Spießbürger ohne Charlie Sheen? Die deutsche Hausfrau nimmt die Schere und schneidet feinsäuberlich den Gutschein aus der Zeitung aus, ein diebisches Lächeln auf dem Gesicht. Sir Brixelot sitzt mir gegenüber am Schreibtisch und denkt gerade über *Nehmen und Geben* nach. Er hebt die rechte Augenbraue und sagt unvermittelt: „Nehmen und bekommen ...“ „Ja, genau“, sagt Rudi. „Das Schreiben dient nämlich nicht einer gedanklichen Übung, sondern es geht darum, Lob und Anerkennung zu bekommen. Dazu empfiehlt es sich, einen Seelenstriptease hinzulegen, damit der Leser tüchtig betroffen sein kann. Kannst auch 'nen Drabble schreiben, 100 Wörter, kannst aber auch 99 oder 104, merkt eh’ keiner ... Am besten ein Drabble über die Blumen in deinem Garten oder den letzten Furz, den dein Enkelkind ließ ...“ Ich hebe die rechte Augenbraue und frage; „Meinste?“, Sir Brixelot kichert.

Gerne möchte ich Schriftstellerin sein und wäre berühmt ... Rudi liest weiter mit, zieht die rechte Augenbraue hoch und fragt: „Ist das dein Ernst?!“ „Ähhh, ja ...“, sage ich ein wenig verunsichert. „Wenn es egal ist, ob ich etwas zu sagen habe, möchte ich gerne, dass das, was ich nicht zu sagen habe, in die Welt hinausgeht und als Ruhm zu mir zurück kehrt.“ Rudi öffnet die Schreibtischtür, nimmt eine Flasche heraus und sagt: „Ja, wer möchte sich nicht mit Rum bekleckern ...“ Rudi nimmt einen kräftigen Schluck, schenkt Sir Brixelot ein Glas ein und kichert. Sir Brixelot summt das Lied: „Siebzehn Mann auf des toten Mannes Kiste ... Ohohooo ... und die Buddel voll Rum ...“ Ich lese im Internet über *Parallel-
welten*. „Berliner Drogenszene“, „Rechtsextremismus kompakt“. „Wer ist hier verrückt? Welche Welt ist so nach links oder rechts, auf jeden Fall parallel zur Welt, VERrückt, dass sie sich Parallelwelt nennen darf? Und von welcher Welt ist die Rede? Neue Welt? Dritte Welt? EINE Welt als Laden?“, denke ich. Die deutsche Hausfrau nimmt ihre Schere und schneidet akribisch den zweiten Gutschein aus der Zeitung aus und legt ihn zu dem anderen. Dann setzt sie sich an ihren PC und schreibt darüber eine Schmonzette. „Meinste?“, frage ich. Rudi und Sir Brixelot kichern.

Mein Hund kommt ins Zimmer, sieht sich um, hebt die rechte Augenbraue und sagt zu mir: „Signe, du hast Sorgen!“





Erfahrungsbericht:
Über die Schwierigkeiten einer Buchpublicity


von Anja Ollmert



Mein Buch, von dessen Entstehungsgeschichte ich in der letzten Brix-Ausgabe berichtet habe, ist seit Juni 2012 auf dem deutschen Buchmarkt erhältlich. Doch falls ich je glaubte, damit sei die Hauptarbeit erledigt – schließlich wurde das Werk in monate-
langer Arbeit geschrieben, jahrelang ein Verlag gesucht, und wiederum viele Monate an der Korrekturfahne gearbeitet – dann weiß ich jetzt, dass ich mich getäuscht habe.

Nun geht es daran, Blogger zu finden, die sich für den Inhalt des Romans interessieren, die sich vielleicht sogar zu einer umfassenden Rezension im Anschluss an die Lektüre hinreißen lassen. Auf Facebook-Ebene und in Twitters Zwitscherkäfig werden Kontakte geknüpft und wieder verworfen oder Gruppen besucht und mit Informationen bedient.

All das ist ohne Frage spannend, aber auch zeitraubend. Zeit, die ich viel lieber in neue Ideen und Geschichten investieren würde. Zeit, in der ich mich im Geiste zurücklehnen und mein fertiges Buch stolz in der Hand halten würde, wenn das Leben so einfach wäre, wie man es sich ausmalt.

Es ist nicht leicht, Buchhandlungen zu finden, die Zeit und Spaß daran haben, eine Lesung auf die Beine zu stellen, dabei möchte man das als Autor so gerne: Aus der eigenen Geschichte vorlesen, ein paar Mal den eigenen Namen in die Buchexemplare schreiben und dann wieder hinter dem eigenen Schreibtisch verschwinden und weiter fabulieren. Manch einer erreicht dieses hehre Ziel am Ende vielleicht. Doch ich bin mir jetzt sicher, dass vor all den Bestsellern bekannter Buchlisten das gestanden hat, was ich gerade beschrieben habe.




Feuilleton: Gedanken zum Buchumfang auf BookRix


von René Deter



Liebe Leser, es ist schon so eine Sache mit der Länge eines Buches. Dem einem Leser können die Werke gar nicht lang genug sein, dem anderen Leser sind kurze Bücher viel lieber. Als Autor fällt es da schwer, einen goldenen Mittelweg zu finden, der beide Seiten zufrieden stellt. Man muss sich bei jedem Text im Klaren sein, welche Leserschaft man ansprechen möchte. Dazu gehört auch der BookRix-Freundeskreis.
Seit einiger Zeit betreut der Autor dieses Artikels die Gruppe *Richtige Bücher*, die sich zur Aufgabe gestellt hat, auch die längeren BookRix-Bücher bekannter zu machen. Dass es ein Interesse an längeren Büchern gibt, steht wohl außer Frage, denn steigende Mitgliedszahlen deuten darauf hin. Zudem gibt es in der Gruppe immer wieder Anfragen nach lohnenswerten längeren Büchern, gerne auch mit möglichem Download für den eigenen Ebook-Reader. In der Gruppe dürfen Bücher vorgestellt werden, die mindestens 120 Seiten haben oder als Buchreihe diese Seitenzahl überschreiten. Natürlich gibt es auch Ausnah-
men von der Regel. Nur sollten die Bücher abgeschlossen sein (oder der Teil einer Reihe). So baut sich langsam eine Bibliothek auf, die auch mit Büchern aus dem BookRix-Klassiker-Angebot bereichert wird.
Doch, wie lang sollte nun ein Buch auf BookRix sein?

Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Wenn man die Klickzahlen betrachtet, so scheint es ein großes Interesse an eher kürzeren BX-Büchern zu geben. Bücher, die vielleicht maximal eine Seitenzahl von 40 Seiten oder weniger aufweisen. Auf der anderen Seite versprechen Fantasy-Romane zu bestimmten Themen und erotische Stoffe ein reges Interesse. Zuweilen findet man aber auch Bücher, die auf hohe Klickzahlen kommen, weil sie Stück für Stück eingestellt wurden und so dem Leser häppchenweise Lesestoff zur Verfügung gestellt haben. Sicher eine interessante

Methode, hohe Klickzahlen zu erreichen. Erstaunlich ist, dass Bücher mittlerer Längen (so ca. 40 – 100 Seiten) eher weniger Interesse wecken. Die Gründe sind einfach zu finden. Den Lesern von Kurzgeschichten sind sie zu lang, den Lesern von Romanen zu kurz. Aber auch hier gibt es Ausnahmen in bestimmten Genres.
Sollte man sich als Autor darauf einstellen?

Diese Frage drängt sich natürlich auf, ist jedoch nicht einfach zu beantworten. Letztendlich muss jeder BX-Autor selbst entscheiden, wie lang seine eingestellten Texte sind. Man sollte sich nicht von der Anzahl der Seiten abhängig machen, sondern sich darum bemühen, den Lesern ein lesenswertes und möglichst fehlerfreies Buch bereitzustellen. Vielleicht schafft man es, unter den 40 Seiten zu bleiben, oder aber deutlich längere Texte zu erstellen, um die entsprechende Klientel zufriedenzustellen. Doch sollte man nicht sein Werk künstlich kürzen oder verlängern. Zudem sollte man sich ebenfalls nicht auf ein Genre festlegen. Natürlich macht es sich leichter, so einen bestimmten Leserkreis zu finden, andererseits beraubt man sich seiner eigenen Kreativität. Im Endeffekt sollte man sich immer selbst treu bleiben. In allererster Linie muss man hinter dem eigenen Text stehen können. Das Andere ergibt sich dann meistens von alleine.




Gedanken zur Umwelt und zum Klimawandel



Lyrik: Unser Planet

von Ulf Heimann



Die Erde sie ist klein und rund.
Die Welt in der wir leben kunterbunt.

Es gibt Wasser und viel Wald,
warm ist’s und auch bitter kalt.

Bäume, Pflanzen, viel Getier
wachsen und leben auch hier.

Grüne Wiesen gibt’s und Wüstensand,
Inseln auch und festes Land.

Berge bis hoch zum Himmelszelt,
die gibt es auch in unsrer Welt.

Bäche, Flüsse, Ströme fließen,
manch großer See liegt uns zu Füßen.

Still ist’s hier und ziemlich laut,
Einöde gibt’s, viel ist bebaut.

In Dörfern, Städten wir Menschen wohnen,
helft alle mit diese Welt zu schonen.

Egal ob ihr weiß, schwarz, rot oder Gelbe seit,
die Erde soll leben noch lange Zeit.





Essay: Klimawandel


von Eva Haring-Kappel



Ist es nicht ein grandioses Wunder, dass unser blauer Planet in den unendlichen Weiten des Alls in seiner uns bekannten Form entstehen konnte und nun unzähligen Arten Heimat bietet? Diese ungeheure Vielfalt der Lebensformen, die die Evolution hervorgebracht hat, und die nun hier auf der Erde heimisch sind? Und jede einzelne davon ist wertvoll, notwendig und erhaltens-
wert. Beim Zusammenspiel aller Instrumente eines Orchester, ergibt sich nur dann der perfekte Klang, wenn jedes auf seinem vorgesehenen Platz zum richtigen Zeitpunkt einsetzt, und nichts sollte dieses empfindliche Gleichgewicht stören. So ist es auch hier auf der Erde.

Immer wieder gab es in der mittlerweile schon fünf Millionen Jahre dauernden Menschheitsgeschichte Perioden des Klimawandels. Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche oder andere Naturer-
eignisse bewirkten eine Veränderung der Zusammensetzung der Atmosphäre und dadurch bedingt verringerte oder verstärkte sich die Intensität der Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche, was eine Veränderung des Weltklimas zur Folge hatte. Es gab Kälte- und Wärmeperioden. Doch was in Urzeiten schon einmal tausende von Jahren dauerte, bis es zum Tragen kam, findet nun in einem wesentlich rasanteren Tempo statt.

Der allmähliche Anstieg der Durchschnittstemperatur in der erdnahen Atmosphäre und der Meere, schreitet immer rascher voran. In den letzten hundert Jahren etwa stieg sie um etwa 0,7 Grad. Zahlreiche Klimaforscher prognostizieren einen weiteren Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 um weitere 6,4 Grad. Spätestens dann wird es so richtig ungemütlich auf unserer Erde sein und der Treibhauseffekt ist dann so weit fortgeschritten, dass ein nahezu ungebremstes Auftreffen der Sonnenstrahlen auf unsere Erdoberfläche möglich sein wird. Das wird neben fürchterlichen Naturkatastrophen auch ein Artensterben im großen Stil zur Folge haben und das empfindliche Gleichgewicht wird völlig aus dem Lot geraten. Die Folgen für uns Menschen (also für unsere Kindes Kinder) sowie auch für den Planeten Erde sind nicht absehbar.

Erstaunlicherweise gibt es immer noch eine große Anzahl von Menschen, die das herzlich wenig kümmert. Und es sind nicht immer nur die Industriebosse, die ja aus rein materiellen Gründen schon kein Interesse an dieser Thematik haben. Nein, auch „Ottonormalverbraucher“ findet massenhaft Gründe dafür, warum man z.B. die fünf Meter bis zum Supermarkt oder bis zur Trafik unbedingt mit dem Auto fahren muss. Oder warum sieben mal die Woche Fleisch auf den Tisch muss und das oft 3 mal täglich. Nur zur näheren Erklärung, was das wiederum mit dem Treibhaus-
effekt zu tun hat. Wenn wir von Treibhausgasen sprechen, so denken wir zu allererst an Kohlendioxid, doch ein weiteres Treibhausgas, mit sehr erheblichem Anteil an der Erderwärmung, ist Methan. 34% der globalen Emissionen dieses Gases kommen aus der Landwirtschaft und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Menge bis zum Jahr 2020 noch um ein Drittel zunimmt, ist laut Amerikanischer Umweltbehörde EPA sehr wahrscheinlich. Hauptverantwortlich hierfür ist vor allem die Rinderhaltung.

Was alles können wir also tun? Weniger mit dem Auto fahren, weniger Müller erzeugen, weniger Fleisch essen. Unseren Kindern ein besseres Vorbild sein. Es sind leider nur ungefähr 5 %, die wir beeinflussen können. Trotzdem sollten wir die Chance nicht verpassen. „Panta rhei ... alles fließt, nichts bleibt so wie es ist, du kannst niemals in den selben Fluss steigen.“ Die Welt, in der wir leben, verändert sich ständig und wir uns mit ihr. Unsere Gesellschaft ist einem ständigen Umbruch unterworfen und wir haben es selbst in der Hand, ob wir unsere Zukunft und die unserer Kinder aktiv mitgestalten wollen. Ob wir aus dem Hamsterrad aussteigen und uns auf den Weg machen wollen, gemeinsam mit anderen, um über uns hinauszuwachsen für eine bessere Zukunft für uns alle.

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Lyrik: Naturwut


von alphawoelfin.red



Die Natur ist in großer Wut!
Sie hat von unsrem rücksichtslosen Treiben genug!
Wir verletzen sie jeden Tag, egal, wie weh es ihr tut.
Jeden Tag töten wir erbarmungslos wunderschönes Leben.

Jetzt mehren sich die Naturkatastrophen.
Überall steigen die riesigen Wasserfluten.
Erbarmungslos zerstören sie unser Hab und Gut.
Will die Natur uns wissen lassen, wie weh das tut?

Die Natur ist in riesiger Wut.
Mit Tornados, Trockenheit, Wasserfluten beginnt sie uns, zu warnen.
Sie nimmt keine Rücksicht, weder auf die reichen noch die Armen.
Ihre Bäume weinen, sie schickt uns die Flut,
Achtung Mensch die Natur ist in Wut.

Ich hatte einen fürchterlichen Traum.
Ich lebe in einer Welt ohne Tiere, ohne einen Baum.
Der Glaube an das Gute ist fort.
Es herrscht nur noch Krieg, Mord und das Geld, welch ein fürchterlicher Ort.
In dieser Welt gibt keine Sonne, nur noch die Nacht ...
Zum Glück war es nur ein Traum und ich bin schweißgebadet erwacht.

