Das fremde Mädchen
An jenem Morgen im Dezember 1969 erwachte ich gegen 4 Uhr 36. Nicht von
alleine, sondern von meinem Wecker, der mich mitten aus einem sehr
erotischen Traum gerissen hatte. Weshalb er auch normalerweise seinen
Kopf verloren hätte, sprich, an die Wand geschmissen worden wäre. Aber
an diesem Morgen war ich gnädig und großzügig. Und so vergab ich ihm.
Das Bad war schnell erledigt, nur meine Haare brauchten ihre Stunde zum
trocknen. Aber in der Zeit konnte ich mich anziehen und alles für die
Schule zusammensuchen. Zwar hatte ich gestern schon alles
zusammengesucht, aber sicher ist sicher. Anziehen war da schon
schwieriger. Es war klar, daß, für den ersten Tag in der neuen Schule,
nur ein Sari in Frage kam. Dem traditionellen Kleidungsstück von uns
Frauen. Aber welcher? Den für normale Tage, welchen ich trage, wenn ich
ungesehen bin und leger sein will? Der kam bestimmt nicht in Frage. Und
den silbernen, welchen ich beim letzten Empfang trug, schon mal gar
nicht. Abgesehen davon, daß er viel zu wertvoll war, immerhin prangten
im silberdurchwirkten Gewebe mehrere Diamanten, Smaragde, Rubine und
Saphire, würde das die Versicherung niemals gutheißen. Ganz zu schweige
von Mama. Und wenn ich den anzog, dann wäre mir statt meines ständigen
Leibwächters, 5 oder 6 an meiner Seite sicher. Darauf hätte Papa schon
bestanden. Es war ja schon schwierig genug ihn davon zu überzeugen,
allein in der Schule zu sein. Ohne Bodyguard. Auch wenn ich keinen
Schmuck zur Schule trug. Der kam also erst recht nicht in Frage.
Schließlich entschied ich mich für einen Sari, Oberteil dunkelrot, Rock
grün. Höschen und Strumpfhose, Schuhe - fertig. BH trug ich ja eh sehr
selten, obwohl es bei meiner Oberweite sinnvoller wäre. Aber meine
Brüste waren noch jung. Fest und straff. An einen BH konnte ich denken,
wenn ich 20 oder so war. Um kurz nach sechs war ich fertig und kam
herab zum Frühstück. Mama war schon da. Sie hatte ebenfalls einen Sari
an. Goldgelb mit braunen Streifen. Aber als sie mich sah, meinte sie
aufgeregt: "Schatz! Ist das nicht zu kalt?" "Nein Mama. Ich bin doch im
Auto. Und in der Schule wird wohl geheizt sein." "Das mußt du selber
entscheiden. Aber ich an deiner Stelle würde wenigstens eine Jacke
anziehen. Es ist wirklich sehr kalt draußen. Wenigstens was für die
Arme." "Das paßt doch nicht zu einem Sari." "Ja, aber es wäre wärmer."
"Ich weiß. Aber am ersten Tag würde ich gerne so in die Schule gehen."
"Das mußt du wissen. Heul aber nicht, wenn du morgen mit Fieber zu
Hause bleiben mußt." Ich war nicht trotzig, aber was ich mir einmal in
den Kopf gesetzt hatte, das kam da nicht mehr raus. Und so gingen Mama
und ich nach dem Frühstück in die Garage. OHNE Jacke. "Akuti, das ist
doch viel zu kalt!", hörten wir plötzlich das Hausmädchen hinter uns
ängstlich und besorgt rufen. Das Hausmädchen, Mary, war für mich eine
mehr als sehr gute Freundin. Sie war nur 6 Jahre älter als ich, und wir
konnten so gut wie über alles reden. Allerdings nur, wenn wir alleine
waren. Redete sie mich normalerweise mit "Hoheit" oder "Prinzessin" an,
so sagte sie unter vier Augen "Manjula" oder "Akuti" zu mir. Mama
drehte sich zu ihr herum und sie machte errötend einen Knicks und bat
um Verzeihung. Mama nickte und meinte: "Diesmal war es aber auch
angebracht." Mary machte erneut einen Knicks und wir gingen in die
Garage. Roland hielt uns die Türe auf, und wir stiegen ein. Dann
öffnete er die Garage und fuhr uns zur Schule. "Hast du alle deine
Bücher?" "Ja Mama." "Und du weißt noch, wo du hin mußt?" "Natürlich.
Unten am Lehrerzimmer soll ich warten. Meine Lehrerin kommt mich da
holen." Die Fahrt dauerte eine gute Dreiviertelstunde. Also kuschelte
ich mich in die Ecke des Rücksitzes und döste vor mich hin. Draußen war
es noch stockdunkel. Meine Gedanken schweiften zurück. Zurück in den
Palast und zurück zu meinen älteren Geschwistern. Meinen ältesten
Bruder vermißte ich sehr. Und meine beiden älteren Schwestern
ebenfalls. Aber meinen großen Bruder am meisten. Mit ihm hatte ich
immer den meisten Spaß gehabt. Aber mittlerweile waren alle drei schon
verheiratet. Dennoch träumte ich mich die Zeit zurück. Ich konnte den
Park sehen, die schneebedeckten Berge in der Ferne, die Tiere und -
meine Geschwister. Um kurz vor halb acht hielt der Wagen vor der
Schule. Mama berührte mich sehr sanft und holte mich so in die
Wirklichkeit zurück. Sie bekam noch einen Kuß, da öffnete Roland auch
schon die Türe und ich stieg aus.
Josephine drängte sich im restlichen Licht unseres Hauses ängstlich an
meine Seite, umklammerte fest meine Hand. Der Forst war ihr seit je her
unheimlich. Obwohl meine leistungsstarke Taschenlampe unseren Weg hell
erleuchtete, sahen wir, außer dem Weg vor uns, so gut wie nichts. Nur
die schemenhaften Umrisse der nächsten Bäume am Wegrand. Umso
erleichterter war Josi, als vor uns die ersten Gebäude auftauchten und
uns das Ende des Waldes anzeigten. Josis Schritte wurden schneller.
Nicht das uns auf den letzten Metern doch noch ein Monster verschlang.
Im Frühling und Sommer war es ein herrlicher Wald. Jeden Tag konnte man
den Frühling stärker sehen. Wie die Bäume grüner, die Blumen an Anzahl
und Pracht mehr wurden. Auch blieben wir sehr oft stehen, da sich im
Forst sehr viele Tiere befanden. Sogar Rotwild konnten wir sehr oft
sehen. Nur vor den Wildschweinen mußten wir uns vorsehen. Besonders
wenn sie Junge hatten. Der Förster, der für diesen Forst verantwortlich
war, hatte uns dies geraten. Wir hatten ihn mal getroffen, als wir mit
Fernglas und Fotoapparat auf der Lauer lagen und Rehe beobachteten. Mit
ihm trafen wir sehr oft im Wald zusammen. Hier spielten wir oft alleine
oder mit den Nachbarskindern. Doch im Herbst wurde der Wald für Josi
gruselig. Mehr und mehr reckten skelettartige Wesen plötzlich ihre
knöchernen Auswüchse durch das spärlicher werdende Grün der Bäume.
Dunkler und dunkler wurde es, wenn wir morgens zur Schule gingen. Und
mit der zunehmenden Dunkelheit wurde es auch zunehmend gruseliger für
meine Schwester. Ich lachte nicht, wenn sie sich dann ängstlich an mich
schmiegte. War ich doch in ihrem Alter ebenfalls diesen gruseligen Weg
gegangen. Und vielleicht war es Josis Angst gewesen, welche mich lange
Zeit danach nur mit Unbehagen durch den Forst gehenließ. Selbst heute
noch, wenn ich sie besuche und spazierengehend den Weg durch den Forst
einschlage, selbst heute noch schaue ich mich hin und wieder furchtsam
um. Knapp 2 Minuten später stand ich mit ihr vor ihrer Schule. Meine
Schwester ging in die erste Klasse der Grundschule, welche,
gebäudemäßig dem Gymnasium, in das ich ging, angegliedert war. Sie
bekam noch einen Kuß, gefolgt von einem kleinen Klaps auf ihren Po,
dann rannte sie in die Schule. Ich schaute ihr noch nach, bis sie
verschwand. Dann ging ich die letzten 100 Meter bis zu meiner Schule.
Normalerweise trafen sich die meisten aus unserer Klasse draußen am
Tor. Aber das kalte Wetter hatte sie wohl heute nach drinnen, in den
kleinen Pausenhofvorraum getrieben. Und dort fand ich meine Mitschüler
dann auch. Die üblichen Begrüßungen folgten, da klingelte es. Wir
gingen hinaus auf den Schulhof und stellten uns an unserem Platz auf.
Wäre ich heute nur 5 Minuten später zur Schule gekommen, dann wären
zwei Dinge passiert. Zum einen hätte ich das Klingeln zum Schulbeginn
von draußen am Tor gehört, aber zum anderen hätte ich auch jenes große
Auto gesehen und die Person, welche ihm entstieg. Aber hätte der Hund
nicht geschissen, dann hätte er den Hasen bekommen.
Als ich ausstieg und zum Lehrerzimmer ging, klingelte es gerade. Aus dem
Raum kamen einige Personen. Die Lehrer! Während mich die Frauen
freundlich zurückgrüßten und einige meinten, daß ich aber hübsche
Sachen anhätte, so starrten ihre männlichen Kollegen im vorbeigehen nur
auf meinen großen Busen. Nun, dies kannte ich nur zu gut. Viele Männer
hatten nur für diese Beulen Augen. Doch es macht mir nichts aus. Zumal
ich innerlich darüber lachte, da sie sich nun allerhand vorstellen
würden, aber doch nie an sie heran gelangen würden. Und so wartete ich
brav vor der Türe. Fast als letzte kam dann auch meine Lehrerin heraus.
Einmal hatte ich sie ja schon gesehen. Als ich mit Papa hier war und er
mich anmeldete. Meine Lehrerin war nämlich auch gleichzeitig die
Stellvertreterin des Schulleiters. Und sie war damals auch anwesend
gewesen. "Das ist aber hübsch, was du da anhast. Das ist doch ein Sari,
oder?", sagte sie. "Ja." "Ist dir das denn nicht zu kalt? So ohne
Ärmel. Schließlich haben wir ja schon Herbst." "Nein. Ich hab ja nur
den kurzen Weg vom Auto bis in die Schule und zurück. Es sei denn, die
Heizung fällt hier aus." "Nur nicht! Mal ja den Teufel nicht an die
Wand. Das ist voriges Jahr, nein, dieses Jahr im Januar passiert. Zwei
Wochen ohne Heizung, wir mußten rüber in die Grundschule um wenigstens
etwas Unterricht abhalten zu können." Wir gingen den Flur entlang und
kamen zu einem zweiten Treppenhaus. Hier öffnete sie eine Türe zum
Schulhof und winkte eine Klasse zu sich. An der Seite meiner Lehrerin
stieg ich, die Klasse etwa 10 Meter hinter uns, hoch zum zweiten Stock.
Hier schloß sie den Klassenraum auf und ging mit mir zum Lehrerpult.
Die Hälfte der Mädchen mußte an mir vorbei, weil die Bänke in drei
Reihen hintereinander aufgestellt waren. Rechts am Fenster und in der
Mitte saßen die Mädchen, links die Jungs. Und unter ihnen war einer,
der sich aus der Menge wegen seinen goldenen Haaren hervorhob. Nicht
blond, nein. Richtig golden. Rotgolden. Auch konnte ich sehen, wie mich
nicht nur die Mädchen, welche an mir vorbeigingen, musterten.
Schließlich saßen alle, und die Lehrerin stellte mich ihnen vor.
Stellt euch einen Mädchenkörper vor. OHNE! Hintergedanken. Die Haut,
dunkel wie die einer Inderin. Das Gesicht geheimnisvoll, wie aus 1000
und eine Nacht. Die Augen schwarz wie die Nacht. Die Lippen rot wie
Feuer. Die Haare, voluminös, pechschwarz, lang und lockig, wie man sie
aus TV-Berichten über Hawaii her kennt, bis fast an die Knie. Die
Brüste, trotz des jugendlichen Alters, so prall, rund und fest, wie
die, welche man von den Reliefs an den indischen Tempeln her kennt.
Eine Figur, bei dem man ins Rutschen kommt, fährt man die Kurven mit
der Hand nach. Einen Po so rund, so fest, Halbkugeln wie aus Eisen,
deren Festigkeit der ihrer Brüste in nichts nachsteht. Beine, endlos
lang, im Vergleich zu ihrem eher kleinen Körper. So stand sie eines
Morgens im Dezember 1969 in unserer Klasse. NEIN! Nicht nackt!
Angezogen. Mit einem Sari. Aber so könnt ihr euch ein Bild von jenem
Mädchen machen, welches dort bei Schulbeginn am Pult unserer Lehrerin
stand. Verschüchtert und vielleicht auch etwas ängstlich. Ich hatte sie
erst gesehen, als ich auf meinem Platz saß. Sogar ich konnte sehen, daß
sie entsetzlich fror. Und das, obwohl ich in der vorletzten Reihe saß.
Schließlich trug sie nur dieses Teil ohne Ärmel und der Ausschnitt war
auch ziemlich weit unten. Man konnte schon den Spalt zwischen ihren
riesigen Titten sehen. Und so konnten wir alle sehen, daß sich diese
freien Hautstellen langsam von einer Gänsehaut zu ihrer ursprünglichen
glatten Oberfläche zurück entwickelten. Die Lehrerin stellte sie uns
als "Putri-Raja Akuti Charulekha Hemangini Manjula" aus Bihar in Indien
vor. Sie brauchte drei Anläufe und mit Hilfe des Mädchens konnte sie es
dann einigermaßen fehlerfrei aussprechen.
Saukalt war mir. Aber ich mußte ja unbedingt mal wieder meinen Kopf
durchsetzen und gegen der Meinung von Mama im Sari, dazu noch ohne
Jacke, zur Schule gehen. Anfangs, im Auto war es ja auch schön warm
gewesen. Bestimmt wieder 23 Grad. Das war ja auch der Grund gewesen,
weshalb ich im Wagen eingeduselt war. Aber als ich aus dem Wagen stieg,
umfingen mich kalte Minus 3. Natürlich habe ich Mama nicht gezeigt, wie
kalt es mir war. Und nun war mir etwas unwohl, als ich so einsam und
verlassen vorne neben der Lehrerin stand. Aber als sie versuchte,
meinen Namen auszusprechen, mußte ich innerlich lauthals lachen. Aber
mit meiner Unterstützung schaffte sie es schließlich doch noch. Sie hat
mich dann gefragt, wie ich angesprochen werden wollte. Scheinbar wollte
sie wissen, ob ich mit Hoheit oder Prinzessin angeredet wurde. Aber ich
sagte ihr, daß man ruhig Manjula sagen solle. Grob übersetzt hieße dies
"melodisch". Denke ich mal. Wir sind dann überein gekommen, daß man
mich Manjula nennen könnte. "Manjula! Wir nennen sie der einfach halber
nur Manjula!", sagte sie dann.
Damit konnten wir leben. Kaum einer von uns hatte mehr als zwei
Vornamen. Geschweige denn gleich sechs davon. Daß diese Namen aber mehr
waren, als es hier und jetzt den Anschein hatte, davon wußten wir
damals noch nichts. Mit den Worten: "Manjula, setz dich bitte dort
hin.", zeigte sie auf den freien Platz in der vorletzten Reihe der
Mädchen, die rechts in der Klasse saßen. Wir Jungs hatten in den beiden
letzten Reihen zwei Pulte nebeneinander auf der linken Seite, die
Mädchen ihre beiden rechts. Zwischen unseren Pulten und denen der
Mädchen blieb ein schmaler Durchgang. Schüchtern und mit gesenktem
Kopf, ging sie durch den Gang der beiden Sitzreihen der Mädchen. Diese
schauten sie an und, als sie an ihnen vorbeiging, nach. Das Getuschel
in der Klasse wurde etwas lauter, welches, bevor es zu laut wurde, von
der Lehrerin unterbunden wurde. Sie kam immer näher und ich konnte
meine Augen nicht von ihrem Gesicht abwenden. Dabei wären für mich, als
Junge, ihre Brüste interessanter gewesen. Viel interessanter! Aber
dieses Gesicht war einfach hübsch. Jedes, noch so schöne Worte dafür zu
finden, wäre eine Beleidigung für dieses Gesicht.
Mit leicht gesenktem Kopf, schüchtern und ängstlich zu wirken, hilft
immer. So ging ich durch die Reihen der Mädchen zu meinem Platz. Aus
den Augenwinkeln konnte ich genau sehen, daß alle Jungs nur auf meine
Brüste starrten. O.K., die Mädchen auch. Aber die hatten einen anderen
Grund dafür. Aber als ich das Pult mit meinem zukünftigen Platz
umrunden wollte, sah ich den Jungen mit den goldenen Haaren wieder. Und
zu meiner Überraschung starrte er mir nicht auf den Busen, obwohl er
ihn aus nur einem halben Meter Entfernung sah. Er starrte mir ins
Gesicht. Nur ins Gesicht! Das hatte ich nun nicht erwartet. Er war mir
ja schon aufgefallen, als ich vorne bei der Lehrerin stand. Seine
rotgoldenen Haare mußten mir ja auffallen. Und als ich näher kam, sah
ich flüchtig in sein nettes Gesicht. Etwas in mir machte "knacks". Das
Gefühl, was sich in mir ausbreitete, war zu angenehm, als das ich dies
je wieder verlieren mochte. Und ich wußte nur zu genau, wer der
Auslöser jenes Gefühls war. Und nun würde er, nur vom Gang zwischen
unseren Pulten getrennt, quasi neben mir sitzen.
Manjula umrundete schließlich das Pult mit dem freien Platz mit solch
einem Schwung, daß ihr dicker langer Haarzopf auf meinem Arm landete
und dort eine Sekunde verweilte. Schnell griff ich zu und spürte, wie
weich und seidig ihre Haare waren. Die Gänsehaut, welche sich auf ihrer
Haut verflüchtigte, sprang auf mich über. Erfahrung mit Mädchen hatte
ich schon. Zwar nicht sexuell, aber die Periode des Knutschens und
Streichelns hatte ich schon hinter mir. Zwar war ich momentan solo,
aber das würde sich mit der Zeit auch wieder ändern. Nicht, daß ich
eingebildet wäre und mich für unwiderstehlich hielt. Aber ich war nicht
häßlich, hatte keine sichtbaren Makel und die Mädchen waren in Hinsicht
auf "Erfahrung" genauso neugierig und gierig wie wir Jungs auch.
Manjula war hübsch. Daran bestand kein Zweifel. Allerdings würden ihre
beiden großen Attribute meine Gedanken eher in Richtung "grapschen"
lenken. Und das enganliegende Oberteil ihres Saris tat sein übriges.
Doch ich hatte nur Augen für ihr Gesicht. Heute! Denn wenn man sie 3
Monate später sah, dann wünschte man sich den Sari zurück. Würde mein
Schwanz hier und heute bei dem Anblick hart, er wäre geplatzt, wenn sie
in den Sachen in die Klasse gekommen wäre, welche sie später trug. Und
dann wäre mein Blick bestimmt nicht auf ihrem Gesicht geblieben.
Zögernd schob Manjula den freien Stuhl zurück und setzte sich. Ein
dröhnender Aufschrei hallte durch mein Gehirn, als ich ihr dabei zusah
und meine Augen auf ihrem Arsch festklebten.
Mit betonter Lässigkeit, und sehr langsam, setzte ich mich. Ich wußte
genau, wie ich meinen Körper als Waffe einsetzen konnte. Schließlich
kannte ich als Inderin auch das Kamasutra. Zwar geht es dabei mehr um
die körperliche Vereinigung, aber auch die Vorbereitungen dazu kann man
dort nachlesen. Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich genau sehen wie
er die Luft anhielt, als er mich beobachtete, wie ich mich hinsetzte.
Ich bückte mich beim Setzen extra weiter als normal vor und mein Po
spannte den Rock bis zum Zerreißen. Als ich saß, bettete ich meine
Hände züchtig in meinen Schoß und schaute nach vorne zur Tafel. Aber
ohne zu vergessen, kerzengerade zu sitzen, was meine Brüste nur noch
größer erscheinen ließ. Das Getuschel hörte auf, und der Unterricht
begann. Es war nicht schwer ihm zu folgen. Sie waren nicht weiter als
meine alte Klasse. In der Pause kamen wir Mädchen uns näher. Sie traten
auf mich zu und begannen langsam, aber immer intensiver eine
Unterhaltung mit mir. Zunächst kamen nur zwei Mädchen zu mir. Sozusagen
als Vorhut. Nachdem sie mir ihre Namen gesagt hatten, versuchten sie
sich mit meinem. Wir lachten sehr oft, da es für sie anscheinend sehr
schwierig war die Namen zu behalten. Aber wenn man die Titulierung
kennt, dann weiß man, was man sagen muß. Allerdings nur in Indien. Aber
da kennt man ja auch die Worte. Es hatte zum Erfolg, daß auch wir
untereinander bei Manjula blieben. Sie fragten mich, woher ich komme,
Freund, Freundin, wie lange schon in Deutschland, woher
Deutschkenntnisse, und so weiter, und so weiter, und so weiter. Mehr
und mehr Mädchen aus meiner neuen Klasse kamen dazu. Alte Fragen
ihrerseits wurden von den anderen Mädchen beantwortet. Aber schließlich
wurden die Fragen personenbezogener. Anfänglich nur über meine Haare.
Seit wann ich die so lang habe und wie ich das gemacht hatte.
Schließlich redeten wir über meine Sachen, die ich trug. Doch ich wußte
nur zu genau worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde. Auf meine
Brüste!
Die Jungs hielten sich abseits. Sie würden sich ja auch viel lieber mit
ihrem Körper beschäftigen, als mit ihr reden. Und so verliefen ihre
Gespräche anders als die der Mädchen. "Hast du das Euter gesehen?"
"Blöde Frage, das kann man nicht übersehen. "Es sei denn, man ist
blind." "Selbst dann nicht. Da knurrt der Blindenhund ja schon." "Man!
Ist das ein geiles Euter." "Ob ihre Titten schon runter hängen?" "Glaub
ich nicht. Dafür ist sie doch noch zu jung." "Die von Elisabeth hängen
ja auch schon." "Und was ist mit Veronika? Die hat prallere Titten als
Elisabeth. Und die hängen ja auch nicht." "Ach ja? Woher willst du das
denn wissen?" "Blödmann! Wir waren doch alle schwimmen. Und beim
Turnen." "Ja und? Veronika hatte doch einen Badeanzug an und keinen
Bikini." "Man seid ihr blöd. Der Bikini hält doch die Titten hoch. Ein
Badeanzug nicht." "Stimmt." "Na seht ihr. Und Veronikas Euter hing
nicht." "Stimmt! Und beim Laufen wippen die auch nicht so wie bei
Elisabeth." "Aber die Titten hat sie doch nicht erst seit heute. Die
müssen schon hängen." "Man! Veronikas sind auch nicht über Nacht
gekommen und wackeln trotzdem nicht." "Da hat er recht." Zustimmend
nickten die anderen der Gruppe. Und so kam man überein, daß Veronika
feste und Elisabeth weiche Titten haben mußten. Aber die Beschaffenheit
der Oberweite des neuen Mädchens würde man wohl erst im Schwimmbad
genauer begutachten können. Also war Manjulas Körper "der"
Gesprächsstoff der Jungs. Er selbst war nicht dabei. Er hielt sich
abseits, da er sich schon denken konnte, über was die anderen Jungs
redeten. Und daß ihn ihr Gesicht gefangengenommen hatte, das behielt er
besser für sich. Denn das hätte nur Gelächter ausgelöst. Am Ende der
Pause wußten die Mädchen sehr viel über Manjula. All das, was man so
unter Mädchen halt wissen muß. Sie wußten, daß Manjulas Haare noch nie
einen Friseur gesehen hatten, wenn man Pflege und Spitzen schneiden mal
außer acht ließ. Sie wußten, daß Manjula einen Sari trug und daß dies
die Landestracht in Indien war. Und daß sie darunter nur ein Höschen
und keinen BH trug. Denn schließlich waren ihre Brüste auch ein Thema
der Mädchen geworden. Und dies war auch der Grund, daß die Mädchen am
Ende der Pause wußten, daß Manjulas Brüste nicht hingen. Aber für die
Jungs war dies alles noch unbekannt. Natürlich standen die Jungs auch
in der zweiten Pause wieder zusammen und redeten erneut über den neuen
"Körper" in der Klasse, während die Mädchen sich weiter mit Manjula
unterhielten.
Da wir heute nur vier Stunden hatten, die letzten beiden waren
ausgefallen, gingen wir anderthalb Stunden eher nach Hause. Leider
erfuhren wir dies erst, als die kleine Pause zu Ende war und wir
bereits wieder in der Klasse saßen. Als wir erfuhren, daß wir nach
Hause durften, beeilten sich alle nach Hause zu kommen. Doch ich ließ
mir Zeit. Ja, ich blieb sogar in der Schule. Denn ich wäre ja eh nach
einer Stunde wieder zur Schule nebenan zurückgekehrt und hätte Josi
abgeholt. Jeden Tag brachte ich sie morgens zu ihrer Schule und später
gingen wir gemeinsam wieder nach Hause. Leider, oder sollte ich sagen,
zu ihrem Glück, hatte es Josephine nicht so gut wie ich, als ich in die
erste Klasse ging. Hatte ich noch eine Woche lang Schule von 8 bis 11,
und in der folgenden von 11 bis 1, so mußte sie bereits von 8 bis 1
gehen. Und so warteten wir gegenseitig darauf, daß der andere
Schulschluß hatte, damit sie den langen und im höchsten Maße
"gefährlichen" und "von Monstern bevölkerten" Heimweg nicht alleine
gehen mußten. Denn er war lang. Und der größte Teil verlief ja durch
den Börsenbacher Forst. Und alle Welt wußte doch, daß sich im Winter
dort die gefährlichsten Monster des Universums ein "stell dich ein"
gaben. Und so blieb ich nach der Schule unter dem Vordach unserer
Schule sitzen. Ich legte meine Tasche an die niedrige Mauer und setzte
mich auf die kalten Steine. Sofort spürte ich, trotz meiner dicken und
warmen Kleidung, die Kälte der Mauer an meinem Arsch. Dazu kam noch,
daß der Wind in der letzten Stunde zugenommen und auch Schnee
mitgebracht hatte. Es war nicht in den Wettervorhersagen angekündigt
worden. Dennoch freute ich mich. Die dicken Flocken schwebten, vom Wind
getrieben, zu Boden. Zwei Wochen vor Weihnachten stiegen nun die
Aussichten auf weiße Weihnachten mehr als rapide an. Allerdings stieg
auch etwas anderes an. Nämlich die Wahrscheinlichkeit, von einem
Schneeball aus Josephines Hand getroffen zu werden. Aber ihr herzliches
Lachen, wenn sie es geschafft hatte mich zu treffen, das entschädigte
mich für das kalte und nasse Geschoß. Und ich mußte immer höllisch
aufpassen, sie nicht aus Versehen zu treffen. Ich glaube sie wußte ganz
genau, daß ich sie mit Absicht nie traf. Aber das war mir egal. Die
Hauptsache für mich war ja, daß sie sich freute. Und sie freute sich
sehr. Und wenn sie sich freute, dann freute ich mich auch. Es war etwa
eine Viertelstunde vergangen, da öffnete sich die Türe und Manjula trat
heraus.
Heute hatten wir nur vier Stunden. Das hatte aber keiner gewußt und ich
überlegte, wo ich nun die restliche Zeit verbringen konnte, bis Mama
mich abholen würde. Doch erst sollte ich mit zum Direktor kommen. Er
hatte meiner Lehrerin gesagt, daß Papa mein vorletztes Zeugnis nicht
übersetzt hätte. Das habe ich dann im Rektorat gemacht. Und nachdem wir
fertig waren, konnte ich gehen. Aber als ich aus der Türe des
Schuleingangs trat, war diese Kälte wieder da. Ich machte einen Schritt
zurück und ließ die Glastür wieder vor mir zufallen. Doch da sah ich
etwas. Etwas ist gut. Ich sah ihn! Die Haarfarbe war auch wirklich
unverwechselbar. Er saß dort drüben auf einer kniehohen Mauer, mit dem
Rücken an eine Steinwand gelehnt. Alleine der Anblick ließ mich
zittern. Das mußte doch saukalt sein. Aber da war auch wieder dieses
andere Gefühl in mir. Also: Brust raus, Bauch rein, allerdings hatte
ich letzteres nicht, ganz im Gegensatz zu ersterem, und zu ihm hin. Ich
war etwa drei, vier Meter von ihm entfernt, da sah er mich.
"Wo kommst du denn her?" "Aus Indien.", lachte sie. Lachend schüttelte
ich den Kopf. "Nein, das weiß ich doch. Ich meine jetzt. Wieso kommst
du jetzt erst raus?" "Ich war noch beim Direktor. Wegen meiner
Zeugnisse. Papa hat vergessen, eines übersetzen zu lassen." "Ach so."
Sie stellte ihre Tasche neben der meinen an die Mauer und setzte sich
neben mich. "Keine Lust nach Hause zu gehen?" "Ich werde abgeholt."
"Ach so. Und wann?" "In etwa einer Stunde. Mama hat gedacht, das ich 6
Stunden habe." "Daß Stunden ausfallen, passiert hin und wieder." "Und
du? Wieso gehst du nicht nach Hause." "Ich warte auf meine kleine
Schwester. Sie geht drüben in die Grundschule. Wir gehen immer zusammen
nach Hause." "Das ist ja lieb von dir. "Mach ich doch gerne." "Ich geh
auch nicht gerne alleine. Das hab ich noch nie gern gemacht." "Nein?"
"Nein. Aber in Indien ist das ja auch was anderes." "Wieso?" "Hier
werde ich im Wald bestimmt nicht von einem Tiger angefallen." Obwohl
ich ihrem Gesicht entnehmen konnte, daß sie dies allen Ernstes gesagt
hatte, mußte ich doch lachen. Sie schaute mich erst ernst, dann für den
Bruchteil einer Sekunde böse an. Dann aber mußte sie auch lachen. Und
dieses Lachen klang so ehrlich, so offen. "Nein, das glaube ich auch
nicht. Hast du denn schon einmal einen Tiger gesehen? Ich meine nicht
im Zoo, sondern richtig? Im Wald." "Ja, schon oft. Aber meistens nur
von weitem. Sie hauen ab, wenn sie einen Menschen hören." "Aber das
sind doch Menschenfresser! Die töten doch aus reiner Lust am töten"
"Nicht unsere in Bihar." Und so bekam ich in der nächsten Viertelstunde
einen Abriß über die einzelnen Mitglieder von Familie Tiger. Vieles
wußte ich. Schließlich waren Tiger meine Lieblingskatzen. Ihr Fell wäre
bestimmt nicht so hart und borstig wie das eines Löwen. Richtig was zum
Kuscheln. Wenn der Tiger mich kuscheln läßt. Aber etwas anderes fiel
mir auf. Manjula begann zu zittern. Schließlich hatte sie, außer ihrem
Sari nicht anderes an, sah man von ihrer Unterwäsche ab, welche in
meinen Gedanken aus Höschen "und" BH bestehen mußte. Daß sie hier und
heute letzteres nicht trug, das wußten zu dem Zeitpunkt ja nur die
Mädchen. "Ist dir kalt?" Sie schüttelte den Kopf. "Lüg nicht. Ich sehe
doch wie du zitterst. Du hast bestimmt keine Angst vor mir. Also muß es
wegen dem Wetter sein. Warte, hier nimm." Und damit reichte ich ihr
meinen dicken Ski-Anorak. Sie lehnte lächelnd ab, doch ich drückte ihn
ihr in die Hände. Schließlich stand ich auf und zog sie hoch. Dann
stopfte ich einfach ihre Arme in den Anorak, was sie sich gefallen
ließ. Also zog ich ihn ihr an, weil sie sich so zierte. "Ist doch
besser so. Oder nicht?", fragte ich und setzte mich wieder auf die
Mauer. Sie blieb stehen und ein verschüchtertes Kopfnicken ihrerseits
war die Antwort. "Bei dir in Indien ist es wohl nicht so kalt?" "Oh
doch! Wenn der Winter kommt, sind die Bergpässe oft Monatelang nicht zu
benutzen." Und so bekam ich in der nächsten Viertelstunde einen
Überblick über das Klima ihrer Heimat. Erst als sie mir anhand meines
Schulatlasses zeigte, wo sie zu Hause war, konnte ich es ihr glauben.
