Chelsea wartete ungeduldig auf ihre kleine Schwester Faye. Sie sollte schon längst wieder da sein. Plötzlich öffnete sich die Holztür und Faye stolperte herein. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat Schwesterherz aber im Markt waren so viele Leute!“ „Ist schon in Ordnung.“ meinte ihre große Schwester. „Hier sind die Stoffe, die du unbedingt haben wolltest. Und die Zeitung von heute.“ meinte Faye und wollte Chelsea das Zeug geben, als sie über ihr Kleid stolperte und auf die Nase flog. Genervt half sie ihrer kleinen Schwester auf die Beine.Manchmal war sie so ungeschickt. Chelsea blätterte sie durch die Zeitung. „Dieser Paladin bringt mich noch zum implodieren!“ fauchte diese und pfefferte die Zeitung gegen die Wand. Ihre Schultern bebten vor ungezügelter Wut. Interessiert beobachtete Faye, wie Chelsea schnaubend vor Wut im Zimmer hin und her lief. „Der stiehlt alles was nicht niet- und nagelfest ist und tut auf ober cool!! Solche Typen kann ich nicht leiden!“ „Also ich für meinen Teil finde ihn irgendwie...süß.“ meinte Faye. Gleich nachdem sie das gesagt hatte, bereute sie es schon wieder. Jetzt wurde Chelsea richtig wütend. „Der ist doch nicht süß! Der ist ja sogar zu feige sein Gesicht zu zeigen!“ wütete sie und trat blind vor Wut gegen den nahe stehenden Kamin. „Verdammte...“ „Chelsea! Solche Wörter will ich nicht in diesem Haus hören!“ schimpfte ihre Mutter, die gerade in der Tür stand. „Ich wollte >Verdammter Mist< sagen.“ verteidigte sie sich und schob das Kinn vor. Das tat sie immer wenn sie wütend war. Jetzt wandte sie sich zu Faye. „Zieh dich um, wir gehen in die Kirche.“ meinte sie. „Und du Chelsea räumst derweil hier auf!“ „Wieso?! Ich hab doch schon gestern UND vorgestern aufgeräumt!“ beschwerte sie sich. „Ja aber das Zeug, das hier herumliegt gehört alles dir!“ erklärte ihre Mutter ihr. Schmollend drehte Chelsea sich um und verschränkte entnervt die Arme. Ihre Mutter verließ das Zimmer. Faye holte ihr, wie sie es nannte >Kirchenkleid< aus dem alten Eichenholzschrank. Chelsea hatte es genäht. Sie nähte gerne und oft. Ihr gelangen, die schwierigsten Schnitte. Schnell zog Faye sich um und eilte ihrer Mutter nach, die schon dabei war die Treppe herunter zu gehen. Jetzt war Chelsea allein im Haus. Schnell hob sie die Zeitung, die sie davor gegen die Wand gepfeffert hatte, wieder auf und schlug, immer noch genervt, die Titelseite auf. Dort stand: "Wertvolles Schmuckstück von Paladin gestohlen! Die Königsfamilie ist außer sich! Wer steckt wohl hinter der Maske von Englands schrecklichsten Dieb? Wir wissen nur so viel: Es ist ein Junge mittleren Alter und hat rabenschwarze Haare. Nach Befehl des Königs selbst, sollen sich alle, auf die die Beschreibung zutrifft, sich im Morgengrauen auf dem Hofe versammeln." Als sie zuende gelesen hatte, hielt sie inne. Sie kannte jemanden, auf den diese Beschreibung zutrifft. "Luis!" stieß sie hervor. "Er konnte es nicht sein... oder doch? Nein er ist viel zu gut dafür!" Überlegte sich Chelsea. Sie war müde und wollte gerade in ihr Zimmer gehen, als sie etwas hörte. Es hörte sich an als würde jemand auf dem Holzboden in ihrem Zimmer herum laufen. Warscheinlich war es nur die Katze. Mit diesem Gedanken machte sie einen Schritt auf die noch geschlossene Tür zu und wartete. Aber eine Katze, beziehungsweise ein Kater, konnte doch nicht solch laute Geräusche auf dem Boden verursachen, oder? Schnell griff sie nach einem Kerzenständer und schlich leise auf die Tür zu. Langsam drückte sie die Türklinke nach unten, stieß schnell die Tür auf und hielt den Kerzenstäder, wie ein Schwert vor sich. Da stand jemand. In ihrem Zimmer. Ein Junge. Er war ungefähr 17, hatte rabenschwarze Haare und hatte eine schwarze Maske auf. Völlig verdutzt, ließ dieser, den Sack, den er gerade noch in den Händen hielt fallen. Ohne weiter nachzudenken holte Chelsea aus und ging schreiend auf ihn los. "Was zum" Weiter kam der Angegriffene nicht, denn Chelsea war gerade dabei auf ihn einzuprügeln. Mit einem Kerzenständer. Als er sich wieder gefasst hatte, wich er ihren Angriffen mit Leichtigkeit aus, machte einen Schritt zur Seite und schlang seine kräftigen Arme, von hinten, um die, um sich schlagende Chelsea. "Hab dich." flüsterte erihr ins Ohr. "Lass mich sofort los, du blöder Mistkerl!!" Schrie sie und versuchte sich zu wehren, doch er hatte sie fest im Griff. "Ich habe einen tollwütigen, kampfbereiten Kater! Ich brauche ihn nur zu rufen!" Drohte sie ihm. "Schneeball, zeigs diesem Fiesling!" Rief sie hoffnungsvoll. Der dicke Kater, der sich auf ein Kissen zusammen gerollt hatte, hob langsam den Kopf, musterte die Beiden total desintressiert und schlief dann weiter. Der Fremde hob eine Augenbraue. "Schneeball??" Prustete er los. "Dein ach so gefährlicher Kater heißt `Schneeball`??" Er brach in schallendes Gelächter aus. Peinlich berührt stand Chelsea da. Ihr Kopf war knallrot. Der Griff des Jungen lockerte sich und sie befreite sich.
Tag der Veröffentlichung: 02.02.2013
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