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Finsterniss...




Es war finster, Saphira ging einen kleinen Pfad entlang, Zweibeinergeruch stieg ihr in die Nase, und sie verzog das Gesicht. Plötzlich tauchte ein kleiner Lichtkegel vor ihren Pfoten auf. Erschrocken stolperte sie blindlings Rückwärts, ,,Was soll das Saphira?'', erklang eine laute und feste Stimme hinter ihr. Die Schneeweisse Wölfin wirbelte herum und blickte ihrem Vater ins Gesicht seine roten Augen funkelten erbost und er knurrte:,, Noch so etwas und du wirst die nächsten Monate anderen Rudelmitgliedern das Fell nach Zecken absuchen!''
Die junge Wölfin nickte gehorsam. Sie stellte die Ohren aufmerksam auf, und tastete mit ihren Dunkelblauen augen die Gegend ab, es blieb alles wie nes war, still... und finster.
Sie hörte ein knurren, erschrocken zuckte sie zusammen, dann setzte sie eine Pfote vor die andere und wagte sich immer tiefer in die Duneklheit .
Unter ihren Pfoten spürte sie etwas weiches, es war feucht, sie erkannte Moos, glücklich erkannte sie den Geruch des Rudels, das aufeinmal nicht mehr so unendlich fern zu sein schien.
Sie stolperte ein paar Schritte vorwärts und begann zu rennen.
,,Nein Saphira! Nicht!'', hörte sie jemanden jaulen, doch es war zu spät.
Etwas grosses und schweres fiel auf sie, Saphira wartete auf den Tod, doch es wurde bloss noch dunkler.
Erleichtert atmet sie auf., holte aus um wieder loszurennen, doch ihr Kopf schlug auf etwas hartes, eisernes.
Sie unterdrückte ein aufjaulen und stolpert rückwärts, erneut stiess sie irgendwo an. Ein ihr unbekannter Geruch umhüllte sie, sie will hochblicken, um zu sehen ob der Mond auch verschwunden war, doch ihre schnauze prallte erneut ab, sie spürte wie ihr das Blut in den adern Gefror, oder war es dabei auszulaufen? Dachte Saphire, und geriet in Panik, erneut, erklang ein dumpfer Klang als Ihr Kopf auf das harte Metall stiess, Vor Ihren Augen flimmerte alles, sie fühlte wie die Kraft aus ihr wich, dann fiel sie in einen tiefen, schier endlosen schlaf...


Ankunft




Saphira schlug die Augen auf, ausserhalb der geheimnisvollen Kiste herschte reges Treiben, und ein unangenehmer Geruch lag in der Luft. Der Geruch von totrem Fisch. Die Wölfin rümpfte angewiedert die Nase sie linste durch ein kleines Loch am Rand der Metallkiste, schwach, und leicht verschwommen, kontre sie die Beine von zweibeinern erkennen, sie japste erschrocken auf, als die Kiste ohne jegliche vrowarnung durchgerüttelt wurde.
Schwach konnte sie das glitzern einer roten flüssigkeit am Boden erkennen, die Rote flüssigkeit war Blut, Ihr Blut.

Etwas rumpelte, dann war alles still. Saphira horchte auf.
''Bin ich eingeschlafen?'', fragte sie sich im Stillen und versuchte etwas zu erkennen. Es war dunkel; auch außerhalb der Kiste. Eine tiefe Schwärze, die alles in eine geheimnisvolle aber auch beängstigende Dunkelheit tauchte. Nacht. Sie konnte ein niesen nicht unterdrücken was die folge trug das jemand gegen die Kiste trat und undverständliche Wörter in die Nacht jaulte.
Saphira zitterte am ganzen Körper, sie hatte Angst, furchtbare Angst, was hatte sie nur dazu getrieben so unvorsichtig zu sein?

