Cover

Bärengeschichten

Und dann ist wieder Weihnachten,

 

ach du Schreck

 

 

 

 

 

 

Wieder einmal sitzt der kleine Teddy mit der roten Schleife auf seiner Fensterbank. Es ist ein kalter Dezembermorgen, die Schneeflocken tanzen durch Luft, und setzten sich auf die dicke Tanne im Garten. Sunny, der alte Kater verschwindet gerade durch das alte Gartentor, und ein Rotkehlchen landet weich auf der Gartenbank.

 

Der kleine Teddy ist traurig, sehr traurig. Hätte ich doch niemals lesen gelernt, denkt er sich. Überall in der Welt sind Unruhen, Mord und Totschlag, selbst beim Fußball ist man nicht mehr sicher, und auf den Straßen herrscht die Angst. An diesem Morgen hat er die Zeitung noch ausgiebiger gelesen als sonst, immer mit dem Kopf geschüttelt und eine Träne verdrückt.

 

Diese Erwachsenen waren doch auch mal Kinder, gut behütet und von ihren Eltern geliebt, was ist da schiefgelaufen? Nein, in so einer Welt wollte der kleine Teddy nicht mehr leben.

 

Aber halt, in der Zeitung steht auch das es Menschen gibt die Gutes tun, anderen helfen, und das freiwillig. Menschen die den Armen dieser Stadt, Kleidung und Nahrung geben.

 

Dem kleinen Teddy fällt ein Foto in der Tageszeitung auf. Ein Weihnachtsmarkt mitten im Wald, wie schön, jubelt er, und beschließt augenblicklich von seiner Fensterbank zu krabbeln, seinen roten Schal enger zu ziehen, und dann macht er sich auf den Weg. Der Schnee kribbelt an seinen Füßen, und der Wind pustet durch sein Fell.

 

Nach einiger Zeit läuft er auf den Stadtwald zu, leise Weihnachtsmusik dringt an sein Ohr, er bleibt kurz stehen und lauscht. Da, im Gebüsch ein Geräusch, und der kleine Teddy bekommt einen riesigen Schrecken. Als er sich ängstlich umdreht steht ein kleines Mädchen neben ihm. Bist du aber hübsch, sagt sie. So einen wie dich habe ich mir immer schon gewünscht, aber leider hat dafür das Geld meiner Eltern nie gereicht. Verlegen wischt sich der kleine Teddy durch die brauen Kulleraugen. Die beiden beschließen sich ganz leise dem kleinen Waldweihnachtsmarkt zu nähern, und zuerst einmal im Versteck die Sache ins Auge zu fassen.

 

Da stehen bunte Buden, geschmückte Tannenbäume, es riecht nach Glühwein und heißen Waffeln, den beiden läuft das Wasser im Mund zusammen. Aber ohne Geld können sie die schönen Sachen leider nicht kaufen. Gerade wollten sie sich wieder auf den Weg aus dem Wald machen, da kamen ihnen viele Menschen entgegen, sie wollten alle auf den kleinen Weihnachtsmarkt. Nun war hier ein emsiges Treiben, Kinder, Erwachsene, ein kleiner Hund spielte mit einem vergessenen Tennisball, die Kinder singen Weihnachtslieder, und die Erwachsenen singen mit.

 

Dem kleinen Teddy wurde ganz warm ums Herz, es sind doch nicht alle Menschen schlecht, und nicht überall wird gestritten. Der kleine Ole entdeckt den Teddy und das Mädchen im Gebüsch, er zeigt auf seinen Schlitten mit den roten Kufen, und macht ihnen mit seiner Handbewegung klar

das sie sich darauf setzten sollten, und schon ging es ab die Post, juchuuuuu ist das toll, und die Schneeflocken setzten sich auf die dicke braune Nase. Die Menschen kaufen Weihnachtsgeschenke, trinken Glühwein und essen heiße Waffeln. Frau Müller hat von dem Glühwein schon ein feuerrotes Gesicht, und sie tanzt mit einem älteren Herrn einen Schneewalzer.

 

Ole hat heiße Waffeln organisiert und die drei futtern was das Zeug hält.

 

Die Dämmerung setzt ein, die Kassen hatten sich gut gefüllt, und der ganze Erlös kommt der Kindertafel zu Gute. Alle hatten Spaß und dabei noch Gutes getan, dass gefällt dem kleinen Teddy.

 

Doch als er mal so richtig überlegt denkt er, wie viele Kinder haben wohl nicht genug zu Essen?

Die Supermärkte sind voll, aber die Leute haben immer weniger Geld, wenn Kinder hungern müssen ist das nicht in Ordnung, und er blickt plötzlich sehr böse drein.

 

Er verabschiedet sich von seiner neuen kleinen Freundin, und verspricht sich ganz bald wieder zu melden.

 

Als er wieder in seinem Zimmer auf der Fensterbank sitzt, beschließt er eine Kerze anzuzünden, für die armen Kinder, und die armen Erwachsenen, denen es nicht so gut geht. Ein Licht wärmt, und man ist nicht mehr so allein.

 

Und an diesem Abend stehen viele leuchtende Sterne am Himmel, Einen für jeden Menschen auf dieser Welt.

 

Hätte der kleine Teddy einen Wunsch frei, würde er sich Frieden auf der Welt wünschen, Frieden für alle.

 

Eine besinnliche Weihnachtszeit

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.11.2015

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /