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Inhaltsübersicht
--> anklickbar
Editorial --> Seite 08
*BRIX*NEWS*BRIX* --> Seite 11
Magazin Programm Vorschau --> Seite 12
BookRix-Themen
--> Seite 15
BookRix-News --> Seite 15
SUPP-O-O-O-RT --> Seite 18
Ausfallerscheinungen --> Seite 24
Vom Suchen und Finden, Teil 3 --> Seite 26
BRIX-ler des Monats: Yolana --> Seite 30
BRIX-Talk mit Newbie: Supermaxi2011 --> Seite 36
BRIX fragt BX: Vivian Tan Ai Hua --> Seite 42
Zwischen Winter und Frühling --> Seite 64
Frühlingserwachen --> Seite 66
Die Erlkönigin --> Seite 68
CLAUDIA --> Seite 70
Die Würde --> Seite 74
Wiener Opernball --> Seite 76
Winter adé? --> Seite 82
Hauptrubrik: Karneval
--> Seite 84
Isch han noch kein Kaart! --> Seite 84
Hexentanz --> Seite 89
Karneval feiern, ist hart --> Seite 96
Venedig und der Karneval --> Seite 98
Funkenfeuer --> Seite 102
Fortsetzungs-Story "Memory" --> Seite 105
Stein-Horoskop Februar --> Seite 112
Karnevals Bühne - Epilog --> Seite 116
Karnevals Kalender --> Seite 118
Beteiligte Autoren --> Seite 120
Das Vermächtnis der Heimat
Kaum haben wir etliche Schreckensereignisse des Jahres 2011 hinter uns gelassen und den Silvesterkater mehr oder weniger besiegt oder gepflegt, hat uns auch schon der Alltag wieder im Griff. Wir gehen zur Arbeit (oder auch nicht) und hoffen auf bessere Zeiten. Der eine oder andere von uns mag auch Glücksmomente hinter sich lassen und diese liebevoll in seinem Herzschatzkästlein verwahren, um Anlauf zu nehmen für die vielfältigen Aufgaben des Jahres 2012. Die Fünfte Jahreszeit naht, die Stimmung steigt, die Zünfte der Narretei kramen rund um die Welt ihre Rezepte aus; um die Bürger der Heimat mit spaßigem Einheitsbrei zu bekochen. Mitunter wird man auf die eine oder andere Spaßbremse stoßen, die sich jeglichem Anflug von Kostümierungswünschen und künstlichem Lachzwang entzieht, sich jedoch gern dem legalisierten Besäufnis hingibt. Es wird vermutlich wieder geprügelt und randaliert, jedoch auch geflirtet – schließlich ist im Faschingsmonat Februar ja auch Valentinstag.
Und wie es so ist mit Traditionen, Bräuchen und Ritualen: Der Hintergrund ist dem Großteil der Masse egal und dient nur als Mittel zum Zweck. Doch schaut man genauer hin, erzählt uns jede Maskerade eine Geschichte, die mehr oder weniger nichts mit Spaß zu tun hat. Der Fasching entspringt den Ängsten der Menschheit, der Armut, dem Aberglauben und dem Wunsch, die Kälte des Winters zu vertreiben. Traditionell wird das Stadtbild an bestimmten Hochtagen von Narrenzünften beherrscht, die sich oftmals liebevoll das ganze Jahr auf ihren Auftritt vorbereiten. Man stößt auf alte Handwerkszünfte, auf Prinzessinnen und Prinzen, Hexen und sonstige seltsame Gestalten, Vampire, Piraten, Werwölfe, Raubkatzen und was es sonst alles gibt.
Im Hinterland von Deutschland werden die Masken und Kostüme für die Umzüge noch von Hand hergestellt, es wird geschnitzt, gestickt, gesäumt und verbrämt, was das Zeug hält. Doch das Augenmerk der Medien wird nicht auf die langwierigen Vorbereitungen und dem Organisationsaufwand der Zünfte liegen, sondern allein auf dem Ergebnis. Die wahren Geschichten der Vergangenheit werden indessen nur von den maskierten Teilnehmern erzählt: Mithilfe ihrer Kostüme.
Liebe Leserinnen und Leser von BRIX: Seid wachsam und hört ihnen zu, denn Traditionen sind auch ein Vermächtnis – weiter gegeben von Generation zu Generation, von Epoche zu Epoche. Der Karneval ist sozusagen die letzte Bastion, wenn alles fällt. Nur durch uns bleibt Brauchtum lebendig und bietet ein bisschen Abwechslung von den Wirren des Lebens.
Dies ist das Vermächtnis unserer Heimat.
Im Namen des BRIX – Teams grüßt
Sina Katzlach
*NEWS*BRIX*NEWS*
Interview mit Sir Brixelot:
Für die vergangene Ausgabe von unserem Magazin konnte die Journalistin Klarissa gewonnen werden. Sie war für uns im Außendienst tätig und interviewte Sir Brixelot. Da ist unserer Kollegin Klarissa ein journalistisch besonders großer Wurf gelungen, denn Sir Brixelot gibt selten beziehungsweise gar keine Interviews. Er spukt viel lieber mit seinen Sprüchen durch unser Magazin.
Musik von kariokariologiker:
Das zweite Interview wurde mit bezaubernder Musik von kariokariologiker untermalt. Einmal mehr zeigt auch dieses kleine Stück Karios Liebe zur Musik. Das Stück selbst heißt dann auch „Liebelei“. Kario komponierte dieses Stück und spielte selbst die Gitarre und die Trompete.
An dieser Stelle: Vielen Dank, lieber Kario!
Junge Autoren:
In dieser Ausgabe kommen neben den „alten Hasen“ auch wieder junge Autoren zu Wort. Unsere jüngste Autorin *gedichteengel* ist zwölf Jahre alt und liebt es, Gedichte zu schreiben. Eine weitere junge Autorin *valahia*, sie ist fünfzehn Jahre alt, führt in diesem Magazin das Interview mit dem Newbie *supermaxi2011*. Über die Zusammenarbeit mit unseren jungen Autoren freut sich das Redaktionsteam besonders.
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Hall of Fame:
Unser jüngstes Redaktionsmitglied *perfekt.* alias ~Jen June~ ist in ihrer unendlichen Kreativität nicht zu stoppen und kreierte die *Hall of fame*, in der den bisherigen *BRIX-lern des Monats* (lieschen.mueller, homo.nemetiensis, sundown und Yolana) augenzwinkernd entsprechender Respekt gezollt wird.
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Weitere Programm-Vorschau:
Diese Ausgabe entführt unsere geneigten Leser in den Karneval. Unsere Autorinnen *Sina Katzlach.* und *soka.amy84* berichten über alte regionale Bräuche und über venezianische Masken; und *Kariokariologiker* steuerte „eine äscht kölsche“ Text bei.
Vom alljährlich stattfindenden Wiener Opernball berichtet in ihrer Reportage *eva.haring.kappel*. Ein nachdenkliches Pendant zu dieser Narretei gibt unsere Autorin *moonlook* in ihrem Text über die Würde des Menschen als Menschenrecht.
Die Autoren *datore*, *soka.amy84* und *gedichteengel* entführen uns mit ihren Impressionen in die Zwischenzeit Winter-Frühling. Zum Valentinstag hat der Autor *katerlisator* wieder in seine berühmte Satire-Kiste gegriffen.
„BRIX“ möchte Sprachrohr für diejenigen sein, die unermüdlich für diese Gemeinschaft eintreten, für ein hohes Niveau beim Schreiben und Kommentieren kämpfen. In der Rubrik *BRIX-ler des Monats* werden monatlich Autoren vorgestellt, die diese Voraussetzungen erfüllen. In dieser Ausgabe stellt sich die Moderatorin der Gruppe *L K W – Lesen, Kommentieren, Werben* Yolana vor. Besonders hörenswert im beigefügten Hörbuch ist ein Querschnitt der Musik von der A Cappella - Gruppe *poptales*, der Yolana als Musikerin angehört.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei unserem Autorenteam und meinen Redaktionskollegen bedanken, die mit ihrem Enthusiasmus, ihrem Ideenreichtum und ihrem Know-How das Magazin zu dem gemacht haben, was es ist. ... Liebe Leser, euch erwartet wieder ein vielseitiges Magazin, in dem es sich lohnt zu stöbern zu blättern, um nachzudenken oder einfach zu lachen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Signe alias gnies.retniw
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*BX*NEWS*BX*
Wettbewerbe:
Im Dezember wurde in der *Kurzgeschichten*
-Gruppe ein Wettbewerb mit dem Thema: *Heimweh* durchgeführt. Den ersten Platz mit den meisten Punkten belegte Calysta mit ihrer Kurzgeschichte „Das Licht der fernen Heimat“. Den zweiten Platz erzielte PhilHumor mit „SpacetourSoon“ und den dritten Platz nahm Achatvenus mit dem Wettbewerbsbeitrag „Sehnsucht“ ein.
Die Gruppe *Biographisches*
führte ihren Dezemberwettbewerb mit dem zur Jahreszeit passenden Thema: *Weihnacht* durch. Hier wurden enya2853 mit „Weiß das Christkind, dass ich hier bin?“, gittarina mit „Unvergessliche Weihnachten...“ und avena.fatua mit „Weihnachten ohne Dich“ auf das Siegertreppchen gehoben.
In der Gruppe *Poesie*
gab es auf Grund des Server-Ausfalles reichlich Verwirrung bei der Siegerehrung. Perdita hatte sich aufgrund der gravierenden technischen Probleme in den Startnummern vertan. Jedoch löste sie dieses nicht durch sie entstandene Problem mit einer salomonischen Entscheidung und versicherte: „Lemmy, dein Beitrag kommt als kleiner Trost … auch in das Gewinnerbuch…“ Die endgültige korrekte Wertung mit dem Thema *Zukunft* lautete also: der erste Platz an lacrime mit „Seine Zukunft, seine Sterne“, der zweite Platz für A. Bolte mit „Zukunft“ und der dritte Platz an Enya K mit „Vielleicht“.
Serverausfall
Im Dezember hatten die Nutzer immer wieder mit dem Server-
ausfall von BokkRix zu kämpfen. Da hieß es, geduldig sein, Ruhe bewahren und hoffen auf bessere Zeiten. Die scheinen mittler-
weile wieder eingekehrt zu sein. Und das BX-Team gab sich redlich Mühe, den vielen (zum Teil angenervten) Fragen der User im bx-support-Forum Rede und Antwort zu stehen.
Ebook-Verkauf gestartet
In der Gruppe *ebooks auf bookrix verkaufen* erhält der am Verkauf seiner Bücher interessierte Autor viele Hinweise, Informationen, aber auch Hilfestellung. Die Moderation wird u.a. von *bookrix* und *bx.support* geführt. Die im Konferenzraum hinterlegten Links führen zu dieser Gruppe. Eine Übersicht aller bereits zum Verkauf angebotenen Bücher und deren Autoren wäre sehr hilfreich und könnte den Überblick erleichtern.
Kritik den Kritikern
Da gibt es doch tatsächlich auf BookRix Autoren, die sich immer wieder als Kommentatoren bzw. Kritiker versuchen. Das sollte in der Tat aufhören. Denn wie kann es sein, dass Texte, die mühevoll (am Küchentisch) entstanden sind, von einem (dahergelaufenen) Autoren zerfetzt werden (dürfen)? Dem muss Einhalt geboten werden! Und zu Recht wehren sich die kommentierten Autoren, indem sie beispielsweise ellenlange Kommentare, die kein gutes Haar am vorliegenden Werk lassen, mit der Taste *delete* bestrafen, oder die Kommentatoren per PN, wahlweise auch öffentlich, beleidigen oder unterschwellig bedrohen.
Deshalb die Empfehlung: Dieses Kritisieren und Kommentieren muss hier endlich ein Ende haben. Sonst ist der Burgfriede am Ende noch gefährdet.
Ein guter Vorschlag von Yolana lautete im BX - Forum: Die beiden Optionen *Herzchen vergeben* und *Kommentare zulassen* zu trennen, dahingehend, dass bei der Bucherstellung bereits vom Autoren festgelegt werden kann, ob er nur Herzchen, nur Kommentare oder Herzchen und Kommentare wünscht.
Nun, viele Wege führen nach Rom. Und die Autorin dieses Textes vermutet, dass einige Autoren weiterhin ihren Anspruch an Literatur kundtun werden (wollen). Und das wird wohl nicht zu verhindern sein… Übrigens: weder Herzchen noch Kommentar zu diesem Text erwünscht… ;-) ... co gnies.retniw
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SUPP-O-O-O-RT:
Für viele BookRix-WeihnachtsWettbewerbsAutoren dringendst benötigt. - Möglicherweise sogar psychischer Support!
Kommentar von Dschauli:
: zu einem der Siegertexte beim BX-Wehnachtswettbewerb.
Dieses Gedicht erreichte den zweiten Platz:
“Weihnachtsengel
Wenn tausend Engel bei dir sind,
möchte ich nur ein einzger sein,
will für dich da sein,
dich beschützen,
in dunkler Nacht dein Lichtlein sein
Du bist mein blonder Lieblingsengel,
deshalb will ich heute Nacht,
für diese Stunden
deiner sein
und Weihnachtsträume für dich stehln"
Diese Autoren stehen nämlich selbst jetzt noch unter dem Schock, den der 2. Preis für Jennifer Volker "JBD" bei ihnen ausgelöst hat.
Die Schockursache verfügt über das folgende Gesicht:
http://www.bookrix.de/_title-de-jennifer-volkers-weihnachtsengel
Die Autorin hat da irgendeinen nach eigenem Geständnis abgestandenen Beitrag zum Wettbewerb beigesteuert, zu dessen Lektüre sie "niemanden zwingen" will.
Über das inhaltliche Manko hinaus das folgende:
Covertitel und Buchtitel (S. 3) voneinander abweichend. Aber: Ihr gutes Recht auf BookRix! Vielleicht geschah das sogar mit der Ambition, für sich persönlich ein für alle mal zu ermitteln:
Wie schlecht muß man sein, um einen BookRix-Wettbewerb gewinnen zu können?
Wenn dem so gewesen sein sollte, wird sich JBD nun möglicher-
weise sogar ins Fäustchen lachen. Experiment voll gelungen: Die eigene Anhängerschaft verhohnepipelt und den Wettbewerb gewonnen. Der absolute satirische Erfolg mit dem gewissen massenpsychologischen Etwas!
Daß Jennifer Volker (JBD) das Ergebnis des Wettbewerbes beschädigt haben dürfte, auch das könnte sodann in ihrer Intention gelegen haben.
BookRix scheint mit dem Ergebnis dieses Wettbewerbs auch kein Problem zu haben. BookRix geht es bei diesen ordinären Pokalwettbewerben offenbar nur um "Quote" und nicht um Beitragsqualität.
Legt aber BookRix nicht auch darauf Wert, die breite Öffent-
lichkeit zu beeindrucken? Das gelingt nur teilweise. Bildzeitung und FACEBOOK haben das aber einfach besser drauf. Gegenüber einer anspruchsvollen Öffentlichkeit, der Qualitätspresse und dem QualitätsUser schießt sich BookRix hingegen zunehmend ins "Off".
Schon der Klappentext des o. a. Buches ist unter aller Kanone, da bereits das zweite Wort einen Bedeutungsfehler enthält. Was die Zeichenkombination " <3 <3 " bedeuten soll, vermag sich allenfalls den Eingeweihten einer gewissen Prekärszene zu erschließen.
Die Autorin weiß eben, wen sie auf welchem Niveau wie zu bedienen hat,
um entsprechend punkten zu können.
