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BRIX Vielseitigkeits-Wettbewerb
Literatur-Athleten im Fünfkampf
1. Runde => Drabble
2. Runde => Gedicht
3. Runde => fröhliche Kurzgeschichte
4. Runde => spannende Kurzgeschichte
5. Runde => historische Kurzgeschichte
Wir veröffentlichen Eure Beiträge anonymisiert
in einer BRIX Sonderausgabe
. Bei dem Buch-Kommentar könnt Ihr dann Eure drei Favoriten nennen. Und vielleicht eine Begründung.
Jeder Teilnehmer sammelt auf diese Art Punkte – und wer nach 5 Runden am meisten Punkte hat, ist Gesamt-Sieger.
Der Sieger-Text jeder Runde wird dann im regulären BRIX Magazin veröffentlicht – und auch ein Interview mit dem Autor.
Die BRIX Redaktion spendiert dem Gesamt-Sieger einen Amazon-Gutschein von 20 EUR
. Allerdings muss er dafür Kindle eBooks kaufen von BookRix-Autoren. :-)
Thema für die erste Runde – also das Drabble – ist: Freundschaft
Werbung ist nicht erlaubt. Abstimmungsberechtigt: Wer seit mindestens einem Monat bei BX angemeldet ist.
Teilnehmer können auch voten - aber natürlich nicht für sich selber.
Ihr könnt Eure Beiträge an den BRIX Account senden: brix.das.magazin
http://www.bookrix.de/-brix.das.magazin
Los geht's mit der ersten Runde: 15 Drabbles
erwarten Euch hier - zum Thema Freundschaft
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Bis zum 25.5.2012 - 23:59 Uhr
- kann abgestimmt werden.
Viel Spaß beim Lesen und bei der Teilnahme wünscht Euch Phil Humor im Namen des BRIX-Teams.
Beitrag 1
Vertrauen
Freitags gehe ich mit meiner besten Freundin Clara ins Kino. Denken unsere Männer. Die Filme schaue ich allein. Clara nennt das Freundschaftsdienst. Ihr Mann ist der beste Freund von meinem Mann. Ich muss diesen Lug und Betrug beenden. Mein schlechtes Gewissen plagt mich unerträglich. Clara wird mir nie verzeihen. Was soll ich tun?
Ich rufe sie an. Jetzt! Sofort! Mein Herz rast. Wieso meldet sich ihr Mann? Heute ist doch Dienstag. Mein Mann hat ihn doch zum Fußball abgeholt. Was sagt er da?
"Clara ist bei ihrer Mutter. Ich muss dir was anvertrauen. Dein Mann bat mich um einen Freundschaftsdienst."
Beitrag 2
Ein selten schönes Gefühl
Plötzlich steht sie mit aufforderndem Blick vor mir. Ohne sie wahrzunehmen, umschlich sie mich bereits seit geraumer Zeit. Ich werde neugierig.
Sie will mehr. Soll ich es zulassen?
Offenheit erobert ihr Lächeln. Unfähig, mich ihrem Reiz zu entziehen, beobachte ich sie vorsichtig. Ihr Werben schmeichelt mir. Soll ich mich öffnen?
Sie tut es. Bedingungslos, aber nicht tabulos. Leidenschaftlich, aber nicht hemmungslos. Ich wage es.
Da umarmt sie mich, schmiegt sich an mein Herz. Sanft, nicht besitzergreifend. Könnte mehr daraus werden?
Mit treuem Blick küsst sie mich wie eine Muse. Sie schmeckt mir!
Leise flüstert sie ihren Namen: Sie heißt "Freundschaft".
Beitrag 3
Freundschaft
Ich verfluche mich, für seinen Tod verantwortlich zu sein.
Er war doch immer für mich da!
Tränen rinnen meine Wangen hinab.
Wieso nur???
Er ist weg; fort, für immer.
Ich bin die Mörderin.
Dabei habe ich ihm doch alles erzählen könne. Er war so sympathisch; hat mir aufmerksam zugehört, ist mir nie ins Wort gefallen. Ich konnte ihm vertrauen.
Wie sehr hatte ich ihn doch geschätzt!
Er war so treu und liebenswert gewesen.
Und ich, ich hatte mich nicht beherrschen können.
Ich hatte ihn umgebracht.
Ich war ein schrecklicher Mensch.
Und das mit meinem besten Freund.
Mein saftig rotes Gummibärchen.
Beitrag 4
Ein besonderer Freund
Lange ist es her, als ich ihn das erste Mal sah,
er blieb mir treu über alle Jahr.
Ein Freund, wie ich ihn nie wieder fand,
wanderte er mit mir durchs ganze Land.
Er war nicht groß, doch auch nicht klein.