Der weisse Raum



Als Saphira die Augen öffnete strömte ihr Augenblicklich gleisendes Licht entgegen. Verwirrt blickte sie sich um und merkte, das sie sich in keiner Kiste befand. Sie reckte den Kopf um genauer zu erkennen wo sie sich befand; sofort fühlte es sich an als hätte jemand seine Zähne in ihren Hals geschlagen. Mehrmals zog sie den Kopf zur Seite, plötzlich bemerkt sie das klirren einer Eisenkette. Ihre blauen Augen wandterten zu der kurzen Kette an ihrem Hals, welche sie zuvor nicht bemerkt hatte. Sie stiess einen erschrockenen laut aus, welcher in Saphira's trockener Kehle schmerze. Hinter der Ecke tauchte ein Zweibeiner auf und schritt mit grossen, ausgreifenend Schritten auf sie zu. Saphira knurrte bedrohlich.
Es half jedoch nichts. Der grosse Zweibeiner schnallte ihr blitzschnell etwas an die Schnauze, welches ihr das öffnen des Mauls unmöglich machte. Er griff nach der Kette und zerrte sie mit sich. Saphira rammte die Pfoten in den Boden, und wehrte sich gegen die Grobe behandlung. Bevor sie wusste wie ihr geschah, sauste etwas auf sie herab und traf sie an der Flanke, sie jaulte auf und machte einen Satz nach vorn, erneut sauste etwas auf sie herab und schlug auf sie ein. Der zweibeiner jaulte und zog sie zu einem Haus.
Saphira gehorchte. Ohne sich zu wehren folgte sie ihm, Blut rann aus ihrer Flanke. Die Wölfin humpelte dem Zweibeiner hinterher, welcher Brutal an der Kette zerrte und sie aufforderte schneller zu gehen. Er riss Saphira mit sich und zog sie durch eine Tür in einen grossen, weissen Raum. Sie blickte sich um. Ihre Schritte hallten an den Wänden des Saal's entlang. Sie versuchte etwas vertrautes zu finden, doch das tat sie nicht. Der Raum war mit weissen Geräten ausgestattet, welche komische Summlaute von sich gaben. Augenblicklich legte sie die Ohren flach an den Kopf und zog den Schwanz ein, sie winselte flehend, und hoffte der Zweibeiner würde sie Loslassen. Im gegenteil. Er zerrte immer mehr an der Kette, Saphiras Hals war schon ganz Wund, sie keuchte, denn sie bekam keine Luft. Er öffnete die Tür zu einer anderen Kiste, zog ihr die Kette ab; doch bevor Saphira wusste was ihr geschah, hatte er ihr schon einen tritt verpasst. Unsanft landete sie im inneren einer ebenso weissen Kiste.

Schreckliche Entdeckungen



Die weiße Box in der Saphira lag, glich eher einem Käfig. Er bot etwa Platz für zwei Schritte, doch sie blieb liegen. Ihr ganzer Körper schien vor Schmerz zu explodieren und auch ihr einst so glänzendes Fell glänzte nicht mehr. Sie starrte stur gerade aus und die ganzen Erlebnisse liefen wie ein Film vor ihrem geistigen Auge ab. Die ganzen Geschehnisse wirbelten wie ein Karussell immer wieder in ihrem Kopf herum, was ihr Kopfschmerzen bescherte. Angst kroch wie ein finsterer Gefährte in ihr hoch. Sie vermisste ihre Höhle, ihr Rudel und ihren Vater.
Der Kloß in ihrem Hals ließ sich nicht herunterschlucken. Er schien ihr die Luft abzuschnüren und die Angst machte sich in ihrer Brust breit.
Ruhelos wanderte ihr Blick im Zimmer auf und ab, bis er auf einem Zweibeiner ruhen blieb. Auf dem Kopf hatte er ein Büschel schwarzes Fell und seine kleinen Augen waren noch immer zu Zwei finsteren Schlitzen zusammengekniffen. Seine zwei Beine waren in etwas Blaues gewickelt, was sie nicht identifizieren konnte.
Die weiße Wölfin erschauderte, als der Mensch harte Worte in ihre Richtung schleuderte. Es handelte sich um eine Drohung, denn er schwenkte die Faust in der Luft, was sie erneut zusammenzucken ließ. Trotz allem wurden ihre Lider langsam schwer und sie sank in einen tiefen bleiernen Schlaf, der jedoch wenig erholsam war. Inständig hoffte sie, dass das alles ein Traum gewesen war…