Zur Qualität des Wettbewerbes kommentierte Wettbewerbs-
autorin xchristinax am 06.01.2012 das Folgende:
"Beim Lesen dieser Zeilen
musste ich wahrlich weinen
...
Denn diese hundertzweinundzwanzig Pokale,
sicher nur aus Mitleid gegeben waren sie alle
Dies Gedicht hat nun erreicht den zweiten Platz
für fünf Minuten Mühe, auf die Schnelle, Ratzfatz
Oh Schande über diese Leserschaft
weil ihr nicht mehr wert ist wofür man ordentlich schafft
Ehrlichkeit wird beim Wettbewerb verdrängt
Pokale und hundert Euro werden für Nichts verschenkt
Die Devise lautet werben, werben, werben
und die Qualität soll langsam aussterben
Denn hat man genug Freunde auf dem Profil
schafft man ohne Fleiß jedes unerreichbare Ziel ..."
Das ist uns alles nichts Neues. Aber die darin enthaltene Wertung bringt das Inhaltliche dieses "Buches" auf den Punkt:
Ein "Nichts". Der Franzose würde sagen: Quantité négligeable.
Die Aufregung - der "psychische Schock" (die soeben erwähnte Wettbewerberin mußte sogar weinen.) - um diese Schreibwett-
bewerbe ist bezeichnenderweise bei denjenigen Wettbewerbern immer am größten, die ihre qualifizierten Beiträge immer wieder ins Rennen schicken und es nicht wahrhaben wollen, daß ihr Buch von Mal zu Mal einem größeren Bewertungsdesaster unterzogen wird.
Diese oder jene AutorIn nimmt aber vermutlich am nächsten Wettbewerb bereits wieder teil, um sich solchermaßen erneut die Finger zu verbrennen.
Der folgende Beitrag:
http://www.bookrix.de/_title-de-anja-kujawski-nullprozentwahrscheinlichkeit
erreichte übrigens: DEN ABSOLUT LETZTEN PLATZ
Kein Herz, kein Pokal, 12 Klicks und kein Kommi
versuchte den so ziemlich verunglückten (weil widersprüchlich formulierten) BookRix-Wettbewerbsbedingungen auch thematisch relativ gut zu entsprechen und hätte dem zu vergebenden zweiten Platz kaum Schande eingebracht.
co Dschauli
Kommentar von Signe
zu dem "Zweitplatzierten"-Buch lautet:
Die Hoffnung der Autorin, ... dass es gefallen könne, hat sich bei mir nicht erfüllt.
Nun bin ich über das Community-Forum auf dein Gedicht, dass bei einem Wettbewerb den zweiten Platz gewann, aufmerksam geworden.
Und lese, es gab einhundert Euro dafür! Dazu herzlichen Glückwunsch!
Da scheint mir reichlich Potential vorhanden zu sein, mit wenig Aufwand einen guten Preis zu erzielen. Das ist ja auch ein Talent, welches nicht unterschätzt werden sollte. Meine Glaskugel sagt dir eine tolle Karriere in Politik und Wirtschaft voraus.
Und Recht hast du: man sollte seine Talente gezielt einsetzen!
Herzlich gnies.retniw
Kommentar von Moonlook:
Neugierig hierher geschaut, weil ich wissen wollte, wer denn nun ... Ganz ehrlich; dieses Werk mag möglicherweise in seiner Art süß sein, aber den zweiten Platz rechtfertigt es keinesfalls! Hier sehe ich andere deutlich davor!
Ja, es ist die Mehrheit der Community, die gedankenlos darauf anspringt und fleissig beherzt hat, warum auch immer. Gratulation ... moonlook
AUSFALLERSCHEINUNGEN
Hopse – hopse – click und such …
Was ist los mit meinem Buch?
Wollt es grade hier einstellen,
doch ich erkenn nur hohe Schwellen.
Schwarzes Cover, leere Seiten
sich vor meinem Aug ausbreiten…
Und ein User schreibt gleich noch:
„Wunderbar – dies schwarze Loch!
Hast du wirklich whow!!! gemacht,
hast zu Tränen mich gebracht …“
Da schien es jemand nicht zu schnallen,
dass Meister nie vom Himmel fallen.
BookRix dagegen sagt: „Welch Pech,
bei uns war plötzlich alles wech!
Ihr müsst, bitt schön, noch etwas warten,
dann könnt ihr irgendwann mal starten!“
Moral des neuen Schreck´s Geschicht:
Ärg´re die von BookRix nicht.
Es ging nur schwer in meinen Schädel,
ich sprach zu mir: „Hör, altes Mädel,
erst haben sie die Sucht entfacht
und wundern sich, wenn´s bei uns kracht.“
Dieweil wir hier im Ausfall schwitzen,
die dort am läng´ren Hebel sitzen! © Tilken
Vom Suchen und Finden
Teil 3: Dialoge schreiben
Nachdem wir nun recherchiert haben und die ersten Charaktere grob ausgearbeitet wurden, sollte man sie jetzt aufeinander loslassen. Während eines Dialogs tritt der Erzähler in den Hintergrund. Er gibt lediglich Informationen über Gestik oder Mimik wider. Dialoge sind wichtig um eine Geschichte voran zu treiben, ihr mehr Tiefe zu geben und natürlich, weil reine Prosa auf Dauer langweilig ist. Klang und Rhythmus machen den Dialog aus, um ihn zu prüfen, kann man ihn einfach laut vorlesen. Jeder Protagonist hat eine andere Vorgeschichte und andere Verhaltensweisen, dazu gehört auch die Sprache.
- Kinder reden anders als Erwachsene:
einfache Worte, keine verschachtelten Sätze
- Jugendliche reden untereinander anders als mit ihren Eltern
oder Lehrern.
- Welches intellektuelle Niveau hat der Protagonist?
- Hat der Charakter einen Sprachfehler wie Stottern oder Lispeln?
- Hat er bestimmte sprachliche Eigenheiten wie Dialekt, Akzent
oder verwendet er bestimmte Wörter immer wieder?
Diese Eigenschaften kann man alle einfließen lassen, allerdings sollte man sie sparsam einsetzen. Ein ständig lispelnder Protagonist ist schwer zu lesen und jemand, der am liebsten schwäbisch oder platt spricht ist nur für eine bestimmte Leserschaft sinnvoll.
Direkter Dialog: Man kommt gleich zur Sache. Kann zwar sinnvoll sein, ist aber nicht sonderlich spannend.
Beispiel:
„Ich habe aus Versehen deinen eBook-Ordner gelöscht!“
„Nicht so schlimm!“
Indirekter Dialog: Das Ergebnis ist dasselbe nur der Weg ist etwas gewundener.
Beispiel:
„Liest du eigentlich lieber elektronisch oder gedruckt?“
„Am liebsten gedanklich, warum?“
„Magst du gedruckte Bücher lieber oder eBooks?“
„Du kennst meine Büchersammlung. Wieso?
„Tja, ich habe deinen eBook-Ordner gelöscht. Aus Versehen natürlich!“
„Ist nicht so schlimm.“
Passt die Dialog-Art immer an die Situation an. Achtet darauf die einzelnen Charaktere glaubwürdig sprechen zu lassen!
co. Soka.amy Zurück zum Inhaltsverzeichnis
BRIX-ler des Monats: Yolana
Diesen Monat fällt die Wahl auf Yolana. Diese Wahl ist wieder äußerst sorgsam getroffen worden im Team von „BRIX“, denn diese Autorin erfüllt einmal mehr die Kriterien für die Auswahl zum BRIX-ler des Monats. Yolana setzt sich unermüdlich, uneigen-
nützig und zum Wohle der Community ein. Ihr Kampf um gute Kommentare bleibt oft im Verborgenen und erreicht (manchmal) den, dessen Buch sie gelesen und ausführlich kommentiert hat. Sie ist bei BX Mitglied seit August 2009 und gründete die Gruppe *L K W – Lesen Kommentieren Werben* im November 2010. Auch wenn der Titel *BookRix-Legende* ein quasi von BX automatisch generierter ist, trägt Yolana diesen Titel zu Recht.
Ihre literarische Leidenschaft gilt „Fantasy“-Geschichten im weitesten Sinne und Yolana bezeichnet es selbst als ihr „Haupt-Schlachtfeld“. Ein weiteres Talent lebt sie seit 1994 in dem Chemnitzer Vocalensemble *poptales* aus. Dort arrangiert sie die Noten für den dargebotenen bunten A-cappella-Mix, leitet die Proben und bereichert diese Musik-Gruppe mit ihrem *Alt*.
Abschließend lässt sich dies noch sagen: Es ist gut, dass es Autoren wie Yolana auf BookRix gibt, denn sie machen BookRix zu dem, was es sein sollte: eine Gemeinschaft, in der ein vernünf-
tiges Nehmen und Geben selbstverständlich sein sollte. Dafür danken wir Yolana und hoffen, dass sie den *L K W* weiterhin steuern wird … co gnies. Retniw
Name: Yolana
Alter: 32 ---- Größe: 1,76 ----- Schuhgröße: 41
Beruf: Hörakustikerin
Berufung: Schreiben und A-cappella-Musik
Geboren und aufgewachsen bin ich in der dritten Hauptstadt Sachsens. Mein Bruder hat meine Wiege irgendwann so stark geschaukelt, dass ich rausgepurzelt bin, aber ich glaube, es hat keine bleibenden Schäden hinterlassen (und wenn, dann hab‘ ich nichts an ihnen auszusetzen). Etwas später sagte er dann, er würde mich heiraten, wenn er groß ist. Aber das hat er nie in die Tat umgesetzt. So hab‘ ich einen Schuldigen für die Tatsache, dass ich immer noch Single bin. Jedoch begleiten eine kleine, aber tolle Horde Freunde und zwei Katzen meinen Alltag.
1998 machte ich mein Abitur und begann eine Ausbildung zur Hörakustikerin – der Beruf, dem ich bis heute treu geblieben bin. Zwischenzeitlich wurde ich jedoch etwas abtrünnig und studierte Medienkommunikation, was mir äußerst interessante Erkennt-
nisse rund um Buchdruck und Typografie, aber auch um Werbung und Marketing einbrachte.
Ungefähr 1992 begann ich mit dem Singen – zuerst im Schulchor, dann in einer Musical-AG, dann in einem Schülerchor (ja, „Schulchor“ und „Schülerchor“ ist nicht dasselbe! *schmunzel*). Es entwickelte sich über viele Jahre eine absolute Leidenschaft in mir: Nämlich die zur A-cappella-Musik.
Ich betreibe das im (ziemlich klassischen) Universitätschor und in einem etwas extravaganten Ensemble, das sich speziell der Komponisten und Werke annimmt, die „man nicht immer und überall hört“ [gern genutzte Worte des Ensembleleiters]. Wer nun denkt „Ach, Chor! Pff… kenn‘ ich. Find ich langweilig“, der ist auf dem Holzweg. Spätestens mein eigenes Ensemble poptales hat so gar nichts mehr mit klassischem Chorgesang zu tun. Wir singen Rock, Pop und Jazz – moderne Musik in spritzigen Arrangements. Da kann von Filmmusiken, über George Gershwin bis hin zu Rammstein alles in einem Konzert erklingen.
Auf BX habe ich – so mein Eindruck – zwei verschiedene „Rufe“.
1.) Yolana, das ist die, die immer alle Bücher total zerreißt.
2.) Yolana, das ist die, die viele ausführliche und ehrliche Kritiken schreibt.
User, bei denen ich den ersten Ruf habe, sind scheinbar froh, wenn ich ihnen niemals über den Weg laufe. Die, die das Zweite über mich sagen, kommen oft ganz gezielt auf mich zu und fragen „Kannst du bitte auch mal bei mir?“ Nur, weil es diese User gibt, bin ich noch auf BX. Sonst wäre ich schon lange wieder weg. Das gegenseitige Rumschleimen „Dein Buch ist soooo toll!“ geht mir dermaßen auf die Nerven, dass ich schon sehr oft an Wutausbrü-
chen gelitten habe. Ich bin durchaus der Meinung, dass Lesen auch Geschmackssache ist. Jedoch sind simple Grundregeln in Sachen Rechtschreibung, Grammatik und Logik keine Ge-
schmackssache, sondern schlichtweg das Handwerkszeug des Autors, das es zu beherrschen gilt.
Mit dieser Einstellung kam ich zu BX. Und ich habe sie bis heute nicht zu Gunsten des Gelesen- und Beherzt-Werdens abgelegt. Ich kämpfe dafür, dass die User sich nicht nur Honig ums Maul schmieren mögen, sondern ehrlich zueinander sind. Wie mache ich das?
1.) Ich betreue die Gruppe LKW, in der man nur sein eigenes Buch vorstellen darf, wenn man das vorherige ordentlich kommentiert hat.
2.) Ich gebe selbst ausführliche, ehrliche Kritiken.
3.) Ich tue dies nicht versteckt in PNs, sondern unter den Büchern, damit auch Nachfolgende es lesen können. (Ich habe das Wunschdenken, dass jemand das liest und denkt „Ach stimmt. Mensch, so hab ich das noch gar nicht gesehen. Darauf sollte ich also auch mal achten.“ – Sehr idealistisch, ich weiß.)
4.) Ich spreche User gezielt an, die ständig spammen, etliche Herzen/Pokale einheimsen, aber qualitativ ein scheußliches Buch eingestellt haben, und versuche ihnen nahezulegen, dass ihr Erfolg leider absolut nichts über ihr Können aussagt.
Ich versuche dabei immer deutlich zu machen, dass ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe und nicht das Maß aller Dinge bin. Aber ich will ein wenig anstupsen, ein wenig aufrütteln, die Leute ein wenig „runter holen“ von den hohen Rössern, auf die sie von unkritischen Lesern gesetzt worden sind. Wäre doch scheiße, wenn sie voller Enthusiasmus wegen der tollen Resonanz auf BX ihr Buch zu Verlagen schicken und sich dann wundern, warum es keiner nimmt.
Im Hinblick auf die Veröffentlichung von gedruckten Büchern sagt BX, das Lektorat solle aus der BX-Userschaft kommen. Ich persönlich denke ja, wir könnten das schon lange haben – wenn nur alle beim Lesen mal die Augen aufmachen, das Hirn anschal-
ten und dem Autor ihre Erkenntnisse mitteilen würden!
Ich kämpfe für mehr Qualität auf BX. Bei drei von fünf Leuten mache ich mich damit unbeliebt. Dem vierten geht es vollkommen am Hintern vorbei. Aber der fünfte! Für DEN bin ich hier! ;)
co Yolana
BRIX-Talk mit einem Newbie
*KIDS bei BookRix:* supermaxi2011*
Das Interview mit "supermaxi2011" wird geführt von: Valahia
Ich habe in ein paar Gruppen rumgestöbert auf der Suche nach einem tollen Newbie für das Interview und bin dabei auf Max gestoßen. Er ist 15 Jahre alt. Ich habe mir seine Seite angeschaut und seine Bücher gelesen und war total begeistert. Seine Geschichten beinhalten so viele Gefühle und Gedanken, dass man richtig ins Nachdenken kommt. Denn eine seiner Geschichten ist so realitätsnah und erinnert mich an mein eigenes Leben. Ich wusste, dass er der perfekte Newbie für dieses Interview sein wird, fragte ihn, ob er Lust hätte, ein Interview für „BRIX - Das Magazin“ zu geben und das ist dabei rausgekommen ...
Interview mit Max
valahia:
Hallo Max! Darf ich für die Februar-Ausgabe von „BRIX – Das Magazin“ ein kleines Interview mit dir führen?
Max:
Ja, gerne!
valahia:
Als erstes: Was sollten unsere Leser unbedingt über dich wissen?
Max:
Eigentlich bin ich nur ein ganz normaler junger Autor, der es liebt zu schreiben. Ich interessiere mich auch für das Lesen, obwohl es schwer ist meinen Geschmack immer zu treffen. Außerdem achte ich meistens mit Adlersaugen auf Form und Ausdruck meiner Texte, da ich Alltagsworte, wie *machen*, *tun*, ..., nicht sehr mag. Deshalb setze ich meist seltene Wörter mit der gleichen Bedeutung ein, obwohl sich dadurch auch der eine oder andere Rechtschreibfehler einschummelt.
valahia:
Du bist seit Oktober 2011 bei BookRix dabei. Wie bist du auf BookRix gestoßen?
Max:
Ich stieß ganz zufällig darauf beim Surfen, denn ich suchte neben FanFiction eine Internetseite, wo ich meine eigene Ideen veröffentlichen kann. Seither bin ich eigentlich jeden Tag auf BookRix und entdecke immer mehr interessante Themen. Die Einfachheit, Bücher online zu stellen, gefällt mir und die hilfs-
bereiten User sind immer freundlich zu mir und geben Ratschläge.
valahia:
Wann hast du angefangen, Geschichten zu schreiben?
Max:
Es ist schwierig zu sagen. Ich weiß es gar nicht mehr so genau. Es könnte in der Grundschule begonnen haben, etwa in der 3. Klasse, aber vielleicht sogar früher. Ich mochte unsere Lehrerin sehr, deshalb schrieb ich ein Musical zu verschiedenen Musik-
stücken aus dem Radio und schenkte ihr den Entwurf. Ihr schien es gefallen zu haben, obwohl ich nicht wusste, ob sie es sich je richtig angeschaut hat; aber es hatte mir Spaß gemacht und ich schrieb weiter.
valahia:
Was interessiert dich außer dem Schreiben noch in deiner Freizeit?
Max:
Ich interessiere mich für das Theater. Ich bin sogar, seitdem ich auf dem Gymnasium bin, in der Theatergruppe und spielte schon in einigen Stücken mit, die sogar bei einigen Schauspiel-
wettbewerben unseres Landkreises einige Preise gewannen. Eigentlich mach ich es bloß aus Spaß an der Freude, denn ich glaub nicht, dass ich der perfekte Schauspieler bin. Im Moment hab ich sogar eine Hauptrolle im Schulmusical ergattert, obwohl der *strenge Physiklehrer* nicht die beliebteste Rolle ist.
valahia:
Was inspiriert dich?
Max:
Ganz klar - meine Umgebung. Die meisten Ideen kommen aus dem Alltag, z.B. durch die Medien. Ich sehe einen Film und denke in völlig andere Richtungen. Andere Figuren und andere Handlung. Am Ende entsteht eine völlig neue Idee. Einige Freunde schreiben sogar auch und helfen mir dabei neue Ideen zu sammeln. Kleine Schreibwettbewerbe untereinander steigern den Spaß und die Findung neuer Ideen. Meistens aber auch die Musik. Sie bringt mich in neue Welten oder entwickelt neue Figuren. Es gibt so viel Inspiration in der Welt, dass ich meistens die Hälfte vergesse, oder aber nie beende, da ich nie die Zeit habe alles aufzuschreiben. Meine Freunde sagen, dass meine Ideen immer gut sind, aber es an dem Aufschreiben scheitern.
valahia:
Dein Buch „Losers Like Me“ klingt nicht schmeichelhaft für dich, denn du behauptest in dem Titel ein Verlierer zu sein. Ist der Buchtitel die provokante Auseinandersetzung mit deinem Schulalltag?
Max:
„Loser Like Me“ ist eigentlich ein Song von *Glee*, der aber am Besten den Inhalt des Buches widerspiegelt. Es soll Interesse wecken und das Lesen beeinflussen. Das Buch ist eigentlich ein kleiner Ausschnitt aus meinen Leben, der das Mobbing unter-
einander zeigt, in Verbindung mit der Wiederaufbauung der Musik. Beim Mobbing selbst gibt es immer einen Verlierer, der durch das Lästern gestraft werden soll, da er anders ist. Dabei drückt der Text des Musikstücks etwas anderes aus. Der Text sagt, dass, wenn du dich weiter anstrengst, die Mobber irgendwann einmal die Loser sein werden. Hierbei ist "Mobbing" nur symbolisch gemeint.
valahia:
Welche Autoren liest du gerne?
Max:
Unterschiedliche. Ich achte eher auf die Bücher. Stephenie Meyer's Biss-Bücher gefielen mir überhaupt nicht, obwohl mich ihr Buch „Seelen“ so beeindruckte, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich lese aber sehr gern auch die Bücher von R.L. Stine. Ich entdeckte zum Beispiel einmal ein Buch, dass noch nicht auf Deutsch übersetzt wurde und ließ es aus Amerika importieren. Es hat mir gefallen es zu lesen und ich lese seine ganzen Reihen schon seit Jahren. Seit kurzen habe ich auch von Beth Revis den ersten Band der „Godspeed“-Trilogie gelesen und werde es weiterverfolgen.
valahia:
Gibt es etwas auf der Welt, was du gerne verändern möchtest?
Max:
Ich finde den Wunsch, etwas verändern zu wollen, unsinnig. Es gibt meistens immer so viele Folgen, die man abwägen muss, dass es am Ende nicht mehr der eigentlichen Sache dient. Ich würde nichts verändern wollen, da ich es nicht könnte, und wohl nicht die richtige Entscheidung treffen würde. Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht ein Pessimist, aber ein Pessimist ist nur ein Optimist mit Erfahrung.
valahia:
Machst du alle deine Trailer selbst?
Max:
Ja, ich gestalte sie selber. Ich liebe es, Musik in Verbindung mit Bildern und Filmen zu bringen, und dadurch kann ich auch ein bisschen Werbung für meine Bücher machen. Es ist immer eine Ansichtssache, ob sie einem gefallen oder nicht. Viele Kritiker sind auch viel erfahrener als ich und es dient nur dem Spaß am Basteln.
Lieber Max, ich danke dir für dieses interessante Interview!
co valahia Zurück zum Inhaltsverzeichnis
BRIX fragt BX
Ich habe Vivian Tan Ai Hua
gebeten, ihren Aufgabenbereich bei BX zu schildern:
Zu meiner Position: Head of Marketing & Business Development Germany. Ich koordiniere also das .de-Marketingteam, Comm-
unity Management, PR & Presse sind z.B. Arbeitsbereiche, die unter meiner Führung laufen.
Ansonsten Hobbys: Da wäre der Klassiker, ich lese sehr viel. Ich lese alles. Ich schreibe, viel zu wenig. Und wenn man zum Beruf hat, andere möglichst einfach schreiben zu lassen, dann wird das eigene Schreiben sehr viel weniger. Ansonsten bin ich beispiels-
weise noch photoshopaddicted.
Philhumor
Auf Deiner Facebook-Info-Seite nennst Du zwei Snooker-Spieler als Deine Lieblingssportler: Judd Trump und Ken Doherty.
Naheliegende Frage: Spielst Du ebenfalls Snooker, planst Du eine Snooker-Karriere und willst BookRix Adieu sagen?
Nein, ich bin zuschauender Genießer. Ich stehe zwar beim Billardspielen auch öfter vor dem großen Snookertisch, sage mir dann aber, dass ich das das nächste Mal ja mal ausprobieren könnte. Dafür bin ich allerdings schon seit 1996 begeisterter Fan des Sports.
Es ist also nicht sehr wahrscheinlich, dass ich demnächst Bx für das schöne Filzgrün verlassen werde.
Bei Snooker spielt man abwechselnd 15 rote und 6 andersfarbige Kugeln mittels eines weißen Spielballes. Siehst Du Dich in Deinem Leben als weißer Spielball, der etwas bewegt - oder eher als einer von vielen, die bewegt werden, so wie die roten Bälle - oder so wie einer der 6 andersfarbigen Bälle, die sich gerne mal in den Weg stellen und den direkten Weg dem Handelnden versperren?
Hm, im Snooker kommen weniger Kombinationen vor und ich will mich jetzt auch weniger als langer Einsteiger verstanden wissen, noch als Fluke (Glückstreffer) oder einen Ball, der sich in den Weg stellt. Dann bin ich lieber die weiße Kugel. Tja, dann bin ich wohl lieber der Macher, als der Versteller.
Snooker ist ein Präzisionssport. Schwärmst Du deshalb für Snooker, weil Du gerne Präzision um Dich herum hast?
Ja, das wird sicherlich auch einen Teil des Reizes ausmachen. Persönlich wünscht man sich sicherlich öfter im Leben, es würde Dinge mit mehr Präzision geschehen, aber um dann wieder das Snookerbild zu bemühen: Ein Spieler muss sich auch auf ein ungeplantes Bild einlassen und dann sich eine Spielstrategie zurechtlegen. Das ist dann allerdings wirklich etwas, was ich in meinem Leben umzusetzen suche.
Dieses ist laut Facebook Deine Lieblingsmusik:
Trouble Over Tokyo, Patrick Wolf, Fleet Foxes, Foreign Born, Department of Eagles, Serj Tankian, System of a Down, Sufjan Stevens, Nirvana, Kings Of Leon, Radiohead, Depeche Mode, Die Sterne, Portugal. The Man, Herbie Hancock, Iron & Wine, John Coltrane, Thelonious Monk, John William Coltrane, Neil Young, Leonard Cohen, Universal Music Rock, Carl Orff, Arnold Schön-
berg, Bob Dylan, Dave Brubeck, Lykke Li, Kaizers Orchestra, Jonquil, Lamb, Bob Marley, Massive Attack, AIR, Oi Va Voi, Tom Waits, Miles Davis, Vladimir Horowitz, Dave Gahan, Berliner Philharmoniker, Vampire Weekend, Chopin, Frédéric Chopin, Glenn Gould, Yehudi Menuhin, Janis Joplin, Placebo, The Beatles, dredg, Beck, Grizzly Bear, Beastie Boys, Oasis, Yann Tiersen, Peaches, John Lennon, LaBrassBanda, David Bowie, Björk, Red Hot Chili Peppers, The Killers.
Spielt Du selber ein Musikinstrument - oder welche Lieder der genannten Musiker kannst Du auswendig?
In meiner Familie und in deren Freundeskreis sind viele Musiker und so war es für mich lange erstrebenswert ebenfalls diese Laufbahn zu ergreifen. Ich selber spiele Harfe und Klavier. Für das angestrebte Studium habe ich eine Zeit lang Geige gelernt.
Auswendig… Meinst Du damit, dass ich Lieder auswendig mitsingen kann oder weiß was gleich passiert? Oder fragst Du danach, ob ich alle Stimmen nachspielen kann? Erstes trifft bei sehr vielen zu, Letztes fast nie.
Hörst du Musik an Deinem Arbeitsplatz bei Bx? Störst Du damit die anderen? :-)
Aber sicher doch! Allerdings mit Kopfhörern. Ich sitze mit vier weiteren Mitarbeitern in einem Raum, welches wiederum von vielen anderen am Tag frequentiert wird. Um mal einen Song von Björk zu zitieren, „my headphones they saved my life“.
Bei Deinen Lieblingsschriftstellern nennst Du auch William Shakespeare, Arthur Conan Doyle und Edgar Allan Poe. Den Schreibstil von welchem dieser Schriftsteller würdest du am ehesten imitieren wollen?
An sich keinen. Nicht, dass ich nicht von den Schriftstellern viel lernen kann, z.B. von Shakespeare das Plotten und den Witz, aber als schriftstellerische Vorbilder sehe ich die drei nicht. Hofmanns-
tal, Thomas und Baricco hätte ich auf den ersten Blick eher genommen. Auch wenn ich glaube, dass keiner sagen würde, dass er irgendwen imitieren möchte.
Bob Ross - der in 30 Minuten Landschaftsbilder im Fernsehen malte und das 12 Jahre lang - ist dieser Mann Vorbild für Dich, wie in knapp bemessener Freizeit große und raffinierte Kunst zu schaffen ist? Kann man seine Nass-in-Nass Technik übertragen auf die Literatur? Lässt Du Dir Zeit beim Schreiben - oder ist Zeitdruck für Dich eher nützlich als lästig beim Schreiben?
LG Phil Humor
Nein, Bob Ross ist sicher kein Vorbild von mir! Ich mag es allerdings sehr, in der Nacht nach Hause zu kommen, vielleicht noch mit ein paar Freunden zusammen zu sitzen und dann Bob Ross dabei zuzusehen, wie er ein Bild, von Minute zu Minute mehr aufbaut/zerstört. Dabei erfreue ich mich auch gerne an seinen Aussprüchen, auf die ich warte. Mein absoluter Liebling: „Beat the devil out of it!“
Nicht, dass ich Actionpainting und Actionwriting abgeneigt wäre, einfach mal los schreiben bringt viel Spaß, aber im Grunde ist das Drauflosschreiben nur der Anfang. Ich lasse Sachen gerne etwas liegen und hole sie dann wieder hervor, um dann weiter daran zu arbeiten.
Kariokariologiker
Snooker und Bob Ross - R. Musil
Die Interessen von Ai Hua sind ja wirklich interessant. Bin mal eben zu Facebook rüber gejoggt...
Bob Ross, der malende "Quatschbüggel", 'ne Quasselstripppe, der immer mit dem dicksten Quast Imaginationen in zwanzig Minuten auf die Ölwand zaubert, so ähnlich wie "Landschafts-
malerei nach Zahlen" und einem nebenbei, ohne Punkt und Komma, seine eigenen Werke unterschwellig belobhuddelt. Das ganze läuft immer nachts, sehr spät also, auf irgend einem C-Sender, B-Alpha ... oder so ähnlich.
Und dann dieses Kontrastprogramm Snooker. Das finde ich stark und imponiert mir. Denn Snooker ist eine Billard-Variante, bei der man höchste Kombinationsgabe mit extrem feinmotorischen, spieltechnischen Mitteln ausführt und fast ausschließlich auf Eurosport sehen kann. Übrigens bin ich ein Fan von "Ronny the rocket" und Neil Robertson. Zugegeben, Judd Trump ist der neue Stern am Snookerhimmel.
Und dann der absolute Hammer und das absolute Gegenteil von allem: Robert Musil. In der Tat hat er etwas von Snooker, so wie er mit den Worten und dem Satzbau jongliert, das hat etwas von dem Filigranen des Snookerspiels.
Toll, eine vielseitige, junge Frau, die mit den Extremen dieser aufgelisteten "Hobbys" zeigt, wie offen sie konträr erscheinen-
den Interessen gegenüber steht.
Das wirft für mich natürlich die Frage auf, was könnte ich Vivian denn mal fragen?
Nun. Als Head of Marketing & Business Development Germany (Eine dieser gequält aufgemotzten Formulierungen für eine Schreibtischtätigkeit; jene Marketingfalle, auf die nur junge Menschen reinfallen, sorry...) und in dieser Funktion Koordinatorin für die PR der deutschen Seite von BookRix, hat sie bestimmt viel Anteil daran, dass diese Seite ein wenig verniedlicht wird. Oder etwa nicht?
Diese Herzchen sind und bleiben mir ein absolutes Grauen. Welche Realität haben wir denn auf BookRix? Aktiv sind in den meisten Gruppen fast nur die "Alten", aber diese müssen mit den Features der Jugend hantieren. Herz statt Stern, das sieht niemand gern, doch BookRix meinte in der 2.Ausgabe von BRIX, dass es anders nicht ginge, noch nicht, da man jetzt, wo man das Geschäft mit den eBooks organisiere, sich noch einiges ändern werde. Beschämend, uns so eine Antwort zu servieren. Hält man den gemeinen Autor in der Chefetage wirklich für so dumm? Das "wulfft" ja fast schon.
Vielleicht ist das eine gesellschaftliche Frage. Schließlich könnte man generell unserer Gesellschaft, vor allem der Netzgesell-
schaft, einen Hang zur Jugendlichkeit attestieren. In meinem Job muss ich gucken wer die Kern- und Orientierungszielgruppe ist und wie man diese bestmöglich bedient. Dabei bricht man im ersten Schritt alles in „einfache“ Modelle, die man dann in der Praxis wieder aufbrechen muss. Beispielsweise könntest Du als Einzelperson in Aspekten verschiedenen Gruppen zugeordnet werden, manche fallen womöglich aus unseren Zielgruppen, manche treffen mitten ins Schwarze. Deshalb wird es immer Bx-Umsetzungen geben, die Dir als Einzelperson nicht gefallen werden, andere wiederum hoffentlich schon.
Die Aktivität der Usergruppen und ihre verschiedenen Formen müssen wir tagtäglich im Auge behalten und darauf unserer Strategie entsprechend reagieren. Ich kann Dir dazu sagen, dass es durchaus nicht so ist, wie Du es erlebst, dass nur die „alten“ User aktiv sind. Viele dieser User haben für sich eine Definition gefunden was für sie Aktivität auf Bx bedeutet, z.B. eine bestimmte Aktivität in den Gruppen. Es zeigt sich aber, dass wir fern ab von dieser Aktivitätsform noch viele andere Formen haben, sodass Deine Wahrnehmung von mir nicht geteilt werden kann. Das Alter unserer meisten User liegt zwischen 18 und 30 Jahren, dort sind auch die aktivsten User zu finden, wobei Aktivität nicht allein durch Gruppenaktivität bemessen wird, sondern durch viele Faktoren bestimmt wird. Ein aktiver User von Bx muss noch nicht mal ein Autor sein. Wir haben also viele Usergruppen.
Aber zurück zu den Herzen und Sternen. Wir werden die Herzen in ihrer jetzigen Funktion nicht überdenken. Die Sterne kommen für eine „neue“ Funktion. Wir gehen diesen Weg, weil wir nicht auf das Alter von unseren Usern geschaut haben, sondern weil Neuuser sich so leicht eingewöhnen können, da diese Symbole auf anderen Netzplattformen üblich sind.
Ich persönlich kann beispielsweise nicht nachvollziehen, was an einem Stern weniger kitschig sein soll als an einem Herz, aber die Argumentation, dass wir uns an den Markt orientieren müssen, halte ich für zulässig. Und nein, ich meine nicht, wenn jemand aus dem Fenster springt, dann muss ich auch hinterher springen, wohl aber, dass wir uns als Bx nicht ins Abseits stellen dürfen. Denn unsere Plattform soll viele Tausende von Usern ansprechen, mit einer halbwegs klaren Sprache.
Ich habe diese Aussage einfach nicht wahrgenommen, sie ignoriert, so dümmlich nach billiger Ausrede kam sie mir vor. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass alles geht. Und ich muss es wissen, weil ich Manager, Marketing-Direktor, PR-Chef, Künstler und Personalchef, neben ausführendem Organ als "Macher" in meinem Laden in einer Person bin. Also muss es auch möglich sein, diese Herabwürdigung der guten "Bücher" - und die werden nun mal NUR von den guten Autoren geschrieben, und diese sind durch die Bank weg älter und eher nahe dem Rentenalter, als gerade mal "abituriert" - durch die Vergabe von Herzen geändert wird, bei denen wirklich nur noch ein kleines Detail zur Clownerei fehlt: Dass sie in rosa dargestellt werden. (Bitte jetzt nicht diesen "Scherz" auch noch machen! Habe über den ersten schon nicht lachen können.)
Es tut mir leid, wenn Dir auch meine Antwort dümmlich und billig vorkommt. Es bleibt aber so, dass wir als Bx an den Herzen in dieser Funktion halten werden.
Zu Deiner Meinung zu den „guten“ Büchern, habe ich nicht die gleiche Meinung, aber das war ja jetzt auch keine Frage.
So frage ich mich und besonders Dich, Ai Hua, wie viel Anteil an dieser "Niedlichkeit" in Deiner Verantwortung steht, und ob Du weißt, wie viele User das mehr als nur grausam finden? Was möchtest Du lieber? Herzen oder Sterne?
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Kario Kariologiker
Ich stehe hinter der Entscheidung Herzen einzusetzen. Und natürlich muss ich in meiner Position im Auge behalten, ob Bx-Entscheidungen auch im Sinne der User sind. Und da muss ich nach der Userschaft als Ganzes gucken, eben nicht auf Einzelne. Ich bitte da zu bedenken, dass wir letzte Woche im deutsch-
sprachigen Raum die 100.000 Usergrenze geknackt haben. Der Großteil der User fühlt sich von unserer strategischen Ausrich-
tung also durchaus angesprochen. Wie immer ist es ein Ausloten. So sehr es mir also für die User leid tut, die die Herzen nicht mögen, ich habe eine größere Masse, die das Symbol Herz in diesem Kontext versteht und auch dagegen nichts auszusetzen hat.
Sinakatzlach.
Meine Frage wäre ganz einfach: Mir fiel das Zitat von Ai Hua auf. Woran macht es sich fest, wie ist es entstanden?
Lieblingszitat von Ai Hua: - Tron: "Wenn du tatsächlich ein User bist, dann war alles was du getan hast geplant, stimmt‘s?" - Flynn: "Schön wär‘s ... aber wie man so ist, man macht immer nur das was einem grade wichtig erscheint, ganz egal wie irre es sein mag." - Tron: "So benehmen sich doch meistens nur Programme, dachte ich." - Flynn: "Die Illusion muss ich dir nehmen. Bei Usern ist auch nicht immer alles geplant" - Tron: "Ich versteh die Welt nicht mehr!"
Das ist aus dem ersten Tron-Film. In dem Film ist ein personifi-
ziertes Programm überzeugt, dass „User“ immer nach Plan handeln. Eigentlich für uns eine verkehrte Welt, ist es doch so, dass wir annehmen, dass Programme nach Plan funktionieren und Menschen eher mal willkürlich handeln können. Für mich ist es als Zitat gut, weil ich Einzelpersonen als ein großes Ganzes zusammenfassen muss, so wird eben besagtes „Ganze“ manchmal einfach nur „irre“.
Was mich auch interessiert: Welche Ressourcen nutzt Du, um vor allem im Marketingbereich Deine Arbeit zu erledigen. LG Sina
Eine der größten Ressourcen bei Bx stellt die Community dar. Ideen, Nutzungspraktiken und Wünsche der User fließen stark in die Bx-Arbeit ein. Nicht nur das Marketing ist davon durchdrun-
gen, sondern alle unsere Bereiche. Ja, nach der Herzen vs. Sterne Geschichte, erscheint das dem einen oder anderen absurd. Aber auch diese Einführung beruht auf Anregungen, die wir aus der Userschaft filtern. Ansonsten wird sehr viel Einsatz benötigt, zeitlich, emotional, ach, von allem viel …
gnies.retniw
ebook und Serverprobleme:
Wie gestaltet sich der ebook-Verkauf? Liegen erste Zahlen vor? Wie wird der Autor von BX unterstützt bei der Vermarktung seines Buches? Wie findet der Leser mich / mein Buch?
Wir sind mit der Entwicklung des eBookverkaufs sehr zufrieden. Wir liegen bei unseren Hoffnungen und Erwartungen.
Wir arbeiten gerade an einem Marketingratgeber für Autoren. In dem zum einen erklärt wird, was man als User von Bx machen kann, um optimal die Bx-Funktionen zu einem guten Marketing zusammenzustellen, aber auch zum anderen ein paar Tipps gibt. Auf die Schnelle kann ich nur sagen, seid aktiv! Ein Buch, welches einfach nur zum Verkauf eingestellt wird, bleibt bei noch so guter Qualität häufig nur ein Ladenhüter. Taggt euer Buch richtig, arbeitet an einem guten Klappentext, seid aktiv als User, damit ihr auch als Autoren wahrgenommen werdet, vernetzt euch!
Immer wieder gibt es Serverprobleme, die auch im Moment nicht vollends beseitigt sind. Wenn man als user - just for fun - hier ist, ist das ärgerlich und nervig. Wie ist es aber im Zusammenhang mit den ebooks? Sind diese dann auch betroffen, wenn es Server-
probleme gibt? Wie ist dann die Garantie für den Käufer des Buches? Zu Hause nehme ich mein Buch aus meinem Bücher-
schrank, wenn ich es lesen möchte. Ist der Leser/Käufer der ebooks dann von diesen Serverproblemen ebenfalls betroffen? Hat er die Möglichkeit des Regresses und wer trägt ihn: Autor oder Bx?
Herzlich gnies.retniw
Unsere Serverprobleme kommen im Großen und Ganzen daher, dass wir immer mehr User haben, die ein System nutzen, welches für weitaus weniger User ausgelegt war. Und wir müssen zusehen, dass wir da hinterher kommen. Und wenn man das eine etwas mehr optimiert hat, dann passt es woanders schon nicht mehr.
Natürlich wird es besonders fatal, wenn es technische Probleme gibt, wenn jemand für etwas zahlt. Leider können wir nicht versprechen, dass jeder Kauf immer reibungslos abläuft, denn dann hätten wir dieses Versprechen schon gebrochen. Was wir aber versprechen, ist, dass wir uns darum kümmern. Ein Kunde, der nur ein halbes Buch heruntergeladen hat, wird ganz sicher das ganze Buch bekommen. Dafür sorgt BookRix.
Das Bild mit dem Buch aus dem Bücherregal passt nicht ganz. Bei einem eBook ist das Regal Dein Rechner (Smartphone etc.). Wenn es erst mal da ist, dann hat aus unserer Sicht schon mal alles geklappt. Danach sollte zwar unser Server immer noch nicht ausfallen, sollte es aber doch passieren, dann hast Du immer noch Dein eBook zur Verfügung. Das Problem kann also nur eine Stufe vorher passieren. Beim Einstellen des Buches zum Verkauf oder beim Kauf/Download selber. Ja, das ist jetzt etwas spitzfindig, aber das Problem hat beispielsweise ein Internetversandladen von Büchern auch.
Perfekt.
Wie bist du an diesen Beruf gekommen? Warum gerade BookRix? Denn wie auf deinem Profil steht, kommst du ursprünglich aus dem hohen Norden?
Dass ich nach München gekommen bin, hat nichts mit Bx zu tun, damals gab es Bx noch gar nicht. Ich bin aufgrund meines Studiums nach München gezogen.
Und warum Bx? Nun, durch Freunde wurde ich auf eine Plattform aufmerksam gemacht, die kurz vor dem Launch stand. Da ich selber schrieb, und dies vor allem im Zusammenhang der Internetcommunity tat, wurde ich Alphatester. Und somit wurde ich User von Bx. Mein erster Account existiert übrigens nicht mehr, mein jetziger ist etwas jüngeren Datums. Aber an sich bin ich seit 2008 mit Bx verbunden, wobei ich zuerst nicht für Bx arbeitete. Ich habe eine hohe Internetaffinität (wir wollen mal jetzt nicht von Sucht sprechen), gepaart mit der Liebe zur und dem Studium der Literatur, sodass mir eine Arbeit bei Bx als der richtige Job erschien. Hinzu kommt, dass man als Mitarbeiter von Bx vielfältige Arbeitsbereiche für sich entdecken konnte und kann.
Du scheinst ja auch eine besondere Leidenschaft für Musik zu haben. Hörst du selber etwas besonders gerne? Auch beim Schreiben oder Lesen?
Ich höre vieles besonders gerne, auch beim Schreiben oder Lesen. Derzeitig laufen bei mir beispielsweise die Alben „Violetta“ von Kaizer Orchestra, „The Moustache Mozart Affaire“ von Steaming Satelite und von Nico Muhly „Speaks Volumes“. Das kann aber die nächsten Wochen sich auch wieder ändern.
Was denkst du über BookRix? Was könnte unter uns Usern besser laufen?
Wenn ich als erstes jetzt an Bx denke, dann denke ich daran, was ich umsetzen will und auch muss, damit der Traum und das Projekt BookRix weitergehen kann. Versteht mich nicht falsch, Bx bedeutet viel Spaß und Freude. So sind wir ein motiviertes Team, wir haben engagierte, sehr emotional verbundene User, eine großartige Community; aber so, wie viele Bücher unserer Autoren sicherlich nicht nur mal eben dahingekleckst wurden, so ist Bx viel mehr als ein Zeitvertreib. Von dem Erfolg ist das Team nicht nur finanziell abhängig, sondern wir stecken unser Herzblut in dieses Projekt. BookRix ist für mich also nicht nur irgendein Job!
Und was euch User angeht …hm. Wie wäre es mit Toleranz gegenüber anderen? Wobei das ja kein Bx-spezifisches Problem ist. Generell ist das aber das Haar in der Suppe suchen, denn die Community funktioniert im Großen und Ganzen toll. Wenn ich sehe, wie Leute gemeinsam an Projekten arbeiten, verschiedene Menschen sich einbringen können und im Diskurs miteinander stehen, dann denke ich, dass die User miteinander schon ganz gut „laufen“.
Yolana
Mich interessiert die Intensität, mit der BookRix mit VERLAGEN zusammenarbeitet. Ab und zu wird ja eine Ausschreibung vermittelt oder in Form eines Wettbewerbes angeschoben. Und Verlage können sich auch bei Bx anmelden. Gibt es aber darüber hinaus weitere Kontakte - sozusagen im Hintergrund, fernab der Community?
Noch tiefergehend interessiert mich, wie die Verlage gegenüber BX auf die Möglichkeiten reagieren, die User hier nun mit der Buchveröffentlichung geboten bekommen.
Bin gespannt... ;)
Liebe Grüße von
Yola
Wir wollen ja, dass Bx eine Plattform für alle Menschen ist, die sich rund um das Medium Buch/Text interessieren. Dazu gehören natürlich auch Verlage. Für uns sind also Verlage User, genauso wie ein Leser es eben auch ist. Gerade haben wir für die User
Autor und Leser den Buchverkauf angestoßen, es kann sein, dass sich dadurch auch für Verlage Möglichkeiten bieten.
Über die Community hinaus haben wir eigentlich keine Kontakte zu Verlagen. Wir arbeiten gerne mit ihnen zusammen, finden es toll, wenn User von uns teilweise auch über uns an Verlage kommen, und realisieren Projekte mit ihnen, die sicherlich auch mal außerhalb von Wettbewerben stattfinden können. Aber generell ist es uns wichtig, dass wir bisher unabhängig von einem Verlag agieren. Wenn ein User ein Buch selbst verlegen möchte, weil er alles selbst bestimmen möchte, dann wollen wir ihn dabei unterstützen. Genauso glauben wir aber auch, dass es Autoren gibt, die bei einem Verlag gut aufgehoben sind.
In den letzten Jahren hat sich die Haltung der Verlage gegenüber Bx, aber auch gegenüber dem Thema Indiepublishing und Selfpublishing stark verändert. Das Medium Internet und die Digitalisierung haben in den letzten Jahren den Buchmarkt eingeholt und Geschäftsideen wie Bx wurden von ihm als fachfremd eingestuft. Dabei kommt das Ignorieren nur noch selten vor, aber sehr viele wissen einfach noch nicht, wie sie auf die Veränderungen reagieren sollen, und wie sie beispielsweise Bx für sich benutzen könnten. Dass Autoren ohne Verlag auch erfolgreich sein können, wird auch weniger abwertend aufgenom-
men, zu viele erfolgreiche Beispiele geben da zu denken.
