Cover

Ein warmer Sommertag…

Es war ein warmer Sommertag, so wie man es sich nur wünschen konnte. Besonders für die Freiwillige Feuerwehr aus dem Ort, denn sie hatten heute „Tag der offenen Tür“.
Da Onkel Herbert auch bei der Feuerwehr war, nahm er Kevin natürlich mit. Ungeduldig hatte er schon ab 9 Uhr ungeduldig auf ihn gewartet. Es gab Cola und Würstchen, jede Menge an Spielen, sogar Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto.
Die absolute Höhe war die Fahrt mit der Drehleiter auf 30 Meter Höhe. Die Menschen sahen von oben aus wie kleine Ameisen. Von hier aus konnte man über den ganzen Ort, sogar bis weit in die Ferne sehen. Kevin wäre am liebsten eine Stunde oder länger hier oben geblieben so viel gab es hier zu sehen. Es war schon später Nachmittag, das Fest war schon fast zu Ende. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm brüllte plötzlich die Sirene auf dem Dach.
Das hektische Treiben auf dem Platz schien sich auf einmal zu verdoppeln. Die kleinen Kinder liefen wegen des Lärmes weinend zu den Eltern. Während die Feuerwehrmänner ins Gerätehaus liefen, sich rasch umzogen und in die Feuerwehrautos sprangen. Kevin, der von der letzten Rundfahrt immer noch im Auto saß, durfte bei seinem Onkel Herbert mitfahren. Der letzte Feuerwehrmann hatte gerade die Türe zu geknallt, schaltete Herbert das Blaulicht und das Martinshorn an. Die vielen Menschen hatten schon Platz gemacht, sodass sie ungehindert losfahren konnten. Im Rückspiegel sah Herbert die Drehleiter, die auch sofort hinterher kam.
Die Autofahrer vor ihnen machten nach rechts und links schnell Platz. Das laute Lufthorn auf dem Dach sorgte auch für eine freie Kreuzung.
Für Kevin war das alles sehr aufregend, im zitterten heftig die Knie. Bernd der neben im saß, legte seine schon behandschuhte Hand auf seine Knie und schaute ihn beruhigend an.
In den Schaufensterscheiben sah man die Blaulichter aufblitzen und das Lufthorn wurde zwischen den Häusern doppelt so laut. Alle Leute schauten ihnen nachdenklich nach; wo mochte es wohl brennen?
Die letzten Häuser waren gerade vorbei, da konnte man auch schon die dicken schwarzen Rauchwolken in der Ferne sehen. So etwas hatte Kevin noch nie gesehen, auch die dicken Rauchschwaden, die zwischen den Dachpfannen unermüdlich herausquollen, ohne dass man irgendwo einen Feuerschein sehen konnte. Nachdem die Feuerwehrleute an der Einsatzstelle aus dem Auto gesprungen waren, konnte Kevin am Fenster sitzend alles sehen. Während die Ersten mit Sauerstoffmasken und Atemluftflaschen auf dem Rücken ins Haus liefen, sorgte Herbert hinten am Auto dafür, dass sie auch genügend Wasser im Schlauch hatten.
Vier Leute waren damit beschäftigt, eine Schlauchleitung aus dem nahen Feuerlöschteich zu legen. Schwitzend rollten sie einen Schlauch nach dem andern aus. Da, am Fenster konnte Kevin für nur einen kurzen Augenblick ein Kindergesicht zu sehen. Sofort sprang Kevin aus dem Auto und lief zum Onkel Herbert der hinten am Auto stand, und zeigte aufgeregt zum Fenster. Sofort ließ Herbert die Drehleiter an das Fenster heranfahren. Da Kevin sofort wieder ins Auto zurück musste, schaute er von hier gebannt zu, wie zwei Feuerwehrleute durch das Fenster einstiegen, um mit dem Jungen auf dem Arm wieder herauszukommen. Er merkte gar nicht, wie vor lauter Aufregung, sein Hemd schweißnass wurde.
Jemand klopfte ihn leicht auf die Schulter. Verschlafen schaute er an dem Gesicht seiner Mutter vorbei, wo durch das Wohnzimmerfenster draußen die Sonne langsam untergehen wollte.
Seine Mutter schob ihn behutsam in seinem Rollstuhl zur Küche um ihn beim Abendessen zu helfen, denn er war am ganzen Körper gelähmt…
Wie gerne währe er ein Feuerwehrmann geworden.....

© Wolfgang Stoesser




Impressum

Texte: Urheberrecht für Cover und Text ©Wolfgang Stoesser
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2009

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /