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Interview mit Synia







Hallo Synia!

1. Wann erscheint die Fortsetzung Deiner Romanreihe „Geschöpfe der Nacht“?
Der siebte Teil meiner Reihe sollte in ein, zwei Wochen vorzeigbar sein. Zurzeit feile ich noch an paar Ecken und Kanten. Dieser Teil gestaltet sich etwas umfangreicher als ich geplant hatte.

2. Wer ist Dein Lieblingsautor?
Ich denke hier kann ich getrost „Linda Howard“ nennen. Die Bücher dieser amerikanischen Autorin habe ich ausnahmslos verschlungen. Ihr Schreibstil ist einfach genial und ihre Bücher haben alles was ich gerne lese: Humor, Tempo, Drama und jede Menge Romance. Und das in einem ausgewogenen Verhältnis. Sie scheut sich nicht Kimi-Elemente mit einem Timetrevel zu verbinden oder einem knallharten Thriller einen paranormalen Touch zu verpassen.

3. Kannst Du Dich an Dein erstes Buch erinnern?
Ich weiß nicht genau wie alt ich damals war. Ich denke mal 11 oder 12 Jahre. Doch an mein erstes Buch kann mich erstaunlich gut erinnern. Der Brief an den König von Tonke Dragt. (Den Namen des Autors habe ich jetzt natürlich nachgeschlagen, so gut ist mein Gedächtnis nun doch nicht.)
An unserer Schule hatten wir eine kleine, aber gut ausgesuchte Auswahl von Kindern und Jugendbüchern, die wir uns ausleihen konnten. Das Buch von Dragt war das Erste, das ich mir ausgeliehen habe.

4. Was findest Du an Vampir-Romanen gut?
Was mich an Fantasy Romanen fasziniert ist der Umstand, dass der Autor eine ganz neue Welt bzw. Realität erschaffen kann. Besonders interessant finde ich es, wenn diese der unsrigen gleicht. Also Contemporary Fantasy oder Urban Fantasy. Eine Welt in der Vampire, Werwesen und manchmal sogar Drachen unter uns Menschen leben und agieren regt meine Fantasie an. ;)

5. Was nervt Dich an Vampir-Romanen?
Hmm…

Ich glaube da muss ich nicht lange überlegen. Was ich als nicht besonders gelungen empfinde, sind klare Abgrenzungen von Gut in Böse. Gerade in Fantasyromanen sollte sich diese Grenze nicht immer als gradlinig und vorausschaubar entwickeln. Ganz nach dem Motto alles, was menschenähnlich ist, muss gut sein und alles was Tentakel hat oder sonst wie von der Norm abweicht, ist böse.

6. Was stehen für Vampir-Romane in Deinem Bücherregal?
Ich glaube nicht so viele, wie man vermuten würde:

Laurell K. Hamilton:

Die Anita Blake - Reihe
Christine Feehan:

Die Dark Carpathians Serie
Charlaine Harris:

Die Sookie-Stackhouse-Buchreihe
Tanya Huff:

Die Victory Nelson – Blutserie


Dazu kommen Autorinnen wie J.R. Ward mit ihren Black Dagger Büchern
und Lara Adrian mit der Midnight Breed Serie.
Gelesen habe ich natürlich bedeutend mehr, doch das sind meine so genannten „Keeper“. Bücher, die ich auf jeden Fall behalten werde.

7. In der Vorstellung stand, dass Du Deine Romanreihe angefangen hast zu schreiben, weil Du Deine Nichte zum Lesen bringen wolltest. Hat es geklappt?
Um ganz ehrlich zu sein, hat es nur mittelprächtig funktioniert. Meine Nichte ist immer noch keine Leseratte, obwohl sie jetzt nicht mehr die Augen verdreht, wenn ich ihr ein Buch empfehle oder schenke. Meine Bücher auf BookRix liest sie allerdings gerne und ich freue mich jedes Mal auf ihre Kritik. Meine Nichte kennt mich gut genug um mir auch mal zu sagen, was ihr nicht so gut gefallen hat.

8. Was hält Deine Familie von Deinen schriftstellerischen Arbeiten?
Da mich meine Familie bereits seit Jahrzehnten nicht anders kennt, wundern sie sich mittlerweile nicht, wenn ich aufspringe und plötzlich nach meinem Notizblock suche. Sie wissen, wie wichtig es mir ist meine Ideen und Gefühle in Worte zu fassen. Sie akzeptieren und lieben mich so wie ich bin und mehr kann ich mir einfach nicht wünschen.

9. Rollenspiel und Fantasy-Schriftstellerei, da gibt es ja einige miese Vorurteile gegenüber, wie trittst Du diesen entgegen?
Im Grunde gar nicht, weil ich mit solchen Menschen einfach nicht diskutiere. Jeder, der blind über andere Menschen urteilt und nicht genug Toleranz besitz zu akzeptieren, dass wir alle grundverschiedene Individuen sind – zu meist einzigartig in unseren Vorlieben und Abneigungen, ist keine Person, die ich zu meinem Freundes- oder Bekanntenkreis zählen würde. Jeder andere ist mir nicht wichtig genug, dass es mir etwas ausmacht, was sie oder er von mir denken mögen.
Das Leben ist zu kurz als das wir uns in akribisch beschriftete Schubladen zwängen lassen dürfen. Meiner Meinung nach sitzen Personen, die Vorurteile pflegen und ihr Umfeld nach diesen beurteilen oder verurteilen in solch einer Schublade.
Ich persönlich versuche an jedes Thema offen heranzutreten, gefällt mir etwas nicht dann ist es für mich erledigt. Mir würde es nie in den Sinn kommen einen anderen Menschen nach meinen persönlichen Vorlieben oder Abneigungen zu beurteilen.
Wenn sich also jemand mit grünem Wackelpudding einreiben will um dann nackig durch seine eigenen vier Wände zu sprinten, dann würde ich nur sagen, dann lasst ihn doch. Solange es ihm gefällt, ist es doch einerlei. Mich zwingt ja niemand ihm dabei Gesellschaft zu leisten oder zu zusehen.
Natürlich muss man diese Vorgehensweise in große fette Eckige-Klammern setzten. Denn es gibt in unserer Welt genug Dinge und Themen, die niemals akzeptiert oder hingenommen werden dürfen.

10. Schreibst Du Geschichten auf, die Du sozusagen im Rollenspiel „erlebt“ hast?
Nein ganz und gar nicht.

11. Interessiert Dich nur das Fantasy-Genre?
Ich lese auch gerne Krimis und Thriller. Doch Romance und Fantasy haben es mir schon vor Jahren angetan.

12. Was wirst Du als nächstes (außerhalb Deiner Roman-Reihe) schreiben?
Sobald ich Geschöpfe der Nacht abgeschlossen habe, werde ich mich einem meiner anderen Manuskripte zuwenden. Mit den Jahren habe ich eine regelrechte Ideensammlung zusammengetragen.
Irgendwann habe ich mir die Mühe gemacht, all die Notizbücher, lose Blätter, Servietten und allerlei anderer Dinge, auf die ich etwas gekritzelt habe in Word-Dateien festzuhalten. Ich neige in solchen Angelegenheiten zu einem pedantischen Ordnungssinn. Oft wenn ich irgendwo hängen bleibe, wenn ich nicht weiß in welche Richtung ich meine Protagonisten treiben soll, packe ich meine Sammlung aus. Bis jetzt ist es noch nicht vorgekommen, dass ich nicht fündig geworden wäre.

13. Woraus beziehst Du Deine Inspiration?
Oh weh, so eine Frage habe ich schon befürchtet. Im ganz ehrlich zu sein, es ist nichts Bestimmtes. Wie jeder andere habe ich eine Familie, eine Arbeit und eine Menge Alltagsstress. Ich bin aber auch eine Träumerin, eine Tagträumerin könnte man wohl sagen. Ich kann irgendwo ruhig im Auto mitten in einem Stau stehen, doch in Gedanken lasse ich ein Ritterturnier aufleben. In dem natürlich mein favorisierter Held mit Schild und Lanze heroisch seine Gegner aus dem Sattel hebt.
Meine Fantasie ist ein Teil von mir und sie nährt meine Inspiration. Ganz ehrlich, ich weiß nicht wie es anders beschreiben soll. Es ist nichts worauf ich insbesondere meinen Finger legen oder hindeuten könnte. Ein Teil von mir ist eben so, denkt sich eben gerne und oft Geschichten aus. Bis die Handlung und die Bilder so detailreich werden, dass ich nicht anders kann als sie in Worte zu fassen.

14. Immer wieder stelle ich beim Lesen von romantischer Literatur fest, dass ich das Genre zwar gut fände, aber mir die Rollenbilder so gar nicht gefallen. Da wird zwar gesagt, dass die Frau emanzipiert wäre, aber im Grunde will sie doch nur einen starken Mann. Dieser Eindruck wird bei Vampir-Romanen meist noch stärker. Wie stehst Du dazu?
Das ist richtig, sehr oft findet man diese Tendenz in Liebesromanen und natürlich auch in den zurzeit so beliebten romantischen Vampirromanen. Es kommt nicht selten vor, dass ich von einem Buch aufblicke und die Augen verdrehe. Ich lese auch viel lieber, wenn die Protagonistin kein seichtes ängstliches Gänschen ist. Wenn sie unerwartete Stärke zeigt und nicht nur ihr männliches Gegenstück damit überrascht, sondern auch mich als Leserin.
Hier kann ich auch nur für mich sprechen und meinen persönlichen Vorlieben. Schon mehr als einmal wurde mir gesagt, dass mein weiblicher Hauptcharakter in „Geschöpfe der Nacht“ viel zu perfekt und zu stark sei. Darüber habe ich wirklich lange gegrübelt, bis ich zu dem Schluss kam, dass sie genauso ist, wie ich sie haben wollte.
Es wäre schade, wenn du alle Liebesromane oder alle Vampirromane über einen Kamm schären würdest. Es gibt genug Autoren, die aus diesem Schema ausbrechen. Ich würde dir gerne den Roman „Mr. Perfect“ von Linda Howard empfehlen oder wenn du gerne Vampirbücher liest, die Anita Blake Reihe von Laurell K. Hamilton. Wenn du sie gelesen hast, wirst du verstehen, was ich meine.

15. Könntest Du Dir vorstellen hauptberuflich als Schriftstellerin zu arbeiten?
Natürlich könnte ich das, ist das nicht der Wunsch jedes Autors. Was ich mir allerdings auf gar keinen Fall vorstellen kann ist, dass ich auf Kommando oder nach einer Vorlage schreibe. Zum Beispiel ein Sachbuch oder Ähnliches. Ich schreibe das was ich auch gerne lese. Deswegen denke ich, dass ich auch weiterhin Hobbyautorin bleiben werde. Was nicht heißt, dass ich nicht meine ganz eigenen Träume habe ;)

16. Wenn ein Verlag bei Dir anklopfen würde, der Deine Roman-Reihe veröffentlichen würde, wie würdest Du reagieren?
Du meinst was ich tun würde, nach dem ich meine Herzrhythmusstörungen habe behandeln lassen. Ich denke mal, ich wäre völlig und total aus dem Häuschen und würde alle paar Minuten jemanden bitten mich zu zwicken.

