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Das fremde Mädchen

                                   

 

 

 

 Das fremde Mädchen

 

An jenem Morgen im Dezember 1969 erwachte ich gegen 4 Uhr 36. Nicht von

 

alleine, sondern von meinem Wecker, der mich mitten aus einem sehr

 

erotischen Traum gerissen hatte. Weshalb er auch normalerweise seinen

 

Kopf verloren hätte, sprich, an die Wand geschmissen worden wäre. Aber

 

an diesem Morgen war ich gnädig und großzügig. Und so vergab ich ihm.

 

Das Bad war schnell erledigt, nur meine Haare brauchten ihre Stunde zum

 

trocknen. Aber in der Zeit konnte ich mich anziehen und alles für die

 

Schule zusammensuchen. Zwar hatte ich gestern schon alles

 

zusammengesucht, aber sicher ist sicher. Anziehen war da schon

 

schwieriger. Es war klar, daß, für den ersten Tag in der neuen Schule,

 

nur ein Sari in Frage kam. Dem traditionellen Kleidungsstück von uns

 

Frauen. Aber welcher? Den für normale Tage, welchen ich trage, wenn ich

 

ungesehen bin und leger sein will? Der kam bestimmt nicht in Frage. Und

 

den silbernen, welchen ich beim letzten Empfang trug, schon mal gar

 

nicht. Abgesehen davon, daß er viel zu wertvoll war, immerhin prangten

 

im silberdurchwirkten Gewebe mehrere Diamanten, Smaragde, Rubine und

 

Saphire, würde das die Versicherung niemals gutheißen. Ganz zu schweige

 

von Mama. Und wenn ich den anzog, dann wäre mir statt meines ständigen

 

Leibwächters, 5 oder 6 an meiner Seite sicher. Darauf hätte Papa schon

 

bestanden. Es war ja schon schwierig genug ihn davon zu überzeugen,

 

allein in der Schule zu sein. Ohne Bodyguard. Auch wenn ich keinen

 

Schmuck zur Schule trug. Der kam also erst recht nicht in Frage.

 

Schließlich entschied ich mich für einen Sari, Oberteil dunkelrot, Rock

 

grün. Höschen und Strumpfhose, Schuhe - fertig. BH trug ich ja eh sehr

 

selten, obwohl es bei meiner Oberweite sinnvoller wäre. Aber meine

 

Brüste waren noch jung. Fest und straff. An einen BH konnte ich denken,

 

wenn ich 20 oder so war. Um kurz nach sechs war ich fertig und kam

 

herab zum Frühstück. Mama war schon da. Sie hatte ebenfalls einen Sari

 

an. Goldgelb mit braunen Streifen. Aber als sie mich sah, meinte sie

 

aufgeregt: "Schatz! Ist das nicht zu kalt?" "Nein Mama. Ich bin doch im

 

Auto. Und in der Schule wird wohl geheizt sein." "Das mußt du selber

 

entscheiden. Aber ich an deiner Stelle würde wenigstens eine Jacke

 

anziehen. Es ist wirklich sehr kalt draußen. Wenigstens was für die

 

Arme." "Das paßt doch nicht zu einem Sari." "Ja, aber es wäre wärmer."

 

"Ich weiß. Aber am ersten Tag würde ich gerne so in die Schule gehen."

 

"Das mußt du wissen. Heul aber nicht, wenn du morgen mit Fieber zu

 

Hause bleiben mußt." Ich war nicht trotzig, aber was ich mir einmal in

 

den Kopf gesetzt hatte, das kam da nicht mehr raus. Und so gingen Mama

 

und ich nach dem Frühstück in die Garage. OHNE Jacke. "Akuti, das ist

 

doch viel zu kalt!", hörten wir plötzlich das Hausmädchen hinter uns

 

ängstlich und besorgt rufen. Das Hausmädchen, Mary, war für mich eine

 

mehr als sehr gute Freundin. Sie war nur 6 Jahre älter als ich, und wir

 

konnten so gut wie über alles reden. Allerdings nur, wenn wir alleine

 

waren. Redete sie mich normalerweise mit "Hoheit" oder "Prinzessin" an,

 

so sagte sie unter vier Augen "Manjula" oder "Akuti" zu mir. Mama

 

drehte sich zu ihr herum und sie machte errötend einen Knicks und bat

 

um Verzeihung. Mama nickte und meinte: "Diesmal war es aber auch

 

angebracht." Mary machte erneut einen Knicks und wir gingen in die

 

Garage. Roland hielt uns die Türe auf, und wir stiegen ein. Dann

 

öffnete er die Garage und fuhr uns zur Schule. "Hast du alle deine

 

Bücher?" "Ja Mama." "Und du weißt noch, wo du hin mußt?" "Natürlich.

 

Unten am Lehrerzimmer soll ich warten. Meine Lehrerin kommt mich da

 

holen." Die Fahrt dauerte eine gute Dreiviertelstunde. Also kuschelte

 

ich mich in die Ecke des Rücksitzes und döste vor mich hin. Draußen war

 

es noch stockdunkel. Meine Gedanken schweiften zurück. Zurück in den

 

Palast und zurück zu meinen älteren Geschwistern. Meinen ältesten

 

Bruder vermißte ich sehr. Und meine beiden älteren Schwestern

 

ebenfalls. Aber meinen großen Bruder am meisten. Mit ihm hatte ich

 

immer den meisten Spaß gehabt. Aber mittlerweile waren alle drei schon

 

verheiratet. Dennoch träumte ich mich die Zeit zurück. Ich konnte den

 

Park sehen, die schneebedeckten Berge in der Ferne, die Tiere und -

 

meine Geschwister. Um kurz vor halb acht hielt der Wagen vor der

 

Schule. Mama berührte mich sehr sanft und holte mich so in die

 

Wirklichkeit zurück. Sie bekam noch einen Kuß, da öffnete Roland auch

 

schon die Türe und ich stieg aus.

 

 

 

Josephine drängte sich im restlichen Licht unseres Hauses ängstlich an

 

meine Seite, umklammerte fest meine Hand. Der Forst war ihr seit je her

 

unheimlich. Obwohl meine leistungsstarke Taschenlampe unseren Weg hell

 

erleuchtete, sahen wir, außer dem Weg vor uns, so gut wie nichts. Nur

 

die schemenhaften Umrisse der nächsten Bäume am Wegrand. Umso

 

erleichterter war Josi, als vor uns die ersten Gebäude auftauchten und

 

uns das Ende des Waldes anzeigten. Josis Schritte wurden schneller.

 

Nicht das uns auf den letzten Metern doch noch ein Monster verschlang.

 

Im Frühling und Sommer war es ein herrlicher Wald. Jeden Tag konnte man

 

den Frühling stärker sehen. Wie die Bäume grüner, die Blumen an Anzahl

 

und Pracht mehr wurden. Auch blieben wir sehr oft stehen, da sich im

 

Forst sehr viele Tiere befanden. Sogar Rotwild konnten wir sehr oft

 

sehen. Nur vor den Wildschweinen mußten wir uns vorsehen. Besonders

 

wenn sie Junge hatten. Der Förster, der für diesen Forst verantwortlich

 

war, hatte uns dies geraten. Wir hatten ihn mal getroffen, als wir mit

 

Fernglas und Fotoapparat auf der Lauer lagen und Rehe beobachteten. Mit

 

ihm trafen wir sehr oft im Wald zusammen. Hier spielten wir oft alleine

 

oder mit den Nachbarskindern. Doch im Herbst wurde der Wald für Josi

 

gruselig. Mehr und mehr reckten skelettartige Wesen plötzlich ihre

 

knöchernen Auswüchse durch das spärlicher werdende Grün der Bäume.

 

Dunkler und dunkler wurde es, wenn wir morgens zur Schule gingen. Und

 

mit der zunehmenden Dunkelheit wurde es auch zunehmend gruseliger für

 

meine Schwester. Ich lachte nicht, wenn sie sich dann ängstlich an mich

 

schmiegte. War ich doch in ihrem Alter ebenfalls diesen gruseligen Weg

 

gegangen. Und vielleicht war es Josis Angst gewesen, welche mich lange

 

Zeit danach nur mit Unbehagen durch den Forst gehenließ. Selbst heute

 

noch, wenn ich sie besuche und spazierengehend den Weg durch den Forst

 

einschlage, selbst heute noch schaue ich mich hin und wieder furchtsam

 

um. Knapp 2 Minuten später stand ich mit ihr vor ihrer Schule. Meine

 

Schwester ging in die erste Klasse der Grundschule, welche,

 

gebäudemäßig dem Gymnasium, in das ich ging, angegliedert war. Sie

 

bekam noch einen Kuß, gefolgt von einem kleinen Klaps auf ihren Po,

 

dann rannte sie in die Schule. Ich schaute ihr noch nach, bis sie

 

verschwand. Dann ging ich die letzten 100 Meter bis zu meiner Schule.

 

Normalerweise trafen sich die meisten aus unserer Klasse draußen am

 

Tor. Aber das kalte Wetter hatte sie wohl heute nach drinnen, in den

 

kleinen Pausenhofvorraum getrieben. Und dort fand ich meine Mitschüler

 

dann auch. Die üblichen Begrüßungen folgten, da klingelte es. Wir

 

gingen hinaus auf den Schulhof und stellten uns an unserem Platz auf.

 

Wäre ich heute nur 5 Minuten später zur Schule gekommen, dann wären

 

zwei Dinge passiert. Zum einen hätte ich das Klingeln zum Schulbeginn

 

von draußen am Tor gehört, aber zum anderen hätte ich auch jenes große

 

Auto gesehen und die Person, welche ihm entstieg. Aber hätte der Hund

 

nicht geschissen, dann hätte er den Hasen bekommen.

 

 

 

Als ich ausstieg und zum Lehrerzimmer ging, klingelte es gerade. Aus dem

 

Raum kamen einige Personen. Die Lehrer! Während mich die Frauen

 

freundlich zurückgrüßten und einige meinten, daß ich aber hübsche

 

Sachen anhätte, so starrten ihre männlichen Kollegen im vorbeigehen nur

 

auf meinen großen Busen. Nun, dies kannte ich nur zu gut. Viele Männer

 

hatten nur für diese Beulen Augen. Doch es macht mir nichts aus. Zumal

 

ich innerlich darüber lachte, da sie sich nun allerhand vorstellen

 

würden, aber doch nie an sie heran gelangen würden. Und so wartete ich

 

brav vor der Türe. Fast als letzte kam dann auch meine Lehrerin heraus.

 

Einmal hatte ich sie ja schon gesehen. Als ich mit Papa hier war und er

 

mich anmeldete. Meine Lehrerin war nämlich auch gleichzeitig die

 

Stellvertreterin des Schulleiters. Und sie war damals auch anwesend

 

gewesen. "Das ist aber hübsch, was du da anhast. Das ist doch ein Sari,

 

oder?", sagte sie. "Ja." "Ist dir das denn nicht zu kalt? So ohne

 

Ärmel. Schließlich haben wir ja schon Herbst." "Nein. Ich hab ja nur

 

den kurzen Weg vom Auto bis in die Schule und zurück. Es sei denn, die

 

Heizung fällt hier aus." "Nur nicht! Mal ja den Teufel nicht an die

 

Wand. Das ist voriges Jahr, nein, dieses Jahr im Januar passiert. Zwei

 

Wochen ohne Heizung, wir mußten rüber in die Grundschule um wenigstens

 

etwas Unterricht abhalten zu können." Wir gingen den Flur entlang und

 

kamen zu einem zweiten Treppenhaus. Hier öffnete sie eine Türe zum

 

Schulhof und winkte eine Klasse zu sich. An der Seite meiner Lehrerin

 

stieg ich, die Klasse etwa 10 Meter hinter uns, hoch zum zweiten Stock.

 

Hier schloß sie den Klassenraum auf und ging mit mir zum Lehrerpult.

 

Die Hälfte der Mädchen mußte an mir vorbei, weil die Bänke in drei

 

Reihen hintereinander aufgestellt waren. Rechts am Fenster und in der

 

Mitte saßen die Mädchen, links die Jungs. Und unter ihnen war einer,

 

der sich aus der Menge wegen seinen goldenen Haaren hervorhob. Nicht

 

blond, nein. Richtig golden. Rotgolden. Auch konnte ich sehen, wie mich

 

nicht nur die Mädchen, welche an mir vorbeigingen, musterten.

 

Schließlich saßen alle, und die Lehrerin stellte mich ihnen vor.

 

 

 

Stellt euch einen Mädchenkörper vor. OHNE! Hintergedanken. Die Haut,

 

dunkel wie die einer Inderin. Das Gesicht geheimnisvoll, wie aus 1000

 

und eine Nacht. Die Augen schwarz wie die Nacht. Die Lippen rot wie

 

Feuer. Die Haare, voluminös, pechschwarz, lang und lockig, wie man sie

 

aus TV-Berichten über Hawaii her kennt, bis fast an die Knie. Die

 

Brüste, trotz des jugendlichen Alters, so prall, rund und fest, wie

 

die, welche man von den Reliefs an den indischen Tempeln her kennt.

 

Eine Figur, bei dem man ins Rutschen kommt, fährt man die Kurven mit

 

der Hand nach. Einen Po so rund, so fest, Halbkugeln wie aus Eisen,

 

deren Festigkeit der ihrer Brüste in nichts nachsteht. Beine, endlos

 

lang, im Vergleich zu ihrem eher kleinen Körper. So stand sie eines

 

Morgens im Dezember 1969 in unserer Klasse. NEIN! Nicht nackt!

 

Angezogen. Mit einem Sari. Aber so könnt ihr euch ein Bild von jenem

 

Mädchen machen, welches dort bei Schulbeginn am Pult unserer Lehrerin

 

stand. Verschüchtert und vielleicht auch etwas ängstlich. Ich hatte sie

 

erst gesehen, als ich auf meinem Platz saß. Sogar ich konnte sehen, daß

 

sie entsetzlich fror. Und das, obwohl ich in der vorletzten Reihe saß.

 

Schließlich trug sie nur dieses Teil ohne Ärmel und der Ausschnitt war

 

auch ziemlich weit unten. Man konnte schon den Spalt zwischen ihren

 

riesigen Titten sehen. Und so konnten wir alle sehen, daß sich diese

 

freien Hautstellen langsam von einer Gänsehaut zu ihrer ursprünglichen

 

glatten Oberfläche zurück entwickelten. Die Lehrerin stellte sie uns

 

als "Putri-Raja Akuti Charulekha Hemangini Manjula" aus Bihar in Indien

 

vor. Sie brauchte drei Anläufe und mit Hilfe des Mädchens konnte sie es

 

dann einigermaßen fehlerfrei aussprechen.

 

 

 

Saukalt war mir. Aber ich mußte ja unbedingt mal wieder meinen Kopf

 

durchsetzen und gegen der Meinung von Mama im Sari, dazu noch ohne

 

Jacke, zur Schule gehen. Anfangs, im Auto war es ja auch schön warm

 

gewesen. Bestimmt wieder 23 Grad. Das war ja auch der Grund gewesen,

 

weshalb ich im Wagen eingeduselt war. Aber als ich aus dem Wagen stieg,

 

umfingen mich kalte Minus 3. Natürlich habe ich Mama nicht gezeigt, wie

 

kalt es mir war. Und nun war mir etwas unwohl, als ich so einsam und

 

verlassen vorne neben der Lehrerin stand. Aber als sie versuchte,

 

meinen Namen auszusprechen, mußte ich innerlich lauthals lachen. Aber

 

mit meiner Unterstützung schaffte sie es schließlich doch noch. Sie hat

 

mich dann gefragt, wie ich angesprochen werden wollte. Scheinbar wollte

 

sie wissen, ob ich mit Hoheit oder Prinzessin angeredet wurde. Aber ich

 

sagte ihr, daß man ruhig Manjula sagen solle. Grob übersetzt hieße dies

 

"melodisch". Denke ich mal. Wir sind dann überein gekommen, daß man

 

mich Manjula nennen könnte. "Manjula! Wir nennen sie der einfach halber

 

nur Manjula!", sagte sie dann.

 

 

 

Damit konnten wir leben. Kaum einer von uns hatte mehr als zwei

 

Vornamen. Geschweige denn gleich sechs davon. Daß diese Namen aber mehr

 

waren, als es hier und jetzt den Anschein hatte, davon wußten wir

 

damals noch nichts. Mit den Worten: "Manjula, setz dich bitte dort

 

hin.", zeigte sie auf den freien Platz in der vorletzten Reihe der

 

Mädchen, die rechts in der Klasse saßen. Wir Jungs hatten in den beiden

 

letzten Reihen zwei Pulte nebeneinander auf der linken Seite, die

 

Mädchen ihre beiden rechts. Zwischen unseren Pulten und denen der

 

Mädchen blieb ein schmaler Durchgang. Schüchtern und mit gesenktem

 

Kopf, ging sie durch den Gang der beiden Sitzreihen der Mädchen. Diese

 

schauten sie an und, als sie an ihnen vorbeiging, nach. Das Getuschel

 

in der Klasse wurde etwas lauter, welches, bevor es zu laut wurde, von

 

der Lehrerin unterbunden wurde. Sie kam immer näher und ich konnte

 

meine Augen nicht von ihrem Gesicht abwenden. Dabei wären für mich, als

 

Junge, ihre Brüste interessanter gewesen. Viel interessanter! Aber

 

dieses Gesicht war einfach hübsch. Jedes, noch so schöne Worte dafür zu

 

finden, wäre eine Beleidigung für dieses Gesicht.

 

 

 

Mit leicht gesenktem Kopf, schüchtern und ängstlich zu wirken, hilft

 

immer. So ging ich durch die Reihen der Mädchen zu meinem Platz. Aus

 

den Augenwinkeln konnte ich genau sehen, daß alle Jungs nur auf meine

 

Brüste starrten. O.K., die Mädchen auch. Aber die hatten einen anderen

 

Grund dafür. Aber als ich das Pult mit meinem zukünftigen Platz

 

umrunden wollte, sah ich den Jungen mit den goldenen Haaren wieder. Und

 

zu meiner Überraschung starrte er mir nicht auf den Busen, obwohl er

 

ihn aus nur einem halben Meter Entfernung sah. Er starrte mir ins

 

Gesicht. Nur ins Gesicht! Das hatte ich nun nicht erwartet. Er war mir

 

ja schon aufgefallen, als ich vorne bei der Lehrerin stand. Seine

 

rotgoldenen Haare mußten mir ja auffallen. Und als ich näher kam, sah

 

ich flüchtig in sein nettes Gesicht. Etwas in mir machte "knacks". Das

 

Gefühl, was sich in mir ausbreitete, war zu angenehm, als das ich dies

 

je wieder verlieren mochte. Und ich wußte nur zu genau, wer der

 

Auslöser jenes Gefühls war. Und nun würde er, nur vom Gang zwischen

 

unseren Pulten getrennt, quasi neben mir sitzen.

 

 

 

Manjula umrundete schließlich das Pult mit dem freien Platz mit solch

 

einem Schwung, daß ihr dicker langer Haarzopf auf meinem Arm landete

 

und dort eine Sekunde verweilte. Schnell griff ich zu und spürte, wie

 

weich und seidig ihre Haare waren. Die Gänsehaut, welche sich auf ihrer

 

Haut verflüchtigte, sprang auf mich über. Erfahrung mit Mädchen hatte

 

ich schon. Zwar nicht sexuell, aber die Periode des Knutschens und

 

Streichelns hatte ich schon hinter mir. Zwar war ich momentan solo,

 

aber das würde sich mit der Zeit auch wieder ändern. Nicht, daß ich

 

eingebildet wäre und mich für unwiderstehlich hielt. Aber ich war nicht

 

häßlich, hatte keine sichtbaren Makel und die Mädchen waren in Hinsicht

 

auf "Erfahrung" genauso neugierig und gierig wie wir Jungs auch.

 

Manjula war hübsch. Daran bestand kein Zweifel. Allerdings würden ihre

 

beiden großen Attribute meine Gedanken eher in Richtung "grapschen"

 

lenken. Und das enganliegende Oberteil ihres Saris tat sein übriges.

 

Doch ich hatte nur Augen für ihr Gesicht. Heute! Denn wenn man sie 3

 

Monate später sah, dann wünschte man sich den Sari zurück. Würde mein

 

Schwanz hier und heute bei dem Anblick hart, er wäre geplatzt, wenn sie

 

in den Sachen in die Klasse gekommen wäre, welche sie später trug. Und

 

dann wäre mein Blick bestimmt nicht auf ihrem Gesicht geblieben.

 

Zögernd schob Manjula den freien Stuhl zurück und setzte sich. Ein

 

dröhnender Aufschrei hallte durch mein Gehirn, als ich ihr dabei zusah

 

und meine Augen auf ihrem Arsch festklebten.

 

 

 

Mit betonter Lässigkeit, und sehr langsam, setzte ich mich. Ich wußte

 

genau, wie ich meinen Körper als Waffe einsetzen konnte. Schließlich

 

kannte ich als Inderin auch das Kamasutra. Zwar geht es dabei mehr um

 

die körperliche Vereinigung, aber auch die Vorbereitungen dazu kann man

 

dort nachlesen. Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich genau sehen wie

 

er die Luft anhielt, als er mich beobachtete, wie ich mich hinsetzte.

 

Ich bückte mich beim Setzen extra weiter als normal vor und mein Po

 

spannte den Rock bis zum Zerreißen. Als ich saß, bettete ich meine

 

Hände züchtig in meinen Schoß und schaute nach vorne zur Tafel. Aber

 

ohne zu vergessen, kerzengerade zu sitzen, was meine Brüste nur noch

 

größer erscheinen ließ. Das Getuschel hörte auf, und der Unterricht

 

begann. Es war nicht schwer ihm zu folgen. Sie waren nicht weiter als

 

meine alte Klasse. In der Pause kamen wir Mädchen uns näher. Sie traten

 

auf mich zu und begannen langsam, aber immer intensiver eine

 

Unterhaltung mit mir. Zunächst kamen nur zwei Mädchen zu mir. Sozusagen

 

als Vorhut. Nachdem sie mir ihre Namen gesagt hatten, versuchten sie

 

sich mit meinem. Wir lachten sehr oft, da es für sie anscheinend sehr

 

schwierig war die Namen zu behalten. Aber wenn man die Titulierung

 

kennt, dann weiß man, was man sagen muß. Allerdings nur in Indien. Aber

 

da kennt man ja auch die Worte. Es hatte zum Erfolg, daß auch wir

 

untereinander bei Manjula blieben. Sie fragten mich, woher ich komme,

 

Freund, Freundin, wie lange schon in Deutschland, woher

 

Deutschkenntnisse, und so weiter, und so weiter, und so weiter. Mehr

 

und mehr Mädchen aus meiner neuen Klasse kamen dazu. Alte Fragen

 

ihrerseits wurden von den anderen Mädchen beantwortet. Aber schließlich

 

wurden die Fragen personenbezogener. Anfänglich nur über meine Haare.

 

Seit wann ich die so lang habe und wie ich das gemacht hatte.

 

Schließlich redeten wir über meine Sachen, die ich trug. Doch ich wußte

 

nur zu genau worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. Auf meine

 

Brüste!

 

 

 

Die Jungs hielten sich abseits. Sie würden sich ja auch viel lieber mit

 

ihrem Körper beschäftigen, als mit ihr reden. Und so verliefen ihre

 

Gespräche anders als die der Mädchen. "Hast du das Euter gesehen?"

 

"Blöde Frage, das kann man nicht übersehen. "Es sei denn, man ist

 

blind." "Selbst dann nicht. Da knurrt der Blindenhund ja schon." "Man!

 

Ist das ein geiles Euter." "Ob ihre Titten schon runter hängen?" "Glaub

 

ich nicht. Dafür ist sie doch noch zu jung." "Die von Elisabeth hängen

 

ja auch schon." "Und was ist mit Veronika? Die hat prallere Titten als

 

Elisabeth. Und die hängen ja auch nicht." "Ach ja? Woher willst du das

 

denn wissen?" "Blödmann! Wir waren doch alle schwimmen. Und beim

 

Turnen." "Ja und? Veronika hatte doch einen Badeanzug an und keinen

 

Bikini." "Man seid ihr blöd. Der Bikini hält doch die Titten hoch. Ein

 

Badeanzug nicht." "Stimmt." "Na seht ihr. Und Veronikas Euter hing

 

nicht." "Stimmt! Und beim Laufen wippen die auch nicht so wie bei

 

Elisabeth." "Aber die Titten hat sie doch nicht erst seit heute. Die

 

müssen schon hängen." "Man! Veronikas sind auch nicht über Nacht

 

gekommen und wackeln trotzdem nicht." "Da hat er recht." Zustimmend

 

nickten die anderen der Gruppe. Und so kam man überein, daß Veronika

 

feste und Elisabeth weiche Titten haben mußten. Aber die Beschaffenheit

 

der Oberweite des neuen Mädchens würde man wohl erst im Schwimmbad

 

genauer begutachten können. Also war Manjulas Körper "der"

 

Gesprächsstoff der Jungs. Er selbst war nicht dabei. Er hielt sich

 

abseits, da er sich schon denken konnte, über was die anderen Jungs

 

redeten. Und daß ihn ihr Gesicht gefangengenommen hatte, das behielt er

 

besser für sich. Denn das hätte nur Gelächter ausgelöst. Am Ende der

 

Pause wußten die Mädchen sehr viel über Manjula. All das, was man so

 

unter Mädchen halt wissen muß. Sie wußten, daß Manjulas Haare noch nie

 

einen Friseur gesehen hatten, wenn man Pflege und Spitzen schneiden mal

 

außer acht ließ. Sie wußten, daß Manjula einen Sari trug und daß dies

 

die Landestracht in Indien war. Und daß sie darunter nur ein Höschen

 

und keinen BH trug. Denn schließlich waren ihre Brüste auch ein Thema

 

der Mädchen geworden. Und dies war auch der Grund, daß die Mädchen am

 

Ende der Pause wußten, daß Manjulas Brüste nicht hingen. Aber für die

 

Jungs war dies alles noch unbekannt. Natürlich standen die Jungs auch

 

in der zweiten Pause wieder zusammen und redeten erneut über den neuen

 

"Körper" in der Klasse, während die Mädchen sich weiter mit Manjula

 

unterhielten.

 

 

 

Da wir heute nur vier Stunden hatten, die letzten beiden waren

 

ausgefallen, gingen wir anderthalb Stunden eher nach Hause. Leider

 

erfuhren wir dies erst, als die kleine Pause zu Ende war und wir

 

bereits wieder in der Klasse saßen. Als wir erfuhren, daß wir nach

 

Hause durften, beeilten sich alle nach Hause zu kommen. Doch ich ließ

 

mir Zeit. Ja, ich blieb sogar in der Schule. Denn ich wäre ja eh nach

 

einer Stunde wieder zur Schule nebenan zurückgekehrt und hätte Josi

 

abgeholt. Jeden Tag brachte ich sie morgens zu ihrer Schule und später

 

gingen wir gemeinsam wieder nach Hause. Leider, oder sollte ich sagen,

 

zu ihrem Glück, hatte es Josephine nicht so gut wie ich, als ich in die

 

erste Klasse ging. Hatte ich noch eine Woche lang Schule von 8 bis 11,

 

und in der folgenden von 11 bis 1, so mußte sie bereits von 8 bis 1

 

gehen. Und so warteten wir gegenseitig darauf, daß der andere

 

Schulschluß hatte, damit sie den langen und im höchsten Maße

 

"gefährlichen" und "von Monstern bevölkerten" Heimweg nicht alleine

 

gehen mußten. Denn er war lang. Und der größte Teil verlief ja durch

 

den Börsenbacher Forst. Und alle Welt wußte doch, daß sich im Winter

 

dort die gefährlichsten Monster des Universums ein "stell dich ein"

 

gaben. Und so blieb ich nach der Schule unter dem Vordach unserer

 

Schule sitzen. Ich legte meine Tasche an die niedrige Mauer und setzte

 

mich auf die kalten Steine. Sofort spürte ich, trotz meiner dicken und

 

warmen Kleidung, die Kälte der Mauer an meinem Arsch. Dazu kam noch,

 

daß der Wind in der letzten Stunde zugenommen und auch Schnee

 

mitgebracht hatte. Es war nicht in den Wettervorhersagen angekündigt

 

worden. Dennoch freute ich mich. Die dicken Flocken schwebten, vom Wind

 

getrieben, zu Boden. Zwei Wochen vor Weihnachten stiegen nun die

 

Aussichten auf weiße Weihnachten mehr als rapide an. Allerdings stieg

 

auch etwas anderes an. Nämlich die Wahrscheinlichkeit, von einem

 

Schneeball aus Josephines Hand getroffen zu werden. Aber ihr herzliches

 

Lachen, wenn sie es geschafft hatte mich zu treffen, das entschädigte

 

mich für das kalte und nasse Geschoß. Und ich mußte immer höllisch

 

aufpassen, sie nicht aus Versehen zu treffen. Ich glaube sie wußte ganz

 

genau, daß ich sie mit Absicht nie traf. Aber das war mir egal. Die

 

Hauptsache für mich war ja, daß sie sich freute. Und sie freute sich

 

sehr. Und wenn sie sich freute, dann freute ich mich auch. Es war etwa

 

eine Viertelstunde vergangen, da öffnete sich die Türe und Manjula trat

 

heraus.

 

 

 

Heute hatten wir nur vier Stunden. Das hatte aber keiner gewußt und ich

 

überlegte, wo ich nun die restliche Zeit verbringen konnte, bis Mama

 

mich abholen würde. Doch erst sollte ich mit zum Direktor kommen. Er

 

hatte meiner Lehrerin gesagt, daß Papa mein vorletztes Zeugnis nicht

 

übersetzt hätte. Das habe ich dann im Rektorat gemacht. Und nachdem wir

 

fertig waren, konnte ich gehen. Aber als ich aus der Türe des

 

Schuleingangs trat, war diese Kälte wieder da. Ich machte einen Schritt

 

zurück und ließ die Glastür wieder vor mir zufallen. Doch da sah ich

 

etwas. Etwas ist gut. Ich sah ihn! Die Haarfarbe war auch wirklich

 

unverwechselbar. Er saß dort drüben auf einer kniehohen Mauer, mit dem

 

Rücken an eine Steinwand gelehnt. Alleine der Anblick ließ mich

 

zittern. Das mußte doch saukalt sein. Aber da war auch wieder dieses

 

andere Gefühl in mir. Also: Brust raus, Bauch rein, allerdings hatte

 

ich letzteres nicht, ganz im Gegensatz zu ersterem, und zu ihm hin. Ich

 

war etwa drei, vier Meter von ihm entfernt, da sah er mich.

 

 

 

"Wo kommst du denn her?" "Aus Indien.", lachte sie. Lachend schüttelte

 

ich den Kopf. "Nein, das weiß ich doch. Ich meine jetzt. Wieso kommst

 

du jetzt erst raus?" "Ich war noch beim Direktor. Wegen meiner

 

Zeugnisse. Papa hat vergessen, eines übersetzen zu lassen." "Ach so."

 

Sie stellte ihre Tasche neben der meinen an die Mauer und setzte sich

 

neben mich. "Keine Lust nach Hause zu gehen?" "Ich werde abgeholt."

 

"Ach so. Und wann?" "In etwa einer Stunde. Mama hat gedacht, das ich 6

 

Stunden habe." "Daß Stunden ausfallen, passiert hin und wieder." "Und

 

du? Wieso gehst du nicht nach Hause." "Ich warte auf meine kleine

 

Schwester. Sie geht drüben in die Grundschule. Wir gehen immer zusammen

 

nach Hause." "Das ist ja lieb von dir. "Mach ich doch gerne." "Ich geh

 

auch nicht gerne alleine. Das hab ich noch nie gern gemacht." "Nein?"

 

"Nein. Aber in Indien ist das ja auch was anderes." "Wieso?" "Hier

 

werde ich im Wald bestimmt nicht von einem Tiger angefallen." Obwohl

 

ich ihrem Gesicht entnehmen konnte, daß sie dies allen Ernstes gesagt

 

hatte, mußte ich doch lachen. Sie schaute mich erst ernst, dann für den

 

Bruchteil einer Sekunde böse an. Dann aber mußte sie auch lachen. Und

 

dieses Lachen klang so ehrlich, so offen. "Nein, das glaube ich auch

 

nicht. Hast du denn schon einmal einen Tiger gesehen? Ich meine nicht

 

im Zoo, sondern richtig? Im Wald." "Ja, schon oft. Aber meistens nur

 

von weitem. Sie hauen ab, wenn sie einen Menschen hören." "Aber das

 

sind doch Menschenfresser! Die töten doch aus reiner Lust am töten"

 

"Nicht unsere in Bihar." Und so bekam ich in der nächsten Viertelstunde

 

einen Abriß über die einzelnen Mitglieder von Familie Tiger. Vieles

 

wußte ich. Schließlich waren Tiger meine Lieblingskatzen. Ihr Fell wäre

 

bestimmt nicht so hart und borstig wie das eines Löwen. Richtig was zum

 

Kuscheln. Wenn der Tiger mich kuscheln läßt. Aber etwas anderes fiel

 

mir auf. Manjula begann zu zittern. Schließlich hatte sie, außer ihrem

 

Sari nicht anderes an, sah man von ihrer Unterwäsche ab, welche in

 

meinen Gedanken aus Höschen "und" BH bestehen mußte. Daß sie hier und

 

heute letzteres nicht trug, das wußten zu dem Zeitpunkt ja nur die

 

Mädchen. "Ist dir kalt?" Sie schüttelte den Kopf. "Lüg nicht. Ich sehe

 

doch wie du zitterst. Du hast bestimmt keine Angst vor mir. Also muß es

 

wegen dem Wetter sein. Warte, hier nimm." Und damit reichte ich ihr

 

meinen dicken Ski-Anorak. Sie lehnte lächelnd ab, doch ich drückte ihn

 

ihr in die Hände. Schließlich stand ich auf und zog sie hoch. Dann

 

stopfte ich einfach ihre Arme in den Anorak, was sie sich gefallen

 

ließ. Also zog ich ihn ihr an, weil sie sich so zierte. "Ist doch

 

besser so. Oder nicht?", fragte ich und setzte mich wieder auf die

 

Mauer. Sie blieb stehen und ein verschüchtertes Kopfnicken ihrerseits

 

war die Antwort. "Bei dir in Indien ist es wohl nicht so kalt?" "Oh

 

doch! Wenn der Winter kommt, sind die Bergpässe oft Monatelang nicht zu

 

benutzen." Und so bekam ich in der nächsten Viertelstunde einen

 

Überblick über das Klima ihrer Heimat. Erst als sie mir anhand meines

 

Schulatlasses zeigte, wo sie zu Hause war, konnte ich es ihr glauben.

 

Sie lebte in Jaynagar, dicht an der Grenze zu Nepal. Und Nepal, das

 

wußte ich nur zu gut, war arg nah am Himalaja. Und der ist kalt! Aber

 

sie beschwichtigte mich und meinte, daß dies nur im Winter der Fall

 

sei. Das restliche Jahr wäre schön warm. Ihr würde die Kälte daher

 

nichts ausmachen. Aber ihr Gesicht sprach eine andere Sprache. Es

 

kuschelte sich förmlich in meinen Anorak ein. Nur noch die Haare am

 

Kopf, ihre Nase und Augen schauten heraus. Und ich mußte lachen. "Was

 

ist? Wieso lachst du?" "Na, so wie du dich in meinen Anorak

 

einmummelst, scheint es hier wohl wie in Sibirien zu sein." Scheinbar

 

wußte sie was ich meinte und lachte ebenfalls. "Frierst du denn jetzt

 

nicht?" Ich schüttelte den Kopf und wollte gerade ansetzen, da sagte

 

sie: "Jetzt lüg du mich nicht an." "Doch. Aber ich bin ein Junge. Ich

 

muß das ab können." "Du spinnst ja." Mit diesen Worten zog sie meinen

 

Anorak aus und hängte ihn sich um. Dann rückte sie ganz nah an mich

 

heran und legte ihn mir mit über meine Schultern. Doch so, wie sie sich

 

das vorgestellt hatte, ging es nicht. Schließlich war er ja kein

 

Zirkuszelt. Nach mehreren vergeblichen Stellungswechseln und

 

anhaltendem Gelächter, landete sie schließlich auf meinem Schoß, den

 

Anorak fest um unsere Schultern geschlungen. Ich hielt sie mit beiden

 

Armen um ihre Taille fest und sie den Anorak vorne zusammen. Diese

 

Endposition nahmen wir aber auch erst ein, nachdem ich ihr versichert

 

hatte, daß ich dies auch immer mit meiner Schwester so mache. Und das

 

stimmte sogar. Allerdings hatte meine Schwester vorne nicht die

 

"Auswüchse", welche Manjula ihr Eigen nannte. Und so hatte Manjula

 

sichtliche Mühe den Anorak vorne geschlossen zu halten. Erst, als sie

 

sich mit ihrem Oberkörper etwas zu mir her drehte, ging es besser. Aber

 

nur für sie. Denn nun drückte eine ihrer Brüste fest gegen mich und

 

meine Hose wurde zu eng. Aber ich hoffte, daß sie dies nicht bemerkte.

 

Erst jetzt kamen mir ihre Brüste richtig in den Sinn. Und aufgrund

 

dieses feste drücken an meiner Brust, mußte ich mich echt fragen, wieso

 

ich mir bisher noch nie ihre Brüste angesehen hatte. Und so saßen wir,

 

ihr Gesicht an meinem Hals gelegt, eng aneinander und erzählten uns

 

Geschichten aus unserem Leben. Sie erzählte von ihren Eltern und dann

 

von ihren Geschwistern. 3 an der Zahl. Zwei Schwestern und einen

 

Bruder. Er war schon 27 und verheiratet. Ihre Schwestern waren 22 und

 

24 und ebenfalls schon verheiratet. Sie sagte mir auch ihre Namen. Aber

 

die waren für mich so fremdländisch, daß ich sie mir nicht merken

 

konnte. Sie erzählte von ihren Spielen und Streichen, die sie in Indien

 

ausgeheckt hatten. Irgendwie spürte ich, daß sie sich nach Hause zurück

 

sehnte. Sie sprach es nicht aus, aber irgendwie fühlte ich es. Auch

 

hatte ich den Eindruck, daß sie gerade ihren älteren Bruder vermißte.

 

Denn über ihn erzählte sie sehr viel. Im Gegenzug dazu erzählte ich ihr

 

dann von Josi. Was wir so machten. Und so verging die Zeit. Pünktlich

 

zum Schulschluß stand Josi vor uns. Wir trafen uns ja immer hier, um

 

dann gemeinsam nach Hause zu gehen. Erst als sie uns mit weit

 

aufgerissenen Armen gleich beide umarmte, bemerkte ich sie. Und erst

 

jetzt merkte ich auch, das Manjula irgendwann bei meinen Erzählungen

 

eingeschlafen sein mußte. Denn ihre Reaktion auf Josis Umarmung, sie

 

schreckte richtig zusammen, ließ keinen anderen Schluß zu. Mühsam erhob

 

sie sich von meinem Schoß, zog meinen Anorak von ihren Schultern und

 

gab ihn mir zurück. Josis Augen wurden riesig. "Sind die richtig?",

 

fragte sie geradeheraus und zeigte mit ihrer kleinen Hand auf Manjulas

 

prall gefülltes Oberteil. Manjula wurde rot, nickte aber. Doch bei

 

Josis zweiter Frage schien ihr Kopf zu explodieren. Denn Josi fragte

 

unverhohlen: "Bist du seine Freundin?" Manjula schüttelte den Kopf.

 

"Nein, wir sind seit heute zusammen in der gleichen Klasse." "Schade."

 

"Wieso?" Doch bevor Josi antworten konnte, hupte es und Manjula drehte

 

ihren Kopf in Richtung des Autos. "Mama ist da. Ich muß los. Bis

 

morgen." Sie hob ihre Hände, faltete sie zusammen und verbeugte sich

 

leicht, dann nahm sie ihre Tasche und lief zum Wagen.

 

 

 

02 Die Inquisition

 

 

 

"Na mein Schatz, wie war der erste Schultag?" "Klasse." "Und die

 

Mitschüler?" "Die Mädchen sind richtig lieb. Und was die mich alles

 

gefragt haben. Das kannst du dir gar nicht vorstellen." "Was denn?" Ich

 

erzählte ihr alles, was sie alles wissen wollten. Die Fragen der

 

Mädchen, bezüglich meiner Brüste, verschwieg ich ihr natürlich. Mama

 

hätte es zwar verstanden, aber dann würde sie bestimmt auch nachfragen,

 

ob auch Jungs in der Klasse sind. Und von da an wäre es nur ein

 

Katzensprung bis zu ihm gewesen. Mama konnte ich nicht viel

 

verheimlichen. Doch da fiel mir etwas ein. Ich wußte ja gar nicht wie

 

er hieß! Ich hatte ihn nicht nach seinem Namen gefragt! Und in der

 

Klasse, während des Unterrichtes, hatte ich ihn auch nicht gehört.

 

Verrückt. Da erweckt er in mir ein bisher noch nie gekanntes,

 

unbeschreibliches Glücksgefühl, und ich wußte nicht mal wie er hieß.

 

Zuhause machte ich meine Schulaufgaben und spielte was. Nach dem

 

Abendbrot fragte mich Papa ebenfalls über die Schule aus. Erst jetzt

 

erwähnte ich auch beiläufig, daß auch Jungs in meiner Klasse waren.

 

Papa wußte dies. Schließlich war er ja bei meiner Anmeldung mit mir

 

beim Direktor gewesen. Mir fiel das Zeugnis ein und sagte ihm, daß ich

 

es dem Direktor schon übersetzt hätte. Als ich abends im Bett lag, kam

 

Mama noch zu mir hoch. "Wieso hat du mir nicht gesagt, daß auch Jungs

 

in deiner Klasse sind?" "Die sind doch nicht wichtig." "Nicht?" "Mama!"

 

 

 

 

 

Über lange Zeit hinweg konnte ich vor meiner Schwester Geheimnisse

 

verbergen. Allerdings nicht alle. Der Weihnachtsmann ging ja noch. Aber

 

der Osterhase? An den glaubte sie schon lange nicht mehr. Dieses

 

Geheimnis hatte sie mir, als sie 5 Jahre alt war, entlocken können. Und

 

seitdem war es so, als ob sie mir ansah, ob ich die Wahrheit sagte,

 

oder sie belog. Eigentlich belog ich Josephine nie. Nur halt in

 

Beziehung zum Weihnachtsmann, da machte ich eine Ausnahme. Und

 

eigenartigerweise merkte sie da nie, daß ich sie anlog. Oder sie ließ

 

es mich nicht spüren, daß sie Bescheid wußte. Allerdings konnte es auch

 

sein, daß sie sich dieses "Wunder" bewahren wollte, solange es ging.

 

Aber auch in anderer Hinsicht war das Verhältnis zu meiner Schwester

 

eher ungewöhnlich. Wir verstanden uns. Nun mag manch einer sagen: Ich

 

versteh mich mit meiner Schwester auch. Aber bei uns war dies noch

 

ausgeprägter. Angefangen hatte alles vor etwa 2 Jahren. Zu der Zeit

 

schlief ich nachts immer noch sehr unruhig, ja, ich wanderte förmlich

 

im Bett herum. Mama fand mich morgens nie so vor, wie man es eigentlich

 

erwartet hätte. Mal lag ich quer, mal verkehrt herum im Bett. Und man

 

hätte sich auch nicht gewundert, wenn man mich morgens im

 

Kleiderschrank gefunden hätte. Da kam meine Schwester eines Tages vom

 

Kindergarten nach Hause, in ihrem Gepäck die Windpocken. Und wen

 

steckte sie an? Natürlich mich. Und da ich in der Zeit der Krankheit

 

sehr viel schlief, auch tagsüber, kam Mama sehr oft in mein Zimmer und

 

mußte mich, wie wäre es auch anders gewesen, wieder richtig hinlegen.

 

Bis zu dem Tag, als Mama noch schnell in die Apotheke laufen mußte, um

 

etwas abzuholen. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde Josi wach und rief

 

nach Mama. Da Mama aber noch nicht zurück war, stand ich auf und ging

 

zu ihr. "Ich muß mal", sagte sie und schaute mich nur an. Also ging ich

 

mit ihr und anschließend kam sie einfach mit zu mir ins Bett. Sie legte

 

sich in meinen Arm und wir schliefen ein. Bei Mama hatte es etwas

 

länger gedauert und so lief sie als erstes nach oben, um mich wieder

 

ins Bett zu bugsieren. Aber da sah sie, daß Josi in meinem Arm lag und

 

ich meine Wanderungen eingestellt hatte. Sie testete dies noch einige

 

Male. Schließlich meinte sie dann, daß Josi besser bei mir schlafen

 

solle, bis das ich meine nächtlichen Expeditionen ganz einstellen

 

würde. Und so schlief Josi meistens bei mir. Aber auch in anderer Weise

 

machte sich die Verbundenheit von uns bemerkbar. Man mag es vielleicht

 

Telepathie, Intuition oder so nennen, aber wir wußten, was der andere

 

dachte. Nicht daß wir es hörten, nein, anders. So kam es zum Beispiel,

 

daß ich Jahre später, meine Schwester anrief. Bei ihr war es Nacht und

 

als es klingelte, hob sie trotzdem sofort ab. Ganz in Gedanken sagte

 

ich: "He Schatz, der Riese kann das Einhorn nicht fangen. Keine Angst."

 

"Danke", kam es vom anderen Ende der Leitung und sie legte auf. Dazu

 

muß man wissen, daß sie von klein auf immer von Fabelwesen träumte.

 

Meistens von Einhörnern. Das waren ihre Lieblingstiere. Aber da war

 

auch immer ein böser Riese, der sie fangen und massakrieren wollte. Und

 

diese Träume machten ihr auch noch als junge Frau Angst. Darum hatte

 

ich sie damals angerufen. Aus einem inneren Anlaß her, ohne zu wissen,

 

daß sie just gerade von diesem Traum wach geworden war. Ein anderes

 

Mal, es war zu ihrer Hochzeit, ich kam gerade von der Toilette zurück

 

und machte einen Abstecher in ihre Küche. Dort holte ich den

 

Korkenzieher und gab ihn Josi, die ihn im Wohnzimmer gerade suchte.

 

Zwei Jahre später fuhren meine Frau und ich zu Josi. Unterwegs hielt

 

ich an einem Supermarkt an und kaufte Windeln. "Meinst du wirklich Josi

 

hat keine Windeln daheim?", lachte mich da meine Frau aus. Aber als

 

Josi uns die Türe öffnete, sagte sie: "Du bist meine Rettung." Dies

 

alles muß man wissen, wenn man verstehen will, was in der Folgezeit

 

passierte. Auf dem Heimweg fragte Josephine natürlich, wer dieses

 

schöne Mädchen war. "Das hat sie dir doch gesagt. Sie ist heute in

 

unsere Klasse gekommen." "Und woher kommt sie?" "Aus Indien." "Indien?"

 

"Ja." "Die ist aber schön." "Ja." "Die hat ja ganz lange Haare. So lang

 

möchte ich sie auch haben." "Dann mußt du sie wachsen lassen." "Das

 

dauert aber so lange." "Ich weiß." "Wie alt ist die?" "Keine Ahnung."

 

"Hast du sie nicht gefragt?" "Nein. Aber sie wird wohl auch 15, 16 oder

 

17 sein." "Ja?" "Ja." "Wieso?" "Weil sie in meiner Klasse ist. Da sind

 

die meisten 16. Einige sind noch 15 und drei von uns sind doch schon

 

17." Damit war das Thema vorerst abgeschlossen, denn vor uns lag das

 

Dunkle des Forstes. Josi nahm ängstlich meine Hand und wir tauchten in

 

das Dunkle des Waldes ein. Eine halbe Stunde lang gingen, schlichen,

 

trabten wir durch den Forst, bis wir an sein Ende kamen und unser Haus

 

in Sichtweite lag. Sichtlich erleichtert drückte Josi meine Hand noch

 

fester. Sie war erleichtert, daß wir es wieder heil geschafft hatten,

 

ohne dem Riesen, den Gespenstern oder den Knochenhänden zum Opfer zu

 

fallen. Wir wurden von Mama empfangen und aßen zu Mittag. Danach

 

machten wir die Hausaufgaben und ich spielte mit Josi. Aber erst als

 

sie abends in meinem Zimmer stand und an sich herabblickte, kam sie

 

wieder auf Manjula zu sprechen. "Ob ich auch so große habe, wenn ich so

 

alt bin wie sie?" "Was meinst du?", fragte ich und drehte mich zu Josi

 

hin. "Na, hier oben." "Du meinst Brüste?" "Ja." "Was ist damit?" "Ob

 

meine auch so groß werden wie die von dem Mädchen?" "Du meinst

 

Manjula?" "Das Mädchen was heute mittag bei dir war." "Ja, Manjula."

 

"Ja, die meine ich." "Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei

 

gedacht, sie einfach zu fragen, ob ihre Brüste echt sind?" "Wieso?"

 

"Das macht man nicht." "Warum nicht?" Was nun folgte war die übliche

 

"Warum", "Wieso", "Weshalb"-Falle. Auf eine Antwort von mir folgte

 

prompt eine Frage von ihr. Doch schließlich einigten wir uns darauf,

 

daß sie vielleicht so große Brüste bekommen würde, daß die von Manjula

 

echt sind und daß man das ein Mädchen nicht fragt, wenn andere dabei

 

sind. Auch wenn man selbst ein Mädchen ist. Josephine nickte nur und

 

wir gingen schlafen. Doch am folgenden Morgen setzte sie ihre Fragen

 

fort. "Magst du sie?" "Wen?" "Das Mädchen mit dem großen Busen."

 

"Manjula?" "Ja." "Wie kommst du darauf?" "Weil sie auf deinem Schoß

 

gesessen hat." "Das machen wir doch auch, wenn du frierst." "Hat sie

 

denn gefroren?" "Du hast doch gesehen, was sie an hatte." "Ja." "Da

 

mußte sie doch frieren." "Und? Ist sie deine Freundin?" "Nein." "Wieso

 

nicht. Die ist so schön wie eine Prinzessin." "Ich kenn sie doch noch

 

gar nicht." "Aber du kannst sie doch fragen." "Was?" "Ob sie deine

 

Freundin werden will." "Könnte ich." "Dann mach." "Wieso sollte ich?"

 

"Dann hast du eine richtige Prinzessin zur Freundin." "Und wenn ich

 

nicht will?" "Das glaub ich dir nicht." "Wieso?" "So wie du sie

 

angeschaut hast." "Wie hab ich sie denn angesehen?" "Du hast die ganze

 

Zeit auf ihre Brust geschaut." "Nur weil du sie danach gefragt hast."

 

"Ach so." "Ja." "Und? Magst du sie?" "Das muß doch nicht heißen, daß

 

ich sie mag." "Was dann?" "Das erklär ich dir, wenn deine Brüste

 

anfangen zu wachsen." "Na gut." Dies hielt sie aber nicht davon ab,

 

beim Frühstück ganz beiläufig zu erwähnen, daß ich eine Freundin habe.

 

Mama wurde natürlich sofort hellhörig. Schließlich war ich mit meinen

 

16 dreiviertel ja soweit, daß ich sexuelle Abenteuer hätte haben

 

können. Daher schaute sie mich nun auch fragend an. Warum, wußte ich ja

 

nur zu gut. Schließlich war ich von ihr aufgeklärt worden. Sie war es

 

auch, die mir ihren Körper zeigte, um mir zu erklären, was wo war und

 

was es damit auf sich hatte. Da wir in der warmen Ferienzeit meistens

 

an die Ostsee fuhren, dort war ein großes FKK-Gebiet, waren wir an

 

unsere nackten Körper gewöhnt. Und so wußten wir Kinder auch schon

 

früh, daß es zweierlei Menschen gab. Den Rest aber erklärte sie mir

 

damals unter vier Augen. Und wenn ich heute daran zurückdenke, schien

 

es ihr nichts auszumachen, daß sie mir ihre intimsten Stellen zeigte,

 

genau erklärte und mir sagte, was man damit als Junge machen kann, aber

 

vor allem was man damit machen muß, damit es einem Mädchen gefällt. Und

 

so war es auch nicht verwunderlich, daß sie mich an diesem Morgen

 

fragend ansah. Doch ich schüttelte nur den Kopf und sagte: "Sie ist in

 

meiner Klasse. Seit gestern." Damit gab sie sich vorerst wohl

 

zufrieden. Doch ich wußte nur zu gut, daß da noch mehr von ihr kommen

 

würde. Josi und ich machten uns fertig und verließen das Haus. Wie an

 

jedem Morgen, so auch heute, knipste ich meine Taschenlampe am Waldrand

 

an und beleuchtete so den Weg, der in das dunkle Gebiet der Monster,

 

dem Wald, führte. Heute hatte Josi richtige Angst. In der Nacht war es

 

sehr kalt geworden. Und von überallher hörte man es knacken. Ihre Hand,

 

die in meiner lag, klammerte sich fest. Erst als wir den Wald hinter

 

uns hatten, sprach sie wieder. "Bist du nachher wieder mit dem Mädchen

 

zusammen?" "Wie zusammen?" "Wartet ihr wieder auf mich." "Wir haben

 

nicht auf dich gewartet. Nur ich. Sie hat auf ihre Mutter gewartet. Die

 

hat sie doch abgeholt." "Ja?" "Ja." "Heute auch?" "Was?" "Holt ihre

 

Mama sie heute auch von der Schule ab?" "Weiß nicht. Kann sein." "Wenn

 

ja, wartet ihr dann wieder auf mich?" "Ich weiß ja noch nicht mal, ob

 

wir heute früher raus kommen oder ihre Mutter nicht schon vor der

 

Schule auf sie wartet. Und schon gar nicht, ob sie mit mir zusammen

 

wartet." "Das macht sie bestimmt." Ich schwieg. Zu oft hatte Josephine

 

mit ihren Behauptungen Recht gehabt. Wenn sie diese Gabe bei den

 

Lottozahlen hätte anwenden können, dann wären wir schon mehrfache

 

Milliardäre. Aber da versagte ihr Können leider. Wir mußten es wissen.

