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Interview mit Philochen/Sophie Halwas




Hallo Sophie!
1. Ist dein Interesse für das Schreiben plötzlich in dir gewachsen? Oder wie kommt es, dass du diese Seite deines Lebens sozusagen für dich behalten konntest?

Ich habe schon als Kind öfter spontane Einfälle gehabt, die ich in eine Geschichte hätte verpacken können. Allerdings fehlte mir immer das Durchhaltevermögen, es aufzuschreiben und so blieb es bei Ideen, die mit der Zeit verblassten und die mein Gedächtnis heute nicht mehr so ganz zusammenkriegen will. Doch eines Tages war es selbst mit dem Geschichten erfinden vorbei, denn es kam der Tag, an dem ich einen herben Schlag einstecken musste, von dem ich mich erst beinahe ein Jahrzehnt später erholen sollte. Es war der Tag, als mein Deutschlehrer das Wort „Interpretation“ an die Tafel schrieb.
Bei diesem Wort überkommt mich noch heute eine Gänsehaut, denn ich habe den Deutschunterricht seitdem verflucht. Schnell merkte ich, wie ich „Überinterpretiererei“ hasste und wie sie von mir anfangs gern gelesene Geschichten verunstaltete. Ich verlor jegliche Lust daran, mir selbst Geschichten einfallen zu lassen, da ich befürchtete, jedes Wort würde auf die Goldwaage gelegt werden. Einmal wagte ich jedoch einen Versuch und nahm an einem schulinternen Schreibwettbewerb teil. Es kam, wie befürchtet. Ich erkannte meine Geschichte kaum wieder, nachdem die Juroren damit fertig waren.
Erst einige Jahre später, kurz vor meinem Schulabschluss begann ich, mir wieder Gedanken über Geschichten zu machen. Die Idee von „Duplicis“ hatte sich in meinem Kopf festgesetzt und ließ nicht locker. Egal wo ich war, selbst wenn ich es nicht wollte, dachte ich an die Handlung, die Personen und was ich aus ihnen machte.
Als ich dann mit dem Studium begann, zog ich von zu Hause aus. Einer Kommilitonin erzählte ich von „Duplicis“ eher nebenbei. Sie brachte mich dazu, es aufzuschreiben. Unter meinen Kommilitonen sprach es sich sehr schnell rum, dass ich schrieb, doch bis zu meinen Eltern drang dies nicht vor, da sie in einer anderen Stadt wohnen. Und ich gab auch alles daran, dass es so blieb. Sie sollten nicht denken, ich würde mein Studium für eine anfänglich kleine Träumerei aufs Spiel setzen.

2. Was hat dich zum Schreiben gebracht?

Zum Schreiben gebracht hat mich eine überaus direkte „Anmerkung“ von Seiten meines Lehrers, die er unter meine Deutschklausur in der 12. Klasse geschrieben hat. Ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut – ich habe es wohl erfolgreich verdrängt – aber der Inhalt dürfte wie folgt gewesen sein: Sie können einfach nicht schreiben.
Diese Kritik hat mich anfänglich sehr mitgenommen, da ich mir schon immer sehr gerne Geschichten ausdachte und auch immer der Meinung war, dass mein Schreibstil nicht eine vollkommene Katastrophe sei.
Vom Ehrgeiz gepackt und von Freunden dazu ermuntert, habe ich mich dann während meines ersten Semesters daran gemacht, meine erste voll ausgereifte Idee „Duplicis“ aufs Papier zu bringen.

3. Liest du viel?

Als Kind habe ich alle Bücher verschlungen, die mir meine Eltern geschenkt haben. Heute habe ich leider kaum noch Zeit dafür und so vertröstete ich mich ein aufs andere Mal auf Wochenenden, an denen ich dann aber auch nicht dazu komme.

4. Und glaubst du, dass dies Auswirkung auf das Schreiben eines Autors hat?

Na klar! Lesen und besonders was man liest fördert den eigenen Sprachschatz enorm. Ich denke sogar, dass ein Autor, der niemals einen mittelalterlichen Roman gelesen hat, niemals einen solchen schreiben wird bzw. kann, einfach weil er nicht weiß, wie die Menschen sich verhalten oder reden.

5. Was ist dein Schreibritual?

Als Erstes räume ich auf, da mich sonst jede Kleinigkeit vom Schreiben ablenken würde. Ich bin eigentlich nicht der Ordnungsfanatiker, aber das muss einfach sein.
Dann kann ich auch nur Schreiben, wenn es ruhig ist und das ist meistens nachts der Fall, wenn auch mein Kopf sich vom Tagesgeschehen erholt hat.
Während der Zeit, in der ich schreibe, mache ich nichts anderes. Ich vermeide es, eine Pause zu machen, aus Angst, ich könnte dann nicht mehr in die Situation eintauchen, die ich gerade dabei war, zu beschreiben.
So kommt es gelegentlich auch mal vor, dass ich mehrere Stunden am PC sitze und auf ihn eindresche, während die Sonne schon wieder aufgeht und ich zu wenig Schlaf abbekomme.

6. Hörst du Musik beim Schreiben? Und wenn ja, welche?

Beim Schreiben brauche ich absolute Ruhe. Musik ist also absolut tabu. Diese Stille ist aber eigtlich auch nicht schlimm, da es mir nicht so vorkommt, als wäre es ruhig. Wenn ich schreibe, dann ist es für mich, als wäre ich nicht ganz in der Gegenwart. Meine Finger flitzen über die Tastatur und sie scheinen ganz von selbst zu wissen, was sie schreiben sollen, denn mein Kopf hat sich ausgeschaltet. Deshalb fällt es mir auch nicht auf, wenn es ruhig ist – ich merke es aber sehr (!) deutlich, wenn es nicht ruhig ist.

7. Wenn man sich hier bei BookRix umguckt, dann scheint mir, dass die Mehrzahl der Bücher aus dem Fantasy-Bereich kommt. Was meinst du woher dieses große Interesse daran herrührt?

Zum einen denke ich, dass es an dem momentanen Fantasyhype liegt. Erst Harry Potter und Herr der Ringe, jetzt Twilight. Ich glaube, Fantasybücher – ob man sie nur liest oder selber schreibt – ermöglichen es, aus der oft rätselhaften und brutalen Realität zu entfliehen. In der Fantasy gibt es keine Fragen und wenn doch ist beinahe jede Lösung möglich.
Wenn man über die Realität schreibt, muss man sich zuerst mit ihr auseinandersetzen und das ist bei bestimmten Themen doch mehr eine Qual. Man muss erkennen, wozu die Menschheit fähig ist, was sie ausmacht – und ich glaube, das wirkt eher deprimierend als motivierend.

8. Eine der Hauptgegenstimmen gegenüber dem Fantasy-Genre ist doch, dass es Realitätsflucht und niveaulos sei. Was hältst du solchen Meinungen entgegen?

Nun, natürlich bin ich im Bezug auf diese Frage parteiisch und es dürfte nicht verwunderlich sein, dass ich das Fantasy-Genre ganz und gar nicht für niveaulos halte.
Zum einen bin ich der Meinung, dass das Schreiben und Lesen von Büchern allgemein nicht niveaulos sein kann.
Zum anderen weiß ich, wie schwer es ist, Fantasy zu schreiben. Man will im Kopf des Lesers eine Umgebung oder ein Wesen beschreiben, das es so in der Realität nicht gibt und wenn man es geschafft hat, die richtigen Worte zu finden, liegt es am Autor den Leser davon zu überzeugen, dass es in dieser erfundenen Welt logisch ist, dass zum Beispiel ein Vogel aus seiner Asche wiedergeboren wird. In der High-Fantasy – die diese Kritiker vermutlich als Volksverdummung einstufen würden - ist es noch schwieriger sich auf die Realität zu beziehen und ich finde es bewundernswert, dass Worte es bewirken können, indem sie eine Welt beschreiben, in der Wesen in den Wolken hausen oder Gnome die Welt regieren, meinen Verstand auszuschalten und für einen Moment diese Welt als real anzusehen.

9. Gleich zu Anfang von „Duplicis“, lässt du die Geschichte in einem Ort beginnen, der Geschichte und Tradition ausstrahlt. Inwiefern spielt das für dich eine Rolle?

Eine sehr große. Traditionen sind wie die Figuren in einem Karussell. Die Welt verändert sich unentwegt. Was vor zehn Jahren neu war, ist heute schon antik. Und während die Welt sich dreht wie ein Karussell und den Menschen, der in ihm fährt, an irgendeiner Stelle seines Lebens hinausschleudert, bleiben die Traditionen festverschraubt auf dem Karussellboden. Sie sind ein fester Punkt, an den man sich gelegentlich festhalten kann, wenn die Welt wieder einmal versucht, sich selbst zu umkreisen.
Aber die Traditionen sind nicht nur eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, sie mahnen auch. Feiertage wie der Reformationstag am 31.10. erinnern uns jedes Jahr an die Vergangenheit und die Geschichte, von der ich denke, dass man aus ihr lernen und sie nicht vollkommen vergessen darf.


10. Wie bist du auf die Idee zu „Duplicis“ gekommen?

Auf die Idee kam ich ironischerweise durch eine Deutschhausaufgabe in der 12. Klasse, die natürlich – wie sollte es anders sein – mit Interpretation zu tun hatte. Laut Aussage meines Lehrers hatte ich den zu deutendenden Satz falsch interpretiert und mir umsonst die Mühe gemacht. Doch damit war der Satz für mein Unterbewusstsein noch lange nicht abgehakt und ich begann, den Satz nicht mehr stur realistisch zu sehen, sondern aus den Augen der Fantasy.
(Um welchen Satz es sich hierbei gehandelt hat und aus welchem Werk er stammt, werde ich nicht verraten, sonst ist es leichter auf die grobe Grundidee von „Duplicis“ zu kommen.)

11. Dein Roman hat auf BookRix eine durchaus große Fangemeinschaft, das geht so weit, dass es eine Fangruppe allein für ihn gibt. Wie erklärst du dir diesen Erfolg?

Die Gründerin der Gruppe hat mich angeschrieben, ob ich damit einverstanden wäre, wenn sie eine Gruppe für mein Buch gründen würde. Ich konnte mir nicht erklären, warum mein Buch gerne gelesen wurde, immerhin enthält es keine Vampire, keine Werwölfe und sonstiges (soviel sei verraten), was gerade in Massen auf dem Markt ist. Außerdem bin ich bei Kapitel sieben angelangt, und die Leser wissen noch nicht, um was für Wesen es sich handelt. Das sind alles Punkte, die meiner Meinung nach dagegen sprechen, das andere es gerne lesen. Da ich aber eine klare Antwort auf die Frage geben wollte, habe ich ca. zwanzig Leser angeschrieben und sie gefragt, warum sie es mögen. Die Antwort war bei so ziemlich allen die gleiche: „Gerade weil es mal keine Vampire sind und nicht absehbar ist, was weiter passiert.“


12. Glaubst du, dass ein Autor sein Werk vermarkten können muss, oder jemanden benötigt, der das für ihn übernimmt? Oder wird ein gutes Werk auch ohne Marketing seine Leser finden?

Ich denke, dass Marketing unabdingbar ist. Ob es nun durch andere erfolgt, oder den Autor selbst ist in erster Linie egal. Doch ich finde es wichtig, zu zeigen, dass es dieses Buch gibt. Woher sonst sollen andere Menschen davon erfahren.
Als ich mein Vorwort von Duplicis bei Bookrix hochlud, kannte ich noch niemanden. Mein Buch hatte innerhalb der ersten zwei Monate eine stolze Zahl von 8 Klicks zu verzeichnen. Das war demotivierend.
Nach und nach kam ich mit anderen Usern ins Gespräch und der Zugriff auf mein Buch stieg schlagartig an, ebenso wie die Rückmeldungen, auf die man als Autor doch hofft.


13. Hast du versucht Kontakt zu Verlagen aufzunehmen?

Versucht habe ich es in soweit, dass auf meinem Schreibtisch eine Liste mit Verlagen liegt, an die ich meine Geschichte schicken könnte. Allerdings sind die meisten an einem kompletten Skript interessiert und da ich bei weitem mit „Duplicis“ oder einer anderen Buchidee noch nicht fertig bin, wird diese Liste wohl auch noch für eine Weile auf meinem Schreibtisch liegen bleiben.
Vor kurzem habe ich aber an einem Schreibwettbewerb teilgenommen, der von einem Verlag ausgerichtet wird. Das ist, denke ich, schon mal ein kleiner Schritt in die von mir gewünschte Richtung.


14. Sind deine „Schreibtischschubladen“ noch voll mit Geschichten, oder lädst du gleich immer die Ergebnisse der letzten Schreibattacken hoch?

Meine „Schreibtischschubladen“ befinden sich größtenteils in meinem Kopf und haben schon noch einige Ideen zu bieten. Zu meinem Leid bekomme ich aber immer dann Ideen, wenn ich sie am wenigsten gebrauchen kann, z.B. wenn ich gerade an „Duplicis“ weiterschreiben will. Diese neuen Ideen drängen sich so penetrant in den Vordergrund, dass es mir schwer fällt, mich auf ältere Ideen zu konzentrieren.
Ich habe aber einen Kompromiss gefunden, der sich auf Stichpunkte-machen beschränkt, denn ich schreibe nebenher an drei Büchern und das ist für mich schon kaum zu bewältigen. Wenn ich in „Duplicis“ weitergeschrieben habe, lade ich es meist noch am selben Tag hoch, die anderen Bücher sind auf Bookrix nicht zu lesen.


15. Ist Schreiben für Dich ein Ringen oder aber die einfachste Sache der Welt?

Beides zugleich. Überkommt mich die Schreibattacke, dann schaltet mein Kopf ab. Die Sätze tippen sich wie von selbst und ich habe das Gefühl, nichts könne leichter sein. Setze ich mich aber unter Druck, weil ich der Meinung bin, dass ich schon viel zu lange nicht mehr geschrieben hätte, dann zieht es sich wie Kaugummi. Ich bin dann unzufrieden mit meiner Wortwahl, wie ich Situationen schildere, mit der Handlung, ... und dann höre ich auf zu schreiben, weil es mir dann nicht wirklich Freude bereitet, sondern vielmehr eine Qual ist.


16. Was fällt Dir beim Schreiben besonders schwer, worin bist du deiner Einschätzung nach eher schlecht?

Das ist wirklich eine schwere Frage! Ich habe ein etwas verqueres Bild was schon die allgemeine Frage betrifft, worin ich gut bin.
Versuche ich das ganze objektiv zu betrachten, dann würde ich sagen: Ich bin schlecht darin, mich im Schreiben zu motivieren. Entweder ich bin es, oder ich bin es eben nicht. Wenn ich es bin, schreibe ich mindestens ein Kapitel am Stück, bin ich es nicht, kommen höchstens zwei Seiten zu Stande und mit denen bin ich dann auch eher weniger zufrieden.

17. Für wen schreibst du?

In erster Linie schreibe ich für mich. Es macht mich stolz, wenn mein Drucker mir das nächste Kapitel ausdruckt und ich es in den Händen halten kann und glücklich, wenn ich es zu den anderen Kapitel lege. Dieser Papierstapel zeigt mir, dass ich doch länger durchgehalten habe, als ich dachte.
Seit sich jedoch mein Buch unter meinen Kommilitonen herumgesprochen hat, schreibe ich auch für sie. Oft werde ich zu Beginn einer Vorlesung gefragt, wann ich das nächste Kapitel fertig hätte und es kommt nicht selten vor, dass sie dann lesend in irgendeiner Vorlesung sitzen.

18. Was muss für dich ein gutes Buch beinhalten?

Ein gutes Buch muss mich gefangen nehmen. Es muss mich in eine Welt ziehen, in der ich die Realität nicht mehr wahrnehme, in der ich nicht die Notwenigkeit verspüre, zu essen und zu trinken. Ein gelungenes Buch ist eines, das ich mehrfach lese, weil ich weiß, dass ich beim ersten Lesen kleine Hinweise auf den Ausgang der Geschichte noch nicht als solche erkannt habe. Es muss natürlich spannend sein, mit möglichst vielen tiefgründigen Konflikten, starke gutaussehende Männer zum Anschmachten müssen allerdings auch drin vorkommen.

19. Wer sind deine Vorbilder?

Ich würde nicht sagen, dass ich Vorbilder habe. Es gibt Menschen, die ich bewundere, aber denen ich nicht unbedingt nacheifern möchte.
Um aber dennoch einen Namen zu nennen:
Eloise Jarvis McGraw
Mit zwölf habe ich ihren Abenteuerroman „Tochter des Nils“ förmlich verschlungen. Sie legt ihre Schwerpunkte beim Erzählen auf genau die, die ich schätze. Abenteuer, Geschichte, Liebe, Krimi, Thriller, Mysteriöses und obwohl dieses Buch für 12-13 Jährige empfohlen wird, lese ich es noch heute immer wieder gerne. Und das ich Bücher mehrfach lese, kommt bei mir sonst so gut wie nie vor.

20. Was glaubst du, was du in 20 Jahren schreiben wirst? Oder schreibst du dann überhaupt noch?

In 20 Jahre bin ich vermutlich eine verbissene Lehrerin, die mit ihrem Leben unzufrieden ist und es an ihren Schülern auslässt. – Nein, ich hoffe nicht.
Mein Traum wäre es, Lehrerin zu sein und nebenbei weiter zu schreiben, aber nicht nur für mich, sondern auch für andere. Es ist mein Traum, „Duplicis“ und alle anderen Bücher zu beenden. Würde ich sie dann auch noch eines Tages in einem Bücherladen stehen sehen, wäre das natürlich die Krönung. Aber mein primäres Ziel ist: Fertig werden.
Über was ich in 20 Jahren schreiben werde, ist schwer zu sagen. Ich denke nicht, dass ich die Fantasy aufgeben werde, aber ich werde auch wie jetzt Geschichten aus dem realen Leben erzählen.

21. In deinem Geschichten kommt ja doch die eine oder andere Figur vor, woher nimmst du ihre Namen?

Die Namen wandle ich in vielen Geschichten aus dem Englischen, Lateinischen, Altgriechischen, Französischen oder Italienischen ab.

22. Haben die Namen deiner Figuren eine inhaltliche Bedeutung?

Nicht alle Namen, aber ein gewisser Teil.
Ein recht leichtes Beispiel wären die beiden Namen Fidor und Even aus meinem Buch „Des Engels Opfer“.
Fidor ist abgeleitet von dem lateinischen Wort fidus – was so viel bedeutet wie Schutz.
Even kommt vom lateinischen Wort eventus – Schicksal.
Es kommt aber auch vor, dass ich Namen wähle, die ich persönlich mit der Mathematik in Verbindung bringe, wie z.B. Heron – ein Mathematiker – und hauptberuflich Gott in meiner Geschichte „Göttliche Tränen“.

23. Mal fern ab von der Literatur: Himmel, Mathe, Latein und Altgriechisch auf Lehramt? Ist das Dein Ernst?

Absolut. Ich liebe es! Es fasziniert mich, einen Text vorgelegt zu bekommen, von dem ich kein Wort verstehe. Es ist wie ein großes Rätsel und nach einer Stunde hast du die Lösung. Ich sehe, dass ich etwas geschafft habe und das macht mich stolz.
Und in Mathe verhält es sich ganz ähnlich. Ich liebe es an einer Aufgabe zu knobeln, selbst wenn es schon weit nach Mitternacht ist.
Diese Kombi bringt mich aber auch regelmäßig auf die Palme. Besonders wenn ich Texte von einem römischen Gelehrten übersetze, bei dem es möglich wäre, dass meine Übersetzung: „Das Rind taumelte, da es Steine so grau wie römische Tauben, in seinem Bauch mit sich trug.“ Stimmt. – ganz beiläufig: sie ist so korrekt.


24. Was nimmst du auf eine einsame Insel an unverzichtbaren Dingen mit?

Ganz klar Schokolade, Laptop, meine beste Freundin, meine Familie, mein Lieblingsbuch, Sonnencreme, Pflaster und ein Segelboot, falls ich wieder nach Hause will– die Reihenfolge hat nichts zu sagen.

25. Wie sieht ein guter Tag für dich aus?

Gut, dass diese Frage die letzte ist. Meine Antwort wird nämlich jeden dazu veranlassen, das Buch zuzuschlagen.
Ein guter Tag ist, wenn ich in meinem Bett liege und von mir sagen kann, dass ich glücklich und zufrieden bin. Und das bin ich, wenn ich: einen Text halbwegs fehlerlos übersetzt habe, eine Mathegleichung an der ich eine halbe Ewigkeit gehangen habe endlich richtig gelöst habe, ein Kapitel in einem meiner Bücher geschrieben habe und es von anderen für gut befunden wurde.
Dann sind da noch Faktoren, auf die ich wenig Einfluss habe: wenn draußen schönes Wetter ist oder ein tolles Gewitter losgebrochen ist, wenn ich abends die Sterne sehen kann, wenn ich einen tollen Film gesehen habe, der mich zum Nachdenken angeregt hat, usw... (Die Liste ist endlos.)

Danke für das Interview!


Das Interview wurde von Ai Hua zusammengestellt und geführt.

Der Dank geht wie immer an die User, die ihre Fragen eingeschickt haben, ohne diese wäre das Interview nicht möglich.

Die Autorin


Der Link zum Profil von Philochen:
http://www.bookrix.de/-philochen

Der Link zur Gruppe Gruppe für Duplicis-Fans
http://www.bookrix.de/_group-de-duplicis-fans

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.05.2010

Alle Rechte vorbehalten

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