Doch wie erschreckend nah ist der Traum?
Im Regenwald zersägen und verbrennen wir schon jetzt jeden Baum.
Für die Natur und ihre Tiere bleibt in unsrer Profitgier kein Raum.
Wenn wir nicht aufhören, zerstören wir unsre ganze Welt.
Das alles nur für das verdammte dreckige Geld.
Die Natur ist darüber in großer Wut.
Es wird höchste Zeit, dass man auf sie hören tut.
Denn winziges kleines Menschlein pass auf,
Sonst lösche ich dich definitiv und für immer auf der Erde aus.





Satire: Klimaveränderung - Was kommen wird


von Matthias März



20.08.2009



Gerade habe ich in der Zeitung gelesen, dass das mit der kommenden Klimakatastrophe Blödsinn und Panikmache ist. Der CO²- Ausstoß soll auch gar nicht die Ursache dafür sein, und selbst wenn das Packeis schmelzen würde, käme es nur um einen Anstieg des Meeresspiegels um gerade sechs Meter. Das Eis des Nordmeeres hätte überhaupt keine Auswirkung darauf, weil es ja nicht landverbunden ist. Da muss man eben die Deiche etwas erhöhen, und die Länder, die sich das nicht leisten können, verschwinden halt von der Landkarte. Ich hatte sowieso nie viel für die Südsee-Inseln übrig.

In Hannover hat das erste Bubble-Tea-Lokal aufgemacht. Ich bin neugierig und teste es aus. Es schmeckt mir.

12.11.2011



Gestern ist ein Tornado durch meine Straße gefegt und hat die alte Eiche vor dem Nachbarhaus umgeworfen. Leider ist sie genau auf mein Auto gefallen. Das ist Pech, aber die Versiche-
rung wird zahlen. Mein Nachbar meinte, das wäre alles eine Folge der Klimaveränderung. Der Mann hat keine Ahnung!

In der Ernst-August-Galerie, in der Nähe des Hauptbahnhofs, eröffnet die 25. Filiale der Bubble-Tea-Kette. Ich freue mich sehr. Mittlerweile bin ich süchtig nach dem Zeug.

14.06.2012



Es regnet jetzt eine Woche unterbrochen. Das ist bedauerlich, aber alles kein Grund zur Beunruhigung. So etwas passiert nun einmal. Trotzdem habe ich Durst.

In dem neueröffneten Bubble-Tea-Lokal in der Niki-de-Saint-
Phalle-Promenade, wo bis vor kurzem noch der Suppen-Imbiss drin war, genieße ich die Grüntee-Maracuja-Variante. Danach gehe ich an drei weiteren Bubble-Tea-Läden vorbei bis zum Kröpcke. Dort stelle ich fest, dass der Hamburger-Brater in seiner Café-Abteilung jetzt auch Bubble-Tea anbietet. Klasse!

01.04.2015



Eine Sturmflut hat Amsterdam und Rotterdam überflutet. Ein Wissenschaftler warnt im Fernsehen vor weiteren Folgen. Ich habe keine Angst. Mir passiert schon nichts.

Im alten Rathaus eröffnet das größte Bubble-Tea-Lokal Norddeutschlands. Dafür musste mein Lieblings-Chinese das Kellergewölbe räumen. Schade, aber ich liebe Bubble-Tea.

22.03.2022



Hamburg, Bremen, Kiel und Lübeck sowie alle friesischen Inseln sind im Meer versunken. Mir doch egal.

Erste Gerüchte kommen auf, dass ein Zusammenhang der Klimaveränderungen mit dem gestiegenen Konsum von Bubble-Tea besteht. So ein Quatsch. Ja, es stimmt, dass er Bier und Kaffee als Stammgetränk der Deutschen abgelöst hat. Aber alles andere ist doch bloße Spekulation.

24.09.2029



Lüneburg ist Küstenstadt. Ich bummle durch die Altstadt. In der Fußgängerzone entdecke ich zwischen dreiundvierzig Bubble-
Tea-Läden einen Bücherladen. Das es so etwas noch gibt! Ich erwerbe einen Bildband über das ehemalige Dänemark.

30.12.2036



Ich fange an, mir Sorgen zu machen, nachdem Köln und Berlin untergegangen sind. Hannover wird Bundeshauptstadt.

Ein Film von Roland Emmerich kommt kurz nach seinem Tode heraus. Er heißt „Die Macht des Bubble-Teas“. Welch ein hanebüchener Blödsinn!

01.04.2052



Eine Expedition in das untergegangene New York fördert ein Dokument zu Tage, wonach der Konsum von Bubble-Tea für den Anstieg des Meeresspiegels um fünfzig Meter verantwortlich ist.

Bubble-Tea wird verboten. Ich bin schockiert, so wie alle 14 Milliarden Bewohner der Erde.

28.10.2061



Freudig erregt laufe ich in meinem Zimmer im Pflegeheim Wedemark-Nord herum. Gleich wird mich mein Urenkel Tobias anlässlich meines 100.Geburtstages abholen. Er hat mich zu einer U-Boot-Fahrt zu den untergegangenen Städten Norddeutsch-
lands, Belgiens und der Niederlande eingeladen. Weit muss ich ja nicht zur Anlegestelle laufen. Sie liegt nur 800 Meter vom Heim entfernt. Unsere schöne Bundeshauptstadt Hannover ist ja Küstenstadt. Ständig können wir die gesunde Nordseeluft genießen. Wehmütig denke ich an die vergangenen Zeiten zurück, als niemand daran dachte, dass das mal so kommen würde.

Zu gerne hätte ich jetzt einen Bubble-Tea.

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Potpourri: Sommer, Sonne, Sommerloch oder einfach Urlaub



Essay: Historische Betrachtung übers Reisen oder warum Urlaub weitestgehend überbewertet wird


von Signe Winter



Sommer, Sonne – Urlaubszeit und damit ... Reisezeit. Die Autorin lädt den geneigten Leser ein, eine kleine Reise in die Geschichte des Reisens zu unternehmen.

Das Wort *Reise* hat seine etymologische Herkunft im althochdeutschen als *reisôn*, *risen*, *risan*, aber auch *reysa* und beinhaltete ursprünglich *von unten nach oben, von oben nach unten sich bewegen, steigen, fallen*. Spätere Bedeutungen wie *rüsten* und *fertig machen* fanden ihre Verknüpfungen mit Aufbruch, Heer-, Pilger-, Kreuzfahrt, Kriegszug, Heimgang, und auch Tod.

So gesehen reist der Mensch schon seit Urzeiten, im Sinne der Fortbewegung über eine längere Zeit, um ein Ziel zu erreichen, mit einem Wechsel von *Ortsveränderung* und *Aufenthalt*. Der erste Weltreisende, der als dieser bekannt wurde, ist Ahasver. Seine Reise war unfreiwilliger Art, da seine ruhelose Wanderung durch die Welt, nach einer Auffassung, die Strafe dafür gewesen war, dass er Jesus auf dessen Weg nach Golgatha brüsk abgewiesen hatte.

Die Wallfahrten in der Antike zu den Tempeln der verschiedenen Gottheiten gehörten zu den ersten Reisen, die dem heutigen Begriff des Reisens sehr nahe kommen. Der antike Mensch reiste zu den Olympischen Spielen genau so wie zu den „Brot und Spielen“ oder den Wagenrennen im *Circus Maximus*. Ein gut ausgebautes Straßennetz im gesamten römischen Reich mit entsprechenden Einkehrmöglichkeiten erleichterte das Reisen über eine größere Strecke und einen längeren Zeitraum.