 

Heimlich hatte ich Josi, ganz beiläufig, gefragt, ob sie wisse, welche

 

Zahlen gezogen würden. Zwar sagte sie mir einige Zahlen, aber keine

 

einzige davon kam. Drei-, viermal wiederholte ich dieses Experiment,

 

aber immer mit dem gleichen Resultat. Nix!

 

 

 

Heute wollte ich keinen Sari anziehen. Die Kälte von gestern hatte mir

 

gereicht. Zwar stimmte es, daß Kälte mir nichts ausmachte, aber die

 

hiesige Kälte war wesentlich anders als die in meiner Heimat. Da ich

 

gesehen hatte, daß die Mädchen Strumpfhosen aus Wolle trugen, und

 

Pullis, wollte ich heute dies auch anziehen. All dies besaß ich ja

 

auch. Aber so kurze Röckchen wie die, die sie anhatten, wollte ich noch

 

nicht anziehen. Zumal ich schon mitbekommen hatte, daß die Jungs auf

 

der Treppe ihnen unter die Röcke schauten. Was dachten die wohl, was

 

sie da sehen würden? Ich konnte mir nicht denken, daß die Mädchen den

 

Zwickel aus den Strumpfhosen schnitten und ohne Höschen in die Schule

 

kamen. Allerdings hätte ich es mir nur so erklären können, weshalb die

 

Jungs auf der Treppe ihnen dauernd unter die Röcke starrten.

 

 

 

Manjula kam heute nicht im Sari zur Schule. Anscheinend hatten ihr das

 

Wetter und die Kälte von gestern gereicht. Heute hatte sie einen Mantel

 

an. Darunter einen Pulli und einen langen Rock. Und da es ein sehr

 

weiter Pulli war, hielt sich das Starren auf ihre Oberweite unter den

 

Jungs in Grenzen. Zwar sah ich heute auch das erste Mal direkt und

 

absichtlich auf ihre Brust aber nur kurz. Ihr Gesicht war viel

 

interessanter. Und da der Rock so lang war wie der Sari von gestern,

 

konnte man ihr auf der Treppe auch nicht drunter schauen. Ganz im

 

Gegensatz zu den meisten unserer Mädchen. Allerdings trugen die ja im

 

Winter Wollstrumpfhosen, so daß es für uns Jungs nichts zu schauen gab.

 

In den Pausen standen die Mädchen wieder zusammen und redeten. Was man

 

gestern nicht gefragt hatte, das fragte man heute. Wir Jungs machten

 

unterdessen eine Rutschbahn auf, die der Hausmeister leider zu schnell

 

entdeckte und mit Sand bestreute. Scheiße! Nach der Schule war ich

 

richtig neugierig, ob Josephine Recht hatte. Denn was Manjula

 

vielleicht nicht wußte, und was mir am Morgen entfallen war, das war,

 

daß wir heute Mittwoch hatten. Mittwochs waren offiziell nur fünf und

 

keine sechs Stunden. Also setzte ich mich nach Schulschluß wieder auf

 

die kleine Mauer und harrte der Dinge, die da kommen würden. Es dauerte

 

etwa fünf Minuten, da kam auch Manjula heraus. "Na, wieder beim

 

Direktor gewesen?" "Nein, auf der Toilette. Ich hab meine Tage

 

bekommen."

 

 

 

Schon in der letzten Stunde spürte ich die Anzeichen. Es war auch an der

 

Zeit. Und in den letzten beiden Jahren kamen sie sehr pünktlich. Also

 

ging ich aufs Klo und benutzte eine Binde. Heute hatten wir eine Stunde

 

früher aus. Und dies war ihnen bekannt gewesen. Allerdings wußte ich

 

das erst seit heute. Gestern hatte ich durch unseren frühen Aufbruch

 

vergessen den Stundenplan aufzuschreiben. Naja, macht ja nichts. Ich

 

war ja warm angezogen und konnte auf Mama warten. Doch da fiel mir ein,

 

daß "er" bestimmt auf seine Schwester warten würde. Heute auch? Schnell

 

lief ich zum Ausgang, und als ich die Türe zum Ausgang öffnete, da sah

 

ich ihn auf der Mauer sitzen. Er sah mich gleich und lachte. Und als er

 

fragte, ob ich wieder beim Direktor gewesen war, sagte ich ihm, daß ich

 

auf der Toilette gewesen war, weil ich meine Tage bekommen habe. Sein

 

Gesicht hättet ihr sehen sollen. Anscheinend sprach man nicht darüber.

 

Prüdes Deutschland.

 

 

 

Fast wäre ich von der Mauer gefallen. Das hatte noch nie ein Mädchen in

 

unserer Klasse zu einem Jungen gesagt. Nicht einmal laut zur Lehrerin.

 

Und nun sagte mir dieses Mädchen, ganz ohne Scheu, daß sie ihre Periode

 

bekommen hatte. Sie sah mich an und bemerkte, daß ich von ihrer Antwort

 

mehr als überrascht war. "Was ist?" "Äh, ja, ich weiß nicht, wie ich

 

dir das sagen soll." "Fang einfach an." "Also, eigentlich ist es nicht

 

üblich, daß ein Mädchen ..." Ich stockte. "Daß es seine Tage bekommt?

 

Fast alle aus der Klasse haben sie doch schon." "Nein, doch, ja, nein,

 

das meine ich nicht." "Daß ich dir das sage?" "Ja." "Aber du hast doch

 

gefragt." "Ja, schon." "Kann es sein, daß dir das Thema unangenehm

 

ist?" "Hm." "In Indien reden wir frei darüber. Es ist doch was ganz

 

Natürliches. Wieso macht ihr hier so ein Aufheben darum?" "Wir sind

 

halt prüde." "Den Eindruck hatte ich gestern bei deiner Schwester aber

 

nicht." "Ach ja. Wegen gestern. Ich wollte mich bei dir entschuldigen."

 

"Warum?" "Weil sie dich nach" Erneut versagte meine Stimme. "Weil sie

 

mich gefragt hat, ob mein Busen echt ist?" "Ja." "Wieso? Wer nicht

 

fragt, der weiß nichts." "Aber das macht man doch nicht. Sie ist erst

 

6. Sie sagt halt das, was ihr in den Sinn kommt." "So ist es auch

 

richtig. Nicht lange um den heißen Brei herum reden. Das sagt ihr doch

 

hier, oder?" "Ja." "Und so wie ich das gestern mitbekommen habe,

 

scheint sich die ganze Klasse diese Frage zu stellen. Bei den Mädchen

 

weiß ich das ja. Sie haben ja danach gefragt. Und ihr Jungs konntet

 

eure Augen ja auch nicht mehr von meinem Busen nehmen." "Schon, aber."

 

"Du doch auch, als deine Schwester mich danach gefragt hat." "Doch, ja,

 

nein. Das kam doch nur deshalb, weil sie dich danach gefragt hatte."

 

Ich war sichtlich verlegen. Nicht im Traum hätte ich daran gedacht, daß

 

Manjula meine Blicke bemerkt hatte. "Also: Nur damit du Bescheid weißt.

 

Mein Busen ist echt. Meine Brüste sind so fest und hart wie ihr Jungs

 

euch das wohl denkt. Also hängen sie auch nicht! Verstanden? Und ich

 

habe heute meine Tage bekommen. Aber das alles geht die anderen nichts

 

an. Das von meinen Brüsten wissen nur die Mädchen. Sie haben mich schon

 

gestern in der ersten Pause danach gefragt. Und daß ich meine Periode

 

bekommen habe, das weißt nur du und so soll es auch bleiben.

 

Versprochen?" "Ja." "Gut. Können wir jetzt einfach da weitermachen, wo

 

wir gestern aufgehört haben? Ich bin eingeschlafen. Nicht daß deine

 

Erzählungen langweilig gewesen wären. Im Gegenteil. Sie waren sehr

 

schön. Aber unter deinem Anorak war es so schön warm und dein Atem hat

 

mein Gesicht gewärmt. Du hast mich festgehalten und ich hab mich sicher

 

gefühlt. Das war wirklich schön und sehr angenehm. Und da bin ich halt

 

eingeschlafen." "Ja, gerne." Hatte ich nun gedacht, daß sie sich neben

 

mich setzt, wurde ich sehr schnell eines Besseren belehrt. Sie zog

 

ihren Mantel aus, legte ihn neben mich und setzte sich einfach auf

 

meinen Schoß.

 

 

 

Es war mir unmöglich mich einfach neben ihn zu setzen. Zumal ich wieder

 

seine Nähe und seine Wärme spüren wollte. Und der gestrige Tag, hier

 

auf der Mauer, auf seinem Schoß, das war so schön. Das wollte ich jetzt

 

erneut spüren. Und wenn man ein Mädchen ist, und dazu noch, so wie ich,

 

die richtigen Waffen am Körper trägt, dann kann man einen Jungen sehr

 

schnell um den Finger wickeln. Besonders, wenn man nur den Rücken etwas

 

durchdrückt oder einen sehr kurzen Rock trägt. Wenn man dann aber noch

 

schmeichelt, bittet, oder ihn lobt, dann schwillt einem Mann der Kamm

 

und er wird weich wie Butter. Fragt nicht, woher ich das weiß. So was

 

weiß man als Mädchen eben. Also zog ich meinen Mantel aus und legte ihn

 

neben ihm auf die Mauer. Ehe er etwas sagen konnte, setzte ich mich auf

 

seinen Schoß. Ich blickte ihn an und fragte ihn einfach. "Willst du

 

mich nicht wieder unter deinen Anorak nehmen? So wie gestern?" "Äh, ja,

 

klar doch." Und so saßen wir wenige Sekunden später wie gestern auf der

 

kleinen Mauer und ich sagte ihm, was ich als letztes noch gehört hatte.

 

 

 

 

 

Das unverschämte Grinsen, welches nur zu deutlich ausdrückte: "Na! Hab

 

ich es dir nicht gesagt?", prangte auf Josis Gesicht, als sie wenig

 

später aus der Schule zu uns kam. Ich mußte mich ernst halten, was mir

 

aber nicht gelang. Und so fragte Manjula mich, wieso ich lache. "Meine

 

Schwester hat gesagt, daß du heute wieder hier mit mir zusammen sitzen

 

würdest. Und sie hat wohl recht gehabt." "Hab ich doch immer." "Hast du

 

öfters solche Vorahnungen? "Was für Dinger?" "Vorahnungen. Daß du

 

weißt, was passieren wird." "Ja, das hat sie oft." "Ah, eine kleine

 

Hellseherin." Josi lachte. Manjula stand auf und zog sich ihren Mantel

 

an. Erneut starrte Josi unverhohlen auf Manjulas Brüsten. Manjula

 

bemerkte dies natürlich und beugte sich zu Josi herunter. Was sie

 

flüsterten konnte ich nicht verstehen. Jedenfalls hob Josi plötzlich

 

ihre Hand und faßte an Manjulas Brust. "Josi!" "Laß sie. Ich hab es ihr

 

erlaubt." "Trotzdem." "Laß sie! Manjulas Ton wurde energisch. Zeit für

 

mich, besser den Mund zu halten. "Kein Büstenhalter?", fragte Josi

 

erstaunt. Diesmal konnte ich sie verstehen, da sie in normaler

 

Lautstärke sprach. Vielleicht sogar noch etwas lauter, da sie sehr

 

erstaunt war. "Nein, den brauch ich nicht." "Bekomm ich die auch?" "Ja,

 

du bist doch auch ein Mädchen." "Ich meine so große?" "Vielleicht."

 

"Und die Haare?" Josi hatte den riesigen langen Zopf von Manjula in

 

ihre kleinen Hände genommen, als dieser von Manjulas Rücken herab nach

 

vorne geglitten war. "Nur die Spitzen schneiden lassen, dann wachsen

 

sie nochmal so schnell." "Mach ich." So wie gestern unterbrach uns ein

 

Hupen. Manjula verabschiedete sich von uns und lief zum Auto. "Sag mal,

 

was hast du dir denn dabei gedacht? Du kannst doch nicht so einfach an

 

Manjulas Brüste fassen. Ich hab dir doch gesagt, daß man das nicht

 

macht. Und schon gar nicht, wenn ein anderer dabei ist." "Aber sie hat

 

doch gesagt, daß ich fühlen soll." "Trotzdem. Das macht man nicht."

 

"Ist ja schon gut. Ständig meckerst du mit mir." "Ich meine es doch nur

 

gut mit dir." "Ja, ja. Das sagst du jetzt nur." "Nein Spatz. Ich mein

 

das ehrlich." Hatte ich Josi zurechtgewiesen und bei ihr das Thema

 

"Manjula" abgewürgt, als ich zu Hause war, begann es von anderer Seite

 

her. Mama! Nach dem Essen spielte Josi oben alleine. Hausaufgaben

 

könnten wir später machen. Ich solle Mama in der Küche helfen. Zuerst

 

dachte ich mir nichts dabei. Von Mama war ich sehr selbständig erzogen

 

worden. Kochen, waschen und putzen war für mich keine Fremdarbeit.

 

Sogar Nähen hatte sie mir schon beigebracht. "Man kann ja nie wissen",

 

meinte sie immer. Und so dachte ich, daß ich ihr bei was helfen sollte.

 

Aber nachdem Josephine nach oben gegangen war, stellte Mama eine Cola

 

und eine Tasse Tee auf den Küchentisch. "Setz dich." Mit Unbehagen

 

setzte ich mich. Obwohl ich mir keiner Schuld bewußt war, hatte ich

 

doch irgendwie ein schlechtes Gewissen. "Was ist das da mit dem

 

Mädchen?" "Was meinst du?" "Das Mädchen, wovon Josi heute morgen

 

gesprochen hat. "Manjula?" "Manjula? Was ist das denn für ein Name?

 

"Indisch. Sie kommt aus Indien." "Aha. Und?" "Sie ist seit gestern bei

 

uns in der Schule." "Wie alt ist sie?" "Keine Ahnung. Wahrscheinlich in

 

meinem Alter." "Und wie sieht sie aus?" "Sie hat irre lange Haare. Sie

 

gehen ihr bis an die Knie. Und dick." "Wer? Die Haare oder das

 

Mädchen?" "Die Haare! Manjula ist schlank." "Wie eine Bohnenstange?

 

Oder ist sie schon etwas reifer? "Reifer! Ihre Brü" "Ja?" "Sie hat

 

schon Brüste." "Ach ja? Kleine?" "Nein." "Große?" Ich nickte. "Wie

 

groß?" Zögernd hielt ich meine Hände vor mich hin und deutete ihr an,

 

wie groß in etwa Manjulas Brüste seien. Mama schluckte. "Dann hat sie

 

bestimmt schon ihre Tage." "Ja." "Woher willst du das wissen?" "Sie,

 

sie." "Was?" "Sie hat es gesagt." "Was hat sie gesagt?" "Das sie ihre

 

Periode bekommen hat." "Das hat sie einfach so in die Klasse hinein

 

gesagt?" "Nein, nach der Schule." "Du hast sie nach der Schule

 

getroffen?" "Ja." "Wann?" "Gestern und heute." "Heute auch wieder?

 

"Ja." "Wieso?" Gestern sind doch die letzten beiden Stunden ausgefallen

 

und heute hatten wir doch eh nur fünf." "Und dann habt ihr euch

 

verabredet? "Nein. Es war Zufall, daß wir uns getroffen haben."

 

"Zufall? Gestern und heute wieder?" "Ja, gestern war sie noch beim

 

Direktor. Als sie fertig war, hat sie mich getroffen. Vorne. An der

 

Mauer. Da, wo ich mich immer mit Josi treffe." "Und heute?" "Heute war

 

sie noch auf der Toilette." "Und dann ist sie zu dir gekommen?" Das

 

Verhör zog sich dahin. Gut zweieinhalb Stunden lang. Aber dann wußte

 

Mama alles. Alles, bis auf die genauen Maße von Manjula. Aber die wußte

 

ich ja auch nicht. Aber mit der Schilderung, welche ich eingangs

 

geschrieben hatte, war sie auf dem Stand der Dinge. Logisch, daß Mama

 

mir wieder ans Herz legte aufzupassen. Sollte ich mit ihr soweit sein.

 

Aber da ich mit Manjula in dieser Hinsicht nichts hatte, wies ich ihre

 

Ratschläge mit den Worten: "Wir sind doch nicht zusammen", zurück.

 

"Noch nicht", war ihre einzige Äußerung, dann stand sie auf und ging in

 

den Keller. Die Wäsche machen. 03 Schulzeit - schöne Zeit 42

 

 

 

In den folgenden Wochen wurden meine Röcke zwar deutlich kürzer, aber

 

meine Knie hatten sie noch nicht freigegeben. Obenrum trug ich Pullis.

 

Meistens waren sie weit. Aber wenn ich mal einen engen trug, dann

 

konnte man richtig hören wie die Jungs heftiger atmeten und sehen, wie

 

die Mädchen neidisch schauten. Teilweise wurden sie auch rot. Schnell

 

hatte ich heraus, daß viele Jungs nun auch auf ihre Brüste starrten.

 

Wahrscheinlich verglichen sie diese mit meinen. Mittlerweile hatte ich

 

auch herausbekommen, daß er Thomas hieß. Mittwochs trafen wir uns immer

 

an der Mauer. Leider setzte ich mich nichtmehr so oft auf seinen Schoß.

 

Denn allzu deutlich wollte ich ihm nicht zeigen, was ich für ihn

 

empfand. Aber ihm zeigte ich immer etwas mehr von mir, als die anderen

 

es nur erahnen konnten. Immer wenn ich mich setzte, strich ich meinen

 

Rock fest über meinen Po. So konnte er wenigstens diesen mehr als nur

 

erahnen. Die Mädchen konnten sich unterdessen, während des

 

Sportunterrichtes, davon überzeugen, daß meine Oberweite nicht, wie

 

sagt man hier "getürkt?", war. Hin und wieder unterließ ich es nämlich,

 

an den Tagen wo wir Sport hatten, einen BH anzuziehen. Die Augen von

 

ihnen waren Wahnsinn. Ihre Münder wollten nicht wieder zugehen. Der

 

Winter ging und der Frühling kam ins Land. Ich war mittlerweile von der

 

Klasse voll und ganz akzeptiert worden, hatte Verehrer mehr als genug.

 

Manchmal sah es so aus, als wenn die Mädchen richtig eifersüchtig auf

 

mich waren. Zu oft schauten sie zu dem Pulk der Jungen herüber, wenn

 

sie um mich herumstanden. Allerdings blieb ich auf Distanz. Schließlich

 

waren sie bei weitem nicht so nett wie Thomas, der leider nie mit ihnen

 

in diesem Pulk war. Bald schon kamen auch die Mädchen dazu, sodaß man

 

schon eher von einem Klassentreffen auf dem Schulhof reden konnte.

 

Einzig der Mittwoch nach der Schule blieb, mir um mit ihm alleine zu

 

sein. Und so legte ich alles in diese Zeit hinein, was ich ihm sagen

 

wollte. Mehr und mehr verriet er mir über sich und seine Familie, ohne

 

daß ich etwas Kompromittierendes über mich preisgab. Und immer wenn er

 

mich etwas fragte, konnte ich ihn sehr schnell auf andere Gedanken

 

bringen.

 

 

 

Josi fragte mich auch weiterhin, ob Manjula nun meine Freundin wäre.

 

Besonders mittwochs. Den da fand sie Manjula und mich an unserem

 

Treffpunkt an der Mauer vor. Aber ich erwiderte ihr immer, daß dies

 

nicht der Fall sei. Allerdings lenkten mich ihre Fragen mehr und mehr

 

in diese Richtung. Manjula lächelte Josi immer an. Überhaupt schienen

 

sich Josi und sie sich sehr gut zu verstehen. Zunehmend kamen sie sich

 

näher. Und schließlich setzte sich Josi auch auf Manjulas Schoß. Das

 

war an einem Mittwoch, als Manjulas Mutter später kam als sonst. Wir

 

warteten mit ihr. Josi wurde es langweilig und sie kam zu Manjula. Und

 

diese setzte sich Josi kurzerhand auf ihren Schoß. Josi schien es zu

 

gefallen. Manjula war somit die einzige, ließ man Mama, Papa und mich

 

mal außer acht, zu der Josi auf den Schoß kam und auch blieb. Auch kam

 

Manjula mir seit einiger Zeit morgens etwas entgegen, nachdem ich Josi

 

in die Schule gebracht hatte. Der Frühling war gekommen und eines

 

Morgens im März kam Manjula, so wie die anderen Mädchen schon seit

 

einigen Wochen, in einer fast durchsichtigen dünnen weißen Bluse. Doch

 

diesmal trug sie, zum Leidwesen von uns Jungs, einen BH. Aber was für

 

einen! Wir konnten genau sehen, daß er fast die ganze obere Hälfte

 

ihrer Brust "nicht" bedeckte. Dazu trug sie einen weiten und sehr

 

kurzen Rock. Natürlich starrten die Jungs auf ihren Körper. Ich

 

ebenfalls. Vor allem auf der Treppe gab es ein reges Gedränge. Jeder

 

Junge wollte unter ihren Rock sehen. Aber Manjula schien dies wohl zu

 

wissen. Zu oft schien sie gesehen zu haben, wie die Jungs ganz

 

unverhohlen auf der Treppe ihren Mitschülerinnen unter die Röcke

 

schauten. Und da sie dies anscheinend wußte, ging sie an der

 

Treppenhauswand, und nicht am Geländer entlang. Lange Gesichter zeigten

 

sich bei den Jungs. Doch nicht bei mir. Ich war nicht bei denen, welche

 

Manjula unter den Rock schauen wollte.

 

 

 

Morgens hatte ich mir zur Angewohnheit gemacht, ihm ein Stück entgegen

 

zu kommen. Unsere Klasse stand ja meistens, wenn es das Wetter

 

erlaubte, und es wurde ja auch immer schöner, vor der Schule bis kurz

 

vom Klingeln. Und so konnte ich sehen, wie er Josi zu ihrer Schule

 

brachte. Dort küßte sie ihn und er gab ihr einen Klaps auf den Popo.

 

Dann wartete er noch bis das sie drin war und kam dann zu uns. Diesen

 

Augenblick nahm ich mir, ihm entgegen zu gehen und mich ihm zu

 

präsentieren. Mich einmal drehend fragte ich dann immer: "Und? Geht das

 

so?" "Aber klar doch. Das sieht hübsch aus." Auch wenn er mir dies

 

jeden Tag sagte, ich wartete auf diesen Satz. Und ich bekam ihn jeden

 

Morgen zu hören. Ich merkte aber auch, daß er sich ebenfalls freute

 

mich zu sehen. Es dauerte lange, bis das wir an einem unserer

 

Mittwochtreffs auch auf Aktivitäten zu sprechen kamen, die er nach der

 

Schule tätigte. Am Wochenende war er sehr oft mit den anderen aus

 

unserer Klasse zusammen. Auch unter der Woche. Und er ging gerne mit

 

seiner Schwester in den Wald. "Aber nur im Frühling und Sommer." "Wieso

 

denn das?" "Im Herbst und Winter ist ihr der Wald zu unheimlich."

 

"Wieso?" "Wenn die Äste ihre Blätter verlieren, dann sehen sie wir

 

Skeletthände aus. Und das macht ihr Angst." "Aha." Langsam kamen wir

 

uns näher und man konnte sagen, daß wir echt gute Freunde wurden. Klar

 

wollte ich mehr. Viel mehr. Aber das würde Zeit in Anspruch nehmen.

 

Schließlich wollte ich es nicht überstürzen. Doch in dieser Zeit mußte

 

ich dafür sorgen, daß er nicht mit anderen Mädchen zusammen kam.

 

Zusammen schon, aber nicht "zusammen". Während der Zeit in der Schule

 

konnte ich dies ja kontrollieren und nachts schlief er ja. Aber was war

 

mit der Zeit dazwischen? Josi? Sie war nicht immer an seiner Seite.

 

Also mußte ich mir einen Plan machen. Doch dazu brauchte ich die

 

Erlaubnis meiner Eltern. Also fragte ich, ob ich mich nach der Schule

 

mit meinen Mitschülern treffen könne. Anfänglich zögerten meine Eltern,

 

gaben dann jedoch nach. Allerdings bestanden sie darauf, daß ich unter

 

Aufsicht stehen würde. Was mich dazu brachte, diese Aufsicht diskreter

 

zu gestallten. Ich mußte Igor sehr lange beschwatzen, bis das er mir

 

etwas Spielraum ließ. Igor war mein persönlicher Leibwächter. Ich

 

konnte mich noch sehr gut an unsere erste Begegnung erinnern. Ich war

 

vier und saß zu Hause im Sandkasten, da stand plötzlich ein Riese vor

 

mit. Igor war damals 32 und schon ein Bär von einem Mann. Ich schaute

 

hoch zu ihm und staunte nur. Da beugte er sich herunter und faßte mich

 

unter die Arme. Dann wurde ich millionen von Meilen in die Höhe

 

gehoben, bis das mein Gesicht vor seinem war. "Du bist also der kleine

 

Engel, auf den ich aufpassen soll?" Doch anstatt zu antworten hob ich

 

meine Hand und kniff ihn in die Nase. Er lachte auf und ich ebenfalls.

 

Und dies war der Anfang seines Jobs und der Anfang einer sehr tiefen

 

Freundschaft. Für mich wurde er viel mehr als nur mein Bodyguard. Er

 

war ein neuer "großer Bruder". Und für ihn war ich seine Tochter. Und

 

für die würde er sein Leben geben. Selbst jetzt, nach all den Jahren,

 

wenn wir zu ihm nach Sibirien fahren, kommt er zu mir und nimmt mich in

 

seine starken Arme. Wie ein Vater seine Tochter. Und so kam es, daß ich

 

schon am folgenden Samstag in einer Gruppe von unserer Klasse war, die

 

auf dem Spielplatz in der Nähe der Schule verstecken spielte und Igor,

 

"rein Zufällig" in der Nähe parkte. Anfänglich stellte ich mich echt

 

doof an. Kannte ich doch die Örtlichkeit nicht. Aber man nahm mich

 

unter die Fittische und zeigte mir Verstecke on maß. Leider war Thomas

 

an diesem Samstag nicht dabei. Aber am folgendem. Und wir spielten

 

zusammen. Anfänglich Nachlaufen, später jedoch erneut verstecken. Und

 

dabei hielt ich mich in seiner Nähe auf. Und ich stellte mich doof an.

 

"Manjula, komm da weg.", flüsterte er mir zu, als ich hinter einem

 

kleinen Faß saß. "Da kann er dich sehen." Ich kroch von dem Faß fort zu

 

ihm hin. Er hatte sich hinter einem Strauch auf den Boden gelegt. Leise

 

legte ich mich zu ihm hin. "Meinst du, er sieht uns hier nicht? Das

 

Gebüsch ist ziemlich dünn. Da kann er uns doch durch sehen." "Wenn er

 

rüber geht und Maria sieht, dann laufen wir zu der Bude da drüben."

 

Gespannt sahen wir Rudi zu, wie er immer näher an Marias Versteck kam.

 

Doch entgegen seiner Annahme, fand er sie nicht. Und das, obwohl er

 

keinen Meter von ihr entfernt stand. Wenn Maria jetzt aufsprang, dann

 

hatte er sie. Aber Marias Nerven waren eisern. Rudi kam noch näher, sah

 

sie nicht und entfernte sich schließlich wieder von ihr. Als er 3, 4

 

Meter von ihr entfernt war, sprang sie auf und rannte zum

 

Abschlagpunkt. Leider rannte sie dabei zwangsläufig in unsere Richtung.

 

Also mußten wir hinter dem Busch bleiben. Maria gewann das Rennen und

 

war frei. Rudi war sauer gegen ein Mädchen im Rennen geschlagen worden

 

zu sein. Mißmutig machte er sich wieder auf die Suche. Diesmal drehte

 

er uns auf seiner Suche den Rücken zu. Thomas nahm meine Hand und zog

 

mich hoch. Ohne sie loszulassen rannte er in gebückter Haltung zur

 

Bude. Ich tat es ihm gleich. "Hier sind wir erst mal sicher." Keuchend

 

nickte ich. Da sah er den Schmutz auf meiner Bluse und klopfte ihn ab.

 

"Thomas!" "Was ist? Oh, Entschuldigung." Mit hochrotem Kopf erkannte

 

er, das er beim abklopfen des Schmutzes meine Brüste berührt hatte.

 

"Das, das wollte ich nicht, ehrlich." "Ach ja? Und wieso glaub ich dir

 

das nicht." "Ehrlich, das wollte ich nicht." "So wie du mir immer auf

 

meine Brüste schaust." "Ehrlich." "Na gut. Aber ich glaub eher, daß du

 

das gerne nochmal machen würdest. Stimmt's?" "Ja. Aber eben das, das

 

war aus Versehen." "Wieso eigentlich? Was ist an meinen Brüsten so

 

besonderes." "Sie sind groß." Er verschluckte sich fast, als er merkte,

 

was er gerade zu mir gesagt hatte. "Ich weiß. Und? Sind sie die größten

 

in der Klasse? "Ja, und ob." "Magst du Mädchen mit großen Brüsten?"

 

Sein immer röter werdendes Gesicht verriet mir, das ihm diese

 

Unterhaltung sichtlich peinlich war. Dennoch nickte er. "Ja. Ich mag

 

große Brüste." "Dann muß ich mich wohl vor deinen Händen in acht

 

nehmen.", lachte ich. "Ja. Das mußt du.", lachte er. Er hob seine Hände

 

und deutete an, wie er an meine Brüste greifen würde. Ich trat etwas

 

zurück und hielt meine Hände vor und wir lachten. Gerade wollte er

 

einen Schritt näher kommen, da schaute er hinter mich. Er riß an meiner

 

Hand und rannte los. Mich umschauend, sah ich Rudi hinter uns her

 

laufen. Ich legte los und überholte Thomas. Keine 3 Meter vor den

 

rettenden Punkt hatte Rudi Thomas erreicht und er hatte ihn. Thomas

 

ließ meine Hand los, hielt Rudi fest und ich war frei. Lachend setzten

 

wir uns zu Maria und schauten Rudi zu, wie er sich auf die Suche nach

 

den anderen machte. "Manjula, du bist echt schnell." "Das war nett von

 

dir daß du Rudi festgehalten hast. So ist Manjula wenigstens frei." Bei

 

diesen Worten schauten Thomas und ich uns an. Für mich hatte das Wort

 

"frei" noch eine andere Bedeutung. Und für ihn anscheinend auch. Den

 

Samstag drauf gingen wir zu 22 Leuten schwimmen. Wir trafen uns alle

 

vor dem Stadion und gingen rein. Wir legten die Decken zusammen und

 

stapelten die mitgebrachte Verpflegung auf einen Haufen. Zu meinem

 

Leidwesen sah ich das viele der Mädchen im Bikini waren. Allerdings

 

spannte sich mein Badeanzug übermäßig über meine Brüste. Das fiel

 

natürlich allen auf. Leider auch fremden Jungs. Als mir deren

 

Annäherungen im Wasser zu viel wurden, beschwerte ich mich bei Igor,

 

der sich in einiger Entfernung von uns sonnte. Ihm zeigte ich die

 

Störenfriede. 5 Minuten später krochen sie hustend und Wasser spuckend

 

aus dem Becken und wurden nie wieder gesehen. Zum Glück hatte es auch

 

keiner aus meiner Klasse gesehen. Allerdings wurde ich auch von meinen

 

männlichen Mitschülern umlagert. Aber ihnen konnte ich mich erwehren.

 

Natürlich merkte ich im Wasser, beim rumtollen mit ihnen, das bei den

 

spielerischen Rangeleien meine Oberweite ihr vorderstes Ziel war. Darum

 

wehrte ich mich mit langen Tauchstrecken. Keiner schaffte es an sie

 

heranzukommen. Als sie dies endlich bemerkten ließen sie von mir ab und

 

ich hatte Luft. Spähend schaute ich übers Wasser und sah Thomas mit

 

Annemarie rangeln. Annemarie hatte durch ihre hochhackigen Schuhe die

 

längsten Beine von uns Mädchen. Auch war sie nicht gerade flach. Also

 

eine Gegnerin für mich. Und so schwamm ich zu ihnen hin. Annemarie

 

hatte sich gerade aus seiner Umklammerung befreit und war abgetaucht,

 

da griff ich Thomes von hinten an. Ich drückte ihn unter Wasser und

 

schwamm fort. Thomas, nachdem er mich sah, kam hinterher. Schließlich

 

erfaßte er mein Bein und hielt mich fest. Ich tauchte, aber er ließ

 

nicht los. Im Gegenteil. Meine Beine als Seil umfassend, hangelte er

 

sich bis zu meiner Taille vor. Als ich in meinen Bewegungen inne hielt

 

kam er gleichauf. Er schlang seine Arme etwas unterhalb meiner Brüste

 

um mich und hielt mich fest. So tauchten wir wieder auf. Nach Luft

 

schnappend, schob ich seine Arme höher, sodaß sie fast schon ganz auf

 

meinen Brüsten lagen. Und als ich mich etwas wehrte, rutschen seine

 

Hände auf meine Brüste. Nach fast einer Sekunde merkte er erst, wo sie

 

sich befanden. Erschrocken ließ er mich los. Ich schwamm die 2 Meter

 

bis zum Beckenrand und stellte mich mit den Füßen auf den kleinen

 

Absatz. Thomas kam hinterher. "Entschuldigung." Er stand ebenfalls auf

 

dem kleinen Absatz und hielt sich mit einer Hand an Rand des Beckens

 

fest. "Wofür?" "Dafür." Er nickte mit seinem Kopf in Richtung meiner

 

Brüste. Doch ich stellte mich dumm. "Wieso?" "Weil ich drangekommen

 

bin." "Wie? So?" Ich kam etwas näher und nahm seine freie Hand. Diese

 

drückte ich mir mitten auf meine Brust. Seine Augen wurden schlagartig

 

riesig und sein Kopf knallrot. "So?" Er nickte. "Wenn du das so gemacht

 

hättest, dann würde ich dir jetzt eine kleben." Ich ging auf

 

Tauchstation und ließ ihn total verwirrt zurück. Jedesmal, wenn wir uns

 

an diesem Tag ansahen, wurde er rot. Und ich lachte innerlich. Aber so

 

hatte er wenigstens die Gewißheit, daß meine Brüste die größten und

 

härtesten der ganzen Klasse waren. Igor hatte dies natürlich gesehen.

 

Auf dem Heimweg sah er mich nur kopfschüttelnd an. Dann sagte er

 

lachend in seinem russischen Akzent: "Weiß er, daß er an deiner Angel

 

hängt?"

 

 

 

Den ganzen Tag hatte sie mir versaut. Ständig hatte ich nun das Gefühl

 

ihrer harten Brust an meiner Hand. Klar daß ich beim Rangeln mit den

 

Mädchen immer an ihre Brüste packte. Das tat schließlich jeder von uns

 

Jungs und die Mädchen schienen es richtig darauf angelegt zu haben, das

 

wir bei ihnen da hin faßten. Und gerade in dem Augenblick, als ich

 

endlich Annemaries Brüste in den Händen gehabt hatte, da tauchte

 

Manjula mich unter. Unter Wasser hab ich sie dann bekommen und mich an

 

ihr hochgehangelt. Und dabei bin ich an ihre Brust gekommen. Natürlich

 

hab ich mich erschrocken. Schließlich wollte ich das ja nicht. Aber am

 

Beckenrand hat sie meine Hand auf ihre Brust gelegt. Einfach so.

 

Natürlich hätte ich sie niemals einfach da angefaßt. Aber diese harte

 

Rundung. Ich hatte auch einen festen Punkt gespürt, der nur der Nippel

 

gewesen sein konnte. Und das ging mir nicht aus dem Sinn. Und immer

 

wenn sie mich an diesem Tag ansah, wäre ich am liebsten in den Boden

 

versunken. Noch abends im Bett dachte ich daran. Aber ich konnte nichts

 

machen. Josi schlief doch in meinem Arm.

 

 

 

Drei Wochen später spielten wir im großen Park Räuber und Gendarm, mit

 

einer Schnitzeljagt kombiniert. Die Spielregeln hatte man mir schnell

 

erklärt. Eine Gruppe war Dieb, eine andere Polizei. Die Diebe hatten

 

jeder eine große Tüte mit Papierschnitzel. In unregelmäßigen Abständen

 

ließen die Diebe Schnitzel fallen, welche die Polizisten als Spur

 

verfolgten. Thomas war ein Dieb, ich in der Gruppe der Polizisten. Die

 

Gruppe der Diebe, 9 an der Zahl verschwanden in allen Richtungen. Die

 

Richtung, in der Thomas verschwand, war für mich die wichtigste. Als

 

nach 10 Minuten die Polizei, 21 an der Zahl, sich aufmachten, hatte ich

 

drei Mitstreiterinnen, die sich auf Thomas Fährte machten. Maria, Jutta

 

und: Annemarie. Und ihr Blick sagte mir, daß sie seine Hände wieder an

 

ihren Brüsten spüren wollte. Nach etwa 500 Metern rannten Maria alleine

 

in die eine, Annemarie und ich hinter Jutta her in eine andere

 

Richtung, da sich die Spur hier teilte. Jutta lag mit ihrer Vermutung

 

richtig, da wir weitere Schnitzel fanden. "Die Spur geht da hinten

 

weiter. Annemie, renn zu Maria und hol sie her. Wir gehen schon mal

 

langsam weiter.", rief ich. Annemaries Aussicht auf meinen Thomas hatte

 

sie richtig in Fahrt gebracht. Schnell rannte sie hinter Maria her,

 

während ich mit Jutta langsam weiterging. Als wir die nächsten

 

Schnitzel sahen, sagte ich zu Jutta: "Bleib du hier bei den Schnitzeln

 

und wart auf die anderen. Ich geh weiter und such die nächsten." Jutta

 

nickte und ich ging los. Endlich alleine. An einem riesigen Gebüsch

 

fand ich die nächste Spur. Schnell sammelte ich alle Schnitzel auf und

 

legte sie in eine andere Richtung. Dann versteckte ich mich hinter

 

einigen Sträuchern. Keine zwei Minuten später kamen die drei

 

angelaufen. "Hier! Hier geht sie weiter!", rief Maria. Sie rannten in

 

die falsche Richtung, wobei ich hoffte das dies nicht die Richtige und

 

ich, wenige Augenblicke später auf der ursprünglichen, auf der falschen

 

Fährte war. Doch wenig später sah ich wieder Schnitzel. Ich hob sie

 

alle auf und rannte weiter. Fast eine halbe Stunde suchte ich das

 

Gelände ab, doch ich fand nur noch eine Spur, die ich ebenfalls aufhob.

 

Doch diese Spur führte wieder zurück. Aber ich kannte nun seine Fährte.

 

Schließlich war ich oft genug mit unseren Jagdaufsehern unterwegs

 

gewesen. Seine Fährte konnte er nicht verfälschen. Sie lag vor mir,

 

klar wie ein Band. Und schließlich führte sie zur Rückseite von jenem

 

großen Gebüsch, wo ich die Spur gefälscht hatte. In einigem Abstand

 

setzte ich mich an einen Baum und beobachtete skeptisch dieses Gebüsch.

 

Lange Zeit tat sich nichts. Schon wollte ich weitergehen, da sah ich

 

eine Bewegung im Dickicht. Vorsichtig schlich ich mich nun an. Näher

 

und näher kam ich an das Gebüsch und entdeckte einem kaum sichtbaren

 

Eingang. Flach auf dem Boden liegend, kroch ich hinein. Sofort umfing

 

mich Dunkelheit.

 

 

 

Mädchen sind auch zu doof. Die falsche Fährte hatte mir genügend Zeit

 

verschafft, um im weiten Bogen zum Gebüsch zurück zukehren. Hier würden

 

sie nicht suchen. Unten Brennesseln, oben Brombeergestrüpp. Da würden

 

sie nicht reinkommen. Sie hatten alle Röcke an. Und Brennesseln taten

 

ihren Beinen bestimmt nicht gut. Und die einzige freie Stelle war der

 

kleine Durchgang. Kaum zu sehen, aber für mich nicht zu klein, lag der

 

Eingang in dieses Dickicht auch auf der anderen Seite. Als ich mich nun

 

häuslich einrichtete, stellte ich mit Entsetzen fest, daß meine

 

Schnitzel, welche ich am Gebüsch vorbei gelegt hatte, fort waren. Ich

 

richtete mich auf und spähte umher. Da sah ich sie. Sie lagen nun quer

 

über die weite Fläche der Wiese. Da hatte ich sie bestimmt nicht

 

hingelegt. Gerade wunderte ich mich, da kamen Jutta, Annemie und Maria

 

angelaufen. Schnell duckte ich mich zurück ins Dunkel des Gebüsches und

 

sah, daß sie auf die Schnitzel zeigten und dann über die Wiese rannten.

 

Wer immer das auch gemacht hatte, einerseits war ich ihm dankbar. Hatte

 

ich doch jetzt ruhe vor meinen Verfolgern. Nun würden sie meine Spur

 

nicht wiederfinden. Andererseits hätte ich gegen eine Rangelei mit

 

Maria oder Annemarie nichts einzuwenden gehabt. Jutta nicht. Die hatte

 

ja noch keine Brüste. Aber die anderen beiden. Die hatten echt geile

 

Dinger in der Bluse. Annemaries Brüste hatte ich ja im Schwimmbad schon

 

in den Händen gehabt. Und sie hatte keine Anstalten gemacht meine Hände

 

fortzuschieben. Allerdings wär nur Maria mit ihrem kurzen Rock

 

diejenige gewesen, deren Höschen ich hätte sehen können. Vielleicht

 

wäre ich sogar an ihre Beine herangekommen. Lange saß ich dort so

 

sinnierend. Schließlich drehte ich mich auf die Seite und träumte von

 

anderen Brüsten. Größeren. Erneut spürte ich ihre Härte in meiner Hand.

 

 

 

 

 

Es dauerte etwas bis das ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Das

 

Gebüsch erschien mir innen nicht so dicht, wie es von außen den

 

Anschein hatte. Ich pflückte mir einige Brombeeren und aß sie. Sie

 

schmeckten lecker. Dann aber robbte ich langsam weiter zum

 

gegenüberliegenden Teil des Versteckes. Vier Bäume standen inmitten des

 

Dickichts so eng beieinander, das es den Anschein hatte, als wären sie

 

aus einem Stamm gewachsen. In ihrem Schutz erhob ich mich vorsichtig

 

und spähte umher. Schließlich sah ich ihn. Er lag etwa 5, 6 Meter von

 

mir entfernt, mit dem Rücken zu mir auf der Seite. Schon wollte ich zu

 

ihm hin, da bemerkte ich seine Bewegungen. Sie ließen nur einen Schluß

 

zu. Und bei dieser Aktivität wollte ich ihn nicht stören. Allerdings

 

hätte ich nur zu gerne gewußt, wie jenes Teil aussah, welches mir schon

 

am ersten Mittwoch so gegen meinen Po gedrückt hatte. Und was ich in

 

der Folgezeit immer wieder gespürt hatte, wenn ich mittwochs auf seinem

 

Schoß saß. Aber ich wußte ja nicht wie seine Reaktion war, wenn ich ihn

 

jetzt dabei überraschte. Also wartete ich geduldig bis das er fertig

 

war. Und es dauerte sehr lange bis das er fertig war. Als er sich etwas

 

von Ort seiner Erleichterung fortbewegte, ließ ich mich zu Boden

 

gleiten. Er legte sich etwa drei Meter vom Platz seiner Beschäftigung

 

aus in eine kleine Kuhle, drehte sich auf den Rücken, steckte seine

 

Hände in die Hosentaschen und schloß die Augen. Er schien sich hier

 

sehr sicher zu fühlen. Langsam kroch ich voran. Meter um Meter kam ich

 

näher an ihn heran. Schon hörte ich ihn leise vor sich hin summen.

 

Schließlich lag ich an seinen Knien und richtete mich auf. Er hatte

 

mich noch nicht bemerkt. Erst als ich mich breitbeinig über ihn

 

stellte, schlug er die Augen auf. Aber erst als er diese weit aufriß,

 

bemerkte ich meinen Fehler.

 

 

 

Der Gedanke an Manjulas Brüste hatte mich so sehr erregt, daß ich es mir

 

machen mußte. Nachdem ich mich erleichtert hatte, ich hatte es sehr

 

langsam gemacht und auch gemerkt, daß ich dabei nicht an Manjula denken

 

konnte und mir stattdessen Annemaries Brüste vorgestellt hatte, legte

 

ich mich in meine Kuhle. Das war auch nötig gewesen. In der Kuhle

 

träumte ich erneut von Manjula. Von ihrem Körper. Ihren Beinen, ihrem

 

Po, ihrer Figur, ihren Brüsten. Diese schier endlos langen Haare und

 

von ihrem Gesicht. Wie gerne hätte ich sie jetzt hier bei mir.

 

Vielleicht würden wir uns küssen. Vielleicht auch mehr. Aber ich schalt

 

mich einen Esel. Wenn sie jetzt hier wäre, dann würde ich meinen Mund

 

nicht aufkriegen. In ihrer Gegenwart wurde ich zum schüchternen kleinen

 

Jungen. Wieso nur bei ihr? Das war ich doch sonst nie. Als ich in

 

Gedanken über ihre Lippen zu ihren Augen angelangt war, spürte ich

 

rechts und links von meinen Armen etwas. Und als ich erschrocken die

 

Augen öffnete, sah ich einen Rock, endlos lange Beine und ein

 

schneeweißes Höschen.

 

 

 

Erschrocken stolperte ich einen Schritt zurück. Ich hatte mich zu weit

 

vor gewagt und ihm so einen schönen Anblick unter meinen Rock gegeben.

 

"Schade.", flüsterte er. "Was "Schade"?" "Was ich da gesehen habe war

 

schön." "Ach ja?" "Ja." "Möchtest du nochmal?" "Ja." "Das hättest du

 

wohl gerne." "Ja klar." "Vergiß es. Und bevor du was sagst, ich nehme

 

dich gefangen." Er erhob sich. Doch bevor er aufstehen konnte, saß ich

 

schon auf seiner Brust, seine Arme mit meinen Beinen eingeklemmt.

 

Natürlich wehrte er sich aus Leibeskräften. Er versuchte seine Hände

 

aus den Hosentaschen zu bekommen. Doch meine Beine klemmten seine Arme

 

ein. Dennoch er schaffte es. Und als er dabei mit einer Hand mein

 

Höschen im Schritt berührte, erlahmte mein Wiederstand sofort. Er

 

schien es nicht bemerkt zu haben, denn er zog seine Hand sehr schnell

 

unter mir hervor und schob mich von sich herab. Wir wälzten uns im

 

Gebüsch hin und her, kämpften verbissen um die Oberhand. Dabei

 

berührten wir uns an Stellen, für die wir eigentlich noch zu jung

 

waren. Doch im Eifer des Gefechtes bemerkte er es nicht. Schließlich

 

mußte ich mich geschlagen geben. Mit hochgerutschtem Rock,

 

freiliegendem Höschen, das T- Shirt an der rechten Seite bis unter

 

meinem BH verschoben, die Haare im Gestrüpp verfangen, so lag ich unter

 

ihm und er hielt meine Hände fest. Ich gab auf. Er stieg von mir herab

 

und schaute mir mit lüsternen Augen zu, wie ich meinen Rock herab

 

streifte und meinen BH mit dem T-Shirt bedeckte. Erst als ich begann

 

meine Haare aus dem Gestrüpp zu befreien, da half er mir. "Offen siehst

 

du hübscher aus, aber hier solltest du dir einen Zopf machen." "Dann

 

mach.", sagte ich und drehte ihm meinen Rücken zu. Er kam zu mir und

 

flocht mir wirklich die Haare. Und er machte es gut. Sehr gut sogar.

 

So, als ob er es schon öfters gemacht hätte. Scheinbar machte er dies

 

auch bei seiner Schwester. Und als ich ihn danach fragte, bestätigte er

 

mir dies. "Beim Spielen geht Josis Pferdeschwanz oder ihr Zopf sehr oft

 

auf. Und dann mach ich ihn eben neu."

 

 

 

Wir tratschten eine ganze Weile. Und genau wie ich es mir gedacht hatte,

 

so war es auch. Hier, mitten in diesem super Versteck, hier, wo wir

 

alles hätten machen können, hier kriegte ich meinen Mund nicht auf. Und

 

unsere Gespräche liefen auch nicht in diese Richtung. Völlig verklemmt

 

redete ich mit ihr über alles und nichts. Aber nicht über das was

 

geschehen war. Da drangen plötzlich leise Rufe an unsere Ohren.

 

Scheinbar waren die Diebe alle gefangen worden. Und nun suchte man

 

bereits nach uns. Also machten wir uns auf, das Versteck zu verlassen.

 

Wir krochen langsam durch den kleinen Tunnel aus dem Gebüsch heraus.

 

Natürlich ließ ich ihr den Vortritt. Aber leider war es zu dunkel.

 

 

 

Erst dachte ich mir erst nichts dabei, doch dann merkte ich wieso er mir

 

den Vortritt gelassen hatte. Aber nun war es zu spät zum tauschen. Also

 

fügte ich mich meinem Schicksal und ließ ihm den Anblick. Dafür bekam

 

er von mir eine geklebt als wir vor dem Ausgang standen. Aber nicht

 

sehr feste. "Du weißt warum?" "Ja." "Wenn ich es nicht anders wüßte,

 

dann würde ich sagen: Du bist ein Ferkel." "Ja?" "Hat es dir wenigstens

 

gefallen?" "Was?" "Mein Höschen! Gerade. In Tunnel." "War doch viel zu

 

dunkel." "Armer Kerl. Jetzt hab ich dir eine geklebt und du hast noch

 

nicht mal was gesehen." "Dann hab ich was gut." "Ach ja? Was denn?"

 

"Dein Höschen." "Mein Höschen?" "Ja." "Ach ja?" "Ja." "Später." "O.K."

 

Langsam gingen wir schweigend in Richtung der Rufe. Als wir bei den

 

Anderen angekommen waren, mußte ich ihnen gestehen daß Thomas mich

 

gefangengenommen hatte. Doch ich war nicht der einzige Polizist dem

 

dieses schmachvolle Schicksal wiederfahren war. Zwei weiter waren

 

gefangen worden. Oder hatten sie sich fangen lassen? Igor mußte ich zu

 

stillschweigen verdonnern. Auf der Heimfahrt sagte ich ihm, was er

 

meinen Eltern sagen durfte. Er nickte nur lächelnd. Mama erzählte ich

 

natürlich was wir gemacht hatten. Jedoch ließ ich das wichtigste aus.

 

Am Montag nervte er mich wegen dem Höschen. Lachend bestand er darauf,

 

daß ich die Ohrfeige einlöste. Was er aber nicht wußte war, daß ich es

 

hatte waschen lassen und es am Montag erneut trug. Aber über meiner

 

Strumpfhose. Schließlich zog ich ihn nach der Schule beiseite. Ich

 

stellte mich in eine Nische im Treppenhaus und mit erstaunten Augen sah

 

er mir zu, wie ich unter meinen Rock griff, mein Höschen herunterzog,

 

aus ihm herausstieg und es ihm gab: "Hier, wie versprochen. Mein

 

Höschen." Dann rannte ich hinunter zum wartenden Auto.

 

 

 

Ich hatte an einen geilen Anblick gedacht. Doch was sie nun tat, das

 

verschlug mir die Sprache. Sie zog einfach ihr Höschen aus und gab es

 

mir. Dann rannte sie los. Da stand ich nun, mit ihrem Höschen in meiner

 

Hand und schaute ihr nach. Erst als sie verschwunden war erwachte ich

 

aus meiner Trance. Was, wenn mich jetzt jemand so sah. Mit einem

 

Mädchenhöschen in meiner Hand. Was sollte ich sagen? Daß ich es

 

gefunden hatte? Schnell steckte ich es in meine Hosentasche und lief

 

hinter ihr her. Aber ich sah nur noch die Schlußlichter eines Wagens.

 

Am Morgen des folgenden Tags wollte ich sie zu Rede stellen. Sie kam

 

doch morgens vor Schulbeginn immer zu mir. Aber heute nicht. Und so

 

konnte ich sie nicht fragen. Aber immer wenn wir uns ansahen, lächelte

 

sie spitzbübisch. Erst in der zweiten, der kleinen Pause konnte ich sie

 

abfangen. "Was sollte das denn." "Was?" "Na gestern." "Was meinst du?"

 

Ich griff in meine Hosentasche und holte ihr Höschen heraus. "Ach, du

 

hast es gefunden." Sie nahm es mir aus der Hand und steckte es sich in

 

den Ausschnitt ihrer Bluse. "He, das hast du mir doch gegeben." "Dann

 

hol es dir doch wieder." Ich hob meine Hand. "Untersteh dich und du

 

fängst eine. Aber nicht so wie am Samstag." "Aber du hast es mir doch

 

gegeben." "Aber doch nicht für immer." "Aber ich dachte." "Was dachtest

 

du? Das du mit der Zeit alle meine Höschen in deinem Kleiderschrank

 

hast? Damit ich zu dir kommen muß, wenn ich mich umziehen will?"

 

"Nein." "Das wäre ja auch noch schöner." "Und nun?" "Du hast es doch

 

bekommen." "Und du hast es zurückgenommen." "Ja. Also ist doch alles

 

wieder so wie es sein sollte. Oder wolltest du es anziehen." "Nein!"

 

"Würde dir aber gut stehen." "An dir sieht es aber schöner aus." "Ach

 

ja? Bist du dir da so sicher?" "Am Samstag war es jedenfalls so." "Ach.

 

Hast du mir nicht gesagt, du hättest es nicht sehen können? Weil es im

 

Tunnel zu dunkel war?" "Ja." "Dann hast du es also doch gesehen." "Ja.

 

Aber nur als du über mir gestanden hast." "Na ja, das war ein Versehen

 

von mir." "Mir hat es jedenfalls gefallen." So ging es noch eine Weile

 

hin und her. Schließlich schellte es und wir gingen in die Klasse

 

zurück.

 

 

 

Obwohl wir uns über meine Wäsche mehr als nur belanglos unterhielten,

 

machte er jedoch keine Anstalten mir näher zu kommen. Ich meine damit,

 

daß er mich nicht fragte, ob ich seine Freundin werden wollte. Im

 

Sommer fuhren wir alle nach Hause, besuchten meine verheirateten

 

Geschwister und faulenzten alle zusammen in der Gegend rum. Hier

 

feierten wir auch meinen 17ten Geburtstag. Mit Schrecken fiel mir ein,

 

daß ich ja gar nicht wußte wann er Geburtstag hatte. Peinlich,

 

peinlich. Wie alt war er eigentlich? Im meinem Alter mußte er schon

 

sein. Aber war er 16, 17 oder schon 18 wie Peter? Erst drei Tage vor

 

Schulbeginn waren wir wieder zurück. Angstvoll begann für mich der

 

erste Schultag. Hatte er in der Zwischenzeit jemanden gefragt? War er

 

mir treu geblieben? Blöde Frage an sich. Nur wenn wir ein Paar gewesen

 

wären konnte ich von Treue reden. Aber schon vor der Schule

 

Erleichterung. Nachdem er Josi in die Schule gebracht hatte, flog er

 

förmlich auf mich zu. Aber als er bei mir war, da blieb er stehen. Es

 

folgten die üblichen Floskeln, wie der Urlaub war und so. Und ich hörte

 

zu meiner Erleichterung, daß er mit seinen Eltern und Josi die Ferien

 

über an der Ostsee baden war. Und so erzählte ich ihm, daß wir in

 

Indien gewesen waren. Die Zeit verging. Der Winter kam und ging, ohne

 

daß ich auf seinem Schoß gesessen hätte. Immerhin trug ich ja nun

 

wärmere Sachen. Eine Strumpfhose aus schneeweißer Wolle. Dennoch waren

 

meine Röckchen sehr kurz. Und im Schutz meiner Wollstrumpfhose, konnte

 

ich nun auch am Treppengeländer entlang gehen Mitte Januar mußte ich

 

das Klassenbuch zum Lehrerzimmer bringen. Manchmal machte es jemand von

 

uns, wenn unsere Lehrerin zu viel zu tragen hatte, oder noch etwas

 

anderes machen mußte. Diese Gelebenheit nutzte ich, um hinein zu sehen.

 

Und wie ich es vermutet hatte, stand hinter jedem Namen das

 

Geburtsdatum und die Adresse. Ich suchte seinen Namen und laß: o7 Mai!

 

Eine kurze Rechnung ergab, daß er dieses Jahr 18 werden mußte. Ein

 

knappes Vierteljahr vor mir. Jetzt mußte ich mir nur noch ein

 

gescheites Geschenk für ihn ausdenken.

 

 

 

04 Der Krieg

 

 

 

Mama hatte ich natürlich nie gesagt, daß wir mittwochs schon eine Stunde

 

früher aus hatten. So hatte ich ihn wenigstens eine Stunde in der Woche

 

für mich ganz alleine. Und er mich. Aber leider machte er bisher

 

keinerlei Anstalten sich mir zu nähern. Daher wartete ich ungeduldig

 

auf die wärmere Jahreszeit. Und meine Waffen hatte ich mir schon bereit

 

gelegt. Wenn er darauf nicht anbiß, dann mußte er schwul sein. Und

 

Mitte März war es dann soweit!

 

 

 

Am Tag unseres Treffens, mittwochs nach der Schule, es war mittlerweile

 

schon ein fester Bestandteil in unserem Schulalltag geworden, da kam

 

sie zu mir und fragte mich. "Sag mal, wieso schaut ihr uns Mädchen

 

immer unter die Röcke? Auf der Treppe mein ich." Ups! Was sollte ich

 

jetzt sagen? Natürlich wußte ich, das wir Jungs uns an ihren Beinen und

 

Höschen aufgeilten, uns vorstellten, was jene weißen, roten, blauen,

 

gelben, bunten und einfarbigen Wäschestücke vor unseren Augen

 

verbargen. Garantiert holte sich der eine oder andere, mit diesem

 

Anblick im Kopf, abends einen runter. Das einzige was mir einfiel und

 

der Sache auch nur im Entferntesten annähernd nahekam war: "Keine

 

Ahnung." "Du machst es doch auch. Ich hab dich gesehen." Und damit

 

hatte sie nicht ganz unrecht. Hatte ich doch, seit sie diese kurzen

 

Röckchen ohne Wollstrumpfhose trug, ständig nach oben geblickt um einen

 

Blick unter ihren Rock werfen zu können. Allerdings nicht nur ich. Und

 

wir wurden alle enttäuscht. Sie hielt sich immer an der Wand auf und

 

gönnte uns keinen Blick. Doch aus ihrem Munde klang es nun nicht gerade

 

wie ein Vorwurf. Daher antwortete ich: "Ja." "Und warum?" "Vielleicht

 

weil ihr so hübsche Beine habt." "Ja? Ich auch?" "Ja" "Wirklich?" "Ich

 

denke schon." "Wie meinst du das? Ich denke schon." "Na, bisher hab ich

 

sie ja immer nur ganz flüchtig gesehen.", log ich unbewußt. Schließlich

 

hatte ich sie ausgiebig im Schwimmbad betrachten können. "Ja? Dann

 

schau." Dreimal prallten meine Augen auf den Steinboden auf, bevor sie

 

wieder in meine Augenhöhlen zurückkehrten.

 

 

 

Dies war der Augenblick, in dem der Krieg begann, in dem ich mit meinen

 

Waffen zum Angriff über ging. Daß ich mich in ihn verliebt hatte, das

 

war mir schon lange klar. Schließlich fühlte ich mich auf seinem Schoß,

 

fest in seinen Armen liegend, unheimlich geborgen. Dieses Gefühl hatte

 

ich sonst nur bei meinem Vater gehabt. Und in den sporadisch

 

auftretenden erotischen Träumen, waren zunehmend wir beide als

 

Hauptdarsteller tätig. Meine Beine hatte er schon oft gesehen. Aber er

 

hatte ja recht. Sah man vom schwimmen mal ab, dann sah er sie ja immer

 

nur für einen kurzen Augenblick. Und selbst dann auch nur ein kleines

 

Teil von ihnen. Also hob ich einfach meinen eh schon sehr kurzen Rock

 

hoch und zeigte ihm meine Beine. Und da ich den Rock sehr hoch gehoben

 

hatte, so schaute auch ein Teil meines Höschens, vielleicht 3, 4 cm,

 

nur bedeckt vom Zwickel meiner Strumpfhose, hervor, obwohl mein Rock

 

von den Beinen ab hin zur Mitte, wie ein Volant herabhing. Doch genau

 

jene Stelle meines Höschens, hinter der sich das verbarg wonach die

 

Jungs lechzten, genau diese Stelle lag etwas frei. Und genau auf diese

 

kleine weiße Stelle starrte er nun mit großen Augen. "He aufwachen!

 

Meine Beine, nicht mein Höschen." "Aber das ist bestimmt auch so schön

 

wie deine Beine." "Findest du wirklich, daß ich schöne Beine habe?"

 

"Ja." Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm hin und hob meinen Rock

 

auch hinten hoch. Allerdings so hoch, das mein Höschen und der ganze Po

 

frei lagen. Es hatte, es war gerade in Mode gekommen, einen sehr hohen

 

Beinausschnitt. Dennoch bedeckte es meinen Po komplett. "Das Höschen

 

auch?", fragte ich ihn, innerlich wissend die erste Schlacht sicher für

 

mich entschieden zu haben. "Ja." Ich ließ meinen Rock langsam wieder

 

herab und drehte mich wieder zu ihm herum. "Zufrieden?" "Wie meinst du

 

das?" "Meine Beine und mein Höschen. Jetzt hast du alles gesehen."

 

"Ja.", stammelte er. "Du bist der einzige Junge der das gesehen hat und

 

garantiert der einzige dem ich es zeige." Daraufhin nahm ich schweigend

 

neben ihm Platz. Wartend, das er den nächsten Schritt machte. Doch zu

 

meinem Leidwesen passierte nichts. Leider.

 

 

 

Das Schweigen, welches sich nun zwischen uns ausbreitete, konnte ich

 

nicht ab. Also überlegte ich angestrengt, was ich wohl sagen könne.

 

Ganz im Gegensatz zu sonst, war ich jetzt auf den Mund gefallen.

 

Bestimmt fünf Mal. Zumal mir der Anblick ihrer Beine, dem Höschen und

 

dem darunter verborgenen Po nicht aus dem Sinn ging. Die Ärsche unserer

 

Mädchen kannte ich schon alle von der Treppe und vom Schwimmbad her.

 

Hätte man mir ein Foto mit dem Arsch eines unserer Mädchen gezeigt, ich

 

glaube, daß ich sie darauf erkannt hätte. Und nackte Ärsche hatte ich

 

am FKK-Strand schon haufenweise gesehen. Aber der Anblick hier, das

 

schneeweißen Höschen mit dem schmalen Spitzenrand an den Beinen, der

 

hatte mir schier den Verstand geraubt und schien ihn nicht wieder

 

hergeben zu wollen. Also war es das Naheliegenste, sie daraufhin

 

anzusprechen. Nur, wie sollte ich mit einem Mädchen über sein Höschen

 

oder seinem Po sprechen? Da fiel mir Josi ein und ihre Art mit Manjula

 

über ihre Brüste zu reden. "Manjula?" "Ja." "Danke, daß du mir das

 

gezeigt hast." "Gern geschehen. "Aber es ist nicht üblich, daß ein

 

Mädchen einem Jungen seine Unterwäsche zeigt." "Aber doch nur dir."

 

"Aber ich bin auch ein Junge." "O.K. Ich werd es auch nie wieder tun."

 

"Schade.", rutschte es aus mir heraus. "Ehrlich?" Manjula schaute mich

 

mit großen Augen und einem strahlenden Gesichtsausdruck an. Doch ich

 

antwortete nicht. Stattdessen wurde ich knallrot. Schlagartig

 

veränderte sich auch ihr Gesichtsausdruck, der dem meiner Schwester,

 

heckte sie einen Streich aus, verdächtig nahe kam. Und die Auswirkung

 

dieses Ausdrucks bekam ich am folgenden Morgen zu spüren.

 

 

 

1:0 für mich. Und sein "Schade", was ihm so herausgerutscht war,

 

eröffnete mir den Plan zur Offensive. Wenn ich den Krieg nicht zu

 

meinen Gunsten entscheiden würde, dann würde ich in ein Kloster gehen.

 

Das war sicher. Als er mit Josi am folgenden Morgen zur Schule kam,

 

stand ich, eigentlich wie jeden Morgen, mit einigen anderen aus unserer

 

Klasse schon am Eingang zu unserer Schule. Josi bekam ihren

 

obligatorischen Kuß und Drücker von ihm und ich wünschte mir in diesem

 

Moment an Josephines Stelle zu sein. Endlich verschwand sie im Eingang

 

ihrer Schule. Er wartete, bis das dieses Gebäude seine kleine Schwester

 

verschluckt hatte, dann drehte er sich herum und marschierte die 100

 

Meter zu uns rüber. Fast hatte er es geschafft, da holte ich zum ersten

 

Schlag aus.

 

 

 

05 Offensive 70

 

 

 

Manjula trat aus der Gruppe unserer Mitschüler und ging auf mich zu. So

 

wie sie es ja schon lange machte. Jeden Augenblick würde sie stehen

 

bleiben und sich drehen. Dann würde sie mich fragen, ob sie passend

 

angezogen wäre. Doch wenige Schritte vor mir hielt sie an, drehte sich

 

herum und: hob ihren Rock hoch und zeigte mir ihren Po, umspannt mit

 

einem dünnen gelben Höschen. Schlagartig verstummte die Unterhaltung

 

unserer Mitschüler und alle schauten uns erstaunt zu. Sie konnten zwar

 

nichts sehen, wußten aber was sich dort gerade abgespielt hatte. Sie

 

ließ den Rock herab, drehte sich zu mir hin und schaute mich fragend

 

an. "Und?" "Bist du verrückt. Das kannst du doch nicht machen." "Du

 

hast doch gesehen daß ich das kann." "Ja schon. Aber trotzdem. Das geht

 

nicht." "Wieso? Hat es dir nicht gefallen?" "Wie? "Mein Höschen."

 

"Was?" "Gefällt dir mein Höschen?" "Äh, ja." "Na siehst du. Das wollte

 

ich doch nur wissen. Ich hatte Angst, das ich was anziehe was albern

 

oder blöde aussieht." "Warum fragst du nicht eins der Mädchen?" "Die

 

schauen mir doch nicht unter den Rock." "Ach so. Du meinst, du möchtest

 

nicht, daß die Jungs über dich lachen, wenn sie dir unter den Rock

 

sehen." "Genau." "Aha. Also, du hast ein hübsches Höschen an." "Danke."

 

Sie ging neben mir zurück zu den anderen. Betretenes Schweigen empfing

 

uns. Nur die Jungs grinsten mich an. In der Pause kamen sie zu mir.

 

Natürlich wollten sie wissen was ich gesehen hatte, denn Manjula hielt

 

sich auf der Treppe, wie immer, dicht an der Wand und verwehrte ihnen

 

somit einen Ausblick unter ihren Rock. Aber wie sagt man? Der Genießer

 

schweigt? Ich sagte ihnen nichts. Hatte ich nun gedacht, daß dies ein

 

einmaliger Vorfall gewesen war, so belehrte mich am Freitag der Anblick

 

ihres Pos, umhüllt von einem rosafarbenen Höschen, eines besseren. Wie

 

gestern kam sie auf mich zu und drehte sich kurz vor mir herum, hob

 

ihren Rock und zeigte es mir. Und ich nickte begeistert. Schon am

 

Montag wurde sie daher von einigen Jungs überholt, die sich zu mir

 

stellten um ebenfalls diesen Anblick zu genießen. "Das von voriger

 

Woche, vom Samstag.", sagte sie nur und hakte sich in meinen Arm ein.

 

Enttäuschte Blicke von Seiten der Jungs, paarte sich mit schadenfrohem

 

Gelächter der Mädchen. Nur ich war verwirrt. Wußte ich zum einen nicht,

 

welche Höschen sie vorige Woche angezogen hatte, sah man vom Mittwoch,

 

Donnerstag und Freitag ab, so hatte ich sie doch am vergangenen Samstag

 

gar nicht gesehen. Samstags war keine Schule und gesehen hatte ich sie

 

auch nicht. Allerdings war ich innerlich etwas sauer über meine

 

Mitschüler. Denn ich hatte mich schon so auf ihren Po gefreut. Doch

 

spätestens eine Viertelstunde später war ich ihnen dafür dankbar. Wir

 

stellten uns klassenweise nach dem Klingeln auf und wurden von unserer

 

Lehrerin abgeholt und in die Klasse geführt. Treppauf ging Manjula wie

 

gewohnt an der Wand entlang. Natürlich schaute ich hoch, konnte aber

 

nicht unter ihren Rock schauen. Statt dessen unter einige andere. Geil

 

war dieser Anblick schon, aber nicht so interessant wie der, den sie

 

mir nun ebenfalls verwehrte. Aber als ich mich in der Klasse auf meinen

 

Platz setzte, schaute ich rein zufällig zu ihr herüber. Und keine 2

 

Meter von mir entfernt saß sie, den Rock hinten zwischen sich und der

 

Rückenlehne eingeklemmt. Und er war hochgerutscht! Der Platz hinter ihr

 

und die ganze Reihe hinter mir waren leer. Also konnte niemand sehen,

 

was sie mir gerade zeigte. Türkis, Kunstfaser, bunte "Stickereien?",

 

und einen sehr hohen Beinausschnitt, den ich so von der Seite her gut

 

sehen konnte. Und dieser Anblick blieb mir zwei Schulstunden lang

 

erhalten. Allerdings schien sie es nicht zu bemerken. Zwar drehte sie

 

ihr Gesicht hin und wieder zu mir hin, aber es schien ihr nicht bewußt

 

zu sein, daß sich ihr Rock an der Stuhllehne verfangen hatte und mir so

 

die schönsten Schulstunden meines Lebens bescherte. Aber leider nur die

 

ersten beiden.

 

 

 

Schade, daß die Jungs neben ihm standen. So konnte ich meine Offensive

 

nicht weiterführen. Um die anderen zu irritieren und sie sanft, aber

 

gewiß darauf hin zu stoßen, daß Thomas und ich mehr Geheimnisse vor

 

ihnen hatten als sie sich denken konnten, sagte ich etwas zu laut, das

 

es das von vorigem Samstag wäre. Zum Glück hatten sie nicht richtig

 

zugehört. Denn das hätte ja bedeutet, daß ich das gleiche Höschen

 

hintereinander angezogen hätte. Wohlmöglich noch ohne es in die Wäsche

 

getan zu haben. Ich nahm seinen Arm und ging mit ihm zu den anderen.

 

Dann ließ ich ihn stehen. Auf der Treppe hätte ich es ihm gerne

 

gezeigt. Aber die anderen Jungs lechzten auch schon danach. Also auch

 

nicht zu machen. Aber als ich auf meinen Platz ging wußte ich wie ich

 

ihm eine Freude machen konnte. Ich durfte es nur nicht zu auffällig

 

machen. Natürlich hatte ich in der Vergangenheit gesehen, daß er sehr

 

oft zu mir herüber schielte. Ich wußte zu genau, daß er meinen Anblick

 

genoß. Und ich genoß das Gefühl seiner Augen auf meinem Körper. Und nun

 

wußte ich wie es weitergehen würde, ohne daß es auffiel. Da außer ihm

 

mich so niemand sehen konnte, beschloß ich meinen Kampf um ihn

 

innerhalb des Klassenraums weiter zu führen. Zumal ich sah, daß einigen

 

Mädchen dieses kleine Mißgeschick hin und wieder auch schon passiert

 

war. Also wußte ich genau was ich an den folgenden "Gefechtstagen" zu

 

tun hatte.

 

 

 

Am folgenden Morgen war alles anders. Manjula kam mir nicht entgegen.

 

Die Jungs, bereits in ihren Startlöchern stehend, entspannten sich

 

enttäuscht. Ich allerdings ebenfalls. Die Treppe brachte auch keinen

 

Erfolg, sah man von den anderen Mädchen mal ab. Und als sie sich

 

setzte, verfing sich ihn Rock leider nicht wieder an der Lehne und ich

 

hakte den Tag ab. Gestern war wohl ein einmaliges Mißgeschick gewesen.

 

Doch nach der Pause mußte sie an die Tafel. Und als sie wiederkam nahm

 

sie Schwung, setzte sich auf ihren Stuhl und: ihr Rock verfing sich in

 

der Stuhllehne und ich wußte: Weiß, ganz aus Spitze. Erst dachte ich

 

wieder nur an einen Zufall. Denn das war den anderen Mädchen auch schon

 

passiert. Manchmal, wenn sie sich zu schnell drehten und sich setzten,

 

dann flogen die Röckchen so hoch, sodaß sie auf der Stuhllehne

 

landeten. Wenn sie sich dann setzten, blieb der Rock oben und zeigte

 

uns allen das Höschen des Mädchens. Natürlich war das Gelächter dann

 

immer groß und das Gesicht des Mädchens rot. Es sprang dann etwas auf

 

und strich sich ihren Rock von der Lehne herab. Aber da keines der

 

beiden Mädchen in der letzten Reihe direkt hinter Manjula saß, und auf

 

der Jungenseite in der Reihe hinter mir auch niemand saß, so konnte es

 

auch niemand sehen. Außer mir natürlich. Und ich lachte bestimmt nicht.

 

Dafür genoß ich den Anblick nur zu gerne. Bei den anderen zwar auch,

 

aber seit neuestem nur noch bei ihr. Und so langsam kam ich zu dem

 

Schluß, daß ich mehr als nur geil auf diesen Mädchenkörper war. Dieses

 

Gefühl für sie war anders als bei den Mädchen mit denen ich bisher

 

geknutscht und dabei ein Rohr bekommen hatte. Rolfs Geburtstag lag in

 

greifbarer Nähe. Ich wußte, daß ich dort bestimmt ein Mädchen zum

 

knutschen bekommen würde. Und ich hatte mich eigentlich schon früh auf

 

diese Abwechslung gefreut. Aber nur bis zu dem Tag, als Manjula das

 

erstemal auf meinem Schoß saß. Von da ab dachte ich nie mehr an Rolfs

 

Geburtstag und dessen Folgen für mein Liebesleben. Damals, als Manjula

 

auf meinem Schoß gesessen hatte, ich meine Arme um ihren Körper

 

geschlungen hatte, ihre Stirn an meiner Wange gespürt hatte. Seit dem

 

Tag an geisterte sie ständig in meinem Kopf herum. Damals, als ich ein

 

Rohr bekommen hatte was alle meine Rekorde in den Wind schlug und ich

 

gehofft hatte, das sie es nicht bemerkte. An jenem Tag hatte sie ein

 

Saatkorn in mir eingepflanzt. Und dieses Saatkorn war aufgegangen.

 

Wurde sonst schon beim Anblick der Mädchen im Treppenhaus meine Jeans

 

zu eng, beim Anblick von Manjula war es anders. Kein Gedanke an Sex,

 

für den es ja eh noch viel zu früh war. Kein Gedanke ihren nackten

 

Körper zu berühren. Streicheln ja, aber fummeln? Nein. Und jeden Tag

 

wartete ich mit Ungeduld darauf in ihre schwarzen Augen sehen zu

 

können. Nur Josi hatte schon vom ersten Tag an gewußt was in mir

 

vorging, ohne daß ich es selbst wußte. Wie gesagt, ich dachte noch an

 

einen Zufall. Doch am Mittwoch mußte ich zur Tafel. Ihr Rock war, das

 

konnte ich jederzeit beschwören, unten. Doch als ich wieder auf meinem

 

Platz saß, blitzte mich ein Po an. Der Rock war wieder eingeklemmt

 

zwischen ihr und der Stuhllehne. Ich dachte schon, daß sie mich mit

 

Absicht reizen wollte, da bemerkte ich etwas. So sehr ich mich auch

 

anstrengte, ich konnte nichts von einem Höschen sehen. Eigentlich

 

konnte ich mir nicht vorstellen daß sie kein Höschen angezogen hatte.

 

Bei einigen unserer Mädchen hätte ich das schon eher gedacht. Aber doch

 

nicht bei ihr. Dennoch sah ich nur den Abschluß ihrer Strumpfhose an

 

der Stelle, wo das Bein an das Höschenteil anschloß. Sonst rein

 

garnichts. Und gerade dieses fehlende Höschen lenkte mich erneut auf

 

einen Zufall hin. Ich konnte mir nicht vorstellen daß sie wollte daß

 

ich dies sah. Dementsprechend fiel unser Treffen nach der Schule etwas

 

gedämpfter aus. Ich vermied es irgendwie ein Thema anzuschneiden, was

 

ihre Wäsche zu Sprache bringen könnte. Stattdessen redeten wir über

 

belangloses Zeug, blieben aber dann beim Essen hängen. Was sie gerne aß

 

und was ich. Dennoch konnte ich es nicht vermeiden, ihr in den

 

Ausschnitt zu glotzen. Sie hatte heute ein T-Shirt an und das legte

 

eine Aussicht frei, die mich unterhalb der Gürtellinie in arge

 

Bedrängnis brachte. Es war aber auch zu verlockend. Im Verlaufe unserer

 

Unterhaltung stand sie auf und schnappte sich ihre Schultasche. In

 

dieser Situation war ihr Po genau in meiner Augenhöhe. Ich weiß nicht

 

ob sie das folgende mit Absicht gemacht hatte oder es einfach so

 

geschah. Aber sie ließ ihre Tasche auf den Boden herab und bückte sich

 

um etwas heraus zu nehmen. Sie ging dabei nicht in die Hocke. Und

 

während sie sich bückte, hob sich hinten ihr Rock. Keinen Meter von mir

 

entfernt gab er ihren Po meinen Augen frei. Und erneut rätselte ich, ob

 

da ein Höschen unter ihrer Strumpfhose war oder nicht. Schließlich kam

 

sie wieder hoch und schaute in mein rotes Gesicht. Aber sie ließ sich

 

nichts anmerken. Und während ich darüber nachdachte zeigte sie mir ihre

 

Rechenaufgaben und fragte mich ob sie richtig wären. Ich muß gestehen,

 

daß ich nicht bei der Sache war. Bevor es aber zu einem Eklat kam stand

 

Josi vor uns. Und da es wenig später hupte fuhr Manjula nach Hause -

 

und ich war erlöst. Allerdings rätselte ich den ganzen Tag noch daran

 

herum, ob sie wohlmöglich wirklich kein Höschen angezogen hatte.

 

 

 

Die Offensive war ein voller Erfolg gewesen. Heute hatte ich mir meine

 

Geheimwaffe angezogen. Davon hatte ich drei. Es waren sehr feine

 

Höschen, welche genau die Farbe meine Körpers hatten. Dazu noch als

 

String. Lange hatte ich nach ihnen gesucht und sie schließlich in einem

 

teuren Wäschegeschäft gefunden. 48 Mark das Stück. Ein stolzer Preis

 

für ein kleines Dreieck vorne und ein Bändchen hinten. Aber das war es

 

mir wert. Außerdem hätte ich ja eh den ganzen Laden leerkaufen können

 

ohne Gewissensbisse zu bekommen. Aber das ist was anderes. Auf jeden

 

Fall hatte ich ihn so arg ins Schwitzen gebracht. Denn schon in der

 

Klasse konnte ich ihn grübeln sehen. Und als ich mich an der Mauer, ach

 

nein wie ungeschickt aber auch, bückte, mußte er sehen: daß er nichts

 

sah. Denn dafür war das Bändchen hinten zu tief zwischen meinen

 

Pobacken eingeklemmt. Und die Strumpfhose überdeckte jede

 

Farbunebenheit. Als ich ihm meine Rechenaufgaben zeigte war sein Kopf

 

eine überreife Tomate. Beinahe hätte ich lauthals gelacht. Und daß er

 

nur daran dachte, das konnte ich sofort merken. Denn unser Mathegenie

 

übersah doch da einen Fehler in meinen Aufgaben, bei dem, ich mag eure

 

Sprichwörter, die sind so blumig. Bei dem sogar der Blindenhund

 

geknurrt hätte.

 

 

 

06 Feuerpause 77

 

 

 

In den nächsten beiden Wochen ließ ich ihn an der langen Leine. Meine

 

Höschen bekam er nun nur noch "zufällig" zu sehen und dies auch nur

 

kurz. Scheinbar mußte ich wohl bemerkt haben, daß sich meine Röckchen

 

sehr oft an der Stuhllehne verfingen. Sowas aber auch. Meine Gespräche

 

mit den Mädchen wurden immer erotischer. Nicht das eine lesbisch war.

 

Und wenn, es hätte mich auch nicht gestört. Solange sie mich nicht als

 

Partnerin ausgesucht hätte. Aber ich erfuhr von ihnen, daß sich die

 

Jungs an unseren Höschen aufgeilten. Gedacht hatte ich es mir schon

 

lange. Von ihnen erfuhr ich aber auch, was man alles so drunter tragen

 

konnte, was man zum schwimmen anzog und was zum reinen geil machen

 

angesagt war. Höschen wußte ich ja. Also war ein sehr knapper Bikini

 

angesagt, bei dem ich bestimmen konnte ob er meine Brüste freigab oder

 

nicht. Aber was sie unter "Reizwäsche" verstanden, das verschlug mir

 

doch die Sprache. Hatte ich doch solche Kleidungsstücke bei Mama im

 

Schrank gesehen und wußte, daß sie diese hin und wieder auf Empfängen

 

oder einfach so unter ihrer Garderobe trug. Bisher hatte ich mir nie

 

was dabei gedacht. Jetzt aber erschien mir die Ehe meiner Eltern in

 

einem ganz anderen Licht. Nun konnte ich mir denken, wieso meine Eltern

 

zu jeder erdenklichen Tageszeit im Schlafzimmer verschwanden. Also

 

suchte ich jenes Wäschegeschäft wieder auf. Erneut starrten die

 

Verkäuferinnen auf Igor, der sich zwar abseits hielt, seine Augen

 

dennoch wachsam alles und jeden beobachtete. Die knappen 150 Mark,

 

welche ich beim ersten Besuch da gelassen hatte, wurden alleine vom

 

Bikini schon in den Schatten gestellt. Der Betrag, welcher für die

 

Korsage, den BHs, Höschen und Nachtwäsche drauf ging, veranlaßte die

 

Verkäuferin bei American Express nachzufragen. Zumal ich mit einer

 

Platinkarte bezahlen wollte. Allerdings nahm ihr Gesicht sehr schnell

 

eine aschfahle, dann, als sie sich meinen Ausweis erneut zeigen ließ,

 

eine purpurne Farbe an. "Verzeihung Hoheit. Das konnte ich nicht

 

wissen" stammelte sie. Mit einer lässigen Handbewegung machte ich dem

 

peinlichen Vorfall ein Ende. Stattdessen suchte ich mir noch einige

 

sehr schöne gemusterte Strumpfhosen aus. Mit etlichen Taschen beladen

 

schleppte ich mich zum Auto. Igor durfte ja nicht helfen. Und ich hätte

 

es auch nicht von ihm verlangt. Auf dem Weg nach Hause überlegte ich

 

die Reihenfolge der Waffen. Schließlich wäre nach einer "Feuerpause"

 

ein erneuter Angriff fällig. Aber bis dahin würde es noch etwas dauern.

 

Noch schaute er mir hin und wieder in den Ausschnitt und auf meine

 

Beine. Aber mein Gesicht schien ihm immer noch das wichtigste zu sein.

 

Und solange dies der Fall war, konnte ich mich getrost auf die zweite

 

Schlacht vorbereiten. Aber etwas was ich nicht bedacht hatte kam noch

 

dazwischen. Ich hatte Geld ausgegeben. Es war meines und ich konnte

 

darüber frei verfügen. Aber Papa machte den Papierkram. Und so bekam er

 

auch die Kartenabrechnung in die Finger. Er sprach mit Mama. Sie sollte

 

mich fragen, ob dies seine Richtigkeit habe. Mehr wollte er nicht

 

wissen. Es hätte ja auch ein Betrug sein können. Aber Mama wollte mehr

 

wissen. Und so kam sie an dem Abend zu mir. "Papa hat eine Abrechnung

 

über deine Karte bekommen. 798,60 Mark. Ist die von dir?" "Ja." Damit

 

wäre das Thema eigentlich erledigt gewesen, denn ich glaubte, daß dies

 

der Grund ihrer Frage gewesen war. Aber Mama hatte noch einige

 

Überraschungen für mich auf Lager. Zum einen hatte sie sich erkundigt,

 

wo ich diese Rechnung gemacht hatte. Anschließend war sie zu dem

 

Geschäft gefahren und hatte sich zeigen lassen, was ich eingekauft

 

hatte. Die Verkäuferin bekam schon ein schlechtes Gewissen, wähnte sich

 

schon einen Fehler begangen zu haben. Doch Mama meinte nur, daß ich

 

einen ausgesprochen guten Geschmack hätte und lobte die Verkäuferin zum

 

Schluß, daß sie mich so gut bedient hätte. Anschließend begutachtet sie

 

meine Garderobe während ich in der Schule war. Sie kannte alle meine

 

Sachen. Schließlich war sie bisher immer mit mir zusammen einkaufen

 

gewesen. Nur halt bei den drei Höschen nicht und bei meinem letzten

 

Rundumsachlag. Aber noch etwas wußte ich nicht. Papa hatte darauf

 

bestanden, daß jenes Zeugnis, welches ich übersetzt hatte, vom selben

 

Notar übersetzt werden sollte, der auch alle anderen übersetzt und

 

beglaubigt hatte. Und mit diesem Zeugnis in der Tasche war Mama eines

 

Mittwochs im Februar in die Schule gekommen. Die kleine Pause war

 

gerade dran und während ich auf dem Schulhof mit den Mädchen redete,

 

schaute mir Mama vom Fenster des Direktors aus zu. Als sie dann erfuhr,

 

daß ich noch eine Stunde hätte, und dies ja mittwochs immer der Fall

 

wäre, da konnte sie sich eins und eins zusammenzählen. "Was macht die

 

Schule?" "Die ist schön." "Ist es nicht anstrengend, Montag bis Freitag

 

immer sechs Stunden zu haben? Wäre doch schön, wenigstens einen Tag in

 

der Woche mal früher raus zu kommen. Mittwochs wäre doch schön. Zwei

 

Tage lang, einer kurz, zwei Tage lang." Meine Nackenhärchen sträubten

 

sich. Das taten sie immer, wenn ich mich in Gefahr wähnte. "Das macht

 

mir nichts aus." "Hast du schon viele Freundinnen?" "Oh ja." "Auch

 

Freunde?" Etwas in mir sagte, daß ihre Anspielung auf einen früheren

 

Schulschluß, und nun auf einen Freund, etwas zu bedeuten hatte. Aber da

 

fiel mir was ein. Hatte sie nicht "Freunde" gesagt? Nicht Freund,

 

Freunde! Und wenn ich ehrlich war, ich hatte nur einen. Thomas. Also

 

keine Freunde, sondern "einen" Freund. "Eher nicht.", antwortete ich

 

wahrheitsgemäß. Denn außer mit Thomas war ich mit den anderen Jungs so

 

gut wie nie zusammen. Tja, da hätte sie besser mal die Einzahl,

 

Singular, benutz. He, he, he. "Nicht?" "Nein." "Bist du dir da ganz

 

sicher?" "Ja." "Sag mal, hast du mir nichts zu beichten?" Da ich mich

 

in die Enge getrieben sah, sagte ich, als wohlerzogene, anständige,

 

brave und ehrliche Tochter: "Nein, nicht das ich wüßte." "Fräulein!"

 

Den Ausdruck kannte ich. Sie schien etwas zu wissen. Etwas, was ich ihr

 

bisher erfolgreich verheimlicht hatte. Es war wohl besser Farbe zu

 

bekennen. Komische Redensart. "Was willst du wissen." "Hast du jeden

 

Tag sechs Stunden?" "Nein, mittwochs haben wir nur fünf." "Einen

 

Freund?" "Ich weiß nicht." "Wie "Ich weiß nicht"." "Ich hab da einen

 

den ich mag, aber der scheint sich nicht zu trauen." Mama mußte lachen.

 

Und da ich von Thomas noch niemals etwas erzählt hatte, dauerte das

 

Gespräch mit ihr nicht lang. Ich hab ihr aber auch nicht alles erzählt.

 

Selbst seinen Namen hatte ich ihr nicht gesagt. Dafür wäre der Junge

 

doch viel zu nebensächlich. Und ich verschwieg ihr auch meine Schlacht

 

und den Plan. Dann kam sie wieder auf die Wäsche zu sprechen. Sie

 

meinte, daß ich aufpassen solle. Schließlich würde ich ja auch im Licht

 

der Öffentlichkeit stehen. Davon hatte ich aber bisher noch nichts

 

gemerkt. Aber das lag auch daran, daß ich Empfänge und so eher

 

langweilig fand und sie, so oft es ging, schwänzte. Dennoch bekam auch

 

ich immer eine Einladung. Aber ich wußte was sie meinte. Wenn Reporter

 

herausgefunden hätten was ich da gekauft hatte, dann würden sie schon

 

an meinen Fußsohlen kleben. Daher sagte Mama, daß sie beim nächsten

 

Einkauf mitkommen würde. Auch lobte sie meinen guten Geschmack.

 

Allerdings mußte ich ihr nun beichten, daß ich nicht so genau wußte wie

 

man einige der Sachen richtig anzieht. Klar, der Versuch machte klug.

 

Aber mit erfahrener Hilfe ging es doch besser. Sie wunderte sich, wieso

 

ich dann überhaupt diese Wäsche gekauft hatte. Doch ich sagte ihr, daß

 

dies die Mädchen in der Schule auch trugen. Und so erklärte sie mir das

 

Geheimnis der Wäschestücke, welche ich nur vom Namen her kannte. Und so

 

sah sie als erste jene Teile an mir. Will man eine Schlacht, ja einen

 

Krieg gewinnen, muß man die Schwächen seines Gegners kennen. Und die

 

kannte ich. Er war ein Junge! Es gibt nichts Schwächeres in der Welt

 

als ein Mann in den Fängen einer Frau. Dann muß man ihn noch mehr

 

schwächen. Und dies übernahm der Anblick meines Körpers. Dem konnte er

 

sich nicht entziehen. Dann muß man seine Kraft zersplittern. Dies hatte

 

Josi schon ungewollt gemacht, als sie gefragt hatte ob ich seine

 

Freundin wäre. Dies mußte in seinem Kopf noch verblieben sein. Dann

 

sammelt man seine gesamten Streitkräfte. Die Söldnertruppe hatte ich

 

gekauft und sie wartete kampfbereit in meinem Kleiderschrank. Zu guter

 

Letzt muß man den Ort und die Zeit für die Schlacht bestimmen. Einen

 

Ort, wo er weder rechts noch links ausweichen kann und nur ein Sieg

 

oder eine Niederlage das Ende sein konnte. Und die richtige Zeit! Rolfs

 

Geburtstag. Ich war mir sicher daß er hingehen würde. Rolf hatte mich

 

ja auch schon eingeladen. Aber dies wußte er nicht. Ich mußte es nur so

 

einfädeln, daß er mich mitnehmen würde. Dann würde er meiner Armee die

 

Tore seines Landes öffnen. An den folgenden Tagen ließ ich ihn vollends

 

zur Ruhe kommen. Kein Oberteil mit weitem Ausschnitt, kein Höschen was

 

hervorblitzte. Keine Beine, da die Röcke etwas länger wurden. Momentan

 

gaben sie gerademal meine Knie frei, wenn überhaupt. Seine Blicke, nun

 

nicht von meinen Brüsten und meinen Höschen abgelenkt, ruhten nun nur

 

auf meinem Gesicht. Wußte ich doch so, daß er mein Gesicht sehr

 

anziehend fand. Das schmeichelte mir zwar sehr, machte ihn aber um so

 

anfälliger für die Hauptmacht meiner Streitkräfte. Langsam rüstete ich

 

meine Kräfte zum letzten Gefecht. Drei Wochen noch bis zu Rolfs

 

Geburtstagsfeier. Ich war bereit ihn in drei Etappen sturmreif zu

 

machen. Danach gehörte er mir. Allerdings gehörte ich ihm dann auch.

 

Aber das wollte ich ja.

 

 

 

07 Kleinere Scharmützel 83

 

 

 

Die Osterferien waren vorbei und am ersten Tag kam ich in einer

 

durchsichtigen Bluse. Darunter hatte ich wieder meinen Balkonett-BH

 

angezogen. Erst auf meinem Platz zog ich den weiten Pulli aus, den ich

 

drüber trug. So konnten nur wenige sehen, was ich darunter trug. Thomas

 

aber spürte den ersten Angriff. Seine Augen wurden riesig und er konnte

 

sich nicht satt sehen. Zumal ich mich zu ihm hindrehte um den Pulli in

 

meine Schultasche zu legen. Die drei starken Kanonen, die drei obersten

 

Knöpfe der Bluse, waren angriffsbereit geöffnet. Und als ich mich zur

 

Tasche bückte, schossen sie auf seine Augen. Die Wirkung des

 

Überraschungsangriffs war enorm. Sie war so stark, das er im Unterricht

 

so abgelenkt war, das er die Frage der Lehrerin nicht beantworten

 

konnte. Am Dienstag waren die Beine dran. Während ich oben "zugeknöpft"

 

war, war mein Rock sehr kurz und ließ den Spitzenrand der halterlosen

 

Strümpfe etwas hervorschauen. Aber nur wenn ich saß. Und dies setzte

 

ihm schwer zu. Am Mittwoch kam ich wieder züchtig. Jedenfalls glaubte

 

er dies. Das Oberteil zu, der Rock lang. Erst als ich mich mit ihm an

 

der Mauer traf mußte er erkennen daß es ein Wickelrock war und er mein

 

linkes Bein, als ich mich zu ihm setzte, bis über die halterlosen

 

Strümpfe hinaus, fast bis zum Höschen seinem Blick freigab. Der Ärmste

 

schwitzte sehr unter diesem Bombardement. Sein Schweigen sagte mir, daß

 

er bald sturmreif war. Josi starrte mir nur aufs nackte Bein. Sie

 

lächelte, da sie ihrem Bruder zuschaute, wie er es nicht aus den Augen

 

ließ.

 

 

 

"Manjula ist sehr hübsch.", sagte Josefine auf dem Heimweg. "Ja." "Ist

 

sie jetzt deine Freundin?" "Wie kommst du darauf?" "Weil ihr immer

 

zusammen seid." "Sind wir doch nicht." "Oh wohl. Ihr seid immer

 

zusammen, wenn ich komme." "Aber doch nur, weil sie auf ihre Mama

 

wartet." "Mama will Manjula auch mal sehen." "Ich weiß. Damit liegt sie

 

mir in letzter Zeit auch ständig in den Ohren." "Wann bringst du sie

 

denn mit?" "Gar nicht. Wieso sollte ich sie mitbringen?" "Weil sie doch

 

deine Freundin ist." "Sie ist nicht meine Freundin." "Und wieso seid

 

ihr dann immer zusammen?" Ich merkte, daß ich wieder in einem

 

Fragenkreislauf gefangen war. Also antwortete ich nicht. Ich hing

 

meinen eigenen Fragen nach. Rolfs Geburtstag war im Mai. Natürlich

 

würde ich gerne mit Manjula hin. Aber wie fragt man dieses Mädchen?

 

Schüchtern war ich nun wirklich nicht. Aber bei ihr hatte ich irgendwie

 

Hemmungen. Sie war für mich nach wie vor Geheimnisvoll. Obwohl ich im

 

Laufe der Zeit viel von ihr gesehen hatte. Mehr, als was ein Junge

 

normalerweise sah. Eher doch nur durch Zufall oder beim Vorspiel zu

 

sehen bekam. Aber sie war für mich irgendwie unerreichbar. Und dennoch

 

konnte ich meine Augen nicht von ihr wenden. Gerade in dieser Woche

 

hatte sie mir von ihrem Körper so viel gezeigt. Aber diese Augen. Die

 

waren wie schwarze Löcher. Und in die war ich schon lange

 

hineingefallen. Josi tat ihr übriges. Ständig fragte sie mich nach ihr.

 

Nicht nur mittwochs auf dem Nachhauseweg, sondern auch unter der Woche.

 

Schlimm wurde es an den Wochenenden. Ständig kamen Bemerkungen wie: Mit

 

Manjula könnten wir zu dritt Verstecken spielen, mit Manjula Karten

 

spielen, mit Manjula schwimmen gehen, mit Manjula, mit Manjula, mit

 

Manjula. Klar daß Mama das auch hörte und von ihr war dann zu hören,

 

daß ich sie endlich mal mitbringen solle. Sie könne ja auch übers

 

Wochenende hier bleiben. Diese ständigen Bemerkungen um mich herum

 

riefen Papa auf den Plan. Er sagte mir ich solle endlich mal für klare

 

Verhältnisse sorgen. Entweder hier auf den Tisch hauen oder sie

 

mitbringen. "Ich erlaube es dir. Aber nur dieses eine Mal. Sag den

 

Beiden das du nichts von ihr willst, oder sprich sie an und erklär dich

 

ihr". "Aber ich will doch nichts von ihr." "Halte mich nicht für

 

bekloppt. Ich sehe dir doch an das da mehr ist. Dafür benimmst du dich

 

zu wirr." "Wie "wirr"?" "Du versuchst deinen Kopf mit fadenscheinigen

 

Argumenten und Aussagen aus der Schlinge zu ziehen. He Junge. Verliebt

 

zu sein ist kein Verbrechen." "Aber ich weiß doch nicht, ob ich in sie

 

verliebt bin." "Nicht?" "Nein." "Würdest du denn gerne jetzt in diesem

 

Augenblick bei ihr sein?" "Ja." "Dann ist sie dir wichtig. Fragt sich

 

nur wie wichtig sie für dich ist und warum. Sieht sie gut aus?"

 

"Klasse!" "Nun, wenn du nur auf ihren Körper schaust dann bist du

 

einfach nur geil auf sie." "NEIN! Das ist es nicht. Du solltest ihre

 

Augen sehen. Die sind Wahnsinn!" "Meinst du diese Augen", er hielt

 

seine Hände vor seiner Brust, "oder diese?", und zeigte damit auf

 

seine. "Diese. Schwarz wie die Nacht. So schwarz wie ihre Haare." "Hm,

 

wenn du mehr von diesen Augen angetan bist als von den anderen Augen,

 

dann hat es dich wohl erwischt." "Meinst du?" Papa nickte. Dann stand

 

er auf und ging ins Haus. Da saß ich nun. Klüger als vorher, aber nicht

 

weiser. Daß ich in sie verknallt war das wußte ich doch. Und dies schon

 

sehr lang. Nur wie ich es ihr sagen sollte, das war das Problem.

 

 

 

Am Montag setzte ich meine kleinen Angriffe fort. Allerdings merkte ich,

 

das am Wochenende was passiert sein mußte. Er wirkte so bedrückt.

 

Anfangs hatte ich schon Angst, daß es eine andere gäbe. Da er mich aber

 

nach wie vor anschaute, war dieser Grund anscheinend nicht vorhanden.

 

Und direkt fragen wollte ich auch nicht. Also setzte ich meine

 

Streitkräfte gezielter ein. Dienstag setzte ich mich im kurzen Rock so

 

auf meinen Platz, daß er mein Höschen sehen mußte. Dafür war die

 

Streitkraft "Minirock" zu gut ausgerüstet. Der Erfolg blieb auch nicht

 

lange verborgen. Er hatte zum ersten Mal die Rechenaufgaben "nicht" als

 

erster fertig. Mehr noch. Als die Zeit um war, hatte er nicht mal die

 

Hälfte geschafft. Ich weiß daß ich ein raffiniertes Aas bin. Aber wie

 

soll sich ein Mädchen sonst bemerkbar machen. Klar doch, mit seinem

 

Körper. Und am Freitag in den letzten beiden Stunden war dafür die

 

beste Gelegenheit. Freitags hatten wir Turnen. Bisher ja immer von den

 

Jungs getrennt. Aber da die Aussicht auf schönes Wetter bestand,

 

sollten wir schwimmen gehen. Zeit die Nahkampfspezialeinheit zum Zuge

 

kommen zu lassen. Schließlich war der Bikini ja sau teuer gewesen. Viel

 

Geld, für wenig Stoff. Das Oberteil war wie mein Balkonett-BH

 

geschnitten mit den Trägern außen an den Körbchen. Die Körbchen, oben

 

gerade geschnitten und nur halb vorhanden, verdeckten die Brust bis

 

knapp über die Brustwarzen und ließ die Brüste einfach darin liegen.

 

Das Höschen war sehr knapp, bedeckte meinen Po gänzlich, trotz des

 

hohen Beinausschnitts. Einfarbig Türkis. Ich hatte ihn schon morgens

 

angezogen und ihm schon einen Blick auf das Höschen gegönnt. Er muß

 

gesehen haben, da ich heute mal wieder keine Strumpfhose angezogen

 

hatte. Sein Gesicht wurde schlagartig rot. Und als wir nach der vierten

 

Stunde in der Straßenbahn saßen, ich wartete mit dem Einsteigen bis zum

 

Schluß, da war doch wirklich kein Platz mehr frei. So ein Zufall aber

 

auch. Also suchte ich ihn und wie der Teufel es wollte, saß er außen am

 

Gang. Also hab ich mich einfach auf seinen Schoß gesetzt. Die

 

Streitmacht "Minirock zog sich etwas zurück und ließ die Spezialeinheit

 

"Bikinihöschen" etwas aus ihrer Tarnung hervorkommen.

 

 

 

08 Feindberührung 88

 

 

 

"Dein Höschen schaut raus.", flüsterte er mir ins Ohr. Aber anstatt, wie

 

er es sich wohl gedacht hatte, aufzustehen und den Rock was herab zu

 

ziehen, nahm ich einfach seinen Arm und legte ihn über die Einheit.

 

Doch so kam er mit seiner Hand mit der Killerbrigade "linkes Bein" in

 

Berührung. Es durchfuhr mich, als er mich berührte. Zwar hatte er mich

 

ja schon öfters berührt, auf der Mauer, wenn er mich unter seinem

 

Anorak um die Taille gefaßt hatte, damit ich nicht abrutschte, aber

 

meine Haut hatte er bisher so noch nie berührt. Außer im Wasser und bei

 

unserem Gerangel, damals im Gebüsch. Seine Birne leuchtete in ultrarot.

 

Aber ich ließ mir nichts anmerken. Auch nicht, als er die Einheit

 

angriff und mit seinem Daumen über mein Bein streichelte. Nur mein

 

Rücken, ein Verräter in den eigenen Reihen, und die darauf auf und

 

ablaufende Gänsehaut hätte ihm verraten können wie sehr ich dies genoß.

 

Sehr genoß. Als wir nach drei Stationen aussteigen mußten war ich etwas

 

traurig. Doch in der nächsten Bahn setzte ich mich erneut auf seinen

 

Schoß, obwohl noch Platz in der Bahn war. Sofort kam es wieder zu

 

kleineren Kampfhandlungen an der Beinfront.

 

 

 

Ihr Rock war so hochgerutscht, daß ihr Höschen schon hervorschaute. Als

 

ich ihr dies leise ins Ohr flüsterte, nahm sie einfach meine Hand und

 

legte sie auf ihr Bein. So verdeckte mein Arm zwar ihr Höschen, doch

 

meine Hand lag nun auf ihrem Bein. Lange hielt ich es nicht aus, dann

 

streichelte ich vorsichtig und sehr zaghaft mit dem Daumen über ihr

 

Bein. Ich war mir nicht sicher, ob sie dies spürte, denn sie reagierte

 

nicht darauf. Doch als wir umgestiegen waren, setzte sie sich erneut

 

auf meinen Schoß, obwohl noch Platz genug in der Bahn war. Natürlich

 

kam ihr Höschen erneut zum Vorschein. Diesmal jedoch legte ich von mir

 

aus meinen Arm über diese Stelle und begann sofort wieder ihr Bein mit

 

dem Finger zu streicheln. Irgendwann schaute sie mich nur an. Ganz kurz

 

nur. Aber sie sagte nichts und in ihrem Gesicht regte sich auch nichts.