Sie lebte in Jaynagar, dicht an der Grenze zu Nepal. Und Nepal, das
wußte ich nur zu gut, war arg nah am Himalaja. Und der ist kalt! Aber
sie beschwichtigte mich und meinte, daß dies nur im Winter der Fall
sei. Das restliche Jahr wäre schön warm. Ihr würde die Kälte daher
nichts ausmachen. Aber ihr Gesicht sprach eine andere Sprache. Es
kuschelte sich förmlich in meinen Anorak ein. Nur noch die Haare am
Kopf, ihre Nase und Augen schauten heraus. Und ich mußte lachen. "Was
ist? Wieso lachst du?" "Na, so wie du dich in meinen Anorak
einmummelst, scheint es hier wohl wie in Sibirien zu sein." Scheinbar
wußte sie was ich meinte und lachte ebenfalls. "Frierst du denn jetzt
nicht?" Ich schüttelte den Kopf und wollte gerade ansetzen, da sagte
sie: "Jetzt lüg du mich nicht an." "Doch. Aber ich bin ein Junge. Ich
muß das ab können." "Du spinnst ja." Mit diesen Worten zog sie meinen
Anorak aus und hängte ihn sich um. Dann rückte sie ganz nah an mich
heran und legte ihn mir mit über meine Schultern. Doch so, wie sie sich
das vorgestellt hatte, ging es nicht. Schließlich war er ja kein
Zirkuszelt. Nach mehreren vergeblichen Stellungswechseln und
anhaltendem Gelächter, landete sie schließlich auf meinem Schoß, den
Anorak fest um unsere Schultern geschlungen. Ich hielt sie mit beiden
Armen um ihre Taille fest und sie den Anorak vorne zusammen. Diese
Endposition nahmen wir aber auch erst ein, nachdem ich ihr versichert
hatte, daß ich dies auch immer mit meiner Schwester so mache. Und das
stimmte sogar. Allerdings hatte meine Schwester vorne nicht die
"Auswüchse", welche Manjula ihr Eigen nannte. Und so hatte Manjula
sichtliche Mühe den Anorak vorne geschlossen zu halten. Erst, als sie
sich mit ihrem Oberkörper etwas zu mir her drehte, ging es besser. Aber
nur für sie. Denn nun drückte eine ihrer Brüste fest gegen mich und
meine Hose wurde zu eng. Aber ich hoffte, daß sie dies nicht bemerkte.
Erst jetzt kamen mir ihre Brüste richtig in den Sinn. Und aufgrund
dieses feste drücken an meiner Brust, mußte ich mich echt fragen, wieso
ich mir bisher noch nie ihre Brüste angesehen hatte. Und so saßen wir,
ihr Gesicht an meinem Hals gelegt, eng aneinander und erzählten uns
Geschichten aus unserem Leben. Sie erzählte von ihren Eltern und dann
von ihren Geschwistern. 3 an der Zahl. Zwei Schwestern und einen
Bruder. Er war schon 27 und verheiratet. Ihre Schwestern waren 22 und
24 und ebenfalls schon verheiratet. Sie sagte mir auch ihre Namen. Aber
die waren für mich so fremdländisch, daß ich sie mir nicht merken
konnte. Sie erzählte von ihren Spielen und Streichen, die sie in Indien
ausgeheckt hatten. Irgendwie spürte ich, daß sie sich nach Hause zurück
sehnte. Sie sprach es nicht aus, aber irgendwie fühlte ich es. Auch
hatte ich den Eindruck, daß sie gerade ihren älteren Bruder vermißte.
Denn über ihn erzählte sie sehr viel. Im Gegenzug dazu erzählte ich ihr
dann von Josi. Was wir so machten. Und so verging die Zeit. Pünktlich
zum Schulschluß stand Josi vor uns. Wir trafen uns ja immer hier, um
dann gemeinsam nach Hause zu gehen. Erst als sie uns mit weit
aufgerissenen Armen gleich beide umarmte, bemerkte ich sie. Und erst
jetzt merkte ich auch, das Manjula irgendwann bei meinen Erzählungen
eingeschlafen sein mußte. Denn ihre Reaktion auf Josis Umarmung, sie
schreckte richtig zusammen, ließ keinen anderen Schluß zu. Mühsam erhob
sie sich von meinem Schoß, zog meinen Anorak von ihren Schultern und
gab ihn mir zurück. Josis Augen wurden riesig. "Sind die richtig?",
fragte sie geradeheraus und zeigte mit ihrer kleinen Hand auf Manjulas
prall gefülltes Oberteil. Manjula wurde rot, nickte aber. Doch bei
Josis zweiter Frage schien ihr Kopf zu explodieren. Denn Josi fragte
unverhohlen: "Bist du seine Freundin?" Manjula schüttelte den Kopf.
"Nein, wir sind seit heute zusammen in der gleichen Klasse." "Schade."
"Wieso?" Doch bevor Josi antworten konnte, hupte es und Manjula drehte
ihren Kopf in Richtung des Autos. "Mama ist da. Ich muß los. Bis
morgen." Sie hob ihre Hände, faltete sie zusammen und verbeugte sich
leicht, dann nahm sie ihre Tasche und lief zum Wagen.
02 Die Inquisition
"Na mein Schatz, wie war der erste Schultag?" "Klasse." "Und die
Mitschüler?" "Die Mädchen sind richtig lieb. Und was die mich alles
gefragt haben. Das kannst du dir gar nicht vorstellen." "Was denn?" Ich
erzählte ihr alles, was sie alles wissen wollten. Die Fragen der
Mädchen, bezüglich meiner Brüste, verschwieg ich ihr natürlich. Mama
hätte es zwar verstanden, aber dann würde sie bestimmt auch nachfragen,
ob auch Jungs in der Klasse sind. Und von da an wäre es nur ein
Katzensprung bis zu ihm gewesen. Mama konnte ich nicht viel
verheimlichen. Doch da fiel mir etwas ein. Ich wußte ja gar nicht wie
er hieß! Ich hatte ihn nicht nach seinem Namen gefragt! Und in der
Klasse, während des Unterrichtes, hatte ich ihn auch nicht gehört.
Verrückt. Da erweckt er in mir ein bisher noch nie gekanntes,
unbeschreibliches Glücksgefühl, und ich wußte nicht mal wie er hieß.
Zuhause machte ich meine Schulaufgaben und spielte was. Nach dem
Abendbrot fragte mich Papa ebenfalls über die Schule aus. Erst jetzt
erwähnte ich auch beiläufig, daß auch Jungs in meiner Klasse waren.
Papa wußte dies. Schließlich war er ja bei meiner Anmeldung mit mir
beim Direktor gewesen. Mir fiel das Zeugnis ein und sagte ihm, daß ich
es dem Direktor schon übersetzt hätte. Als ich abends im Bett lag, kam
Mama noch zu mir hoch. "Wieso hat du mir nicht gesagt, daß auch Jungs
in deiner Klasse sind?" "Die sind doch nicht wichtig." "Nicht?" "Mama!"
Über lange Zeit hinweg konnte ich vor meiner Schwester Geheimnisse
verbergen. Allerdings nicht alle. Der Weihnachtsmann ging ja noch. Aber
der Osterhase? An den glaubte sie schon lange nicht mehr. Dieses
Geheimnis hatte sie mir, als sie 5 Jahre alt war, entlocken können. Und
seitdem war es so, als ob sie mir ansah, ob ich die Wahrheit sagte,
oder sie belog. Eigentlich belog ich Josephine nie. Nur halt in
Beziehung zum Weihnachtsmann, da machte ich eine Ausnahme. Und
eigenartigerweise merkte sie da nie, daß ich sie anlog. Oder sie ließ
es mich nicht spüren, daß sie Bescheid wußte. Allerdings konnte es auch
sein, daß sie sich dieses "Wunder" bewahren wollte, solange es ging.
Aber auch in anderer Hinsicht war das Verhältnis zu meiner Schwester
eher ungewöhnlich. Wir verstanden uns. Nun mag manch einer sagen: Ich
versteh mich mit meiner Schwester auch. Aber bei uns war dies noch
ausgeprägter. Angefangen hatte alles vor etwa 2 Jahren. Zu der Zeit
schlief ich nachts immer noch sehr unruhig, ja, ich wanderte förmlich
im Bett herum. Mama fand mich morgens nie so vor, wie man es eigentlich
erwartet hätte. Mal lag ich quer, mal verkehrt herum im Bett. Und man
hätte sich auch nicht gewundert, wenn man mich morgens im
Kleiderschrank gefunden hätte. Da kam meine Schwester eines Tages vom
Kindergarten nach Hause, in ihrem Gepäck die Windpocken. Und wen
steckte sie an? Natürlich mich. Und da ich in der Zeit der Krankheit
sehr viel schlief, auch tagsüber, kam Mama sehr oft in mein Zimmer und
mußte mich, wie wäre es auch anders gewesen, wieder richtig hinlegen.
Bis zu dem Tag, als Mama noch schnell in die Apotheke laufen mußte, um
etwas abzuholen. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde Josi wach und rief
nach Mama. Da Mama aber noch nicht zurück war, stand ich auf und ging
zu ihr. "Ich muß mal", sagte sie und schaute mich nur an. Also ging ich
mit ihr und anschließend kam sie einfach mit zu mir ins Bett. Sie legte
sich in meinen Arm und wir schliefen ein. Bei Mama hatte es etwas
länger gedauert und so lief sie als erstes nach oben, um mich wieder
ins Bett zu bugsieren. Aber da sah sie, daß Josi in meinem Arm lag und
ich meine Wanderungen eingestellt hatte. Sie testete dies noch einige
Male. Schließlich meinte sie dann, daß Josi besser bei mir schlafen
solle, bis das ich meine nächtlichen Expeditionen ganz einstellen
würde. Und so schlief Josi meistens bei mir. Aber auch in anderer Weise
machte sich die Verbundenheit von uns bemerkbar. Man mag es vielleicht
Telepathie, Intuition oder so nennen, aber wir wußten, was der andere
dachte. Nicht daß wir es hörten, nein, anders. So kam es zum Beispiel,
daß ich Jahre später, meine Schwester anrief. Bei ihr war es Nacht und
als es klingelte, hob sie trotzdem sofort ab. Ganz in Gedanken sagte
ich: "He Schatz, der Riese kann das Einhorn nicht fangen. Keine Angst."
"Danke", kam es vom anderen Ende der Leitung und sie legte auf. Dazu
muß man wissen, daß sie von klein auf immer von Fabelwesen träumte.
Meistens von Einhörnern. Das waren ihre Lieblingstiere. Aber da war
auch immer ein böser Riese, der sie fangen und massakrieren wollte. Und
diese Träume machten ihr auch noch als junge Frau Angst. Darum hatte
ich sie damals angerufen. Aus einem inneren Anlaß her, ohne zu wissen,
daß sie just gerade von diesem Traum wach geworden war. Ein anderes
Mal, es war zu ihrer Hochzeit, ich kam gerade von der Toilette zurück
und machte einen Abstecher in ihre Küche. Dort holte ich den
Korkenzieher und gab ihn Josi, die ihn im Wohnzimmer gerade suchte.
Zwei Jahre später fuhren meine Frau und ich zu Josi. Unterwegs hielt
ich an einem Supermarkt an und kaufte Windeln. "Meinst du wirklich Josi
hat keine Windeln daheim?", lachte mich da meine Frau aus. Aber als
Josi uns die Türe öffnete, sagte sie: "Du bist meine Rettung." Dies
alles muß man wissen, wenn man verstehen will, was in der Folgezeit
passierte. Auf dem Heimweg fragte Josephine natürlich, wer dieses
schöne Mädchen war. "Das hat sie dir doch gesagt. Sie ist heute in
unsere Klasse gekommen." "Und woher kommt sie?" "Aus Indien." "Indien?"
"Ja." "Die ist aber schön." "Ja." "Die hat ja ganz lange Haare. So lang
möchte ich sie auch haben." "Dann mußt du sie wachsen lassen." "Das
dauert aber so lange." "Ich weiß." "Wie alt ist die?" "Keine Ahnung."
"Hast du sie nicht gefragt?" "Nein. Aber sie wird wohl auch 15, 16 oder
17 sein." "Ja?" "Ja." "Wieso?" "Weil sie in meiner Klasse ist. Da sind
die meisten 16. Einige sind noch 15 und drei von uns sind doch schon
17." Damit war das Thema vorerst abgeschlossen, denn vor uns lag das
Dunkle des Forstes. Josi nahm ängstlich meine Hand und wir tauchten in
das Dunkle des Waldes ein. Eine halbe Stunde lang gingen, schlichen,
trabten wir durch den Forst, bis wir an sein Ende kamen und unser Haus
in Sichtweite lag. Sichtlich erleichtert drückte Josi meine Hand noch
fester. Sie war erleichtert, daß wir es wieder heil geschafft hatten,
ohne dem Riesen, den Gespenstern oder den Knochenhänden zum Opfer zu
fallen. Wir wurden von Mama empfangen und aßen zu Mittag. Danach
machten wir die Hausaufgaben und ich spielte mit Josi. Aber erst als
sie abends in meinem Zimmer stand und an sich herabblickte, kam sie
wieder auf Manjula zu sprechen. "Ob ich auch so große habe, wenn ich so
alt bin wie sie?" "Was meinst du?", fragte ich und drehte mich zu Josi
hin. "Na, hier oben." "Du meinst Brüste?" "Ja." "Was ist damit?" "Ob
meine auch so groß werden wie die von dem Mädchen?" "Du meinst
Manjula?" "Das Mädchen was heute mittag bei dir war." "Ja, Manjula."
"Ja, die meine ich." "Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei
gedacht, sie einfach zu fragen, ob ihre Brüste echt sind?" "Wieso?"
"Das macht man nicht." "Warum nicht?" Was nun folgte war die übliche
"Warum", "Wieso", "Weshalb"-Falle. Auf eine Antwort von mir folgte
prompt eine Frage von ihr. Doch schließlich einigten wir uns darauf,
daß sie vielleicht so große Brüste bekommen würde, daß die von Manjula
echt sind und daß man das ein Mädchen nicht fragt, wenn andere dabei
sind. Auch wenn man selbst ein Mädchen ist. Josephine nickte nur und
wir gingen schlafen. Doch am folgenden Morgen setzte sie ihre Fragen
fort. "Magst du sie?" "Wen?" "Das Mädchen mit dem großen Busen."
"Manjula?" "Ja." "Wie kommst du darauf?" "Weil sie auf deinem Schoß
gesessen hat." "Das machen wir doch auch, wenn du frierst." "Hat sie
denn gefroren?" "Du hast doch gesehen, was sie an hatte." "Ja." "Da
mußte sie doch frieren." "Und? Ist sie deine Freundin?" "Nein." "Wieso
nicht. Die ist so schön wie eine Prinzessin." "Ich kenn sie doch noch
gar nicht." "Aber du kannst sie doch fragen." "Was?" "Ob sie deine
Freundin werden will." "Könnte ich." "Dann mach." "Wieso sollte ich?"
"Dann hast du eine richtige Prinzessin zur Freundin." "Und wenn ich
nicht will?" "Das glaub ich dir nicht." "Wieso?" "So wie du sie
angeschaut hast." "Wie hab ich sie denn angesehen?" "Du hast die ganze
Zeit auf ihre Brust geschaut." "Nur weil du sie danach gefragt hast."
"Ach so." "Ja." "Und? Magst du sie?" "Das muß doch nicht heißen, daß
ich sie mag." "Was dann?" "Das erklär ich dir, wenn deine Brüste
anfangen zu wachsen." "Na gut." Dies hielt sie aber nicht davon ab,
beim Frühstück ganz beiläufig zu erwähnen, daß ich eine Freundin habe.