Vor allem, gehörte er mir allein.
Nie musste ich ihn jemals teilen,
nie einem anderen Freund verleihen.
Stets hörte er nur auf mich,
auch widersprach er mir noch nicht.
Streckt mir nie die Zunge raus
und schickte mich nie aus dem Haus.
Fast dreißig Jahre blieb er bei mir,
was glaubst du wohl, von wem spreche ich hier?
Teddybär
Beitrag 5
Kindergartenfreunde
Nach zwei Jahren Funkstille steht er vor mir. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. "Du hast dich nie gemeldet!", werfe ich ihm vor. Er nickt nur stumm. "Ich habe so oft versucht, dich zu erreichen", sage ich und schlage die Hände dramatisch zum Himmel. Wieder keine Antwort. "Nur, weil deine Freundin ein Problem mit mir hat!?", fahre ich fort. "Sie kennt mich nicht einmal!" "Warum bist du eigentlich hier?", will ich dann wissen. "Sie hat Schluss gemacht." Ohne ein weiteres Wort nehme ich ihn in den Arm. Er ist mein bester Freund, ich bin für ihn da.
Beitrag 6
Eine ungewöhnliche Freundschaft …
Mordlüsternd blitzte das Augenpaar hervor. Dann hörte man ein Quieken und Fauchen. Im Todeskampf wandte sich die kleine weiße Gestalt in diesem überdimensional großen Maul.
Kurz darauf hing die Maus leblos im Maul der Katze.
Mit ihrer Beute spazierte sie in die Küche und schaute ihr Frauchen mit treuen Augen an. "Ah, du hast wieder eine gefangen. Dafür stelle ich dir gleich ein Schälchen Milch hin."
Die Katze schnurrte und verschwand im Flur. Dort legte sie die Maus auf den Boden. Diese sprang auf und grinste. "Bis nachher, ich hebe dir wieder Milch auf", zwinkerte die Katze der Maus zu.
Beitrag 7
Zu zweit ist man weniger allein
Lisa war ein Mädchen, still und ruhig und niemand war ihr Freund.
Von allen ausgelacht blieb sie oft alleine. Hatte niemanden, mit dem sie Geheimnisse teilen oder reden konnte. Warum denn nur? Fragte sie sich oft.
Sie war doch ganz normal, so wie andere. Nase, Mund und Ohren fehlten nicht.
Und dennoch sagten alle, sie sei anders. Doch dann kam eine Neue an die Schule.
Corinna war genau wie Lisa. Genau wie alle anderen und dennoch anders, wie jeder sagte. Lisa traute sich und sprach sie an. Sagte ihr, sie sei nicht allein. Sie wurden Freunde, waren nie mehr allein.
Beitrag 8
Laura und Mia
Sie waren beste Freundinnen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein konnten.
Sie teilten einfach alles. Gemeinsam machten sie den Schritt ins Erwachsenenleben.
Nie gab es böse Worte. Ihre Einigkeit war grenzenlos. Da lernte Laura einen "Wahnsinnsmann" kennen. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl, etwas für sich allein haben zu wollen. Und sie versteckte ihn vor Mia. Aber auch Mia hatte einen tollen Mann kennengelernt. Sie verschwieg ihn ebenso. So lebte jede mit ihrem Geheimnis, darauf bedacht, sich nicht zu verraten.
Benno genoss sein Leben mit diesen beiden unterschiedlichen Frauen. Montags traf er Mia, dienstags Laura, mittwochs Mia.
Beitrag 9
Freunde
Seit einigen Jahren lebe ich alleine in meinem Haus in der Vorstadt. Aber oft habe ich Gäste. Jeden Freitagabend biete ich ihnen kulinarische und literarische Genüsse. Unter meinen Gästen gibt es auch zwei Freunde, Peter und Walter, die ich von Kindheit her kenne. Bei schönem Wetter kommen sie manchmal schon am Freitag Nachmittag. Unsere Anschauungen ähneln sich. Wir liegen gern zu dritt auf der Hollywoodschaukel im Garten zwischen blühenden Rosen, die Beine hoch, schmauchen Zigaretten, lesen Nietzsche und reden uns die Köpfe heiß. Intellektuelle Zündelei. Sieht der Nachbar Rauch aufsteigen, hält er den Gartenschlauch über den Zaun und löscht uns.
Beitrag 10
Die Polizei - Dein Freund und Helfer
Er sitzt im Verhörraum der Kripo.
PHK Stutenkötter und POK Schlammdübel gesellen sich zu ihm. Ihnen ist ihr Vorhaben anzusehen, den "böser-Bulle-guter-Bulle-Trick" zu spielen.
Böser Bulle: "Juwelier Strassstein klagt Sie des Diebstahls hochwertiger Schmuckstücke an. Was sagen Sie dazu?"
"Aber das war doch ein Versehen."
Guter Bulle: "Erklären Sie uns, wie es dazu kam."
"Das war so: Seit Wochen versuche ich, der Welt größte Kaugummiblase zu produzieren. Und wo gelingt mir das? Beim Juwelier. Ausgerechnet! Konnte ich ahnen, dass Diamantketten an dem Ballon haften blieben, als ich zum Fotoatelier laufen wollte, um einen Bildbeweis für das Guinness-Buch machen zu lassen?"
Beitrag 11
Beste Freunde
Nicolas Chamfort: "Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen."
Martin und Marie waren schon im Sandkasten unzertrennlich und in der Schule die besten Freunde. Marie besuchte an der Uni Vorlesungen, nur um Martin sehen zu können. Sie hatte sich in ihn verliebt.
Am Morgen nach der Graduiertenfeier sprang Marie aus Liebeskummer vom Balkon ihrer Studentenwohnung in den Tod.
War sie es, die die Freundschaft nicht richtig erkannte oder lag es daran, dass er die Liebe nicht fühlte?
Nachdem sie miteinander im Bett waren, servierte Martin Marie mit den Worten ab: "Lass uns Freunde bleiben!"
Beitrag 12
Eintausend Wörter
Eintausend Wörter über das Meer.
Jahre des Schweigens. Ein Kinn ist gewachsen.
Deine Mutter steht jeden Donnerstag drei Uhr auf dem Balkon, ohne mich zu bemerken. Meine Tochter hat Dich vergessen.
Ich rede mit dem Friseur im Spiegel.
Spanien hat Dich verschluckt. Berlin lässt mir keine Zeit zu trauern.
Ich kämpfe mit meinem Schatten, schenke Deiner Mutter einen Strauß Rosen.
Eintausend Wörter bei einem Telefonat. Als hätte man erst gestern gefrühstückt, so viel zu erzählen. Deine Stimme verzerrt, doch vertraut. Ich sehe die schwarzen Haare, von denen du sagst, dass sie jetzt blond wären und spüre den Frieden aus Kindertagen.
Beitrag 13
Vor dem letzten Zug
Du stehst vor mir und lächelst mich an. Ich bin so froh, dass ich dich habe. An deiner Seite entfliehe ich dem Treiben dieser Welt; Konkurrenz und Falschheit wohin ich blicke, doch wenn ich dich sehe, schöpfe ich wieder Hoffnung auf ein Leben.
Wir beide sind nicht wie Bonny und Clyde, auch wenn ich dich schon ewig kenne. Ich brauche dich, du jedoch bist nicht auf Vorteil aus. Für jeden bist du da. Ganz gleich ob Banker, Lehrer oder Penner, ja selbst die Jugendlichen vergessen durch dich ihre Sorgen.
Du rettest uns über jeden Tag hinweg.
Auf dich, mein Freund.
Beitrag 14
Schwäbische Ansichten
"Ich glaube, dass ich mich von Dieter trennen muss!" Anna zuckte resignierend mit den Schultern und schaute hilfesuchend zu Inge.
Inge blieb abrupt stehen: "Was? Du willst Dich von Dieter trennen? Ihr seid doch erst ein Jahr zusammen und es sah doch alles danach aus, als würde es toll zwischen Euch klappen. Was, um Himmelswillen ist denn passiert?"
"Es ist eben nichts passiert, der macht nichts, gar nichts, das ist ja das Schlimme!"
"Nichts? Na und? Eine gute Freundschaft ist doch auch was wert, oder?"
"Ja, aber ich brauche keine Freundschaft mit einem Faultier, ich will, dass mein Freund schafft!"
Beitrag 15
Freunde
"Einst vor langer Zeit, als Worte wie auch Taten noch Bedeutung hatten, nicht nur Klang waren, nicht allein Schall und Rauch, lebten Mensch und Tier in Frieden zusammen.
Kinder durften einfach Kinder sein Die Erwachsen hielten zusammen, unterstützten, schützten sich. Niemand verletzte den anderen aus Bösartigkeit. Man wertschätzte sich. Alle waren gut Freund miteinander."
"Nein, Freunde waren das nicht!", mischte sich ein Mädchen ein. "Freunde wollen, dass man weint! Papi hat eine fremde Frau geküsst und Tina hat das gesehen. Meiner Mami erzählt. Die weinte ganz doll. Aber Tina sagte nur: "Dazu sind Freunde da. Die Wahrheit zu sagen. Immer!"
Freundschaft belebt
Tag der Veröffentlichung: 10.05.2012
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