 

Durfte ich es machen? Durfte ich nicht? Hat sie es gespürt? Oder doch

 

nicht? Ich war überzeugt davon, daß sie es gespürt haben mußte. Und da

 

sie nicht aufstand um es zu beenden, mußte sie es mir erlaubt haben.

 

Scheiße, wenn man kein Wort herausbringt. Kurz vor der Endhaltestelle

 

stand sie auf. Sie griff sich unter den Rock und zog ihr Höschen über

 

den Po. Komisch, es war doch gar nicht verrutscht. Aber so hatte ich

 

ihren Po, samt Höschen, keine 20 cm vor meinen Augen. Sie drehte sich

 

kurz zu mir herum und flüsterte, mit dem Kopf auf unsere Lehrerin

 

deutend: "Sei froh, daß sie das nicht gesehen hat." Dann ging sie zu

 

einigen Mädchen und die Bahn hielt auch schon an. Wir stiegen aus und

 

gingen zum Schwimmbad. Zogen uns um und trafen uns am Schwimmbecken

 

welches 1,6 bis 1,8 m tief war. Sofort fiel mir ein Pulk Mädchen auf,

 

die wohl etwas begutachteten. Und als wir ins Wasser gingen sah ich den

 

Grund. Manjula! Sie hatte einen Wahnsinns Bikini an. Fast die ganze

 

obere Hälfte ihrer Brüste lag frei. Ich mußte schnell ins Wasser, sonst

 

wäre es peinlich geworden. Doch nicht nur ich war schnell im Wasser.

 

Etliche meiner Mitschüler ebenfalls.

 

 

 

Als ich so im Bikini am Beckenrand stand, war ich natürlich in allen

 

Köpfen. Aber ich wußte auch, daß ich mit Sicherheit in einem Kopf war.

 

In seinem. Und im Wasser kam ich sehr oft mit seinem Körper in

 

Berührung. Einmal glaubte ich sogar, daß sein Arm meine Brust berührte.

 

Aber so ganz sicher war ich mir da nicht. Jedenfalls tollten wir herum

 

und schwammen um die Wette. Als ich ihn fragte, wie ich aussehe, sagte

 

er: Hübsch! "Der Bikini oder das was da drin ist?" "Beides." "Danke."

 

Und das "Jagdgeschwader Lächeln" bekam seinen ersten Einsatz. Es

 

verfehlte seine Aufgabe nicht. Er lächelte zurück. Das konnte nur eines

 

bedeuten: Er hing fest an der Angel. Und diesen Fisch würde ich nicht

 

loslassen.

 

 

 

09 Schlachtvorbereitungen 91

 

 

 

Am Mittwoch, eine Woche vor Rolfs Geburtstagsfeier, saßen wir wieder auf

 

der Mauer. Ich wußte, daß dies unsere vorletzte Zusammenkunft vor der

 

Feier war, ohne daß jemand aus unserer Klasse uns sehen oder zuhören

 

konnte. Aber ich fand nicht den richtigen Anfang. "Gehst du zu Rolfs

 

Geburtstag?", fragte sie mich plötzlich. "Ja." "Aha." "Du?" "Alleine?

 

Ich weiß nicht." "Komm doch." "Nein. Alleine möchte ich nicht."

 

Betretenes Schweigen macht sich breit. Ich hätte nur sagen müssen, daß

 

sie mit mir hingehen solle, dann wäre alles klar gewesen. Aber ich

 

konnte nicht. "Ich weiß ja auch nicht wo er wohnt und wie ich dahin

 

komme." "Das kann ich dir erklären." Und während ich ihr den Weg

 

erklärte, verstrich die Zeit. Immer und immer wieder brachte sie etwas

 

durcheinander. Schließlich, mitten auf einer Straßenkreuzung, an der

 

sie links, statt rechts, abgehen wollte, stand Josi vor uns. Sie schien

 

sich das schon etwas länger angehört zu haben. Denn sie grinste uns an.

 

"Warum nimmst du sie nicht mit?", fragte sie mich plötzlich. "Was?"

 

"Nimm du sie doch mit. Wenn sie sich doch nicht auskennt." Ich schaute

 

Manjula an und sie machte ein vorwurfsvolles Gesicht. "Er will

 

anscheinend nicht. Sonst hätte er mich schon längst gefragt.", sagte

 

sie mit einer ungewohnten Traurigkeit in ihrer Stimme. "Doch." "Aber?"

 

"Was "aber"?" "Warum fragst du mich dann nicht?"

 

 

 

Ich weiß, daß es gemein von mir war ihn so unter Druck zu setzen. Zumal

 

seine kleine Schwester dabei war. Aber was sollte ich machen? Er wollte

 

und wollte mich nicht fragen! Dabei konnte ich doch in seinem Gesicht

 

schon längst diese Frage lesen. Darum hab ich mich ja auch so blöde

 

angestellt. Zwar wußte ich schon seit der Einladung von Rolf, wo er

 

wohnte. Und ich hatte Rolf auch schon gefragt, wie ich am besten zu ihm

 

kommen konnte. Aber das hätte mir nicht weitergeholfen. Schließlich

 

wollte ich ja, daß er mich mitnimmt. Und so hatte ich auf Josi gehofft.

 

Sie müßte eigentlich wissen was hier gerade vorging. Und ich lag bei

 

ihr mal wieder genau richtig. "Nu mach schon.", quengelte Josi.

 

"Möchtest du mit mir zu Rolf gehen." "Ja gerne. Wo treffen wir uns?"

 

"Bei uns zu Hause.", rief Josi dazwischen, "Mama möchte dich ja auch

 

mal sehen." "Ach ja?" "Ja, Mama hat doch gesagt, daß er dich mal

 

mitbringen soll." "Josi!" "Laß sie. Wenn die Mama das doch gesagt hat."

 

Innerlich triumphierend und über seinen roten Kopf lachend, nickte ich

 

zufrieden. "Kommst du dann zu uns?", fragte Josi nach. "Wenn du mir

 

verrätst, wo ihr wohnt. Thomas scheint es ja die Sprache verschlagen zu

 

haben." Josi sagte mir die Adresse, die ich schon längst kannte,

 

während Thomas Gesicht dunkelrot anlief. Denn seine Adresse stand ja

 

auch im Klassenbuch. Und ich hatte mir damals nicht nur Thomas

 

Geburtsdatum aufgeschrieben, sondern auch seine Adresse. Nachdem Josi

 

mir die Adresse genannt hatte, bekam sie zum Dank dafür einen Kuß von

 

mir. Wie sich das kleine Mädchen da freute. Thomas schaute nur zitternd

 

zu. Gleich würde er explodieren. "Wenn du mit ihm Ärger bekommst, sag

 

mir am Samstag Bescheid. Dann verhau ich ihn." "Mach ich." Da hupte es.

 

Mama war da. Ich schnappte mir meine Tasche und lief los. Dann aber

 

stoppte ich und kam zurück. Zeit für die Rothäute. "Sei ihr bitte nicht

 

böse.", flüsterte ich und gab ihm einen Kuß. Damit hatte er nun

 

wirklich nicht gerechnet. Er landete zwar nur auf seiner Wange, aber es

 

war ein Kuß. Josi klatschte in die Hände und hüpfte vor Vergnügen. Dann

 

lief ich los. Mama wartete schon und ich ließ mich außer Atem in den

 

weichen Sitz fallen. Die erste Hürde war genommen. Die schwierigere war

 

noch zu nehmen. Wie kam ich ohne Leibwächter aus dem Haus und auf die

 

Party? Da mußte ich mir schon etwas einfallen lassen. Aber dafür hatte

 

ich auch schon einen Plan. Und einen Reserveplan. Letzterer würde mir

 

aber riesigen Ärger einbringen. "Na mein Schatz, wie war die Schule?"

 

"Die Schule ist immer noch klasse.", sagte ich zu ihr, ein imaginäres

 

"aber" unausgesprochen lassend. "Was ist?" "Die Probleme werden

 

größer." "Welche Probleme?" "Meine Mitschüler haben auch Geburtstag.

 

Ich bekomm die Einladung und kann nicht hingehen." "Wieso denn nicht?"

 

"Wie sieht das denn aus, wenn ich mit Igor da auftauche?" Ich sagte ja

 

bereits, daß Igor ein richtiger Hüne war! Fast 2,10 Meter groß, breite

 

Schultern, total durchtrainiert. Überall erregte er Aufsehen. Und

 

überall wo er auftauchte, sahen sehr viele Frauen schmachtend hinter

 

ihm her. Er war mein russischer Bodyguard, ausgebildet in fast jeder

 

Kampfart die man kennt. Und unter seinem Jackett verbargen sich zwei

 

große Pistolen. Papa hatte ihn alleine zu meinem persönlichen Schutz

 

abgestellt. "Wenn ich mit ihm aufkreuze, dann zittern sie alle." Mama

 

nickte. "Du weißt aber auch, daß ich dich nicht gerne alleine lasse.

 

Wenn du in der Schule bist oder nachmittags beim spielen, dann habe ich

 

Angst um dich. Schließlich sind wir hier nicht in Indien." "Ich weiß."

 

"Und Papa wird das erst recht so sehen." "Das weiß ich. Schließlich ist

 

er ja an Igor schuld." "Magst du Igor nicht?" "Oh doch! Er kennt so

 

viele schöne Geschichten. Und wenn er von seiner Heimat erzählt. Mama,

 

du solltest dabei sein! Ich kann mir diese Weiten dann richtig

 

vorstellen. Wenn er ein Inder wäre, da hätte er auf dem Bazar einen

 

riesigen Erfolg als Märchenerzähler. Er verzaubert alle." "Ich werde

 

mal mit Papa reden. Vielleicht macht er ja eine Ausnahme." "Danke

 

Mama." Doch Papa ließ sich nicht erweichen. Igor würde mit mir zur

 

Party kommen. Wenigstens konnte Mama Papa davon überzeugen, daß er

 

nicht gerade an meiner Seite sein würde. Er sagte, daß er Igor gesagt

 

hatte, er solle sich etwas abseits halten. Also folgte ein langes

 

Gespräch mit meinem "Ersatzbruder". Igor grinste die ganze Zeit über,

 

während ich ihm meine Nöte schilderte. Anhand eines Stadtplanes sahen

 

wir uns das Haus und seine Lage an. Und schließlich sagte Igor: "Wenn

 

du mir verspricht, daß du innerhalb des Grundstückes bleibst, und

 

deinen Pieper bei dir hast, dann werde ich da", und damit zeigte er auf

 

eine Seite des Grundstückes, "stehen." Mehr als freudig umarmte ich

 

ihn. Damit konnte ich leben. Und so konnte ich auch meinen Krieg

 

führen. Am Donnerstag und Freitag konnte Thomas nichts von mir sehen.

 

Doch schon am Montag startete der Generalangriff. 5 Tage heftigstes

 

Feuer mußte ihn Sturmreif machen.

 

 

 

10 Generalangriff 97

 

 

 

Am Montag kam ein Wickelrock zum Einsatz. Doch er wurde von einem

 

offenherzigen T-Shirt, "ohne" BH begleitet. Dienstag warf ich einen

 

hochexplosiven Mini in die Schlacht. Den zweitkürzesten den ich mein

 

eigen nannte. Aber in Bezug zum kürzesten, war der noch lang. Mittwoch

 

kam der erste harte Angriff. Ich hatte eines der Höschen an, welches

 

genau meiner Hautfarbe entsprach. Aber nicht der String von damals. Und

 

als er sich in der Klasse zu mir herumdrehte, mußte er dorthin schauen.

 

Denn mein Rock hatte sich wieder "verfangen". Aber er konnte nichts

 

sehen. Das dachte ich mir schon. Und als wir uns nach der Schule an der

 

Mauer trafen, sprach er mich daraufhin auch an.

 

 

 

Ich hatte zu ihr herübergeschaut. Natürlich fiel mein Blick auch auf

 

ihren Rock. Er hatte sich wieder an der Lehne verfangen. Er war heute

 

nicht so kurz wie der von gestern. Aber dennoch hätte ich ohne weiteres

 

ihr Höschen sehen müssen. Aber da war nichts. Das war schon das

 

zweitemal, daß sie ohne Höschen in die Schule kam. Das hatte ich nicht

 

erwartet. Bei einigen anderen Mädchen aus der Klasse schon, aber doch

 

nicht bei ihr. Lange überlege ich was ich tun sollte. Und ich war

 

innerlich bereit, sie danach zu fragen. Also wartete ich an diesem Tag

 

gespannt auf den Schulschluß. Kurz nach mir kam sie zum Mäuerchen,

 

legte ihre Schultasche neben meine und setzte sich neben mich.

 

Anfänglich schwiegen wir. Ich bastelte mir im Geiste die Frage nach

 

ihrem Höschen zusammen. Dennoch dauerte es eine ganze Zeit, bis das die

 

Frage formuliert war und eine weitere Zeit, bis das ich sie stellte.

 

"Sag mal Manjula, hast du heute kein Höschen an?", fragte ich jetzt

 

geradeheraus, innerlich triumphierend über meinen Mut und entsetzt über

 

meine Frage. "Doch. Hast du es denn nicht gesehen?" "Nein." "Aber ich

 

hab doch" Sie verstummte errötend. Und nun wußte ich genau, daß sie

 

ihren Rock mit Absicht zwischen sich und der Stuhllehne eingeklemmt

 

hatte. "Aber ich habe es nicht gesehen." Da stand sie auf, blickte sich

 

um und hob kurz ihren Rock, diesmal aber vorne. Kaum unter der

 

Strumpfhose sichtbar, unterschied sich da etwas von ihrer Haut. Ich

 

schloß die Augen etwas, in der Hoffnung es besser erkennen zu können.

 

Aber da war der Rock schon wieder unten. "Hast du es sehen." "Ich bin

 

mir nicht sicher." Erneut schaute sie sich um. Dann drehte sie sich

 

herum, hob den Rock, entblößte so ihren Po und kam einen Schritt näher.

 

Keinen halben Meter von mir entfernt prangten die beiden Pobacken. Und

 

nur mit allergrößter Anstrengung konnte ich schließlich sehen, daß da

 

nichts war. "Wenn du es nicht sehen kannst, dann ist das kein Wunder.

 

Es ist ganz dünn und hat die Farbe von meiner Haut. Aber du kannst

 

fühlen wo es endet." "Fühlen?" "Ja." "Darf ich denn?" Sie drehte ihren

 

Kopf zu mir und bückte sich dabei nach vorne. "Ja." Meine Hand glitt

 

über ihren Po. Ich konnte das Ende ihres Höschens unter ihrer

 

Strumpfhose auf ihrem Po fühlen. Als ich meine Hand fortnahm wußte ich

 

auch wie hart ihr Po war. Und auch, daß ich dies sehr gerne öfter

 

machen würde. "Gefühlt?" "Ja." Es hupte und sie entschwand. Völlig

 

verwirrt saß ich da und wartete auf Josi.

 

 

 

Als er meinen Po berührte, spürte ich deutlich wie ich im Schritt naß

 

wurde. Aber ich hatte es ja auch herausgefordert. Und da mußte ich auch

 

kleinere Niederlagen einstecken. Am Donnerstag war wieder der

 

Balkonett-BH und durchsichtige Bluse angesagt. Dazu einen Rock von

 

meinen Saris. Eng und lang. Aber sehr eng an der unteren Körperrundung.

 

Das Gefühl meines Pos, verbunden mit diesem engen Rock, das machte ihm

 

doch sehr zu schaffen. Aber der Donnerstag hatte auch eine andere

 

Bedeutung für mich. Es war sein Geburtstag! Ich hatte sehr, sehr lange

 

überlegt, was ich ihm schenken könnte. Natürlich hätte ich ihm ein

 

schönes Armband schenken können. Aber das wäre zu direkt gewesen. Denn

 

dann hätte auch mein Name darauf gestanden. Ein Ring wäre auch

 

erheblich zu früh gewesen. Außerdem kauft der Junge die Ringe. Doch

 

schließlich wußte ich was ich ihm schenken würde. Als es zur zweiten

 

Pause läutete, lief ich nicht gleich aus der Klasse. Ich trödelte auf

 

meinem Platz, suchte noch etwas in meiner Tasche und, in einem

 

unbeobachteten Augenblick, ließ ich das kleine Päckchen in seinen

 

Ranzen verschwinden. Als wenn nichts gewesen wäre, ging ich hinunter

 

und traf, noch bevor ich zum Schulhof kam, einige Mädchen von uns. Mit

 

denen ging ich dann auf den Schulhof und tat, als wenn nichts gewesen

 

wäre. Nur schade, daß ich sein Gesicht nicht sehen konnte, wenn er es

 

öffnet.

 

 

 

Als ich abends meine Tasche ausräumte um sie für morgen zu packen, fand

 

ich darin ein dünnes kleines Päckchen. Verwundert nahm ich es heraus.

 

Man sah ihm anhand der Verpackung gleich an, daß es ein Geschenk war.

 

Nur von wem? Weder wußte ich wann es in meiner Tasche gekommen war,

 

noch konnte ich mir vorstellen, daß es in der Schule passiert sein

 

konnte. Natürlich dachte ich als erstes gleich an Manjula. Doch sie

 

konnte es nicht gewesen sein. Wann denn auch? Josi vielleicht? Aber sie

 

hatte mir doch mein Geschenk schon heut morgen gegeben. Mama und Papa

 

auch. Das Päckchen war sehr dünn und weich. Neugierig packte ich es

 

sehr vorsichtig aus. Ich war keiner der gierig die Verpackung aufriß.

 

Ich knibbelte so lange an dem Band, bis das ich den sehr schwierigen

 

Knoten auf hatte, und stutzte. Jetzt wußte ich von wem das Päckchen

 

war. Aber wann sie es geschafft hatte es in meine Tasche zu stecken,

 

das war mir schleierhaft. Denn was da zum Vorschein kam, das kannte ich

 

bereits. Es war jenes Höschen, welches Manjula mir vorigem Sommer für

 

einen Tag überlassen hatte. Ich war platt. Zum einem hätte ich nie

 

gedacht, das ich etwas von ihr zum Geburtstag bekommen würde, zum

 

anderen hätte ich niemals an das Höschen gedacht. Ein Zettel lag dabei.

 

Herzlichen Glückwunsch und so. Aber unten drunter stand noch: Wenn du

 

das jemanden sagst, dann bist du dran.

 

 

 

Freitags trug ich zum ersten Mal eine Jeans. Und die schien nicht nur

 

ihm den Atem zu rauben. Alle, aber auch wirklich alle Mitschüler und

 

Mitschülerinnen starrten auf meinem Po. Er auch. Denn sie brachte

 

meinen Po nun wirklich vollends zur Geltung. Selbst die etwas zu offene

 

Bluse konnte ihn nicht von dieser Körperregion ablenken. Allerdings

 

achtete ich penibel darauf, daß er nicht mit mir alleine war. Er sollte

 

schmoren. Denn ich wußte nur zu gut, daß er mit mir über mein Geschenk

 

reden wollte.

 

 

 

11 Endkampf 102

 

 

 

Am Samstag überlegte ich sehr lange, welche Einheiten zum Sturmangriff

 

antreten sollten. Selbst beim Höschen mußte ich schon sehr lange

 

überlegen. Schließlich sollte alles wirklich perfekt sein. Und so wurde

 

es ein dünnes weißes Höschen, völlig aus Spitze. Der BH war genauso.

 

Mit Bügeln, vorgeformten Körbchen und Halbschalen, die mehr freiließen,

 

als sie verbargen. Er ging mir bis sehr knapp über meine Brustwarzen.

 

Die Bluse war wieder sehr dünn und durchsichtig, ebenfalls weiß. Und so

 

mußte der Rock ebenfalls weiß sein. Wenn ich darüber nachdenke, so

 

hatte ich eigentlich alles nach dem Rock ausgesucht. Schließlich war er

 

sehr weit und: der kürzeste den ich mein eigen nannte. Vor dem Spiegel

 

sah ich, daß er mir genau bis an meinen Schritt ging. Bis genau daran.

 

Viel bewegen dürfte ich mich mit ihm also nicht. Und auch nicht leicht

 

vorbeugen. Denn dann würde mein Höschen hinten sichtbar sein. Mich

 

bücken kam daher schon gar nicht in Frage. Danach zog ich mir einen

 

meiner Wickelröcke an. Zur Tarnung! Damit Mama nicht mißtrauisch werden

 

konnte. Und über die Bluse hatte ich einen dünnen Pulli angezogen.

 

Beides in einem erdfarbenen Ton. Eine Stunde brauchte ich, bis daß ich

 

feststellte, daß ich mit offenen Haaren, nur mit einem Haarband welche

 

sie zusammenhielt, besser aussah. Noch schminken, Ohrringe, Halskette,

 

Armband und Uhr, noch Schuhe und fertig war ich. Mama fand, daß ich

 

mich sehr hübsch gemacht hatte. Zum Glück wußte sie nicht was ich unter

 

meinem langen Rock und dem Pulli trug. Denn das hätte sie niemals

 

zugelassen. Das war doch zu gewagt. Aber mit der Tarnung gelang es mir,

 

ohne Komplikationen aus dem Haus zu kommen. Ich hatte Mama gesagt, daß

 

ich um 14 Uhr bei Rolf sein sollte. Das ich aber vorher Thomas noch

 

abholte, das sagte ich ihr nicht. Abgesehen davon hatte ich ihr bisher

 

auch noch nie von ihm erzählt. Bis auf die Tatsache, daß da ein Junge

 

wäre, der sich aber nicht traut. Ich kam etwas früher bei Thomas an.

 

Roland hatte mich und Igor gefahren. Zum Glück hatte er nicht den

 

Bentley genommen. Aber der Jaguar war in meinen Augen auch schon zu

 

protzig. Nachdem Roland fort war, zog ich Igor zu einer kleinen

 

Baumgruppe. Während Igor auf der Straße aufpaßte, entledigte ich mich

 

hinter den Bäumen meinem Pulli und dem Wickelrock. Igor grinste, als

 

ich ihm die beiden Kleidungsstücke übergab. "Holst du heute deinen

 

Fisch ein?", sagte er lachend. Und mit hochrotem Kopf nickte ich.

 

Thomas wohnte am Ende einer Straße, in der eh kaum ein Haus stand. Fast

 

200 Meter war es bis zum nächsten Haus, gute 500 bis zum nachfolgenden.

 

Es war eine Sackgasse. Vor seinem Haus war ein Wendehammer. Wieso der

 

Hammer, und nicht Kreis heißt, ist mir bis heute noch ein Rätsel. Das

 

Haus war sehr groß. Dahinter konnte man eine weite Fläche sehen.

 

Felder, Wiesen und Wald soweit man sehen konnte. Igor würde sich in

 

meiner Nähe aufhalten, aber so, daß man ihn nicht entdeckte. Darin war

 

Igor sehr gut. Ich hatte ihn darum gebeten und er hatte vollstes

 

Verständnis dafür. Um 20 vor 2 klingelte ich. Eine nette Frau öffnete

 

mir und: ihr Mund blieb offen stehen. Verwundert schaute ich sie an,

 

dann fing sie sich wieder. "Josi hat mir gesagt das du hübsch bist,

 

aber das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Dreh dich mal." Ich

 

drehte mich sehr langsam, damit sie nicht sehen konnte wie kurz mein

 

Rock war. Sie schlug ihre Hände vor den Mund. "Josi hat nicht

 

übertrieben. Du bist wirklich ein außergewöhnlich hübsches Mädchen.

 

Komm herein." Sie führte mich ins Wohnzimmer, wo Josi fern sah. Dann

 

ging sie nach oben um Thomas zu holen. Josi drehte den Kopf zu mir

 

herum, da lief sie auch schon in meine Arme. "Bist du jetzt endlich

 

seine Freundin?", flüsterte sie mir fragend ins Ohr. "Noch nicht. Aber

 

ich hoffe bald." "Ich weiß. Dann habt ihr euch noch nicht geküßt?"

 

"Nein, aber das passiert noch." "Heute?" "Ich weiß nicht." "Bestimmt."

 

"Das hoffe ich doch." "Kommst du jetzt öfter zu uns." "Gerne." "Kannst

 

du reiten?" "Ja." "Dann können wir reiten." "Gibt es denn hier irgendwo

 

Pferde?" "Komm mit." Sie schnappte sich meine Hand und zog mich zur

 

Terrasse. Von da hin zu einem großen Gebäude, welches ich von der

 

Straße her nicht gesehen hatte. Noch bevor wir an das Gebäude kamen,

 

konnte ich es schon riechen. Pferde! Sie öffnete die Türe und wir

 

gingen hinein. Hier waren in 8 Boxen Pferde untergestellt. Vollblüter!

 

Eines schöner als das andere. Mama würde das Herz aufgehen wenn sie die

 

sähe. Mama war verrückt nach Pferden. Sogar noch verrückter als nach

 

Elefanten. Josi zeigte sie mir alle. Sie hatte keine Angst vor ihnen,

 

obwohl sie für dieses kleine Mädchen riesig sein mußten. Schließlich

 

aber hörten wir Thomas rufen. Wir gingen zurück zum Haus, wo er schon

 

auf der Terrasse stand. Als er mich sah mußte er schlucken. So hatte er

 

mich ja noch nie gesehen. "Können wir dann?", fragte ich, innerlich

 

grinsend. "Ja.", stammelte er. Wir verabschiedeten uns von seiner

 

Familie und gingen los. Nachdem wir einige Zeit gegangen waren, was

 

leider stillschweigend verlief, berührte ich rein zufällig mit meiner

 

Hand die seine. Doch er reagierter nicht darauf. Na warte, dachte ich,

 

du wirst noch um meine Hand betteln. Spätestens am Abend. Ich würde

 

schon genug Gelegenheiten haben ihn zum Betteln zu bringen. Schließlich

 

war es ja noch sehr früh, knapp viertel nach zwei und der Abend noch

 

lang. Erst um 10 erwarteten seine Eltern ihn zurück. Und so stellte ich

 

mich auf einen harten und vielleicht auch einen sehr langen Kampf ein.

 

Aber wenigstens wußte ich wer ihn gewinnen würde. Ich! "He! Da seid ihr

 

ja.", begrüßte uns Rolf an der Haustüre, "Manjula, du siehst ja klasse

 

aus." "Wenigstens einer der das sieht.", sagte ich spitz und blickte

 

dabei zu Thomas hin. Dann ging ich hinein und ließ Thomas verdutzt an

 

der Haustüre bei Rolf stehen. Die Mädchen waren fast alle schon da. Von

 

den Jungs etwa die Hälfte. Aber der Rest trudelte nach und nach

 

ebenfalls ein. Nachdem Rolf die Geschenke ausgepackt hatte, ich hatte

 

ihm einen Bildband von Indien geschenkt, gab es was zu essen. Vom

 

Grill. Sein Vater übernahm die Grillwache und wir schlemmten. Da wir

 

uns dabei unterhielten dauerte dies sehr lange. Ich hatte mich zu den

 

Mädchen gesetzt. Doch mehr und mehr von ihnen setzten sich zu Gruppen

 

zusammen, zu einem Jungen oder schlenderte durch den Garten. Und so saß

 

ich plötzlich alleine am Tisch. Aber ich dachte mir nichts dabei.

 

Argwöhnisch schaute ich zu Thomas. Doch eigenartigerweise saß er auch

 

alleine. Kein Junge und auch keines der Mädchen setzte sich zu ihm.

 

Leider machte er keinerlei Anstalten zu mir rüber zu kommen. Überhaupt

 

machte niemand Anstalten zu ihm, oder zu mir zu kommen. Es muß gegen

 

fünf gewesen sein, da erklang endlich Musik. Einige Paare standen auf

 

und gingen in die offene Garage, wo sie die Anlage stehen hatten. Dort

 

tanzten sie. Einige Male wurde auch ich aufgefordert, aber ich lehnte

 

dankend ab. Dann aber forderte mich Thomas endlich auf. "Das wird auch

 

langsam Zeit das du kommst. Ich kann doch nicht andauernd nein sagen."

 

"Brauchst du doch nicht." "Ich will aber nicht mit den anderen tanzen."

 

"Nein?" "Nein." Auf der Tanzfläche zeigte sich, daß er nicht gerade zu

 

den besten gehörte. Eigentlich schien er es überhaupt nicht zu können.

 

Er war überhaupt nicht bei der Sache. Und als ein langsamer Tanz kam er

 

wollte aufhören. Da faßte ich ihn und drückte mich an ihn. Das konnte

 

er. Aber es war auch nicht viel dabei zu können. Ständig von einem auf

 

den anderen Fuß zu wanken. Das kann ja wohl jeder. Aber das wichtigste

 

war, das ich mich an ihn schmiegte und er mich fester umschlang. Zeit

 

für die "Roten Mörderkrallen". Meine Hand ging langsam von seiner

 

Schulter aus in seinen Nacken. Dort bohrten sich meine Krallen in seine

 

Haut und kratzen in seinem Genick. Na, so schlimm war es nun doch

 

nicht. Meine Nägel strichen eher sehr sanft über seine Haut. Aber

 

immerhin noch fest genug, um ihm zu signalisieren, daß ich mich

 

wohlfühlte. Er faßte mich fester. Und während er mich leicht an sich

 

zog, zog ich fester. Mein Gesicht lag an seinem Hals. Dies hatte es

 

schon früher auf der Mauer getan. Aber nun kamen die beiden "Rothäute"

 

zum Einsatz. Die Beiden berührten seinen Hals. Nur gehaucht! Aber immer

 

noch fest genug, daß er es spüren mußte. Zu seinem Verhängnis drehte er

 

sein Gesicht den "Stoßtruppen" zu, zu denen auch die beiden "Rothäute"

 

gehörten. Die Scheinwerferbatterien strahlten in seine Augen.

 

Zärtliches Lächeln einschalten, Augen etwas schließen und die

 

"Rothauteinheiten" näher bringen. Und ich wußte: JETZT BIST DU DRAN!

 

 

 

12 Die ultimative Waffe 108

 

 

 

Ich spürte, wie er sich langsam an mich herantastete. Da berührten seine

 

Lippen die meine. So zart wie er nur konnte. Zwar wollte ich ihn nicht

 

verunsichern, trotzdem drückte ich meine etwas fester auf seine. Er

 

spürte es und nun kam mir auch fester entgegen. Zeit für die Letzte,

 

die ultimative Waffe. Die "Kobra"! Als wir unsere Münder öffneten,

 

stieß sie vor. Sofort wollte er sich erschrocken zurückziehen, doch sie

 

stieß nach. Dann war er besiegt. Er erwiderte meinen Zungenkuß. Die

 

Truppen bekamen Status grün und wir beendeten den Tanz mitten in der

 

Musik. Langsam gingen wir Richtung Pool. Mitten auf dem Weg nahm er

 

meine Hand. "Endlich.", flüsterte ich. "Wie meinst du das?", flüsterte

 

er zurück. "Ist dir eigentlich nie aufgefallen, daß du der einzige

 

Junge bist, mit dem ich mich unterhalte?" "Doch." "Und?" "Es ist schön

 

zu wissen, daß ich der einzige bin." "Das bist du." Thomas blieb stehen

 

und nahm mich in die Arme. Da küßte er mich erneut. Kein Zungenkuß.

 

Einen normalen. Zwar kurz, aber lang genug um zu wissen, daß er nicht

 

der letzte des heutigen Abends sein würde. Wir gingen nach hinten in

 

den Garten, wo wir hinter mehreren Bäumen eine Bank fanden. Auf die

 

schob ich ihn und setzte mich auf seinen Schoß. Sofort küßte ich ihn

 

erneut. Er erwiderte ihn und ich strich über seinen Nacken. Er schlang

 

seine Arme um meine Taille. Doch ich schob eine Hand auf meine Beine.

 

Diese streichelte er, dann stutze er. "Was ist?" "Ich." "Nu sag schon."

 

Sein Kopf wurde rot, trotzdem lächelte er. "Sagst du mir welches

 

Höschen du anhast?", flüsterte er mir ins Ohr. Erstaunt sah ich ihn an.

 

Eigentlich hätte er nur nach unten schauen müssen. Denn schließlich saß

 

ich doch auf seinem Schoß. Und so schaute mein Höschen ein schönes

 

Stück unter meinem Rock hervor. Darum hatte ich ihn doch angezogen.

 

"He, dafür brauchst du doch nicht rot zu werden.", lachte ich. Er

 

lächelte und nach wenigen Sekunden flüsterte ich ihm ins Ohr: "Nein."

 

"Schade, warum nicht." "Ich sag es dir nicht.", langsam stand ich auf,

 

drehte mich zu ihm hin und flüsterte: "Ich zeig es dir." Dann hob ich

 

den Rock hoch und er konnte mein Höschen schon fast bis zum Bund hin

 

sehen. Dann ließ ich den Rock fallen und drehte mich herum. "Was ist?"

 

"Hinten mußt du selber nachsehen." Und damit trat ich einen kleinen

 

Schritt zurück und stand so ganz nah bei ihm. Zuerst dachte ich, daß er

 

es von sich aus macht. Aber er tat es nicht. "Und jetzt?" "Schau nach."

 

"Ich kann dir doch nicht einfach so den Rock hochheben." "Thomas! Ich

 

hab dir meine Beine oft genug gezeigt. Auch was ich drunter trage. Da

 

wirst du doch wohl auch unter meinen Rock schauen können, ohne daß ich

 

mich bücken muß." Zaghaft kam seine Hand näher und hob meinen Rock

 

etwas hoch. Ich spürte seine Finger an meinem Po. "Das darfst du ruhig

 

öfter machen?" "Warum?" Ich lächelte ihn an. "Das war sehr schön."

 

"Stimmt. Es ist sehr schön deinen Po zu streicheln" "Ach! Gestreichelt

 

hast du ihn?" "Ja." "Aber du durftest doch nur schauen." Ich drohte ihm

 

lächelnd mit erhobenem Zeigefinger. "Böse?" Ich setzte mich auf seinen

 

Schoß. Schnell umschlang er meine Taille. "Nein.", flüsterte ich. Da

 

kam mein Kopf wieder langsam näher. "Hast du einen Freund?", flüsterte

 

er. Ich schüttelte den Kopf.

 

 

 

13 Sieg! 112

 

 

 

"Willst du mit mir gehen?" Ich schaute ihn fragend an und flüsterte:

 

"Wohin?". Komischerweise mußte er grinsen. "Nu sag schon. Wohin?" Sein

 

grinsen wurde zum Lachen und er steckte mich damit an. "Nirgends. Das

 

sagt man hier, wenn man mit einem Mädchen gehen will." "Ja, das hab ich

 

schon verstanden. Aber wohin?" Und während er heftiger lachte, schien

 

mir ein Licht aufzugehen. "Ach das meint man damit. Ja!" Dann küßte er

 

mich. Mein Gott, war das jetzt ein Gefühl. Wie eine Gänsehaut jagte es

 

mir den Rücken herauf. Unsere Münder öffneten sich und seine Zunge

 

drang ohne Wiederstand in meinen Mund ein. "Wurde auch langsam Zeit mit

 

euch." Wir schreckten hoch. Rolf stand vor uns und lachte. "Die halbe

 

Klasse fragt sich schon, wann er zwischen euch endlich funkt." "Seit

 

wann?", fragten wir wie aus einem Munde. "Seit Maria euch auf der Mauer

 

gesehen hat. Wir haben dann mittwochs zugesehen, von ersten Stock aus."

 

"Aber ihr seid doch immer schon alle raus gewesen." "Und hinten am

 

Parkplatz durch das Loch im Zaun wieder rein." "Alle?" "Nein, nicht

 

alle. Aber genug, um die anderen auf dem Laufenden zu halten." "Seit

 

wann?" "Bestimmt schon ein halbes Jahr." "Ihr Halunken." "Aber als

 

deine Klamotten immer geiler wurden, da konnten wir uns schon was

 

denken. Und vorhin auf der Tanzfläche war es ja wohl eindeutig. "Seit

 

wann steht ihr schon da." "Nur ich. Die anderen sind drüben." "Und wie

 

lange stehst du schon hier?" "Lange genug um neidisch zu sein." Ich

 

wurde rot. "So lange schon?" "Ja. Übrigens, Manjula. Hübsches Höschen.

 

Keine Angst, das bleibt unter uns. Wenn ihr beiden fertig seid, kommt

 

rüber." "O.K. Machen wir." Rolf ging und ließ uns alleine. Sofort

 

knutschten wir wieder. Doch dann rückte ich etwas ab. "Was meinte er

 

mit: "Wenn wir fertig sind"? Meint er etwa wir würden?" "Miteinander

 

schlafen?" "Ja." "Kann sein das er das meinte." "Aber ich würde es

 

nicht gerade hier machen. Hier könnte jeder vorbeikommen." "Möchtest du

 

denn mit mir schlafen?" "Ich weiß nicht. Ja, ich glaube schon. Aber das

 

wäre noch zu früh." Thomas nickte. "Wir sind doch erst seit einigen

 

Minuten zusammen. Wir fangen doch gerade erst an uns zu erkunden. Was

 

wir mögen und was nicht, wissen wir doch noch gar nicht." "Stimmt."

 

"Also warten wir damit noch eine Weile?" "Ja." Ich stand auf und nahm

 

seine Hand. Dann gingen wir rüber. Dort empfing man uns mit großem

 

Gelächter. Aber ich glaube, daß keiner wirklich glaubte, daß wir in der

 

kurzen Zeit miteinander geschlafen hätten. Der Abend verlief sehr

 

ausgelassen. Wir haben kaum getanzt. Wir haben uns meistens mit den

 

anderen unterhalten und gelacht. Besonders, als sie uns sagten, wie sie

 

uns auf die Schliche gekommen waren und uns vom Fenster im Treppenhaus

 

aus beobachtet hatten. Zuerst hatten sie ja nur gelacht. Aber schon

 

sehr bald spürten sie, daß es zwischen uns knisterte. Und so waren wir

 

unter ständiger Beobachtung, ohne es zu wissen. Es wurde ein sehr

 

lustiger Abend. Doch alles Schöne hat ein Ende. Thomas brachte mich zu

 

sich nach Hause. Auf dem Weg und vor der Türe knutschten wir noch

 

etwas, dann gingen wir rein. Ihre Eltern wollten natürlich alles genau

 

wissen. Also berichteten wir ihnen was die anderen bei sich zu Hause

 

auch erzählen würden. Das interessanteste ließen wir aber aus. Wir

 

hatten vereinbart, daß wir unser Verhältnis noch geheimhalten wollten.

 

Unsere Mitschüler würden sich daran halten. Mußten wir nur noch vor

 

seinen Eltern bestehen. Ich konnte dies sehr gut. Nur Thomas druckste

 

hin und wieder etwas herum. Dann sprang ich dann ein. Zum Schluß wußten

 

sie alles. Bis auf das eine. Mit einer Ausnahme. Josi strahlte über

 

alle vier Backen. Sie wußte Bescheid. Obwohl es ihr niemand gesagt

 

hatte. Sie wußte es, als sie in unsere Gesichter sah. Aber ich war

 

felsenfest davon überzeugt, daß sie es schon gewußt hatte, als wir

 

mittags von Thomas aus zur Feier gegangen waren. Als es eine halbe

 

Stunde später klingelte, öffnete Thomas Mutter die Türe. Ein Aufschrei

 

von ihr sagte mir, daß Igor vor der Türe stand. Ich hatte ihn den

 

ganzen Abend nicht gesehen. Dennoch wußte ich, daß er alles gesehen

 

haben mußte. Er war ständig in meiner Nähe. Thomas Vater war

 

aufgesprungen und zur Türe gelaufen. Er bekam noch mit, wie Igor sich

 

betreten entschuldigte. "Verzeihung. Ich soll Manjula abholen." Thomas

 

sackte im Sessel zusammen als Igor ins Wohnzimmer kam. Nur Josi

 

klatschte vor Angst in die Hände. "Ein  Riese! Ein richtiger Riese."

 

"Der tut dir nichts.", beschwichtigte ich sie. Ängstlich sah sie mich

 

an. "Ich glaube, ich muß los." "Wenn du möchtest kannst du jederzeit zu

 

uns kommen." "Ja, ja.", hüpfte Josi vor Freude, "Dann können wir

 

reiten." "Kannst du denn reiten?", fragte mich ihre Mutter. "Ja."

 

Letztendlich standen wir 5 Minuten später draußen. Igor ging mit mir zu

 

einer Telefonzelle, die etwa 300 Meter von Haus entfernt stand. 20

 

Minuten später war Roland mit dem Wagen da. Mama war mit dabei. Nur der

 

Umstand, daß ich Igor meinen langen Rock und den Pulli gegeben hatte,

 

und diese während seines Anrufs wieder angezogen hatte, konnte mein

 

"ultrakurzes" und "offenherziges" Geheimnis vor ihren Augen verbergen.

 

Natürlich wollte Mama ebenfalls alles genau wissen. Auch ihr erzählte

 

ich alles und nichts. Aber da ich es so gut ausschmückte, konnte ich

 

hoffen, beim nächsten Geburtstag wieder dabei zu sein. Zum Glück lag

 

meiner in den Sommerferien. Wie hätte ich den anderen denn auch

 

erklären können, wie wir wohnten? Alleine das Grundstück war ja schon

 

riesig. Und dann das alte Wasserschloß. Die Bediensteten, der Luxus und

 

Reichtum. Jetzt begann ich es zu verfluchen. Ich würde niemals jemanden

 

zu mir einladen können. Und Thomas? Wie würde er es auffassen, wenn ich

 

ihm sagte was ich bin? Mama merkte mir meine Traurigkeit an. "Was ist

 

mein Engel?" "Ich hab gerade daran gedacht, daß ich meine Schulfreunde

 

nicht einladen kann." "Weil du in den Sommerferien Geburtstag hast?"

 

"Auch." "Wie auch?" "Ich werde doch auch zu ihnen nach Hause

 

eingeladen. Maria hat mich vorhin zu sich eingeladen." "Zu ihrem

 

Geburtstag?" "Nein. Einfach so." "Ach du meinst, weil du eine Prinzesin

 

bist?" "Ja. Wie soll ich ihnen das nur erklären?" "So wie es ist. Dein

 

Vater ist ein Maharadscha und du bist seine Tochter. Du hast es dir

 

nicht aussuchen können. Überhaupt, was soll das denn? In Indien hast du

 

mit deinen Klassenkameraden auch zusammen gespielt." "Aber die wußten

 

es doch." "Dann sag es ihnen. Dann wissen sie es auch." "Aber wie?"

 

"Laß dir was einfallen. Du bist doch sonst nicht auf den Kopf

 

gefallen." Doch ich schob diese Aussprache mit ihnen vor mir her. Zu

 

schön waren die morgendlichen Begrüßungen mit Thomas. Ich hob meinen

 

Rock und er schaute, dann bekam ich einen Kuß. Aber am vierten Tag

 

sagte er: "Schatz, du mußt mir aber nicht jeden Morgen dein Höschen

 

zeigen. Ich liebe dich auch ohne den hübschen Anblick." "Danke." Und so

 

bescherte ich ihm nur noch hin und wieder den Anblick meiner

 

Unterwäsche. Und wenn, dann wirklich aus Versehen, wenn sich mein Rock

 

beim setzen an der Lehne wirklich verfing. Und immer wenn ich es

 

bemerkte erhob ich mich etwas und zog züchtig meinen Rock wieder herab.

 

Er lachte mich nur an. Sonntags durfte ich mit ihm zusammen ins Kino.

 

Na ja, eigentlich ja nicht mit ihm. Mama wußte nur, daß ich bei Moni,

 

Elke, Inge oder Michaela war. Das ich mit Thomas zusammen war, das

 

würde sie noch früh genug erfahren. Thomas schaute sehr skeptisch, als

 

er Igor in einiger Entfernung von uns sah. "Er paßt auf mich auf.", war

 

meine Antwort auf seinen fragenden Gesichtsausdruck.

 

 

 

14 Die Wahrheit kommt ans Licht

 

 

 

Seit jenem Tag schwebte ich im Nirwana. Er war so unendlich zärtlich zu

 

mir. Na ja, zu ihm war ich es ja auch. Und jeden Tag freute ich mich

 

aufs Neue ihn zu sehen. Nach der Schule trafen wir uns so oft ich eine

 

Ausrede für Mama fand. So, wie an den Wochenenden auch. Und das klappte

 

sehr gut. Wie alles was ich in Angriff nahm. Doch dann kam der Ball. Er

 

fand zugunsten des UNICEF Kinderhilfswerks statt. Natürlich mußte ich

 

dieses Mal mit. Da würde auch kein Bitten und Betteln helfen. Ich

 

mußte. Und schließlich hatte ich auch wieder eine persönliche Einladung

 

bekommen. So wie Mama auch. Papa sowieso. Schließlich arbeitete er ja

 

beim Kinderhilfswerk. Aber ich wollte auch hin. Denn als ich wußte, daß

 

Peter Ustinov ebenfalls dort anwesend sein würde, da war ich nicht zu

 

halten. Ich kannte ihn von seinen Filmen her. Und Papa erzählte uns

 

immer von seiner Arbeit beim Kinderhilfswerk. Er hatte ihn schon oft

 

persönlich getroffen. Aber leider war ich bisher noch nie dabeigewesen.

 

Und so freute ich mich doppelt auf diesen Ball. Denn zu diesem Anlaß

 

waren auch mein ältester Bruder und meine beiden älteren Schwestern

 

eingeladen. Alle drei waren mittlerweile schon verheiratet und hatten

 

eine eigene Familie. Und so freute ich mich auch auf meine kleine

 

Nichte. Die Tochter meines ältesten Bruders war 6 Monate alt. Ich hatte

 

sie bisher nur einmal gesehen, kurz nach ihrer Geburt. Und in diesen

 

Tagen wechselte ich mehr als einmal ihre Windeln. Sie kamen donnerstags

 

an und wohnten natürlich bei uns im Schloß. Eigentlich wollten Thomas

 

und ich an diesem Samstag schwimmen gehen. Aber leider ging dies ja

 

nicht, weil ich auf der Gala war. Und so wurden statt des Bikinis, die

 

teuren Kleider herausgeholt und der Familienschmuck aus dem Tresor

 

geholt. Und als wir um sieben in unserer Halle standen, war ich wieder

 

in Indien. Diese Pracht und der Reichtum versetzten mich gleich wieder

 

zurück nach Hause in den Palast. Die Familie meiner Schwester, sie

 

hatte in ein europäischer Haus geheiratet, war ebenso festlich

 

gekleidet. Mein Schwager im Smoking und sie im Sari. Meine Bruder und

 

seine Frau in den traditionellen Gewändern meiner, nein, unserer

 

Heimat. So, wie meine Eltern und ich ebenfalls. Nur meine zweitälteste

 

Schwester, sie hatte einen Arzt geheiratet, er konnte leider nicht

 

kommen, war in einem schlichten, aber wirklich bezauberndem Kleid

 

gekommen. Sie machte sich nichts aus dem Adelsstand. Und so machte sich

 

an diesem Abend, verteilt auf mehrere Autos, eine kleine Armada auf.

 

Alles hätte so schön sein können, wenn, ja wenn ich daran gedacht

 

hätte, das diese Gala im Fernsehen übertragen wurde. Zudem auch noch

 

live. Ich hätte es wissen müssen. Spätestens als wir aus den Autos

 

stiegen, hätte ich es wissen müssen. Da nämlich prasselte schon das

 

Blitzlichtgewitter der Reporter auf uns herab. Zwei Fernsehkameras

 

waren ebenfalls am Eingang positioniert. Und der Fernsehreporter gab

 

bestimmt durch, wer dort alles aus den Wagen stieg. Aber nicht an die

 

Presse dachte ich in dem Moment, sondern an Ustinov. Und so bahnten wir

 

uns einen Weg durch das Blitzlichtgewitter. Drinnen im Eingangsbereich

 

wurde es sofort ruhiger. An der Garderobe legten unsere Mäntel und

 

Umhänge ab, danach gingen wir in den Saal. Standesgemäß wurde jeder von

 

uns angekündigt. Zunächst mein Vater, dann meine Mutter. Allerdings war

 

nun ich an der Reihe. Als Thronerbin kam ich vor meinen Geschwistern,

 

da sie ja auf den Thron verzichtet hatten. Danach dann mein ältester

 

Bruder und Frau, anschließend meine beiden ältesten Schwestern mit

 

Familie. Unsere Meute wurde dann zu unserem Tisch geleitet. Eigentlich

 

hätte ich ja als "Kind" am Ende des Tisches platznehmen müssen. Aber da

 

ich als Putri-Raja Thronerbin war, mußte ich an die Seite meines

 

Vaters. Und so war ich den Reportern schutzlos ausgeliefert. Natürlich

 

waren meine Eltern bei den Ersten, die man interviewten. Danach kamen

 

meine älteren Geschwister dran. Aber dann war ich dran. Zunächst fragte

 

mich der Reporter nach der Bedeutung meiner Namen. Das ging ja noch.

 

Dann aber fragte er mich, ob man mich mit Prinzessin oder Hoheit

 

anreden müsse. Mama wußte, daß ich mit "Manjula" geantwortet hätte.

 

Darum schaute sie mich streng an. "Prinzessin, oder auch Hoheit.",

 

sprang sie schnell ein. Der Reporter spürte sofort, daß ich nur das

 

antworten würde, was mir Mama erlaubte. Darum fragte er nicht weiter.

 

Er würde bestimmt noch Gelegenheit genug haben mich ohne "Geleitschutz"

 

anzutreffen. Eigentlich war bis jetzt ja alles gut gegangen. Aber nur,

 

bis das Peter Ustinov kam. Erfreut ging er auf meinen Vater zu und, da

 

ich neben ihm saß, war ich erneut mit im Bild. Erst als er weiter zu

 

seinem Platz ging war ich wieder außer Gefahr. Vorerst! Denn im

 

Verlaufe des Abends wurden viele der Anwesenden Prominenten nach vorn

 

gebeten. Auf der Bühne mußten sie dann einzelne Spenden verlesen.

 

Leider zählte man mich ebenfalls dazu. Zum Glück konnten wir uns den

 

oder die Spender aussuchen und ich suchte mir bewußt die aus, die von

 

Kindern gespendet wurden. 2 Mark hier, 5 da, 3 dort. Da wird nicht

 

großartiges passieren. Glaubte ich. Ich hatte gedacht, daß ich gerade

 

mit diesen kleinen Spenden nicht zu sehr aufzufallen würde. Aber damit

 

hatte ich nicht gerechnet. Denn es waren gerade diese kleinen Spenden,

 

welche von Menschen kamen die selbst kaum etwas hatten, die das

 

Publikum mit tosendem Applaus bedachte. Und hatte ich gehofft, daß mit

 

der Verlesung alles vorüber war, so wurde ich schnell eines Besseren

 

belehrt. Denn nun wurde ich mit Peter Ustinov vor die wartenden Kameras

 

gezerrt.

 

 

 

Schon als dieses Mädchen auf dem Auto stieg, starrte ich ungläubig auf

 

die Matscheibe. Das war unmöglich! Das konnte nicht sein! Das Mädchen,

 

was da aus dem Wagen stieg, das war: Manjula! War ich mir nicht ganz

 

sicher, der Riese der hinter ihr stand, der war nicht zu übersehen. Den

 

kannte ich nur zu gut. Denn schließlich war er doch überall zu finden,

 

wo ich mit Manjula war. Der Sprecher, der die einzelnen Personen

 

vorstellte sagte, daß dieses Mädchen Putri-Raja Akuti Charulekha

 

Hemangini Manjula wäre. Ja, so hieß sie. Auch wenn ich diese Namen

 

nichtmehr im Kopf hatte, so war "Manjula" fest in ihm verankert. Doch

 

dann sagte er etwas, was mich erstarren ließ. "Sie ist die Tochter der

 

Maharadschas von Bihar und somit auch die Thronerbin, falls sie nicht,

 

so wie ihre älteren Geschwister auch, auf den Thron verzichtet. Also

 

haben wir heute nicht nur das Herrscherpaar aus Bihar bei uns, sondern

 

auch noch eine richtige Prinzessin." Papas Weinglas fiel zu Boden und

 

der Rotwein durchtränkte den Teppich. Mama starrte mit weit

 

aufgerissenen Augen auf den Fernseher. So wie ich auch. Nur Josi lachte

 

und klatschte vor Freude in ihre kleinen Händchen. Dann schaute sie

 

mich an. "Ich hab dir doch gesagt, daß wir eine richtige Prinzessin als

 

Freundin bekommen." "Du hast aber nicht gesagt, daß sie eine ist."

 

"Aber sie ist doch die einzige die du hast." "Ja schon." "Siehst du."

 

Gebannt schauten wir weiter zu. Ihre Familie kam vor die Fernsehkamera.

