Erstveröffentlicht am 18.04.2010
Na, dann fang ich doch gleich mal,
mit meinem geduldigen Helfer an.
Eigentlich, ist er Maler von Beruf.
Da er aber Vater von 4 Töchtern ist
und seine Frau aufgrund der vielen Kinder,
zu Hause als Hausfrau tätig ist,
macht er halt so alles was er kann ....
.... und handwerklich,
ist er wirklich sehr vielseitig.
Somit fallen bei ihm auch Dinge an,
wie einsamen Damen,
beim Ein- und Ausbau
ihrer Autobatterie zu helfen.
Und wie's der Teufel so will, traf ich ihn gestern
auf der Strasse ....
Kennt ihr vielleicht eine Oma, die alleine Autobatterien wechseln kann^^?
Na also!
:D
Und deshalb habe ich ihn gefragt:
Ich fragte, ob er Lust und Zeit hätte,
dass mein Auto schon seit 2Tagen nicht mehr anspringe
und ich mich in meiner Not an ihn wende, weil ich gehört hätte,
er könne sowas reparieren;
und er hat sich dann meiner erbarmt und zugesagt.
Tja, und dann kam er auch noch viel zu pünktlich und brachte
mich um meinen wohlersehnten Mittagsschlaf.
Aber das intressierte mich nicht mehr.
In einer Sekunde, war ich von Null auf Hundert.
Schnell rein in die Klamotten und raus zum Auto ....
wer weiss wann mir wieder jemand hilft, dachte ich noch ....
.... schon stand Er vor mir ....
Ich grüsste im Laufen und gestikulierte dabei mit den Händen, mir zu folgen. Sofort sprang ich hinters Steuer und suchte den zu kurzen Hebel für die Motorhaube, der nur noch mit einem Spezialgriff zu betätigen war, weil ich ihn vor zwei Tagen beim benutzen, aus versehen abgerissen hatte.
:D
Man kommt an den abgerissenen Hebel, gerade noch mit 2 Fingern hin um ihn zu bewegen.
Klick, er hatet sich bewegt. Der erste Teil war erledigt.
Ich gab meinem Helfer noch kutz ein paar Anweisungen und es konnte losgehen.
Zuerst musste ich dauernd den selben Klick erzeugen,
während er auf der Motorhaube herumhüpfen musste.
Denn nur mit dieser Klick-Hüpfmethode lies sie sich öffnen.
Ihr denkt sowas bringt mich aus der Ruhe?
Nein, tut es nicht, denn es war nur eine von Zig-Macken, die meine alte Kiste hatte.
Endlich, die Motorhaube ging auf.
Als erstes Kabel abklemmen und die grosse
Schraube lösen.
Ja genau die, die da so komisch ganz hinten in einer kleinen Öffnung steckte.
Einen Gabelschlüssel hatten wir, aber keine Ratsche dazu.
Was nun?
Aber Oma ist nicht dumm, bei so einem alten Auto, wird man erfindungsreich.
Flugs zurück in die Wohnung, die grosse Wühl/Werkzeug/Kiste herausgesucht und siehe da:
Eing Griff zum alt bewährten "Hausmittel"
"der Rohrzange"
Freudestrahlend lief ich zurück
Sie hatte einen langen Griff
und siehe da, es funktionierte.
Wir bauten die Batterie aus, verschlossen mein Auto wieder sorgfältig und liefen mit der Beute zu seinem Auto um endlich eine neue Batterie zu kaufen ....
Eigentlich war es ja garnicht sein Auto, sondern das meines Schwagers, von dem er es sich geliehen hatte
....
Wir fuhren Richtung A/U/T.
Dort hatte ich vor einem Jahr, meine Batterie gekauft und da auf Batterien zwei Jahre Garantie ist,
brachte ich sie dort auch wieder zum Umtausch zurück.
Strahlender Sonnenschein begleitete uns auf dem Weg, zu der bekannten Autoreparaturwerkstsatt.
Dort angekommen wurden wir freundlich vom Personal bedient.
Sie nahmen sich sofort unserer an.
Grosszügig prüften und bejahten sie die Batteriegarantieangelegenheit.
Mir wurde ohne Umstände eine neue Autobatterie ausgehändigt.
Wir bedankten uns und gingen überglücklich zurück zum geliehenen Auto meines Schwagers.
Alles war glatt gelaufen.
Wir schmissen die Batterie in de Kofferraum,
ich liess mich auf den Beifahrersitz fallen, er auf den Fahrersitz.
Schlüssel rein und............
........nichts........
Schweigen
Das Auto meines Schwagers sprang nicht an.
So eine Scheisse :X
Erst schauten wir uns gegenseitig an.
Dann mussten wir beide laut loslachen.
So, daß es in einem richtigen Lachanfall endete.
Dann sagte mein freundlicher Helfer zu mir :
Da gehst du jetzt aber alleine, nochmals rein.
Mit den Worten....
...ist ja eh alles meine Schuld
stieg ich lachend aus.
Auf halben Weg kam mir schon der freundliche Verkäufer von vorhin entgegen.
Winkend mit einem Überbrückungskabel in der Hand.
Er hatte unser ganzes Missgeschick beobachtet und war schon "bewaffnet zum Helfen bereit.
Dank meiner neu gekauften Batterie, hatten wir gleich etwas zum überbrücken.
Noch ein Dankesgruss an den Verkäufer.
Der uns nachrief, wir sollten doch die Bundesstrasse benutzen und dort ein paar Runden drehen,
um die Batterie wieder voll aufzuladen ....
Wir fuhren langsam los. Mein Bekannter gab zu bedenken, dass er gehört habe,
die Lichtmaschine im Auto sei defekt und es wäre besser nicht auf die Bundesstrasse zu fahren, denn wenn wir dort zum stehen kommen würden wäre die Abschleppaktion noch grösser.