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Zwischen Winter und Frühling
Es ist Februar. Hoch droben auf dem Berg führt der Winter noch eine eisige Herrschaft aus Kälte, Eis und Schnee. Doch weiter unten, im tiefen Tal, da hat er schon an Macht verloren. Die Sonne, wenn sie es schafft, ins Tal zu kommen, beweist ihre wärmende Kraft. Auf dem Berg, in der Höhe kann sie noch nicht so viel ausrichten, aber unten im Tale, da schafft sie es, den Schnee an einigen Stellen so weit abzuschmelzen, dass die ersten Frühjahrsblumen durch die dünne Auflage des weißen Mantels brechen können.
Was ist das für ein Recken und Strecken der grünen Halme?! Sind sie erst noch zaghaft, zeigen sie bald ihre volle Kraft und trotzen dem Schnee, und auch der Kühle der Nacht, in der der Winter wieder versucht, die Herrschaft über das Tal zu übernehmen. Doch die Kraft der jungen Pflanzen besiegt ihn und zeigt die Stärke, die bald auch vielen weiteren Pflanzen innewohnen wird, bis dann ein Blumenmeer die Hänge des Berges vom Tal aus gewinnen wird.
Doch diese eine Pflanze, die so mutig dem Winter zu trotzen wagt, sie ist etwas ganz Besonderes. Nicht nur das feine Grün der Stile und Blätter, sondern auch das strahlende Weiß der Blüten, die wie Glocken herunterhängen und in einem zarten Spiel das Ende des Winters verkünden wollen, fasziniert. So klein und unschuldig wirkt die Blüte gegenüber dem schmutziggrau werdenden
Schnee. Zugleich sanft und zerbrechlich! Trotzdem ist es ein Neubeginn in jedem Jahr, der den Winter langsam vertreibt und dem Frühling einen strahlenden Empfang bereiten will.
Oh du liebliches Pflänzchen, das du es wagst, dem Winter zu sagen, dass er sich langsam zurückziehen soll, wie wunderbar ist dein Anblick, wie herrlich deine Wirkung auf die Seele des Betrachters. Wenn du im Februar beginnst, dich in deiner lieblichen Gestalt zu zeigen, weiß man, dass die Tage des Winters sich langsam dem Ende zuneigen. Mag er in den Höhen noch eine strenge Herrschaft führen, im Tale zeigst du ihm, dass der Frühling Einzug im Lande hält und die Tage der Macht des Winters gezählt sind. Eine wunderbare Gabe, die du uns, liebes Schnee-
glöckchen, bereitest. Und dafür sei dir gedankt. co René Deter
Frühlingserwachen
***
*****
***
Wenn die Maiglöckchen
eine neue Tiefe entfalten,
Eine Tiefe voll Leben,
die dem Frühling Blüten geben.
Langsam sprießen und gedeihen,
dem Winter verzeihen,
die Blumen.
Des Frühlings Erwachen,
das Werden und das Entstehen,
wir bestaunen das Geschehen,
der Freude Entfachen.
***
*****
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***
*****
***
Der letzte Schnee; hinweggetaut,
der Vöglein zwitschernder Laut,
durchbricht die Stille.
Diese schöne Frühlingswiese,
strahlt mit milder Grüne,
unser Lenz.
Die ersten Sonnenstrahlen,
erwärmen mein Herz,
das schon ganz eingefroren war.
co gedichteengel
***
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***
Die Erlkönigin
- von Jen June Equal
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist die Kanzlerin mit ihrem Kind;
Sie hat den Knaben wohl in dem Arm,
Sie faßt ihn sicher, sie hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? —
Siehst, Mutter, du die Finanzkrise nicht?
Die Rettungspakete, zu schwach und nicht reif? —
Mein Kind, es ist ein Hoffnungsstreif. —
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Scheine sind auf der Bank
Der Euro, der ist nicht krank.“ —
Meine Mutter, meine Mutter, und hörest du nicht,
Was der Kapitalismus mir verspricht? —
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
Wir lösen die Krise irgendwann, bestimmt. —
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Bänker sollen dich warten schön;
Meine Banken führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen die Kohle herein.“ —
Meine Mutter, meine Mutter, und siehst du nicht dort
Viele Kleine Euros, sie sind alle fort!
Unser Wohlstand, er beruht nur auf Pump.
Die Idee dahinter, sie ist nicht gesund. —
Mein Sohn, nun seh ich’s genau:
Die Gläubiger wetzen die Messer, so rau.—
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ —
Meine Mutter, meine Mutter, jetzt faßt es mich an!
Der Strudel der Krise zieht mich heran —
Der Kanzlerin grauset’s; sie reitet geschwind,
Sie hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Bundestag deutscher Bahn und Not;
In ihren Armen der Euro war tot.
Neugier ist der Tod der Katze
Dieser Valentinstag sollte der schönste in meinem Leben werden, so dachte ich. Ich war jetzt ein halbes Jahr mit Claudia zusammen. Wir hatten uns auf einen Parkplatz von Aldi kennen gelernt, als wir beide gleichzeitig ausparken wollten. Unsere Autos standen sich gegenüber und wir krachten beim Ausfahren mit unseren Hecks zusammen. Da der Schaden nur gering war, beschlossen wir auf den Schreck ein Eis zusammen zu essen. Tja, und so fanden wir zusammen, die Claudia und ich.
Weihnachten und Silvester verliefen wundervoll und harmonisch, jetzt nahte der 14. Februar. Liebende machen einander an diesem Tage schöne Geschenke, möglichst phantasievoll. Ich hatte mir für meine Liebste etwas ganz besonderes ausgedacht. Sieben Präsente sollte sie bekommen, eins für jeden Buchstaben ihres Namens. Für das C gab es ein Chanel-Parfüm, beim L eine Lederhandtasche. Das A stand für ein Armband und das U für eine Uhr. Beim D bekam sie einen Diamantring und beim I einen I-Pod. Das zweite A stand schlussendlich für ein Abendkleid.
Das Ganze hatte ein kleines Vermögen gekostet, doch mein Schatz war mir das wert. Eine Woche vor dem Valentinstag hatte sie mich gebeten, dass ich mir ihren Rechner ansehen sollte. Er wollte nicht mehr starten. Schon nach kurzer Zeit hatte ich das Problem gelöst, er lief wieder. Nach dem Start klickte ich rein zufällig und ohne jede Absicht auf die zuletzt geöffneten Dateien. Eine von ihnen hieß „Mein Liebster“. Neugierig öffnete ich die Datei, da ich überzeugt war, dass es dabei um mich gehen musste. Claudia war gerade einkaufen gegangen, ich konnte also in Ruhe den Text lesen. Mein Gesicht wurde immer länger und länger beim Durchlesen. Wie konnte sie nur so etwas Gemeines über mich schreiben. Lauter haltlose Behauptungen!
Ich war entsetzt und fuhr den Rechner herunter. Als Claudia nach zwanzig Minuten zurück kam, war ich sehr reserviert und verabschiedete mich recht bald. Mein Freund Bernd riet mir, darauf entsprechend zu reagieren. Ich solle alles wieder umtauschen und ihr dafür etwas anderes kaufen.
Das tat ich dann auch. Am 14.Februar empfing mich Claudia mit einem strahlenden Lächeln. Sie hatte ihr schönstes Kleid angezogen. 'So ein scheinheiliges Luder!', dachte ich.
„Schatz, ich habe zwei Überraschungen für Dich.“, rief sie aus und umarmte mich. Sie übergab mir einen Umschlag. Ich öffnete ihn. Er enthielt zwei Flugtickets nach Venedig und Gutscheine für Übernachtungen in einem Luxushotel. „Na, ist das nicht toll? Wir zwei Verliebte reisen in die Stadt der Liebe! Aber sag mal, irgendwie freust Du dich ja gar nicht.“, sagte Claudia und führte mich zu ihren Rechner. „Und hier ist meine zweite Überraschung: ich habe bei BookRix den Wettbewerb für die Liebesgeschichten gewonnen. Die Geschichte heißt „Mein Liebster“ und handelt von einer Frau, die von ihrem Freund nur ausgenutzt und betrogen wird. Ich habe eine wertvolle Kamera gewonnen.“
Ich war wirklich überrascht worden, aber ganz anders als erwartet. Da stand ich nun mit meinen sieben Geschenken: Dem Chicorée
, dem Lauch
, der Ananas
, der Ugli
, dem Dill
, dem Ingwer
und dem Apfel
. ... Neugier ist der Tod der Katze.
co Katerlisator Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Wie ist das mit der Würde; ein Menschenrecht?
Die Würde des Menschen ist unantastbar. So sollte es jedenfalls sein. Allerdings wenn andere daran kratzen, ist ein Mensch angreifbar. Doch wie oft kratzen wir (scheinbar) unbewusst daran? Ich sehe Bilder von Touristen, die in manchen Ländern enorm viel Schaden anrichten, ohne nachzudenken. Sie werfen mit Geld um sich, dazu kommt dieser süffisante Blick, wenn sie dem Roomboy einen vermeintlich großen Geldschein, mit den Worten: „Iss was gescheites, versauf es nicht“ zustecken. Wenn verstanden wird, was der dumme Tourist von sich gibt, dann kommt in ihm mit Sicherheit ein Gefühl der Übelkeit auf. Er weiß, er braucht das Geld und doch kratzt es an ihm, seiner Person. Die Frage ist, wie lange er das Spiel mitmachen kann, ohne an seiner inneren Substanz, seiner Würde, zu klopfen. Es gäbe noch viel mehr Beispiele.
Menschenrechte. Sie sind in unserem -aufgeklärten- Dasein bestimmt nicht in unserem ständigen Fokus. Das ist etwas, was in anderen Ländern passiert, und die haben`s verdient, die sollen anständig arbeiten gehen, sich nicht der Korruption hingeben, den Kindern anständiges Essen anbieten ... Hoppla, welch ein (gefährlicher) Gedankengang.
Vielleicht sollte man manche großspurigen Menschen in diese Teile der Erde schicken, in denen es ums nackte Überleben geht. Dann könnten sie am eigenen Leib erfahren, wo ihre Würde bleibt, wenn sie nicht verhungern wollen. Denn die Würde fällt zur Seite, wenn der Magen grummelt. Oder wenn gar eine ganze Familie an dem hängt, was man gerade macht. Prostitution, Morden ... Des Menschen Recht, ist in Würde zu leben. Nicht verdreckt, verarmt. Länder, die andere Länder ausbeuten. Bodenschätze z.B., die armselige Industrien aus dem Boden stampfen, weil die reichen Industrienationen meinen, exakt das Produkt zu brauchen, das der Kleine anbietet. Wie viel Arbeiter dabei hopsgehen, spielt keine Rolle. Wer weiß, wie Guano in die reichen Länder kommt? Unter welchen Umständen die Männer es abbauen?
Es gäbe noch einiges zu sagen... aber das gehört in die Welt der schönen Geschichten nicht hin. Oder?
co moonlook Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Eva Haring-Kappel:
eine Liveschaltung zum Wiener Opernball
Warst Du schon einmal auf dem Wiener Opernball? Nein? Würdest Du denn gerne einmal dabei sein, bei diesem Fest der Superlative, einem medialen Großereignis, einem Ball für die Eliten aus Wirtschaft, Politik und Kultur aus der ganzen Welt? Lass mich doch bitte heute Dein „Adabei“ sein und Dir ein bisschen was darüber erzählen.
Pflicht und Kür:
Die Damen bitte im großen Abendkleid, die Herren in Frack oder Uniform. Mein Problem ist ja schon die Kleiderfrage….ein großes Abendkleid? Wie schaut denn das aus?
Hier die Definition: „Die große Abendrobe ist in Anlehnung an das Ausgehoutfit der Damen des 19. Jahrhunderts ein boden-
langes, elegantes Kleid, ergänzt durch Abendhandschuhe, Pelzstola und Abendtäschchen, auch die dazu passenden Schuhe dürfen keinesfalls fehlen.“
Würde sich also eine Dame in so einem Abendkleid direkt vom Opernball in die Vergangenheit beamen, würde sie dort gar nicht groß auffallen (hihihi). Also bitte „Beam me up, Scotty!“
Die „Geburt“ des Opernballs war auch schon vor vielen, vielen Jahren. Zur Zeit des Wiener Kongresses im Jahre 1814/15 gab es dieses bekannte Ball-Großereignis in Österreich das erste Mal. Die wechselhafte Geschichte führte dann von der Hofopernsoiree zur Opernredoute, um 1935 endgültig unter dem heutigen Namen „Wiener Opernball“, am letzten Donnerstag im Fasching, seinen Fixplatz zu erhalten.
Der Ort des Geschehens:
Die Wiener Staatsoper wird in nur 70 Stunden zu einem riesigen Ballsaal umfunktioniert. Rund 650 Personen sind mit dem Umbau beschäftigt. Wow…Hut ab, die Leute, die das schaffen, sind zu bewundern! Hoffentlich dürfen sie dann wenigstens auch ein bisschen Ballluft schnuppern!
Im Laufe der Jahre wechselten auch die OrganisatorInnen, derzeit ist es Desiree Treichl-Stürgkh. Zahlungskräftige Kunden lassen sich einen Logenplatz im Jahresbeitrag für die Loge zwischen 16.000 Euro bis 36.800 Euro kosten. (Was würde ich wohl mit soviel „Kohle“ anfangen?)
Grand Ballett und alles Walzer!
Den Auftakt zum Fest gibt der Bundespräsident, der unter „Fanfarenklängen“ in seiner Loge Einzug hält. Nach Bundeshymne und „Freude schöner Götterfunke“ folgt dann die Eröffnungs-
polonaise, an der rund 180 Tanzpaare aus der ganzen Welt beteiligt sind. Für die jeweilige Choreographie zeichnen von Jahr zu Jahr wechselnd, verschiedene Tanzschulen aus ganz Österreich verantwortlich. Mit dem Kommando „Alles Walzer“ wird die Tanzfläche für alle frei gegeben.
Jeweils zu Mitternacht folgt die „Mitternachtsquadrille“, um drei Uhr in der Früh gibt es noch eine weitere Quadrille. Preisfrage, wer weiß was eine Quadrille ist? (Ist das vielleicht eine Marme-
lade mit 4 verschiedenen Marillensorten? Sorry, mein Zugang ist, wie immer und überall, das Essen). Also die Quadrille ist ein Gesellschaftstanz der noch vor 40 Jahren zum Standard-
repertoire jedes Tanzkurses gehörte. Die Quadrille stammt aus Frankreich wurde und wird in Formationen getanzt und war der Vorläufer des Cancan. Wild, ekstatisch und ausgelassen wurde da gehüpft und gesprungen, unten durch und oben drüber…früher mal. Klingt viel besser als meine vierfache Marmelade… na ja.
Spielt das Opernballorchester dann folgende drei Stücke in Abfolge: den Donauwalzer, den Radetzkymarsch und „Brüderlein fein“, dann ist der jeweilige Opernball zu Ende, und es ist genau Punkt fünf Uhr in der Früh. Gäähhhn! Bin ich müüüde!
Für Leib und Seele:
Das Opernhaus ist am Abend vom Keller bis zum Dachboden für die Gäste des Balls geöffnet und kann überall begangen und betanzt werden (klingt doch interessant oder?) Zahlreiche Restaurants, Champagnerbars, Austernbars und sogar ein Heuriger stehen den Gästen für den kleinen oder großen Hunger zwischendurch zur Verfügung. Das Catering am Opernball wird fast zur Gänze von der Hofzuckerbäckerei Gerstner durchgeführt. (Schlabber…Schlürf!)
Der prachtvolle Blumenschmuck der Gärtner und Floristen Österreichs wird meist von den letzen Gästen als „Souvenir“ mitgenommen.
Für Alle, die nicht selbst dabei sein können, mich eingeschlossen:
Seit 1969 überträgt der ORF gemeinsam mit dem Bayrischen Rundfunk den Opernball live und man kann auch als „Otto Normalbürger“ die illustre Gästeschar aus In- und Ausland beim Feiern beobachten.
Also am Donnerstag 16.02.2012 ist es wieder soweit, wenn es heißt: „Alles Walzer!“ Schaaaaade, für mich wieder mal nicht !
Last but not least:
Demos:
1968 erstmalig, aber seit 1987 immer wieder, mehr oder weniger regelmäßig, wird dieser Ball aufgrund der Anwesenheit des weltweiten Publikums und der daraus resultierenden medialen Aufmerksamkeit, Ziel von teilweise heftigen Demonstrationen. Wackersdorf, der Hunger in der dritten Welt (Eat the rich!), die Pelztierzucht oder die Koalitionsregierung von ÖVP und FPÖ wurden thematisiert.
Nicht jeden freut die zur Schaustellung von Reichtum, Gut und Geld.
Vor allem viele jüngere Menschen können mit Festen wie dem Opernball nichts anfangen. Sie hinterfragen den Sinn einer solchen Veranstaltung und würden gerne wissen wollen, warum man das viele Geld, das hier in Umlauf kommt, nicht sinnvoller einsetzt.
Der Schriftsteller Josef Haslinger wählte den Opernball als Schauplatz für seinen Roman „Opernball“ (1995), der 1997 auch mit Heiner Lauterbach, Franka Potente und Urs Egger verfilmt wurde.
co Eva Haring-Kappel
Ferdinand Raimund
Brüderlein fein
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
Musst mir ja nicht böse sein;
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
Musst nicht böse sein.
Scheint die Sonne noch so schön,
Einmal muss sie untergehn.
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
Musst nicht traurig sein.
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
sag mir nur, was fällt dir ein?
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
sag was fällt dir ein?
Geld kann vieles in der Welt,
Jugend kauft man nicht ums Geld
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
muß geschieden sein.
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
zärtlich muß geschieden sein!
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
's muss geschieden sein!
Denk manchmal an mich zurück,
schimpf nicht auf der Jugend Glück!
Brüderlein fein, Brüderlein fein,
schlag zum Abschied ein!
(Text: Ferdinand Raimund in seinem Zaubermärchen
"Der Bauer als Millionär", 1826
Musik : Ferdinand Raimund und Josef Drechsler, 1826)
Eis und Schnee – Winter adé?
Der Winter! Unfassbare Weiten, eiskalte Flächen und rote Nasen! Schön ist er trotzdem, wenn er denn da ist, der Winter mit Schnee. In höheren Lagen haben sie schon fast zuviel und weiter unten ist das einzige Weiß ein bisschen Frost, der sich auch mal blicken lässt.
Was denkt ihr, wenn ihr Winter hört?
Eisblumen und unberührte Schneelandschaften?
Matsch, Kälte und Rutschgefahr?
Ich denke an beide Möglichkeiten und ans Ski- und Schlitten-
fahren, aber auch ans Schneeschippen. Jedes Jahr, wenn es schneit, frage ich mich, warum wir eigentlich so eine große Einfahrt haben müssen? Und doch. Viele freuen sich auf das eine oder andere Wochenende, das sie in den Bergen verbringen. Ob Ski, Snowboard, Bigfoot, Langlauf oder nur zum Aprés-Ski, viele treibt es hinauf. Lange Wartezeiten am Lift und teure Skipässe werden gern in Kauf genommen, um die paar Minuten der rasanten Abfahrt zu genießen. Manche brauchen da länger, wie ich, und manche rutschen nur kurz und lassen sich dann herunter-
fahren. Welcher Typ man auch immer ist, ein Erlebnis ist es immer. Wenn es schneit, fängt das kleine Kind ins uns auch mal das Kichern an und streckt freudig die Hände in die Luft.
Jede Jahreszeit hat ihre schönen Momente. Man sollte sich ab und an die Zeit nehmen, diese zu genießen, denn so wie der Schnee im Frühjahr schmilzt und die ersten Pflänzchen ihre zarten Stengel recken, so kann sich auch der Winter verändern. Beobachten wir doch Eisblumen beim Wachsen oder Seen beim Erstarren. Erschnuppern wir die Kälte und den nahenden Schnee. Schmecken wir die einsetzende Taubheit unserer Glieder und das Kitzeln des Frostes. Und wenn das leise Tropfen der Schmelze einsetzt, erwarten uns neue Erlebnisse! co. soka.amy
An den „lieblichen“ Schmerz
einer durchzechten Nacht denkend
So wie Weihnachten für die meisten Menschen das Höchste im Kirchenjahr bedeutet, so ist der Karneval für den Kölner ein unumstößlicher und unumgänglicher Höhepunkt des Jahres, so dass für viele der Aschermittwoch gefühlt erst der echte Jahreswechsel ist.
Karneval ist so verschieden, dass er nicht nur überregional in vielen Facetten zu bestaunen ist, sondern auch in Köln selbst sehr individuell gefeiert wird. Dabei wird von vielen Kölnern der kommerzielle Fastelovend eher abgelehnt, auch wenn man die Hitparade der kölschen Schunkellieder unreflektiert rauf und runter singt. Auch hier trinkt man sich die Lieder einfach schön.
Karneval hat ebenso viele Traditionen und so gibt es neben den bekannten Formationen, wie die „bunten“ Funken, es gibt sie in blau, weiß, rot und seit wenigen Jahren auch in rosa, auch noch das alte, anarchische Feiern. Mit einem dieser Anarchohaufen bin ich seit frühester Jugend fest verbunden. Unsere Truppe, Künstler jeder Couleur und viele Dichter und Denker haben schon vor dem Krieg - also unsere Väter und Mütter - eine eigene, nicht kommerziell ausgerichtete Gruppe ins Leben gerufen und sind eher die Andersdenkenden, die Masters of Jeckness oder schlicht, die "Ahl Säu".
So findet auch jedes Jahr für gerade jene, die dem Schunkelge-
gröhle, dem Ballermanngejuchze nichts abgewinnen können, spezielle Bälle statt … na, wommer domma ehrlich bleiben, Feten statt.
Natürlich machen sich die Leute viel Arbeit, müssen ein Thema stellen, Dekorationen in mühevoller Handarbeit bauen, und um nicht den Überblick zu verlieren, muss auch das pekuniär entlohnt werden, in Form einer Eintrittskarte, denn schließlich soll nicht nur die Zahl der Besucher begrenzt bleiben.
Wie kommt man an Karten zu diesen Events? Man fragt einfach formvollendet Freunde:
Liebste Frau Schwaadlappe, verehrter Angetrauter,
in einer erst kürzlich gewellnessigen, besinnlichen Stunde, der Nebel stieg auf und ab, nicht ein Sonnenstrahl drang durch, kam mir eine schwache Erinnerung an eine Feierlichkeit in der Hüpfburg der Altenbegegnungsstätte Ehrenfeld Nord/Süd/
Mitten-drin in den Sinn und ein furchtbarer Schlag durchfuhr mein in Kontemplation ruhendes Gehirn wie ein Blitz - Isch han noch kein Kaart!
Nur schwach tröstete mich die Melodie eines der schönsten deutschen Themenlieder der 5. Jahreszeit und ich schaute sofort auf die Uhr: Es war halb vier. Hastig wühlte ich im Sediment unserer Medikamentenbox und fand dann doch tatsächlich noch ein Emetikum, dass es mir nun, fast erlösend, ausreichend Kraft gegeben hatte und mich davor bewahrte diese Mail au'm Klo zu schreiben und diese eine schlichte Frage an Sie, Moncherie, zu senden - Häst'e noch en Kaart für misch?
Bunte Bilder des Frohsinns, begleitet von der Erinnerung an meine unbeschreibliche Regentschaft als "Könisch von Kölle", durchzogen die schleichend zunehmend durchblutende Synapsen meiner, sich aus der Kontemplation reißenden Gehirnmasse (heute in grau), als der nächste Schreck mein motorisches Nervensystem in tonisch-klonische Zuckungen versetzte: Watt is denn dies Johr dat Thema?
Isch bitte Ihnen, lassen Sie einen zeitlebens vom Alzheimer begleitenden alternden Mann nitt'e su lang waade und schrief mer ne Mehl oder irjensjett … irgendwie … oder so, nä!
Ein hungriger Gruß aus dem beschissenen Sauerland
Dinge
Trötekopp
Bei allem Schweiß, der mir in dieser Stunde der Muße aus den Poren geschossen war, ich habe doch noch rechtzeitig Karten bekommen. Wer kann bei dieser holden Schmeichelei schon nein sagen? © Kariologiker
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Hexentanz
Majestätisch prangte das Schloss im Hintergrund, verborgen hinter dem dichten Laub alter Kastanien. Wilder Wein rankte sich an den Mauern entlang und hob sich schemenhaft im Licht des Mondes gegen grünlich getünchte Steinquader ab. Unterhalb des alten Gebäudes fiel eine kunstvoll bepflanzte Böschung terassenförmig nach unten ab: Der Schlosspark, ehemals Flaniermeile für ein altes Adelsgeschlecht.
Das Aulendorfer Schloss bot einst den Wohnsitz der Grafschaft von Königsegg. Erhaben hob es sich gegen den nachtdunklen Himmel ab und bildete die Kulisse für ein gespenstisches Spektakel. Die Seitenflügel wurden mit blauen Strahlern von unten nach oben erleuchtet. Mit viel Phantasie vermeinte man Fledermäuse um die Dachluke schwirren zu sehen, und so manch Einem aus der Menschenmenge auf dem unterhalb gelegenen Sammelplatz rann ein wohlig – gruseliger Schauder über den Rücken. Bis auf das Rauschen des Mühlenbaches, dem leisen Quietschen des Mühlrads der Alten Mühle und dem Knistern der Flammen war nichts zu hören. Ein in bunte Kostüme gekleideter Pulk bildete einen weiträumigen Ring um den hoch in den Himmel hinauf lodernden Scheiterhaufen und lauschte gespannt in die Nacht. Kaum einer sprach, nur hin und wieder war ein unge- duldiges Seufzen zu hören. Plötzlich kam Bewegung in die Menschenmenge. Leise, ganz leise waren Fanfaren zu hören, das zarte Klingeln von kleinen Glöckchen und der satte Klang großer, wie Kuhglocken klingenden Schellen. Der Zug kam näher und näher, man sah die ersten Maskenträger und konnte die Melodie des Aulendorfer Narrenmarsches identifizieren. Ein Jubelschrei erhob sich in die Nacht, ausgestoßen aus Hunderten Kehlen.
Der Kreis öffnete sich, und dann war es soweit: Ein riesiger Schwarm Hexen stob Schabernack treibend mit einem kehligen Gurren heran, brach sich Bahn durch den geöffneten Kreis und bildete in dessen Innerem einen zweiten Ring. Anschließend kamen fünf wie alte Bauern maskierte Paare – genannt „Tschore und Rätsche“. Sie stellten sich hinter den Hexen auf und warteten. Mit dem Fanfarenzug marschierten schließlich die übrigen Mäschkerle (schwäbisches Wort für „Maskenträger“) ein: Zwei Züge Schnörkele und Fetzle integrierten sich in die Menge.
* Das Kostüm des „Schnörkele“ ist ein dunkelgrüner Hosenanzug mit riesengroßen Glocken als Gürtel. Der Stoff ist mit runen- artigen Zeichen „verschnörkelt“, das Gesicht der Kostümierten hinter einer freundlich wirkenden, handgeschnitzten Holzmaske verborgen. Ein großer, nach hinten gebogener Spitzhut wird mit bunten Bändern unter dem Kinn festgemacht. Das „Fetzle- Kostüm“ ist aus weißem Leinen gewebt und mit verschiedenen Stofffetzen verziert. Die Holzmaske stellt ein glattes, ebenfalls freundliches Mädchengesicht dar. Der „Fetzlehut“ ist eine Art Jägerhut, ebenfalls mit bunten Stofffetzen bedeckt. Um die Hüfte trägt das Fetzle einen Gürtel aus kleinen Glöckchen, die bei jedem Sprung in die Höhe lustig klingeln. Das Spektakel beim Einmarsch der Narren ist jedes Jahr aufs Neue beeindruckend. In meiner Kindheit war ich oft dabei.
Schließlich verstummte die Musik, und wieder trat Schweigen auf dem Platz vor der Alten Mühle von Aulendorf ein. Eine sonore Männerstimme erhob sich aus Lautsprechern über der Menschen- menge. Der Zunftmeister läutete mit einer traditionellen Rede die Aulendorfer Fasnet ein. Kein Einziger außer ihm sprach, die Menschenmenge hielt sich bei den Händen, gleichgültig ob einer den Anderen kannte. Die Kulisse muss auf einen Außenstehenden gruselig wirken, und doch: Etwas Schöneres gibt es für die Aulendorfer Bürger nur selten. Als die Stimme verstummte, spielte der Fanfarenzug noch einmal den Narrenmarsch, und das „Hexeneck“ konnte beginnen. Die Menge tanzte im Takt auf und ab springend im Kreis, die Glocken von Schnörkele und Fetzle bimmelten lustig mit. Lauthals wurde aus unzähligen Kehlen der Text vom Narrenmarsch mitgesungen.
Bei der letzten Strophe begannen die Hexen, zu gurren und zu kreischen und schoben ihre langen, selbst gefertigten Reisig- besen vor den Füßen der Menschenmenge im Kreis herum. Die Aulendorfer Narren wichen zurück und erweiterten den Kreis, um den Hexen Platz zu machen. Noch einmal wurde ein Stapel Reisig ins Feuer geworfen, die Flammen flackerten auf. Die Musik war verstummt, die Hexen stellten sich hintereinander im Hof der Alten Mühle auf. Und da kam auch schon die erste Hexe
angesaust: Sie nahm Anlauf, stützte sich auf ihrem langen Besenstiel ab, stieß sich in die Höhe und sprang über den Scheiterhaufen auf die andere Seite. Eine nach der Anderen flog kreischend und schreiend durch die Luft und überwand dies, was in alten Zeiten mancher vermeintlichen Hexe den Garaus gemacht hatte. Auch in Aulendorf hatte es einst eine Inquistion und Hinrichtungen gegeben.
Auf besagten historischen Hintergrund weist nicht allein das traditionelle Aulendorfer Hexeneck hin. Auch andere Zünfte haben ähnliche Rituale, in denen eine Hexenmaske die zentrale Faschingsfigur darstellen. Für mich ist die Aulendorfer Eckhex' die Schönste: Geschnitzt aus dunklem Holz, nicht allzu furchterregend das Antlitz, jede einzelne Maske ist individuell. Dazu ein Kopftuch, aus Seidenflecken zusammengesetzt und mit den zwölf Sternzeichen bestickt. Eine burgunderrote Bluse mit gepufften Ärmeln, wie einst die Junker der Grafschaft, ein dunkelgrüner Rock und eine schwarze Schürze aus Leinen.