 

Schließlich auch sie. Man fragte sie, wie sie angeredet würde. Ihre

 

Mutter antwortete für sie. Ich überlegte, ob ich nun auch Prinzessin

 

sagen muß? "Du spinnst.", flüsterte Josi und krabbelte auf meinen

 

Schoß. Und als sie später auf der Bühne stand und die Spenden vorlas,

 

setzte mein Herzschlag aus. So schön war sie. Vergessen BH und

 

Minirock. Vergessen Bluse und Höschen. Was sie da an hatte, wie hieß

 

das nochmal? "Sari.", flüsterte Josi mit zu. Ja, Sari. Wie so oft sagte

 

sie das, wonach ich suchte. Aber umgekehrt war es ja auch so. Gebannt

 

starrte ich auf den Fernseher. Sie war so schön wie eine Prinzessin.

 

Josi kicherte. Manjula wirkte wie aus einem Märchen. Und alles an ihr

 

glitzerte golden. Später versuchte ich immer einen Blick auf sie zu

 

erhaschen. Doch dann wurde sie mit Ustinov zusammen gezeigt und wenig

 

später alleine interviewt. Und mir stockte das Herz. "Hoheit, haben sie

 

einen Moment Zeit für uns?" "Ja, gerne." "Wie lange sind sie schon in

 

Deutschland?" "Fast 2 Jahre." "Zwei Jahre schon?" "Ja." "Hoheit, wie

 

verbringt eine Prinzessin den Tag?" "Wie jedes andere Mädchen auch.

 

Morgens Schule, danach Schularbeiten." "Sie gehen in eine normale

 

Schule?" "Ja, natürlich." "Eine reine Mädchenschule?" "Nein. Wir haben

 

auch Jungen in meiner Klasse." "Und wie sind die? Auch nett?" "Ja, alle

 

in meiner Klasse sind nett." "Und wie verstehen sie sich mit ihren

 

Klassenkameraden?" "Sehr gut. Die sind alle sehr nett." "Haben sie in

 

der Schule viele Freunde?" "Ja, das könnte man sagen." "Wie haben sie

 

es aufgenommen, als sie erfuhren, daß eine echte Prinzessin zu ihnen in

 

die Klasse gekommen ist?" "Sie wissen es nicht." "Haben sie es ihnen

 

nicht gesagt?" "Nein, wozu auch? Sie sehen in mir ein indisches

 

Mädchen. Und das bin ich ja auch." "Werden sie es ihnen sagen?" "Ich

 

glaube, einige wissen es jetzt." "Dann wird am Montag wohl einiges auf

 

sie zukommen." "Hm, das denke ich auch." "Aufgeregt?" "Wegen Montag? In

 

der Schule?" "Ja." "Etwas." "Gibt es dafür einen besonderen Grund?"

 

"Nein." "Hoheit, viele Mädchen wünschen sich, einmal Prinzessin zu

 

sein. Ist es für ein Mädchen wirklich so schön eine Prinzessin zu

 

sein?" "Kommt drauf an. Es gibt Situationen, bei denen man sich wünscht

 

ein einfaches Mädchen zu sein." "Und die wären?" "Man kann nicht alles

 

machen, was man möchte." "Ja?" "Nehmen wir meine Freunde aus der

 

Schule. Sie können ins Kino, Eis essen, miteinander spielen. Wenn man

 

bekannt ist, dann geht das nicht." "Sie meinen wegen den Reportern?"

 

"Ja. Stellen sie sich mal vor wir würden verstecken spielen. Da würde

 

jeder gleich wissen wo ich bin." "Hoheit eine letzte Frage. Warum haben

 

sie gerade diese Spenden ausgesucht?" "Weil sie von Menschen stammen,

 

die selbst nicht viel haben. Und davon geben sie auch noch etwas ab.

 

Ich meine, daß diese Spenden schwerer wiegen, als die von einem

 

reichen." "Danke Hoheit. Und noch schöne Stunden."

 

 

 

Und die hatte ich auch. Jedenfalls bis zu dem Moment, als sich die

 

Fernsehkamaras wieder auf mich richteten. Und dies in einem Moment, wo

 

ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen mußte. Mein Bruder Shardul hatte

 

mir mal eine Schallplatte geschenkt. Chris Rea. Und von diesem Tag an

 

war ich sein größter Fan. Ich wußte so gut wie alles von und über ihn.

 

Und auch, das er drei seiner Lieder, Stainsby Girls für seine Frau und

 

Josephine und Julia für seinen beiden Töchtern geschrieben hatte. Und

 

gerade die beiden Lieder für seine Töchter gingen mir immer zu Herzen.

 

Julia, die jüngere, mit ihren großen Augen. Aber auch Josephine hat

 

diese herrlichen Augen. Er muß sie immens lieben, wenn er so schöne

 

Lieder für sie gemacht hatte. Und als er an diesem Abend auf die Bühne

 

kam, da rutschte mir mein Herz ins Höschen. Ich starrte ihn nur noch an

 

und konnte es nicht fassen, das er dort, keine 10 Meter von mir

 

entfernt, sang. Doch als er Julia sang, fing ich an zu weinen. Still

 

und unbemerkt von allen anderen. Erst als das Licht wieder an ging,

 

bemerkte man es. Ein gefundenes Fressen für die Medien. Aber Shardul

 

sprang sofort auf und führte mich hinaus. Nur er wußte ja weshalb ich

 

heulte. Er bugsierte mich zur Damentoilette und ließ mich dort alleine,

 

stellte sich vor die Türe und erwehrte sich den Reportern bis Igor kam.

 

Und als drei Reporterinnen auf die Toilette wollten, konnten sie nicht

 

an Igor vorbei. Da half auch kein Zetern und "Ich mach mich gleich

 

naß". Igor reagierte nicht und blockierte die Türe. Aber während die

 

Reporterinnen sich mit Igor auseinandersetzten, eigentlich redeten sie

 

und Igor hörte ihnen nicht zu, sprach Shardul mit dem Fernsehteam. Er

 

erklärte ihnen warum ich geweint hatte. Nur einer von ihnen verstand

 

es. Er schien ebenfalls ergriffen von Reas "Julia" gewesen zu sein. Er

 

war es dann auch, der die anderen Reporter schließlich aufklärte und

 

sie zum gehen veranlaßte. Und als ich nach einigen Minuten wieder aus

 

der Toilette kam, standen nur noch Shardul und Igor dort. "Danke." "War

 

doch klar Schatz. Als ich die ersten Takte hörte, konnte ich es mir

 

schon denken. Geht's jetzt wieder?" "Ja." "Gut. Dann komm mit." Er zog

 

mich durch die Menge der Tische bis zum Rand der Bühne. Etwas abseits

 

von ihr waren die Plätze der Künstler. Und auch Chris Rea saß dort.

 

Erneut hatte ich einen Elefanten im Hals. Doch um es kurz zu machen,

 

Shardul brachte mich zu ihm und sagte, das ich sein größter Fan wäre.

 

Und als Rea mich an seinen Tisch bat, direkt neben ihm, zitterte ich

 

richtig vor Aufregung. Und er unterhielt sich mit mir. Mit MIR! Ich

 

konnte es nicht fassen. Ich blieb eine ganze Weile bei ihm sitzen,

 

sagte ihm, wie wundervoll ich seine Lieder fand, besonders die beiden

 

für seine Töchter. Zum Schluß lud er mich ein, sie in Cookham zu

 

besuchen, wenn er mit seiner Tournee fertig wäre. Das Angebot schlug

 

ich natürlich nicht aus. Schließlich kam ich zurück an unseren Tisch.

 

Mama sah mich etwas ungehalten an. Sie war nicht böse auf mich, sondern

 

ungehalten, daß ich die Beherrschung verloren hatte. Papa jedoch nahm

 

mich gleich in die Arme. Shardul hatte es ihm erklärt. Der Rest des

 

Abends war wundervoll. Abgesehen davon, daß ich immer dankend ablehnen

 

mußte, wenn man mich zum tanzen aufforderte. Und dies leider sehr oft.

 

Mama schien mich schon zu bemitleiden. Aber dies hatte auch einen

 

Grund. Ich konnte nicht tanzen. Nein, ich konnte es schon. Aber doch

 

nur unsere indischen Tänze. Und die konnte ich sogar sehr gut. Daheim

 

in der Schule mußte ich bei Aufführungen immer tanzen, weil ich die

 

Beste war. Und die Bewegungen auf Rolfs Geburtstagsfeier, zusammen mit

 

Thomas, das konnte man nicht tanzen nennen. Das war eher ein

 

unkoordiniertes Zappeln gewesen. Bis auf den langsamen Tanz. Aber den

 

würde ich sowieso mit niemand anderem tanzen, als mit Thomas. Chris kam

 

später noch einmal zu uns an den Tisch und schenkte mir ein Bild. Seine

 

Frau, seine beiden Töchter und er. Zum Dank umarmte ich ihn und drückte

 

ihn ganz fest. Klar, daß dies die Kameras festhalten mußten. Ob Thomas

 

das verstehen würde?

 

 

 

Die Sendung war vorbei. Ständig hatten wir nur auf die Matscheibe

 

gestarrt. Besonders, wenn Manjula zu sehen war. Einzig Josi schien dies

 

nicht zu kümmern. Sie mochte die Musik, die Künstler. Irgendwann war

 

sie dann auch eingeschlafen und Mama trug sie nach oben. Da sagte Papa:

 

"Da hast du dir ja eine vornehme Freundin geangelt." Ich konnte nur

 

nicken. Erst jetzt, als er mich an ihren Stand erinnerte, wurde mir

 

klar, daß ich das Höschen einer echten Prinzessin unter meinem

 

Kopfkissen liegen hatte. Die Brust einer königlichen Hoheit berührt

 

hatte. Mit einer Prinzessin ging.

 

MIT EINER RICHTIGEN PRINZESSIN!!!

 

Mir wurde schwindelig.

 

                                   

15 Aussprache?

 

 

 

Wir sind sehr lange geblieben. Eigentlich hatte mich, nachdem Chris

 

gegangen war, die Langeweile eingefangen. Aber Peter Ustinov kam zu uns

 

an den Tisch und unterhielt sich anfangs mit meinen Eltern und später

 

auch mit mir. Erst jetzt kam ich dazu, ihm zu sagen, wie schön ich

 

seine Filme fand. Und er lächelte mich an. Später gab er noch einiges

 

auf der Bühne zum Besten und ich hab mich herrlich amüsiert. Erst um

 

halb 3 brachen wir auf. Und so kam es, das ich erst um halb vier im

 

Bett war. Demzufolge hatte ich am Sonntag auch sehr lange geschlafen.

 

Und der Sonntag selbst verging auch wie im Fluge. Ich schwelgte

 

geradezu in der Erinnerung an die vergangene Nacht. Doch erst als ich

 

abends im Bett lag, da dachte ich mir, daß ich die nächste Gala nur

 

"mit" Thomas besuchen würde. Doch anstatt mir dies nun in den

 

wundervollsten Farben auszumalen, da fiel mir plötzlich wieder die

 

Schule ein. Und mit der Schule auch meine Mitschüler. Was war, wenn sie

 

mich im Fernsehen gesehen hatten? Ein einziger würde ja schon genügen.

 

Vielleicht würden sie ihr, oder ihm, nicht glauben. Aber die Saat des

 

Zweifels wäre gesät. Und was, wenn es zwei gesehen hatten? Oder noch

 

mehr? Was würden die sagen? Und noch viel mehr: Wie würden sie sich mir

 

gegenüber verhalten? An Thomas Verhalten dachte ich nicht. Wir waren ja

 

ein Paar. Aber die Anderen bereiteten mir Angst. Was würden sie tun?

 

Viele Versionen schwirrten mir durch den Kopf. Von Verständnis, bis hin

 

zur Ablehnung. Wobei das letztere mir immer öfter vor Augen schwebte.

 

Deshalb schlief ich in dieser Nacht auch erst sehr spät ein. Und ich

 

schlief sehr unruhig. Mehrmals wachte ich in dieser Nacht auf.

 

Schweißnaß. Und so wachte ich am Morgen auch auf. Schweißgebadet. Am

 

Morgen hatte ich richtigen Bammel. Wieso heißt das eigentlich "Bammel"?

 

Jedenfalls hatte ich den. Und das nicht zu knapp. Richtige

 

Magenschmerzen hatte ich. Fast so, als wenn ich meine Tage bekommen

 

hätte. Aber dem war ja nicht. Schon als ich aufstand, dachte ich nur an

 

die Schule und was sich da gleich abspielen würde. Und beim waschen und

 

anziehen war ich mit meinen Gedanken nur bei der Schule und was dort

 

auf mich zukommen würde. Als ich zum Frühstück nach unten kam, sah Mama

 

mich mit weit aufgerissenen Augen an. Doch erst nach einigen Sekunden

 

lachte sie laut auf und fragte mich: "Du willst doch etwa nicht so in

 

die Schule gehen?" Völlig verwirrt sah ich sie an. Doch dann deutete

 

sie auf mich. Völlig irritiert schaute ich an mir herunter. Aber dann

 

mußte ich auch herzhaft lachen. "Nein Mama. So bestimmt nicht." Ich

 

mußte wieder hoch und mich umziehen. Denn ganz in Gedanken hatte ich

 

nach dem Waschen eines meiner langen Nachthemden wieder angezogen. Und

 

darüber hatte ich dann meinen Rock und das T-Shirt angezogen. Und nun

 

schaute mein Nachthemd unter dem Rock hervor. Aber wenigstens hatte ich

 

schon meine Unterwäsche und die Strumpfhose angezogen. Aber wieso ich

 

so in Gedanken gewesen war und das Nachthemd wieder angezogen hatte,

 

ohne es zu merken, das war mir schleierhaft. Schleierhaft! Wieder so

 

ein Wort, mit dem ich damals noch nichts anfangen konnte. Aber so war

 

mir in dem Moment gewesen. Doch eigentlich wußte ich ja, wieso ich so

 

in Gedanken gewesen war. Richtig angezogen kam ich dann wenig später

 

erneut herunter. "So gefällst du mir Schatz. Setzt dich, damit ich dir

 

die Haare machen kann.", sagte Mama. Und nun wußte ich, was ich noch

 

vergessen hatte. "Bist du so nervös wegen der Schule?", fragte sie,

 

während sie mir die Haare bürstete und sie anschließend zu einem Zopf

 

flocht. "Ich glaube ja." "Was sie wegen Samstag sagen werden?" "Ja."

 

"Nimm es nicht so schwer. Sie werden dich auch als Prinzessin mögen."

 

"Meinst du?" "Bestimmt." "Hoffentlich." Mein Frühstück fiel heute sehr

 

schmal aus. Ich bekam kaum was runter. Und Mama mußte mich zweimal

 

ansprechen, bis das ich wußte, daß wir losfahren mußten damit ich nicht

 

zu spät in die Schule kam. Im Wagen kam dann wieder diese Ungewißheit

 

auf. Wie würden sie sich mir gegenüber verhalten. Am liebsten wäre ich

 

heute nicht in die Schule gegangen. Aber dann hätte ich dieses Problem

 

nur auf morgen verschoben. Und dann hätte ich einen ganzen Tag und eine

 

weitere Nacht mit Ängsten und Zweifeln verbracht. Also war es besser,

 

mich ihnen heute zu stellen. Trotzdem mußte Mama mich anstoßen, damit

 

ich an der Schule aus dem Wagen stieg. Sosehr war ich in Gedanken an

 

das Kommende versunken. Meine Mitschüler standen draußen vor dem Tor

 

und wußten, daß ich aus diesem Wagen steigen würde. An den hatten sich

 

meine Mitschüler ja mittlerweile gewöhnt. Und schließlich war ich ja

 

auch nicht die einzige, die morgens mit dem Wagen gebracht wurde. Noch

 

drei andere aus meiner Klasse wurden morgens mit dem Wagen gebracht.

 

Nur sehr zögerlich stieg ich aus. Zu zögerlich. Mama mußte mir noch

 

einen Klaps auf den Po geben, damit ich gänzlich aus dem Auto stieg.

 

Langsam ging ich auf sie zu. Eigentlich hätte mir jetzt ein "Hallo",

 

ein "Na du" oder wenigstens ein "Morgen" entgegen klingen müssen. Doch

 

als ich an diesem Morgen zu ihnen kam, verstummten ihre Gespräche. Alle

 

Augen richteten sich auf mich. Sie schienen auf eine Erklärung von mir

 

zu warten. Aber ich wußte nicht, was ich ihnen sagen sollte. Mein

 

Gehirn schien völlig leer zu sein. Und diese Stille brachte mich fast

 

zur Verzweiflung. Doch da stand plötzlich Thomas hinter mir. Er klopfte

 

mir auf die Schulter und ich drehte mich erschrocken herum. Da küßte er

 

mich auch schon. Sehr zärtlich. Und ich erwiderte seinen Kuß. "Morgen

 

Schatz." "Morgen.", sagte ich. Er schlang seinen Arm um meine Taille,

 

dann drehten wir uns zu den anderen hin. "Morgen. Na ihr. Alles klar?",

 

fragte er die anderen, die mit staunen zugesehen hatten, wie ihr

 

Mitschüler eine leibhaftige Prinzessin geküßt hatte. Einfach so. Doch

 

sie antworteten nicht. "Was ist? Alle stumm geworden?" "Hast du am

 

Samstag nicht fern gesehen?" "Warum sollte ich fern sehen. Ich schau

 

lieber nah." Gequält lachten einige über seinen Witz. "Sie haben mich

 

am Samstag im Fernsehen gesehen.", flüsterte ich ihm zu. "Kann ich mir

 

denken." "Du auch?" "Ja." "Warst du nicht erstaunt, das Manjula eine

 

Prinzessin ist?", fragte Moni. "Nö. Das hat mir meine kleine Schwester

 

doch schon vor Wochen gesagt." Langsam wurde es mir doch unangenehm.

 

Aber bevor es zu schlimm für mich wurde, klingelte es und wir gingen

 

hinein. Es war lustig zu sehen, wie die Jungs dennoch versuchten, mir

 

auf der Treppe unter den Rock zu schauen. So weit ging die Ehrfurcht

 

vor einer Prinzessin bei ihnen wohl doch nicht. Aber sie hatten mal

 

wieder Pech. Sie konnten nichts sehen, denn ich ging im Treppenhaus wie

 

immer dicht an der Wand entlang. Oben in der Klasse wurde es wieder

 

ruhiger. Die Lehrerin überging einfach die Sendung am Samstag, obwohl

 

sie beinahe einen Herzinfarkt bekommen hatte als sie mich dort sah. Und

 

das, obwohl sie es ja eigentlich hätte wissen müssen. Wenn sie meine

 

Sprache, Hindi, gekonnt hätte. In der ersten Pause standen Thomas und

 

ich ganz alleine auf dem Hof. Unsere Mitschüler hielten sich noch auf

 

Distanz. Anders als Thomas. Er redete mit mir. Dennoch hatte ich das

 

Gefühl, daß da etwas war. Meine Umarmung von Chris? Denn er redete mit

 

mir über die Gala. Hauptsächlich wollte er von mir wissen, wieso ich

 

dort geweint hatte. Also erklärte ich ihm, daß ich ein totaler Chris

 

Rea Fan war. Und das ich gerade die Lieder schön fand, die er für seine

 

beiden Töchter gemacht hatte. Er kannte auch Reas Lieder. Und zu meiner

 

Freude fand er sie auch schön. Und so hatten wir wenigstens ein

 

Gesprächsthema, was nichts mit der Gala zu tun hatte. Dennoch spürte

 

ich sehr deutlich, daß da noch etwas war. Etwas schien in zu bedrücken.

 

Und ich dumme Gans, dabei sind Gänse doch nicht dumm, ich dachte

 

natürlich nicht an das Naheliegenste. Dann hätte ich uns eine lange

 

Zeit der Qualen ersparen können. Aber wie gesagt: Auf das Naheliegenste

 

kam ich natürlich nicht. Dabei war es doch so offensichtlich. Erst in

 

der zweiten Pause kamen zwei der Mädchen zu uns. "Äh.", stammelten sie.

 

"Was ist?", fragte ich sie erstaunt. "Wir, äh, wir." Sie drucksten nur

 

herum. Doch ich wußte ganz genau, was sie wissen wollten. Wie sie mich

 

anreden sollten. Also nahm ich ihnen die Frage ab. "Manjula! Ganz

 

einfach Manjula. Ich bin doch noch dieselbe wie am Freitag." "Nicht

 

Hoheit oder Prinzessin?", fragten sie mich erstaunt. "Nein. Manjula.

 

Und ich wundere mich nur, daß ihr deswegen so einen großen Aufstand

 

macht. Da sind die Jungs aber schon viel weiter als ihr." "Wieso?‘"

 

"Na, denen ist das egal ob ich eine Prinzessin bin oder nicht. Wie

 

jeden Tag haben sie auch heute auf der Treppe versucht, mir unter den

 

Rock zu schauen." Die Mädchen schauten sich erstaunt an, dann aber

 

lachten sie über die Unverschämtheit der Jungs. Und sichtlich

 

erleichtert nahmen sie dies alles zu Kenntnis. Also standen am Ende der

 

Pause wieder viele der Mädchen um mich herum, wie es fast immer der

 

Fall war. Doch leider drängten sie dabei Thomas von mir fort. Und das

 

war mir nicht recht. Ich wußte doch noch nicht was ihn bedrückte. Und

 

so verlief der weitere Tag für mich mit einem sehr schlechten Gewissen.

 

Obwohl ich mir wirklich keiner Schuld bewußt war. Allerdings konnte ich

 

mir denken, daß es an mir lag, daß ich der Auslöser, oder zumindest der

 

Grund seines Kummers war. Ob er am Wochenende eine andere kennengelernt

 

hatte? Wollte er vielleicht unsere Beziehung beenden und wußte nicht

 

wie er es anstellen solle, ohne mir weh zu tun? Möglich wäre es ja.

 

Aber dem wiedersprachen seine Augen. Seine Augen blickten noch immer

 

ständig in meine, sobald wir uns sahen. Wieso dachte ich bei ihm nicht

 

an das gleiche, wie bei den anderen? Und hätte ich doch nur schon

 

früher mit Mama geredet. Über Thomas und mich, über unsere Gefühle.

 

Hätte ich wenigstens an diesem Abend mit ihr geredet, dann wäre für uns

 

die folgende Zeit anders verlaufen. Aber, wie schon gesagt mag ich eure

 

Sprichwörter: Hätte der Hund nicht geschissen, dann hätte er den Hasen

 

bekommen.

 

 

 

16 Die Wandlung

 

 

 

In den folgenden drei Wochen besuchte ich Thomas an jedem Wochenenden zu

 

Hause. Diverse Mitschülerinnen, welche ich angeblich besuchte,

 

verschafften mir dafür einen Vorwand. Bei meinem ersten Besuch nach der

 

Gala fragten seine Eltern mich doch glatt, ob sie Hoheit oder

 

Prinzessin sagen sollen. "Manjula", sagte ich, "Manjula ist schon

 

richtig." Seine Mutter hatte sich im Lauf der Zeit auch an Igor

 

gewöhnt. Selbst Josi hatte sich schließlich an ihn herangetraut. Und da

 

stellte sich wahrhaftig heraus, daß er doch kein böser Riese war. Sie

 

begannen sogar miteinander zu reden. Und während ich mit Thomas auf

 

ihrer Terrasse saß, plauderte Josi mit ihm über den kleinen Zaun

 

hinweg. Schließlich erzählte er ihr auch von seiner Heimat. Und von den

 

sprechenden Bären, die so weise waren, wie hier die Eulen. Von der

 

Eisprinzessin in ihrem Eispalast, von den Hexen. Er erzählte ihr so

 

viele Märchen wie er kannte. Und er kannte sehr viele. Das wußte ich

 

nur zu gut. Hatte er sie mir doch auch erzählt, als ich in Josis Alter

 

war. Und selbst jetzt noch hörte ich ihm gerne zu, wenn wir unterwegs

 

waren. Und dankbar war ich ihm auch. Er hielt sich stets diskret im

 

Hintergrund. Und ich glaube, er drehte sich sogar herum, wenn Thomas

 

und ich uns küßten. Leider taten wir dies in letzter Zeit nichtmehr so

 

oft wie früher. Leider. Ich schob es auf mangelnde Gelegenheit zurück.

 

Allerdings machten wir so auch keine Fortschritte. Er ging mir nie an

 

die Wäsche. Einerseits war ich ihm dankbar dafür. Denn das hätte sehr

 

schnell meine Vorsätze zunichte machen können. Dafür war er so schon

 

viel zu zärtlich zu mir gewesen. Andererseits waren wir ja auch noch

 

nicht soweit. Doch es kam hin und wieder mal vor, daß er eines meiner

 

Beine berührte. Eigentlich war dies ja nichts Neues für uns. Auf der

 

Fahrt zum Schwimmen hatte er meine Beine sogar leicht gestreichelt und

 

meinen Po hatte er doch auch schon berührt. Auch wenn da mein Höschen

 

und meine Strumpfhose dazwischen gelegen hatte. Aber nun meinte ich zu

 

spüren, daß es ihm peinlich war, wenn er mein Bein berührte. Und wenn,

 

dann geschah es aus Zufall und nicht vorsätzlich. Ich spürte, daß da

 

etwas war. Aber da ich dumme Gans mir darauf keinen Reim machen konnte,

 

fragte ich in meiner Not Papa um Rat. Und das war auch gut so. Papa

 

hatte mir dann gesagt, woran es lag. Ich hatte ihm mein ganzes Herz

 

ausgeschüttet und er klärte mich auf. Nicht darüber! Das wußte ich doch

 

schon längst. Ich bin Inderin und keine Europäerin. Papa sagte mir

 

schließlich, was mit Thomas los war. Ich war wie vor den Kopf

 

geschlagen. Daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Und daran geglaubt,

 

das hatte ich erst recht nicht. Aber das mußte unbedingt aufhören.

 

Sofort! Zwar wollte ich noch warten, bis das es zwischen uns zum

 

letzten kam, aber ein wenig "Vorfreude" wollte ich schon haben.

 

Schließlich waren wir doch ein Paar. Und das sollte ja auch so bleiben.

 

Also setzte ich mich an einem Wochenende, als ich wieder bei ihm zu

 

Hause war, in einem unbeobachteten Moment einfach auf seinen Schoß und

 

flüsterte traurig: "Gefällt dir mein Körper nicht mehr?" "Wie kommst du

 

denn darauf?", fragte er erschrocken und ganz erstaunt. "In der Zeit

 

vor der Sendung, da hast du mich öfter angefaßt als danach. Gefall ich

 

dir nichtmehr? Oder ist es, weil ich eine Prinzessin bin?" "Nein,

 

nein.", stammelte er. Doch dank Papa wußte ich es besser. Natürlich gab

 

es nur diesen einzigen Grund für sein Verhalten. Weil ich eine

 

Prinzessin war. Wieso hatte ich nicht daran gedacht? Bei meinen

 

Mitschülern hatte ich doch gleich gewußt, was los war. Nur bei ihm

 

nicht. Wie konnte ich nur so dumm sein? Nur, wie sollte ich ihm

 

klarmachen, daß ich noch immer das Mädchen von früher war. Sein

 

Mädchen. Sollte ich etwa wieder einen Krieg führen müssen? Nun, wenn

 

ja, dann würde es ein Blitzkrieg werden. Ich wollte keine langen

 

Vorbereitungen. Ich wollte keinen langen Krieg. Ich wollte ihn. Und ich

 

wollte ihn jetzt, und nicht erst morgen oder übermorgen. Ich kannte

 

mich mittlerweile auf ihrem Grundstück schon sehr gut aus. Daß sein

 

Zimmer für mein Vorhaben nicht in Frage kam, das wußte ich. Blieb nur

 

noch ein Fleckchen übrig. Aber dort kam auch Josi oft hin. Sie war die

 

einzige, die uns dabei hätte stören können. Also mußte ich sie

 

irgendwie beschäftigen. Igor! "Warte hier.", sagte ich und suchte Josi.

 

Sie war in der Küche und naschte vom Kuchenteig, den ihre Mutter

 

zubereitete. "Kommst du mir diese Naschkatze abnehmen. Wenn sie so

 

weitermacht hat sie einen Aua-Bauch und ich nichts mehr für den

 

Kuchen." Josi lachte mich mit ihrem verschmierten Gesichtchen an. Ich

 

mußte grinsen, hielt ihr aber meine Hand hin. "Wasch dir erst deine

 

Hände und dein Gesicht." Das allerdings machte ich. Und während ich sie

 

wusch, sagte ich ihr, daß Igor bestimmt noch viele Geschichten wüßte.

 

"Du kannst mir ruhig sagen, daß ich nicht in den Stall kommen soll."

 

Ich muß zugeben, daß ich in dem Moment erbleichte. Denn genau dort

 

sollte ja der Kampf stattfinden. "Keine Angst. Ich verpetz euch nicht."

 

"Danke." Sie ging zu Igor und ich zog Thomas von der Terrasse fort.

 

"Wir spielen Verstecken. Du mußt als erster suchen." Er lehnte sich an

 

einen Baum und schloß die Augen. Doch noch ehe er am Baum war, rannte

 

ich schon zum Stall. Hoffentlich dachte er nicht, daß dies eine Finte

 

von mir gewesen wäre. Doch zwei oder drei Minuten später wußte ich, daß

 

er dies nicht angenommen hatte. Ich war hoch auf den Heuboden gestiegen

 

und begann meine Waffen fertig zu machen, da hörte ich die kleine Türe

 

innerhalb des Tors. Da wußte ich: Der Krieg konnte beginnen.

 

 

 

Natürlich küßten wir uns nach der Gala auch weiterhin. Allerdings hatte

 

ich nun riesigen Bammel davor, ihren Körper zu berühren. Schließlich

 

war sie doch eine Prinzessin. Beim Küssen ging es ja gerade noch.

 

Trotzdem wurde diese auch zusehends seltener. Auch hatte ich sie, wie

 

früher, oft in meinem Arm. Aber wenn sie auf meinem Schoß saß und dazu

 

noch einen kurzen Rock anhatte, da war die Streichelattacke in der

 

Bahn, auf ihrem Bein, bei mir in Vergessenheit geraten. Ich liebte sie

 

nach wie vor. Dennoch war ich gehemmt. Und dann kam ihre Frage: Ob mir

 

ihr Körper nichtmehr gefiele? Natürlich gefiel er mir. Das hatte er

 

doch schon immer getan. Anfangs waren es ja nur ihre Augen. Aber mit

 

der Zeit war ihr ganzer Körper mit einbezogen worden. Dennoch waren

 

ihre Augen nach wie vor für mich das Wichtigste, das Schönste an ihr.

 

Sie kam auch gleich auf die richtige Idee. Weil sie eine Prinzessin

 

war. Natürlich hatte ich riesigen Respekt vor ihr. Schließlich war sie

 

doch jemand. Doch irgendwie machte mein Verhalten sie traurig. Ich

 

hätte es sofort ändern können. Aber wie sagt man jemanden, daß man

 

Angst hat ihn zu berühren? Das man glaubt, daß sie zu hoch, zu

 

gewaltig, zu bekannt, zu berühmt war. Ich war doch nur ein kleines

 

Würstchen im Vergleich zu ihr. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie

 

mit jemanden wie mir fest zusammen sein wollte. Ich konnte ihr doch

 

nichts bieten. Dennoch machte sie den Vorschlag verstecken zu spielen.

 

Ich bekam immer einen Kuß wenn ich sie fand und sie einen von mir wenn

 

sie mich fand. Darum spielte ich so gerne mit ihr verstecken. Besonders

 

hier bei uns. Hier kannte ich jeden Winkel. Hier war ich eindeutig im

 

Vorteil. Und jetzt verriet sie sich schon selbst, als sie Richtung

 

Stall lief, noch bevor ich am Baum angekommen war. Als ich in das

 

Halbdunkle des Stalles eintrat konnte ich mir bereits denken wo sie

 

sich versteckt hatte. Denn die Pferde standen zu ruhig in ihren Boxen,

 

als das sie in einer mit drin war. Blieb also nur noch die Sattelkammer

 

oder der Heuboden. Es sei denn, sie hatte mich reingelegt und nur so

 

getan, als ob sie in den Stall gelaufen war. Doch ein leises Rascheln

 

von oben verriet mir, daß letzteres der Fall war. Also stieg ich, so

 

leise ich konnte, die Leiter hoch. Dennoch knarrten die Sprossen so

 

laut, sie mußte es hören. Und als ich durch das Heu ging, raschelte es

 

sehr laut. Ganz hinten in einer Ecke sah ich ein Stück ihres Pullovers.

 

Das Rot fiel mehr als deutlich auf dem Grün des Heues auf. Also ging

 

ich zielstrebig darauf los. Schon dachte ich, sie hätte sich im Heu

 

eingebuddelt, da der Pulli so komisch da lag, da sah ich sie daneben

 

sitzen. Mit blankem Busen!

 

 

 

Es ging nicht anders. Ich mußte es tun, sonst würden wir nie

 

weiterkommen. Schlimmstenfalls würde er sich so sehr von mir

 

distanzieren, daß es mit uns in die Brüche ging. Und das wollte ich

 

bestimmt nicht. Denn dafür liebte ich ihn viel zu sehr. Also zog ich

 

meinen Pulli aus und legte ihn so hin, sodaß ich mich auf ihn legen

 

konnte. Ich hörte ihn die Leiter hochsteigen und dann seine Schritte im

 

Heu. Wie sie langsam auf mich zu kamen. Und dann sah ich ihn. Und er

 

sah mich. "Bist du verrückt? Was machst du da?" "Wonach sieht es denn

 

aus?" "Zieh dich wieder an bevor Josi kommt." "Die ist bei Igor."

 

"Trotzdem." Ich stand auf und ging die zwei Schritte zu ihm hin. Als

 

ich vor ihm stand, schaute ich ihn nur an. "Was ist?" "Gefalle ich dir

 

nicht." "Doch, ja, doch. Aber." "Und warum zeigst du mir das nicht?

 

Wieso faßt du mich nichtmehr an?" "Ich hab noch nie deinen Busen

 

angefaßt." "Leider. Ist er denn so häßlich?" "Äh, nein, nein." "Dann

 

faß ihn an. Oder soll das ein anderer machen?" "Nein." "Dann mach."

 

"Das geht doch nicht." Ärgerlich drehte ich mich herum, hob meinen

 

Pulli auf und zog ihn an. "Und ich dachte du liebst mich." "Das tu ich

 

doch auch." "Dann zeig es mir!", brüllte ich ihn an. Doch als ich sah,

 

wie er jetzt vor Schreck zusammenzuckte, mußte ich die letzten Waffen

 

zum Einsatz bringen. Also Schleusen auf und laufenlassen. Doch noch

 

bevor ich den Befehl dazu geben konnte, taten sie es schon von sich

 

aus. Verräterpack! "Dann zeig es mir doch.", flüsterte ich heulend und

 

schaute ihn nur an. Eigentlich hatte ich an zwei, drei Tränen gedacht.

 

Doch eigenartigerweise konnte ich nicht aufhören zu weinen. Mist! Da

 

stand ich vor ihm und heulte wie ein kleines Mädchen. Ein Mädchen mit

 

wehem Herzen. Ein Mädchen, was am Rande einer Beziehung stand und sah,

 

wie es immer mehr bergab ging und nicht wußte, wie sie es aufhalten

 

konnte.

 

 

 

Ernstlich geschockt trat ich auf sie zu. Ich hatte noch nie ihre Brüste

 

gesehen. Erahnt? Ja. Aber gesehen? Doch nur das Stück, was ihr Bikini

 

freigab. Oder was ich in ihrem Ausschnitt erhaschen konnte. Und nun saß

 

sie da, ihre Brüste völlig nackt und meinen Augen schutzlos

 

preisgegeben. Natürlich schaute ich genauer hin, dann aber war mir ihr

 

Gesicht wieder wichtiger. Sie stand auf und kam zu mir. Und als ich

 

nicht reagierte wie sie gedacht hatte, zog sie den Pulli wieder an. Sie

 

brüllte mich an und ich zuckte erschrocken zusammen. Doch dann

 

flüsterte sie es erneut. Und plötzlich stand sie dicht vor mir und -

 

weinte. Ja, sie weinte wirklich. Ich hätte niemals gedacht, daß sie

 

wegen mir weinen würde. "Nicht weinen Schatz.", war das einzige was mir

 

in diesem Moment einfiel. Ich mußte sie trösten. Darum nahm ich sie in

 

die Arme und ich küßte sie. Sofort erwiderte sie meinen Kuß. Und

 

während wir so küssend dastanden, streichelte ich über ihren Rücken.

 

Obwohl sie in mir eine Mauer eingerissen hatte, fürchtete ich mich noch

 

immer davor, ihren Körper zu berühren. Ihren nackten Körper. Und so

 

streichelte ich über ihren Rücken, aber auf ihrem Pulli. Doch nicht

 

lange. Denn plötzlich waren meine Finger auch unter ihrem Pulli. Aber

 

nur hinten auf ihrem Rücken. Zu mehr traute ich mich wirklich nicht.

 

Dennoch war das Gefühl ihrer Haut sehr schön für mich. Wann, oder wie

 

es schließlich dazu gekommen war, das weiß ich nichtmehr. Und wer von

 

uns der Initiator gewesen war, auch nicht. Tatsache aber war, daß sie

 

schließlich ihre Arme hob damit ich ihr den Pulli ausziehen konnte. Den

 

legte ich ins Heu und sie mein T-Shirt daneben. Dann sanken wir herab.

 

 

 

Ich fragte mich, ob er das mit Absicht gemacht hatte? Denn als wir ins

 

Heu sanken, lag er auf meinem dicken Pulli. Ich hingegen auf seinem

 

dünnen T-Shirt. Na warte, das gibt saures. Hm. Wieder sowas komisches.

 

Ich mag saures. Na ja, jedenfalls kamen bei seinem T-Shirt die

 

vertrockneten Grashalme durch und piksten ganz schön. Aber es hielt

 

sich zum Glück noch in Grenzen. Als ich schließlich in seinem Arm lag,

 

küßten wir uns. Sehr oft und auch zunehmend immer länger und

 

zärtlicher. Dabei lagen unsere Körper eng aneinander. Meine Brüste

 

bohrten sich schon in seinen Körper hinein. Doch er streichelte ständig

 

nur meinen Rücken. Natürlich war dies ein schönes Gefühl. Sogar mehr

 

als nur schön. Aber er machte leider keinerlei Anstalten, mit seiner

 

Hand endlich auch nach vorne zu kommen. Schließlich wurde es mir zu

 

dumm. "Schatz?", flüsterte ich. "Ja." "Der Rücken gehört der

 

Prinzessin, die Brüste mir." Aber leider verstand er nicht gleich. Er

 

schaute mich nur ratlos an. Darum nahm ich kurzerhand seine Hand von

 

meinem Rücken, rückte etwas von ihm ab, damit er meinen Busen

 

herankommen konnte und schob seine Hand einfach auf meine Brust. Aber

 

da hatte ich etwas angestellt. Erneut mußte ich eine kleine Niederlage

 

einstecken. Aber sie war nicht so schlimm. Im Gegenteil. Denn schon

 

Sekunden später wurde mir mehr als überdeutlich klar, daß ich mir beim

 

nächsten Mal vorher eine Binde ins Höschen legen mußte. Er hatte noch

 

nichts gemacht. Ich hatte seine Hand nur auf meine Brust gelegt und sie

 

hatte meine Warze auch noch nicht berührt. Dennoch wurde ich feucht.

 

Sogar viel mehr als nur feucht.

 

 

 

Sie nahm meine Hand von ihrem Rücken und legte sie sich auf ihre Brust.

 

Einfach so! Daß sie ihr gehörte und nicht der Prinzessin hatte sie

 

gesagt. Komische Aussage. Sie ist doch nicht geteilt. Sie ist doch

 

vorne wie hinten Prinzessin. Überall. Natürlich war diese große

 

Halbkugel echt geil. Ich hatte meine ganze Hand drauf liegen und spürte

 

nirgends ihre Warze. Und das, obwohl sie sich beim Küssen ständig in

 

meine Brust gebohrt hatte. Langsam schob ich seine Hand hin und her.

 

War er so blöd? Wußte er wirklich nicht, was man als Junge mit einer

 

Mädchenbrust macht? Oder hatte er noch immer solchen Respekt vor meinem

 

Körper? Dem Körper einer Prinzessin. Schließlich aber hatte er es doch

 

kapiert. Langsam streichelte er meine Brust. Aber an die Warze war er

 

noch nicht gekommen. Plötzlich spürte ich nur noch seine Fingerspitzen.

 

Sie schoben sich auf meiner Brust hin und her. Und so kam er auch

 

endlich, wenn auch nur einen äußerst kurzen Augenblick lang, mit meiner

 

Brustwarze in Berührung. Aber wirklich nur ganz kurz. Dennoch zerfloß

 

ich in diesem Augenblick vor Wonne. Da spürte ich, daß seine

 

Fingerspitzen rund um die Warze auf meiner Brust verteilt waren. Dann

 

waren sie plötzlich verschwunden. Doch da spürte ich seine

 

Handinnenfläche. Und die strich nun direkt über meine Brustwarze

 

hinweg. Mir wurde klar, daß ich mir beim nächsten Mal wohl mehr als nur

 

eine Binde reinlegen mußte. Unsere Küsse wurden zärtlicher. Sehr viel

 

zärtlicher. Er war so sanft zu mir. Es schien fast so, als wenn er

 

glaubte, daß ich aus Sternenstaub wäre. So vorsichtig war er. Und je

 

zärtlicher er wurde, umso mehr erregte er mich. Als Kennerin des

 

Kamasutras wußte ich wie ich meinen Orgasmus herauszögern konnte. Aber

 

gegen seine Hand, seinen Lippen, da hatte ich keine Chance. Und unter

 

seinem Kuß bäumte ich mich auf und erhielt eine wunderbare Erlösung. Er

 

drückte mich an sich, und ich wußte, daß er mich niemals wieder

 

loslassen würde. Niemehr. Das Eis war gebrochen. Ich war wieder seine

 

Manjula und nicht eine Prinzessin.

 

 

 

Niemals hätte ich gedacht, daß ich mit einer leibhaftigen Prinzessin

 

gehen würde. Einer echten Prinzessin. Oder sogar mit ihr im Heu landen

 

könnte. Und dann noch mit einer halbnackten. Und das ich ihr dabei auch

 

noch an die Brust gehen würde, das war in meinen kühnsten Vorstellungen

 

nie vorgekommen. Und wie es aussah, würde sie gleich auch einen Abgang

 

haben. Sie zitterte schon leicht. Und dann kam sie und ich spürte es

 

mehr als deutlich. Das Mädchen neben mir, das war keine Prinzessin! Das

 

war Manjula. Meine Manjula!

 

 

 

17 Elternarbeit

 

 

 

Seit jenem Tag im Heu waren Wochen vergangen. Und mit jedem Tag wurde

 

ich glücklicher. Ich hatte sie wieder. Meine Manjula. Die Prinzessin

 

war fort. Endgültig. Meine Scheu ihr gegenüber hatte sie mir an jenem

 

Tag im Heu genommen. Und ich war ihr mehr als dankbar dafür. Denn meine

 

Scheu hätte unsere Beziehung beinahe zerstört. Doch zum Glück hatte sie

 

es nicht soweit kommen lassen. Und seit damals hatten wir noch oft im

 

Heu gelegen. Und sie hatte auch schon etliche Orgasmen durch mich

 

bekommen, da sie meine Hand immer auf ihrer Brust spüren wollte.

 

Allerdings waren wir beide nur ab der Gürtellinie aufwärts nackt. Zwar

 

streichelte ich inzwischen auch über ihre Beine, und sehr, sehr selten

 

auch mal, eher zufällig, über ihren Po, aber das zwischen unseren

 

Beinen war für uns beide noch tabu. Eigenartigerweise dachte ich auch

 

niemals daran dorthin zu gelangen. Etwas, was bei vielen Mädchen aus

 

unserer Klasse, ohne mit Gegenwehr rechnen zu müssen, mit Sicherheit

 

mein primäres Ziel gewesen wäre, bei ihr dachte ich nicht daran.

 

 

 

Wir schmusten um die Wette und knutschten wie Verrückte. Mama hatte ich

 

gesagt, daß ich mal zu der, mal zu einer anderen Schulfreundin ging.

 

Roland setzte Igor und mich dann an der Haustüre des vermeintlichen

 

Mädchens ab. Igor rief dann ein Taxi, wenn der Weg zu Thomas zu weit

 

war, und ich zog mich, wenn es nötig war, hinter diversen Gebüschen um.

 

Dennoch hatten Thomas und ich die letzte Grenze noch nicht in Angriff

 

genommen. Und das wollten wir, ohne das wir je darüber gesprochen

 

hatten, so lange wie möglich herauszögern. Aber von ihm bekam ich immer

 

eine Erlösung. Er brauchte mit nur an meine Brust zu gehen, schon war

 

ich soweit. Doch bei ihm hatte ich in dieser Richtung noch nichts

 

gemacht. Zwar spürte ich sehr oft seine Schlange rebellieren, doch ich

 

merkte auch, daß es ihm mehr als peinlich war. Süß, wie er immer

 

versuchte dies vor mir zu verbergen. Wie damals, bei unseren ersten

 

Treffen auf der Mauer. Mit der Zeit wußte ich sogar schon daß er steif

 

war, noch bevor ich es spüren konnte. Er zog dann immer seinen

 

Unterleib von mir weg. Allerdings war ich in der Beziehung auch ein

 

Luder. Muß bei Gelegenheit mal nachsehen, was "Luder" eigentlich

 

wirklich bedeutet. Jedenfalls mußte ich eins gewesen sein. Denn wenn er

 

sich zurückzog, schob ich sehr oft ein Bein vor und drängte mich so mit

 

dem Knie zwischen seine Beine, bis das mein Bein ganz zwischen seinen

 

lag. So konnte ich "ihn" sehr deutlich spüren. Und was ich da spürte,

 

das war sehr verheißungsvoll. Aber dazu würde es in absehbarer Zeit

 

noch nicht kommen. So schnell wollte ich ja auch nicht alles. Obwohl...

 

Es gab wieder eine Gala. Logisch das meine Eltern wieder eingeladen

 

wurden. Und ich hatte auch erfahren, daß Chris Rea ebenfalls dort

 

singen würde. Also war mir klar, daß ich hin "mußte". Natürlich

 

flatterte mir auch eine Einladung auf meinen Tisch. Klar daß ich "aus

 

dem Häuschen???" war. Allerdings würde ich auf keinen Fall dort alleine

 

hingehen. Wenn schon, dann mußte Thomas mit. Dies setzte allerdings so

 

einiges voraus. Zunächst mußte er ebenfalls eine Einladung bekommen.

 

Aber das war das leichteste Problem für mich. Ein Anruf würde dafür

 

genügen. Dann mußte er tanzen lernen. Denn das, was wir da auf der

 

Geburtstagsfeier von Rolf abgegeben hatten, das würde auf der Gala

 

nicht bestehen. Feine Klamotten für die Gala würde er haben müssen. Und

 

nicht zuletzt mußte ich Mama berichten, daß ich einen Freund mitbringen

 

würde. Eigentlich nichts Besonderes. Aber von "einen Freund mitbringen"

 

bis zu "einen Freund haben", da war es für Mama kein weiter Weg. Doch

 

da es bis zur Gala noch über ein halbes Jahr war, hätte ich eigentlich

 

ja genügend Zeit gehabt. Aber ich wußte auch, daß ich Mama gegenüber

 

feige war. Doch eine Kriegsherrin, siegreich in zwei strategisch

 

relevanten Schlachten, die brauchte nicht lange um einen Weg zu finden.

 

Aber erst mal Schritt eins. Ein Anruf und ich bekam einige Tage später

 

eine weitere Einladung, diesmal auf seinen Namen, zugestellt. Tanzen

 

war Schritt zwei. Am Morgen nach Erhalt seiner Einladung sprach ich mit

 

meinem härtesten Gegner. Mit Mama! "Sag mal Mama. Auf der Gala wird

 

doch auch wieder getanzt." "Ja natürlich." "Aber doch keine indischen

 

Tänze." "Nein. Leider nicht. Nur die ganz normalen Standarttänze. Warum

 

fragst du?" "Ich würde auch mal gerne tanzen." Meine Stimme bekam einen

 

leicht traurigen Unterton. "Ja, warum nicht?" "Aber ich kann die Tänze

 

doch nicht. Nur unsere." "Ja." "Und da dachte ich mir, daß es an der

 

Zeit ist die auch zu lernen. Ich kann doch nicht immer nein sagen. Das

 

war mir schon bei der letzten Gala so peinlich gewesen." "Das habe ich

 

gesehen." "Und dabei hätte ich doch so gerne auch mal getanzt." Fast

 

hätte ich einige Tränen herausgedrückt. "Ich weiß. Und du hast mir

 

wirklich sehr leid getan. Weißt du was? Wir können ja einen Lehrer

 

kommen lassen." "Nein. Das will ich nicht. Ich hab ja auch keinen

 

Privatlehrer für die Schule. Ich würde gerne in eine richtige

 

Tanzschule gehen." Und welche, das wußte ich auch schon. Schließlich

 

war die halbe Klasse schon dort gewesen. Und sie waren alle von ihr

 

begeistert. "Dann muß aber Igor mit." "Das ist egal." Kaum hatte ich

 

dies gesagt, wußte ich, daß ich einen Fehler gemacht hatte. War ich

 

doch sonst so erpicht darauf, daß er nicht anwesend war. Doch Mama

 

schien es nicht bemerkt zu haben. "Da gibt es eine in der Innenstadt.

 

Scheint eine gute zu sein." "Ah, das Fräulein hat sich bereits

 

erkundigt?", lachte sie. "Ja. Aber erkundigt ist zu viel gesagt. Die

 

Mädchen in meiner Klasse haben über die gesprochen. Viele von ihnen

 

waren schon da drin gewesen." "Wir schauen sie uns mal an." Und wir

 

schauten sie uns an. Und schon am Nachmittag war ich eingeschrieben.

 

 

 

Tags drauf rannte sie auf zu uns. Sie ging nicht, nein, sie rannte.

 

Während ich sehr erstaunt war wieso sie rannte, denn das hatte sie

 

bisher noch nie gemacht, meinte Josi nur: "Sag "ja"." "Wozu soll ich

 

"ja" sagen?" "Das hörst du gleich. Und probier deinen schwarzen Anzug

 

an. Ob er dir noch paßt." Entgeistert schaute ich sie an. Da kam

 

Manjula bei uns an und gab erst Josi, dann mir einen Kuß. Etwas

 

irritiert stellte ich fest, daß mein Kuß heute eher flüchtig

 

ausgefallen war. "Ich hab eine Bitte an dich." "Ja, mach ich." Sie

 

schaute mich erstaunt an und ich schaute Josi an. Manjula blickte zu

 

Josi. Doch die zuckte lächelnd mit den Schultern und rannte in ihre

 

Schule. "Du weißt doch noch nicht worum es geht." "Josi hat gesagt, ich

 

soll "ja" sagen. Also sag ich "ja!". Was soll ich tun?" "Tanzen

 

lernen." "Was?" "Tanzen lernen." "OK." "Willst du nicht wissen warum?"

 

"Nein, wieso auch? Du sagst ich soll tanzen lernen, also lern ich

 

tanzen." Sie erklärte mir in welche Tanzschule ich gehen sollte und

 

welchen Kurs ich da nehmen mußte, während wir langsam zu unserer Schule

 

schlenderten. Nach der Schule und dem Mittagessen fuhr ich in die Stadt

 

zur Tanzschule. Dort wurde ich kopfschüttelnd in den Kurs

 

eingeschrieben. "Wieso willst du den nochmal machen? Das hast du doch

 

nicht nötig." "Es geht um eine Wette. Meine Mitschüler haben gewettet,

 

daß ich es nicht schaffe meiner Mitschülerin in der kurzen Zeit alles

 

beizubringen." "Deine Mitschülerin ist auch in dem Kurs?" "Ja." "Ist

 

sie Anfängerin oder will sie ihn widerholen?" "Nein, sie kann noch

 

nicht Tanzen." "Na dann viel Spaß." "Danke. Ich denke, den werde ich

 

haben." "Aber nicht wieder beim Walzer, Rock-n-Roll tanzen.

 

Versprochen?" "Ja, versprochen.", lachte ich. Als ich den Anfängerkurs

 

das zweitemal machte, einer Mitschülerin zuliebe, aber ohne

 

Hintergedanken, hatte ich mit meiner damaligen Tanzpartnerin

 

Rock-n-Roll getanzt. Allerdings auf Walzermusik. Und das hatte dazu

 

geführt, daß wir die restlichen 15 Minuten unten an der kleinen Bar

 

verbringen mußten. Lachend. Am Samstag trafen wir uns also in der

 

Tanzschule. Natürlich grinste die Lehrerin, als sie meine Schritte sah.