Saphira schlug ihre dunkelblauen Augen auf und ihr wurde schmerzlich bewusst, dass diese Katastrophe leider kein Traum war. Es war das hier und jetzt; die harte Wirklichkeit.
Eine Weile lag sie still da. Irgendwie lag eine tödliche Bedrohung in der Luft, was sie noch mehr erschaudern ließ. Zudem roch es grässlich. Plötzlich trat der Zweibeiner ein weiteres Mal an ihre Kiste und riss das Törchen auf. Als sie den Strick sah, der sich um ihren Hals legte, war es schon zu spät. Er zog sich fest an, doch kein Jaulen entrang ihrer Kehle. Sie wollte diese ganzen Schmerzen in einen einzigen Schrei packen, doch nicht einmal das gelang ihr. Das Einzigste was ihre ausgetrocknete Kehle Zustande brachte, war ein heiseres Krächzen. Der Zweibeiner zerrte sie erbarmungslos in einen schmalen Gang. Was sie dort sah riss sie aus ihrer Benommenheit. Vor lauter Entsetzen begann sie zu schwanken und fiel um. Jetzt fand ein einziger Schrei seinen Weg und hallte als Echo in diesem Gang wider.
Alles begann sich zu drehen doch irgendwann wurde sie von einer gnädigen Dunkelheit erlöst, die sie einzuhüllen schien und alles auslöschte…

Flucht




Gleisendes Licht strömte Saphira entgegen und liess all ihr Leid verklingen. Mehrmaliges Blinzeln der Wölfin war die Folge. Krampfhaft versuchte sich Saphira an den Gestrigen Tag zu erinnern, doch in ihrem Kopf herschte finstere leere. Sie lag in einem mit langen, staubigen Spinnweben überzogenem Raum, ihr atem ging flach; stossweise. Staub wirbelte auf wen sie ausatmete und legte sich in einer einzigen, dunklen Wolke auf ihren nun grauen Pelz. Müde hob Saphira den Kopf, alles schien sich zu drehen, alles schien so unbekannt. Das kreischen anderer Tiere riss sie aus ihren Trüben gedanken. Mühsam schwankend rappelte sich Saphira auf, ihre Gelenkte brannten und ihr Kopf schien jeden moment zu explodieren. Der Raum wurde von einer dicken, durchsichtigen Scheibe getrennt, als Saphira sah was sich dahinter abspielte, plumpste sie unsanft auf den unsauberen Boden.
Das Fell gesträubt beobachtete sie was sich dahinter abspielte. In der dunkelheit mochte man kaum etwas erkennen, doch nach und nach lichtete sich die Schatten und gaben etwas frei, was sie lieber nicht gesehen hätte. Saphira musste die Augen zukneifen, und sie spürte wie ihr die Luft ausging. Ein erneuter Schrei zerris die Luft und brachte die junge Wölfin dazu die Augen zu öffnen um zu erfahren was los war. Der selbe Zweibeiner der sie durch den Gang gezerrt hatte, in den selben komischen Stoffetzen stand vor einem Tisch. Et was weiches, flauschiges lag auf dem Tisch, es war eine Katze. Langsam näherte er sich dem Tier. Ein kreischen, das Saphira durch Mark und Bein ging, und sie zu lähmen schien, war das letzte was die Katze vor ihrem grausamen Tod vollbrachte. Am ganzen Leib zitternd, unbeweglich sass die Beobachterin des ereignisses da.
Zwei beinahe rot glühende Augen tauchten aus der dunkelheit auf. Dann ging alles ganz schnell; Die Scheibe splitterte und etwas grosses, massiges Landete neben ihr. Die Schreie aufgebrachter Zweibeiner schallten durch den Raum und mischten sich mit dem knurren eines anderen Wolfes. ,,LAUF!'', jaulte er und Saphira hatte nichts anderes zu tun als zu gehorchen. Ihre Pfoten schlitterten auf dem glatten Boden, und sie war am Ende ihrer Kräfte angelangt. Immer langsamer wurden ihre beine und sie wusste das ihre Muskulatur bald verzagen würde.

Saphira jaulte auf als sie jemand am Nacken packte. Scharfe, Zähne Bohrten sich in ihr dünnes Fell und schleuderten sie in die Luft, ihr blieb die Luft aus. Unsanft landete die Junge Wölfin auf etwas hartem, und doch weichem. Einladende Schwärze empfing sie, und ihr entglitt , wie schon so oft, das Bewusstsein.

Der vertraute und doch längst vergessene Duft grünes Waldes empfing Saphira als sie wenig später auf weichen Moos aufwachte.
Sanft schien die Sonne auf ihr feuchtes Fell, und schien sie mit wärme und vertrauen einzuhüllen. Saphia zuckte zusammen. Langsam drehte sie sich um als sie ein knurren vernahm, ihr gegenüber war ein Wolf. Gross, Schwarz, leuchtend Rote Augen und riesige Stosszähne, gleisend Weiss, ragten aus seinem Maul. Ein erneutes zucken durchlief durch den kleinen Körper der Wölfin. ,,Du bist Shadow!'', flüsterte sie heiser.
,,Nicht mehr...'', kam die Antwort zurück.