Die nach dem Verfall des römischen Reiches einsetzenden Völkerwanderungen entsprechen im Grunde ebenfalls der Definition des (Ver)Reisens, wenn auch aus anderer Motivation heraus. Durch die fortschreitende Christianisierung im begin-
nenden Mittelalter entstand eine neue Reisewelle in Europa. Pilgerfahrten zu bestimmten Wallfahrtsorten, wie z.B. Santiago de Compostela, wurden auf speziellen Wegen, z.B. dem Jakobsweg, organisiert und können heute noch genutzt werden.

Einhergehend mit den Pilgerwegen entstanden Handelszentren, so dass nicht nur Pilger, sondern auch Geschäftsleute unterwegs waren; dies auch vermehrt auf den Meeren der Welt. Einer der bekanntesten Reisenden des ausgehenden Mittelalters war Marco Polo, der, nach eigenen Angaben, auf dem Landweg nach China reiste.

Auch Reisen zum Zwecke der Bildung waren bereits Usus. Diese Bildungsreisen waren jedoch finanziell gut gestellten Schichten der Gesellschaft, wie dem Adel, vorbehalten.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Reisen professioneller, bequemer und vielschichtiger. Mit dem Reisen entwickelte sich eine eigene Branche, der Tourismus. Lohnenswerte Ziele, wie z.B. die Alpen oder die Meeresstrände Europas wurden etabliert. Vorreiter dieses massentauglichen Reisens war Thomas Cook. Er gründete 1845 in Leicester, England das erste Reisebüro, nachdem er ein paar Jahre zuvor, die erste touristische Gruppen-
reise organisiert hatte. Damit gilt Thomas Cook als der Erfinder der Pauschalreise, die sich in wesentlichen Punkten von der bis dahin üblichen Individualreise unterscheidet. Diese um sich greifende Reiselust wiederum aktivierte andere Geschäftsfelder, wie z.B. das Verlagswesen, welches Reisehandbücher heraus-
gab, die dem Reisenden wichtige Informationen zur Reisevorbe-
reitung geben konnten.

Reisen im 20. Jahrhundert war nicht mehr nur das Privileg von Wohlhabenden. Zwar war der einfache Arbeiter von dieser Begünstigung vorerst ausgeschlossen, jedoch setzte sich Ende des 19. Jahrhunderts die *Gruppe der Naturfreunde* dafür ein, dass die Arbeiter sich zumindest an Sonn- und Feiertagen von ihrem, oft bis zu fünfzehn Stunden andauernden Arbeitstag sechsmal die Woche, erholen konnten. Das Erstarken der Gewerkschaften führte dazu, dass die Arbeiter sich einen kurzen Jahresurlaub erstritten, der jedoch bei weitem nicht ausreichte, um längere Reisen zu unternehmen.

Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts gewährten die Nationalsozialisten den Arbeiter einen sechs- bis zwölftägigen Jahresurlaub, um diese als Wähler für sich zu gewinnen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten setzten sie eine riesige Reisewelle durch die Organisation „Kraft durch Freude“ in Gang. Damit wurde die Freizeit der deutschen Bevölkerung nicht nur organisiert, sondern gleichgeschaltet und diese Organisation der größte Reiseveranstalter des Dritten Reiches. Der „Koloss von Prora“, in dem bis zu 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen sollten, wurde wegen des beginnenden zweiten Weltkrieges nicht fertig gestellt, und ist heute noch beredtes stummes Beispiel dieses Gigantismus.

Ebenfalls politisch motiviert war das staatliche Angebot des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) in der DDR. Durch die subventionierten Urlaubsreisen sollte die Haltung des Bürgers zur DDR gestärkt werden. Die FDGB-Ferienheime erfreuten sich großer Beliebtheit, da sie in Urlaubsgebiete, wie z.B. Rügen, Usedom und die sächsische Schweiz, führten.

Eine andere Entwicklung nahm der Tourismus in der Bundesre-
publik. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung und das Anstei-
gen der Realeinkommen seit den 60iger Jahren, wuchs der Glaube an den „Wohlstand für alle“. Dies wurde unterstützt durch äußerst günstige Reiseangebote von z.B. Neckermann und Quelle, die ihre Kosten durch billige Hotelhochbauten im Ausland sehr niedrig hielten. Damit entstand ein riesiger Tourismusmarkt, der immer neue Bedürfnisse weckte und wecken musste.

Auch der Gesetzgeber trug dieser Entwicklung Rechnung, in dem er mit dem Bundesurlaubsgesetz die Voraussetzungen schuf, damit jeder Arbeitnehmer Anspruch auf eine bestimmte Anzahl von Urlaubstagen im Jahr hat.

Durch die zunehmende Urbanisierung und den damit einherge-
henden Stressfaktoren für den Menschen, bekam der Urlaub, respektive Jahresurlaub, immer mehr den Fetisch eines Ventils, welches dienlich ist, um aus diesem Stress auszubrechen. Dabei wird mit fortschreitender Entwicklung und Automatisierung des Prototyps *Urlaubsreise* gerne vergessen, dass dieser selbst mittlerweile einen hohen Grad an Stress bietet.

Viel wichtiger erscheint der Autorin die metaphorische Komponente des Reisens zu sein. Die Reise zu sich selbst als Wandlungsprozess im Leben des Menschen, welches das Formen der Persönlichkeit als Ziel hat. Denn egal, wie weit und wie lange der Mensch reist; letzten Endes nimmt der Mensch sich selbst mit seinen Unzulänglichkeiten mit. Von daher denkt die Autorin, wird der Urlaub als solches weitestgehend überbewertet.

„Der Tourismus, ersonnen, um seine Anhänger von der Gesell-
schaft zu erlösen, nahm sie auf die Reise mit. Von den Gesichtern ihrer Nachbarn lasen die Teilnehmer fortan ab, was zu vergessen ihre Absicht war. In dem, was mitfuhr, spiegelte sich, was man zurückgelassen hatte. Der Tourist ist seither das Spiegelbild der Gesellschaft, von der er sich abstößt.“

(Hans Magnus Enzensberger)
(Anm. der Red.: Die von der Autorin verwendeten Quellen sind in der Gruppe *Konferenzraum* hinterlegt.)









Lyrik: Der Sommer ist nun endlich da


von Ulf Heimann




Nach all den vielen kalten Tagen,
die voller Grau und Regen waren,
ist nun der Sommer endlich da.

Die Sonne scheint schon in der Frühe,
sie gibt sich wirklich große Mühe,
ein Sonnenbrand ist ziemlich nah.

Übertreibt nicht das Sonnenbaden,
denn all zu viel wird immer Schaden,
und sicherlich wird es schmerzen.

Braun in der Sonne sollt ihr werden,
ohne Verbrennung und Beschwerden,
das wünsch’ ich aus tiefsten Herzen.