Mama wurde natürlich sofort hellhörig. Schließlich war ich mit meinen
16 dreiviertel ja soweit, daß ich sexuelle Abenteuer hätte haben
können. Daher schaute sie mich nun auch fragend an. Warum, wußte ich ja
nur zu gut. Schließlich war ich von ihr aufgeklärt worden. Sie war es
auch, die mir ihren Körper zeigte, um mir zu erklären, was wo war und
was es damit auf sich hatte. Da wir in der warmen Ferienzeit meistens
an die Ostsee fuhren, dort war ein großes FKK-Gebiet, waren wir an
unsere nackten Körper gewöhnt. Und so wußten wir Kinder auch schon
früh, daß es zweierlei Menschen gab. Den Rest aber erklärte sie mir
damals unter vier Augen. Und wenn ich heute daran zurückdenke, schien
es ihr nichts auszumachen, daß sie mir ihre intimsten Stellen zeigte,
genau erklärte und mir sagte, was man damit als Junge machen kann, aber
vor allem was man damit machen muß, damit es einem Mädchen gefällt. Und
so war es auch nicht verwunderlich, daß sie mich an diesem Morgen
fragend ansah. Doch ich schüttelte nur den Kopf und sagte: "Sie ist in
meiner Klasse. Seit gestern." Damit gab sie sich vorerst wohl
zufrieden. Doch ich wußte nur zu gut, daß da noch mehr von ihr kommen
würde. Josi und ich machten uns fertig und verließen das Haus. Wie an
jedem Morgen, so auch heute, knipste ich meine Taschenlampe am Waldrand
an und beleuchtete so den Weg, der in das dunkle Gebiet der Monster,
dem Wald, führte. Heute hatte Josi richtige Angst. In der Nacht war es
sehr kalt geworden. Und von überallher hörte man es knacken. Ihre Hand,
die in meiner lag, klammerte sich fest. Erst als wir den Wald hinter
uns hatten, sprach sie wieder. "Bist du nachher wieder mit dem Mädchen
zusammen?" "Wie zusammen?" "Wartet ihr wieder auf mich." "Wir haben
nicht auf dich gewartet. Nur ich. Sie hat auf ihre Mutter gewartet. Die
hat sie doch abgeholt." "Ja?" "Ja." "Heute auch?" "Was?" "Holt ihre
Mama sie heute auch von der Schule ab?" "Weiß nicht. Kann sein." "Wenn
ja, wartet ihr dann wieder auf mich?" "Ich weiß ja noch nicht mal, ob
wir heute früher raus kommen oder ihre Mutter nicht schon vor der
Schule auf sie wartet. Und schon gar nicht, ob sie mit mir zusammen
wartet." "Das macht sie bestimmt." Ich schwieg. Zu oft hatte Josephine
mit ihren Behauptungen Recht gehabt. Wenn sie diese Gabe bei den
Lottozahlen hätte anwenden können, dann wären wir schon mehrfache
Milliardäre. Aber da versagte ihr Können leider. Wir mußten es wissen.
Heimlich hatte ich Josi, ganz beiläufig, gefragt, ob sie wisse, welche
Zahlen gezogen würden. Zwar sagte sie mir einige Zahlen, aber keine
einzige davon kam. Drei-, viermal wiederholte ich dieses Experiment,
aber immer mit dem gleichen Resultat. Nix!
Heute wollte ich keinen Sari anziehen. Die Kälte von gestern hatte mir
gereicht. Zwar stimmte es, daß Kälte mir nichts ausmachte, aber die
hiesige Kälte war wesentlich anders als die in meiner Heimat. Da ich
gesehen hatte, daß die Mädchen Strumpfhosen aus Wolle trugen, und
Pullis, wollte ich heute dies auch anziehen. All dies besaß ich ja
auch. Aber so kurze Röckchen wie die, die sie anhatten, wollte ich noch
nicht anziehen. Zumal ich schon mitbekommen hatte, daß die Jungs auf
der Treppe ihnen unter die Röcke schauten. Was dachten die wohl, was
sie da sehen würden? Ich konnte mir nicht denken, daß die Mädchen den
Zwickel aus den Strumpfhosen schnitten und ohne Höschen in die Schule
kamen. Allerdings hätte ich es mir nur so erklären können, weshalb die
Jungs auf der Treppe ihnen dauernd unter die Röcke starrten.
Manjula kam heute nicht im Sari zur Schule. Anscheinend hatten ihr das
Wetter und die Kälte von gestern gereicht. Heute hatte sie einen Mantel
an. Darunter einen Pulli und einen langen Rock. Und da es ein sehr
weiter Pulli war, hielt sich das Starren auf ihre Oberweite unter den
Jungs in Grenzen. Zwar sah ich heute auch das erste Mal direkt und
absichtlich auf ihre Brust aber nur kurz. Ihr Gesicht war viel
interessanter. Und da der Rock so lang war wie der Sari von gestern,
konnte man ihr auf der Treppe auch nicht drunter schauen. Ganz im
Gegensatz zu den meisten unserer Mädchen. Allerdings trugen die ja im
Winter Wollstrumpfhosen, so daß es für uns Jungs nichts zu schauen gab.
In den Pausen standen die Mädchen wieder zusammen und redeten. Was man
gestern nicht gefragt hatte, das fragte man heute. Wir Jungs machten
unterdessen eine Rutschbahn auf, die der Hausmeister leider zu schnell
entdeckte und mit Sand bestreute. Scheiße! Nach der Schule war ich
richtig neugierig, ob Josephine Recht hatte. Denn was Manjula
vielleicht nicht wußte, und was mir am Morgen entfallen war, das war,
daß wir heute Mittwoch hatten. Mittwochs waren offiziell nur fünf und
keine sechs Stunden. Also setzte ich mich nach Schulschluß wieder auf
die kleine Mauer und harrte der Dinge, die da kommen würden. Es dauerte
etwa fünf Minuten, da kam auch Manjula heraus. "Na, wieder beim
Direktor gewesen?" "Nein, auf der Toilette. Ich hab meine Tage
bekommen."
Schon in der letzten Stunde spürte ich die Anzeichen. Es war auch an der
Zeit. Und in den letzten beiden Jahren kamen sie sehr pünktlich. Also
ging ich aufs Klo und benutzte eine Binde. Heute hatten wir eine Stunde
früher aus. Und dies war ihnen bekannt gewesen. Allerdings wußte ich
das erst seit heute. Gestern hatte ich durch unseren frühen Aufbruch
vergessen den Stundenplan aufzuschreiben. Naja, macht ja nichts. Ich
war ja warm angezogen und konnte auf Mama warten. Doch da fiel mir ein,
daß "er" bestimmt auf seine Schwester warten würde. Heute auch? Schnell
lief ich zum Ausgang, und als ich die Türe zum Ausgang öffnete, da sah
ich ihn auf der Mauer sitzen. Er sah mich gleich und lachte. Und als er
fragte, ob ich wieder beim Direktor gewesen war, sagte ich ihm, daß ich
auf der Toilette gewesen war, weil ich meine Tage bekommen habe. Sein
Gesicht hättet ihr sehen sollen. Anscheinend sprach man nicht darüber.
Prüdes Deutschland.
Fast wäre ich von der Mauer gefallen. Das hatte noch nie ein Mädchen in
unserer Klasse zu einem Jungen gesagt. Nicht einmal laut zur Lehrerin.
Und nun sagte mir dieses Mädchen, ganz ohne Scheu, daß sie ihre Periode
bekommen hatte. Sie sah mich an und bemerkte, daß ich von ihrer Antwort
mehr als überrascht war. "Was ist?" "Äh, ja, ich weiß nicht, wie ich
dir das sagen soll." "Fang einfach an." "Also, eigentlich ist es nicht
üblich, daß ein Mädchen ..." Ich stockte. "Daß es seine Tage bekommt?
Fast alle aus der Klasse haben sie doch schon." "Nein, doch, ja, nein,
das meine ich nicht." "Daß ich dir das sage?" "Ja." "Aber du hast doch
gefragt." "Ja, schon." "Kann es sein, daß dir das Thema unangenehm
ist?" "Hm." "In Indien reden wir frei darüber. Es ist doch was ganz
Natürliches. Wieso macht ihr hier so ein Aufheben darum?" "Wir sind
halt prüde." "Den Eindruck hatte ich gestern bei deiner Schwester aber
nicht." "Ach ja. Wegen gestern. Ich wollte mich bei dir entschuldigen."
"Warum?" "Weil sie dich nach" Erneut versagte meine Stimme. "Weil sie
mich gefragt hat, ob mein Busen echt ist?" "Ja." "Wieso? Wer nicht
fragt, der weiß nichts." "Aber das macht man doch nicht. Sie ist erst
6. Sie sagt halt das, was ihr in den Sinn kommt." "So ist es auch
richtig. Nicht lange um den heißen Brei herum reden. Das sagt ihr doch
hier, oder?" "Ja." "Und so wie ich das gestern mitbekommen habe,
scheint sich die ganze Klasse diese Frage zu stellen. Bei den Mädchen
weiß ich das ja. Sie haben ja danach gefragt. Und ihr Jungs konntet
eure Augen ja auch nicht mehr von meinem Busen nehmen." "Schon, aber."
"Du doch auch, als deine Schwester mich danach gefragt hat." "Doch, ja,
nein. Das kam doch nur deshalb, weil sie dich danach gefragt hatte."
Ich war sichtlich verlegen. Nicht im Traum hätte ich daran gedacht, daß
Manjula meine Blicke bemerkt hatte. "Also: Nur damit du Bescheid weißt.
Mein Busen ist echt. Meine Brüste sind so fest und hart wie ihr Jungs
euch das wohl denkt. Also hängen sie auch nicht! Verstanden? Und ich
habe heute meine Tage bekommen. Aber das alles geht die anderen nichts
an. Das von meinen Brüsten wissen nur die Mädchen. Sie haben mich schon
gestern in der ersten Pause danach gefragt. Und daß ich meine Periode
bekommen habe, das weißt nur du und so soll es auch bleiben.
Versprochen?" "Ja." "Gut. Können wir jetzt einfach da weitermachen, wo
wir gestern aufgehört haben? Ich bin eingeschlafen. Nicht daß deine
Erzählungen langweilig gewesen wären. Im Gegenteil. Sie waren sehr
schön. Aber unter deinem Anorak war es so schön warm und dein Atem hat
mein Gesicht gewärmt. Du hast mich festgehalten und ich hab mich sicher
gefühlt. Das war wirklich schön und sehr angenehm. Und da bin ich halt
eingeschlafen." "Ja, gerne." Hatte ich nun gedacht, daß sie sich neben
mich setzt, wurde ich sehr schnell eines Besseren belehrt. Sie zog
ihren Mantel aus, legte ihn neben mich und setzte sich einfach auf
meinen Schoß.
Es war mir unmöglich mich einfach neben ihn zu setzen. Zumal ich wieder
seine Nähe und seine Wärme spüren wollte. Und der gestrige Tag, hier
auf der Mauer, auf seinem Schoß, das war so schön. Das wollte ich jetzt
erneut spüren. Und wenn man ein Mädchen ist, und dazu noch, so wie ich,
die richtigen Waffen am Körper trägt, dann kann man einen Jungen sehr
schnell um den Finger wickeln. Besonders, wenn man nur den Rücken etwas
durchdrückt oder einen sehr kurzen Rock trägt. Wenn man dann aber noch
schmeichelt, bittet, oder ihn lobt, dann schwillt einem Mann der Kamm
und er wird weich wie Butter. Fragt nicht, woher ich das weiß. So was
weiß man als Mädchen eben. Also zog ich meinen Mantel aus und legte ihn
neben ihm auf die Mauer. Ehe er etwas sagen konnte, setzte ich mich auf
seinen Schoß. Ich blickte ihn an und fragte ihn einfach. "Willst du
mich nicht wieder unter deinen Anorak nehmen? So wie gestern?" "Äh, ja,
klar doch." Und so saßen wir wenige Sekunden später wie gestern auf der
kleinen Mauer und ich sagte ihm, was ich als letztes noch gehört hatte.
Das unverschämte Grinsen, welches nur zu deutlich ausdrückte: "Na! Hab
ich es dir nicht gesagt?", prangte auf Josis Gesicht, als sie wenig
später aus der Schule zu uns kam. Ich mußte mich ernst halten, was mir
aber nicht gelang. Und so fragte Manjula mich, wieso ich lache. "Meine
Schwester hat gesagt, daß du heute wieder hier mit mir zusammen sitzen
würdest. Und sie hat wohl recht gehabt." "Hab ich doch immer." "Hast du
öfters solche Vorahnungen? "Was für Dinger?" "Vorahnungen. Daß du
weißt, was passieren wird." "Ja, das hat sie oft." "Ah, eine kleine
Hellseherin." Josi lachte. Manjula stand auf und zog sich ihren Mantel
an. Erneut starrte Josi unverhohlen auf Manjulas Brüsten. Manjula
bemerkte dies natürlich und beugte sich zu Josi herunter. Was sie
flüsterten konnte ich nicht verstehen. Jedenfalls hob Josi plötzlich
ihre Hand und faßte an Manjulas Brust. "Josi!" "Laß sie. Ich hab es ihr
erlaubt." "Trotzdem." "Laß sie! Manjulas Ton wurde energisch. Zeit für
mich, besser den Mund zu halten. "Kein Büstenhalter?", fragte Josi
erstaunt. Diesmal konnte ich sie verstehen, da sie in normaler
Lautstärke sprach. Vielleicht sogar noch etwas lauter, da sie sehr
erstaunt war. "Nein, den brauch ich nicht." "Bekomm ich die auch?" "Ja,
du bist doch auch ein Mädchen." "Ich meine so große?" "Vielleicht."
"Und die Haare?" Josi hatte den riesigen langen Zopf von Manjula in
ihre kleinen Hände genommen, als dieser von Manjulas Rücken herab nach
vorne geglitten war. "Nur die Spitzen schneiden lassen, dann wachsen
sie nochmal so schnell." "Mach ich." So wie gestern unterbrach uns ein
Hupen. Manjula verabschiedete sich von uns und lief zum Auto. "Sag mal,
was hast du dir denn dabei gedacht? Du kannst doch nicht so einfach an
Manjulas Brüste fassen. Ich hab dir doch gesagt, daß man das nicht
macht. Und schon gar nicht, wenn ein anderer dabei ist." "Aber sie hat
doch gesagt, daß ich fühlen soll." "Trotzdem. Das macht man nicht."
"Ist ja schon gut. Ständig meckerst du mit mir." "Ich meine es doch nur
gut mit dir." "Ja, ja. Das sagst du jetzt nur." "Nein Spatz. Ich mein
das ehrlich." Hatte ich Josi zurechtgewiesen und bei ihr das Thema
"Manjula" abgewürgt, als ich zu Hause war, begann es von anderer Seite
her. Mama! Nach dem Essen spielte Josi oben alleine. Hausaufgaben
könnten wir später machen. Ich solle Mama in der Küche helfen. Zuerst
dachte ich mir nichts dabei. Von Mama war ich sehr selbständig erzogen
worden. Kochen, waschen und putzen war für mich keine Fremdarbeit.
Sogar Nähen hatte sie mir schon beigebracht. "Man kann ja nie wissen",
meinte sie immer. Und so dachte ich, daß ich ihr bei was helfen sollte.
Aber nachdem Josephine nach oben gegangen war, stellte Mama eine Cola
und eine Tasse Tee auf den Küchentisch. "Setz dich." Mit Unbehagen
setzte ich mich. Obwohl ich mir keiner Schuld bewußt war, hatte ich
doch irgendwie ein schlechtes Gewissen. "Was ist das da mit dem
Mädchen?" "Was meinst du?" "Das Mädchen, wovon Josi heute morgen
gesprochen hat. "Manjula?" "Manjula? Was ist das denn für ein Name?
"Indisch. Sie kommt aus Indien." "Aha. Und?" "Sie ist seit gestern bei
uns in der Schule." "Wie alt ist sie?" "Keine Ahnung. Wahrscheinlich in
meinem Alter." "Und wie sieht sie aus?" "Sie hat irre lange Haare. Sie
gehen ihr bis an die Knie. Und dick." "Wer? Die Haare oder das
Mädchen?" "Die Haare! Manjula ist schlank." "Wie eine Bohnenstange?
Oder ist sie schon etwas reifer? "Reifer! Ihre Brü" "Ja?" "Sie hat
schon Brüste." "Ach ja? Kleine?" "Nein." "Große?" Ich nickte. "Wie
groß?" Zögernd hielt ich meine Hände vor mich hin und deutete ihr an,
wie groß in etwa Manjulas Brüste seien. Mama schluckte. "Dann hat sie
bestimmt schon ihre Tage." "Ja." "Woher willst du das wissen?" "Sie,
sie." "Was?" "Sie hat es gesagt." "Was hat sie gesagt?" "Das sie ihre
Periode bekommen hat." "Das hat sie einfach so in die Klasse hinein
gesagt?" "Nein, nach der Schule." "Du hast sie nach der Schule
getroffen?" "Ja." "Wann?" "Gestern und heute." "Heute auch wieder?
"Ja." "Wieso?" Gestern sind doch die letzten beiden Stunden ausgefallen
und heute hatten wir doch eh nur fünf." "Und dann habt ihr euch
verabredet? "Nein. Es war Zufall, daß wir uns getroffen haben."
"Zufall? Gestern und heute wieder?" "Ja, gestern war sie noch beim
Direktor. Als sie fertig war, hat sie mich getroffen. Vorne. An der
Mauer. Da, wo ich mich immer mit Josi treffe." "Und heute?" "Heute war
sie noch auf der Toilette." "Und dann ist sie zu dir gekommen?" Das
Verhör zog sich dahin. Gut zweieinhalb Stunden lang. Aber dann wußte
Mama alles. Alles, bis auf die genauen Maße von Manjula. Aber die wußte
ich ja auch nicht. Aber mit der Schilderung, welche ich eingangs
geschrieben hatte, war sie auf dem Stand der Dinge. Logisch, daß Mama
mir wieder ans Herz legte aufzupassen. Sollte ich mit ihr soweit sein.
Aber da ich mit Manjula in dieser Hinsicht nichts hatte, wies ich ihre
Ratschläge mit den Worten: "Wir sind doch nicht zusammen", zurück.
"Noch nicht", war ihre einzige Äußerung, dann stand sie auf und ging in
den Keller. Die Wäsche machen. 03 Schulzeit - schöne Zeit 42
In den folgenden Wochen wurden meine Röcke zwar deutlich kürzer, aber
meine Knie hatten sie noch nicht freigegeben. Obenrum trug ich Pullis.
Meistens waren sie weit. Aber wenn ich mal einen engen trug, dann
konnte man richtig hören wie die Jungs heftiger atmeten und sehen, wie
die Mädchen neidisch schauten. Teilweise wurden sie auch rot. Schnell
hatte ich heraus, daß viele Jungs nun auch auf ihre Brüste starrten.
Wahrscheinlich verglichen sie diese mit meinen. Mittlerweile hatte ich
auch herausbekommen, daß er Thomas hieß. Mittwochs trafen wir uns immer
an der Mauer. Leider setzte ich mich nichtmehr so oft auf seinen Schoß.
Denn allzu deutlich wollte ich ihm nicht zeigen, was ich für ihn
empfand. Aber ihm zeigte ich immer etwas mehr von mir, als die anderen
es nur erahnen konnten. Immer wenn ich mich setzte, strich ich meinen
Rock fest über meinen Po. So konnte er wenigstens diesen mehr als nur
erahnen. Die Mädchen konnten sich unterdessen, während des
Sportunterrichtes, davon überzeugen, daß meine Oberweite nicht, wie
sagt man hier "getürkt?", war. Hin und wieder unterließ ich es nämlich,
an den Tagen wo wir Sport hatten, einen BH anzuziehen. Die Augen von
ihnen waren Wahnsinn. Ihre Münder wollten nicht wieder zugehen. Der
Winter ging und der Frühling kam ins Land. Ich war mittlerweile von der
Klasse voll und ganz akzeptiert worden, hatte Verehrer mehr als genug.
Manchmal sah es so aus, als wenn die Mädchen richtig eifersüchtig auf
mich waren. Zu oft schauten sie zu dem Pulk der Jungen herüber, wenn
sie um mich herumstanden. Allerdings blieb ich auf Distanz. Schließlich
waren sie bei weitem nicht so nett wie Thomas, der leider nie mit ihnen
in diesem Pulk war. Bald schon kamen auch die Mädchen dazu, sodaß man
schon eher von einem Klassentreffen auf dem Schulhof reden konnte.
Einzig der Mittwoch nach der Schule blieb, mir um mit ihm alleine zu
sein. Und so legte ich alles in diese Zeit hinein, was ich ihm sagen
wollte. Mehr und mehr verriet er mir über sich und seine Familie, ohne
daß ich etwas Kompromittierendes über mich preisgab. Und immer wenn er
mich etwas fragte, konnte ich ihn sehr schnell auf andere Gedanken
bringen.
Josi fragte mich auch weiterhin, ob Manjula nun meine Freundin wäre.
Besonders mittwochs. Den da fand sie Manjula und mich an unserem
Treffpunkt an der Mauer vor. Aber ich erwiderte ihr immer, daß dies
nicht der Fall sei. Allerdings lenkten mich ihre Fragen mehr und mehr
in diese Richtung. Manjula lächelte Josi immer an. Überhaupt schienen
sich Josi und sie sich sehr gut zu verstehen. Zunehmend kamen sie sich
näher. Und schließlich setzte sich Josi auch auf Manjulas Schoß. Das
war an einem Mittwoch, als Manjulas Mutter später kam als sonst. Wir
warteten mit ihr. Josi wurde es langweilig und sie kam zu Manjula. Und
diese setzte sich Josi kurzerhand auf ihren Schoß. Josi schien es zu
gefallen. Manjula war somit die einzige, ließ man Mama, Papa und mich
mal außer acht, zu der Josi auf den Schoß kam und auch blieb. Auch kam
Manjula mir seit einiger Zeit morgens etwas entgegen, nachdem ich Josi
in die Schule gebracht hatte. Der Frühling war gekommen und eines
Morgens im März kam Manjula, so wie die anderen Mädchen schon seit
einigen Wochen, in einer fast durchsichtigen dünnen weißen Bluse. Doch
diesmal trug sie, zum Leidwesen von uns Jungs, einen BH. Aber was für
einen! Wir konnten genau sehen, daß er fast die ganze obere Hälfte
ihrer Brust "nicht" bedeckte. Dazu trug sie einen weiten und sehr
kurzen Rock. Natürlich starrten die Jungs auf ihren Körper. Ich
ebenfalls. Vor allem auf der Treppe gab es ein reges Gedränge. Jeder
Junge wollte unter ihren Rock sehen. Aber Manjula schien dies wohl zu
wissen. Zu oft schien sie gesehen zu haben, wie die Jungs ganz
unverhohlen auf der Treppe ihren Mitschülerinnen unter die Röcke
schauten. Und da sie dies anscheinend wußte, ging sie an der
Treppenhauswand, und nicht am Geländer entlang. Lange Gesichter zeigten
sich bei den Jungs. Doch nicht bei mir. Ich war nicht bei denen, welche
Manjula unter den Rock schauen wollte.
Morgens hatte ich mir zur Angewohnheit gemacht, ihm ein Stück entgegen
zu kommen. Unsere Klasse stand ja meistens, wenn es das Wetter
erlaubte, und es wurde ja auch immer schöner, vor der Schule bis kurz
vom Klingeln. Und so konnte ich sehen, wie er Josi zu ihrer Schule
brachte. Dort küßte sie ihn und er gab ihr einen Klaps auf den Popo.
Dann wartete er noch bis das sie drin war und kam dann zu uns. Diesen
Augenblick nahm ich mir, ihm entgegen zu gehen und mich ihm zu
präsentieren. Mich einmal drehend fragte ich dann immer: "Und? Geht das
so?" "Aber klar doch. Das sieht hübsch aus." Auch wenn er mir dies
jeden Tag sagte, ich wartete auf diesen Satz. Und ich bekam ihn jeden
Morgen zu hören. Ich merkte aber auch, daß er sich ebenfalls freute
mich zu sehen. Es dauerte lange, bis das wir an einem unserer
Mittwochtreffs auch auf Aktivitäten zu sprechen kamen, die er nach der
Schule tätigte. Am Wochenende war er sehr oft mit den anderen aus
unserer Klasse zusammen. Auch unter der Woche. Und er ging gerne mit
seiner Schwester in den Wald. "Aber nur im Frühling und Sommer." "Wieso
denn das?" "Im Herbst und Winter ist ihr der Wald zu unheimlich."
"Wieso?" "Wenn die Äste ihre Blätter verlieren, dann sehen sie wir
Skeletthände aus. Und das macht ihr Angst." "Aha." Langsam kamen wir
uns näher und man konnte sagen, daß wir echt gute Freunde wurden. Klar
wollte ich mehr. Viel mehr. Aber das würde Zeit in Anspruch nehmen.
Schließlich wollte ich es nicht überstürzen. Doch in dieser Zeit mußte
ich dafür sorgen, daß er nicht mit anderen Mädchen zusammen kam.
Zusammen schon, aber nicht "zusammen". Während der Zeit in der Schule
konnte ich dies ja kontrollieren und nachts schlief er ja. Aber was war
mit der Zeit dazwischen? Josi? Sie war nicht immer an seiner Seite.
Also mußte ich mir einen Plan machen. Doch dazu brauchte ich die
Erlaubnis meiner Eltern. Also fragte ich, ob ich mich nach der Schule
mit meinen Mitschülern treffen könne. Anfänglich zögerten meine Eltern,
gaben dann jedoch nach. Allerdings bestanden sie darauf, daß ich unter
Aufsicht stehen würde. Was mich dazu brachte, diese Aufsicht diskreter
zu gestallten. Ich mußte Igor sehr lange beschwatzen, bis das er mir
etwas Spielraum ließ. Igor war mein persönlicher Leibwächter. Ich
konnte mich noch sehr gut an unsere erste Begegnung erinnern. Ich war
vier und saß zu Hause im Sandkasten, da stand plötzlich ein Riese vor
mit. Igor war damals 32 und schon ein Bär von einem Mann. Ich schaute
hoch zu ihm und staunte nur. Da beugte er sich herunter und faßte mich
unter die Arme. Dann wurde ich millionen von Meilen in die Höhe
gehoben, bis das mein Gesicht vor seinem war. "Du bist also der kleine
Engel, auf den ich aufpassen soll?" Doch anstatt zu antworten hob ich
meine Hand und kniff ihn in die Nase. Er lachte auf und ich ebenfalls.
Und dies war der Anfang seines Jobs und der Anfang einer sehr tiefen
Freundschaft. Für mich wurde er viel mehr als nur mein Bodyguard. Er
war ein neuer "großer Bruder". Und für ihn war ich seine Tochter. Und
für die würde er sein Leben geben. Selbst jetzt, nach all den Jahren,
wenn wir zu ihm nach Sibirien fahren, kommt er zu mir und nimmt mich in
seine starken Arme. Wie ein Vater seine Tochter. Und so kam es, daß ich
schon am folgenden Samstag in einer Gruppe von unserer Klasse war, die
auf dem Spielplatz in der Nähe der Schule verstecken spielte und Igor,
"rein Zufällig" in der Nähe parkte. Anfänglich stellte ich mich echt
doof an. Kannte ich doch die Örtlichkeit nicht. Aber man nahm mich
unter die Fittische und zeigte mir Verstecke on maß. Leider war Thomas
an diesem Samstag nicht dabei. Aber am folgendem. Und wir spielten
zusammen. Anfänglich Nachlaufen, später jedoch erneut verstecken. Und
dabei hielt ich mich in seiner Nähe auf. Und ich stellte mich doof an.
"Manjula, komm da weg.", flüsterte er mir zu, als ich hinter einem
kleinen Faß saß. "Da kann er dich sehen." Ich kroch von dem Faß fort zu
ihm hin. Er hatte sich hinter einem Strauch auf den Boden gelegt. Leise
legte ich mich zu ihm hin. "Meinst du, er sieht uns hier nicht? Das
Gebüsch ist ziemlich dünn. Da kann er uns doch durch sehen." "Wenn er
rüber geht und Maria sieht, dann laufen wir zu der Bude da drüben."
Gespannt sahen wir Rudi zu, wie er immer näher an Marias Versteck kam.
Doch entgegen seiner Annahme, fand er sie nicht. Und das, obwohl er
keinen Meter von ihr entfernt stand. Wenn Maria jetzt aufsprang, dann
hatte er sie. Aber Marias Nerven waren eisern. Rudi kam noch näher, sah
sie nicht und entfernte sich schließlich wieder von ihr. Als er 3, 4
Meter von ihr entfernt war, sprang sie auf und rannte zum
Abschlagpunkt. Leider rannte sie dabei zwangsläufig in unsere Richtung.
Also mußten wir hinter dem Busch bleiben. Maria gewann das Rennen und
war frei. Rudi war sauer gegen ein Mädchen im Rennen geschlagen worden
zu sein. Mißmutig machte er sich wieder auf die Suche. Diesmal drehte
er uns auf seiner Suche den Rücken zu. Thomas nahm meine Hand und zog
mich hoch. Ohne sie loszulassen rannte er in gebückter Haltung zur
Bude. Ich tat es ihm gleich. "Hier sind wir erst mal sicher." Keuchend
nickte ich. Da sah er den Schmutz auf meiner Bluse und klopfte ihn ab.
"Thomas!" "Was ist? Oh, Entschuldigung." Mit hochrotem Kopf erkannte
er, das er beim abklopfen des Schmutzes meine Brüste berührt hatte.
"Das, das wollte ich nicht, ehrlich." "Ach ja? Und wieso glaub ich dir
das nicht." "Ehrlich, das wollte ich nicht." "So wie du mir immer auf
meine Brüste schaust." "Ehrlich." "Na gut. Aber ich glaub eher, daß du
das gerne nochmal machen würdest. Stimmt's?" "Ja. Aber eben das, das
war aus Versehen." "Wieso eigentlich? Was ist an meinen Brüsten so
besonderes." "Sie sind groß." Er verschluckte sich fast, als er merkte,
was er gerade zu mir gesagt hatte. "Ich weiß. Und? Sind sie die größten
in der Klasse? "Ja, und ob." "Magst du Mädchen mit großen Brüsten?"
Sein immer röter werdendes Gesicht verriet mir, das ihm diese
Unterhaltung sichtlich peinlich war. Dennoch nickte er. "Ja. Ich mag
große Brüste." "Dann muß ich mich wohl vor deinen Händen in acht
nehmen.", lachte ich. "Ja. Das mußt du.", lachte er. Er hob seine Hände
und deutete an, wie er an meine Brüste greifen würde. Ich trat etwas
zurück und hielt meine Hände vor und wir lachten. Gerade wollte er
einen Schritt näher kommen, da schaute er hinter mich. Er riß an meiner
Hand und rannte los. Mich umschauend, sah ich Rudi hinter uns her
laufen. Ich legte los und überholte Thomas. Keine 3 Meter vor den
rettenden Punkt hatte Rudi Thomas erreicht und er hatte ihn. Thomas
ließ meine Hand los, hielt Rudi fest und ich war frei. Lachend setzten
wir uns zu Maria und schauten Rudi zu, wie er sich auf die Suche nach
den anderen machte. "Manjula, du bist echt schnell." "Das war nett von
dir daß du Rudi festgehalten hast. So ist Manjula wenigstens frei." Bei
diesen Worten schauten Thomas und ich uns an. Für mich hatte das Wort
"frei" noch eine andere Bedeutung. Und für ihn anscheinend auch. Den
Samstag drauf gingen wir zu 22 Leuten schwimmen. Wir trafen uns alle
vor dem Stadion und gingen rein. Wir legten die Decken zusammen und
stapelten die mitgebrachte Verpflegung auf einen Haufen. Zu meinem
Leidwesen sah ich das viele der Mädchen im Bikini waren. Allerdings
spannte sich mein Badeanzug übermäßig über meine Brüste. Das fiel
natürlich allen auf. Leider auch fremden Jungs. Als mir deren
Annäherungen im Wasser zu viel wurden, beschwerte ich mich bei Igor,
der sich in einiger Entfernung von uns sonnte. Ihm zeigte ich die
Störenfriede. 5 Minuten später krochen sie hustend und Wasser spuckend
aus dem Becken und wurden nie wieder gesehen. Zum Glück hatte es auch
keiner aus meiner Klasse gesehen. Allerdings wurde ich auch von meinen
männlichen Mitschülern umlagert. Aber ihnen konnte ich mich erwehren.
Natürlich merkte ich im Wasser, beim rumtollen mit ihnen, das bei den
spielerischen Rangeleien meine Oberweite ihr vorderstes Ziel war. Darum
wehrte ich mich mit langen Tauchstrecken. Keiner schaffte es an sie
heranzukommen. Als sie dies endlich bemerkten ließen sie von mir ab und
ich hatte Luft. Spähend schaute ich übers Wasser und sah Thomas mit
Annemarie rangeln. Annemarie hatte durch ihre hochhackigen Schuhe die
längsten Beine von uns Mädchen. Auch war sie nicht gerade flach. Also
eine Gegnerin für mich. Und so schwamm ich zu ihnen hin. Annemarie
hatte sich gerade aus seiner Umklammerung befreit und war abgetaucht,
da griff ich Thomes von hinten an. Ich drückte ihn unter Wasser und
schwamm fort. Thomas, nachdem er mich sah, kam hinterher. Schließlich
erfaßte er mein Bein und hielt mich fest. Ich tauchte, aber er ließ
nicht los. Im Gegenteil. Meine Beine als Seil umfassend, hangelte er
sich bis zu meiner Taille vor. Als ich in meinen Bewegungen inne hielt
kam er gleichauf. Er schlang seine Arme etwas unterhalb meiner Brüste
um mich und hielt mich fest. So tauchten wir wieder auf. Nach Luft
schnappend, schob ich seine Arme höher, sodaß sie fast schon ganz auf
meinen Brüsten lagen. Und als ich mich etwas wehrte, rutschen seine
Hände auf meine Brüste. Nach fast einer Sekunde merkte er erst, wo sie
sich befanden. Erschrocken ließ er mich los. Ich schwamm die 2 Meter
bis zum Beckenrand und stellte mich mit den Füßen auf den kleinen
Absatz. Thomas kam hinterher. "Entschuldigung." Er stand ebenfalls auf
dem kleinen Absatz und hielt sich mit einer Hand an Rand des Beckens
fest. "Wofür?" "Dafür." Er nickte mit seinem Kopf in Richtung meiner
Brüste. Doch ich stellte mich dumm. "Wieso?" "Weil ich drangekommen
bin." "Wie? So?" Ich kam etwas näher und nahm seine freie Hand. Diese
drückte ich mir mitten auf meine Brust. Seine Augen wurden schlagartig
riesig und sein Kopf knallrot. "So?" Er nickte. "Wenn du das so gemacht
hättest, dann würde ich dir jetzt eine kleben." Ich ging auf
Tauchstation und ließ ihn total verwirrt zurück. Jedesmal, wenn wir uns
an diesem Tag ansahen, wurde er rot. Und ich lachte innerlich. Aber so
hatte er wenigstens die Gewißheit, daß meine Brüste die größten und
härtesten der ganzen Klasse waren. Igor hatte dies natürlich gesehen.