Eisiges Wasser



,,Was soll das heissen?!'', knurrte Saphira und in ihrem Kopf wirbelten tausend Gedanken hin und her, einem Mörder wie ihm sollte man nicht trauen. ,,Ich weiss was du denkst!'', kam die knappe antwort von ihrem Gegenüber. Seine Stimme war leise, kraftvoll, aber es war keine Drohung. Dieses Unwissen über den Schwarzen Wolf, entfachte den glühenden Zorn in Saphira.
Sie sprang ruckartig auf, ihre stimme bebte als sie sprach, ,,Niemand weiss was ich denke! Niemand versteht mich! Niemand hat mich je verstanden!'' Einen Augenblick blieb Saphira stehen dann wirbelte sie herum und steuerte auf den Wasserfall zu. Das tosen des Wasser betäubt ihre Ohren und bereitete ihr Kopfschmerzen, dich sie rannte weiter. Wie angewurzelt blieb sie stehen als sie vor dem Wasserfall stand. Kleine Steinchenbröckelten ab und fielen in die schäumende, weisse Flut.
Die Augen geschlossen, das Herz fast explodierend, sprang sie herunter.
Niemand hatte die junge Wölfin je verstanden. Hinter den wunderschönen, dunkelblauen Augen lag eine düsterte vergangenheit. Schon vor langer Zeit hatte ein schwarzer Schatten ihr Herz eingehüllt, niemand könnte ihn je Lichten. Er wurde nur schwärzer. Nie hat jemand in ihre Seele hineinsehen können. Keiner würde sie vermissen. Eisige Kälte empfing die Wölfin als sie im Wasser landete und eine Welle über ihr zusammenbrach. Immer tiefer wurde Saphira nach unten gezogen. Es war kein Schmerz den sie empfand, nur teillose Freude. Bald würde sie all ihrem Leid entflohen sein. Wasser lief in ihren Mund und füllte ihre Lungen, sie begann noch schneller zu sinken. Die Luft wurde knapp. Schmerz verfing sich in Saphiras Brust und zwang sie dazu bloss nochmehr Wasser einzuatmen. Der Schatten, der auf ihrem Herz gelegen hatte schien sich zu weiten, er ging ihr vor die Augen. Keine klaren Gedanken konnte Saphira noch empfangen. Sie sank immer tiefer, und tiefer, stetig immer mehr Wasser einatmend...

Die Seele des Mörders



Saphira spürte wie ein stechender Schmerz durch ihr dünnes Nackenfell fuhr. Wie ein eisiger Dorn durchbohrte es ihre Haut und stach ihr biss ins Herz. Sie spürte wie etwas sie nach oben zog, doch ein bleiernes, nie dagewesenes Gewicht sie wieder nach unten Zog. Der Schmerz pochte in ihren Adern und die Wölfin sah wie sich das Wasser rot färbte. Immer dunkel schien die Welt zu werden, bis das Blut Vergangenheit und ihre schmerzen in eine ferne Welt untergetaucht waren. Watte schien in ihren Kopf gebauscht zu sein, noch nie hatte sich Saphira so alleine gefühlt. Warum mussten alle sie in ihrer Trauer und ihren Problemen sitzen lassen wie Tinte im Tintenfass? Warum mussten alle von ihr davon gehen, sie verlassen, nur weil sie anderst war. Was hatte sie schon getan? Ihre Familie, die sie einst so geliebt hatte, und die sie verlassen hatte war nur noch ein Schatten. Wölfe die sie einst gekannt hatten, ihr aber inzwischen so fern waren wie die Sterne am Himmel.Ihre Augen fielen ihr zu, das nächste was sie sah war tiefe Schwärze, doch Saphira hatte so viel gesehen das sie davon nicht mehr überascht wurde...