Lyrik: Sommergefühle


von Anja Ollmert




Flirrende Hitze über dem Asphalt
Eisverkäufer – fahrradfahrend
und kalte Türme bauend
aus Stracciatella und Pistazie
Dahinter wartende Kundschaft –
die Abkühlung ersehnend
Träges Bienengesumm in der Luft

Kreischende Kinder in weißschäumender Gischt
Abgetriebene Schwimmreifen und vergessenes Spielzeug
Burgen aus Sand –
trutzig bewehrt mit Landesfähnchen und Muschelsammlung
Auf den Dünen sich wiegendes Gras – ganz ohne Lufthauch – wie von selbst
Leere Sonnenliegen in der Frühe – besetzt von buntem Frottee –
auf den Okkupator harrend
Gierige Möwen über Picknickdecken und Abfallbehältern
Streunende Hunde – Streicheleinheiten suchend
Sonnenschirme in blau, rot und gelb – stets kombiniert mit weiß
Strandkörbe als Heimersatz und Sonnencremeflecken auf Polstern
Trocknende Bikinis und Badehosen auf großen Steinen am Strand
Oben und unten ohne, was besser verhüllt bliebe

Campingplätze – das Urlaubsterrain eingezäunt wie Fort Knox
In langen Schlangen wartende Autos, die Insassen mit überhitzten roten Köpfen

Eine Schnecke, träge über das Pflaster gleitend,
den Salatgeruch wohl schon erahnend
Blumenpracht mit wippenden Köpfen auf zarten Stängeln
Verdorrte Wiese – durstig und erwartungsvoll den Regen erhoffend
Gewitterluft – elektrisierend in allen Grauschattierungen der Farbpalette

Maler am Straßenrand –
junge Mädchen mit starren Gesichtern in Kohle skizzierend
Marktstände – dicke Frauen in Kitteln davor und dahinter und
Berge von Kohlköpfen, Artischocken, Bohnen und Gemüse aller Art
Südlich enge Straßen – Bettler, die Chancen auf Kleingeld witternd, hocken dort
Kurze Röcke und Hosen mit weißen Tennissocken in Sandalen

Alte Schlager -
auf zerkratzten Gitarren von Straßenmusikanten gescheppert und intoniert
Den Ghettoblaster mit 2 x 60 Watt auf der Schulter – Bässe statt Herzschlag
Bauarbeiter im Unterhemd auf dem Gerüst – den Kurzberockten hinterherpfeifend
Zwischendurch ein durstiger Schluck aus der Bierflasche
Fußball im Sekundentakt an die Hauswand gekickt
Das leise Plopp von Federbällen auf Badmintonschlägern im Park

Grillkohlenduft aus Garten und Balkon –
den Rauch dem Nachbarn großzügig geschenkt
schwitzende Bratwurstpelle - manchmal verbrannt
Einsame Menschen mit Gehstöcken auf Parkbänken
Die Taubenschar fütternd mit dem Brot vom Vortag
Radfahrer sich fröhlich den Weg freiklingelnd auf Fußwegen

Noch in den Nächten offene Fenster und Ventilatoren auf vollen Touren
Lagerfeuer nicht wegen der Kälte sondern der Gemütlichkeit
Daran sitzt schwitzend die Pfadfindergruppe und singt „Old lang syn“
Durch Häuserschluchten ziehende Halbwüchsige, die Zigarette zwischen den Finger


Späte Nachtschatten, sich über alles legend, was der Sonne ausgesetzt war
Aufgehender Vollmond und zirpende Grillen, vom Julitag singend
Glühwürmchenleuchten erstaunt Kinderaugen,
die in der Hitze der Nacht schlafsuchend am Fenster stehen
Und noch ein letztes Sommerlied der Nachtigall,
Weit tragend durch die Vogelkehle hinausgeschleudert.


Fast ein Märchen: Eine alte Zigarrenkiste


von Ulf Heimann



Der kleine Thomas war in den großen Ferien wieder einmal zu Besuch bei seiner Oma. Hier fühlte er sich immer sehr wohl, denn sie konnte so schöne Märchen und Geschichten erzählen. Am liebsten hielt er sich auf dem Dachboden auf. Hier kam er sich immer wie ein großer Schatzsucher vor. In den alten Schränken, die hier standen, fand er viele Bücher, die er förmlich verschlang.

Eines Tages musste die Oma dringend in die Stadt. Sie musste dort etwas Wichtiges erledigen. Und so sprach sie zu ihrem Enkel: „Thomas ich muss dich heute einmal alleine lassen. Du bist ja schon ein großer Junge. Ich muss in die Stadt, um dort etwas zu erledigen. Mach bitte keine Dummheiten. Lass keine Fremden ins Haus. Wenn du Hunger hast, in der Speisekammer steht ein großer Pudding und Kuchen für dich.“ „Oma, du kannst dich auf mich verlassen. Auf den Pudding und den Kuchen freue ich mich schon. Ich werde dann auf den Boden gehen und mir wieder ein Buch zum Lesen nehmen. Du kannst beruhigt fahren ich werde nichts anstellen. Du weißt ja, was ich verspreche, das halte ich auch. “ Beide nahmen sich in die Arme und drückten sich. Thomas winkte seiner Oma noch zu und begab sich dann auf den Boden. Im Schrank suchte er nach einem neuen Buch, was er lesen wollte. Doch er fand kein geeignetes und so nahm er sich vor, den Boden etwas genauer zu erforschen. Ganz hinten in einer Ecke entdeckte er eine alte verstaubte Kommode mit ein paar Schubfächern. Seine Neugier trieb ihn dahin. Er zog eine Schublade auf und fand in ihr eine sehr alte Zigarrenkiste, die er heraus nahm. Das Etikett auf ihr war noch lesbar. Er schüttelte sie und bemerkte, dass in ihr irgendetwas darin liegen musste. Sehr vorsichtig öffnete er den Deckel und wunderte sich über den Inhalt. Was er fand war ein alter leerer Tabaksbeutel mit zwei unleserlichen Buchstaben, die einmal aufgestickt wurden, eine alte Schachtel Hölzer und ein Pfeifenkopf aus Porzellan. Thomas überlegte. Warum hebt man nur so altes Zeug auf? Wem gehörte dieser Kram in dieser alten Zigarrenkiste? Ob Oma etwas darüber weiß? Ich muss sie unbedingt fragen? Hoffentlich bleibt sie nicht zu lange weg. Thomas grübelte und grübelte. Es half alles nichts, er kam nicht drauf.

Plötzlich meldete sich der Hunger bei ihm. Er begab sich nach unten und verspeiste den Pudding, den seine Oma für ihn gemacht hatte. Nach dem Essen begab sich Thomas wieder zurück auf dem Boden, nahm sich ein Buch und begann es zu lesen. Ohne es zu bemerken, schlief er dabei ein und begann zu träumen.

„Endlich hat uns jemand gefunden. Es wurde auch höchste Zeit. Schaut einmal, wie ich abgenommen habe. Ich bin bis auf ein paar alte Tabakskrümel leer. So abgemagert wie ich bin, macht mein Leben keinen Spaß mehr. Ich hoffe mich füllt bald wieder jemand.“ Darauf meldete sich die Hölzchenschachtel: „Nicht nur dir ist es in der langen Zeit schlecht gegangen. Auch mir geht es nicht gut. Früher wurde ich so oft gebraucht und heute liege ich nur noch hier in dieser alten Zigarrenkiste. Nur noch drei Hölzer sind in mir. Ich fühle mich so schwach.“ „Ach hört mir doch bloß auf mit eurer Nörgelei. Was soll ich dazu sagen? Wie ihr seht, fehlt von mir die Hälfte. Von mir ist nur der Pfeifenkopf übrig geblieben. Wie oft hat in mir der Tabak aus deinem Beutel gequalmt? Wie oft hat ein Hölzchen von dir ihn entzündet? Wir waren doch damals ein gutes Trio. Einer war damals für den anderen da. Ohne Einen von uns konnte doch der Andere nicht existieren.“ „ Ja, wie Recht du hast“, sagte der Tabaksbeutel. „Ich kann euch auch nur zustim-
men“, meinte die Hölzchenschachtel, „wir waren früher Freunde und sind es auch noch heute.“

