Cover


Liebe Elvira,
vielen Dank, dass Du uns bei diesem Interview Rede und Antwort stehst. Viele User haben uns Fragen geschickt, die sie Dir gerne stellen möchten. Wir haben die besten herausgesucht und wollen auch nicht lang fackeln sie Dir zustellen. Legen wir am besten gleich los.


1. Warum hast Du Dich entschieden, bei BookRix zu veröffentlichen?
Hier habe ich nicht das Gefühl, ein Einzelkämpfer zu sein, der vergeblich gegen die „Verlagswindmühlen“ kämpft ;o) Und Bookrix hat mich erst überhaupt auf die Idee gebracht. Als Ende letzten Jahres die Ankündigung der Veröffentlichungsmöglichkeit kam, habe ich erstmals ernsthaft über Ebooks nachgedacht. Da ich davor selbst keine Ebooks gelesen habe, war diese Option in meinem Kopf zuvor gar nicht vorhanden gewesen.

2. Was war das erste Werk, das Du geschrieben hast?
Von kleinen Geschichten und Gedichten abgesehen, war es mein Roman „Dunkles Feuer“, den ich mit 17 begonnen und mit 24 endlich abgeschlossen hatte. Zwischendrin habe ich selbst nicht wirklich daran geglaubt, dass ich ihn je zu Ende bringe. Und doch hatte ich das Manuskript immer wieder aus der Schublade gezogen und weiter gemacht.

3. Wie lange hast Du gebraucht, bis „Feenkind“ fertig war?
Für die beiden Teile von Feenkind habe ich zwei Jahre intensiver Schreibarbeit gebraucht. Da hieß es, jeden Tag nach Feierabend noch einmal an den PC zu gehen und mindestens noch eine Stunde zu schreiben. Die Geschichte hatte mich einfach nicht losgelassen. Bevor ich abends einschlief, habe ich mir noch ausgemalt, was ich am nächsten Tag schreiben werde.

4. Die Frage, die sich wohl alle Deine Fans stellen: Wann erscheint die Fortsetzung von „Feenkind?“
Das Ebook ist weitestgehend fertig und seit kurzem ist auch das neue wunderschöne Cover da (Cassyk sei Dank!). Hier bei Bookrix wird das Buch also noch im November erscheinen und spätestens Anfang Dezember im gesamten Handel.

5. Wie kamst Du auf die Idee zu „Seelenband“?
„Seelenband“ habe ich sozusagen „zwischengeschoben“. Ich hatte gerade einen Durchhänger in dem Fantasy-Roman, an dem ich gerade schreibe, und hatte auf einmal das starke Verlangen, mich mit einem Liebesroman zu beschäftigen. Also schrieb ich „Seelenband“
*lach* Nein, ganz so einfach war es natürlich nicht. Ich habe mir sehr strukturiert Gedanken über meine Charaktere gemacht.
Bei Valerie war es mir wichtig, dass die weibliche Leserschaft sich mit ihr identifizieren konnte. Und bei John, dass er kein Vampir, Werwolf oder Engel war ;o) Wie man meinen Liebesromanen anmerkt, faszinieren mich außerdem (im fiktionalen Raum, zum Glück nicht in der realen Welt) geheimnisvolle Männer, die durchaus ihre Abgründe haben. Als ich dies alles zusammengebracht habe, ist daraus „Seelenband“ entstanden.

6. Vor allem die weiblichen Fans von „Seelenband“ fragen sich wohl: Gibt es für John ein lebendes Vorbild?
Da sage ich ein klares Jein! Ich bin glücklich verheiratet und mein Mann und John teilen sich auch viele der positiven Eigenschaften. Ich würde ihn jedoch nie als Rollenvorbild für John oder irgendeinen meiner sonstigen Charaktere betrachten. Genauso wie ich weder Valerie noch Julie noch Dhalia bin. Meine Charaktere sind immer völlig frei erfunden, auch wenn sie einige Eigenschaften mit realen Personen teilen können.

7. Wie kannst Du Dir den großen Erfolg Deiner Romane erklären?
Das wüsste ich auch gern, damit ich in Zukunft daran anknüpfen kann ;o) Nein, im Ernst. Ich achte sehr darauf, meine Geschichten und die Handlungen der Charaktere für den Leser nachvollziehbar und realistisch zu halten. Gerade bei Gefühlen (vor Allem Liebe) ist es mir wichtig, sie allmählich entstehen zu lassen und so Authentizität zu vermitteln. Was ich überhaupt nicht mag, sind große Worte, bei denen man als Leser aber nichts empfindet. Außerdem versuche ich immer, unvorhergesehene Wendungen einzubauen, was mir mal besser, mal weniger gut gelingt.

8. Deine Geschichten sind verschieden und sehr weit gefächert: Wann genau weißt Du denn, dass es sich lohnt, eine neue Idee weiter zu verfolgen?
Ich muss zugeben, dass ich (leider) kein sprudelnder Quell der Ideen bin, wie manche andere Autoren, die sich häufig entscheiden müssen, welche Idee sie nun weiter verfolgen. Bevor ich einen Roman beginne, überlege ich mir zunächst, auf welches Genre ich Lust hätte. Und dann lasse ich bereits Bekanntes zu diesem Thema / Genre Revue passieren und versuche, eine Lücke zu finden, also etwas, das noch nicht ausgiebig beschrieben wurde. Wenn mich dann an einem bestimmten Punkt eine innere Aufregung überfällt und meine Fantasie anfängt, eine ganze Geschichte zu entwickeln, weiß ich, dass ich etwas gefunden haben könnte. Das lasse ich dann einige Tage auf mich wirken und probiere aus, ob ich tatsächlich genug „Story“ zusammenbekommen könnte, um eine lohnende Geschichte damit zu füllen.

9. In Deinen Büchern spielt das Schicksal oft eine Rolle – Möchtest Du damit eine besondere Aussage treffen oder ist es einfach Dein Schicksal über das Schicksal zu schreiben?

*lach* Eine gute Frage. Darüber habe ich so noch nie nachgedacht. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen, dass dem eine innere Überzeugung zu Grunde liegt: es gibt viele Kräfte, die auf unser Leben Einfluss nehmen können, aber letztendlich entscheidet unser freier Wille darüber, welche Wendung unser Leben und damit unser Schicksal nimmt. In dem Sinne glaube ich nicht an ein fest vorherbestimmtes Schicksal, finde das Thema an sich aber recht faszinierend.


10. Gibt es eine Textstelle, einen Protagonisten oder eine Idee, auf die Du besonders stolz bist?
Da in allen meinen Romanen viel Herzblut steckt, bin ich auf alle ziemlich stolz. Dabei betrachte ich „Feenkind“ als mein bisheriges Meisterstück. Wenn ich mich nun für etwas entscheiden muss, dann ist es wohl die Dunkelfee Eliza in „Feenkind“, bzw. die Wandlung, die ihr Charakter besonders im zweiten Teil erlebt. Als ich angefangen hatte, die Geschichte zu schreiben, war das gar nicht geplant gewesen. Elza hatte einfach ein Eigenleben entwickelt, das mich selbst überrascht hat ;o)

11. Dürfen wir in naher Zukunft mit weiteren Buchreihen von Dir rechnen?
Ja. Ich schreibe gerade an einem weiteren Fantasy-Roman mit dem Arbeitstitel „Drachenzahn“ und ich hoffe, dass ich ihn spätestens Anfang nächsten Jahres fertig habe. Es geht dabei um einen Jungen aus unserer Welt, der durch einen Zufall in einer Fantasy-Welt landet und versucht, wieder zurück zu kommen. Auch das ist natürlich kein völlig neues Thema, aber ich hoffe, dass ich ihm doch die eine oder andere interessante Wendung abgewinnen kann. Meine beiden Kurzgeschichten „Der Schwur des Drachen“ und „Das Lied der Eiswüste“ sind kleine Prequels dazu.
Das erste Kapitel ist übrigens auch bei BX, aber da das Cover nur von mir stammt, hat das Buch noch nicht viele Klicks bekommen ;o)

12. Machst Du Marketing für Deine Bücher und wenn ja, wie?
Dies ist das Gebiet, auf dem ich noch am meisten zu lernen habe, da ich kein wirklich aktiver Teilnehmer in sozialen Netzwerken oder Foren bin. Bin wohl doch schon zu altmodisch ;o) Das Einzige, was ich im Augenblick mache, sind Hörbücher zu meinen Romanen, die ich Stück für Stück bei Youtube einstelle.

13. Die nächste Frage klingt mit Sicherheit sehr banal, doch ist sie auch eine der interessantesten: Warum genau schreibst Du?
Zuerst wollte ich nur ausprobieren, ob ich das auch könnte. Mittlerweile ist es ein inneres Bedürfnis geworden. Es fühlt sich einfach nicht richtig an, keine Geschichte zu haben, über die ich in einer ruhigen Minute nachdenken kann. Ein Leben ohne zu schreiben kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen.

14. Und für wen schreibst Du?
Für mich, für meine Familie (die aus meinen größten Fans besteht) und nun natürlich auch für meine Leser. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wenn sich jemand positiv über ein Werk äußert, in das man im Zweifel Jahre seines Lebens investiert hat.