Der metallene Geschmack von Blut weckte Saphira aus ihrem schier unendlichen Schlaf. Das rasseln ihrer Lunge beim ausatmen verriet das sich Wasser darin befand und erinnerte die junge Wölfin an die ereignisse der kürzlich stattgefundenen Zeit. Tausend Stimmen schienen in ihrem Kopf herum zuwirbeln bis sie verstummten, und sie, wie alle davor, alleine Sitzen liesen. Der Blick ihrer blauen Augen wanderte nach oben, und liess Saphira beim Anblick Shadows zusammen zucken, ,,Du hast mich gerettet...'', ihre Stimme war kaum mehr als ein flüstern, und brach ab. Doch Saphira rafte sich von neuem dazu auf weiter zu sprechen; ,,Weshalb?'', brachte sie schliesslich krächzend hervor und begann zu Husten, bis sie schliesslich mit Mühe die Wasserreste aus ihren Lungen gepumt hatte. Shadow sah zum Himmel er setzte sich, ,,Weil das was alle von mir erwarten, alle von mir kennen ferne Vergangenheit ist. Es war ein falscher entschluss, ein Zwang der mich zu meiner Vergangenheit gemacht hat, und die Vergangenheit macht mich zu dem was ich heute bin...'', Sein schwarzer Kopf hob sich zum Sternklaren Himmel. Shadows Augen blickten nachdenklich in die ferne. So viel Blut klebte an seinen Pfoten, Blut das nicht mehr zu sehen aber immer noch da war. Blut aus längst vergangenen Kämpfen die hatten sein müssen, oder vielleicht nicht? Ein dicker Klos formierte sich im Hals des Wolfes und liess sich nur mit viel mühe runterschlucken. Was war ihm von seiner Suche nach Reue noch geblieben? Nichts! Lediglich Hass gegenüber den Wölfin die ihn dazu angetrieben haben so zu werden wie er heute war. Nach all den Erfahrungen, die ganze Not, das ganze Leid das er gesehen hatte, er war noch nicht bereit zu Sterben. Er hatte genug Glück gesehen um zu wissen das es einen funken Hoffnung gab, hoffnung auf jemanden zu warten der ihn so akzeptierte wie er war, mit allen seinen Macken, mit allem Blut mit aller Schwärze die sein Herz befleckt hatte. Er wusste das es Hoffnung gab jemanden zu finden der ihm helfen würde aufzustehen nachdem er hingefallen und nie aufgestanden war. Es gab jemanden der ihn verstehen würde...

Saphiras Blaue Augen sprachen Bände. Bände des Mittleids, sie wollte etwas sagen, doch aus dem Maul der Wölfin, kam bloss noch mehr Wasser. "Ich weiss genau was du sagen willst...", sagte Shadow. "Ich brauche dein Mitleid nicht!", fügte er hinzu, in seiner Stimme schwang ein bedrohliches knurren mit sich, welches die sonst ruhige Saphira zur weissglut brachte.
"Ach ja?", keifte sie, "Dann geh doch dorthin zurück wo du herkommst und versinke meinetwegen in selbst mitleid! Wenn du mit dem Gedanken daran lebst dass dich alle hassen ist es bloss dein eigener Wunsch der solchen Hass in den anderen hervorruft!"
Die Stimme der Fähe bebte, diese Worte hatten ihr die letzte Kraft geraubt. Saphiras beine knickten ein, Wasser troff aus ihrem Fell und ihre Augen blcikten Trübe nach vorne.