„Ich bin zurück mein Junge. Bist du auf dem Boden?“ Thomas schreckte hoch. „Ich komme runter Oma.“ Erst jetzt bemerkte er, dass es inzwischen dunkel geworden war, dass er geschlafen und geträumt hatte. Nach dem Abendessen erzählte Thomas seiner Oma, was er während ihrer Abwesenheit oben auf dem Boden erlebte. Er holte die alte Zigarrenkiste herunter und zeigte ihr den Inhalt. „Herr Gott, das ist ja die Zigarrenkiste von meinem Opa, deinen Uropa. Der war ein leidenschaftlicher Pfeifenraucher. Sein alter Tabaksbeutel ist ja auch noch da. Die Buchstaben habe ich damals selbst eingestickt. Ich glaube ich war damals 13 Jahre alt. Über dieses Geschenk hatte er sich so gefreut. Nachdem mein Opa gestorben war, erhielt dein Opa, mein Mann, diese Kiste mit ihrem Inhalt. Auch dein Opa hat sehr gerne geraucht. Als dann die Pfeife zerbrach, hörte er auf mit dem Rauchen, denn er wollte keine andere Pfeife mehr. Und so gelangte sie auf dem Boden, geriet dort in Vergessenheit. Du hast sie wieder entdeckt und mir damit eine große Freude bereitet. Es ist und bleibt ein Andenken, an meinen Opa und auch an meinen Mann. Thomas drückte seine Oma und beide waren glücklich.


Feuilleton: Auf der Suche nach dem Sommerloch


von Anja Ollmert



Ein Blick aus dem Fenster am Morgen reicht aus, um es mir wieder ins Gedächtnis zu rufen: Der Sommer 2012 hat sich – wie viele seiner Vorgänger – schon vor seinem kalendarischen Geburts-
tag am 21. Juni leise aus dem Staub oder durch die tiefen Pfützen auf laut platschenden Sohlen davongemacht.

Wie so oft sind Klimaforscher und Meteorologen einig, dass es sich um ein hausgemachtes Problem handelt, vom Menschen verursacht und seinen Kühen, die den Ausstoß an Methan nicht aus eigenem Willen verhindern können. Die hingegen erfreuen sich vermutlich an dem frischen grünen Gras, das aus Rindersicht in heißen Sommern oft ziemlich schlapp daherkommen mag, und jetzt so saftig die Wiesen füllt, dass sich das Wiederkäuen lohnt.

Was aber ist mit den Sonnenhungrigen, die einmal mehr leer ausgehen im mitteleuropäischen Sommer? Die wandeln unter Regenschirmen und bevölkern die Innenräume der Strandcafés deutscher Urlaubspromenaden, Taschentücher vor den Schnupfennasen, gequält von der allgegenwärtigen Sommer-
grippe. Und kein Sommer ist in Sicht.

Ich glaube, ich ahne langsam, wohin der Sommer verschwunden ist. Er ist in ein tiefes und unüberwindliches Sommerloch gefallen. Eines, das Sie sich wie die schwarzen Löcher der Physik vorstellen dürfen, deren Sinn und Ursprung ich zugegebenermaßen selbst nie verstanden habe. In ihrer Tiefe und Unerklärlichkeit aber gleichen sie dem alljährlich wiederkehrenden Sommerloch. Wir kennen es aus dem Fernsehen. Das zeigt ungezählte Wieder-
holungen schon bei der Erstausstrahlung nicht sehenswerter Sendungen. Daran erkennen wir, dass wir uns der Jahresmitte nähern. Eine Programmzeitschrift ist in dieser Phase unnötiges Zubehör, denn die Sender werfen sich den Wiederholungsball zu und wir Zuschauer müssen das ausbaden. Dazwischen senden sie beliebte Ballsportarten in Turnierform oder Beiträge unter fünf bunten Ringen, die zumindest die sportbegeisterte Bevölkerung bei Laune halten. Ein ähnliches Phänomen liefern uns täglich Tageszeitungen und Magazine. Was diese in den Monaten von Juni bis August servieren, verschwände besser in obengenan-
ntem und zu diesem Zweck herzlich willkommenem Loch. Der gequälte Leser hegt am morgendlichen Frühstückstisch den wenig frommen Wunsch, dass sich die Erde auftun möge, um die versammelte Journaille mitsamt ihren nichtssagenden Texten zu verschlingen.

Meine persönliche Abneigung gilt dem politischen Sommerloch. In diesem Jahr, angesichts junger Frauen, die sich der immer spezieller werdenden Ausbildung der staatlich geprüften Erzieherin widmen – zu deren Voraussetzungen in unserem Bundesland mittlerweile der Nachweis des Fachabiturs gehört – wundere ich mich über den neuesten politischen Streich: Die Liste der von Herrn Schlecker künstlich produzierten Arbeitslosen soll minimiert werden, indem man mit ihnen die Lücken in den Reihen der Erzieherinnen füllt, die eine weitere politische Entscheidung erst gebracht hat. Welche gestandene Frau will sich in diesen Ausbildungsgang zwängen, wenn sie bisher halbtags ein paar nötige Kröten zur Haushaltskasse dazu verdient hat? Wäre sie diesen Weg nicht längst aus eigenem Antrieb gegangen, wenn man ihr die Möglichkeit geboten hätte? Ich wünschte mir, dass dieser Vorschlag wieder in demselben Loch verschwindet, aus dem er gekrochen ist. Ich halte ihn für eine Frechheit gegenüber beiden zuvor benannten Parteien und ein klassisches Exempel für all die nicht gestopften Löcher in den Köpfen unserer Regie-
rungsbänkler.

Die Sonnenölvorkommen der Supermärkte und die Kleiderständer voller Sonnengarderobe haben sich nicht minimiert, die deutschen Spritpreise leider auch nicht. Wer also der Sonne hinterherfahren will, den kommt der Hunger nach Wärme teuer zu stehen, zumindest wenn er die Verfolgungsjagd im Auto starten will. Und die wiederum reißt ein weiteres Sommerloch in die persönlichen finanziellen Ressourcen, die meistens – passend zu den Eurolöchern aller Mitgliedsstaaten des EU-Wirtschaftsraums – nicht allzu großzügig bemessen sind. Grund genug, für den Jahresurlaub einen Kredit aufzunehmen, dessen Begleichung ein weiteres Jahr lang winzige, aber nicht weniger störende Löcher im familiären Finanzhaushalt bildet. Der Staat macht es schließlich genau so: Er leiht sich was vom einen und zahlt es an den anderen zurück. Und irgendwie wird das Loch dabei immer größer, es tut sich nur an anderer Stelle auf.

Sympathisch sind mir nur die Löcher im Sand eines Meeressau-
mes, hinterlassen von winzigen Wattwürmern. Das, was sie bei ihrer täglichen Reise fressen, scheiden sie als Häufchen wieder aus, die in ihrer Form ihrem Verursacher gleichen und sich so leicht identifizieren und zuordnen lassen. Schneller als mancher Mist, der auf anderen Haufen wächst. Die sandigen Hinterlassen-
schaften lösen sich mit der nächsten Flut in Wohlgefallen auf, ebenso wie die Löcher, in denen die unsichtbaren Bewohner verschwinden, bis zur darauffolgenden Ebbe.

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Was sonst noch geschah



Update ACTA: ACTA ade?


ein Resümee von soka.amy84



Die Zeit verging. Es wurde Sommer und die Stimmen gegen das Abkommen wurden weniger und leiser. Wie bei so vielen Themen interessierten sich die „objektiven“ Medien nicht mehr dafür. Warum auch? Die Öffentlichkeit ist doch sowieso schon genervt von diesem leidlichen Thema. Bevor dies hier allerdings in eine Mediendiskussion übergeht, bleiben wir doch beim eigentlichen Kernpunkt dieses Artikels.
ACTA...