 

Demzufolge erhielt ich in der dritten Stunde, sie war den Samstag

 

drauf, einen hinter die Ohren. "Benimm dich endlich.", flüsterte sie

 

mir zu. Ich grinste nur und Manjula sah mich fragend an. Sie hatte ihre

 

Bemerkung ebenfalls gehört. Und als ich sie dann endlich richtig führte

 

sagte Manjula nur: "Du Mistkerl." "Schlimm?" "Nein." Sie schüttelte

 

lächelnd den Kopf.

 

 

 

Da hatte er mich ja schön reingelegt. Obwohl ich ja selber schuld war.

 

Ich hatte gesagt er solle Tanzunterricht nehmen. Ich hätte besser mal

 

gefragt, ob er tanzen kann. Na ja. Ab dem Moment war jedenfalls alles

 

anders. Waren wir vorher nur so über das Parkett gestolpert. Ab dem

 

Schlag schwebte ich richtig. Er konnte wahnsinnig gut führen. Und als

 

der Kurs drei Monate später zu Ende war, wußte Mama auch, daß ich einen

 

festen Tanzpartner hatte. Denn wenn ich aus der Tanzschule kam,

 

schwebte ich noch in höheren Sphären. Er war wirklich himmlisch in

 

seinen Armen über das Parket zu schweben. Und als ich mal wieder beim

 

Abendessen von Tanzkurs sprach, wie gut mein Partner mich führen konnte

 

und das ich mir wünschte, daß ich ihn als Tanzpartner auf der Gala

 

haben könnte, da sagte sie: "Manjula?" "Ja Mama." "Bring ihn doch mal

 

mit." "Mach ich." Mama fielen beinahe die Augen raus. Bisher hatte ich

 

noch nie jemanden mitgebracht. Stillschweigend akzeptierte sie das. Und

 

da fragte ich Mama, ob ich mit ihm zur Gala gehen könne. "Wir werden

 

sehen. Zuerst will ich ihn sehen. Dann reden wir weiter." "Und wenn er

 

dir gefällt?" "Wir werden sehen." "Er wird dir gefallen." Damit war die

 

zweite Schlacht fast so gut wie gewonnen. Nein, sie war gewonnen.

 

Schließlich wußte ich nur zu gut, welche Blumen Thomas meiner Mama

 

mitbringen würde. Und dieses Geheimnis verriet ich ihm am folgenden

 

Schultag. Er machte große Augen, als ich ihm meine Adresse gab. "Da

 

wohnt ihr?" "Ja." "Das ist ja ein richtiges Schloß." "Ich weiß." "Na

 

gut." Am Wochenende war es dann soweit. Thomas stand sonntags im

 

schwarzen Anzug und mit einem Strauß weißer Rosen im Arm in der

 

Bibliothek. Mama sah mich vorwurfsvoll an. Sie wußte nur zu gut, wer

 

ihm diesen Tip gegeben hatte. Aber zu ihm war sie sehr freundlich.

 

Besonders, als er sie gleich mit "Hoheit" ansprach. Papa schien ihm

 

wohlgesonnen zu sein. Mußte er ja. Schließlich war er der einzige, dem

 

ich mein Herz voll und ganz ausgeschüttet hatte. Er wußte alles. Von

 

der Mauer, dem Gebüsch, meiner Schlacht, seiner Reaktion nach der Gala,

 

und wie ich ihn davon überzeugt hatte, das ich ein Mädchen war und

 

keine Prinzessin, bei meinem "Blitzkrieg" in der Scheune. Vor ihm hatte

 

ich keine Geheimnisse, wie vor Mama. Denn schließlich hatte er mir ja

 

gesagt, warum Thomas sich nach der Gala mir gegenüber so zurückhielt.

 

 

 

Einige Tage Später kam sie wie immer vor der Schule zu uns gelaufen, sie

 

ging nicht, sie rannte wieder. Josi bekam so auch an diesem Morgen

 

einen Kuß von ihr, bevor sie in die Schule ging. Dann war ich dran. Nur

 

war er heute nicht so flüchtig wie vor ein paar Monaten. Nach unserer

 

stürmischen und dennoch mehr als leidenschaftlichen Begrüßung, gab sie

 

mir einen Briefumschlag. Einen goldenen. "Für mich?" "Für uns."

 

Neugierig öffnete ich den Umschlag. Darin war eine Einladung zu einer

 

Gala. Ich schaute sie fragend an. "Ich muß dahin. Und alleine will ich

 

nicht." "Darum sollte ich tanzen lernen?" "Nicht nur du." "Wieso?" "Na,

 

ich konnte doch nicht tanzen. Das heißt, ich konnte schon, aber doch

 

nur unsere indischen Tänze." "Bringst du mir sie bei?" "Mach ich."

 

"Wirklich?" "Ja, natürlich."

 

 

 

Als er mich dies fragte, dachte ich sofort an unseren "Liebestanz".

 

Darum hatte ich auch gleich zugesagt, sie ihm beizubringen. Allerdings

 

vorerst nur den einen. Denn darin geht es um ein Paar, was sich findet

 

und verliebt. Den würde ich mit ihm üben "bis zum erbrechen???".

 

Allerdings werde ich ihm nicht verraten, was der Tanz wirklich

 

bedeutet. Denn in ihm wird erzählt, wie ein Mädchen einen Mann sieht

 

und um ihn wirbt. Also das, was ich ja auch bei ihm gemacht hatte. Es

 

ist einer, nein, es ist der schönste Tanz den ich kenne. So voller

 

Zärtlichkeit und Liebe. Denn am Ende kriegen sie sich. Also genau das

 

Richtige für unsere Verbindung. Mama war bei seinem zweiten Besuch

 

nichtmehr so sehr von Thomas begeistert. Denn er war erneut mit weißen

 

Rosen zu uns gekommen. Anscheinend wollte er sich bei ihr

 

einschmeicheln. Und das konnte sie gar nicht ab. Doch als sie ihn

 

beiläufig fragte, was er denn so in seiner Freizeit mache, da war sie

 

wie ausgewechselt. Mit meiner Schwester spielen oder reiten hatte er

 

gesagt. Er habe es ihr beigebracht und seitdem wäre sie aus dem Stall

 

nicht wieder rauszubringen. Und da wurde sie hellhörig. Und als sie

 

dann noch erfuhr, daß sie 8 Pferde hatten, 4 Araber, 3 Andalusier und

 

einen Hannoveraner, da war er bei Mama wieder hoch im Kurs. Ich sagte

 

ja schon, daß Mama Pferde noch mehr liebte als Elefanten. Und selbst

 

die waren schon Mamas auserkorene Lieblinge. Um es kurz zu machen:

 

Thomas fand Gnade in ihren Augen. Shiva sei Dank.

 

 

 

Drei Wochen lang hatten wir geübt. Nach der Schule, an den Wochenenden,

 

wann immer wir Zeit hatten. Sogar mittwochs an der Mauer. Wir hatten

 

ihn schnell intus, denn so schwer war er für mich nicht. Die meisten

 

Schritte mußte sie ja machen und sie schien ihn zu können. Und das

 

tollste daran war, das, wenn wir zusammen tanzten, das sie mich führte.

 

Und ich schien diesen Tanz auch irgendwie zu mögen. Abends hatte ich

 

sogar zu Hause in meinem Zimmer geübt. Alleine. Dieser Indische Tanz

 

war wirklich nicht sehr schwer. Und er gefiel mir. Er hatte etwas

 

Sinnliches an sich. Fast schon erotisches. Durch ihn wurden selbst

 

unsere alltäglichen und harmlosen Berührungen beeinflußt. Ganz

 

einfache, wirklich ganz alltägliche Berührungen, bekamen so für uns

 

schon Züge, die hart an der Grenze zum schicklichen waren. So war das

 

still voreinander stehen, schon fast wie ein abchecken des Körpers des

 

Anderen, die Handbewegung zu ihrem Gesicht hin wurde ein angedeutetes

 

entlangfahren über ihre Brust. Alles war für uns schon mehr als

 

erotisch. Es zu tun, es aber doch nicht tun. Manjula schien darin noch

 

viel mehr zu sehen. Sie zitterte zu oft bei diesen, eigentliche

 

harmlosen Bewegungen. Und immer schaute sie mich dabei sehr glücklich

 

an. Und das war das Schönste für mich.

 

 

 

18 Ich liebe dich

 

 

 

Als jener abend kam, stand ich im schwarzen Anzug in ihrer Bibliothek.

 

Aufgeregt war ich. Ihre Eltern waren noch oben. Manjula ebenfalls. Aber

 

es dauerte nicht lange, da kam sie die große Treppe herunter. Sie sah

 

einfach hinreißend aus. Sie hatte einen silbernen Sari an. Und der war

 

über und über mit glitzernden Steinen bedeckt. Erst später erfuhr ich,

 

daß dies Edelsteine waren. Diamanten, Rubine, Smaragde und so. Die

 

Armbänder, die Ringe an ihren Fingern und die Halskette glitzerten wie

 

Feuer. Aber das schönste befand sich auf ihrem Kopf, eingerahmt von

 

ihrem pechschwarzen Haar, das sie heute offen trug. Ihr Haar floß wie

 

ein Wasserfall über ihren Rücken herab bis fast an ihre Knie. Und auf

 

dem Kopf trug sie ein richtiges Diadem. Als ich sie sah mußte ich

 

schlucken. Jetzt war sie wieder eine Prinzessin. Aber war sie auch noch

 

meine Manjula? Ich zweifelte wieder. Aber als sie zu mir kam und mich

 

küßte, da war ich mir sicher. Sie war beides. Doch leider kamen kurz

 

darauf ihre Eltern herab.

 

 

 

Als ich im Sari vor Mama stand, griff sie wortlos zum Hörer. Sie

 

benachrichtigte Igor und eine halb Stunde später standen 7 Igors vor

 

mir. "Wenn du ihn anziehen willst, dann mußt du das in Kauf nehmen. Das

 

wußtest du doch." Ich nickte nur. Und so wurde unsere Karawane der

 

Autos zur Gala um 2 erweitert. Die Fahrt dorthin war eine Qual. Mama

 

und Papa saßen hinten, wir vor ihnen und Igor hatte vorne bei Roland

 

Platz genommen. Aber wenigstens hatte ich Mama überreden können, daß

 

nur Igor in meiner direkten Nähe wäre. Als Mama und Papa ausstiegen

 

blitzten die Fotoapparate. Als Thomas ausstieg wurde es schon viel

 

weniger. Doch als ich, an seiner Hand, aus dem Wagen stieg, da liefen

 

die Blitzlichter heiß. Der Sprecher von Fernsehen, der hier die Gäste

 

für die daheim zusehenden ankündigte, bekam kein Wort heraus.

 

 

 

Ich bin schon fotografiert worden. Es machte mir also nichts aus. Aber

 

was da auf Manjula und mich herab prasselte, das war furchtbar. Ich

 

konnte kaum den roten Teppich erkennen. Aber wir schafften es. Erst in

 

der Eingangshalle kam mein Sehvermögen langsam wieder zurück. "Und das

 

machst du jedesmal durch?", flüsterte ich ihr zu. "Ja. Darum schwänz

 

ich sowas so oft es geht. Schließlich hab ich ja was Besseres zu tun.",

 

grinste sie. "Ach ja? Was denn?" "Ach weißt du, ich hab da jemanden."

 

"Ach ja?" "Ja." "Und was ist an dem so besonders?" "Seine Hände. Wenn

 

er mich streichelt vergess ich die Welt. Und wenn er mich küßt - dann

 

bin ich im Nirwana." "Sollte ich etwa eifersüchtig werden?" "Nur auf

 

deine Hände und deine Lippen." Wir gingen hinter Manjulas Eltern her

 

und betraten die Halle. Hier wurden ihre Eltern angekündigt. Als diese

 

die Treppe hinunter gingen, waren wir dran. Wir blieben, wie vor uns

 

ihre Eltern auch, an der obersten Treppenstufe stehen. Zunächst wurde

 

Manjula vorgestellt, dann ich. Wir gingen die lange Treppe hinunter und

 

mein einziger Gedanke war: Fall jetzt nicht auf die Schnauze. Aber ich

 

schaffte es. Unten folgten wir ihren Eltern zu unserem Tisch. Manjula

 

nahm gegenüber ihrem Vater Platz und ich neben ihr, gegenüber ihrer

 

Mutter. Noch ehe ich richtig saß, hatte Manjula sich unter dem Tisch

 

bereits meine Hand geschnappt und drückte sie. Und es sah nicht so aus,

 

als ob sie meine Hand wieder loslassen wollte. Schließlich strich sie

 

mit ihrem Daumen über meine Hand. Doch ihre Mutter schien dies gesehen

 

zu haben. Denn sie räusperte sich und schon war Manjulas Hand wieder

 

fort. Doch sie kam sehr schnell wieder. Als ihre Mutter sich zum

 

drittelmal räusperte, sah sie uns beide streng an. Sie beugte sich zu

 

Manjula hin und flüsterte mit ihr. Manjula wurde rot und schüttelte

 

ihren Kopf.

 

 

 

Das Mama es merken würde, das war mir schon klar. Aber das sie es so

 

schnell bemerkte und mich jedesmal dabei erwischte, das war wirklich

 

schade. Dann war es ihr wohl zu viel. Denn sie flüsterte: "Wenn ihr

 

nicht aufhört, dann tauschen wir die Plätze." "Ja Mama." "Oder willst

 

du etwa schon nach Hause?" Ich schüttelte den Kopf. "Dann benimm dich

 

wie es sich für dich geziemt." "Ja Mama." Fortan ließ sie mich leider

 

nichtmehr aus den Augen. Egal was ich machte, sie schaute sofort zu mir

 

herüber. Das war eine unerträgliche Situation für mich. Ich saß wie auf

 

"glühenden Kohlen?" Zu gerne hätte ich ihn geküßt, seinen Arm um mich

 

gehabt. Da fiel mir das Programm in die Hände. Sofort kam die

 

Kriegsherrin in mir wieder zum Vorschein und ich schmiedete einen

 

waghalsigen Plan. Ging er gut, dann wären wir ein Paar. Auch für Mama.

 

Lief es dagegen aber schlecht für mich, dann könnte es durchaus möglich

 

sein, das ich nächste Woche wieder in Indien zur Schule ging. Aber ich

 

mußte alles auf eine Karte setzen. Denn so, so ging es mit uns

 

nichtmehr weiter. Laut Programm würde auch eine Gruppe aus Indien

 

auftreten. Und an die mußte ich irgendwie herankommen. Also sagte ich,

 

daß ich zur Toilette müsse. Als ich aufstand waren Igor und ein

 

weiterer Bodyguard sofort an meiner Seite. Drei weitere hielten sich in

 

nächster Nähe auf. Als ich außer Sichtweite meiner Eltern war, sagte

 

ich zu Igor: "Du mußt mir einen Gefallen tun." "Alles was du willst."

 

"Schau das du den Chef der indischen Gruppe findest und bring ihn zu

 

mir. Aber paß auf, daß dich meine Eltern nicht sehen." Igor schaute

 

mich fragend an, dann aber lief er los. Wenige Minuten später war er

 

zurück. Mit dem Leiter der Gruppe. Ihm erklärte ich mein Anliegen.

 

Aufgrund meiner Stellung war mein Wunsch für ihn ein Befehl. Er

 

verschwand hinter die Bühne und ich gab Igor meine Instruktionen.

 

"Manjula, du kämpfst mit deiner Mutter. Ich hoffe, du weißt was du da

 

tust. Es würde mich traurig machen, dir nichtmehr zur Seite zu stehen."

 

Ich lächelte Igor an. "Keine Angst. Selbst wenn ich versage, du bleibst

 

bei mir." Für ihn war ich zu einer Tochter geworden, die er leider

 

niemals hatte. Wir gingen zurück zu unserem Tisch. Die Show fing an und

 

wir schauten zu. Ohne Körperkontakt. Es war fast eine Dreiviertelstunde

 

vergangen, eine Pause begann, da kam der Leiter des indischen Ensembles

 

zu uns an den Tisch. Er verbeugte sich sehr höflich vor uns und sprach

 

meinen Vater an, ob er mit der Maharani reden dürfe. Papa gestattete es

 

ihm. "Hoheit, ich bitte tausendmal um Vergebung. Eine unserer

 

Tänzerinnen ist erkrankt. Hätte eure Hoheit vielleicht die große Güte,

 

statt ihrer unser Land zu vertreten?" Mama lachte laut auf. "Dafür bin

 

ich nun wirklich schon zu alt." "Hoheit sehen aus wie die Göttin

 

selbst." Mama lachte, dennoch schüttelte sie den Kopf. "Es tut mir

 

leid, aber ich muß eure Bitte ablehnen." "Mama, darf ich?", rief ich

 

erregt und mit freudigem Gesicht dazwischen. "Oh! Es würde uns eine

 

große Ehre sein, wenn die Prinzessin die Güte hätte." Es dauerte nicht

 

lange und Mama erlaubte es. Zum einem weil sie ja wußte daß ich eine

 

ausgezeichnete Tänzerin war, was unsere einheimischen Tänze betraf, zum

 

anderen, weil sie wußte wie gerne ich unsere Tänze tanzte. Hier in

 

Deutschland hatte ich ja, anders wie in meiner Schule daheim, bisher

 

noch nie eine Gelegenheit gehabt, sie zu tanzen. Es würde noch eine

 

gute halbe Stunde dauern, bis das sie an der Reihe wären. Er würde

 

selbst kommen um mich zu holen.

 

 

 

Von all dem hatte ich natürlich "nichts" verstanden. Sie redeten

 

indisch. Als er gegangen war, flüsterte mir Manjula nur zu, daß ich

 

nachher mit dem Bodyguard gehen solle. "Ich werde dir ein Zeichen

 

geben. Dann stehst du auf und gehst mit ihm." "Und dann?" "Später."

 

Damit war unser Dialog auch schon beendet. Sittsam saßen wir ihrer

 

Mutter gegenüber und schauten uns die Darbietungen an. Allerdings war

 

ich nicht so recht bei der Sache. Was meinte sie damit? Und wieso

 

sollte ich dem Bodyguard folgen?

 

 

 

Innerlich zitterte ich vor Aufregung. Ein Gespräch mit Papa wäre mir

 

äußerst hilfreich gewesen. Aber Mama machte nicht den Eindruck, uns

 

kurz alleine zu lassen. 20 Minuten waren bestimmt schon um, da stand

 

sie endlich auf um zur Toilette zu gehen. Das darauffolgende, sehr

 

kurze Gespräch mit Papa war sehr vielversprechend. Er nickte nur. Aber

 

ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht machte mich zuversichtlich. "Tu

 

was dein Herz dir sagt.", flüsterte er nur.

 

 

 

Das Gespräch mit ihrem Vater konnte ich selbstverständlich "nicht"

 

verstehen. Ich nahm mir vor, heimlich indisch zu lernen. So schnell als

 

möglich. Kurz nachdem sie fertig waren, kam auch ihre Mutter wieder

 

zurück. Die Vorstellung anschauend, schielte ich hin und wieder zu ihr

 

herüber. Ich sah, daß sie Manjula sehr oft ansah. Nach gut 10 Minuten

 

stieß mich Manjula leicht an und deutete mit ihren Augen auf einen der

 

Bodyguards. "Ich komme gleich wieder.", flüsterte ich, stand auf und

 

folgte dem Hünen. Ich konnte meine Gefühle nicht erklären. Einerseits

 

war es mir nicht geheuer, wieso ich ihm folgen sollte. Und vor allem,

 

wohin? Andererseits hatte sie es gesagt. Und bisher war ich immer gut

 

gefahren, mit dem was sie sagte. Wenn doch jetzt Josi bei mir wäre.

 

Dann wüßte ich mehr. Viel mehr. Also vertraute ich diesmal auf ihre

 

Eingebung. Er führte mich erst zu den Toiletten, dann weiter zu einer

 

Türe und weiter eine Treppe hinab. Plötzlich fand ich mich hinter der

 

Bühne wieder. Hier erwartete mich der Mann, welcher vorhin mit ihnen

 

geredet hatte. Na, das konnte ja heiter werden. Ich kann doch kein

 

indisch. Doch er sprach mich in fehlerfreiem Deutsch an. Er führte mich

 

in einen Raum und sagte, daß ich dieses Gewand dort anziehen solle. Die

 

Prinzessin käme auch gleich. Dann verschwand er. Schulterzuckend zog

 

ich mich langsam um. Einige Minuten später kam Manjula herein.

 

Eigentlich wollte ich sie sofort küssen. Aber sie sagte nur: "Keine

 

Zeit. Hilf mir aus dem Sari". Mitten in dieser Aktion, wobei ich

 

Manjulas nackten Busen zum ersten Mal bei hellem Licht sah, klopfte es

 

leise. Ein Mädchen trat schüchtern ein und brachte Schmuck für sie. Als

 

sie Manjula sah, leuchteten ihre Augen und sie sagte etwas, was ich

 

natürlich "nicht" verstand. Manjula lächelte. Doch dann zeigte das

 

Mädchen auf Manjulas Beine. Und nach einigen Sekunden entledigte sich

 

Manjula auch ihrer Strumpfhose. Und während Manjula ihr Haar zu einem

 

Zopf machte, legte das Mädchen ihr den Schmuck an die Fußgelenke. Jetzt

 

sah ich, daß an diesen Fußkettchen kleine Glöckchen hingen. Nachher

 

kamen noch Armkettchen, ebenfalls mit kleinen Glöckchen an die

 

Handgelenke und an ihren Fingern kleine Becken, da klopfte es auch

 

schon.

 

 

 

Leider hatte ich keine Zeit ihn zu küssen. Schade. Aber der Krieg ging

 

vor. Es machte mir nichts aus, das er mich heute im hellen nackt sah,

 

sah man von Höschen und Strumpfhose ab. Als ich fast fertig war, sagte

 

das Mädchen, welches mit dem Schmuck gekommen war, daß ich mit der

 

Strumpfhose auf dem Parkett nicht tanzen könnte. Also zog ich die auch

 

aus. Fast fertig, klopfte es. "Noch 3 Minuten", tönte es von der

 

anderen Seite der Türe her. "Was hast du vor?", fragte er mich. "Das

 

erklär ich dir noch. Aber nicht jetzt."

 

 

 

Als sie fertig war, öffnete sie die Türe. Sofort kamen 2 Bodyguards in

 

den Raum und sicherten den Schmuck und ihren Sari. Nur Igor blieb

 

draußen und lächelte sie an.

 

 

 

"Aas.", flüsterte Igor mir zu. Ich schlug ihm lachen auf den Arm. Wir

 

wurden an den Rand der Bühne gebracht. Der Leiter nahm Thomas mit und

 

sagte ihm, was er machen mußte. Sich zu den beiden anderen setzen und

 

so tun, als ob er sturzbetrunken wäre. Lallen, schwanken und das Glas

 

austrinken. Und wenn die Prinzessin vor ihm war, solle er schlagartig

 

nüchtern werden. Den Rest kenne er ja. Ja, den kannte er. Und er kannte

 

ihn sehr gut. Laut Programm sollte als erstes einer unserer

 

einheimischen Tänze aufgeführt werden. Danach würde eine

 

Gesangsdarbietung kommen. Als letztes wieder ein Tanz. Das Lied war

 

fast zu Ende, da flüsterte ich Thomas zu: "Ich liebe dich". "Ich dich

 

auch.", flüsterte er zurück. Doch dann sah ich ihn mit ernstem Gesicht

 

an. "Dann geh raus, und zeig es mir." Sekunden später verlosch das

 

Licht. Die Musiker blieben auf der Bühne, während die Sänger diese

 

verließen. Auf ein Zeichen des Leiters hin, stürmten die beiden Jungen

 

mit Thomas auf die Bühne. Auf die markierten Stellen auf der Bühne

 

legten sie ihre Sitzkissen und setzten sich. Drei andere Mitglieder des

 

Ensembles brachten den kleinen silbernen Tisch, die Flaschen und

 

Gläser. Dann ließen sie die drei alleine auf der Bühne. Als das Licht

 

wieder anging, saßen dort drei Betrunkene an einem Tisch und grölten.

 

 

 

Der Plan meiner Tochter schien mir gut durchdacht zu sein. Ich wußte um

 

das Geheimnis des Tanzes, wie jeder Inder darum wußte. Sie würde so

 

meiner Frau schonungslos das zeigen, was sie fühlte. Es war mir klar,

 

daß meine Frau sofort aufspringen würde. Es gab zwei Möglichkeiten für

 

mich. Die erste war, sie zu bitten, daß sie bis zum Schluß zuschauen

 

solle und erst etwas sagen solle, wenn Manjula wieder bei uns war und

 

sie in ihre Augen geschaut hatte. Die zweite Möglichkeit war, es ihr zu

 

befehlen. Ich war der Maharadscha. Sie meine Frau. Auch wenn sie die

 

Maharani war, sie war meine Frau. Und somit hatte sie mir zu gehorchen.

 

Tat sie es nicht, konnte ich sie sofort, und damit meine ich sofort,

 

verstoßen. Sie hätte schon diese Nacht woanders schlafen müssen.

 

Jedenfalls nicht in unserem Haus. Also versuchte ich es mit der Bitte.

 

Denn ich liebte sie zu sehr, um es ihr zu befehlen. "Schatz?" "Ja."

 

"Ich habe eine große Bitte an dich." "Alles was du willst." "Es ist

 

aber eine mehr als große Bitte." "Egal." "Wirklich?" "Ja, mein Fürst."

 

"Wenn Manjula gleich tanzt, schau bitte bis zum Ende zu und wenn sie

 

zurückkommt, dann schau in ihre Augen." "Was meinst du?" "Das, was ich

 

gerade gesagt habe." "Ich weiß nicht.", antwortete sie argwöhnisch. Ich

 

nahm ihre Hand in die meine. "Ich bitte dich." "Was hat das zu

 

bedeuten!", sagte sie, jetzt schon fast ärgerlich. Schweren Herzens

 

besann ich mich auf die zweite Möglichkeit. "Ich habe dich um etwas

 

gebeten. Aber ich glaube nicht, daß du meine Bitte erfüllen wirst. Ich

 

habe dir noch nie etwas befohlen. Doch jetzt befehle ich es dir. Du

 

schaust dir den Tanz an, und wenn die Beiden zurück sind, sagst du

 

keinen Ton." Sie zuckte zusammen. Ich hatte ihr noch nie einen Befehl

 

gegeben. Und wir kannten uns schon seit Kindertagen. Gehorsam nickte

 

sie und drehte sich zur Bühne hin, wo die letzten Takte des Liedes

 

verklangen. Die Bühne wurde dunkel und eine halbe Minute später ging

 

das Licht an. Die Trinker saßen dort und meine Königin zuckte deutlich

 

zusammen. Sie wußte was kam. Und als im Klang der Musik Manjula auf die

 

Bühne kam, preßte sie meine Hand so fest, daß es schon schmerzte.

 

 

 

Ich war entsetzt! Das war noch nie passiert. Noch nie hatte er mir etwas

 

befohlen. Und gerade daß er dies jetzt machte, das machte mich mehr als

 

nur mißtrauisch. Aber ich mußte mich fügen. Ich wollte ihn doch nicht

 

verlieren. Dafür bedeutete er mir viel zu viel. Und das wäre der Fall

 

gewesen, wenn ich ihm nicht gehorchte. Also schaute ich zur Bühne hin

 

und wartete, auf das, was dort geschehen würde. Als das Licht anging

 

und ich die Dekoration sah, der Tisch, die Flaschen, die drei Trinker,

 

da wußte ich was Manjula uns zeigen würde. Und nun sah ich auch Thomas

 

wieder. Ich hatte, abgelenkt von meinem Mann, nicht an ihn gedacht.

 

Sonst wäre mir sofort aufgefallen, daß er schon so lange abwesend war.

 

Und da er an dem Platz saß, wußte ich auch, mit wem sie ihn tanzen

 

würde. Und so würde ich nun tatenlos zusehen müssen, wie die Beiden den

 

erotischsten und liebevollsten Tanz unseres Landes aufführten. Ich

 

zitterte vor Wut. Doch je weiter der Tanz vorschritt, um so mehr spürte

 

ich, wie ernst sie es damit meinten. So innig, so zärtlich, so

 

liebevoll wie die Beiden ihn tanzten, so konnte man ihn nicht "nur"

 

tanzen. Als die letzten Takte anbrachen standen sie sich gegenüber.

 

Meine Tochter flüsterte ihm etwas zu und er antwortete ihr. Ich konnte

 

meine Gefühle kaum im Zaum halten, als ich sah, wie sie ihn daraufhin

 

glücklich anlächelte und - weinte!

 

 

 

Thomas spielte den Besoffenen wunderbar. Und erst, als ich mit dem

 

Rücken vor ihnen stand, in die Knie ging und meinen Körper so weit

 

zurückbeugte, das er mir nicht nur tief in meinen Ausschnitt, sondern

 

auch in meine Augen schauen konnten, da wurde er schlagartig nüchtern.

 

Ich glaube, wenn er wirklich betrunken gewesen wäre, jetzt wäre er auch

 

nüchtern geworden. Die weiteren Schritte führten mich hinter ihn. Er

 

drehte sich auf dem Sitzkissen herum und ich streckte ihm meine Hände

 

entgegen, half ihm aufstehen. Der Rest des Tanzes ist zu schwer zu

 

beschreiben. Obwohl er für Thomas an sich sehr einfach ist, ist er für

 

mich mit vielen Schritten und Bewegungen verbunden. Es lief darauf

 

hinaus, daß wir anfangs meist auseinander standen und ich immer wieder

 

zu ihm hin und wieder fort tanzte. Dennoch kamen wir uns mit der Zeit

 

immer näher, bis wir den Körper des anderen berührten ohne ihn wirklich

 

zu berühren. Dabei ständig nur in die Augen schauend. Das war das

 

Wichtigste bei diesem Tanz. Erotische Körper, aber nur Augen für die

 

Augen des Anderen habend. Einmal tanzte er hinter mir und mein Körper

 

bekam plötzlich vier Arme und vier Hände. Unsere Finger, sie waren die

 

einzigen Körperstellen die sich schließlich berührten, verknoteten

 

sich. Später auch unsere Arme, um sich wenige Sekunden später wieder zu

 

lösen. Am Schluß mußten wir nur still gegenüber stehen. Nur Zentimeter

 

voneinander getrennt, an unseren Händen haltend. Die letzten 5 Takte

 

mußten wir so regungslos voreinander stehen bleiben und schauten uns in

 

die Augen. "Ich liebe dich", flüsterte ich leise. Lächelnd sagte er:

 

"Ich dich auch. Bis an mein Lebensende." Das Verräterpack schien noch

 

immer aktiv in meinen Kampf einzugreifen. Denn kaum hatte er dies

 

gesagt, mußte ich weinen. Der Applaus war wirklich enorm. Wie

 

verbeugten uns mehrere Male, wobei er mich immer wieder in den

 

Vordergrund schob. Und das mit meinen verweinten Augen. In dem Raum, wo

 

wir uns umgezogen hatten, bedankte ich mich für das was er gesagt

 

hatte, mit einem sehr langen Kuß. Nachdem wir uns dort wieder ungezogen

 

hatten, er hatte mir meinen Zopf wieder gelöst, schenkte mir eines der

 

Mädchen den Fußschmuck und legte ihn mir wieder an. Ich nahm sie dafür

 

fest in meine Arme und bedankte mich. Dann wurden wir unter

 

Geleitschutz zurück zu unserem Tisch gebracht. Erneut erhielten wir

 

einen Applaus. Zwar freute ich mich über diesen Erfolg, aber ich wußte

 

auch, daß die nächsten 5 Minuten über unsere weitere Zukunft

 

entscheiden würden. Mit feuerrotem Gesicht setzte ich mich hin und

 

schaute Mama an. Plötzlich sah ich Mamas offene Hand auf dem Tisch auf

 

mich zu kommen. Ich legte meine in ihre hinein. Da hörte ich sie sagen:

 

"Ihr ward wundervoll."

 

 

 

Als sie wieder bei uns waren schaute ich Manjula fest in die Augen. Man

 

konnte noch immer sehen, daß sie sehr geweint hatte. Aber noch etwas

 

anderes konnte ich in diesen Augen sehen. Angst! Angst vor dem, was ich

 

jetzt sagen würde. Aber noch etwas konnte ich sehen. Sie wartete auf

 

eine Reaktion meinerseits und - sie war glücklich. Sehr glücklich.

 

Langsam schob ich meine Hand über den Tisch zu ihr. Sie legte ihre

 

hinein und ich umfaßte sie. Und obwohl ich nicht reden durfte, sagte

 

ich: "Ihr ward wundervoll." Mein Mann ließ meine Hand los, aber ich

 

griff sofort nach. Ich brauchte seine Hand, wie ich auch Manjulas Hand

 

brauchte. Schließlich flüsterte ich lächelnd: "Von mir hast du das aber

 

nicht." Manjula sah ihren Vater an. Wenige Sekunden später mußten die

 

beiden lachen. Es war mir klar, daß sie es von ihm hatte. Solche

 

Eskapaden und noch schlimmere hatte er in seiner Jugend angestellt, um

 

mit mir zusammen zu sein. "Willst du reden?", flüsterte ich ihr zu. Sie

 

nickte. "Dann komm." Wir standen auf und gingen zur Toilette. Doch wir

 

blieben auf dem Gang in einer Ecke stehen.

 

 

 

Daß Mama so verständnisvoll war, erstaunte mich. Und als sie mich

 

fragte, ob ich reden wolle, da wußte ich, daß ich ihr nun alles sagen

 

mußte. Keinerlei Geheimnisse mehr. Denn sonst wäre sie doch noch böse

 

mit mir geworden.

 

 

 

Als ich den beiden ängstlich hinterher sah, beruhigte mich ihr Vater.

 

"Sie reden nur. Und du kannst dir sicher sein, du siehst Manjula auch

 

weiterhin. In der Schule, bei euch, und auch in der Scheune." Mein

 

Gesicht lief knallrot an. Was wußte er? Er hatte gerade die Scheune

 

erwähnt. Wußte er denn auch, daß wir in der in der Scheune auf dem

 

Heuboden gewesen waren? Wußte er vielleicht auch den Rest?

 

 

 

"Im Gegensatz zu meiner Frau, hat Manjula mir alles gesagt. Wirklich

 

alles. Thomas, solange die Reporter nicht wissen wo ihr seid und was

 

ihr macht, ist mir das egal. Ich sehe wie glücklich sie mit dir ist.

 

Und das ist für mich das Wichtigste. Ich weiß, daß es zwischen euch

 

über kurz oder lang zu mehr kommen wird. Zu viel mehr. Das weiß ich.

 

Ich war ja schließlich auch mal jung. Wann und wo ihr dies macht,

 

spielt keine Rolle. Und ich werde euch deswegen auch keine Vorwürfe

 

machen. Und ich glaube, daß meine Frau auch so denkt. Ihr seid beide

 

alt genug um euch über die eventuellen Konsequenzen im Klaren zu sein.

 

Auch wenn Manjula das nicht weiß, ich weiß daß sie die Pille nimmt. Ich

 

bitte dich nur ihr nicht weh zu tun. Aber ihr müßt euch auch darüber im

 

Klaren sein, das nach dem heutigen Abend die Reporter hinter euch her

 

sind. Auf unserem Grundstück seid ihr sicher. Solange sie nicht auf der

 

Mauer hocken. Aber Igor wird sich ihrer annehmen. Er, oder einer der

 

anderen. Bei dir Thomas oder in der Schule sieht das anders aus. Seid

 

euch im Klaren darüber, daß eine Entdeckung Konsequenzen haben könnte.

 

Ein Skandal wäre die Folge. Egal ob sie Beweise haben oder nicht. Ein

 

Begrüßungskuß wird schnell zum Vorspiel. Eine Umarmung, von der einen

 

Seite fotografiert, ist von der anderen Seite her schon eine Berührung

 

unter ihrem Pulli und sexueller Natur. Mit persönlich wäre das völlig

 

egal. Ich bin Inder. In meinem Land ist ein Mädchen oft schon mit 12

 

verheiratet, oder beginnt Erfahrungen zu sammeln. Aber das verstehen

 

die hier nicht. Aber meine Hauptsorge gilt euch. Die Reporter können

 

einem arg zusetzen. Eure Beziehung wäre nicht die Erste, welche durch

 

Reporter auseinanderbricht. Also denk du wenigstens an die Reporter,

 

wenn sie nicht daran denkt. Und wenn es bei euch soweit ist, dann

 

möchte ich, daß ihr euch einen sicheren Platz dafür sucht."

 

 

 

Ich nickte nur erstaunt. Das, was er mir soeben gesagt hatte, das glich

 

einem Freibrief mit Manjula zu schlafen. Vorausgesetzt, sie wollte mit

 

mir schlafen. Doch so wie ich sie kannte, wollte sie. Das gab sie mir

 

gerade in der letzten Zeit zu oft zu spüren. Ständig lagen wir mit

 

nacktem Oberkörper im Heu. Und sie schien zu spüren, daß er steif

 

wurde. Und sie schien es gerne zu spüren.

 

 

 

Auf dem Gang vor den Toiletten, wo ich vor kurzem noch den Plan

 

ausgeheckt hatte, erzählte ich Mama von uns. Erzählte ihr vom ersten

 

Blick in der Klasse. Das er als einziger nicht auf meinen Busen,

 

sondern in mein Gesicht gestarrt hatte. Vom zufälligem Treffen auf der

 

Mauer. Von meinen Gefühlen, als ich in seinem Anorak, von ihm gehalten,

 

zugehört und eingeschlafen war. Ich sah, wie Mama sich in diese

 

Situation hineindachte. Denn ihre Augen bekamen ein Leuchten. Ich

 

erzählte vom zweiten Treffen. Vom dritten. Und so weiter. Welche

 

Gefühle er in mir erweckt hatte, ohne es selbst zu wissen. Mama nickte

 

wissend. Als sie von meinem Krieg und wie ich ihn "erlegt" hatte hörte,

 

lachte Mama hell auf und meinte nur, daß ich ein durchtriebenes Weib

 

wäre und daß sie nun ganz genau wüßte, von wem ich das hätte. Der

 

Schluß bestand allerdings auch aus der Mitteilung, daß er meine Brüste

 

streichelte. Und wie ich es geschafft hatte, ihr mit Hilfe des Tanzes

 

zu zeigen, was wir füreinander empfanden. Als ich geendet hatte nahm

 

sie mich in ihre Arme. "Wenn du glücklich bist." "Das bin ich." "Dann

 

werde ich euch nicht im Weg stehen. Aber nur unter einer Bedingung."

 

"Welche?" "Ich will seine Eltern kennenlernen." "Natürlich." Doch dann

 

stutze ich. Ich schaute sie fragend an, dann ging mir ein Licht auf.

 

"Und auch die Pferde?" Als sie daraufhin nickte, lachte sie. Natürlich

 

wollte sie auch die Pferde sehen. Wir wollten gerade zurück, da kamen

 

sie schon zu uns. Reporter! Wir wunderten uns schon, wieso sie so lange

 

gebraucht hatten. Denn natürlich schienen sie gespürt zu haben, daß

 

dieser Tanz eine bestimmte Bedeutung hatte. Doch wir antworteten ihnen

 

nur ausweichend. Und so war es nicht verwunderlich, daß man tags drauf

 

ihre Vermutung als Tatsache ausgewiesen lesen konnte. "Prinzessin

 

heimlich verlobt!". Etwas, was sie an diesem Abend aus keinem Munde

 

gehört haben konnten. Zumal es ja gar nicht der Fall war. Aber von

 

alldem wußten wir an diesem Abend noch nichts. Wir gingen zurück zum

 

Tisch und als um neun der erste Teil der Darbietungen vorbei war, wurde

 

getanzt. Grünes Licht von Mama besitzend, zerrte ich ihn regelrecht vom

 

Stuhl. Mama lachte. Noch! Denn die ersten Tänze waren ganz normale

 

Standardtänze. Aber nach etwa 20 Minuten kam das, worauf ich

 

sehnsüchtig gewartet hatte. Wir Jugendlichen würden dazu "Klammerblues"

 

sagen. Und wir beide klammerten! Einmal sah ich zu unserem Tisch

 

hinüber. Mamas Augen waren schon größer als Wagenräder. Und als ich

 

Thomas auch noch auf den Hals küßte, da schüttelte sie lachend den

 

Kopf. Die nächsten Tänze machten sie dann auch mit. 3 hielten sie

 

durch. Und als wir nach weiteren 7 zum Tisch kamen, schüttelte Mama den

 

Kopf. "Wie haltet ihr das nur durch? Mir haben schon nach zweien die

 

Füße gebrannt." "Training.", kicherte ich nur. Wir haben uns noch eine

 

Weile unterhalten, da klopfte plötzlich jemand der hinter mir stand auf

 

den Tisch. Erschrocken blickte ich mich um und bekam fast einen

 

Herzinfarkt. Hinter mir stand Chris Rea! Und auf dem Arm hatte er seine

 

Tochter Josephine. Neben ihm stand seine Frau und auf ihrem Arm hielt

 

sie Julia. Die beiden, gerade 9 und 3 Jahre alt blickten mit ihren

 

großen hübschen Augen zu mir herunter. Und süß waren die! Am liebsten

 

hätte ich sie sofort mitgenommen. Klar, daß Papa sie an unseren Tisch

 

bat. Thomas mußte mit mir den Platz tauschen, damit ich neben Chris und

 

Josephine saß. Aber er verstand es. Und dieser Wechsel hatte zum

 

Erfolg, das ich, als er auf die Bühne mußte, Josephine auf meinem Schoß

 

hatte. Er sang nur drei Lieder. Später erfuhr ich, daß er sein

 

Arrangement umgeändert hatte, nachdem er erfahren hatte, daß ich auch

 

hier war. Als erstes sang er das Lied, was er für seine Frau

 

geschrieben hatte. Stainsby Girls. Einer der Scheinwerfer strahlte sie

 

währenddessen an. Als er das Lied für seine Josephine sang, brachte ich

 

sie dazu, zu ihrem Vater zu laufen. Das Publikum fand dies so süß, das

 

er einen mächtigen Applaus bekam. Aber als er Julia sang, mußte ich mit

 

seiner Frau kämpfen, bis das sie mir Julia überließ. Ich ging einfach

 

zu ihm hin und drückte ihm sein kleines Mädchen in den Arm. Er konnte

 

kaum mehr singen, so gerührt war er von dieser Geste. Demzufolge war

 

sein Applaus gigantisch. Bevor sie gingen luden wir sie zu uns ein. Und

 

einen Monat später besuchten sie uns. Im Sommer waren wir dann bei

 

ihnen. Um zwei fuhren wir schließlich nach Hause. Doch jetzt lag Thomas

 

Arm um mich und ich drückte mich fest an ihn. Auch hatte ich ihn im

 

Wagen geküßt. Nicht so, wie wir es taten wenn wir alleine waren. Aber

 

meine Eltern konnten schon sehen, wie glücklich ich mit ihm war. Vor

 

allem Mama. Denn als ich Mama ansah, lächelte sie mich nickend an.

 

Thomas würde diese Nacht bei uns schlafen. Mama hatte mir einen

 

fragenden Blick zugeworfen als wir nach oben gingen. "Vielleicht in

 

einem Bett. Aber "das" nicht.", flüsterte ich ihr zu. "Sicher?" "Ja

 

Mama."

 

 

 

19 Die erste Nacht

 

 

 

Als wir zu Hause waren, führte ich Thomas in sein Zimmer. Oh! Das ist ja

 

ein Zufall! Sein Zimmer hatte eine Verbindungstüre, die zu meinem

 

Zimmer führte. "Wenn was ist, dann kannst du zu mir kommen.", flüsterte

 

ich verheißungsvoll. Doch er nickte nur. Dafür knutschen wir noch eine

 

lange Zeit. Zwar drückte ich ihn leicht in Richtung seines Bettes, aber

 

er rührte sich nicht. Und ganz zu offensichtlich wollte ich es nun auch

 

nicht machen. Schließlich ging ich in mein Zimmer und lehnte die

 

Verbindungstüre nur an. Ich wußte doch nur zu gut, daß sie von selbst

 

wieder aufging. Und so würde ich ihn und er mich sehen können. Vor

 

allem beim ausziehen. Aber ich tat so, als wenn ich dies nicht bemerkt

 

hatte. Ich wußte zwar nicht wie er nackt aussah, aber ich war mir mehr

 

als sicher, daß er es jetzt von mir wußte.

 

 

 

Natürlich hatte ich ihr bestimmendes drücken gespürt. Und ich wußte

 

auch, daß in der Richtung mein Bett stand. Doch das wollten wir doch

 

noch nicht. Also blieb ich standhaft. Dennoch mußte ich mich über mich

 

selbst wundern. Bevor ich Manjula kennengelernt hatte, da wäre ich

 

derjenige gewesen, der zum Bett hin gedrückt hätte. Manchmal dachte

 

ich, daß sie mein Leben völlig umkrempelte. Jedenfalls in der

 

Beziehung. Schließlich ließen wir voneinander ab. Sie ging in ihr

 

Zimmer und schloß die Türe. Als ich mich auszog blickte ich zufällig zu

 

jener Türe hin, da weiteten sich meine Augen. Denn langsam öffnete sie

 

sich von alleine immer weiter und bescherte mir einen Blick in eine

 

andere Welt. Manjulas Schlafzimmer. Und es war wirklich wie ein Blick

 

in eine andere Welt. Überall sah man Indien. Sitzkissen, Teppiche, ein

 

kleines Tischchen, ein Schminktisch. Und alles mit diesen indischen

 

Ornamenten versehen. Und ein Bett! Aber das war Wahnsinn. So breit wie

 

meines. Nein, noch größer. Das hier in meinem Zimmer maß 2 mal 2 Meter.

 

Und ihr Bett da drüben schien noch weitaus größer zu sein. Die

 

Bettwäsche, das konnte ich genau sehen, war aus Satin. Und über allem

 

war ein Moskitonetz ausgebreitet. Und dann sah ich sie. Manjula hatte

 

bereits ihren Rock und das Oberteil ihres Saris ausgezogen und stand

 

mit blanken Busen, mit Strumpfhose und Höschen im Raum. Ihren Busen

 

hatte ich ja eigentlich schon oft gesehen und auch gespürt. Vorhin erst

 

auf der Gala hatte ich ihn das erste Mal bei hellem Licht gesehen. Hier

 

in ihrem Zimmer war das Licht aber etwas gedämpfter. Fast schon so wie

 

in der Scheune. Sie zog ihre Strumpfhose aus und legte sie auf den

 

kleinen Sessel. Jeden Augenblick würde ihr Höschen zu Boden fallen und

 

sie würde völlig nackt im Raume stehen. Ich wußte nicht ob sie wußte,

 

daß ich sie sehen konnte. Das sich die Türe geöffnet hatte. Darum

 

drehte ich mich schnell herum, noch bevor ihr letztes Kleidungsstück zu

 

Boden fiel. Ich wollte nicht, daß sie mit mir schimpfen würde, wenn

 

alles doch nur ein Zufall gewesen war. Ich hatte einen Schlafanzug

 

dabei, den ich meinerseits anzog. Als ich ins Bett ging, sah ich, daß

 

sie ihr Licht schon gelöscht hatte. Ich ging ins Bett und löschte

 

ebenfalls das Licht. Doch ich war nicht müde und dachte an den

 

vergangenen Abend. An den Tanz, die Tänze danach, das Gespräch mit

 

ihrem Vater. Irgendwann hörte ich sie meinen Namen sagen. Ich

 

antwortete ihr, doch sie schien mich nicht zu hören. Als sie mich

 

erneut rief, stand ich auf und ging zu ihr. Als sie mich sah, hob sie

 

die Bettdecke hoch. "Komm zu mir.", flüsterte sie. "Das geht doch

 

nicht." "Komm." "Aber." "Bitte. Oder muß ich wieder darum kämpfen. Du

 

weißt, daß du verlieren wirst." "Das glaube ich diesmal nicht." Ich

 

drehte mich herum und ging in mein Bett. Doch gerade als ich die Decke

 

über mich schlagen wollte, war sie heran und sprang zu mir ins Bett.

 

"Manjula!" "Wie schlafen nicht miteinander." "Nein?" "Nein. Aber

 

zusammen." "Und was ist, wenn wir überrascht werden?" "Wobei?" "Das wir

 

in einem Bett liegen." "Solange wir nicht zu weit gehen, macht das

 

nichts." "Sicher?" Ich dachte an das Gespräch mit ihrem Vater. "Ja. Da

 

bin ich mir sicher." "Na gut. Aber wohl ist mir nicht dabei." "Möchtest

 

du denn mit mir schlafen?" "Wie meinst du das? Zusammen oder

 

miteinander?" "Beides." "Zusammen? Ja. Miteinander? Ja. Aber nicht

 

schon heut nacht." "Dann ist ja alles in Ordnung. Kommst du jetzt zu

 

mir ins Bett? Das hier ist so klein." "Klein? Das ist ein Doppelbett!"

 

"Ja, ich weiß. Also klein." Sie stand auf und zog mich an der Hand vom

 

Bett fort und in ihr Zimmer.

 

 

 

Es dauerte nicht lange um ihn zu überreden. Ich wußte doch, daß er gerne

 

mit mir schlafen wollte. So und auch so. Schließlich spürte ich sein

 

Geschlecht an meinem Körper wenn wir im Heu lagen, oder wenn wir uns

 

umarmten. Ja sogar wenn wir uns nur küßten. Neugierig auf das was er

 

dort verbarg war ich schon lange. Aber die Vorfreude ist bekanntlich ja

 

die schönste Freude. Und wenn dies nicht so wäre, dann hätte ich ihn

 

schon längst an mich gelassen. Aber eigenartigerweise dachte ich von

 

ihm dasselbe. Er schien es zu wollen, war aber nicht bereit es jetzt

 

schon zu tun. Angst vor Entdeckung konnte es nicht sein. Dazu wußte er

 

zu genau, das Josi uns im Stall nicht besuchen kam. Und zu oft waren

 

seine Eltern nicht zu Hause gewesen, während wir im Heu lagen. Er wußte

 

also, daß wir es hätten tun können, ohne dabei erwischt zu werden. Also

 

waren wir uns in dieser Beziehung einig. Wir wollten es tun, wollten

 

aber noch damit warten. Und das fand ich schön. So würde unsere "erste

 

Nacht", ich hoffte daß es in der Nacht geschehen würde, daß unsere

 

"erste Nacht" völlig ungeplant stattfinden würde. Jetzt hatten wir auch

 

darüber geredet. Und ich war mir sicher, daß es in dieser Nacht nicht

 

passieren würde. Also konnten wir ohne Gefahr zusammen ins Bett gehen.

 

Vor meinem Bett blieb ich stehen und machte die kleine Lavalampe an.

 

Voller Stolz sagte ich: "Das ist ein breites Bett!"

 

 

 

Nun ja. Da mußte ich ihr recht geben. Dieses Bett war wesentlich größer.

 

Sie stieg in ihr Bett und hielt mir erneut ihre Decke hoch. "Bitte."

 

Dieses süße kleine Aas blickte mich doch jetzt wahrhaftig genauso an,

 

wie es Josi immer machte, wenn sie um etwas bettelte. Aber mannhaft

 

wiederstand ich und - kam zu ihr unter die Decke. Sie schmiegte sich

 

sofort an mich an und ich genoß ihren Körper an meinem. Einzig ihre

 

harten Brüste drückten ein wenig. Aber dies kannte ich ja schon. Wir

 

schmusten sofort und küßten uns. Dennoch, in dieser Nacht war alles

 

anders. Unsere Küsse waren irgendwie freier. Wir schienen zu spüren das

 

wir unbeobachtet waren, ungestört sei würden. Zumindest bis zum Morgen.

 

Doch an den dachten wir noch nicht. Ihr dünnes Nachthemd war kein

 

Hindernis für meine Hände. Und das Oberteil meines Schlafanzugs hatte

 

sie auch sehr schnell aufgeknöpft. Während sie es mir auszog saßen wir

 

uns im Bett im Schneidersitz gegenüber. Kaum hatte sie es mir

 

ausgezogen, da hob sie ihre Hände. Ich verstand sofort was sie wollte

 

und zog ihr das kurze Nachthemdchen aus. Kaum hatte ich es ihr über den

 

Kopf gezogen und es neben dem Bett auf mein Oberteil fallengelassen, da

 

ergriff sie meine Hände und führte sie zu ihrem Busen.

 

 

 

Seine Hände waren viel zärtlicher als sonst, als sie meine Brüste

 

berührten. Sehr viel zärtlicher. Und das, obwohl er schon immer sehr

 

zärtlich zu meinen Brüsten gewesen war. Und nicht nur zu ihnen. Doch in

 

dieser Nacht war alles ganz anders. Wir hatten sehr lange im Bett

 

voreinander gesessen und uns geküßt, während er meinen Busen

 

streichelte. Ich rührte keinen Finger. Ich genoß seine. Solange, bis

 

ich zitterte und meine Erlösung bekam. Er wußte genau, daß ich gekommen

 

war und streichelte nun nur noch mein Gesicht. Schließlich hielt ich

 

seine Hand fest und küßte sie. Dann drückte ich ihn rückwärts ins Bett.

 

Seine Beine, gerade noch im Schneidersitz, legten sich außen an mich.

 

Ich gab ihm noch einen langen Kuß, dann flüsterte ich ihm ins Ohr:

 

"Schließ deine Augen und mach sie erst auf, wenn ich es dir erlaube."

 

Er schloß auch sofort seine Augen und ich gab ihm noch schnell einen

 

Kuß. Dann erhob ich mich, um aus dem Bett zu steigen. Doch da blieb

 

mein Blick an dem Eingriff seiner Schlafanzughose hängen. Und aus

 

dieser Öffnung ragte etwas heraus. Und dieses "Etwas" war nicht gerade

 

dünn. Und von klein, davon konnte hier nicht die Rede sein. Wirklich

 

nicht. Nur zu gerne hätte ich ihn jetzt angefaßt. Aber das wäre der

 

Anfang von etwas gewesen, dessen Ende wir doch noch nicht tun wollten.

 

Nur wiederwillig riß ich meine Augen von diesem Anblick fort. Und damit

 

ich nachher diesen Anblick noch hatte, schob ich schnell noch ein: "Und

 

rühr ja keinen Finger" hinterher. Er nickte nur und ich ging zu meiner

 

Anlage. Zuerst drehte ich die Lautstärke auf Null. Erst dann schaltete

 

ich sie ein. Dann aktivierte ich den Plattenspieler und startete ihn.

 

Noch auf Wiederholung gedrückt, dann war ich hier fertig. Als nächstes

 

ging ich zum Sandkasten und nahm eine Handvoll verschiedener

 

Räucherstäbchen. Narde, Styrax, Sandelholz, Deodar, Weihrauch, Mastix,

 

Bdellium und andere. Diese zündete ich an und steckte sie dann in den

 

Sandkasten. Mein nächstes Ziel war mein Schminktisch. Hier nahm ich

 

etwas Parfüm, ein Gemisch aus Patschuli und Moschus, das ich auf meine

 

Brüste, den Busen und den Hals auftrug, dann war ich hier auch fertig.

 

Als ich wieder am Bett stand fiel mein erster Blick auf seine Hose.

 

Noch immer ragte dort etwas heraus. Zufrieden lächelte ich. Mit der

 

Fernsteuerung stellte ich die Musik etwas lauter, sodaß man sie gerade

 

noch wahrnehmen konnte. Dann stieg ich über ihn.

 

 

 

Sie hatte gesagt ich solle die Augen schließen, und ich hielt sie

 

geschlossen. Sie sagte, daß ich keinen Finger rühren solle. Und dies

 

tat ich auch nicht. Und während ich so da lag, mit meinen geschlossen

 

Augen, übernahmen plötzlich meine Ohren deren Aufgabe. Ich hörte sie

 

auf dem dicken Teppich sich entfernen. Plötzlich hörte ich ein leises

 

"Ratschen", dann das Drücken einiger Tasten und zwei weitere Geräusche.

 

Dann war es wieder still. Doch plötzlich hörte ich Streichhölzer

 

aufflammen. Sie wird mich doch jetzt wohl nicht verbrennen? Ich war

 

doch noch nicht tot. Da roch ich etwas. Es roch sehr fremdartig, und

 

dennoch bekannt. Den Geruch von Weihrauch konnte ich ausmachen. Und den

 

von Sandelholz auch. Doch den Rest kannte ich nicht. Aber alles

 

zusammen roch wunderbar und Geheimnisvoll. Da hörte ich sie langsam

 

näher kommen, aber nicht in meiner Richtung. Und plötzlich war da noch

 

ein anderer Geruch. Ein sehr schwerer und sehr süßer Geruch. Da hörte

 

ich mit einem Male auch sehr, sehr leise Musik. Und dann spürte ich

 

ihre Beine. Sie setzte sich über mich auf meinen Bauch und klemmte so

 

meine Arme mit ein. Doch als sie sich setzte, spürte ich etwas, was mir

 

mehr als peinlich war.

 

 

 

Als ich mich langsam auf ihn herab ließ, spürte ich sein Glied an meinem

 

Po. Wie es an meinem dünnen Höschen entlang glitt. Thomas zitterte ein

 

wenig und ich spürte wie sich dieses Teil von ihm noch härter gegen

 

meinen Po drückte. Aber das war mir egal. Damit wollte ich mich noch

 

nicht befassen. Auch wenn die Versuchung noch so groß war. Im wahrsten

 

Sine des Wortes "groß". Ich nahm das Öl, welches ich von meinem

 

Schminktisch mitgenommen hatte und fing an, seine Brust damit

 

einzureiben und es darauf zu massieren. Sehr sanft und sehr, sehr

 

langsam glitten meine Hände über seine Brust. Hin und wieder beugte ich

 

mich vor, um sein Gesicht zu küssen. Vermied es aber seinen Lippen zu

 

nahe zu kommen. Nur rieben bei diesen Bewegungen mein Po und das dünne

 

Höschen ständig an seinem Penis entlang. Thomas zitterte immer öfter

 

und auch immer stärker. Ich wunderte mich schon wieso dies der Fall

 

war, da bäumte sich sein Oberkörper auf und er zuckte, dann fiel er

 

zurück und er zuckte nur noch. Noch bevor ich ihn fragen konnte was los

 

wäre, da spürte ich es schon. Schwere und heiße Tropfen klatschten auf

 

meinen Rücken. Er hatte eine Erlösung. Ich hatte ihm eine Erlösung

 

geschenkt Ich hatte es geschafft! Dazu noch ohne ihn anzufassen, was

 

ich bestimmt lieber gemacht hätte. Aber so war es auch in Ordnung. Ich

 

war so glücklich. Ich blieb ruhig auf ihm liegen, bis das er fertig

 

war. Schließlich flüsterte ich ihm zu, daß dieses weiße Gold des

 

Glückes, Mädchen eine sehr sanfte Haut bescherte. Das verstand er

 

sofort. Er zog seine Hände aus der Umklammerung meiner Beine und, ohne

 

Scheu und Ekel, verrieb er seine dicken Tropfen über meinen Rücken.

 

Meinen gesamten Rücken. Schließlich hatte er mir ja genug davon

 

gegeben. Ich legte meine Beine auf seine und hielt so seinen

 

erschlaffenden Penis mit meinen Oberschenkeln fest umklammert. Sofort

 

richtete dieser sich wieder auf. Wir küßten uns noch lange und ich

 

spürte wie er immer härter wurde und zwischen meinen Beinen gegen

 

meinen Po drückte. Doch wir machten in dieser Richtung nicht weiter.

 

Zum Glück. Denn sonst wäre es um unseren Vorsatz geschehen. Ich legte

 

meinen Kopf an seinen Hals und er streichelte meinen Rücken. Das war

 

ein wundervolles Gefühl. Irgendwann wurden wir schläfrig. Ich war als

 

erste weg. Wie lange er noch wach war weiß ich nicht.

 

 

 

Zunächst war es mir sehr peinlich. Und ich konnte mir denken, wohin mein

 

Sperma geschossen war. Sie schien durch sich hindurch auf ihren Rücken

 

zu schauen. Doch dann flüsterte sie, daß dies gut für die Haut eines

 

Mädchens wäre. Das war mir neu. Wir Jungs sagten den Mädchen zwar

 

immer, daß es auf die Brust gespritzt werden müßte, damit sie größere

 

und festere Brüste bekamen. Aber dies war ja nur eine Ausrede, damit

 

wir an die Brüste kamen und auch abspritzen konnten. Leider war bisher

 

bei mir noch kein Mädchen darauf hereingefallen. Doch nun hörte ich von

 

ihr dasselbe. Also befreite ich meine Arme und verrieb es ihr über den

 

ganzen Rücken. So spürte ich, daß ich ihr eine große Menge gegeben

 

haben mußte. Es reichte für den ganzen Rücken. Vom Po, bis hinauf zu

 

ihren Schultern. Doch als sie ihre Beine um meinen Schwanz legte,

 

spürte ich wie er wieder wuchs. Doch jetzt war es mir nichtmehr so

 

peinlich wie früher. Es dauerte auch nicht lange, und sie war

 

eingeschlafen. Dennoch streichelte ich über ihren Rücken, bis ich

 

schließlich auch einschlief.

 

 

 

Am Morgen klopfte es. Schlaftrunken sagte ich "Herein", ohne zu

 

registrieren, daß wir noch immer so lagen, wie wir eingeschlafen waren.

 

Aber wenigstens waren wir zugedeckt. Mary kam mit dem Frühstück herein.

 

Doch als sie uns sah, murmelte sie ein "Bitte verzeiht Hoheit". "Komm

 

rein Mary. Und mach die Türe zu." "Jawohl Hoheit." "Und laß die Hoheit

 

weg. Wenn wir alleine sind sagst du doch auch Manjula zu mir." "Aber

 

ihr seid nicht alleine." Ich schaute auf sein Gesicht. "Thomas schläft

 

noch. Und er nennt mich doch auch Manjula. Was gibt es?" "Frühstück."

 

"Doch nicht im Bett. Sag meinen Eltern das wir herunterkommen." "Mach

 

ich." Sie nahm das Tablett wieder mit und ging. "Schatz?" Ich küßte ihn

 

sehr vorsichtig auf die Augen. "Schatz? Aufwachen." Zitternd öffneten

 

sich seine Augen. Als er mich sah lächelte er. "Stehst du demnächst

 

eine Stunde früher auf?" Fragend sah ich ihn an. "Wieso?" "Dann kannst

 

du mich jeden Morgen so schön wecken." "Mach ich. Aber sag das nicht

 

meiner Mutter. Die würde uns für verrückt erklären. Obwohl, ich glaube

 

sie würde es verstehen. Laß uns aufstehen. Es gibt Frühstück." Wir

 

wuschen uns schnell und zogen uns an. Dann gingen wir hinunter zum

 

Frühstück.

 

20 Reporter

 

 

 

"Morgen ihr Langschläfer. Na, gut geschlafen?", fragte Mama, als sie uns

 

sah. Wir schauten uns nur kurz an und wurden beide rot. Mama fragte

 

mich ob etwas passiert wäre, was sie vielleicht wissen müßte. Aber ich

 

sagte ihr, daß es noch nicht passiert sei. Lächelnd nickte sie und wir

 

setzten uns an den Tisch. Doch dann schimpfte sie mit Thomas. "Sag mal

 

was soll das? Dich mit Manjula zu verloben und ihr nicht mal einen Ring

 

zu schenken?" Erstaunt sahen wir uns an. "Da. Ließ." Sie legte ihm eine

 

Zeitung hin. Darauf prangte die Schlagzeile: "Prinzessin heimlich

 

verlobt!" Darunter ein Artikel, in dem es nur so von Vermutungen

 

wimmelte. Wir hätten den ganzen Abend nur getanzt und uns geküßt. "Die

 

Meute wartet schon draußen." "Und jetzt?", fragte ich schuldbewußt.

 

"Ihr könnt doch nichts dafür. Das haben die sich aus den Fingern

 

gezogen. Ich werde das schon richten. Da könnt ihr euch sicher sein.

 

Nur solltet ihr jetzt überlegen, was ihr heute macht?" "Wieso das?"

 

"Thomas muß heute nach Hause. Das ist schon mal sicher. Es gibt mehrere

 

Möglichkeiten. Entweder er bleibt bis heute abend, oder er fährt jetzt

 

mit dir, oder er fährt jetzt ohne dich. Das müßt ihr entscheiden."

 

"Jetzt noch nicht.", bettelte ich. "Das ist eure Entscheidung. Das

 

überlasse ich euch." Und sie überließ es uns. Zwar hatten wir an diesem

 

Tag nicht so viele Gelegenheiten miteinander zu knutschen, dennoch

 

kamen wir nicht zu kurz. Erst am späten Nachmittag bereiteten wir seine

 

Abreise vor. Roland hatte den ganzen Tag über ein Auto nach dem anderen

 

zum auftanken und waschen gefahren. Beim ersten Wagen fuhren sofort

 

einige der Reporter hinterher. Dann aber beschränkten sie sich, durch

 

die Scheiben in die Wagen hineinzusehen. Nur bei den beiden mit den

 

getönten Scheiben fuhren noch einige hinterher. Am Nachmittag hatte er

 

vier der sechs Wagen fertig. Der Mercedes und der Ferrari mußten noch.

 

Also stieg ich nach einer sehr langen und ausgiebigen Verabschiedung

 

von Thomas zu Igor in den Ferrari. Die Reporter staunten nicht

 

schlecht, als ich ohne meinen "Verlobten" im Wagen saß. "Ich fahre sie

 

zu ihm", hatte Igor zu ihnen gesagt, da ich auf ihre Fragen nicht

 

antwortete. So schnell wie die in ihren Autos waren. Als Autocorso

 

fuhren wir dann durch die Stadt. Nach einer halben Stunde hingen sie

 

noch immer an uns. Da fuhr Igor auf die Autobahn, gab Gas und sie waren

 

niemehr gesehen. An einem Rasthof fuhr er den Ferrari hinter das

 

Gebäude und lud mich zu einer Cola ein. Eigentlich durfte ich ja keine

 

Cola trinken. Und ich hatte mir auch noch nie eine gekauft. Das hatte

 

ich Mama versprechen müssen. Aber daß Igor mich nicht einladen durfte,

 

davon hatte sie nichts gesagt. Aber sie vermutete es auch nicht. Für

 

sie war Igor nur mein Bodyguard. Nicht mehr. Das wir richtige Freunde

 

geworden waren, seit ich ihm in die Nase gekniffen hatte, damals im

 

Sandkasten, das konnte sie sich nicht vorstellen. Auch nicht, daß wir

 

keine Geheimnisse voreinander hatten. Und erst recht nicht, das er viel

 

mehr von meinem Leben wußte als sie. Darum konnte er mit mir auch über

 

persönlichere Dinge reden. Genauso, wie es bei meinem Vater der Fall

 

war. Und so war ich auch nicht verärgert, als er mich fragte: "Und, wie

 

war deine Nacht?" "Wunderbar." "War es so schön wie du es dir

 

vorgestellt hast?" "Noch schöner. Obwohl das ja nicht passiert ist."

 

"Ich weiß." "Woher?" "Was meinst du wer dich nachts immer zudeckt, wenn

 

du unruhig schläfst? Wer nachschaut, ob deine Räucherstäbchen keinen

 

Großbrand auslösen?" Jetzt wußte ich, wer uns in der Nacht zugedeckt

 

hatte. "Danke." "Ihr beide saht so glücklich aus." "Also ich war es."

 

"Er auch." "Danke daß du mir das sagst."

 

 

 

Eine Viertelstunde später verabschiedete ich mich von ihren Eltern.

 

Roland, ihr Chauffeur, fuhr mich nach Hause. Da die Reporter alle

 

hinter ihr her waren, konnte ich ganz normal auf dem Rücksitz Platz

 

nehmen. Da wir meine Eltern informiert hatten, war der Empfang daheim

 

fast ganz normal. Mama lächelte nur. Josi hingegen freute sich

 

unheimlich. Sie kam mir an der Türe schon entgegengelaufen. Nur Papa

 

grinste. Lachend fragte er mich: "Na, wie fühlt man sich so als

 

Verlobter?" Am Abend kam Josi zu mir ins Bett. Sie kuschelte sich an

 

mich und fragte: "Darf ich mitkommen wenn du die Ringe kaufen gehst?

 

Ich weiß doch welche sie möchte."

 

 

 

Am folgenden Morgen lauerten sie schon frühmorgens vor dem Tor. Mama

 

hatte sie hereingebeten und nach dem Frühstück in der Bibliothek

 

empfangen. Dort saß ich mit Mama auf dem großen Sofa und hörte mir ihre

 

Fragen an, die auf mich herab prasselten. Schließlich sorgte Mama für

 

Ruhe. Doch bevor sie ansetzen konnte, sagte ich: "Ja, das geht sie

 

nichts an, ja, nein, das weiß ich noch nicht, das könnte sein, ja, ja,

 

nein, über ein Jahr, das ist eine Unterstellung." Während die Reporter

 

ratlos aus der Wäsche schauten, grinste Mama nur. Also redete ich

 

weiter. "Meine Herrschaften, wenn sie ihre Fragen ordentlich, wie es

 

sich gehört, einer nach dem anderen gestellt hätten, dann wüßten sie

 

auch, welche meiner Antworten zu welcher ihrer Frage gehört. Selber

 

schuld." Noch bevor sie sich erholt hatten, sprach Mama. "Meine Damen

 

und Herren. Wie sie vielleicht schon wissen ist meine Tochter verlobt.

 

Natürlich freuen wir uns alle darüber, bis auf meine Tochter. Denn es

 

wäre schön gewesen, wenn sie den Namen des jungen Mannes dabei

 

geschrieben hätten. Dann wüßte meine Tochter wenigstens mit wem sie

 

verlobt ist." Bisher war sie ruhig geblieben. Aber jetzt passierte es.

 

Mama rastete aus! "Es ist eine bodenlose Frechheit, ein junges Mädchen

 

dermaßen zu diffamieren. Wie können sie es wagen solche Lügen in ihren

 

Blättern zu verbreiten. Ich verlange von ihnen, daß dies

 

richtiggestellt wird. Und nicht auf Seite 5 unten links ganz klein. Ich

 

erwarte, daß es genauso groß und an den gleichen Stellen erscheint, wo

 

ihre Lügen gestanden haben. Seien sie versichert, daß ich das erreichen

 

werde. Meine Tochter wird jetzt in die Schule fahren. Wagen sie es

 

nicht ihr zu folgen. Ihr Leibwächter versteht in der Beziehung keinen

 

Spaß. Ich würde es an ihrer Stelle nicht drauf ankommen lassen."

 

Während ich nun aufstand und zum Auto ging, redete Mama weiter. Die

 

Reporter schauten uns nach, aber keiner wagte aufzuspringen. Vor allem,

 

da Igor in der Türe stand. Erst als es draußen hupte, ging er hinaus.

 

Kaum war er im Auto und wir fuhren zum Tor, da sahen wir schon die

 

Reporter heraus und den Weg zum Tor rennen, zu ihren Autos mit den

 

platten Reifen. So konnte uns kein Wagen folgen. Und um sicher zu sein,

 

blockierten zwei Autos nach uns die Straße. Ist doch gut, wenn man mehr

 

als einen Beschützer hat.

 

 

 

Ich hatte ihnen Vorwürfe gemacht. Natürlich wußte ich, daß es ihnen egal

 

war, was ich ihnen vorwarf oder verlangte. Sie waren nur auf

 

Schlagzeilen aus. Denn kaum war Manjula draußen, da ging die Fragerei

 

wieder von vorne los. Und dafür waren sie auch zu schnell draußen, als

 

Igor mit ihr losfuhr. Als sie draußen waren, sah ich nur noch ein

 

junges Mädchen mit Notizblock und Fotoapparat hinten links in der Ecke

 

sitzen. Ich beachtete sie nicht, stand auf und wollte gehen, da hörte

 

ich sie flüstern: "Königliche Hoheit, dürfte ich ihnen eine Frage

 

stellen?" Ich war sehr erbost über das Verhalten ihrer Kollegen. Doch

 

die Art wie sie mich ansprach und fragte, ließ mich stutzen. Sie hatte

 

sehr leise gesprochen. Richtig ängstlich. Ich drehte mich zu ihr hin

 

und sie zuckte zusammen. "Machen sie es kurz.", blaffte ich sie an.

 

"Hoheit, könnten sie mir sagen, wo man" Sie schluckte und ich wurde

 

ungehaltener. "Was wollen sie?" Sie zuckte erneut zusammen. "Ihr Sari."

 

"Was?" "Ihr Sari.", sagte sie kaum hörbar. "Was ist damit?" "Wo kann

 

ich so einen schönen Sari kaufen?" "Wie?" "Ich hab schon überall

 

geschaut, aber kein Geschäft hier führt Saris." Ich war jetzt irgendwie

 

verwirrt. "Ist das ihre einzige Frage?" "Ja." "Nichts über den

 

Vorfall?" "Nein, das interessiert mich nicht. Ich bin keine

 

Klatschreporterin." Ich war noch mißtrauisch. Dennoch gestattete ich

 

ihr meine Garderobe zu sehen. Erst da wußte ich, daß sie es ernst damit

 

meinte. Sie war zu begeistert von den Kleidern. Sie entschuldigte sich

 

tausendmal für ihre Frechheit, weil sie mich nun fragte, ob sie den

 

Sari von meiner Tochter auch sehen dürfe. "Dafür müssen wir in den

 

Tresorraum." "Wieso?" "Weil die Steine darauf echte Steine sind."

 

"Nein, nein, den meine ich nicht." "Welchen dann?" "Den goldenen. Den,

 

den sie bei der UNICEF-Gala getragen hat. Der war so wunderschön." Ihre

 

Augen funkelten richtig als sie dies sagte. "Dann kommen sie mit." Ich

 

führte sie in Manjulas Zimmer und das junge Mädchen stieß ein "das ist

 

ja schön" aus. Ihre Augen leuchteten, als sie das Inventar von Manjulas

 

Zimmers sah. Sie bettelte förmlich darum, das Zimmer fotografieren zu

 

dürfen. "Ich bring die Bilder mit und sie entscheiden, welche ich

 

veröffentlichen darf. Bitte." Nur aufgrund ihrer leuchtenden Augen

 

erlaubte ich es ihr. Und im Ankleidezimmer, da kam sie aus ihrer

 

Ekstase kaum mehr heraus. Doch als ich den goldenen Sari herausholte,

 

brach sie fast vor entzücken zusammen. "Darf ich, darf ich ihn

 

fotografieren?" "Warum nicht?" Ich hing ihn an die offene

 

Garderobentüre und dachte, daß sie ihn nun fotografieren würde. Doch

 

sie sagte, daß es so nicht ginge. Das wäre zu intim. "Wieso?" "Da." Sie

 

zeigte auf die Kleiderstange. "Das geht doch niemanden etwas an." Ich

 

schaute hin und wußte was sie meinte. Manjulas Korsage hing dort. Sie

 

wäre mit auf das Bild gekommen. "Könnten sie bitte die Türe etwas

 

schließen und ihn dann da ran hängen?" Ich konnte. Und ich konnte noch

 

mehr. Im Verlauf des Tages zeigte ihr auch den silbernen Sari, und

 

führte sie darum in den Tresorraum. Und dort lichtete sie nicht nur den

 

Sari ab. Auch den Schmuck, die Konen, die Diademe, Halsketten, Ringe

 

und so weiter. Und auch das Schwert meines Mannes. Als Manjula aus der

 

Schule kam, saßen wir in der Bibliothek und ich zeigte ihr gerade die

 

Kinderfotos von meinem kleinen Engelchen. Als sie Manjula sah, sprang

 

sie sofort auf und machte einen Knicks, so wie sie es am Anfang unserer

 

Unterredung auch schon mir gegenüber gemacht hatte.

 

 

 

Als ich an der Schule ankam wurde ich gleich von den Mädchen umringt.

 

Viele hatten mich im Fernsehen gesehen. Andere nicht. Aber die hatten

 

schon alles von den anderen erfahren. Einige fragten mich gleich nach

 

meinem Sari. Doch die meisten wollten wissen, was Thomas mir

 

zugeflüstert hatte. "Das könnt ihr euch doch denken." "Und so wie du

 

geheult hast, können wir uns auch denken, was er dir gesagt hat."

 

"Stimmt das?" "Ja?" Ich nickte nur mit dem Kopf. Als ich Thomas mit

 

Josi kommen sah, lief ich zu ihnen. Josi bekam einen Kuß und er einen

 

anderen. Als der kleine Spatz in der Schule war, sagte ich: "Wir müssen

 

reden. Die Reporter werden uns bestimmt auch hier aufspüren. Und wenn

 

sie an jeder Schule der Stadt stehen." Er nickte. "Was sollten wir

 

machen Thomas?" Er nahm mich in den Arm und küßte mir die Tränen fort.

 

Als wir zu den anderen kamen, sahen sie gleich, daß ich geweint hatte.

 

Sie wollten natürlich wissen warum ich geweint hatte. Sie konnten sich

 

nicht vorstellen, daß wir einen Streit hätten. Also erklärten wir ihnen

 

unsere Sorgen. Sie verstanden es sofort. Und sie würden uns beistehen.

 

Und das sollte sich als sehr sinnvoll erweisen. Als ich nach der Schule

 

nach Hause kam, saß Mama mit einem Mädchen in der Bibliothek. Wie sie

 

mich sah sprang sie gleich auf und machte einen Knicks. Etwas verwirrt

 

hob ich die Hand. Eine derartige Ehrenbezeigung hatte ich schon lange

 

nichtmehr bekommen. "Das ist Katja. Katja Engels. Sie ist wegen deiner

 

Saris hier." "Wegen was?" "Sie ist Modereporterin. Und ihre Leserinnen

 

wollen alles über deine Saris wissen." "Aha. Und darum zeigst du ihr

 

meine Kinderfotos?" "Da siehst du so süß in deinen Saris aus." "Ja

 

Hoheit. Das stimmt. Sie waren schon als kleines Kind ein wunderschönes

 

Mädchen. Wenn ich das sagen darf." "Keinen Honig. Sonst gibt es

 

Zitrone." "Nein, nein, eure Hoheit. Das meine ich wirklich." "Na gut."

 

"Verzeihen sie Hoheit, aber ich habe eine Bitte." "Und die wäre?"

 

"Würden sie so lieb sein und den goldenen Sari für mich anziehen. Ich

 

würde sie so gerne darin fotografieren." "Ja Schatz, mach, bitte." Ihre

 

Reaktion, als sie mich wenig später in dem Sari sah, überzeugte mich.

 

Sie schien es nicht darauf abgesehen zu haben, zu erfahren, was

 

zwischen Thomas und mir vorgefallen war. Und am Nachmittag sagte sie

 

mir etwas, was mich gänzlich von ihr überzeugte. Wir kamen auch auf die

 

Kleidung zu sprechen, welche ich beim Tanz mit Thomas angehabt hatte.

 

"Sie wollen nur etwas über die Kleidung wissen?" "Ja, das andere weiß

 

ich ja schon." "Wie?" "Was zwischen ihnen und dem Jungen ist." "Wie

 

meinen sie das?" "Mein Bruder ist taub. Er hat gelernt von den Lippen

 

lesen. Und ich hab immer mit ihm geübt. Und so kann ich das auch. Ich

 

weiß also was sie ihm gesagt haben und mit welchen Worten er sie zum

 

Weinen gebracht hat. Als ich das las mußte ich auch weinen. Das war so

 

romantisch. Keine Angst Hoheit. Ihr Geheimnis ist bei mir mehr als

 

sicher." Und es war bei ihr sicher. Als sie nach drei Tagen zu uns kam,

 

hatte sie ihren Artikel fertig. Gespickt mit den Bildern. Er war sehr

 

gut, soweit ich dies beurteilen konnte. Als sie ging sagte sie.

 

"Hoheit, ich habe hier ein kleines "Dankeschön" für ihr

 

Entgegenkommen." Damit gab sie mir ein kleines Päckchen. Dann ging sie.

 

Erst als ich auf meinem Zimmer war öffnete ich es. Doch damit hatte ich

 

nun wirklich nicht gerechnet. "Passend für ihre Korsage" stand auf dem

 

kleinen Zettel. Ein dünnes Höschen lag darin. Schwarz und rot. Passend

 

zu meine Korsage. Bereits anderthalb Wochen nach der Gala passierte es

 

dann. Sie standen an der Schule. 8 Männer mit Kameras, bereit jeden

 

unserer Hautschuppen abzulichten. Sie hatten die Schüler gefragt,

 

welche vor dem Tor standen, ob ihnen die Prinzessin bekannt war, ob sie

 

hier in die Schule ginge und in welche Klasse. Die Antworten waren mehr

 

als niederschmetternd. Obwohl sie sich sicher waren, das Manjula in

 

diese Schule ging, schauten die Schüler sie nur erstaunt an. Einige

 

lachten sie aus. "Als wenn eine Prinzessin in eine ordinäre Schule

 

gehen würde. Wo leben sie denn?" "Ihr spinnt ja." "Die hat doch

 

bestimmt einen Privatlehrer." "Keine Prinzessin. Ein Prinz." "Er da.

 

Das ist der Prinz von Honolulu." Sie veralberten sie total. Dennoch

 

blieben die Reporter vor dem Eingang zur Schule auf Lauerstellung.

 

Monika und Iris hatten sich erst gar nicht bis zum Schultor aufgemacht.

 

Als sie die Typen dort stehen sahen, wußten sie Bescheid. Darum blieben

 

sie am Anfang der Straße stehen und fingen unseren Wagen ab.

 

 

 

Als die Mädchen uns anhielten, konnte ich mir schon denken was los war.

 

Die Reporter hatten herausgefunden, wo Manjula in die Schule ging.

 

Darum ließ ich sie bereits hier, an der Einmündung zur Straße, heraus.

 

Ich sagte ihr noch, daß sie nach der Schule mit Thomas nach Hause gehen

 

solle. Ich würde sie dort abholen. Manjula ging mit den Beiden hinten

 

herum in die Schule. Und ich wußte auch, das Igor, er war mit Manjula

 

ausgestiegen und folgte den Mädchen in einiger Entfernung, mehr als gut

 

auf sie aufpassen würde. Mit den Beiden ging sie um das Schulgelände

 

herum und betraten die Schule vom rückwärtigen Eingang, der sonst nur

 

als Verbindung zur Turnhalle genützt wurde.

 

 

 

Rolf hatte sich währenddessen durch die Büche und über den kleinen Zaun

 

zur Schule von Josi durchgeschlagen. Dort stand er, für die Reporter

 

nicht sichtbar, knapp 2 Meter vom Eingang entfern in Josis Schule. Und

 

als ich mit Josi aus dem Wald kam meinte sie: "Es ist besser du kommst

 

mit rein." Als ich Rolf sah und er mir das Neuste erzählte, wußte ich

 

mal wieder, daß ich mich auf Josis Ratschläge voll und ganz verlassen

 

konnte. Ich brachte sie heute bis auf den Schulhof und schlich mich mit

 

Rolf zurück. Manjula begegnete uns auf halben Weg zum Schulhof. Und so

 

begrüßten wir uns zum ersten Male auf dem Schulgelände mit unserem

 

obligatorischen Morgenkuß. Er fiel aber nicht weniger zärtlich aus. Und

 

als es schellte und die anderen kamen, wußten wir auch schon wie es

 

weitergehen würde.

 

 

 

Heute war es anders als sonst. Aber auf kurzfristige Änderungen war ich

 

bei Manjula immer gefaßt. Auch auf veränderte Situationen. Dafür kannte

 

ich meinen kleinen Engel schon zu lange. Es machte mir keine Mühe,

 

ungesehen den Mädchen durch die Büsche zu folgen. Schließlich kannte

 

ich das komplette Gelände schon, noch bevor Manjula hier ihren ersten

 

Schultag hatte. Dies zählte ja schließlich auch zu meinen Aufgaben.

 

Erst als ich sah, daß ich so auf das Schulgelände mit mußte, stellte

 

ich mich beim Direktor vor. Das war mit der Hoheit so vereinbart

 

worden. Und Manjulas Mutter hatte mich bei ihrer Einschulung bereits

 

angekündigt. "Irgendwann wird ein Riese bei ihnen auftauchen. Igor. Er

 

ist der Leibwächter meiner Tochter. Er wird nicht aufs Schulgelänge

 

kommen, es sei denn, es liegt was Besonderes vor." Und heute lag etwas

 

Besonderes vor. Denn die Reporter durften weder Manjula, noch Thomas,

 

noch mich sehen. Er war einverstanden, daß ich mich auf dem

 

Schulgelänge aufhielt. Und ich versprach ihm im Hintergrund zu bleiben.

 

Als ich aus seinem Büro kam, stieß ich mit Manjula und Thomas zusammen.

 

Bei ihnen der Junge, auf dessen Geburtstagsfeier Manjula ihren großen

 

Fisch an Land gezogen hatte. Mit ihnen überlegten wir, daß sie nach der

 

Schule Josi ebenfalls so abholen würden, wie der Junge es vorhin mit

 

Thomas gemacht hatte. Und Manjula sagte ich, daß ihre Mutter sie von

 

Thomas abholen würde.

 

 

 

Die Reporter mußten draußen bleiben. Der Direktor hatte sie schon am

 

Morgen gesehen, als es noch 3 waren und konnte sich sofort denken, daß

 

noch mehr von ihnen auftauchen würde. Er berief sich auf sein Hausrecht

 

und die Privatsphäre seiner Schützlinge, und versprach ihnen, wenn

 

einer das Gelände betreten würde, dann würde er die Polizei

 

verständigen. Also blieben sie draußen und hofften, daß einer von uns

 

beiden hier auftauchen würde. Sie warteten bis nachmittags drei Uhr,

 

bis das der Hausmeister die Schule abschloß. Aber da waren wir schon

 

lange fort. Unsere Lehrerin hatte mich 10 Minuten eher als sonst

 

gehenlassen.

 

 

 

21 Pferde

 

 

 

Nachdem die beiden ausgestiegen waren wollte ich eigentlich nach Hause

 

fahren. Die Beiden würden gut 6 Stunden in der Schule sein. Also mehr

 

als genügend Zeit für mich, nach Hause zu fahren, etwas arbeiten,

 

Mittagessen vorbestellen und dann zu Thomas Eltern zu fahren um Manjula

 

abzuholen. Doch auf halben Weg erinnerte ich mich wieder an ihre

 

Pferde. Es war ein spontaner Entschluß. Einer, den Igor an Manjula so

 

haßte. Wenn er auch immer lachte. Und so fuhr ich statt nach Hause,

 

jetzt schon zu Thomas Eltern. Als ihre Mutter mich sah, fragte sie

 

sofort ob was passiert sei. Aber ich konnte sie beruhigen. Bei eine

 

guten Tasse Tee, erklärte ich ihr den Sachverhalt und das ich so auch

 

mal mit ihnen zusammenkommen konnte. Wir haben sehr lange miteinander

 

geplaudert, bis das mich mein schlechtes Gewissen plagte, und ich ihr

 

sagte, wieso ich wirklich schon so früh schon hier war. Sie lachte nur

 

und führte mich in den Stall. Ihr Mann mistete gerade die Boxen aus.

 

Ich war schlichtweg begeistert. Thomas und Manjula hatten mir schon so

 

oft von den Pferden erzählt. Aber jetzt stand ich vor ihnen. Knapp eine

 

halbe Stunde später war ich dankbar, meine gute Figur, trotz meiner 4

 

Kinder, behalten zu haben. Thomas Mutter gab mir Reithose und Pullover,

 

und eine Viertelstunde später jagte ich mit ihr über die weiten Wiesen

 

und Felder.

 

 

 

Kurz vor Schulschluß kamen Manjula mit Thomas bereits aus ihrer Klasse.

 

Ohne daß sie mich sahen, folgte ich den Beiden durch die Büsche und

 

über den Zaun hinüber zur anderen Schule. Während ich mich dort in

 

einiger Entfernung versteckt hielt, warteten sie auf Josi. Unnütz zu

 

sagen, was sie in der Zeit taten. Und wie zärtlich sie miteinander

 

umgingen. Wenn Manjula meine Tochter wäre, ich wüßte keinen besseren

 

für sie. Da hatten sich wirklich zwei gesucht und gefunden. Als Josi zu

 

ihnen kam, nahm Manjula sie gleich auf den Arm. Das kleine Mädchen

 

drückte sich richtig an sie. Aber dann wurde mir doch etwas mulmig

 

zumute. Obwohl keiner der Dreien mich hätte sehen können, als Josi auf

 

Manjulas Arm war, winkte sie mir heimlich zu. Ein unheimliches kleines

 

Mädchen. Woher wußte sie, wo ich mich versteckt hatte? Sie konnte mich

 

unmöglich gesehen haben. Es dauerte noch einige Minuten, dann gingen

 

sie los, Josi noch immer auf Manjulas Arm. Gut, das ich nicht nur den

 

direkten Weg zu Thomas Heim kannte, sondern auch den Weg, welchen sie

 

nun nahmen. Denn sie gingen durch den rückwärtigen Eingang der Schule

 

hinaus und von dort aus durch den Wald. Und als sie durch den Wald nach

 

Hause gingen, Josi war auch hier noch immer auf Manjulas Arm und ich

 

wunderte mich bereits, das sie Manjula nicht zu schwer wurde, da lachte

 

Josi sehr oft in meine Richtung und winkte mir auch zu.

 

 

 

Als Josi mich sah, kam sie mit ausgebreiteten Ärmchen auf mich

 

zugelaufen. Ich hab sie dann auch gleich auf den Arm genommen, während

 

Thomas ihren Schulranzen nahm. "Kommst du mit zu uns?", fragte sie mir

 

leuchtenden Äuglein. "Ja." "Das ist schön. Bleibst du lange?" "Ich weiß

 

nicht. Meine Mama will mich bei euch abholen." "Dann wir es spät." Sie

 

drückte sich fest an mich und schien nicht wieder runter zu wollen.

 

Aber da sie nicht schwer war, behielt ich sie auf dem Arm. Dennoch

 

wunderte ich mich über ihre Bemerkung, daß es spät werden würde. Aber

 

eigentlich hätte ich es mir denken können. Schließlich gingen wir dann

 

los.

 

 

 

Da auf der Straße noch die Reporter warteten, mußten wir die Schule

 

durch den hinteren Eingang verlassen. Und dies sagte ich Josi auch. Es

 

würde bedeuten, daß wir einen längeren Weg durch den Forst haben

 

würden. Aber sie nickte nur und schien keinerlei Bedenken wegen dem

 

Riesen und den anderen Intergalaktischen Monstern zu haben, welche

 

momentan im Wald hausten. Wie es aussah hatte sie auf Manjulas Arm

 

keine Angst. Im Gegenteil. Auf dem Weg plauderten die Beiden unentwegt

 

miteinander. Nur hin und wieder schaute Josi über Manjulas Schulter und

 

blickte hinter uns. Erst als sie winkte, ich drehte mich ebenfalls

 

herum, konnte aber nichts sehen. Schließlich kamen wir zu Hause an.

 

Dort stand auch schon Roland mit dem Wagen vor unserer Türe. Und als

 

wir die Türe öffneten und uns nochmals umsahen, sahen wir Igor hinten

 

stehen. Wir hatten ihn nicht bemerkt, obwohl er uns die ganze Zeit über

 

bestimmt nicht aus den Augen gelassen hatte. Nun wußte ich, wem Josi

 

gewunken hatte. "Der Riese hat auf uns aufgepaßt.", flüsterte Josi

 

Manjula ins Ohr. "Ich weiß, mein Schatz. Ich weiß." Dann gingen wir

 

hinein. Doch drinnen trafen wir nur auf den Mantel ihrer Mutter. Denn

 

weder im Haus, noch auf der Terrasse fanden wir eine Spur von ihr.

 

Schließlich gingen wir auch in den Keller, wo Papa sein Arbeitszimmer

 

hatte. Und da wir Manjulas Mutter weder im Garten, noch im Haus fanden,

 

fragten wir ihn. "Die ist mit Mama unterwegs." "Alleine?", fragte

 

daraufhin Manjula erstaunt. "Nein, mit Arabella und Romina." "Und seit

 

wann?" "So gegen zehn, halb elf sind sie los." Manjula und ich grinsten

 

nur. Kannten wir doch die Liebe ihrer Mutter zu Pferden. "Können wir

 

auch? Können wir auch? Bitte.", bettelte daraufhin Josi, "Ich weiß auch

 

wo sie sind." Manjula bekam von mir eine Jeans, die ihr leider etwas zu

 

weit war, und einen Pulli. Da sie dabei oben ohne und nur mit

 

Strumpfhose und Höschen bekleidet vor mir stand, nahm ich diesen

 

Anblick zum Anlaß, ihr zu sagen, wir hübsch sie ist. Sie bedankte sich

 

mit einem sehr langen Kuß. Dann zog sie meine Sachen an und wir gingen

 

rüber zum Stall. Papa hatte schon die Pferde gesattelt. Er hob Josi auf

 

Filomena und ich half Manjula auf Dorina. Ich selbst stieg auf Habana.

 

Dann folgten wir Josi. Denn die Maus legte ein mehr als rasantes Tempo

 

vor. Sie schien wiedermal am Sattel festzukleben. Eine halbe Stunde

 

später hatten wir sie dann auch gefunden. Josis Radar funktionierte mal

 

wieder einwandfrei.

 

 

 

Panik stieg in mir auf, als ich die drei vom Hof reiten sah. So schnell

 

war ich noch nie gerannt. Thomas Vater sah mich erstaunt an. "Ein

 

Pferd, schnell, ich brauche ein Pferd. Kann ich das da nehmen?" Noch

 

ehe er sich von dem Schrecken erholt hatte, schwang ich mich auf das

 

Tier. Egal das es nicht gesattelt war. Reiten konnte ich ja. Auch ohne

 

Sattel. Und so jagte ich den dreien hinterher, immer in Deckung

 

bleibend. Doch ich mußte mich echt anstrengen, um mit ihnen

 

mitzuhalten. Und das schärfste war, das Josi sie anführte. Ich hatte

 

stellenweise mehr Angst um dieses kleine Mädchen, als um Manjula.

 

 

 

Natürlich hatte ich Igor gleich erkannt. Doch noch bevor ich ihn

 

begrüßen konnte, stammelte er keuchend: "Ein Pferd, schnell, ich

 

brauche ein Pferd. Kann ich das da nehmen?" Und noch bevor ich was

 

sagen konnte, saß er schon oben und jagte den dreien hinterher.

 

Ängstlich rannte ich aus dem Stall uns schaute hinter ihm her. Er saß

 

auf Kyra. Sie war mit Abstand das wildeste und unbändigste Pferd im

 

Stall. Selbst Thomas, der mit ihr groß geworden war, konnte sich nicht

 

auf ihr halten. Irrsinniger weise konnte nur Josi auf ihr reiten. Bei

 

ihr war sie lammfromm. Aber nur bei ihr. Alle anderen hatte sie nach 10

 

Sekunden schon im Staub liegen. Und jetzt jagte Igor auf ihrem Rücken

 

hinter den dreien her. Und es sah so aus, das er, obwohl er ohne Sattel

 

ritt, oben bleiben würde.

 

 

 

Stunden waren wir unterwegs gewesen. Das Gelände war einfach riesig. Mal

 

im Schritt, mal im Trab, mal im Galopp legten wir eine sehr weite

 

Strecke zurück. Wo wir uns befanden, konnte ich wirklich nicht sagen.

 

Aber Thomas Mutter wußte immer Bescheid. Ich hatte mich lange nichtmehr

 

so glücklich gefühlt. Zwischen den rasanten Galopps, in den Ruhephasen,

 

unterhielten wir uns. Ich erzählte ihr von Indien und von meiner

 

Familie. Sie erzählte von sich und den Pferden. Wie Thomas mit ihnen

 

groß geworden war und später auch Josi. Daß er ihr das reiten

 

beigebracht hatte. Und das dieser kleine Spatz damals mit ihren vier

 

Jahren, keine Angst vor den riesigen Tieren gehabt hatte. "Wir haben

 

sie mehr als einmal beim Mittagsschlaf aus einer Box holen müssen. Sie

 

hat sich einfach zu einer von ihnen in die Box zum schlafen gelegt.

 

Einfach so." "Und die Tiere haben ihr nie was getan?" "Nein, nie.

 

Selbst Kyra nicht." "Kyra?" "Sie ist die rabenschwarze Stute, gleich am

 

Anfang im Stall. Die in der ersten Box." "Ach die, die mich so

 

angeschnauft hat?" "Ja. Auf der hält sich keiner länger als 10

 

Sekunden. Auch Thomas nicht." "Keiner?" "Nein." "Auch sie oder ihr Mann

 

nicht?" "Nein." "Wer reitet sie dann?" "Josi." "WAS!" "Ja. Josi ist die

 

einzige, die mit ihr fertig wird. Bei ihr ist sie brav wie ein Engel."

 

Völlig erstaunt schaute ich sie an. Das manche Menschen einen direkten

 

Draht zu Tieren hatte, das kannte ich nur zu gut aus meiner Heimat her.

 

Hatte es aber in Josi nicht vermutet. Da hörten wir plötzlich

 

Pferdegetrampel. Drei Reiter kamen in einem irrwitzigen Tempo auf uns

 

zugerast. Und allen voran und mit einem mehr als überdeutlichem

 

Vorsprung - Josi. Mir blieb das Herz stehen, als dieses kleine Mädchen

 

in dem irrsinnigen Galopp auf uns zugerast kam. Wenige Meter vor uns

 

bremste sie das Pferd ab und kam neben uns zum stehen. Sie strahlte

 

übers ganze Gesicht. "Du bist Manjulas Mama?", fragte sie mich mit

 

einem Lachen, welches mich an die Kindertage von Manjula erinnerte.

 

"Ja, und du bist Josi?" Sie nickte. "Manjula hat mit schon viel von dir

 

erzählt." Sie zuckte zusammen. "Schlimmes?" "Ich glaub nicht, das du

 

was Schlimmes anstellst." "Nein, nein, nein, nein, nein." Josi lachte

 

los und die anderen ebenfalls, da sie die letzten Sätze mitbekommen

 

hatte. "Nein, sie ist immer lieb.", klärte mich ihre Mutter auf. "Na,

 

wie waren die Reporter?", fragte ich die Beiden. "Deppen. Ich glaube,

 

sie stehen noch immer vor der Schule.", antwortete Thomas mit einem

 

schadenfrohen Grinsen. Plötzlich zuckte Josi zusammen und drehte sich

 

um. Doch als ich in die Richtung schaute war dort nichts. Ein kleiner

 

Wald, freie Wiesen und weit hinten ein Feld. Dennoch winkte sie in die

 

Richtung. Wir schauten uns an, zuckten aber mit den Schultern und

 

schüttelten die Köpfe. Da ritt Josi in Richtung Wald. Wir ritten

 

langsam hinterher.

 

 

 

Ich zuckte zusammen. Deutlich hatte ich gesehen, wie Josi

 

zusammenzuckte, sich umdrehte und genau in meine Richtung sah und

 

winkte. Da kam sie auch schon zu mir geritten. "Du kannst ja auf Kyra

 

reiten." "Ja, ist das so erstaunlich?" "Ja. Außer mir kann das keiner."

 

Da kamen auch die anderen schon zu uns. "Igor!", sagte die Maharani,

 

"Du bist wirklich ein Engel. Egal was Manjula macht, du bist immer in

 

ihrer Nähe." "Danke Hoheit." "Thomas, er reitet auf Kyra!" "Ist das

 

sowas besonderes?", fragte Manjula die dies noch nicht wußte. Also

 

klärten wir sie auf. Dann machten wir uns auf den Heimweg. Erst im

 

Schritt, dann im Trab. Als Josi Gas gab, blieb Manjula an ihrer Seite.

 

Ich sofort hinterher. Dann der Rest. Und die Gewinner der Einlaufwette

 

waren: Josi, Manjula, Igor. Der Rest kam unter "ferner liefen" ans

 

Ziel. Ihr Vater grinste nur.

 

 

 

22 Abifete

 

 

 

Es war geschafft! Wir hatten es endlich hinter uns. Alle Prüfungen lagen

 

hinter uns, alle Ängste zu versagen. Obwohl Manjula und ich nicht zu

 

den schlechtesten gehörte, der schlechteste schloß mit 3,4 ab, hatten

 

wir dennoch so unsere Problemfächer. Bei Manjula war es Geschichte und

 

Deutsch. Bei mir waren es: Oh! Welch ein Zufall. Deutsch und

 

Geschichte. Obwohl wir uns gegenseitig geholfen hatten, schafften wir

 

nicht unsere Wunschnote. Manjula schloß mit 1,4 und ich mit 1,4 ab.

 

Lagen also voll im oberen Viertel des Klassenspiegels. Aber wir hatten

 

es geschafft. Unsere Fete sollte im vornehmsten Hotel der Stadt

 

stattfinden. Damals gab es ja noch keine Abiturreisen wie später bei

 

meinen Kindern. Wir feierten einfach. Und Alkohol war auch nur wenig

 

vertreten. Aber einen richtigen Ball würde es geben. Mit Galakleidung,

 

Tanz, Musik  und so. Ich brauche ja nicht zu betonen, das Manjula die

 

hübscheste war. Schließlich sah sie in allem hübsch aus. Und dies sage

 

ich nicht, weil ich mit ihr zusammen war. Nein. Manjula sah einfach

 

immer bezaubernd aus. Ich hatte sie darum gebeten, das goldene Kleid zu

 

tragen, in dem ich sie das erstemal im Fernsehen gesehen hatte. Und ich

 

mußte mich mal wieder belehren lassen, als sie lachend "Sari Schatz,

 

das ist ein Sari", sagte. Und sie tat es. Natürlich kamen alle anderen

 

Mädchen auch in schicker Garderobe. Aber in meinen Augen schlug Manjula

 

sie alle. Nachdem Manjula mich abgeholt hatte, Igor durfte natürlich

 

nicht fehlen, er lachte mich im Auto vom Beifahrersitz an, fuhren wir

 

zum Hotel. Der große Ballsaal war für uns reserviert. Als wir ankamen,

 

waren die meisten schon einige anwesend. Nachdem wir uns begrüßt

 

hatten, nahmen mir die Mädchen Manjula natürlich wieder ab. Aber das

 

kannte ich ja schon von ihnen. Sie standen in einer großen Gruppe

 

zusammen und bestaunten mal wieder ihren Sari.

 

 

 

Lange brauchte ich nicht zu Überlegen, was ich anziehen würde. Er hatte

 

mich gebeten, den goldenen Sari anzuziehen. Und seine Bitte war für

 

mich ein Befehl. Nur was ich drunter anhatte, das wußte er nicht. Ich

 

hatte jenes Höschen an, welches mir die Reporterin passend für meine

 

Korsage geschenkt hatte. Und als ich es an diesem Tag in Händen hielt

 

hatte ich einen Gedanken. Also hatte ich sie angerufen und sie zur

 

offiziellen Fotografin der Abiturfeier gemacht. Sie hat sich riesig

 

gefreut. Besonders, als ich ihr sagte, das ich ihr erlaube, die Fotos

 

in ihrer Zeitung zu veröffentlichen. Doch sie bestand darauf, daß sie

 

mir die Fotos erst vorlegen würde, bevor sie diese veröffentlichte. Als

 

wir im Ballsaal ankamen, umringten mich gleich wieder die Mädchen. Das

 

hat man davon, wenn man was Hübsches anzieht. Aber Thomas hatte es ja

 

so gewollt. Als wir vollständig waren, setzten wir uns an die Tische.

 

An jedem hatten vier Leute Platz. Rolf und Jutta saßen mit an unserem.

 

Im Lauf der Zeit waren die Beiden ebenfalls zusammengekommen. Und ich

 

fand, daß sie ein schönes Paar abgaben. Nur leider waren die beiden

 

schon weiter als Thomas und ich. Zunächst bekam jeder von uns ein Glas

 

Sekt vor sich hingestellt. Als erstes hielt dann der Direktor eine

 

Rede. Er sprach vom Leben, welches nun vor uns liegen würde. Das wir

 

zwar das Reifezeugnis hätten, aber dennoch noch nicht reif genug wären,

 

für das, was noch vor uns liegen würde. Das das Leben noch so manche

 

Überraschungen für uns bereithalten würde. Einige kicherten, da sie

 

dabei an meine Enttarnung dachten. Als nächstes kam unsere Lehrerin

 

nach vorne. Sie sagte knapp dasselbe wie der Direktor, dann aber sagte

 

sie, daß sie sich gefreut habe, einer echten Prinzessin die

 

"Flötentöne" beigebracht zu haben. Die Klasse lachte leise. Aber als

 

Thomas mir das Wort "Flötentöne" und was sie damit gemeint hatte

 

erklärte, brach der ganze Saal in helles Gelächter aus. Auch die

 

Lehrerin und der Direktor lachten mit. Als es wieder ruhig war lobte

 

sie die Klasse für ihren Zusammenhalt. Gerade auch der Presse

 

gegenüber, die ganze zwei Wochen vor der Schule herumgelungert hatten,

 

bis das sie es endlich aufgaben. Das sie alle mich auch nach meiner

 

"Entdeckung" genauso akzeptiert hatten, wie vorher. Schließlich kam sie

 

zum Ende und sie setzte sich an den Nachbartisch, an dem auch der

 

Direktor saß. Wir tranken zusammen das Glas Sekt, dann begann das

 

Essen. Als Suppe gab es eine Knoblauch-Sahne-Cremesuppe. Aber keiner

 

mokierte sich über den leichten Knoblauchgeschmack. Dazu gab es einen

 

Eiswein. Der Hauptgang war ein großes Rib-Eye-Steak  mit Kräuterbutter,

 

Folienkartoffeln mit Kräuterquark und Salat. Dazu einen Rotwein. Der

 

Nachtisch war Tiramisu. Etwas, was ich zu meinen Leibspeisen zählte.

 

Und als Thomas meine Augen sah, bekam ich auch seine Portion.

 

 

 

Die Mädchen hatten sich mit der Auswahl des Essens große Mühe gegeben.

 

Und als der Nachtisch kam, da war ich mir sicher, daß der Initiator des

 

Nachtisches mich gerade bittend ansah. Und als ich in ihre Augen sah,

 

konnte ich nicht anders. Ich gab ihr meinen Nachtisch. Daß sie sich

 

dafür noch bei mir bedanken würde, das war mir klar. Aber dafür hatte

 

ich es nicht gemacht. Wer einmal in ihre glücklichen Augen gesehen

 

hatte, der weiß wovon ich spreche. Nach dem Essen wurde getanzt. Wen

 

ich dazu aufforderte war ja wohl klar. Und sie sagte natürlich nicht

 

nein. Und sie schwebte wieder in meinen Armen über die Tanzfläche.

 

Daran hatte sich nichts geändert. Und in der Zukunft würde sich dies

 

auch nicht ändern. Zu gerne tanzte sie. Und sie brachte mir auch ihre

 

Tänze bei. Aber der Liebestanz war und ist mein liebster. Hin und

 

wieder blitze es. Nur war ich mir jetzt sicher, das Manjula nichts

 

dagegen hatte. Hatte sie die Reporterin doch selber eingeladen. Ich

 

fragte sie, ob es ihrer Mutter denn recht wäre, das eine Reporterin bei

 

uns wäre, denn Manjula hatte mir gesagt, das diese Frau keine

 

Fotografin, sondern eine Reporterin war. Aber sie schüttelte nur

 

lachend den Kopf. "Sie ist meine Pressestelle." Und sie blieb es bis zu

 

unserer "Pensionierung". Irgendwann, es war am Ende eines Klammerblues,

 

standen wir sehr eng umschlungen voreinander. Unsere Stirn und Nasen

 

berührten sich und wir sahen uns schweigend in die Augen. Ein Blitz,

 

und wir waren abgelichtet. Manjula lächelte, als es geblitzt hatte. Und

 

ich dachte nur, daß ich einen Abzug davon haben wollte. Gegen halb zwei

 

gingen wir hoch in unser Zimmer. Suite war da schon eher gesagt. Ich

 

stand einsam vor dem riesigen Bett und grübelte. "Was ist?", fragte sie

 

mich. "Das ist ja fast so groß wie deines zu Hause." "Ach ja?" Ihr "ach

 

ja" klang so eigenartig. Und als ich mich zu ihr herumdrehte, wußte ich

 

Bescheid. Auf dem Weg zum Bett hatte sich ihr Rock selbständig gemacht.

 

Er lag jedenfalls einige Meter hinter ihr im Raum. Und die Knöpfe ihres

 

Oberteils hatten sich auch schon geöffnet. Noch zwei Schritte, dann

 

stand sie vor mir, ihr Oberteil hinter ihr auf dem Boden liegend. Und

 

so stand sie mit blankem Busen, nur noch im Höschen und Strümpfen vor

 

mir. Doch ich hatte nur Augen für ihre Augen. Die oben! Eh ich

 

reagieren konnte hatte sie mir bereits das Jackett ausgezogen und es

 

fiel hinter mir zu Boden. Dann küßte sie mich sehr innig. So schnell

 

wie sie mir dabei die Knöpfe meines Hemdes geöffnet hatte, das grenzte

 

schon an Zauberei. Als sie es mir, den Kuß dabei nicht unterbrechend,

 

von den Schultern schob, hatte ich meine Mühe die Knöpfe an den Ärmeln

 

zu öffnen. Aber ich schaffte es gerade so. Und während sie in die Hocke

 

ging, rutschte es ebenfalls hinter mir zu Boden, da es in meiner

 

offenen Hose steckte. Offene Hose??? Wieso war die offen und wieso war

 

sie plötzlich samt Unterhose auf meine Schuhe gerutscht? Sie schubste

 

mich und ich fiel Rücklinks auf das Bett. Mit schnellen Handgriffen

 

hatte sie mir die Schuhe und die Hosen ausgezogen und ich lag nackt auf

 

dem Bett. Das erstemal völlig nackt. Und ihre Augen fixierten eine

 

gewisse Körperstelle an mir.

 

 

 

Das ich mehr wollte als nur das Petting, welches wir in der Scheune

 

tätigten, das war mir klar. Heute wollte ich "ihn" haben. Nicht in mir,

 

aber immerhin in meiner Hand, an meinem Körper. Zu oft hatte ich ihn an

 

mir gespürt. Also schubste ich ihn aufs Bett und zog ihn ganz aus. Hier

 

und heute sah ich ihn endlich völlig nackt. Ich konnte meine Augen

 

nicht von seinem Glied lassen, welches sich schon erhob. Und als er so

 

dalag, griff ich danach. In meiner Hand wuchs er sehr schnell und wurde

 

sehr hart. Und ich wußte, daß ich mit dem Teil das große Los gezogen

 

hatte. Langsam wichste ich ihn, dann legte ich mich auf ihn, sodaß ich

 

"ihn" zwischen uns einklemmte. Nur gut daß ich mein Höschen angelassen

 

hatte. Sonst wäre er von alleine in meine nasse Scheide gerutscht. So

 

konnte ich aber auf "ihn" langsam hin und her rutschen. Und es ging

 

sehr gut. Zumal mein Höschen schon total naß war. Ich kam auch sehr

 

schnell. Leider aber auch nicht leise. Und so sah mich Jutta morgens

 

grinsend an. Sie und Rolf waren ja mittlerweile ebenfalls ein Paar

 

geworden. Und dank meiner Möglichkeiten hatten sie die Suite neben uns

 

bekommen. Und während Rolf Thomas wissend anstieß, obwohl nicht das

 

passiert war, was er sich vorstellte, nahm mich Jutta beiseite und

 

wollte alles genau wissen. Sie waren schon vor uns hoch gegangen und

 

hatten miteinander geschlafen. Sie wollten gerade schlafen, da hörten

 

sie mich und dachten sich ihr Teil. Jutta war mir nicht böse, im

 

Gegenteil. Mein Stöhnen hatte die Beiden so angemacht, das sie erneut

 

miteinander geschlafen hatten. Allerdings leise. Sie sah mich erstaunt

 

an, als ich ihr gestand, daß ich noch immer Jungfrau war. Das er mir

 

meine Erlösung gegeben hatte, ohne das letzte zu wollen. Jutta

 

bewunderte seine Zurückhaltung. Erst in diesem Moment plagte mich das

 

schlechte Gewissen. Ich war gekommen, aber er nicht. Als ich meine

 

Erlösung bekommen hatte, sie war gewaltiger als sonnst. Viel

 

gewaltiger. Denn ich hatte sie erstmals nicht an meinen Brüsten

 

bekommen. Und als ich meine Erlösung bekommen hatte, war ich so

 

erschöpft, das wir sonst nichtmehr taten außer schmusen und schlafen.

 

Aber er hatte mir vor einigen Monaten gesagt, daß er nicht kommen

 

müsse. Wenn ich komme, das würde ihn schon zufriedenstellen. Aber wenn

 

wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, dann würde sich seine

 

Meinung bestimmt ändern. Das hoffe ich doch.

 

 

 

Rolf wußte natürlich was wir gemacht hatten. Da halfen auch alle

 

Beteuerungen nicht. Er war überzeugt, daß wir es gemacht hatten. Nur

 

Jutta sah mich so eigenartig an. Scheinbar war sie irgendwie "stolz?"

 

oder so, auf mich. Nach dem Frühstück brachten wir sie dann nach Hause

 

und dann brachte Manjula mich nach Hause. Josi stand an der Türe als

 

wir ankamen. "Noch nicht?", fragte sie uns erstaunt, "Wieso nicht?"

 

Dieses kleine Hexlein wußte mal wieder alles. Manjula nahm sie beiseite

 

und redete mit ihr. Ein "Aha" von Josi hörte ich, sonst aber nichts.

 

Zwar fragte ich sie, was sie mit ihr geredet hatte, doch sie schwieg.

 

 

 

23 Geheimnisse

 

 

 

Drei Wochen später war Thomas mit seinen Eltern am Wochenende bei uns.

 

Bisher waren meine Eltern nur bei ihnen gewesen. Dieses Wochenende

 

sollten sie bei uns sein. Wir hatten sie übers Wochenende eingeladen

 

und sie waren gekommen. Am Freitag gegen zwei kamen sie. Und als sich

 

die Männer nachmittags in die Bibliothek verzogen, verschwanden wir

 

Mädchen in die Küche. Seine Mutter wollte unbedingt die indische Küche

 

kennenlernen. Und damit meinte sie nicht die Einrichtung. Und Josi

 

wollte natürlich naschen. Mit unserer Köchin zusammen zauberten wir ein

 

fürstliches Abendessen. Natürlich indisch. Als zu Tisch gerufen wurde,

 

grinsten die Männer. Scheinbar amüsierten sie sich über unsere

 

Kochkünste. Allerdings grinste Josi auch. Zwar war sie die ganze Zeit

 

über bei uns in der Küche gewesen, hatte aber hin und wieder ihren Kopf

 

zur Seite geneigt und schien auf etwas zu lauschen. Aber so sehr ich

 

sie auch bedrängte, ihr sogar meinen Schmuck versprach, der nicht

 

gerade preiswert war, sie verriet mir nichts. Also aßen wir. Und es war

 

sehr lecker. Erst als wir geendet hatten lehnte sich mein Vater zurück.

 

Aha, dachte ich mir. Die haben was ausgeheckt. Und so war es auch. Das

 

ich deswegen aber heulen würde, wie ein "Schloßhund???", das wußte ich

 

zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dabei fing alles so harmlos an. "Na

 

jetzt habt ihr es ja geschafft. Nochmals herzlichen Glückwunsch zu

 

euren Abituren. Manjula, weißt du schon, wie es weitergehen wird?"

 

"Studieren." "Das meine ich nicht. Was wird aus dir?" Betretenes

 

Schweigen breitete sich aus. Erst jetzt dachte ich an die Zukunft. Ich

 

ergriff unter dem Tisch Thomas Hand. "Nun, zum Glück gibt es gute

 

Neuigkeiten." "Ja?", fragte ich erfreut. "Ja." "Was denn?" "Vor nicht

 

allzulanger Zeit ist ein Mann an mich herangetreten und hat mich für

 

dich gefragt." "Was?" "Ja." "Aber." "Kurz gesagt, ich hab dich ihm

 

versprochen." Die Stille, die sich nun ausbreitete, war erdrückend. All

 

meine Träume mir Thomas an meiner Seite waren binnen eines Augenblicks

 

geplatzt wie eine Seifenblase. Mir liefen die Tränen im Gesicht

 

herunter. Wie konnte Papa mich nur einem Fremden versprechen. "Ich, ich

 

bin, bin ich jetzt verlobt?", fragte ich mit zitternder Stimme. "Ja,

 

seit heute." "Was!?!" "Schatz!", sagte Mama entsetzt. "Er hat mich

 

gefragt, ob er dich zur Frau haben könne. Und ich hab ihm meine

 

Zustimmung gegeben." "Papa!" Ich heulte wie ein kleines Kind. Ich

 

wollte keinen Mann heiraten, den ich noch nie gesehen hatte. Ich wollte

 

keinen fremden Mann heiraten. Ich hatte mich doch schon längst für

 

Thomas entschieden. Nur, hätte ich in diesem Moment auf Josi gesehen,

 

dann hätte ich bestimmt nicht geheult. Höchstens vor Glück. Doch

 

stattdessen starrte ich nur meinen Vater an. Wieso hatte er mir mit

 

Thomas geholfen, um mir nun dies anzutun? "Er hat schon wundervolle

 

Ringe für euch gekauft." In dem Moment hielt Thomas mir Ringe hin.

 

 

 

"Wann heiratest du Manjula?", fragte mich Josi. "Weiß ich noch nicht

 

Schatz." "Aber ich. Und ich zeig dir auch den Ring den sie haben

 

möchte." Josi wußte wieder mehr als ich. Aber heute war ich ihr

 

dankbar. So konnte ich Manjula schon von Anfang an eine Freude machen.

 

Josi wußte sogar schon das Datum, was in den Ring hineingeschrieben

 

werden mußte. Doch das sagte sie mir nicht. Nur, daß es im Oktober

 

wäre. Wir sind dann in die Stadt gefahren und zielstrebig ging sie mit

 

mir zu einem Juwelier. "Der da!", sagte sie mit Bestimmtheit. Und mich

 

auf ihr Wort verlassend mußte ich mit Papa reden. Denn die Ringe waren

 

jenseits aller Taschengeld- und Sparbuchvorstellungen. Doch er gab mir

 

Vorschuß. Auf die nächsten vier Jahren. Doch als er sie sah war er mehr

 

als begeistert.

 

 

 

Daß Thomas etwas von mir wollte, das gab er mir schon beim Eintreffen

 

mit seinen Eltern zu verstehen. Und in einem Unbeobachteten Augenblick

 

nahm ich ihn beiseite. "Was möchtest du?", fragte ich, völlig

 

ahnungslos. Doch dann brachte er mich aus der Fassung. Mit: "Hoheit.

 

Ich bitte sie um die Hand ihrer Tochter, der Prinzessin Putri-Raja

 

Akuti Charulekha Hemangini Manjula.", kam er gleich zur Sache.

 

Eigentlich hatte ich schon damit gerechnet. Nur nicht heute schon.

 

Lange waren sie schon zusammen, zu sehr liebten sie sich. Das konnte

 

ich jeden Augenblick in ihren Augen sehen. Doch nicht was er sagte, war

 

so erstaunlich, sondern wie er es gesagt hatte. Er hatte es in meiner

 

Muttersprache gesagt. Indisch. In perfektem Hindi! "Ich weiß.", sagte

 

ich ziemlich verwirrt. Erstaunt sah er mich an. Doch dann fing ich mich

 

schnell und flüsterte: "Das konnte ich mir schon seit eurem Tanz auf

 

der Gala denken. Und wenn du meine Antwort hören willst," "Ja.", fiel

 

er mir ins Wort. "Ich habe nichts dagegen. Ich sehe doch wie glücklich

 

sie mit dir ist. Aber darüber unterhalten wir uns später, zusammen mit

 

deinem Vater." Und diese Unterredung fand am Nachmittag in der

 

Bibliothek statt, während die Frauen in der Küche für ein indisches

 

Abendessen werkelten. Hier wiederholte er seine Bitte erneut. Und

 

erneut in perfektem Hindi. Sein Vater war nicht erstaunt über seine

 

Bitte, er hatte sich schon mit ihm unterhalten und er war nicht

 

abgeneigt. Ihm hatte er auch schon die Ringe gezeigt, welche er nun

 

auch mir zeigte. Ich muß sagen, daß sie ein wahres Meisterwerk der

 

Goldschmiedekunst waren. Manjula würde mit Sicherheit begeistert sein.

 

Ich war es schon. Und meine Frau bestimmt auch. Darauf verwettete ich

 

blind meinen Thron. Selbst das Datum überraschte mich. Obwohl er es

 

nicht genau wußte. Es war, wie ihr hier in Deutschland sagt, ein

 

"beweglicher Feiertag".

 

 

 

Als er mir den Ring quasi unter meine verweinten Augen hielt, war die

 

Flut meiner Tränen nichtmehr zu bremsen. "Willst du willst mich

 

heiraten.", flüsterte er mir zu. Ich nickte nur, dann fiel ich ihm um

 

den Hals. "Miststück.", hörte ich Mama zu Papa sagen. Doch er lachte

 

nur. "Und wann?", fragte meine Mutter "Dussehra.", antwortete er und

 

ich sah ihn fassungslos an. Daß er diesen Feiertag kannte, das hätte

 

ich nicht gedacht. Dussehra ist eines der größten Feste Indiens, mit

 

dem symbolisch der Triumph des Guten über das Böse zelebriert wird. Wir

 

in Nordindien feiern dabei den Sieg des Gottes Rama über den

 

zehnköpfigen Dämonenkönig Ravana, der seine Gemahlin Sita nach Sri

 

Lanka entführt hatte. Ein überwältigendes Schauspiel spielt sich dann

 

in unserer Stadt ab, wo der Palast von unzähligen Lichtern erstrahlt.

 

Hier startet eine prunkvolle Prozession mit festlich geschmückten

 

Elefanten, Tänzern und Musikanten, die die ganze exotische Pracht

 

Indiens entfaltet. Aber daß er das kannte, das überraschte mich nun

 

sehr. "Am 8.Oktober.", sagte daraufhin Papa, "Dieses Jahr ist er am

 

achten." "Ich liebe dich.", flüsterte er erneut in mein Ohr, "Bis an

 

mein Lebensende." Ganz in Gedanken antwortete ich ihm in der Sprache,

 

in der er mir dies gerade gesagt hatte. Erst Sekunden später erst

 

begriff ich, daß er es mir in Hindi gesagt hatte. "Du, du kannst

 

Hindi?!?" "Nur für dich." Jetzt konnte ich mir auch denken, wieso er in

 

den letzten Monaten, unter der Woche, am Telefon sehr oft so kurz

 

angebunden war. Er hatte heimlich gelernt. Wußte ich doch, wie schnell

 

er englisch und französisch begriff. Also hatte er heimlich Unterricht

 

genommen, um mir eine Freude zu machen. Und das hatte er geschafft.

 

Vieles konnte er noch nicht. Aber es hatte den Anschein, daß er sich

 

hauptsächlich auf das wesentliche Beschränkt hatte. Auf: "Ich liebe

 

dich". Mama war auch erstaunt, als er mir dies in unserer Muttersprache

 

sagte. Allerdings waren wir alle erstaunt, als Josi mich fragte, ob ich

 

glücklich wäre. Und sie mich dies nicht in Deutsch fragte. Aber das war

 

auch der einzige Satz, den sie konnte, außer: "Ich hab dich lieb". Und

 

dies sagte sie mir an diesem Abend noch sehr oft. In dieser Nacht

 

schliefen wir wieder in meinem Bett. Aber kein Petting, kein streicheln

 

an meinen Brüsten. Er tröstete mich und küßte mir die Freudentränen

 

fort, bis das ich einschlief.

 

 

 

24 Hochzeit

 

 

 

Im September flog ich mit ihr, Josi und meinen Eltern nach Indien. Ihre

 

Eltern waren schon zwei Wochen vorher geflogen und Manjula hatte in der

 

Zeit bei uns gewohnt. Sehr zur Freude von Josi. Mit ihr spielte Manjula

 

sehr viel, während ich weiterhin mit meinem Lehrer Hindi lernte. Und

 

immer wenn ich mit Manjula alleine war, verlegte sie sich auf Hindi.

 

Und so bekam ich täglich noch privaten Unterricht von ihr. Hin und

 

wieder gingen wir auch auswärts essen. Meist in indischen Lokalen. Sie

 

sagte mir was sie wollte und ich mußte bestellen. Aber nicht in

 

Deutsch. Anfänglich gab es lustige Bestellungen. Einen gekochten Schuh,

 

oder eine gesottene Autohupe wäre uns bestimmt nicht gut bekommen. Es

 

gab anfänglich viel zu lachen. Aber mehr und mehr tauchte ich in diese

 

Sprache ein. Sie schien so zu sein wie das Land. Geheimnisvoll und

 

schön. Und ich lernte viel und schnell.

 

 

 

Als meine Eltern nach Indien flogen um alles vorzubereiten, wohnte ich

 

bei seinen Eltern. Anfängliche Sprachschwierigkeiten hatte er sehr

 

schnell überwunden. Er gab sich mehr Mühe als früher in der Schule. Ich

 

wußte nur zu gut, daß er mir damit eine große Freude machen wollte. Und

 

ich gab ihm jeden Tag zu verstehen, wie sehr ich ihn liebe. Auf deutsch

 

und auch auf Hindi. Und er verstand es immer. Unsere Nächte, wir

 

schliefen in seinem Bett, wurden immer zärtlicher. Obwohl er seltener

 

mit meinen Brüsten in Berührung kam, so genügte schon ein Kuß in meinen

 

Nacken, ein leichtes Blasen gegen eines meiner Ohren, um mir eine

 

Gänsehaut zu bereiten und mich zum Schmelzen zu bringen. In der Zeit

 

war ich wie im Nirwana. Und ständig machte er mir eine Freude. Eine

 

Blume hier, ein Kompliment da, einen Blick dort. Ich hatte ihm das

 

Kamasutra geschenkt. Damit er lernte, wie er mit einem indischen

 

Mädchen zum Höhepunkt gelangen konnte. Einige Stellungen probierten wir

 

auch aus. Aber angezogen. So wußte ich schon jetzt, daß ich in den

 

Nächten mehr als nur befriedigt werden würde. Wir waren beide gelenkig

 

genug um selbst die schwierigsten Stellungen nachmachen zu können. Ende

 

September flogen wir dann mit seinen Eltern und Josi nach New Delhi.

 

Josi war ganz aufgeregt. Ständig fragte sie, ob sie auch auf einen

 

Elefanten reiten dürfe. In Delhi stiegen wir in ein kleineres Flugzeug

 

um und flogen nach Patna. Von dort aus nahmen wir die Bahn. Ein

 

separater Waggon war angehängt worden. Schließlich fuhr ja die

 

Prinzessin mit. Manchmal ist es schön eine VIP zu sein. Hier

 

überraschte ich die kleine Josi. Sie bekam von mir einen Sari. Einen

 

wunderschönen Sari. Und den trug sie mit sichtlichem Stolz. Am Bahnhof

 

von Jaynagar wartete man schon auf uns. Viele Menschen hatten sich

 

schon eingefunden und begrüßten mich. Und da ich es mir nicht hatte

 

nehmen lassen, Josi auf den Arm zu haben, wurde sie mit einbezogen. Da

 

Thomas an meiner Seite war und ich seine Hand hielt, so wußten die

 

Menschen wer er war. Und daß die Beiden Erwachsenen, welche hinter uns

 

standen, seine Eltern waren, konnte man sich schon denken. Also wurden

 

sie ebenfalls sehr herzlich begrüßt. Was nicht heißen soll, das man sie

 

nicht herzlich begrüßt hätte, wenn ich nicht dabeigewesen wäre. Wie

 

wurden zu zwei Kutschen geleitet. Josi blieb bei mir. Und so wurde es

 

etwas eng. Igor war ebenfalls mit eingestiegen. Er zuckte nur mit den

 

Schultern und gab mir damit zu verstehen, daß er es nicht ändern

 

konnte. Aber er gehörte ja so gut wie zur Familie. Während ich bei

 

Thomas wohnte, war er in einem Zimmer auf demselben Flur wie unseres

 

einquartiert. Und beim Essen saß er mit uns am Tisch. Dreimal hatte er

 

uns ein russisches Gericht zubereitet, und ich fragte mich, ob es was

 

gab, was er nicht konnte. Denn es schmeckte wunderbar. Wir fuhren zum

 

Palast. Doch unterwegs sah Josi geschmückte Elefanten und war kaum mehr

 

zu halten. Schließlich ließ ich anhalten und wir stiegen aus. 2 Minuten

 

später saß das kleine Mädchen auf einem Reittier, gegen den ihre Pferde

 

daheim, winzig kleine Tiere waren.

 

 

 

Natürlich hatte ich Angst, Josi auf den Elefanten zu lassen. Doch

 

Manjula ließ sich nicht beirren. Sie bestand drauf. Und man sollte

 

einer Prinzessin im eigenen Land besser nicht wiedersprechen. Also sah

 

ich zu, wie Josi auf dem Koloß saß und dieser sich in Bewegung setzte.

 

Manjula ging neben ihr her. Also lief ich auch und Igor ebenfalls. Nur

 

meine Eltern blieben in ihrer Kutsche, und kamen so vor uns am Palast

 

an. Schon von weitem konnte man die Silhouette des Palastes erkennen.

 

Er war imposant. Und als wir näher kamen, wurde er nur noch imposanter.

 

Am Tor ließen sie Josi absteigen. Sie umschlang noch den Rüssel und gab

 

ihm einen Kuß, dann gingen wir in den Vorhof. Von da aus ins Innere.

 

Den Palast zu beschreiben würde ein schier unmögliches Unterfangen

 

werden. Dazu war er zu weitläufig, zu pompös, zu schön. Auch nach einem

 

Monat verlief ich mich noch immer.

 

 

 

Am meisten hatte ich mich über meine Geschwister gefreut. Alle drei

 

hatten sich von ihren Verpflichtungen losgelöst und waren zu meiner

 

Hochzeit gekommen. Sogar der Mann meiner jüngeren Schwester war diesmal

 

auch mitgekommen. Und diesmal würde sie auch die königlichen Gewänder

 

anziehen, obwohl sie sich ja eigentlich nichts daraus machte. Aber mir

 

zuliebe tat sie es. Und sie sah ebenfalls hinreißend aus. Doch dann

 

fingen die Vorbereitungen an.

 

 

 

EINE WOCHE! Eine Woche lang sah ich Manjula nicht mehr. Josi hatte es da

 

besser. Mama auch. Aber mein Vater und ich bekamen sie nicht zu

 

Gesicht. Auch nicht bei den Mahlzeiten. Und nachts? Da schlief ich

 

alleine. Denn Josi schlief nicht in meinem, sondern im Zimmer von

 

Manjula, in ihrem Arm.

 

 

 

In Indien wird die Hochzeit traditionell von den Eltern der Braut

 

ausgerichtet. Also von uns. Eigentlich sollte sie im großen Innenhof

 

des Palastes stattfinden. Aber viele meine Untertanen waren in der Zeit

 

zu mir gekommen und baten, an diesem Fest teilnehmen zu dürfen. Und ich

 

hatte einer Bitte meiner Untertanen noch nie widersprochen. Sie nahem

 

einen so großen Anteil an dieser Hochzeit, zumal ja auch zeitgleich

 

Dussehra begann, da beschlossen meine Frau und ich, die Zeremonie auf

 

dem großen Platz vor dem Palast abzuhalten, unter einem mehr als

 

riesigen Baldachin. In den Tagen vor der Zeremonie gab es viele

 

Vorbereitungen, wie auch Reinigungsrieten. Diese Vorbereitungen

 

dauerten 5 Tage, die von den Brautleuten peinlichst genau einzuhalten

 

sind. Dann aber begann die Zeremonie. Selbst meine Frau sah bei unserer

 

Hochzeit nicht so wunderbar aus, wie meine Tochter es nun war. Die

 

Hochzeitszeremonie selbst ist sehr schwer zu beschreiben. Dafür sind zu

 

viele Handlungen miteinander verwoben. Der Mittelpunkt der Geschehnisse

 

ist das heilige Feueropfer Yajna. Wir saßen im Schneidersitz um diese

 

Feuerstelle herum, den Himmelsrichtungen entsprechend. Die Zeremonie

 

selbst beinhaltete die Kanyadan-Zeremonie. Ein Priester leitete das

 

Ritual und rezitierte Satz für Satz Sanskrit-Mantras, welche die Beiden

 

nachsprechen mußten. Und ich mußte gestehen, daß Thomas schon sehr gut

 

Hindi konnte. Er machte keinen Fehler. Dann übergab ich Manjula an

 

ihren zukünftigen Mann Thomas. Ich lege die Hände der beiden über einem

 

Krug zusammen, umwickele sie mit einer Blütengirlande und einem roten

 

Tuch, segne sie mit Wasser des Ganges und bete um den Beistand der

 

Götter. Für einen guten Beginn rief ich Ganesha an, dann Kamas, dem

 

Gott der Liebe. Danach knoten Frauen den Sari von Manjula mit einem

 

Ende des Schultertuchs von Thomas zusammen, als Zeichen der ehelichen

 

Verbindung. Dieser Knoten ist ein wichtiges Merkmal. Im weiteren

 

Verlauf hingen sie sich gegenseitig große Blütenketten um den Hals.

 

Erst jetzt entzündete der Priester unter Gebeten das Feuer, das nun die

 

Gegenwart des Göttlichen in der Form von Agni repräsentierte. Nach

 

einigen anderen Zeremonien, kommt schließlich der wichtigste Teil der

 

Eheschließung: Saptapadi, die sieben Schritte. Dies ist auch das

 

wichtigste Ritual. Dieser Höhepunkt verbindet das Paar für immer.

 

Siebenmal müssen die Beiden um das heilige Feuer herumgehen, noch immer

 

durch die Tücher miteinander verknüpft. In der Tradition geht der Mann

 

voran. Doch Thomas ließ Manjula vorgehen. So, wie es in den alten

 

Schriften stand. Die sieben Kreise stehen symbolisch für die sieben

 

Eheversprechen, die sich das Brautpaar gibt: sich zu ehren und

 

respektieren, gute und schlechte Zeiten miteinander zu teilen, einander

 

zu vertrauen und die Werte des anderen anzuerkennen. Mit dem fünften

 

Umschreiten des Feuers bestätigt das Brautpaar das Versprechen der

 

Reinheit und der Einhaltung von Familienpflichten. Die beiden letzten

 

Kreise stehen für das Gelöbnis der Brautleute, rechtschaffen zu sein

 

und auf ewig ihre Liebe zu pflegen. Schließlich tupfte er ihr geweihte

 

rote Farbe, Sindur, auf den Scheitel und auf die Stirn einen Punkt, den

 

sie von nun an immer als wichtiges Segenszeichen der verheirateten Frau

 

tragen würde. Sie drückt mit Mantren ihre Einwilligung aus und sagt:

 

"Du bist mir willkommen!" Dann folgt die Handnehmen-Zeremonie. Thomas

 

mußte dazu die rechte Hand Manjulas in seine Hände nehmen und sagen:

 

"Ich nehme deine Hand, mögen wir glücklich sein. Mögest du mit mir,

 

deinem Mann, lange leben. Die Götter haben dich mir gegeben, damit du

 

mein Haus regierst. Du bist die Königin meines Hauses. Ich bin

 

Samaveda, du bist Rigveda. Ich bin Himmel, du die Erde. Komm laß uns

 

heiraten!" Und dann: "Ich nehme dein Herz in meines. Mögen unsere

 

Gedanken eins sein! Möge Gott uns vereinen!" Es war schön zu hören, wie

 

er es sagte. Nicht nur das er es auf Hindi sagte, nein, er sagte es mit

 

solcher Hingabe, das jeder Anwesende wußte, wie ernst er dies alles

 

nahm. Obwohl er aus Deutschland andere Zeremonien gewohnt wäre. Es gibt

 

noch viele Rituale die dazu gehörten. 16, wenn ich mich recht entsinne.

 

Aber dies waren die wichtigsten. Jeder der Anwesenden auf dem großen

 

Platz konnte sehen, wie ernst sie dies alles meinten. Obwohl hier unser

 

Glaube mit ihrem kollidierte, unsere Tradition mit der Ihrigen. Es

 

waren zwei Welten, die sich in diesem Paar vereinigten. Die Zeremonien

 

und Gratulationen dauerten bis in den frühen Abend. Zumal jeder der

 

Anwesenden, auch meine Untertanen sie mit Blumenkränzen

 

beglückwünschten. Erst dann wurde gefeiert. Zumal auch das Fest

 

Dussehra begann. In dieser, vom Palast, und somit von der Hochzeit aus

 

gehenden Prozession, nahmen Tanzgruppen, Yogagruppen und Musikgruppen

 

teil. Bemalte Elefanten zogen Kutschen hinter sich her und einer trug

 

auch meinen goldenen Stuhl auf seinem Rücken. Dieses Jahr nahmen auch

 

die Brautleute daran teil. Dennoch beeinträchtigte das eine Fest nicht

 

das andere. Im Gegenteil. Jedes Fest gab dem anderen einen zusätzlichen

 

Höhepunkt.

 

 

 

Jetzt war ich eine Braut. Ich war verheiratet! Das hatte ich mir nicht

 

träumen lassen, als ich an jenem kalten Morgen zum ersten Mal in die

 

Klasse gekommen war. Und nun war es geschehen. Ich war so glücklich.

 

Wie glücklich, das kann ich nicht beschreiben. Die Ehe ist für uns in

 

Indien etwas ganz besonderes. Das höchste Glück auf Erden. Und ich

 

spürte es nun am eigenen Leib. Thomas brauchte ich nicht anzusehen. Er

 

hielt meine Hand und ich spürte wie es ihn durchfloß. Unsere Mütter

 

hatten bei der Zeremonie geweint. Und das, obwohl meine Schwiegermutter

 

mit den Zeremonien nichts anfangen konnte. Zwar wußte sie, was sie

 

bedeuteten, aber sie war ein Standesamt oder eine Kirche gewöhnt.

 

Dennoch wußte sie, daß ihr Sohn ihr nun nichtmehr gehörte. Er gehörte

 

mir! Darum hatte ich gekämpft wie eine Tigerin um ihr Junges. Und ich

 

hatte gewonnen. Er gehörte mir! Mir ganz allein. Und ich ihm. Und ihm

 

zu gehören, das hatte ich ja gewollt. Nur dafür hatte ich gekämpft. Und

 

ich würde es jederzeit noch einmal tun. Alles!

 

 

 

Ihr Vater hatte mir lang und breit erklärt, was es mit den Zeremonien

 

auf sich hatte. Ich hatte es schnell kapiert. Und - sie gefielen mir.

 

Es war wie in eintauchen in eine andere Welt. Geheimnisvoll. Aber als

 

es losging war ich mehr als aufgeregt. Nur Manjula nicht. Es schien,

 

als ob sie dies jeden Tag durchmachte. So ruhig war sie. Aber nur nach

 

außen hin. Denn als uns die Hände zusammengebunden wurden, spürte ich

 

ihre Aufregung sehr deutlich. Sie zitterte. Ich weiß zwar nicht wieso,

 

aber irgendwie wurde sie, seitdem unsere Hände aneinandergebunden

 

waren, ruhiger. Ich hoffte, daß ich in Zukunft immer so eine beruhigend

 

Wirkung auf sie haben würde. Aber dies würde die Zukunft zeigen. Am

 

späten Mittag war alles vorbei. Jedenfalls die Zeremonien. Dachte ich,

 

daß ich nun etwas für meinen Körper tun könnte, denn mein Magen meldete

 

sich, so wurde ich enttäuscht. Denn nun kamen die Glückwünsche. Und

 

damit meine ich nicht die von unseren Familien. Denn das wäre ja

 

schnell gegangen. Alle anwesenden kamen zu uns und wir bekamen

 

Blütenkränze umgelegt. Und mit Anwesenden meine ich nicht unsere

 

Familie. Es waren die Einwohner die auf dem großen Platz dabeigewesen

 

waren, die uns nun mit Kränzen überhäuften. Schon nach 3 Minuten mußten

 

wir sie ablegen, weil wir schon bis über die Ohren darunter

 

verschwunden waren. Ich weiß nicht wie oft wir dies machen mußten. Aber

 

es war sehr oft. Schließlich war die ganze Stadt hier versammelt

 

gewesen. Am späten Nachmittag war es dann vorbei. Der Berg Kränze

 

hinter uns hatte so manchen zum Lachen gebracht. Und um ehrlich zu

 

sein, ich war froh. Nicht daß ich diese Zuneigung der Bevölkerung nicht

 

wollte, aber ich hatte schlichtweg seit Stunden Hunger. Und so war ich

 

froh, daß wir endlich essen konnten. Schön war es, als wir uns

 

anfänglich gegenseitig fütterten. Die Berührung ihrer Lippen an meinen

 

Fingern oder ihren Fingern an meinen Lippen ließ mich erschauern. Und

 

das hatte nichts mit Sex oder Erregung zu tun. Es war einfach nur -

 

schön.

 

 

 

Ob die Beiden wußten was noch auf sie zukam? Ich wußte es. Schließlich

 

bin ich eine Inderin. Bei meiner Hochzeit wurde mein Bett auch mit

 

Blumen geschmückt. Doch als ich in ihrem Schlafzimmer auch Blumen

 

ausschütten wollte, mußte ich schlucken. Die Frauen der Stadt hatten

 

dem jungen Paar einen mehr als romantischen Ehebeginn bereitet, indem

 

sie das Brautbett über und über mit Blumen schmücken. Das

 

obligatorische Blumenbett. Aber als ich meinen Beitrag dazu leisten

 

wollte, fand ich das Bett nicht. Die Blumen türmten sich im Zimmer

 

schon einen Meter über den Boden auf. Und ich wußte nur zu gut, daß ihr

 

Bett höchstens 60 cm hoch war. Irgendwie beneidete ich die Beiden.

 

Allein der Geruch war sinnesbetörend. Und es ist herrlich in einem

 

Blütenmeer geliebt zu werden. Denn mein Mann hatte mich in unserer

 

Nacht sehr oft geliebt.

 

 

 

25 Der See

 

 

 

Der Morgen war himmlisch. Ich lag in seinem Arm und die ganze Welt

 

schien aus Blüten zu bestehen. Als er mich am gestrigen Abend in unser

 

Zimmer trug, er hat mich wirklich getragen, war ich sprachlos. Die

 

Tradition des Blumenbetts kannte ich natürlich. Nur, hier war kein

 

Bett. Natürlich war hier ein Bett, aber es war nicht auszumachen. Schon

 

an der Türe mußte er über ein Netz steigen, was gut einen Meter hoch

 

war. Es hielt die Blüten im Zimmer. Ab da watete er durch ein

 

Blütenmeer. Und nur weil ich wußte wo das Bett stand, konnten wir es

 

finden. Was danach geschah, geht nur mich und meinen Mann etwas an.

 

Aber das wir am Morgen einen eigenartigen Gang hatten, das rührte von

 

der Nacht her und den Stellungen aus dem Kamasutra. Und das ich müde

 

Augen hatte auch. Aber die hatte er ebenfalls. Wir waren nach dem Essen

 

zum Umzug gegangen und hatten fast drei Stunden daran teilgenommen.

 

Josi war in ihrem Element. Denn sie saß auf einem Elefanten. Als wir

 

uns zurückzogen lachte man uns aus. Alle, vom Kaufmann bis hin zu

 

unseren Eltern wußten nur zu genau, wohin wir wollten und was wir dort

 

tun würden. Gegen elf, halb zwölf sind wir dann nach oben gegangen und

 

hatten seitdem kein Auge zugetan. Es sei denn vor Wonne. Gegen morgen

 

dösten wir etwas, da hörte ich den Brunnen im Park plätschern. Ich

 

stand auf und zog ihn mit. Ohne darauf zu achten, daß wir beide nackt

 

waren, zog ich ihn aus meinem, ach nein, das ist ja jetzt unser

 

Schlafzimmer, und ging mit ihm hinunter in den Park. Im Park lag der

 

große See. 1,50m tief, 40m lang und 25 breit. Am Anfang war er aus

 

reinstem weißen Marmor. Nach hinten wurde er zu rotem, weiter hinten zu

 

blauen und noch weiter hinten zu schwarzen Marmor. Am Ende bestand er

 

aus pechschwarzem Granit. Er war meiner Phantasie entsprungen und Papa

 

hatte ihn bauen lassen. Im Halbdunkel des erwachenden morgen standen

 

wir Hand in Hand auf den weißen Stufen zum Wasser. Ich schaute ihn an

 

und wir nickten nur. Dann machten wir die ersten Schritte. Das Wasser

 

war noch kühl. Aber nicht so kalt, das man fror. Wir gingen bis zur

 

Mitte des Sees, dann standen wir zueinander gewandt im Wasser. Wir

 

hatten noch kein Wort gewechselt, trotzdem verstanden wir uns. Und so

 

auch jetzt. Er fing an mich zu streicheln und zu küssen. Und ich spürte

 

unterhalb der Wasserlinie, daß wir gleich etwas Unschickliches machen

 

würden. Aber das war mir egal. Auch eine Prinzessin hat Bedürfnisse.

 

Und wieso sollte ich darauf verzichten? Das wollte ich nicht verstehen

 

und dachte erst gar nicht darüber nach.

 

 

 

Unser Palast war schon sehr alt. Die Grundmauern wurden um 500 n. Chr.

 

errichtet. Von da an wurde er immer größer, prächtiger und schöner. Vor

 

etwa 10 Jahren war mein kleines Mädchen zu ihrem Papa gelaufen und

 

zeigte ihm ein Bild von einem Pool. Sie hatten sich sehr lange

 

unterhalten und schließlich wurde inmitten des Parks ein See nach ihren

 

Vorstellungen angelegt. Und ich muß gestehen, daß er zu einem Juwel des

 

Parks wurde. Jeden Morgen saßen mein Mann und ich im Dunkel der Nacht

 

auf unserem Balkon und sahen zu, wie der Park vom Morgen erleuchtet

 

wurde. Hier nahmen wir auch oft eine Kleinigkeit zu uns. Aber nicht

 

viel, damit wir später am Frühstückstisch nicht schon satt waren. Das

 

war im Laufe der Zeit zu einem festen Ritual geworden. So auch am

 

Morgen nach der Hochzeit unserer Tochter. Wir hatten noch nicht

 

geschlafen, da wir die ganze Nacht mit unseren Untertanen zusammen

 

gefeiert hatten. Aber der kühle Morgen verscheuchte unsere Müdigkeit.

 

Und so saßen wir auf dem Balkon und ich drückte mich fest an meinen

 

Mann. So konnte er die Kälte der Nacht von mir fernhalten. Doch an

 

diesem Morgen verschlug es mir den Atem. Denn plötzlich tauchten die

 

Frischvermählten im Park auf. Dies war an sich nichts besonderes, wenn

 

man von ihrer Kleidung absah. Sie trugen nämlich keine. Beide waren

 

völlig nackt und gingen nun auf den See zu. Im Dämmerlicht konnte ich

 

sehr genau sehen, das ihre Körper arg verschmutzt waren. Und ich konnte

 

auch sehen, welche Körperflüssigkeit dies verursacht hatte. Es war

 

schön zu wissen, daß sie damit bis zur Hochzeit gewartet hatten. Ich

 

war so stolz auf mein Mädchen. Sogar meinem Mann schien dies

 

aufgefallen zu sein. Denn er sagte: "Schön zu wissen, daß sie noch

 

Jungfrau war." "Sie war wenigstens braver als wir.", kicherte ich.

 

"Bereust du es?" "Hm. Manchmal bedaure ich es. Manchmal wünsche ich

 

mir, daß wir damit bis zur Hochzeitsnacht gewartet hätten. Aber

 

Bereuen? Nein. Bereut habe ich es niemals." Wir sahen den beiden zu,

 

wie sie langsam ins Wasser stiegen. Aber noch etwas sah ich. Einen

 

rötlichen Schleier breitete sich von ihren Körpern aus. Blut! Na ja, so

 

würden sie wenigstens sauber. Doch als sie mitten im See standen wurde

 

es doch peinlich. Anfänglich küßten sie sich nur. Doch dann schlang sie

 

ihre Arme um seinen Hals und ihre Beine um seine Hüfte. Was er unter

 

Wasser mit ihr machte, konnte ich mir nur zu gut vorstellen.

 

Schließlich kannte ich das Kamasutra auch. Als er in ihr war, begannen

 

die beiden miteinander zu schlafen. Und das schlimmste war, ich konnte

 

meinen Blick nicht von den Beiden nehmen. Ich sah ihnen zu wie sie sich

 

liebten und freute mich für sie.

 

 

 

Unsere Vereinigung dauerte sehr lange. Wir bewegten uns kaum. Ich hing

 

an ihm und er ging langsam durch das Wasser. Seine Bewegungen und die

 

Strömung des Wassers taten ihr übriges. Er mußte das Kamasutra sehr

 

gründlich gelesen haben. Nur diesem Umstand verdankte ich es, daß wir

 

nicht nur in der Nacht, sondern auch hier im See fast gleichzeitig zur

 

Erlösung kamen.

 

 

 

Der Schatten hinter einer der großen Palmen fiel mir erst auf, als die

 

Beiden anscheinend fertig waren. Ich mußte sehr genau hinsehen, um ihn

 

zu erkennen. Igor! Im Schlafanzug, mit einer Waffe in der Hand. Ich

 

bewunderte ihn. Er war ständig bei ihnen. Und sie mußten sich dessen

 

doch bewußt sein. Dennoch gaben sie sich ungeniert ihrer Liebe hin,

 

fühlten sich unbeobachtet, ungestört. Und dies schienen sie auch zu

 

sein. Ich konnte sehen, daß er nur sehr selten zu ihnen hinsah, mehr

 

aber den Park im Auge hielt. Mein Mann hatte einen mehr als guten Griff

 

mit ihm getan. Nur Igor hatte ich es zu verdanken, daß ich in

 

Deutschland ruhiger schlafen konnte. Doch jetzt würde ich wohl mit ihm

 

reden müssen. Es schien viel mehr zu wissen als ich. Zumindest mußte er

 

lange vor mir gewußt haben, daß sich zwischen den Beiden etwas

 

abspielte.

 

 

 

26 Eheleben

 

 

 

Die Zeit verging. Ich hatte die "Flitterwochen" dazu verwendet, ihm

 

meine Heimat zu zeigen. Und nicht nur meine Heimat, sondern ganz

 

Indien. Na ja, nicht ganz Indien. Aber die schönsten Stellen schon. Mit

 

großem Stolz fuhr ich mit ihm nach Bodhgaya. Das ist eine kleine Stadt

 

in unserem Königreich, knappe 100 km von unserer Hauptstadt Patna

 

entfernt. Hier hatte Siddharta Gautama um 534 v Chr. unter einem

 

Bodhi-Baum die Erleuchtung erlangt. Und als er mich fragend ansah,

 

erzählte ich ihm von meinen Göttern. Von Shiva und seine Frau Parvati,

 

Kali die schwarze Göttin der Vernichtung und Erneuerung, der

 

Elefantenköpfige Gott Ganesha und wie er zu seinem Elefantenkopf kam.

 

Vishnu der Alldurchdringende, Lakshmi die Göttin des Wohlstandes, Rama

 

die siebte Inkarnation von Vishnu, Krishna, Surya. Und auch deren

 

Bedeutung und ihren Geschichten. Er brauchte Jahre, um sich in meiner

 

Götterwelt zurechtzufinden. Aber er hat es geschafft. Und was noch viel

 

schöner war: Er liebte sie ebenso wie ich sie liebe. Und so wurden sie

 

auch zu seinen Göttern.

 

 

 

Die Flitterwochen hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Venedig

 

oder so. Ständig im Hotelzimmer und ständig im Bett. Wir hatten meine

 

Eltern und Josi nach Delhi gebracht, von wo aus sie nach Hause flogen.

 

Aber anstatt wieder nach Hause in den Palast zu fahren, stöhnte Igor

 

nur auf. Und ich wußte mittlerweile nur zu genau, was dies zu bedeuten

 

hatte. Planänderung! Und so mußte Igor jeden Morgen und jeden Abend im

 

Palast anrufen und mitteilen, wo wir waren und das es uns gut ging. Wir

 

fuhren mit einem Geländewagen los, und sie zeigte mir ihr Land. Und

 

schon nach 3 Tagen wußte ich, daß ich niemehr von hier fort wollte. Sie

 

zeigte mir die Sehenswürdigkeiten ihres Reiches, erklärte mir ihre

 

Götterwelt, und ich liebte sie. Meine Frau, und ihre Götter. Indien

 

wirklich ein geheimnisvolles Land. Hinter jeder Ecke, hinter jedem Baum

 

kann ein neues Wunder verborgen sein. Und es ist ein mehr als

 

freundliches und liebenswertes Volk. Überall wurden wir mehr als

 

herzlich begrüßt. Vor allem von den Kindern. Auch in Städten und

 

Dörfern, wo sie nicht als Prinzesin erkannt wurde. Wir waren fast bis

 

Ende November unterwegs gewesen. Hatten Städte und Landschaften

 

gesehen, von denen sie mir sagte, daß sie dort auch noch nie gewesen

 

wäre. Dann wollte sie plötzlich nach Hause. Also fuhren wir zurück zu

 

ihren Eltern, meinen Schwiegereltern.

 

 

 

Als ich wieder vor Mama stand, sah sie es mir sofort an. Und sie freute

 

sich sehr. Ob ich es schon Thomas gesagt habe, fragte sie. "Nein. Mir

 

ist morgens nur schlecht und die Regel ist diesen Monat auch wieder

 

ausgeblieben. Ich will ihm nicht zu früh Hoffnung machen." Sie nickte

 

nur. Doch als wir alle, eine Woche vor Weihnachten, wieder bei Thomas

 

Eltern waren, konnte ich mir sicher sein. Ich war im dritten Monat

 

schwanger. Scheinbar war unsere Hochzeitsnacht sehr erfolgreich

 

gewesen. Es wurde ein Mädchen, welches noch schöner wurde, als ich es

 

war. Und dabei hatte Mama immer behauptet, daß ich das schönste Mädchen

 

der Welt wäre. Zur Geburt waren wir wieder alle vereint im Palast.

 

Sogar alle meine Geschwister waren wieder bei uns. So auch bei der

 

Geburt unserer drei anderen Kinder. Wir hatten unterdessen unsere

 

Ausbildung begonnen, auch wenn ich mit meinem dicken Bauch so manche

 

Schwierigkeiten in den Hörsälen der Uni hatte. Thomas hatte

 

Naturwissenschaften studiert und Unterrichtete später in der Schule

 

nahe dem Palast. Ich war so stolz auf ihn, das er die Kinder

 

unterrichtete. Und er war sehr beliebt bei ihnen. Und dies nicht nur

 

weil er mein Mann, oder der zukünftige Maharadscha war. Ich hatte mich

 

für Agrarwissenschaft entschieden. Allerdings übte ich keinen Beruf

 

aus. Ich war Putri-Raja, Ehefrau und Mutter. Und damit war ich voll

 

ausgelastet. Doch Thomas unterstützte mich voll und ganz. Und wenn er

 

später mit unserer Rasselbande unterwegs war, dann hatte ich ruhige

 

Zeiten. Was er mir in all den Jahren an Zärtlichkeit angedeihen ließ,

 

ist nicht zu beschreiben. Und ich dankte es ihm mit all meiner Liebe.

 

Als er 33 war, traten meine Eltern zurück. In einem gigantischen Fest,

 

welches 14 Tage dauerte, wurden Thomas und ich als die neue Herrscher

 

eingesetzt. Ich wußte ja was da auf mich zukam. Aber er nicht. Die

 

Zeit, die er sonst seinen Schülern und unseren Kindern angedeihen ließ,

 

wurde drastisch weniger. Und so teilten wir uns die Aufgaben. Dann

 

klappte es. Und als er 56 war, halsten wir das Amt unserer ältesten

 

auf. Soll die sich doch mit ihrem Mann damit rumschlagen. Dies war auch

 

das Jahr, in dem er mir die größte Freude machte, die ein Mensch einem

 

anderen machen konnte. Ich sagte ja, daß er meine Götter und auch

 

meinen Glauben angenommen hatte. Lange Zeit hatte er darüber

 

nachgedacht und bat mich nun, ihn freizugeben, damit er den Lehren

 

Buddhas folgen konnte. Aber meine Tränen und seine Liebe zu mir,

 

bescherten ihm einen weiteren Kreislauf und mir unendliches Glück. In

 

all den Jahren haben wir alle sehr oft besucht. Seine Eltern, Josi,

 

Igor. Und wann immer wir Zeit hatten fuhren wir durch Indien. Besuchten

 

die großen Feste wie: Gangaur, Tihar oder Diwali, Lakshmi Puja oder

 

Sonepur Cattle Fair. Aber wir waren immer froh, wenn wir wieder zu

 

Hause waren.

 

 

 

Ach ja. Viele werden sich gefragt haben, was meine Namen eigentlich

 

bedeuten. Hier die in etwa sinngemäße Erklärung: Putri-Raja Akuti

 

Charulekha Hemangini Manjula Putri-Raja (Königstochter, Prinzessin,

 

spätere Maharani); Akuti ("nur" Prinzessin) Charulekha (schön)

 

Hemangini (Mädchen mit goldenem Körper) Manjula (reizend) Darauf folgt

 

in etwa und sehr sinngemäß: Zukünftige Maharani, schöne und reizende

 

Prinzessin mit goldenem Körper.

 

 

 

Und den hatte meine Frau. Und sie hat ihn noch immer.

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Tag der Veröffentlichung: 07.03.2014

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