Auf dem Heimweg sah er mich nur kopfschüttelnd an. Dann sagte er
lachend in seinem russischen Akzent: "Weiß er, daß er an deiner Angel
hängt?"
Den ganzen Tag hatte sie mir versaut. Ständig hatte ich nun das Gefühl
ihrer harten Brust an meiner Hand. Klar daß ich beim Rangeln mit den
Mädchen immer an ihre Brüste packte. Das tat schließlich jeder von uns
Jungs und die Mädchen schienen es richtig darauf angelegt zu haben, das
wir bei ihnen da hin faßten. Und gerade in dem Augenblick, als ich
endlich Annemaries Brüste in den Händen gehabt hatte, da tauchte
Manjula mich unter. Unter Wasser hab ich sie dann bekommen und mich an
ihr hochgehangelt. Und dabei bin ich an ihre Brust gekommen. Natürlich
hab ich mich erschrocken. Schließlich wollte ich das ja nicht. Aber am
Beckenrand hat sie meine Hand auf ihre Brust gelegt. Einfach so.
Natürlich hätte ich sie niemals einfach da angefaßt. Aber diese harte
Rundung. Ich hatte auch einen festen Punkt gespürt, der nur der Nippel
gewesen sein konnte. Und das ging mir nicht aus dem Sinn. Und immer
wenn sie mich an diesem Tag ansah, wäre ich am liebsten in den Boden
versunken. Noch abends im Bett dachte ich daran. Aber ich konnte nichts
machen. Josi schlief doch in meinem Arm.
Drei Wochen später spielten wir im großen Park Räuber und Gendarm, mit
einer Schnitzeljagt kombiniert. Die Spielregeln hatte man mir schnell
erklärt. Eine Gruppe war Dieb, eine andere Polizei. Die Diebe hatten
jeder eine große Tüte mit Papierschnitzel. In unregelmäßigen Abständen
ließen die Diebe Schnitzel fallen, welche die Polizisten als Spur
verfolgten. Thomas war ein Dieb, ich in der Gruppe der Polizisten. Die
Gruppe der Diebe, 9 an der Zahl verschwanden in allen Richtungen. Die
Richtung, in der Thomas verschwand, war für mich die wichtigste. Als
nach 10 Minuten die Polizei, 21 an der Zahl, sich aufmachten, hatte ich
drei Mitstreiterinnen, die sich auf Thomas Fährte machten. Maria, Jutta
und: Annemarie. Und ihr Blick sagte mir, daß sie seine Hände wieder an
ihren Brüsten spüren wollte. Nach etwa 500 Metern rannten Maria alleine
in die eine, Annemarie und ich hinter Jutta her in eine andere
Richtung, da sich die Spur hier teilte. Jutta lag mit ihrer Vermutung
richtig, da wir weitere Schnitzel fanden. "Die Spur geht da hinten
weiter. Annemie, renn zu Maria und hol sie her. Wir gehen schon mal
langsam weiter.", rief ich. Annemaries Aussicht auf meinen Thomas hatte
sie richtig in Fahrt gebracht. Schnell rannte sie hinter Maria her,
während ich mit Jutta langsam weiterging. Als wir die nächsten
Schnitzel sahen, sagte ich zu Jutta: "Bleib du hier bei den Schnitzeln
und wart auf die anderen. Ich geh weiter und such die nächsten." Jutta
nickte und ich ging los. Endlich alleine. An einem riesigen Gebüsch
fand ich die nächste Spur. Schnell sammelte ich alle Schnitzel auf und
legte sie in eine andere Richtung. Dann versteckte ich mich hinter
einigen Sträuchern. Keine zwei Minuten später kamen die drei
angelaufen. "Hier! Hier geht sie weiter!", rief Maria. Sie rannten in
die falsche Richtung, wobei ich hoffte das dies nicht die Richtige und
ich, wenige Augenblicke später auf der ursprünglichen, auf der falschen
Fährte war. Doch wenig später sah ich wieder Schnitzel. Ich hob sie
alle auf und rannte weiter. Fast eine halbe Stunde suchte ich das
Gelände ab, doch ich fand nur noch eine Spur, die ich ebenfalls aufhob.
Doch diese Spur führte wieder zurück. Aber ich kannte nun seine Fährte.
Schließlich war ich oft genug mit unseren Jagdaufsehern unterwegs
gewesen. Seine Fährte konnte er nicht verfälschen. Sie lag vor mir,
klar wie ein Band. Und schließlich führte sie zur Rückseite von jenem
großen Gebüsch, wo ich die Spur gefälscht hatte. In einigem Abstand
setzte ich mich an einen Baum und beobachtete skeptisch dieses Gebüsch.
Lange Zeit tat sich nichts. Schon wollte ich weitergehen, da sah ich
eine Bewegung im Dickicht. Vorsichtig schlich ich mich nun an. Näher
und näher kam ich an das Gebüsch und entdeckte einem kaum sichtbaren
Eingang. Flach auf dem Boden liegend, kroch ich hinein. Sofort umfing
mich Dunkelheit.
Mädchen sind auch zu doof. Die falsche Fährte hatte mir genügend Zeit
verschafft, um im weiten Bogen zum Gebüsch zurück zukehren. Hier würden
sie nicht suchen. Unten Brennesseln, oben Brombeergestrüpp. Da würden
sie nicht reinkommen. Sie hatten alle Röcke an. Und Brennesseln taten
ihren Beinen bestimmt nicht gut. Und die einzige freie Stelle war der
kleine Durchgang. Kaum zu sehen, aber für mich nicht zu klein, lag der
Eingang in dieses Dickicht auch auf der anderen Seite. Als ich mich nun
häuslich einrichtete, stellte ich mit Entsetzen fest, daß meine
Schnitzel, welche ich am Gebüsch vorbei gelegt hatte, fort waren. Ich
richtete mich auf und spähte umher. Da sah ich sie. Sie lagen nun quer
über die weite Fläche der Wiese. Da hatte ich sie bestimmt nicht
hingelegt. Gerade wunderte ich mich, da kamen Jutta, Annemie und Maria
angelaufen. Schnell duckte ich mich zurück ins Dunkel des Gebüsches und
sah, daß sie auf die Schnitzel zeigten und dann über die Wiese rannten.
Wer immer das auch gemacht hatte, einerseits war ich ihm dankbar. Hatte
ich doch jetzt ruhe vor meinen Verfolgern. Nun würden sie meine Spur
nicht wiederfinden. Andererseits hätte ich gegen eine Rangelei mit
Maria oder Annemarie nichts einzuwenden gehabt. Jutta nicht. Die hatte
ja noch keine Brüste. Aber die anderen beiden. Die hatten echt geile
Dinger in der Bluse. Annemaries Brüste hatte ich ja im Schwimmbad schon
in den Händen gehabt. Und sie hatte keine Anstalten gemacht meine Hände
fortzuschieben. Allerdings wär nur Maria mit ihrem kurzen Rock
diejenige gewesen, deren Höschen ich hätte sehen können. Vielleicht
wäre ich sogar an ihre Beine herangekommen. Lange saß ich dort so
sinnierend. Schließlich drehte ich mich auf die Seite und träumte von
anderen Brüsten. Größeren. Erneut spürte ich ihre Härte in meiner Hand.
Es dauerte etwas bis das ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte. Das
Gebüsch erschien mir innen nicht so dicht, wie es von außen den
Anschein hatte. Ich pflückte mir einige Brombeeren und aß sie. Sie
schmeckten lecker. Dann aber robbte ich langsam weiter zum
gegenüberliegenden Teil des Versteckes. Vier Bäume standen inmitten des
Dickichts so eng beieinander, das es den Anschein hatte, als wären sie
aus einem Stamm gewachsen. In ihrem Schutz erhob ich mich vorsichtig
und spähte umher. Schließlich sah ich ihn. Er lag etwa 5, 6 Meter von
mir entfernt, mit dem Rücken zu mir auf der Seite. Schon wollte ich zu
ihm hin, da bemerkte ich seine Bewegungen. Sie ließen nur einen Schluß
zu. Und bei dieser Aktivität wollte ich ihn nicht stören. Allerdings
hätte ich nur zu gerne gewußt, wie jenes Teil aussah, welches mir schon
am ersten Mittwoch so gegen meinen Po gedrückt hatte. Und was ich in
der Folgezeit immer wieder gespürt hatte, wenn ich mittwochs auf seinem
Schoß saß. Aber ich wußte ja nicht wie seine Reaktion war, wenn ich ihn
jetzt dabei überraschte. Also wartete ich geduldig bis das er fertig
war. Und es dauerte sehr lange bis das er fertig war. Als er sich etwas
von Ort seiner Erleichterung fortbewegte, ließ ich mich zu Boden
gleiten. Er legte sich etwa drei Meter vom Platz seiner Beschäftigung
aus in eine kleine Kuhle, drehte sich auf den Rücken, steckte seine
Hände in die Hosentaschen und schloß die Augen. Er schien sich hier
sehr sicher zu fühlen. Langsam kroch ich voran. Meter um Meter kam ich
näher an ihn heran. Schon hörte ich ihn leise vor sich hin summen.
Schließlich lag ich an seinen Knien und richtete mich auf. Er hatte
mich noch nicht bemerkt. Erst als ich mich breitbeinig über ihn
stellte, schlug er die Augen auf. Aber erst als er diese weit aufriß,
bemerkte ich meinen Fehler.
Der Gedanke an Manjulas Brüste hatte mich so sehr erregt, daß ich es mir
machen mußte. Nachdem ich mich erleichtert hatte, ich hatte es sehr
langsam gemacht und auch gemerkt, daß ich dabei nicht an Manjula denken
konnte und mir stattdessen Annemaries Brüste vorgestellt hatte, legte
ich mich in meine Kuhle. Das war auch nötig gewesen. In der Kuhle
träumte ich erneut von Manjula. Von ihrem Körper. Ihren Beinen, ihrem
Po, ihrer Figur, ihren Brüsten. Diese schier endlos langen Haare und
von ihrem Gesicht. Wie gerne hätte ich sie jetzt hier bei mir.
Vielleicht würden wir uns küssen. Vielleicht auch mehr. Aber ich schalt
mich einen Esel. Wenn sie jetzt hier wäre, dann würde ich meinen Mund
nicht aufkriegen. In ihrer Gegenwart wurde ich zum schüchternen kleinen
Jungen. Wieso nur bei ihr? Das war ich doch sonst nie. Als ich in
Gedanken über ihre Lippen zu ihren Augen angelangt war, spürte ich
rechts und links von meinen Armen etwas. Und als ich erschrocken die
Augen öffnete, sah ich einen Rock, endlos lange Beine und ein
schneeweißes Höschen.
Erschrocken stolperte ich einen Schritt zurück. Ich hatte mich zu weit
vor gewagt und ihm so einen schönen Anblick unter meinen Rock gegeben.
"Schade.", flüsterte er. "Was "Schade"?" "Was ich da gesehen habe war
schön." "Ach ja?" "Ja." "Möchtest du nochmal?" "Ja." "Das hättest du
wohl gerne." "Ja klar." "Vergiß es. Und bevor du was sagst, ich nehme
dich gefangen." Er erhob sich. Doch bevor er aufstehen konnte, saß ich
schon auf seiner Brust, seine Arme mit meinen Beinen eingeklemmt.
Natürlich wehrte er sich aus Leibeskräften. Er versuchte seine Hände
aus den Hosentaschen zu bekommen. Doch meine Beine klemmten seine Arme
ein. Dennoch er schaffte es. Und als er dabei mit einer Hand mein
Höschen im Schritt berührte, erlahmte mein Wiederstand sofort. Er
schien es nicht bemerkt zu haben, denn er zog seine Hand sehr schnell
unter mir hervor und schob mich von sich herab. Wir wälzten uns im
Gebüsch hin und her, kämpften verbissen um die Oberhand. Dabei
berührten wir uns an Stellen, für die wir eigentlich noch zu jung
waren. Doch im Eifer des Gefechtes bemerkte er es nicht. Schließlich
mußte ich mich geschlagen geben. Mit hochgerutschtem Rock,
freiliegendem Höschen, das T- Shirt an der rechten Seite bis unter
meinem BH verschoben, die Haare im Gestrüpp verfangen, so lag ich unter
ihm und er hielt meine Hände fest. Ich gab auf. Er stieg von mir herab
und schaute mir mit lüsternen Augen zu, wie ich meinen Rock herab
streifte und meinen BH mit dem T-Shirt bedeckte. Erst als ich begann
meine Haare aus dem Gestrüpp zu befreien, da half er mir. "Offen siehst
du hübscher aus, aber hier solltest du dir einen Zopf machen." "Dann
mach.", sagte ich und drehte ihm meinen Rücken zu. Er kam zu mir und
flocht mir wirklich die Haare. Und er machte es gut. Sehr gut sogar.
So, als ob er es schon öfters gemacht hätte. Scheinbar machte er dies
auch bei seiner Schwester. Und als ich ihn danach fragte, bestätigte er
mir dies. "Beim Spielen geht Josis Pferdeschwanz oder ihr Zopf sehr oft
auf. Und dann mach ich ihn eben neu."
Wir tratschten eine ganze Weile. Und genau wie ich es mir gedacht hatte,
so war es auch. Hier, mitten in diesem super Versteck, hier, wo wir
alles hätten machen können, hier kriegte ich meinen Mund nicht auf. Und
unsere Gespräche liefen auch nicht in diese Richtung. Völlig verklemmt
redete ich mit ihr über alles und nichts. Aber nicht über das was
geschehen war. Da drangen plötzlich leise Rufe an unsere Ohren.
Scheinbar waren die Diebe alle gefangen worden. Und nun suchte man
bereits nach uns. Also machten wir uns auf, das Versteck zu verlassen.
Wir krochen langsam durch den kleinen Tunnel aus dem Gebüsch heraus.
Natürlich ließ ich ihr den Vortritt. Aber leider war es zu dunkel.
Erst dachte ich mir erst nichts dabei, doch dann merkte ich wieso er mir
den Vortritt gelassen hatte. Aber nun war es zu spät zum tauschen. Also
fügte ich mich meinem Schicksal und ließ ihm den Anblick. Dafür bekam
er von mir eine geklebt als wir vor dem Ausgang standen. Aber nicht
sehr feste. "Du weißt warum?" "Ja." "Wenn ich es nicht anders wüßte,
dann würde ich sagen: Du bist ein Ferkel." "Ja?" "Hat es dir wenigstens
gefallen?" "Was?" "Mein Höschen! Gerade. In Tunnel." "War doch viel zu
dunkel." "Armer Kerl. Jetzt hab ich dir eine geklebt und du hast noch
nicht mal was gesehen." "Dann hab ich was gut." "Ach ja? Was denn?"
"Dein Höschen." "Mein Höschen?" "Ja." "Ach ja?" "Ja." "Später." "O.K."
Langsam gingen wir schweigend in Richtung der Rufe. Als wir bei den
Anderen angekommen waren, mußte ich ihnen gestehen daß Thomas mich
gefangengenommen hatte. Doch ich war nicht der einzige Polizist dem
dieses schmachvolle Schicksal wiederfahren war. Zwei weiter waren
gefangen worden. Oder hatten sie sich fangen lassen? Igor mußte ich zu
stillschweigen verdonnern. Auf der Heimfahrt sagte ich ihm, was er
meinen Eltern sagen durfte. Er nickte nur lächelnd. Mama erzählte ich
natürlich was wir gemacht hatten. Jedoch ließ ich das wichtigste aus.