Na, wisst ihr noch? Diese Sache mit den Urheberrechten, der eventuellen Gefahr für unsere Grundrechte? Die großen Proteste, Demonstrationen und Aktionen, die in vielen Städten stattfanden? Die ganzen Politiker, die auf einmal großes Interesse an potenziellen Wählern zeigten?

Verblieben sind wir mit der Option, dass sich das EU-Parlament noch entscheiden müsse. Für viele war es jedoch schon klar, denn immerhin hatten sich immer mehr Länder dagegen geäußert und den Vertrag nicht unterschrieben. Am Mittwoch, den 4. Juli, wurde nun eine Entscheidung getroffen. ACTA wird es so nicht geben.

Bevor wir allerdings jetzt alle in Jubel ausbrechen, muss ich euch ein bisschen das Triumph-Gefühl schmälern. Ja, ACTA ist erstmal vom Tisch, aber ob es so bleibt?

Tatsache ist, dass immer noch viel geändert werden muss, und damit meine ich nicht nur, dass das Urheberrechtsgesetz in der derzeitigen Fassung unbedingt überarbeitet werden muss. Es bedeutet, dass nach wie vor ein großes Problem die Produkt-
piraterie ist. Das war die Sache mit der billigen und nicht getesteten Elektronik oder was noch schlimmer ist, kopierte Medikamente.

Aber kommen wir wieder zurück. ACTA stellte nicht nur für Online-User ein Problem dar, auch Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen machten sich große Sorgen. Sie befürchteten, dass durch so ein Abkommen, besonders in armen Ländern, auch Generika (Bezeichnung für die Kopie eines Medikaments, dass jedoch die gleiche Wirkung hat, aber erheblich günstiger ist) kaum noch Chancen hätten.

Wie sieht es also jetzt aus? Wie geht es weiter?

Eins ist sicher. Es soll nie wieder so eine Diskussion stattfinden. Ein Abkommen darf nicht hinter verschlossenen Türen verhandelt werden. Wichtig ist ein offenes Gespräch mit den unterschied-
lichsten Vertretern. Ein Vorschlag gab es auch, dass ACTA nicht grundsätzlich negativ ist, jedoch die Urheberrechtsfrage aus dem Vertrag herausgenommen werden sollte. Klingt eigentlich ganz gut, oder? Allerdings ist eine blinde Diskussion zu diesem Thema auch nicht das Wahre.

Wir, die wir hier auf dieser Plattform unsere Texte veröffentlichen, sollten uns auch damit beschäftigen. Was wollen wir eigentlich? Wie muss ein Urheberrecht aussehen, dass uns, Schreiberlinge wirklich schützt? Vielleicht sollten wir uns darüber Gedanken machen.

ACTA ist fürs Erste weg und was kommt danach? Ein neues Abkommen? Ein neuer Vertrag? Nur weil es momentan um manche Themen ruhig ist, sollte man sie nicht aus den Augen verlieren.

Freut euch über das Ergebnis, aber bleibt skeptisch!


Die Mogelpackung


von Ulf Heimann



Im TV wurde über sie berichtet,
dort konnte man es seh’n,
Wie man mit der Verpackung,
an der Preisschraube kann dreh’n.

Groß und bunt sieht so manche aus,
doch wenn man sie öffnet,
mehr wie fünf Stück,
bekommt man nicht heraus.

Früher war die Packung kleiner,
sieben Stück waren drin,
der Preis ist aber der Gleiche,
so dass ich glaube, ich spinn’.

Das ist doch Beschiss,
man haut uns übers Ohr.
Man zahlt prozentual mehr,
mehr als wie immer zu vor.

Man zieht aus der Tasche,
unser schwer verdientes Geld,
um noch mehr Profit zu scheffeln,
was ist bloß los in dieser Welt?


***



Das (vorerst) Letzte


Kurzreport im Twitter-Format



Deutsche Olympioniken gehen baden STOP Schwimmer holen keine Medaille STOP Ruderin geht auf Kuschelkurs mit Nazis. Brot und Spiele halt ...