Dazu trägt eine Eckhex', die etwas auf sich hält, rot-weiße Ringelsocken und Strohschuhe. Mittlerweile geht der Modetrend eher zu roten Turnschuhen, schon deshalb, weil die Hexenzunft bei den Faschingsumzügen akrobatische Auftritte bietet - wie zum Beispiel den Bau einer menschlichen Pyramide, die mithilfe dieser langen Strohbesen errichtet wird. Dieses Jahr richtet Aulendorf endlich einmal wieder das Ringtreffen aus. /co S.K.
Aulendorfer Narrenmarsch
- Text und Melodie:
Franz Bauer - 1952. Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Karneval feiern, ist hart<</font>
Een Schnäpschen zu jeden Bier genossen,
iss mir gleih in Kopp geschossen.
Nu brummt der Schäddel furchtbar mir,
trinke nisch mehr wiedder Schnaps zu jeden Bier.
Im Koppe da is’ses mir’s ganz tütelich.
Die Schmerzen, die ich spüre, fürchterlich.
Nu habsch een Kater in de Birne
un der kratzt ganz scheen an meinem Hirne.
Nie wiedder will ich so vielle saufen,
un nie mehr wiedder soll so vielle Schnaps
mir meine Kehle runter laufen.
Das habsch mir feste vorgenomm,
denn ohne Algohol,
da kammer och recht gut ausgomm.
Abber ma so een kleenes Schlückchen,
in Ehrn wie man sacht,
das kammer doch mal genießen
un hat noch keenen umgebracht.
Mensch gomm her und schenke ein,
schei … off de Koppschmerzen,
mir woll’n lustig sein.
Schließlich da iss ja Karneval
und der werd gefeiert wie jedes Mal.
Zum Ausnüchtern, da hammer noch Zeit,
lass uns jetzt een trinken, de Gläser stehn bereit.
Schluss mit de Vorsätze, sei’s wie’s sei,
hoch mit de Gläser un Prost,
am Aschermittwoch iss alles wiedder vorbei.
© Ulf Heimann
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Venedig und der Karneval:
Wir denken sofort an die Stadt, an Gondeln, Masken, viel Wasser und vielleicht auch an Casanova. Venedig ist die Hauptstadt der Region Venetien und ihre Geschichte reicht weit zurück.
Sehr lange Zeit war die Republik Venedig in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht sehr bedeutend. Besonders auf Künstler übte die Stadt eine magische Wirkung aus. Soviel nur am Rande, denn berühmt ist die Stadt auch wegen ihres Karnevals und natürlich wegen der Masken. In Venedig beginnt der Karneval am 26. Dezember und endet, wie auch hier bei uns, am Ascher- mittwoch. Der venezianische Karneval geht auf die antiken Saturnalien zurück. Ein römisches Opferfest zu Ehren des Gottes Saturn. Während dieser Zeit wurden die Standesunterschiede aufgehoben und ein Absinken der Moral, sowie ein Anstieg der Konsumfreudigkeit (Alkohol, Glücksspiel, Frauen) war Ausschlag gebend. Ausgelassenheit, Musik und reichliches Essen waren und sind nach wie vor wichtig, beginnt doch mit dem Ende des Karnevals die Fastenzeit.
Die Kostüme waren anfangs noch einfach und bestanden aus Fellen und Zweigen, mit denen Männer singend durch die Straßen liefen. Beim Eierspiel zogen als Teufelchen verkleidete Männer zu ihren Angebeteten und bewarfen sie mit Duftwässerchen gefüllten Eiern. Ab dem 14. Jahrhundert nahm die Zahl der Verbote immer mehr zu, allerdings hielt sich während der Karnevalszeit keiner wirklich daran. So waren als Frauen verkleidete Männer, die sich in Nonnenklöster einschlichen, keine Seltenheit.
Ab dem 15. Jahrhundert kamen immer mehr mythologische Themen der Antike in den Kostümen auf. Gottheiten, Feen und andere Wesen wurden verkörpert, aber genauso die verschie-
denen Völkergruppen, die durch den Handel Einzug fanden, z.B. Türken, Kreter, Schweizer und Albaner. Besondere Berufs-
gruppen, wie persische Händler oder holländische Seeleute, waren ebenfalls vertreten. In der ganzen Stadt gab es Theater-
aufführungen, Puppenspieler, Artisten, jede Menge Buden und die Maskenbälle. Ausschlaggebend für diese Vielfalt und deren Durchsetzung waren aber auch die verschiedenen Masken.
Viele Maskenvorbilder stammen von der Commedia dell'Arte. Sie entstand um die Mitte des 16. Jahrhundert und war ein Improvi-
sationstheater mit Berufsschauspieler, die oft ihr ganzes Leben lang eine Rolle spielten und diese perfektionierten. Da die Stücke nicht schriftlich vorlagen, konnten die Schauspieler Gesellschafts-
kritik ausüben ohne Bestrafung zu befürchten. Es handelte sich meist um Liebes- und Verwechslungskomödien. Neu war, dass die Frauenrollen tatsächlich von Frauen gespielt wurden. Das einfache Volk wurde durch die Diener (Zanni) dargestellt. Colombina als lebenslustige Köchin, Magd oder Zofe. Den schlauen Brighella und Arlecchino, den Tolpatsch (aus ihm entwickelt sich später das Kasperle oder Figuren wie Hans Wurst). Die Alten (Vecchi) verkörperten die Oberschicht. Der reiche Kaufmann Pantalone und der Jurist Dottore. Oft kam auch noch der Capitano hinzu, ein vorlauter Aufschneider, aber feiger Soldat. Als letztes die Liebenden (Amorosi), die meist die Kinder der Alten waren und sich nach längerem hin und her am Ende doch bekamen. Die Charaktere wurden über die Jahre hinweg immer wieder geändert oder Neue kamen hinzu. Wichtig war nur, dass aus allen Bereichen jemand dabei war.
Die beliebtesten Masken sind zum einen die Halbmasken, die den Mund freilassen und deshalb vor allem von Schauspielern benutzt wurden und werden. Die Vollmasken waren und sind für die aufwändigeren Kostüme, so z.B. die „maschera nobile“ oder „bauta“, die ab Mitte des 18. Jahrhunderts auch von Frauen getragen werden durfte und die wohl die bekannteste Maske ist.
Eine weitere bekannte Vollmaske ist die Schnabel- oder Pestmaske. In den Schnabel wurden früher Kräuter gesteckt, damit die Ärzte den Gestank besser ertragen konnten. Sie gehört zu den schwersten Masken, da der Kopf dabei durch das Gewicht nach vorne gezogen wird.
Die Faszination des venezianischen Karnevals geht nicht nur von den Kostümen oder den Masken aus, sondern vor allem durch die Illusion, in die wir entführt werden. Mit der Besetzung Venedigs durch Napoleon nahmen die Feierlichkeiten jedoch ein jähes Ende, und erst in den 1980er Jahren wurde der venezianische Karneval, wie wir ihn heute kennen, wiederentdeckt und floriert seitdem in den vielfältigsten Farben und Formen. Heute dauert der Karneval offiziell nur noch zehn Tage und jedes Jahr wird er mit einem neuen Motto versehen. Das diesjährige Motto lautet: Das Leben ist ein Theater und jeder trägt eine Maske. Es hätte nicht besser gewählt sein können, denn durch die Maske werden wir nicht nur anonym, wir tauchen ein in eine andere Zeit, in der alles ein bisschen anders läuft. Und auch heute noch heben sich während dieser Zeit die Standesunterschiede auf.
Nur in dieser Zeit sind die Masken, die wir alle tragen, auch äußerlich sichtbar. In dieser Hinsicht hat sich nichts verändert, auch wenn es nicht jedem gefallen mag. ... co Soka.amy
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Funkenfeuer
Alljährlich leuchten am Sonntag oder auch schon am Samstag nach Aschermittwoch große Feuer. Besonders ist dieser Brauch im schwäbisch-alemannischen Raum zu beobachten, jedoch auch außerhalb tritt er in einigen Ortschaften auf. Regional hat der Brauch verschiedene Namen, aber das Prinzip bleibt gleich. Der Ursprung ist nicht wirklich geklärt. Zum einen wird das Funken-
feuer als heidnischer Brauch gesehen, der zur Austreibung des Winters durchgeführt wurde. Zum anderen wird er in Verbindung mit dem Ende der Fasnacht gesetzt. Eine weitere Theorie geht vom römischen Neujahrsfest aus, dass am 1. März stattfand, bei dem ebenfalls Feuer entzündet wurden.
Der Ablauf:
Früher sammelte die Dorfjugend das Holz zusammen, heute übernehmen das meist Vereine oder beispielsweise Pfadfindergruppen. Oft handelt es sich dabei um Spenden wie den alten Weihnachtsbaum. Das Holz wird geschichtet und es entstehen hohe Türme oder auch „nur“ riesige Scheiterhaufen. In ihrer Mitte wird die Funkenhexe aufgestellt. Es ist meist eine aus Stroh oder ähnlichem zusammengebaute Puppe, die in einigen Gegenden auch mit Schießpulver oder den übrig gebliebenen Knallkörpern von Silvester ausgestopft wird. Bei Anbruch der Dunkelheit wird der Funken entzündet und die Leute beobachten das beeindruckende Bild des riesigen Feuers. Gespannt wird auch auf die Explosion der Hexe gewartet. Heute hat dieser Brauch vor allem einen Erlebnis- und Unterhaltungswert, aber zu früheren Zeiten verhieß ein erfolgreiches Brennen der Hexe Glück, auch einige Wetterregeln gibt es zu diesem Brauch. „Sieht man am Funkensonntag viele Sterne, dann gibt es in diesem Jahr viele Kirschen”.
Nach diesem Spektakel gibt es in unmittelbarer Nähe entweder ein Zelt oder eine andere Örtlichkeit, wo die Besucher Verpfle-
gung finden und noch ein bisschen „nachgefeiert“ wird. Mit Hexenverbrennung hat dieser Brauch nichts zu tun. Die Funken-
hexe ist symbolisch und steht unabhängig davon, welcher Theorie man glaubt für ein Ende.
co. Soka.amy Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Memory - Fortsetzungs-Story Teil 4 - von Phil Humor
Franzi sprach wieder ins Handy: „Julie, Du bist bei der Eisdiele? Wir kommen zu Dir, okay? Siehst Du, Deine Patienten laufen Dir schon nach. Du bist gar nicht so erfolglos, wie Du immer behauptest. – Nein, Du brauchst Dich nicht umschulen zu lassen zur Programmiererin. – Du hast die ersten Prüfungen erfolgreich absolviert? Seit zwei Jahren paukst Du schon Programmier-
sprachen? Deswegen bist Du so wenig in Deiner Praxis. Respekt. Wir reden gleich am See weiter, ja? Okay. Bestell mir schon mal einen Riesen-Eisbecher Tropical-Fruit.“ Tom und Tobias sagten: „Für mich auch.“ Franzi legte ihr Handy beiseite und sagte: „Zu spät.“ Tom sagte: „Das hast Du absichtlich gemacht. Das ist bestimmt der letzte Tropical-Fruit Eisbecher. Für uns gibt es dann nur noch Haselnuss-Eisbecher. – Danke, dass Du Julie angerufen hast. Ich bin selber neugierig, was Gregor mir noch schnell mitteilen wollte. Habt Ihr Internet-Anschluss und ein Notebook?“ Franzi sagte: „Du willst wissen, was das Internet weiß über Gregor Parmenides? Wir haben W-LAN, drahtlose Internet-Ver-
bindung. Und bei der Kasse steht mein Notebook.“ Franzi holte ihr Notebook. Tobias sagte zu ihr: „Dein Eisbecher wartet und schmilzt. Lass uns erst die Hypnose machen am See. Danach haben wir mehr Fakten. Dann können wir erfolgreicher im Internet surfen. Und ich surfe zwischendurch auf dem See.“ Tom sagte: „Während ich traumatische Visionen in mir hochsteigen lasse. Gut, Dich an meiner Seite zu wissen.“ Franzi rief zu ihrer Mutter: „Kommst Du ohne mich aus? Ich tue an sich den ganzen Tag gar nichts. Dann fällt es doch nicht auf wenn ich jetzt dem Geheimnis des Parmenides auf der Spur bin.“ Franzis Mutter rief: „Heute Abend feierst Du doch Deine Party. Deine Großmutter fragt, ob Du vergessen hast Sie einzuladen.“ „Nein, das war Absicht. Das vorige Mal hat Großmutter auf meinem Couchtisch getanzt. Ihr hochhackigen Schuhe machen meine Tische kaputt.“ „Deine Schuld. Du hast Ihr zuviel Rumpunsch gegeben. Und Bowle und Glühwein.“ „Die hat sie selber mitgebracht. Da kann ich nichts für. Meinetwegen; sag Großmutter sie kann auf meine Party kommen. Aber ich mache vorher Taschenkontrolle. Strenger als beim Zoll. Sie schmuggelt mir zuviel Alkohol in meine Wohnung. Ich war zu nachlässig.“ Tom sagte: „Unsere beiden Großmütter wohnen bei unseren Eltern. Und mein Großvater. Obwohl er schon seit Jahren von meiner Großmutter geschieden ist. Es wirkt aber nicht wie ein Seniorenstift oder Altersheim. Die sind ständig unterwegs. Eigentlich unnötig, dass sie bei uns wohnen. Aber meine Mutter kocht gut und wir haben ein großes Haus. Das lockt die ältere Generation an.“ Eine ältere Frau kam zu ihnen. Franzi sagte: „Das ist Vroni, meine Großmutter. Sie ist sicher sehr müde und hat heute Abend gar keine Lust auf wilde Partys.“ Vroni sagte: „Ist das eine Einladung? Prima, ich freu mich drauf. Wer sind die beiden stattlichen Burschen? Ach, Dein Alter müsste man haben und meine Erfahrung. Hat man das einen, hat man das andere nicht. Aber die Einladung habe ich.“ Tobias holte Vroni einen Stuhl vom Nachbartisch und sie setzte sich. Tom sagte zu Vroni: „Anton, mein Großvater feiert auch gerne. Aber seine Begleiterinnen sind sehr kostspielig. Seine halbe Rente gibt er für sie aus. Seine Rente ist ziemlich hoch. Ich weiß nicht, wie lange seine Gesund-
heit das noch mitmacht.“ Vroni sagte: „Den muss ich kennenler-
nen. Ich bin überhaupt nicht kostspielig. Ich tanze sehr gerne.“ Franzi sagte: „Nicht auf meinen Tischen. Das musst Du mir vorher schriftlich geben. Da kenn ich kein Pardon. Du ruinierst mir meine ganzen Möbel.“ „Ich habe Turnschuhe an; siehst Du. Extra für heute Abend.“ Franzi sagte: „Meine Großmutter ist Tanzlehrerin im Ruhestand. Aber sie steht nie ruhig. – Wir müssen los. Auf mich wartet ein Tropical-Fruit Eisbecher und auf Tom eine Hypnose-Reise in seine Kindheit.“ Tobias sagte: „Und auf mich wartet der See und will, dass ich auf ihm surfe.“ Vroni sagte: „Auf mich wartet niemand. Dann kann ich doch mitkommen. Mit Hypnose kenne ich mich aus. Ich habe eine hypnotische Anziehungskraft auf anziehende Männer. Ich bin welterfahren und mein Rat ist sehr begehrt – das rede ich mir jedenfalls immer wieder ein. Nur um mich nicht so nutzlos zu fühlen. Ich bin oft sehr allein.“ „Jaja, mit der Mitleidsmasche bestrickst Du jeden?“ Vroni stand auf und ging langsam weg. Sie hielt den Kopf gesenkt. Tom sagte: „Das kann ich gar nicht mit ansehen. In meinem Jeep ist noch ein Platz frei.“ Vroni drehte sich um und lächelte.