17. Unter welchen Bedingungen würdest Du sie veröffentlichen wollen (z. B. unter einem Pseudonym oder Ähnliches)?
Ich denke ich würde ein Pseudonym vorziehen. Ein gewisses Mitspracherecht an der Covergestaltung wäre auch nicht schlecht. Nur so weit, dass ich verhindern könnte, dass eines dieser Nackenbeißer-Cover verwendet wird.
Für alle, die diesen Ausdruck nicht kennen, stellt euch folgende Szene vor. Sie, meist mit langem wallendem Haar im Vordergrund, während er im Hintergrund steht und sich über sie beugt. So als würde er ihr jeden Moment in den Nacken beißen wollen.

18. In der Vorstellung stand, dass es Dich Überwindung gekostet hat die Romane bei BookRix zu veröffentlichen. Wie fandest Du die Reaktionen auf Deine Bücher hier?
Ich bin mehr als nur überrascht gewesen, dass so viele meine Bücher gelesen und positiv bewertet haben. Natürlich werde ich mich bemühen in den Folgeteilen den Erwartungen gerecht zu werden und eine spannende Fortsetzung zu schaffen.

19. Deine Bücher sind für BookRix-Verhältnisse relativ lang. Hast Du Schwierigkeiten Leser zu finden?
Im Grunde hatte ich genau dies befürchtet, als ich Geschöpfe der Nacht online stellte. Doch zu meiner Überraschung gibt es genug Leser, die gerne und viel lesen. Da ich im Gegenzug gerne und viel schreibe scheint alles perfekt zu sein.

20. Ist das Schreiben für Dich vielleicht ein Ausgleich zum sonstigen Leben?
Nein nicht im Geringsten. Bücher, ob ich sie nun selber schreibe oder nur lese bereichern mein Leben, dienen mir aber nicht als Ersatz für dieses. Sie sind wie meine Fantasie und meine Tagträume ein Teil von mir und meinem Leben, meinen Alltag. So war das schon immer und ich denke mal daran wird sich auch nichts ändern.

21. In einem Roman lässt Martha Grimes eine Figur, die Autorin ist sagen, dass sie sich mit einer Kette an den Tisch verankern muss, damit sie auch wirklich schreibt. Wie machst Du das?
Ich habe mich noch nie zwingen müssen zu schreiben. Ich glaube auch nicht, dass ich dann etwas hervorbringen würde, was lesenswert wäre. Es kommt schon mal vor, das ich tagelang keinen einzigen Satz schreibe und dann gibt es wieder Zeiten wo ich damit nicht mehr aufhören kann.

22. Du liest einen aufregenden Roman, Du bist beim letzten Kapitel angekommen und musst feststellen, dass die letzten fünf Seiten fehlen. Wie reagierst Du?
Eindeutig frustriert! Ich würde losziehen und mir die fehlenden Seiten besorgen.

23. Was ist Dir im Leben wichtig?
Liebe, Freiheit und Gesundheit. Um es mal kurz und knapp zu formulieren.
Ausführlicher würde es heißen, die Liebe meiner Familie. Die Freiheit zu leben wo ich will, wie ich will und mit wem ich will. Und das alles mit einem gesunden Körper und Geist, damit ich diese Dinge auch genießen kann.

24. Eine einsame Insel, was nimmst Du an unabdingbaren Sachen mit?
Dafür müsste ich wissen, wie lange ich die Stille einer einsamen Insel genießen dürfte. Davon würde nämlich abhängen, wie groß die Wagenladung Bücher wäre und wie viele meiner Lieben ich in den Koffer packen müsste.

25. Wie sieht ein guter Tag für Dich aus?
Ein Tag, an dem ich weder arbeiten muss, noch Alltagsstress sich bemerkbar macht. Wenn ich dann solch einen Tag mit meinen Lieben zusammen genieße, kann es nicht besser werden.

Danke für das nette Interview!


Das Interview wurde von Ai Hua geführt.

Dank geht natürlich an Synia, aber vor allem an die User mit ihren vielen Fragen, die erst das Interview möglich gemacht haben.

Das Profil auf BookRix von Synia:


http://www.bookrix.de/-synia.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.03.2010

Alle Rechte vorbehalten

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