co gnies.retniw



***




Memory


Fortsetzungs-Story Teil 8



Petra und Philipp gingen wieder nach zu den anderen Kindern vor der Eisdiele. Tom sagte: „Voneinander lernen. Die Generationen haben sich bestimmt so vieles Wichtige zu sagen. Aber man erfährt es fast nie. Immer bleibt man meistens unter seines-
gleichen. Dieselben Ansichten, dieselben Hoffnungen. Sind wir so konsenssüchtig? Wenn einer eine andere Meinung hat oder sich für etwas anderes interessiert - das verschreckt uns. Immer suchen wir ähnliche Interessen; Ähnlichkeiten; In jeder Kontakt-
anzeige wird betont, wie weltoffen man sei und aufgeschlossen. In Wirklichkeit suchen wir immer nur Kopien von uns selbst. Nicht zu weit entfernt von meinem Interessenskreis. Und am Ende des Lebens beschweren wir uns, dass unser Leben so langweilig war. So ereignisarm. Kaum Veränderung. Zu viel tägliches Einerlei. Das ist doch gerade das, was wir all die Jahre gesucht haben: dasselbe. Ich werde ab jetzt das andere suchen: die andere Meinung, und ich werde mich jetzt viel öfter bewusst unterhalten mit alten Menschen, mit jungen Menschen. Nicht immer nur meine Generation. Ich habe damals so viel profitiert von den Gesprä-
chen mit Gregor Parmenides. Ich war so stolz, dass dieser erfahrene, gelehrte Mann sich mit mir unterhalten hat. Ganz seriös, als sei ich ein kompetenter Gesprächspartner – mit fünf Jahren. – Wer hat ihn erschossen? Ich muss das unbedingt herausfinden. Ich glaube, ich würde die Täter wiedererkennen. Mag sein, dass meine Entschlossenheit mich jetzt täuscht, aber ich will es versuchen.“ Franzi sagte: „Ich habe die ganze Zeit im Internet gesucht nach Gregor Parmenides. Hier ist mein Bericht: Der Mann war genial. Zig Patente angemeldet. Gleich drei Professuren; der hat auch im Ausland unterrichtet: in USA, in Japan. Tja, der Mord an Gregor wurde tatsächlich nie aufgeklärt.“ Vroni fragte: „War er verheiratet?“ „Ja, zweimal verheiratet. Und zweimal geschieden. Die Wissenschaft ist eine zeitraubende Geliebte. Er hat wohl zu viel Zeit mit ihr verbracht. Das mögen Ehefrauen nicht.“ Keine Kinder?“ „Doch. Eine Tochter und einen Sohn: Sarah und Patrick.“ Tom sagte: „Kein Wunder, dass die Kinder heutzutage so schlau sind. Das Internet stillt jeden Wissensdurst. Das ist eine Oase in der Bildungswüste. Denn der übliche Unterrichtsstil ist so langweilig. Du musst das lernen, was vorgesehen ist. Das, was in den Lehrplänen drin steht. Im Internet kannst Du ganz nach Deinen eigenen Interessen lernen. Wenn Dich gerade etwas interessiert, schaust Du die Antwort Dir an im Internet. Frag Mister Internet, das ist der Super-Mega-Alles-
wisser. Die ideale Ergänzung für unsere Mini-Datenbank, unser Gehirn.“ Franzi klappte ihr Notebook zu. „Suchen wir die Täter. Verlieren wir keine Zeit. Die sind schon 20 Jahre lang auf freiem Fuß. Die schnappen wir uns.“ Vroni sagte: „Ich bin Miss Marple. Aber ich bin schlanker. Ich bin doch mit dabei in Eurem Team?“ Tom sagte: „Miss Marple, es ist mir eine Ehre.“ „Nenn mich Vroni. Stellst Du mich auch Deinem Großvater Anton vor?“ „Eine gute Idee. Wir wohnen knapp eine Autostunde von hier entfernt. Wir sollten uns den Tatort ansehen. Vielleicht fällt mir dort noch mehr ein von früher.“ Julie sagte: „Wenn ihr wollt, komme ich auch mit. Ich könnte Dich am Tatort in Hypnose versetzen. Oder zumindest in eine leichte Trance.“ Tobias sagte: „Julie, ich bin sehr dafür, dass Du mitkommst. Wenn wir den Fall geklärt haben, dann segeln wir zusammen mit den Katamaranen und den Surfbrettern hier am See, ja? Ich brauche unbedingt meinen Urlaub und Deine Nähe.“ Die eine Frau im Bikini sagte: „Wollt Ihr einen Mord aufklären? Meine Freundin und ich wir haben ein Detektivbüro. Wir sind sehr engagiert. Aber keiner engagiert uns. Na ja, ein paar Aufträge haben wir schon erledigt. Aber das waren kleine Fische. Wir suchen die große Herausforderung für unseren Blondinen-Scharf-
sinn. Detektivbüro B & B: Bianca und Britta. Ich habe leider keine Visitenkarten bei mir. Passen nicht in den Bikini.“ Britta sagte: „Wir können sämtliche Kampfkünste. Außer Karate und Boxen. Eigentlich können wir nur ein bisschen Judo. Ich schreibe Euch schnell unsere Internetadresse auf. Falls Ihr nicht weiter wisst, dann nutzt unsere Profi-Erfahrung. Stundenlanges Observieren können wir im Schlaf. Nein, wir bleiben selbstverständlich hellwach im Dienste unserer Auftraggeber und beobachten rund um die Uhr die langweiligsten Typen. Eigentlich ist Detektivin ein megalangweiliger Beruf. Wir werden wohl umsatteln. Wir haben in Florida eine Detektivausbildung mitgemacht. Sieben Monate lang. Drei Monate davon waren wir aber am Strand. Oder noch mehr.“ Tom sagte: „Ich habe Eure Webseite aufgerufen. Ihr testet auch die Treue von Ehemännern steht hier. Ja, hört sich interessant an Euer Angebot. Wenn wir jemanden beobachten müssen, oder wenn wir Hilfe brauchen, melde ich mich bei Euch. Wenn Ihr dann nicht gerade unterwegs seid, um Ehemännern Hoffnungen zu machen auf den besten Seitensprung ihres Lebens.“ Bianca sagte: „Ich bin völlig desillusioniert. Ich werde niemals heiraten. Männer sind so einfach vom rechten Pfad abzubringen. Ein Blick, eine Berührung – und schon wieder wäre eine Ehe beinahe vernichtet. Aber nur beinahe. Unser Service ist wie ein Warn-
schuss vor den Bug. Kein Volltreffer. Wir wollen niemanden versenken. Es sei denn, der Mann gefällt uns. Nein, im Ernst, wir haben schon fünf solcher Aufträge gehabt. Und fünfmal haben wir eine Ehe stabilisiert und gefestigt. Edel sind wir, hilfreich und gut. Denn das unterscheidet uns von allen echten Ehebrecherinnen, die da so unterwegs sind.“ Franzi sagte: „Das interessiert mich. Testet mal meinen Vater. Aber sagt meiner Mutter nichts davon. Ihr bekommt den Auftrag von mir. Er fährt verdächtig oft weg. Geschäftlich. Das will ich genau wissen. Hier ist meine Handy-
nummer.“ Katharina sagte zu Simon: „Ist das hier eine Zweigstelle vom Arbeitsamt? Getarnt als Eisdiele?“ Julie fragte Tobias: „Fährst Du gerne Motorrad? Da draußen steht meine Enduro.“ „Ein Motorrad fürs Gelände. Wir zwei abseits der üblichen Straßen, unterwegs auf abwegigen Wegen. Hört sich verwegen an. Hast Du einen zweiten Helm?“ „Verwegen, aber sicherheitsbewusst. Sind das die modernen Männer-Helden? Ich dachte Männer leben kürzer, weil sie so unbedacht mutig sind. Willst Du etwa die Statistiken durcheinanderbringen?“ Tom sagte: „Okay; Franzi und Vroni, Ihr könnt bei mir im Jeep mitfahren. Ich habe auch schon einen Tatverdächtigen.“ Vroni sagte: „Die Frage nach seinem Alibi könnte kniffelig werden. Wo waren Sie am Dienstag vor 20 Jahren? Wie wollen wir ihn überführen?“ „Wir sammeln erst mal Informationen. Und diskret. Womöglich ist der gute Mann ganz unschuldig. Und mein Unterbewusstsein hat mir einen falschen Namen genannt. Eine Verwechslung. Buchstabendreher. Wunschdenken.“ Julie sagte: „Ja, trau, schau wem – das gilt auch für das Unterbewusstsein. Es ist wie beim Goldwaschen am Yukon. Es ist nicht alles Gold, was der Unterbewusstseins-Strom mit sich führt. Und manches Goldstück erkennt man nicht gleich. Das Bewusstsein ist der Goldsucher. Aussortieren, suchen, sorgfältig schauen, was wirklich wertvoll ist.“ Franzi sagte: „Meinst Du, wir sind abends wieder hier? Ich würde mich freuen, wenn Ihr auch auf meine Party kommt.“ Tom sagte: „Das schaffen wir. Ich wollte eigentlich nur Himbeertorte essen. Wie das Leben so spielt. Machen wir unser Spiel. Ich will, dass es für die Täter endlich heißt: Nichts geht mehr.“

Fortsetzung im nächsten BRIX Magazin

© Phil Humor


Epilog - von Kurt S. Tory







Toll, bin noch ein Newbie-Kater und darf bereits den Epilog niederkritzeln. Hatte erst verstanden, Katalog. Na ja, vielleicht gewinne ich demnächst eines dieser Cat Nova Tablets - dann geht das alles viel schneller und ich bekomme keinen Krampf in der Pfote. Captain Kitty - die soll mal bei mir vorbeischauen - zumindest dann, wenn sie sich sicher ist, ob sie nun eine Katzendame ist. Scheint ja sehr populär zu sein, die Kitty. Mir widmet keiner einen Wettbewerb. Muss fleißig arbeiten an meinem Renommee. Dann werde ich vielleicht sogar Kater der Woche. Habe aber bislang erst ein Herz. Meines. Wobei das auch nicht ganz sicher ist - bin nicht vom Leben gezeichnet, sondern von Jen June Equal - und ob Zeichner daran denken, nicht nur das Oberflächliche darzustellen, sondern auch meinen tollen Charakter und mein gutes Herz erkennbar zu machen - ach darüber könnte ich eine Kurzgeschichte schreiben. Das ist meine Passion - und mein Name: Kurt S. Tory - Kurzgeschichten aus meiner Feder, ob die mich bei BRIX als Journalisten mitmachen lassen? Immerhin könnte ich vierpfötig tippen - könnte ich als einen eBook Ratgeber verfassen und dann komme ich zu den Amazonen oder war das der Amazonas? Habe schon Didgeridoo gekauft - tolle Themen in der Kurzschichten Gruppe. Produziere aber momentan Katzenmusik.

Bis dann
Euer Kurt S. Tory
PS: Danke für den Beistand von Phil Humor


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Texte: co DAS BRIX-TEAM Ausgabe 2012/08/A08
Lektorat: Signe - Gnies.Retniw
Tag der Veröffentlichung: 15.08.2012

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