„Ich habe alles für die Hypnose vorbereitet: eine weiche Decke auf weichem Sandstrand und ein Taschenmesser.“ „Hört sich gefährlicher an, als ich dachte.“ Julie zeigte Tom das Taschen-
messer. „Das Taschenmesser blinkt und blitzt in der Sonne. So was wirkt hypnotisch.“ Tobias sagte zu Julie: „Ich habe Informatik als Nebenfach. Ich spreche fließend mehrere Programmier-
sprachen. IF Hypnose beendet, THEN surfst Du mit mir?“ Julie sagte: „GO TO Eisdiele und bringe mir meine Lieblingseissorte. IF korrektes Eis, THEN surfen wir. ELSE hypnotisiere ich Dich.“ „Das tust Du doch schon. Machst Du das mit Absicht? Dein Blick bezwingt meinen Willen. Ich kann nur noch Dich ansehen.“ „Dann sei befreit von meinem Zauberblick, und komme mit meinem Eisbecher zurück.“ Tobias rannte hinüber zur Eisdiele. Tom sagte: „Ich halte das nicht für Hypnose, ich halte das für Verliebtheit.“ Tom legte sich auf die Decke und betrachtete den See. Franzi sagte: „Tom versucht sich an etwas zu erinnern.“ Julie sagte zu Tom: „Möchtest Du Dich erinnern? Spürst Du eine Wand zwischen Dir und der Erinnerung?“ Tom sagte: „Du meinst eine Schutzwand. Die hat die ranzige Haselnusstorte eingerissen. Gregor Parmenides hatte sein ganzes Haus in ein Labor verwandelt. In jedem Zimmer hat er geforscht, rumexperimentiert. Er war nicht unordentlich, aber zwischen all seinen technischen Geräten und Behältern mit Chemikalien stand manches, was nicht da hinge-
hörte: vergessene Kuchenteller mit Kuchenresten müssen mich wohl am meisten beeindruckt haben. Ich fand es jammerschade, dass so leckere Torten einfach vergammelten.“ Julie sagte: „Aber diese ranzige Haselnusstorte hat es geschafft, dass Du nicht alles vergessen hast. Sie hat die Verbindung gehalten und bewahrt all diese Jahre – die Verbindung zu Deiner Vergangen-
heit. Wie ein Lesezeichen. Wollen wir Dein Lebens-Buch an dieser Stelle ganz aufschlagen und weiterlesen?“ Tom sagte: „Einerseits möchte ich mich erinnern – aus Neugierde. Dann wieder – warum mich an so unangenehme Sachen erinnern? An so einem schönen Tag. Vielleicht sollten wir wirklich lieber surfen.“ „Und tanzen“, sagte Vroni. Sie stellte den Radio-Rekorder von Julie lauter. „Das ist eines meiner Lieblingslieder: Blue Spanish Eyes. Bringing you all the love your heart can hold. Wie romantisch.“ „Wie laut“, sagte Franzi und stellte den Radio-Rekorder leiser. „Ich bringe Dir von Deinem Lieblingseis, mehr als Du halten kannst. Du mit den schönen blauen Augen.“ Tobias reichte Julie einen sehr großen Eisbecher. „Die Größe gibt es in der Eisdiele gar nicht. Woher hast Du den Eisbecher? Das sieht auch mehr wie eine Salat-Schüs-
sel aus.“ „Das ist eine Salat-Schüssel. Habe ich mir eben besorgt und sie mit Es füllen lassen. Ein Eis sagt mehr als tausend Worte, Und weil ich gerne große Worte mache, muss es auch ein großes Eis sein.“ „Es ist Himbeereis. Gut geraten.“ „Der Eisdielen-Ver-
käufer kennt Dich und Deine Vorlieben. Ich habe ihn einfach gefragt und ihm eine Hypnose von Dir versprochen. Der Eis-Verkäufer kann sich nicht erinnern, wo er seine Haustür-
schlüssel gelassen hat. Er müsste sonst den Schlüsseldienst benachrichtigen.“ „Das hast Du eben alles erfahren und erledigt?“ „Liebe verleiht Flügel. Da kommt der Eis-Verkäufer schon. Du kannst ihm ja nach der Hypnose seine Salat-Schüssel wieder mitgeben.“ „Der Tag wird stressig. Das ist schlimmer als in meiner Praxis – hier am See. Überhaupt eine Idee: Hypnose am See. Ich stelle eine großes Schild auf und jeder, der sich erinnern will, ist herzlich eingeladen sich hier auf meine Decke zu legen. Ich brauche mehr Decken. Ich werde expandieren. Und Simultan-
Hypnosen anbieten. Gleich 30 Hypnosen auf einmal. Warum soll es nur Simultan-Schach geben? Ich bin dann die Großmeisterin der Hypnose.“ Tom sagte: „Und alles mit einem Taschenmesser? Du wirst größere Messer benötigen.“ Der Eis-Verkäufer sagte: „Soll ich Messer holen? Ich wusste nicht, dass ich die für die Hypnose mitbringen muss. Ist Hypnose sehr schmerzhaft? Sollen körperliche Schmerzen den Seelenschmerz hervorlocken?“ Franzi sagte: „Ja, das stimmt. Ich habe hier einen Ast, auf den kannst du beißen während der Hypnose. Zähne zusammenbeißen und ab in die Hypnose.“ Vroni sagte: „Gute Hypnose ist schmerzens-
reicher als Tätowieren. Aber ich habe beides überlebt.“ Franzi sagte: „Du bist tätowiert? Seit wann? Mit was? Warum?“ Vroni sagte: „Seit vorgestern. Ein springender Delfin hat mich aus dem Tattoo-Schaufenster so nett angelacht.“ Vroni zog ihren Pullover aus. Sie trug darunter einen Bikini. Der Eis-Verkäufer setzte sich seine Brille auf und sein Blick schweifte über Vroni. Er sagte: „Ich glaube, der springende Delfin ist gerade wieder untergetaucht. Ich kann ihn nicht entdecken.“ Vroni zeigte auf ihren Bauch. Franzi sagte: „Nun ja, der Delfin sieht wirklich sehr frech aus. Und er ist auch nicht so groß, wie ich befürchtet habe. Aber wenn Du viel isst, dann bläht sich auch der Delfin auf – denke daran. Das ist doch ein guter Grund immer schlank zu bleiben. Vielleicht hole ich mir auch so einen Delfin.“ Fortsetzung im nächsten BRIX Magazin
Steinhoroskop Februar
I.
Das Licht der Erkenntnis – Wege zur Weisheit
In der letzten Ausgabe von „BRIX – Das Magazin“ war die Premiere unseres speziell auf unser Projekt zugeschnittenen Steinhoroskops, welches der Anregung von Sir Brixelot entsprang. Die Entwicklung basiert auf der Zuordnung von Edelsteinen zu den jeweiligen Monaten. Ursprung der hierfür benötigten Recherche ist eine Homepage, die zwar einer Werbekampagne für einen Juwelier entspringt, jedoch herrlich viel Informationen bietet. Im letzten Monat war es einfacher, die Zusammenhänge zwischen Zahlen, Sternzeichen und Geburts-
steinen respektive Edelsteinen herzustellen. Es galt, aus mehreren Wegen den richtigen auszusuchen, der für den Verfasser des Steinhoroskops am Einfachsten nachzuvollziehen war.
Das Ganze ist als ein Experiment und zur Unterhaltung anzusehen – wie eigentlich alle Horoskope der Welt. Zugleich ist es eine nette Reise in eine Vergangenheit, als die Menschheit noch bereit war, an mehreren Glaubensfaktoren festzuhalten. Glauben kann bekanntlich Berge versetzen, Krankheiten heilen, die Psyche in schwierigen Zeiten stärken, wenn er nur stark genug ist. Horoskope sind sozusagen als Lebensbegleiter anzusehen, niemals als Wegweiser. Durch die Entwicklung des Steinhoros-
kops macht auch der Verfasser einen Lernprozess durch: Der Phantasie freien Lauf zu lassen und dennoch glaubhaft zu wirken, Zusammenhänge zu knüpfen – ohne die Leser in Irrglauben verfallen zu lassen. Versucht es doch auch einmal, liebe Leserinnen und Leser: Sucht Euch etwas aus, was sich eignet, um es mit Charaktereigenschaften des Menschen zu assoziieren. Ein Haustierhoroskop oder ein Blumenhoroskop, ein Puppen-
horoskop; Möglichkeiten gäbe es viel.
Unsere Psyche mit all unseren Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen oder Verhaltensmustern gibt unwahrscheinlich viel her, wenn man denn die Lust hat, sich mit ein bisschen Psychologie für den Hausgebrauch zu befassen. Seid jedoch wachsam und äußerst behutsam mit des Menschen wichtigstem Gut, unserem Unterbewusstsein: Die Seele ist ein zartes Pflänzchen, die Wurzeln münden sehr tief. Schürft Ihr zu emsig, bringt Ihr möglicherweise Schmerzhaftes zu Tage. Oder aber - Ihr bergt einen Schatz: Der teuerste und schönste Edelstein ist in Eurem Herzen verborgen – die Liebe zum Leben, zur Schöpfung, zu Euch selbst und zu Euren Lieben. Gebt darauf acht. Nun wünschen wir Euch viel Spaß mit unserem Steinhoroskop. © Sina Katzlach
II.
Närrische Steinzeit: Der Amethyst
Der Amethyst zeichnet sich durch ein leuchtendes Violett in verschiedenen Schattierungen aus und ist eine Varietät des Kristallquarzes. Sein Verbreitungsgebiet ist in allen Erdteilen zu suchen. Bereits die Azteken wussten die Vorzüge des Ame-
thysts zu schätzen. In alten Aztekengräbern wurden Amethyste als Grabbeigabe gefunden. Dieser Edelstein begleitet die Menschheit schon seit etlichen tausend Jahren. Wichtige Herkunftsländer sind in erster Linie Brasilien und weitere Länder des südamerikanischen Raums. Dort wurden reiche Adern gefunden. Je nach Abstammung variiert auch Farbe und Leuchtkraft des Amethysts. In Europa ist er eher selten vertreten. Dem Februar wurde er zugeordnet, weil er – nach
altem Glauben – vor Trunkenheit und Verführung schützt.
Amethystmenschen neigen zur Extravaganz und zeichnen sich durch Charakterstärke aus. Sie sind in ihrem Glauben gefestigt, verfügen über einen kristallklaren Verstand und Menschen-
kenntnis. Der Februargeborene ist extrovertiert und liebt es, sein persönliches Umfeld um sich zu scharen. Lebenskrisen meistert er mit Bravour und tritt Widrigkeiten furchtlos und mutig entgegen. Freundschaft und Vertrauen hat für den Amethyst-
menschen einen sehr hohen Stellenwert. Wer dessen Vertrauen hingegen missbraucht, steht einem erbitterten Gegner gegenüber. Gegen Suchtkrankheiten ist der Februargeborene nahezu immun. Er legt Wert auf ein gepflegtes Äußeres und achtet auf seine Gesundheit. Der Amethystmensch ist in jeder Hinsicht ein Künstler, wobei ihm sein geschultes Auge für Ästhetik und klare Formen behilflich ist. Närrisches Karnevals-
treiben lässt ihn im Großen und Ganzen kalt, Maskeraden sind ihm ein Gräuel. Lug und Trug entlarvt er mit seinem scharfen Verstand.
Karnevals Bühne
- Epilog
Die ganze BX Welt ist eine Karnevals Bühne.
Verkleidung allerorten;
tritt herein durch virtuelle Pforten.
Wenn der BX Server guter Laune ist,
vom Schluckauf nicht geschüttelt,
die BX-Seiten sich flugs laden - nicht geruckelt;
mit Vorfreude geladen, ob die eigenen Bücher angeklickt,
kommentiert - man ist entzückt?
Vielleicht sogar
ist verkauft dies und jenes Exemplar.
Wie läuft es an der eBook-Börse?
Boom, Baisse, Hausse, Passe.
Der Cent, der rollt.
Und ewig lockt das Gold.
Werden Forums-Beiträge beachtet
oder ist das Forum schon wieder gelöscht?
Macht der BX-Server Fastenzeit?
Man kann ihn nicht mehr mit Büchern füttern.
Sechs leere Seiten gibt er als Erwiderung.
Ich übe und stärke mein Empfinden für Erheiterung.
In den Foren tobt die Stille.
Wie entlockt man Usern Statements?
Cover haben sie anzubieten.
Cover, die in Foren sich miteinander langweilen.
Suchen Leser, erwachen dann zum Leben:
Buchstaben formen sich zu phänomenalen Stories,
doch welken in der Leser-Wüste.
Wenn man dieses doch nur wüsste:
Lies, lieber Leser, lies,
genieß
beste Ware,
wie es ihm begreiflich machen?
Die ganze Internet Welt ist eine Karnevals Bühne.
Närrische Zeit.
Parade der Avatare.
Wann ist Zeit für Sühne?
Gibt viel zu Schauen, zu Chatten.
Ist jede Story eine Büttenrede?
Ist jedes Leben Narrheit?
Ich möchte nicht dagegen wetten.
Dürfen wir im März Euch wieder begrüßen?
BRIX - Das Magazin - kann man es genießen?
Den Lesegenuss zu steigern ist unser Begehr.
Wir freuen uns über Dich als Leser sehr.
LG
Phil Humor
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Beteiligte Autoren
Die unterstrichenen Namen verlinken zu einem Buch des jeweiligen Autoren. Jeder Autor ist mit einem Link dabei.
Editorial sinakatzlach.
*NEWS*BRIXNEWS* gnies.retniw
*BX*NEWS*BX* gnies.retniw / vampirella91
SUPP-O-O-O-RT dschauli
AUSFALLERSCHEINUNGEN tilken
Rund ums Schreiben soka.amy84
hall of fame perfekt.
BRIX-ler des Monats Yolana
+ gnies.retniw
BRIX-Talk mit einem Newbie valahia
BRIX fragt BX gnies.retniw
lyrische Prosa: Zwischen Winter und Frühling datore
Lyrik: Frühlingserwachen gedichteengel
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Satire: Neugier ist der Katze Tod katerlisator
Kolumne: Würde - ein Menschenrecht? moonlook
Wiener Opernball eva.haring.kappel
Kolumne: Eis und Schnee-Winter adé? soka.amy84
Satire: Karnevals-Karte kariokariologiker
Kolumne: Funkenfeuer soka.amy84
Kolumne: Hexentanz sinakatzlach.
Lyrik: Karneval feiern, ist hart uhei48
Kolumne: Venedig und der Karneval soka.amy84
Fortsetzungs-Story philhumor
Steinhoroskop Februar sinakatzlach.
Epilog: Karneval Bühne philhumor
Gemälde helgas.
+ fabianl
Karnevalskalender 22 verschiedene BX-Autoren
Aphotismen / Foto yety.2008
Cover-Layout philhumor + riedel
Cartoons & Grafik perfekt.
Lektorat & Korrektorat gnies.retniw + sinakatzlach.
Magazin-Layout / Cartoon-Text philhumor
Beim BRIX Hörbuch
ist Musik von Kariologiker dabei und von Yolana - poptales.
http://www.poptales.de
Phil Humor hat Klarissa und Sir Brixelot in Szene gesetzt.
Texte: co DAS BRIX-TEAM Ausgabe 2012/02/A04
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
BRIX ist der Baustoff unserer Träume:
BookRix und Bricks
Wir alle sind BRIX