Am Montag nervte er mich wegen dem Höschen. Lachend bestand er darauf,
daß ich die Ohrfeige einlöste. Was er aber nicht wußte war, daß ich es
hatte waschen lassen und es am Montag erneut trug. Aber über meiner
Strumpfhose. Schließlich zog ich ihn nach der Schule beiseite. Ich
stellte mich in eine Nische im Treppenhaus und mit erstaunten Augen sah
er mir zu, wie ich unter meinen Rock griff, mein Höschen herunterzog,
aus ihm herausstieg und es ihm gab: "Hier, wie versprochen. Mein
Höschen." Dann rannte ich hinunter zum wartenden Auto.
Ich hatte an einen geilen Anblick gedacht. Doch was sie nun tat, das
verschlug mir die Sprache. Sie zog einfach ihr Höschen aus und gab es
mir. Dann rannte sie los. Da stand ich nun, mit ihrem Höschen in meiner
Hand und schaute ihr nach. Erst als sie verschwunden war erwachte ich
aus meiner Trance. Was, wenn mich jetzt jemand so sah. Mit einem
Mädchenhöschen in meiner Hand. Was sollte ich sagen? Daß ich es
gefunden hatte? Schnell steckte ich es in meine Hosentasche und lief
hinter ihr her. Aber ich sah nur noch die Schlußlichter eines Wagens.
Am Morgen des folgenden Tags wollte ich sie zu Rede stellen. Sie kam
doch morgens vor Schulbeginn immer zu mir. Aber heute nicht. Und so
konnte ich sie nicht fragen. Aber immer wenn wir uns ansahen, lächelte
sie spitzbübisch. Erst in der zweiten, der kleinen Pause konnte ich sie
abfangen. "Was sollte das denn." "Was?" "Na gestern." "Was meinst du?"
Ich griff in meine Hosentasche und holte ihr Höschen heraus. "Ach, du
hast es gefunden." Sie nahm es mir aus der Hand und steckte es sich in
den Ausschnitt ihrer Bluse. "He, das hast du mir doch gegeben." "Dann
hol es dir doch wieder." Ich hob meine Hand. "Untersteh dich und du
fängst eine. Aber nicht so wie am Samstag." "Aber du hast es mir doch
gegeben." "Aber doch nicht für immer." "Aber ich dachte." "Was dachtest
du? Das du mit der Zeit alle meine Höschen in deinem Kleiderschrank
hast? Damit ich zu dir kommen muß, wenn ich mich umziehen will?"
"Nein." "Das wäre ja auch noch schöner." "Und nun?" "Du hast es doch
bekommen." "Und du hast es zurückgenommen." "Ja. Also ist doch alles
wieder so wie es sein sollte. Oder wolltest du es anziehen." "Nein!"
"Würde dir aber gut stehen." "An dir sieht es aber schöner aus." "Ach
ja? Bist du dir da so sicher?" "Am Samstag war es jedenfalls so." "Ach.
Hast du mir nicht gesagt, du hättest es nicht sehen können? Weil es im
Tunnel zu dunkel war?" "Ja." "Dann hast du es also doch gesehen." "Ja.
Aber nur als du über mir gestanden hast." "Na ja, das war ein Versehen
von mir." "Mir hat es jedenfalls gefallen." So ging es noch eine Weile
hin und her. Schließlich schellte es und wir gingen in die Klasse
zurück.
Obwohl wir uns über meine Wäsche mehr als nur belanglos unterhielten,
machte er jedoch keine Anstalten mir näher zu kommen. Ich meine damit,
daß er mich nicht fragte, ob ich seine Freundin werden wollte. Im
Sommer fuhren wir alle nach Hause, besuchten meine verheirateten
Geschwister und faulenzten alle zusammen in der Gegend rum. Hier
feierten wir auch meinen 17ten Geburtstag. Mit Schrecken fiel mir ein,
daß ich ja gar nicht wußte wann er Geburtstag hatte. Peinlich,
peinlich. Wie alt war er eigentlich? Im meinem Alter mußte er schon
sein. Aber war er 16, 17 oder schon 18 wie Peter? Erst drei Tage vor
Schulbeginn waren wir wieder zurück. Angstvoll begann für mich der
erste Schultag. Hatte er in der Zwischenzeit jemanden gefragt? War er
mir treu geblieben? Blöde Frage an sich. Nur wenn wir ein Paar gewesen
wären konnte ich von Treue reden. Aber schon vor der Schule
Erleichterung. Nachdem er Josi in die Schule gebracht hatte, flog er
förmlich auf mich zu. Aber als er bei mir war, da blieb er stehen. Es
folgten die üblichen Floskeln, wie der Urlaub war und so. Und ich hörte
zu meiner Erleichterung, daß er mit seinen Eltern und Josi die Ferien
über an der Ostsee baden war. Und so erzählte ich ihm, daß wir in
Indien gewesen waren. Die Zeit verging. Der Winter kam und ging, ohne
daß ich auf seinem Schoß gesessen hätte. Immerhin trug ich ja nun
wärmere Sachen. Eine Strumpfhose aus schneeweißer Wolle. Dennoch waren
meine Röckchen sehr kurz. Und im Schutz meiner Wollstrumpfhose, konnte
ich nun auch am Treppengeländer entlang gehen Mitte Januar mußte ich
das Klassenbuch zum Lehrerzimmer bringen. Manchmal machte es jemand von
uns, wenn unsere Lehrerin zu viel zu tragen hatte, oder noch etwas
anderes machen mußte. Diese Gelebenheit nutzte ich, um hinein zu sehen.
Und wie ich es vermutet hatte, stand hinter jedem Namen das
Geburtsdatum und die Adresse. Ich suchte seinen Namen und laß: o7 Mai!
Eine kurze Rechnung ergab, daß er dieses Jahr 18 werden mußte. Ein
knappes Vierteljahr vor mir. Jetzt mußte ich mir nur noch ein
gescheites Geschenk für ihn ausdenken.
04 Der Krieg
Mama hatte ich natürlich nie gesagt, daß wir mittwochs schon eine Stunde
früher aus hatten. So hatte ich ihn wenigstens eine Stunde in der Woche
für mich ganz alleine. Und er mich. Aber leider machte er bisher
keinerlei Anstalten sich mir zu nähern. Daher wartete ich ungeduldig
auf die wärmere Jahreszeit. Und meine Waffen hatte ich mir schon bereit
gelegt. Wenn er darauf nicht anbiß, dann mußte er schwul sein. Und
Mitte März war es dann soweit!
Am Tag unseres Treffens, mittwochs nach der Schule, es war mittlerweile
schon ein fester Bestandteil in unserem Schulalltag geworden, da kam
sie zu mir und fragte mich. "Sag mal, wieso schaut ihr uns Mädchen
immer unter die Röcke? Auf der Treppe mein ich." Ups! Was sollte ich
jetzt sagen? Natürlich wußte ich, das wir Jungs uns an ihren Beinen und
Höschen aufgeilten, uns vorstellten, was jene weißen, roten, blauen,
gelben, bunten und einfarbigen Wäschestücke vor unseren Augen
verbargen. Garantiert holte sich der eine oder andere, mit diesem
Anblick im Kopf, abends einen runter. Das einzige was mir einfiel und
der Sache auch nur im Entferntesten annähernd nahekam war: "Keine
Ahnung." "Du machst es doch auch. Ich hab dich gesehen." Und damit
hatte sie nicht ganz unrecht. Hatte ich doch, seit sie diese kurzen
Röckchen ohne Wollstrumpfhose trug, ständig nach oben geblickt um einen
Blick unter ihren Rock werfen zu können. Allerdings nicht nur ich. Und
wir wurden alle enttäuscht. Sie hielt sich immer an der Wand auf und
gönnte uns keinen Blick. Doch aus ihrem Munde klang es nun nicht gerade
wie ein Vorwurf. Daher antwortete ich: "Ja." "Und warum?" "Vielleicht
weil ihr so hübsche Beine habt." "Ja? Ich auch?" "Ja" "Wirklich?" "Ich
denke schon." "Wie meinst du das? Ich denke schon." "Na, bisher hab ich
sie ja immer nur ganz flüchtig gesehen.", log ich unbewußt. Schließlich
hatte ich sie ausgiebig im Schwimmbad betrachten können. "Ja? Dann
schau." Dreimal prallten meine Augen auf den Steinboden auf, bevor sie
wieder in meine Augenhöhlen zurückkehrten.
Dies war der Augenblick, in dem der Krieg begann, in dem ich mit meinen
Waffen zum Angriff über ging. Daß ich mich in ihn verliebt hatte, das
war mir schon lange klar. Schließlich fühlte ich mich auf seinem Schoß,
fest in seinen Armen liegend, unheimlich geborgen. Dieses Gefühl hatte
ich sonst nur bei meinem Vater gehabt. Und in den sporadisch
auftretenden erotischen Träumen, waren zunehmend wir beide als
Hauptdarsteller tätig. Meine Beine hatte er schon oft gesehen. Aber er
hatte ja recht. Sah man vom schwimmen mal ab, dann sah er sie ja immer
nur für einen kurzen Augenblick. Und selbst dann auch nur ein kleines
Teil von ihnen. Also hob ich einfach meinen eh schon sehr kurzen Rock
hoch und zeigte ihm meine Beine. Und da ich den Rock sehr hoch gehoben
hatte, so schaute auch ein Teil meines Höschens, vielleicht 3, 4 cm,
nur bedeckt vom Zwickel meiner Strumpfhose, hervor, obwohl mein Rock
von den Beinen ab hin zur Mitte, wie ein Volant herabhing. Doch genau
jene Stelle meines Höschens, hinter der sich das verbarg wonach die
Jungs lechzten, genau diese Stelle lag etwas frei. Und genau auf diese
kleine weiße Stelle starrte er nun mit großen Augen. "He aufwachen!
Meine Beine, nicht mein Höschen." "Aber das ist bestimmt auch so schön
wie deine Beine." "Findest du wirklich, daß ich schöne Beine habe?"
"Ja." Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm hin und hob meinen Rock
auch hinten hoch. Allerdings so hoch, das mein Höschen und der ganze Po
frei lagen. Es hatte, es war gerade in Mode gekommen, einen sehr hohen
Beinausschnitt. Dennoch bedeckte es meinen Po komplett. "Das Höschen
auch?", fragte ich ihn, innerlich wissend die erste Schlacht sicher für
mich entschieden zu haben. "Ja." Ich ließ meinen Rock langsam wieder
herab und drehte mich wieder zu ihm herum. "Zufrieden?" "Wie meinst du
das?" "Meine Beine und mein Höschen. Jetzt hast du alles gesehen."
"Ja.", stammelte er. "Du bist der einzige Junge der das gesehen hat und
garantiert der einzige dem ich es zeige." Daraufhin nahm ich schweigend
neben ihm Platz. Wartend, das er den nächsten Schritt machte. Doch zu
meinem Leidwesen passierte nichts. Leider.
Das Schweigen, welches sich nun zwischen uns ausbreitete, konnte ich
nicht ab. Also überlegte ich angestrengt, was ich wohl sagen könne.
Ganz im Gegensatz zu sonst, war ich jetzt auf den Mund gefallen.
Bestimmt fünf Mal. Zumal mir der Anblick ihrer Beine, dem Höschen und
dem darunter verborgenen Po nicht aus dem Sinn ging. Die Ärsche unserer
Mädchen kannte ich schon alle von der Treppe und vom Schwimmbad her.
Hätte man mir ein Foto mit dem Arsch eines unserer Mädchen gezeigt, ich
glaube, daß ich sie darauf erkannt hätte. Und nackte Ärsche hatte ich
am FKK-Strand schon haufenweise gesehen. Aber der Anblick hier, das
schneeweißen Höschen mit dem schmalen Spitzenrand an den Beinen, der
hatte mir schier den Verstand geraubt und schien ihn nicht wieder
hergeben zu wollen. Also war es das Naheliegenste, sie daraufhin
anzusprechen. Nur, wie sollte ich mit einem Mädchen über sein Höschen
oder seinem Po sprechen? Da fiel mir Josi ein und ihre Art mit Manjula
über ihre Brüste zu reden. "Manjula?" "Ja." "Danke, daß du mir das
gezeigt hast." "Gern geschehen. "Aber es ist nicht üblich, daß ein
Mädchen einem Jungen seine Unterwäsche zeigt." "Aber doch nur dir."
"Aber ich bin auch ein Junge." "O.K. Ich werd es auch nie wieder tun."
"Schade.", rutschte es aus mir heraus. "Ehrlich?" Manjula schaute mich
mit großen Augen und einem strahlenden Gesichtsausdruck an. Doch ich
antwortete nicht. Stattdessen wurde ich knallrot. Schlagartig
veränderte sich auch ihr Gesichtsausdruck, der dem meiner Schwester,
heckte sie einen Streich aus, verdächtig nahe kam. Und die Auswirkung
dieses Ausdrucks bekam ich am folgenden Morgen zu spüren.
1:0 für mich. Und sein "Schade", was ihm so herausgerutscht war,
eröffnete mir den Plan zur Offensive. Wenn ich den Krieg nicht zu
meinen Gunsten entscheiden würde, dann würde ich in ein Kloster gehen.
Das war sicher. Als er mit Josi am folgenden Morgen zur Schule kam,
stand ich, eigentlich wie jeden Morgen, mit einigen anderen aus unserer
Klasse schon am Eingang zu unserer Schule. Josi bekam ihren
obligatorischen Kuß und Drücker von ihm und ich wünschte mir in diesem
Moment an Josephines Stelle zu sein. Endlich verschwand sie im Eingang
ihrer Schule. Er wartete, bis das dieses Gebäude seine kleine Schwester
verschluckt hatte, dann drehte er sich herum und marschierte die 100
Meter zu uns rüber. Fast hatte er es geschafft, da holte ich zum ersten
Schlag aus.
05 Offensive 70
Manjula trat aus der Gruppe unserer Mitschüler und ging auf mich zu. So
wie sie es ja schon lange machte. Jeden Augenblick würde sie stehen
bleiben und sich drehen. Dann würde sie mich fragen, ob sie passend
angezogen wäre. Doch wenige Schritte vor mir hielt sie an, drehte sich
herum und: hob ihren Rock hoch und zeigte mir ihren Po, umspannt mit
einem dünnen gelben Höschen. Schlagartig verstummte die Unterhaltung
unserer Mitschüler und alle schauten uns erstaunt zu. Sie konnten zwar
nichts sehen, wußten aber was sich dort gerade abgespielt hatte. Sie
ließ den Rock herab, drehte sich zu mir hin und schaute mich fragend
an. "Und?" "Bist du verrückt. Das kannst du doch nicht machen." "Du
hast doch gesehen daß ich das kann." "Ja schon. Aber trotzdem. Das geht
nicht." "Wieso? Hat es dir nicht gefallen?" "Wie? "Mein Höschen."
"Was?" "Gefällt dir mein Höschen?" "Äh, ja." "Na siehst du. Das wollte
ich doch nur wissen. Ich hatte Angst, das ich was anziehe was albern
oder blöde aussieht." "Warum fragst du nicht eins der Mädchen?" "Die
schauen mir doch nicht unter den Rock." "Ach so. Du meinst, du möchtest
nicht, daß die Jungs über dich lachen, wenn sie dir unter den Rock
sehen." "Genau." "Aha. Also, du hast ein hübsches Höschen an." "Danke."
Sie ging neben mir zurück zu den anderen. Betretenes Schweigen empfing
uns. Nur die Jungs grinsten mich an. In der Pause kamen sie zu mir.
Natürlich wollten sie wissen was ich gesehen hatte, denn Manjula hielt
sich auf der Treppe, wie immer, dicht an der Wand und verwehrte ihnen
somit einen Ausblick unter ihren Rock. Aber wie sagt man? Der Genießer
schweigt? Ich sagte ihnen nichts. Hatte ich nun gedacht, daß dies ein
einmaliger Vorfall gewesen war, so belehrte mich am Freitag der Anblick
ihres Pos, umhüllt von einem rosafarbenen Höschen, eines besseren. Wie
gestern kam sie auf mich zu und drehte sich kurz vor mir herum, hob
ihren Rock und zeigte es mir. Und ich nickte begeistert. Schon am
Montag wurde sie daher von einigen Jungs überholt, die sich zu mir
stellten um ebenfalls diesen Anblick zu genießen. "Das von voriger
Woche, vom Samstag.", sagte sie nur und hakte sich in meinen Arm ein.