Also bogen wir linksherum ab geradewegs zu mir nach Hause.
Nach einigen Hundert Metern, wir hatten gerade die ersten Kreuzungen überquert, ging der Motor aus.
Manchmal kommt alles zusammen, doch noch grösser war der Zufall, der uns zu Hilfe kam.
Denn, wir hatten Glück im Unglück, auf dem Weg zu mir nach Hause, liegt das Lokal meines Schwagers.
Und so rollten wir aus und kamen vor dem Lokal zum stehen.
Somit war auch dieses Auto ausser Gefecht gesetzt ....
Doch, jetzt was tun....
Natürlich hatten weder er noch ich sein Handy dabei.
Und die Telefonzellen konnte man nur mit Telefonkarten benutzen, da half mein Kleingeld auch nichts mehr.
Wir hatten immer noch meine neue Batterie im defekten Auto meines Schwagers,
die ja noch in mein fahruntüchtiges Auto eingbaut werden musste.
Nun war guter Rat teuer, den am Eingang der Lokaltür hing ein handgeschriebener Zettel mit den Worten:
Heute geschlossen!
....
Und nochmals war uns das Glück Hold.
Ich sah meinen Schwager im Lokal umherlaufen.
Er musste gerade mit dem Wachhund vom Gassi gehen gekommen sein.
Ich klopfte wie wild an die grossen Scheiben.
Pascha bellte laut.
Er ist ein riesiger Hirtenhund, fast so gross wie ein Kalb.
Endlich erblickte uns mein Schwager und lies uns herein.
Wir bekamen einen Kaffee und erzählten ihm nebenbei was alles geschehen war.
Auch sagten wir ihm, dass jetzt sein Auto nicht mehr anspringe ....
Er sah erstaunt auf und meinte nur.
Heu, ich habe doch erst gestern bei A/U/T eine neue Autobatterie einbauen lassen.
Die geb ich gleich wieder zurück.
Wir lachten und sagten, dass wir uns da bestens auskennen würden mit Batterien und mit Garantien.
Die Zeit eilte davon und ich bat meinen Schwager uns doch bitte ein Taxi zu rufen, damit mein Helfer endlich zum Abendessen nach Hause konnte und dass wenigstens ein Auto lief.
Dann kam endlich das Taxi.
Mein Helfer und ich fuhren jetzt geradewegs, ich mit der Batterie auf dem Schoss, zurück zu mir nach Hause.
Der Einbau ging sehr schnell.
Klick-Hüpftechnik
Rohrzange-Schraube
Kabel
und eingebaut war die neue Batterie.
Motorhaube zu, Zündschlüssel drehen,
anglühen lassen und...........
Ja, er startete, eine riesige graue Rauchwolke stieg aus dem Auspuff, der die halbe Strasse verdunkelte.
Es krachte und rumste aber dann schnurrte er wieder wie ein Kätzchen.
Wir gratulierten uns gegenseitig und fuhren los.
Jetzt war ich die Fahrerin.
Er sagte mir seine Adresse und wie der Blitz fuhr ich ihn in die angegebene Strasse.
Er sprang heraus winkte mir zu,
und lief in irgendeinen Hausflur.
Ich winkte zurück, rief ihm nochmals meinen Dank zu
und fuhr glücklich Richtung Bundesstrasse.
Um viele Runden zu drehen, damit die neue Batterie sich Aufladen konnte.
Danach viel mir ein, dass die neue Batterie ja schon voll war.
Ich fuhr die nächste Ausfahrt raus und die alte Bundesstrasse, erschöpft zurück nach Hause.
Ich fand sofort einen Parkplatz, stellte den Motor ab, zog den Zündschlüssel.............
und wunderte mich, warum er so schwer war.............
Mir wurde es ganz anders, du meine Güte.
An meinem Schlüsselbund hing noch sein Hausschlüssel inkl. anderer Schlüssel., weil ich darauf aufpassen sollte.
Ich verdrehte die Augen und fuhr sofort wieder zu ihm . Mein Gott er konnte garnicht in die Wohnung. Gerade heute wo er auf die Kinder aufpassen musste, weil seine Frau nicht da war, hatte er mir erzählt.
Mit Geschwindigkeitsübertretungen jeglicher Art, flog ich zu ihm.
Zu seiner Strasse .... wo er genau wohnte wusste ich nicht mehr genau,
wie war noch die Hausnummer?
Mir wurde ganz heiss.
Ich wollte garnicht wissen wie lange er schon auf meine Rückkehr wartete.
Kein Handy in der Tasche die kleinen vom Hort und keine Frau daheim.
Mein Fuss trat noch etwas mehr aufs Gas.
Recht links wieder rechts und.........
Da kam er mir schon winkend entgegen gelaufen ....
Erfreut mich zu sehen, die 4 Töchter am Strassenrand sitzend.
Und er hatte nicht eine Wutfalte im Gesicht.
Manchmal gibt es doch noch Gute Menschen unter uns, das wusste ich jetzt.
Texte: Unterhaltung, Lesen, Humor, Kurzgeschichte
Tag der Veröffentlichung: 18.04.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Den fleissigen Helfern dieser Welt.
Eine von vielen wahren Begebenheiten, die ich im laufe meines Lebens erlebt habe. Dieser Tag war sowas von erlebnissreich, dass ich ihn unbedingt Niederschreiben musste.
Noch heute schmunzle ich, wenn ich an dieser Kurzgeschichte vorbei komme und sie schnell, zum tausendsten male bestimmt, durchlese.
Ich bin froh, dass es immer noch uneigennützige Menschen auf dieser Welt gibt, die gerne helfen und sogar ganz in meiner Nähe Leben.
Danke für Euch!!!!