Mein Kater

Als Katze musste man es doch leicht haben. Den ganzen Tag schlafen, sich hin und wieder zum prall gefüllten Futternapf begeben und wenn man Lust hat nach draußen gehen. Um da zu schlafen.
Zumindest musste es meiner Katze so gehen. Noel, mein guternährter Stubentiger, ging es sicher so. Ich als seine Besitzerin, bin nur geduldete Hausbewohnerin, während er natürlich der König des Hauses ist. Essensbeschafferin und Bauchkraulerin wären neben Untertanin und Bettteilerin die Begriffe, mit denen er mich beschreiben würde. Natürlich schläft er nachts neben mir, irgendein männliches Wesen hält es schließlich doch neben mir aus.
Dass Noel noch nicht das Weite gesucht hatte, gab mir immerhin die Hoffnung, dass doch etwas Liebenswertes in mir stecken musste. Mein alter Hamster hatte das zwar nicht so gesehen und beging nach zwei Wochen bei mir Suizid, indem er einen Hungerstreik startete, aber das ließ ich nicht gelten.
Der Kater war noch hier, obwohl er eindeutig anspruchsvoller als ein Hamster war. Er ertrug meine vielen Stunden, die ich am Klavier verbrachte und auch meine immer wechselnden Partner. Zwar war er kein Fan von anderen Männern und verstand es, sie dazu zu bringen ihn zu hassen, aber das veranlasste ihn noch lange nicht, von meiner Seite zu weichen.
Ja, Noel war schon ein ganz besonderer Kater.

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Bildmaterialien: http://booombubble.deviantart.com/art/Katzen-353869542
Tag der Veröffentlichung: 08.12.2012

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