Blut an den Pfoten



Schwärze überlief Saphira, doch sie zwang sich dazu die Augen offen zu halten; bloss nie Aufzugeben wie ihr Vater es ihr beigebracht hatte. Sie musste für ihren Weg Kämpfen, für ihre Existenz, Tag ein Tag aus würde es einen Kampf ums Dasein geben, der nie beendet werden kann. Das war der lauf des Lebens.
Die Wölfin hob ihren Kopf, stolz funkelte in ihren Augen, aber sie versuchte ihn zu verdecken; Stolz war der erste weg zum Untergang hatte ihr dieser Wolf nicht gerade das Beispiel sazu geliefert?
Saphira wollte diesem Wolf noch so einiges an den Kopf werfen, doch die Worte blieben wie der Sand, staubtrocken in ihrer Kehle stecken bis sie zerfielen. Der einst so stolze Wolf sass einfach nur da.
Ohne gewissenheit weshalb stand Saphira auf. "Jeder ändert sich, irgendwann und alles zu seiner Zeit, es gehört nunmal dazu, dass dies geschieht, ihne veränderungen gäbe es kein Leben auf dieser Welt...", ihre blauen Augen sahen den Wolf stumm an. Wie zwei tiefe Seen, ohne Boden; es könnte nie eine verbindung zu ihrer Seele aufgebaut werden. Schon vor langer Zeit hatte sich eine Mauer um die Wölfin gebildet die jeden abzuwehren schien der ihr zu nahe trat. Vertrauen hatte iihr herz getrübt und ihr bewiessen, dass es nichts als schmerzen hervorrief.
"Es gibt nicht immer die möglichkeit sich zum guten zu wenden, wenn man es nie war...", erwiederte der Wolf stumm. Shadows Flanken bebten. "Ich habe Blut an den Pfoten welches nicht hätte sein müssen, welches nach all den Jahren noch da ist, weil ich mich an dem tot anderer ergötzt habe, ich habe davon gelebt anderen das Leben zu nehmen; sie zum fall zu bringen und zu sehen wie sie nie wieder aufstehen. So etwas kann man nicht wieder gut machen. Nie mehr!"
Einen weiteren stummer Blick schleuderte Saphira dem Wolf entgegen, ihre Augen wirkten Kalt, unberührt.
"Was war, dass kommt nicht wieder, man kann nicht vergessen aber du kannst es dir selber verzeihen, du hast dich verändert, du bist anderest geworden...Du musst lernen los zu lasssen...", ihre Stimme war kaum mehr als ein heiser flüstern; als sie die Worte aussprach die Shadow sich zwar noch so oft eingeredet, aber nie hatte glauben wollen.

Zusammengesunken sass der einst so stolze, starke Wolf da. Er war lediglich ein Schatten seiner selbst, ohne Lebenswillen.


Shadows Blick schweifte ab. Nachdenklich glitt er über die Bergkruppen.
Der Schmerz sass ihm immer noch tief im Nacken, er hatte sich vor allen lächerlich gemacht in dem er geglaubt hatte man würde ihn vergessen, so wie man vergass sich den Dreck aus dem Fell zu putzen, oder in diesem Falle bloss zu probieren seine Schulden rein zu waschen.

Manchmal dachte er daran wie es war, als er noch nicht so von Macht besessen gewesen war. Bevor Shadow sich am Tode anderer ergötzt hatte, andere Wölfe leiden sah und selber daran Wuchs.
Wie er damals gesagt hatte er würde diese eine Wölfin lieben, er würde für sie sterben, dafür sorgen dass man ihr nicht wehtat. Er war so glücklich gewesen, dass er hätte sterben können. Er hatte damals geglaubt sie sei sein Leben, je mehr er darüber nachdachte; desto mehr glaubwürdigkeiten fand er in diesem Gedanken. Nach ihrem Tode wollte er sich Rächen, er wollte, dass andere genau so litten wie er zu dieser Zeit. Shadow hatte begonnen den Schmerz von Freunden der gefallenen zu sehen, er konnte sehen wie ihr Lebenswille ausgelöscht wurde, wie der seiner selbst vor so langer Zeit.
Doch es war falsch was er getan hatte. Jedes Haar in Shadows schwarzem Fell schien zu Berge zu stehen. Er hatte sich selbst verraten, seine Seele, sein Herz. Er hatte versucht seinen schmerz mit dem Schmerz anderer zu überdecken, dass hatte ja funktioniert, aber er war selbst daran zerbrochen. Sein Herz hatte vergessen wie es zuvor gewesen war.

Aber es war Liebe und es ist ein Schmerz, den den er immer noch zu gut im Gedächnis hatte, und der sich immer wieder tief in sein Herz bohrte wenn er die Hasserfüllten blicke anderer sah. Er hatte diese Wölfin geliebt, und das tat er immer noch. Der Seelische Schmerz würde nie vergehen, genauso wie Narben auf ewig blieben.
Man konnte auf eine bestimmte Art von der Traurigkeit hingezogen werden, einfach wenn man sich verletzt fühlte; verloren, alleine einfach so als wäre man Tod aber immer noch am Leben, so wie er sich in diesem moment fühlte. Vollkommen verloren und von der Traurigkeit überwältigt, so dass sie dem Wolf fast den atem raubte.
Wie Resignation am Ende,
Immer das Ende.

Keiner auf dieser Erde hätte so tief sinken sollen; ihm eingeschlossen. So tief,dass man vergass wie er gewesen war? Hatte keiner gemerkt das es lediglich eine Maske gewesen ist, die sich über sein Gesicht gespannt hatte um seine Gefühle zu verdecken?
So etwas brauchte er nicht. Nura schien bloss ein ferner Schatten für sie zu sein, er vermisste sie immer noch, aber sie war nicht da. Die Wölfin die er einst gelieben hatte war von der Bildfläche verschwunden ohne Chance auf rückkehr, wozu also Rache? Wenn er töten würde er nicht besser sein als derjenige der ihre Liebe auseinander gerissen hatte, indem er die wunderschöne Wölfin aus dem Leben gezerrt hatte.


Weshalb konnten alle das schlimme, welches er gaten hatte über Jahre hinweg in erinnerung behalten, aber wie er im Herzen war, vergasse alle?

Neuanfang


Ein letztes seufzten wich aus Shadows Maul dann stand der Rüde auf. Die wenigen Pfotenschritte die er ging waren schwerfällig. So als hätte ihn jeglicher Lebenswille innert kürzester Zeit verlassen.
Saphira konnte spüren wie es ihr das Herz zerriss, dieser Wolf wra mehr als einfach nur das, was alle von ihm dachten. "Er hat auch gutes in sich", dachte sie; betrübt davon, dass sie ihm nicht helfen konnte.
Die Zeiten änderten sich, vielleicht war es an der Zeit das zu akzeptieren und nach vorne zu blicken? Zu vergessen was war, sich darauf zu konzentrieren was ist und anzunehmen was kommt.
"Vielleicht ist es inzwischen nciht mehr meine Aufgabe meinem Rudel zu dienen, sondern ihm zu helfen?", überlegte Saphira im stillen. Die Wölfin löste sich aus ihrer starre und ging au leisen Pfoten dem Wolf hinterher. Der schwarze Rüde ging langsam weiter. Seine lange, buschige Rute schleifte über den belaubten Waldboden. "War es zu spät ihm zu helfen?", dachte seine Verfolgerin geschockt und schüttelte dann schliesslich den Kopf. "Er hat es nicht verdient...", wisperte sie so leise als das es selbst der Wind nicht hätte hören können.
Mit einem Ruck drehte sich Shadow Blitzschnell herum. Aus seinen Augen sprühten Funken des Zorns als er Saphira anstarrte. Diese wich erschrocken zurück.
"Was willst du noch?!", keifte sie der Rüde an und Saphira stieg verwirrung in die blauen Augen hatte sie sich doch in ihm getäuscht?
Doch im selben Augenblick bemerkte die Wölfin die trauer und den Schmerz in seinen Augen. Seinen Willen zu leben, aber scheinbar nicht auf dieser Welt.
"Ich komme mit dir!", erbot sie sich. Ohne genau zu wissen weshalb sie das tat. Es erschien ihr einfach das Richtige zu sein.
Stumm nickte Shadow, aus seinen roten Augen war die Wut gewichen, dafür waren sie nur noch voller Sorgen, die Saphira aber nicht zu bemerken schien. Er wollte sie nicht in seine Problem mit hinein ziehen, aber dennoch merkte er das sie anders war.
"Sie wird mich nicht verurteilen...", redete er sich selber gut zu. Was sich der schwarze Wolf schon so lange gewünscht hatte war jemand der über seine Maskerade hinweg blickte, nicht nach seinen Fehlern suchte, sondern ihm direkt ins Herz blickte und sah das es noch schlug.
"Lass uns gehen...", sagte Saphira und stubste ihn an. Shadow wich erschrocken zurück, er schien wie ein verängstigter Welpe zu sein; doch Saphira ignorierte diese Tatsache und ging weiter.
Wiederwillig folgte ihr Thunder. "Ich will nicht das er glaubt, ich wäre gekommen um ihm den Weg zu Zeigen...", dachte Saphira und innere Panik machte sich in ihr breit. Also begann sie etwas langsamer zu laufen bis sie neben ihm herlief.
"Ich will ihn nicht führen, aber ich will auch nicht das er mich führt. Ich will neben ihm herlaufen, als gleichberechtigte, nciht besser und nicht schlechter als er...", kam der blauäugigen Wölfin dieser Gedanke.
Als sie gemeinsam durch den Wald schritten war inwischen beiden Wölfen klar geworden, dass dies kein Ende war, es war erst der Anfang...

Abschiedsschmerz


Die Nacht streckte ihre Dunkelheit über die Wälder aus und verschlang die wandernden Wölfe wie der Löwe ein Stück Fleisch. Saphira riskierte einen Seitenblick auf Shadow. Seine roten Augen waren wachsam auf den Boden gerichtet, Mondlicht viel in einem senkrechten Winkel hinein und liess es trübe aussehen. "Ich habe Geschichten von dir gehört", meinte Saphira zaghaft und suchte Augenkontakt mit dem Rüden, welcher nach wie vor Stumm auf den Boden starrte. "Und ich kann dir sagen, dass diese Geschichten sich um einen vollkommen anderen Wolf drehen, als den ich hier kennen gelernt habe."
Shadow hob den Kopf, langsam wanderte sein Blick zu Saphira welche ihn erwartungsvoll mit aufgestellten Ohren ansah. Langsam fing er an den Kopf zu schütteln, "Du kennst mich nicht, du weisst nicht wer ich bin!", meinte Shadow und Saphira bemerkt den tieftraurigen Blick in seinen Augen. "Willst du mir ernsthaft Weissmachen, dass du es wüsstest?", fragte sie, liess den Rüden nicht zu Wort kommen, "Zu wissen was du getan hast oder woher du kommst, sagt dir nur Was du bist, aber nicht wer. Erst die Absichten die du tief in deinem Herzen mit dir trägst, welche du vielleicht nicht kennst und deine Bestimmung machen dich zu dem was du bist und diese liegt nicht im töten."
Innerlich ärgerte sich Saphira fürchterlich, dieser dickkopf sah über ihre Worte hinweg und antwortet nicht. Mit einem Mächtigen Satz landete die Fähe vor ihrem Reisebegleiter und stellte sich ihm in den Weg. "Du bist ein Feigling, du verkriechst dich in deinem selbstmitleid, glaubst alle sähen in die das Böse, aber was sollen sie sonst tun, wenn du nie aus diesem Loch herauskommst? Wenn du ihnen nicht zeigst, dass du ANDERS bist?", ihre blauen Augen funkelten erwartungsvoll, ihr Herz tat einen Satz und sie spürte wie wärme sie umwallte. Sie hatte diesen Rüden zu mögen begonnen, er war der einzige der sie verstand; auf diese unerklärliche Weise. Shadow lächelte kurz und bündig, kaum merklich aber dennoch war es das erste lächeln, welches Saphira bei ihm gesehen hatte.
Wie lange waren sie nun schon gemeinsam gewandert? Und wohin? Ehe sie sich versah spürte Saphira Shadows Atem in ihrem Nacken, ihr Fell stellte sich ihr Auf und kälte durchzog ihren Körper als sie spürte wie Shadow ihr seine Schnauze auf den Rücken legte. Es fühlte sich merkwürdig vor, die Wölfin entzog sich dieser Liebkosung und wich zurück, prallte gegen einen Baum und konnte nur mit ängsten sehen, dass Thunder ihr immer näher kam. Plötzlich blieb der Rüde stehen, verengte seine Augen; ganz klar konnte Saphira das glänzen darin sehen; Tränen! In einem Ruck drehte er sich um, wie ein schwarzer Blitz preschte er davon. Saphira rappelte sich auf, was ihr eben noch wie ein neuanfang vorgekommen war, schien nun das Ende zu sein. Er war fort, er war gegangen, weil sie nicht akzeptiert hatte, dass er anders war. Ihr Blick verschleierte sich und sie verlor den Rüden zwischen den Bäumen...

Epilog


Saphiras blick wanderte starr den klammen Berg hoch, dessen steinige Hänge kahl im Morgengrau glänzten. Ihre Krallen kratzten über den Erdigen Boden, das Fell hin ihr wie klumpen herab, durch Wasser war sie gegangen, Schnee und Regen, Schmerz hatte sie überlebt und hatte nie die Hoffnung aufgegeben ihn zu finden. Doch Shadow schien fort, ob es für ewig sein würde? Dies Könnten nur die Sterne wissen, zu denen die Föhe aufblickte. "Schick mir ein Zeichen", flüsterte sie und sah eine Sternschnuppe vorbeifliegen...


Rezisionen/Kommentare


Ich freue mich über jedes Kommentar, ob Kritik oder Lob! (:
So, dass war der 1. Band von Blue Eyes, weshalb der Titel "Tage der Unendlichkeit heisst?", weil Saphira sich hart auf Shadows Vertrauen hochgearbeitet hatte, es verlor und alleine war (;

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 13.02.2012

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