15. Hast Du ein Autorenvorbild?
Nicht wirklich, nein. Es gibt immer wieder Bücher oder Stellen, aus denen ich etwas lerne oder beim Lesen denke: Ah, so kann man das formulieren. Mein einziger Roman, der wirklich von anderen Büchern und Autoren inspiriert wurde, war „Dunkles Feuer“. Ich hatte ihn angefangen, nachdem ich „Das Phantom“ von Susan Kay und „Gefährliche Liebschaften“ gelesen hatte.

16. Findest Du es schwieriger ein Buch zu beginnen oder zu beenden?
Der Anfang ist für mich definitiv das Schwierigere. Zum einen muss in meinem Kopf zumindest die grobe Story schon fertig sein, bevor ich überhaupt zu schreiben beginne. Und dann wird an den Anfang natürlich eine viel höhere Anforderung gestellt. Er muss den Leser auf wenigen Seiten davon überzeugen, dass sich das Weiterlesen lohnt. Deswegen starte ich auch gern mit einem Prolog, der neugierig macht, ohne zu viel zu verraten.
Ein Ende zu schreiben mag manchmal knifflig sein, aber meistens ergibt es sich doch aus der Geschichte.

17. Hast Du auf BookRix auch User getroffen, die Dir bei Deinen Büchern besonders geholfen haben?
Da ich leider aus Zeitmangel kaum dazu komme, in Foren wirklich präsent zu sein, nutze ich diesen Aspekt von Bookrix im Augenblick so gut wie gar nicht.

18. Wer hat Deine wunderschönen Cover gestaltet?
Cassyk, alias Casandra Krammer, wofür ich ihr als absoluter Bildbearbeitungslaie unendlich dankbar bin ;o)

19. Was war der schlimmste Rückschlag, den Du in Bezug auf Dein Autorendasein je erleiden musstest und wie hast Du diese Krise überwunden?
Die vergeblichen Versuche, meine Romane bei einem bekannten Verlag oder auch nur einem Agenten unterzubringen, haben mich mit der Zeit doch ziemlich zermürbt. Zwischendurch hatte ich sehr an mir und meinen Geschichten gezweifelt. Doch dann kam ich zu Bookrix…

20. Wie wichtig ist Dir der Kontakt mit Deinen Fans?
Ich finde den direkten Kontakt zu meinen Lesern richtig toll. Wenn die Rückmeldung positiv ist, geht das natürlich runter wie Öl. Über kritischere Kommentare denke ich viel nach und versuche, die Anmerkungen für die Zukunft umzusetzen.

21. Hattest Du schon einmal mit Schreibblockaden zu kämpfen? Wie hast Du sie überwunden?
Ich habe beschlossen, mich nicht zum Schreiben zu zwingen. Wenn ich mal keine Lust dazu habe, sondern lieber ein Buch lesen oder nur faul vor dem Fernseher sitzen will, ist das auch ok. Da ich schon fast mein halbes Leben lang schreibe, weiß ich, dass es solche und solche Phasen gibt und dass die Schreibblockaden immer vorbei gehen. Das ist einer der Vorteile, eine Indie-Autorin zu sein: es sitzt mir kein Verleger im Nacken :o)

22. Zwingst Du Dich zu festen Zeiten zum Schreiben oder wirst Du nur dann kreativ, wenn Du wirklich Lust hast?
Wie gesagt, ich zwinge mich nicht mehr. Vielmehr ist es so, dass ich mir die knappe Freizeit fürs Schreiben „abknapsen“ muss. Ich stelle immer mehr fest, dass mein Kopf direkt zu arbeiten anfängt, wenn ich mal etwas Muße habe. Als ich ein paar Tage Urlaub hatte und meine Kleine trotzdem im Kindergarten war, habe ich fast die ganze Zeit geschrieben.

23. Wo schreibst Du am liebsten?
Überall, wo ich etwas Zeit habe.

24. Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?
Ihr meint, außer, dass meine Tochter endlich in ihrem eigenen Bett schläft? ;o) Ich würde mir wünschen, dass meine Romane sich so gut verkaufen, dass ich nicht mehr Vollzeit arbeiten müsste und somit mehr Zeit für meine Familie und das Schreiben hätte.

25. Hast Du vielleicht noch einen Tipp für alle anderen Autoren?
Lasst Euch von Absagen, Schreibblockaden und Kritik nicht entmutigen. Ich bin sicher, wenn man etwas wirklich will, wird sich ein Weg finden. Auch wenn dieser Weg dazu führt, dass sich statt der ursprünglich gewünschten gedruckten Bücher im Regal sich plötzlich Eure Ebooks auf Speichermedien stapeln ;o)

Vielen Dank für dieses wunderbar sympathische Interview! Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg als Indie-Autorin und freuen uns schon sehr auf weitere Werke aus Deiner Feder.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.11.2012

Alle Rechte vorbehalten

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