Enttäuschte Blicke von Seiten der Jungs, paarte sich mit schadenfrohem
Gelächter der Mädchen. Nur ich war verwirrt. Wußte ich zum einen nicht,
welche Höschen sie vorige Woche angezogen hatte, sah man vom Mittwoch,
Donnerstag und Freitag ab, so hatte ich sie doch am vergangenen Samstag
gar nicht gesehen. Samstags war keine Schule und gesehen hatte ich sie
auch nicht. Allerdings war ich innerlich etwas sauer über meine
Mitschüler. Denn ich hatte mich schon so auf ihren Po gefreut. Doch
spätestens eine Viertelstunde später war ich ihnen dafür dankbar. Wir
stellten uns klassenweise nach dem Klingeln auf und wurden von unserer
Lehrerin abgeholt und in die Klasse geführt. Treppauf ging Manjula wie
gewohnt an der Wand entlang. Natürlich schaute ich hoch, konnte aber
nicht unter ihren Rock schauen. Statt dessen unter einige andere. Geil
war dieser Anblick schon, aber nicht so interessant wie der, den sie
mir nun ebenfalls verwehrte. Aber als ich mich in der Klasse auf meinen
Platz setzte, schaute ich rein zufällig zu ihr herüber. Und keine 2
Meter von mir entfernt saß sie, den Rock hinten zwischen sich und der
Rückenlehne eingeklemmt. Und er war hochgerutscht! Der Platz hinter ihr
und die ganze Reihe hinter mir waren leer. Also konnte niemand sehen,
was sie mir gerade zeigte. Türkis, Kunstfaser, bunte "Stickereien?",
und einen sehr hohen Beinausschnitt, den ich so von der Seite her gut
sehen konnte. Und dieser Anblick blieb mir zwei Schulstunden lang
erhalten. Allerdings schien sie es nicht zu bemerken. Zwar drehte sie
ihr Gesicht hin und wieder zu mir hin, aber es schien ihr nicht bewußt
zu sein, daß sich ihr Rock an der Stuhllehne verfangen hatte und mir so
die schönsten Schulstunden meines Lebens bescherte. Aber leider nur die
ersten beiden.
Schade, daß die Jungs neben ihm standen. So konnte ich meine Offensive
nicht weiterführen. Um die anderen zu irritieren und sie sanft, aber
gewiß darauf hin zu stoßen, daß Thomas und ich mehr Geheimnisse vor
ihnen hatten als sie sich denken konnten, sagte ich etwas zu laut, das
es das von vorigem Samstag wäre. Zum Glück hatten sie nicht richtig
zugehört. Denn das hätte ja bedeutet, daß ich das gleiche Höschen
hintereinander angezogen hätte. Wohlmöglich noch ohne es in die Wäsche
getan zu haben. Ich nahm seinen Arm und ging mit ihm zu den anderen.
Dann ließ ich ihn stehen. Auf der Treppe hätte ich es ihm gerne
gezeigt. Aber die anderen Jungs lechzten auch schon danach. Also auch
nicht zu machen. Aber als ich auf meinen Platz ging wußte ich wie ich
ihm eine Freude machen konnte. Ich durfte es nur nicht zu auffällig
machen. Natürlich hatte ich in der Vergangenheit gesehen, daß er sehr
oft zu mir herüber schielte. Ich wußte zu genau, daß er meinen Anblick
genoß. Und ich genoß das Gefühl seiner Augen auf meinem Körper. Und nun
wußte ich wie es weitergehen würde, ohne daß es auffiel. Da außer ihm
mich so niemand sehen konnte, beschloß ich meinen Kampf um ihn
innerhalb des Klassenraums weiter zu führen. Zumal ich sah, daß einigen
Mädchen dieses kleine Mißgeschick hin und wieder auch schon passiert
war. Also wußte ich genau was ich an den folgenden "Gefechtstagen" zu
tun hatte.
Am folgenden Morgen war alles anders. Manjula kam mir nicht entgegen.
Die Jungs, bereits in ihren Startlöchern stehend, entspannten sich
enttäuscht. Ich allerdings ebenfalls. Die Treppe brachte auch keinen
Erfolg, sah man von den anderen Mädchen mal ab. Und als sie sich
setzte, verfing sich ihn Rock leider nicht wieder an der Lehne und ich
hakte den Tag ab. Gestern war wohl ein einmaliges Mißgeschick gewesen.
Doch nach der Pause mußte sie an die Tafel. Und als sie wiederkam nahm
sie Schwung, setzte sich auf ihren Stuhl und: ihr Rock verfing sich in
der Stuhllehne und ich wußte: Weiß, ganz aus Spitze. Erst dachte ich
wieder nur an einen Zufall. Denn das war den anderen Mädchen auch schon
passiert. Manchmal, wenn sie sich zu schnell drehten und sich setzten,
dann flogen die Röckchen so hoch, sodaß sie auf der Stuhllehne
landeten. Wenn sie sich dann setzten, blieb der Rock oben und zeigte
uns allen das Höschen des Mädchens. Natürlich war das Gelächter dann
immer groß und das Gesicht des Mädchens rot. Es sprang dann etwas auf
und strich sich ihren Rock von der Lehne herab. Aber da keines der
beiden Mädchen in der letzten Reihe direkt hinter Manjula saß, und auf
der Jungenseite in der Reihe hinter mir auch niemand saß, so konnte es
auch niemand sehen. Außer mir natürlich. Und ich lachte bestimmt nicht.
Dafür genoß ich den Anblick nur zu gerne. Bei den anderen zwar auch,
aber seit neuestem nur noch bei ihr. Und so langsam kam ich zu dem
Schluß, daß ich mehr als nur geil auf diesen Mädchenkörper war. Dieses
Gefühl für sie war anders als bei den Mädchen mit denen ich bisher
geknutscht und dabei ein Rohr bekommen hatte. Rolfs Geburtstag lag in
greifbarer Nähe. Ich wußte, daß ich dort bestimmt ein Mädchen zum
knutschen bekommen würde. Und ich hatte mich eigentlich schon früh auf
diese Abwechslung gefreut. Aber nur bis zu dem Tag, als Manjula das
erstemal auf meinem Schoß saß. Von da ab dachte ich nie mehr an Rolfs
Geburtstag und dessen Folgen für mein Liebesleben. Damals, als Manjula
auf meinem Schoß gesessen hatte, ich meine Arme um ihren Körper
geschlungen hatte, ihre Stirn an meiner Wange gespürt hatte. Seit dem
Tag an geisterte sie ständig in meinem Kopf herum. Damals, als ich ein
Rohr bekommen hatte was alle meine Rekorde in den Wind schlug und ich
gehofft hatte, das sie es nicht bemerkte. An jenem Tag hatte sie ein
Saatkorn in mir eingepflanzt. Und dieses Saatkorn war aufgegangen.
Wurde sonst schon beim Anblick der Mädchen im Treppenhaus meine Jeans
zu eng, beim Anblick von Manjula war es anders. Kein Gedanke an Sex,
für den es ja eh noch viel zu früh war. Kein Gedanke ihren nackten
Körper zu berühren. Streicheln ja, aber fummeln? Nein. Und jeden Tag
wartete ich mit Ungeduld darauf in ihre schwarzen Augen sehen zu
können. Nur Josi hatte schon vom ersten Tag an gewußt was in mir
vorging, ohne daß ich es selbst wußte. Wie gesagt, ich dachte noch an
einen Zufall. Doch am Mittwoch mußte ich zur Tafel. Ihr Rock war, das
konnte ich jederzeit beschwören, unten. Doch als ich wieder auf meinem
Platz saß, blitzte mich ein Po an. Der Rock war wieder eingeklemmt
zwischen ihr und der Stuhllehne. Ich dachte schon, daß sie mich mit
Absicht reizen wollte, da bemerkte ich etwas. So sehr ich mich auch
anstrengte, ich konnte nichts von einem Höschen sehen. Eigentlich
konnte ich mir nicht vorstellen daß sie kein Höschen angezogen hatte.
Bei einigen unserer Mädchen hätte ich das schon eher gedacht. Aber doch
nicht bei ihr. Dennoch sah ich nur den Abschluß ihrer Strumpfhose an
der Stelle, wo das Bein an das Höschenteil anschloß. Sonst rein
garnichts. Und gerade dieses fehlende Höschen lenkte mich erneut auf
einen Zufall hin. Ich konnte mir nicht vorstellen daß sie wollte daß
ich dies sah. Dementsprechend fiel unser Treffen nach der Schule etwas
gedämpfter aus. Ich vermied es irgendwie ein Thema anzuschneiden, was
ihre Wäsche zu Sprache bringen könnte. Stattdessen redeten wir über
belangloses Zeug, blieben aber dann beim Essen hängen. Was sie gerne aß
und was ich. Dennoch konnte ich es nicht vermeiden, ihr in den
Ausschnitt zu glotzen. Sie hatte heute ein T-Shirt an und das legte
eine Aussicht frei, die mich unterhalb der Gürtellinie in arge
Bedrängnis brachte. Es war aber auch zu verlockend. Im Verlaufe unserer
Unterhaltung stand sie auf und schnappte sich ihre Schultasche. In
dieser Situation war ihr Po genau in meiner Augenhöhe. Ich weiß nicht
ob sie das folgende mit Absicht gemacht hatte oder es einfach so
geschah. Aber sie ließ ihre Tasche auf den Boden herab und bückte sich
um etwas heraus zu nehmen. Sie ging dabei nicht in die Hocke. Und
während sie sich bückte, hob sich hinten ihr Rock. Keinen Meter von mir
entfernt gab er ihren Po meinen Augen frei. Und erneut rätselte ich, ob
da ein Höschen unter ihrer Strumpfhose war oder nicht. Schließlich kam
sie wieder hoch und schaute in mein rotes Gesicht. Aber sie ließ sich
nichts anmerken. Und während ich darüber nachdachte zeigte sie mir ihre
Rechenaufgaben und fragte mich ob sie richtig wären. Ich muß gestehen,
daß ich nicht bei der Sache war. Bevor es aber zu einem Eklat kam stand
Josi vor uns. Und da es wenig später hupte fuhr Manjula nach Hause -
und ich war erlöst. Allerdings rätselte ich den ganzen Tag noch daran
herum, ob sie wohlmöglich wirklich kein Höschen angezogen hatte.
Die Offensive war ein voller Erfolg gewesen. Heute hatte ich mir meine
Geheimwaffe angezogen. Davon hatte ich drei. Es waren sehr feine
Höschen, welche genau die Farbe meine Körpers hatten. Dazu noch als
String. Lange hatte ich nach ihnen gesucht und sie schließlich in einem
teuren Wäschegeschäft gefunden. 48 Mark das Stück. Ein stolzer Preis
für ein kleines Dreieck vorne und ein Bändchen hinten. Aber das war es
mir wert. Außerdem hätte ich ja eh den ganzen Laden leerkaufen können
ohne Gewissensbisse zu bekommen. Aber das ist was anderes. Auf jeden
Fall hatte ich ihn so arg ins Schwitzen gebracht. Denn schon in der
Klasse konnte ich ihn grübeln sehen. Und als ich mich an der Mauer, ach
nein wie ungeschickt aber auch, bückte, mußte er sehen: daß er nichts
sah. Denn dafür war das Bändchen hinten zu tief zwischen meinen
Pobacken eingeklemmt. Und die Strumpfhose überdeckte jede
Farbunebenheit. Als ich ihm meine Rechenaufgaben zeigte war sein Kopf
eine überreife Tomate. Beinahe hätte ich lauthals gelacht. Und daß er
nur daran dachte, das konnte ich sofort merken. Denn unser Mathegenie
übersah doch da einen Fehler in meinen Aufgaben, bei dem, ich mag eure
Sprichwörter, die sind so blumig. Bei dem sogar der Blindenhund
geknurrt hätte.
06 Feuerpause 77
In den nächsten beiden Wochen ließ ich ihn an der langen Leine. Meine
Höschen bekam er nun nur noch "zufällig" zu sehen und dies auch nur
kurz. Scheinbar mußte ich wohl bemerkt haben, daß sich meine Röckchen
sehr oft an der Stuhllehne verfingen. Sowas aber auch. Meine Gespräche
mit den Mädchen wurden immer erotischer. Nicht das eine lesbisch war.
Und wenn, es hätte mich auch nicht gestört. Solange sie mich nicht als
Partnerin ausgesucht hätte. Aber ich erfuhr von ihnen, daß sich die
Jungs an unseren Höschen aufgeilten. Gedacht hatte ich es mir schon
lange. Von ihnen erfuhr ich aber auch, was man alles so drunter tragen
konnte, was man zum schwimmen anzog und was zum reinen geil machen
angesagt war. Höschen wußte ich ja. Also war ein sehr knapper Bikini
angesagt, bei dem ich bestimmen konnte ob er meine Brüste freigab oder
nicht. Aber was sie unter "Reizwäsche" verstanden, das verschlug mir
doch die Sprache. Hatte ich doch solche Kleidungsstücke bei Mama im
Schrank gesehen und wußte, daß sie diese hin und wieder auf Empfängen
oder einfach so unter ihrer Garderobe trug. Bisher hatte ich mir nie
was dabei gedacht. Jetzt aber erschien mir die Ehe meiner Eltern in
einem ganz anderen Licht. Nun konnte ich mir denken, wieso meine Eltern
zu jeder erdenklichen Tageszeit im Schlafzimmer verschwanden. Also
suchte ich jenes Wäschegeschäft wieder auf. Erneut starrten die
Verkäuferinnen auf Igor, der sich zwar abseits hielt, seine Augen
dennoch wachsam alles und jeden beobachtete. Die knappen 150 Mark,
welche ich beim ersten Besuch da gelassen hatte, wurden alleine vom
Bikini schon in den Schatten gestellt. Der Betrag, welcher für die
Korsage, den BHs, Höschen und Nachtwäsche drauf ging, veranlaßte die
Verkäuferin bei American Express nachzufragen. Zumal ich mit einer
Platinkarte bezahlen wollte. Allerdings nahm ihr Gesicht sehr schnell
eine aschfahle, dann, als sie sich meinen Ausweis erneut zeigen ließ,
eine purpurne Farbe an. "Verzeihung Hoheit. Das konnte ich nicht
wissen" stammelte sie. Mit einer lässigen Handbewegung machte ich dem
peinlichen Vorfall ein Ende. Stattdessen suchte ich mir noch einige
sehr schöne gemusterte Strumpfhosen aus. Mit etlichen Taschen beladen
schleppte ich mich zum Auto. Igor durfte ja nicht helfen. Und ich hätte
es auch nicht von ihm verlangt. Auf dem Weg nach Hause überlegte ich
die Reihenfolge der Waffen. Schließlich wäre nach einer "Feuerpause"
ein erneuter Angriff fällig. Aber bis dahin würde es noch etwas dauern.
Noch schaute er mir hin und wieder in den Ausschnitt und auf meine
Beine. Aber mein Gesicht schien ihm immer noch das wichtigste zu sein.
Und solange dies der Fall war, konnte ich mich getrost auf die zweite
Schlacht vorbereiten. Aber etwas was ich nicht bedacht hatte kam noch
dazwischen. Ich hatte Geld ausgegeben. Es war meines und ich konnte
darüber frei verfügen. Aber Papa machte den Papierkram. Und so bekam er
auch die Kartenabrechnung in die Finger. Er sprach mit Mama. Sie sollte
mich fragen, ob dies seine Richtigkeit habe. Mehr wollte er nicht
wissen. Es hätte ja auch ein Betrug sein können. Aber Mama wollte mehr
wissen. Und so kam sie an dem Abend zu mir. "Papa hat eine Abrechnung
über deine Karte bekommen. 798,60 Mark. Ist die von dir?" "Ja." Damit
wäre das Thema eigentlich erledigt gewesen, denn ich glaubte, daß dies
der Grund ihrer Frage gewesen war. Aber Mama hatte noch einige
Überraschungen für mich auf Lager. Zum einen hatte sie sich erkundigt,
wo ich diese Rechnung gemacht hatte. Anschließend war sie zu dem
Geschäft gefahren und hatte sich zeigen lassen, was ich eingekauft
hatte. Die Verkäuferin bekam schon ein schlechtes Gewissen, wähnte sich
schon einen Fehler begangen zu haben. Doch Mama meinte nur, daß ich
einen ausgesprochen guten Geschmack hätte und lobte die Verkäuferin zum
Schluß, daß sie mich so gut bedient hätte. Anschließend begutachtet sie
meine Garderobe während ich in der Schule war. Sie kannte alle meine
Sachen. Schließlich war sie bisher immer mit mir zusammen einkaufen
gewesen. Nur halt bei den drei Höschen nicht und bei meinem letzten
Rundumsachlag. Aber noch etwas wußte ich nicht. Papa hatte darauf
bestanden, daß jenes Zeugnis, welches ich übersetzt hatte, vom selben
Notar übersetzt werden sollte, der auch alle anderen übersetzt und
beglaubigt hatte. Und mit diesem Zeugnis in der Tasche war Mama eines
Mittwochs im Februar in die Schule gekommen. Die kleine Pause war
gerade dran und während ich auf dem Schulhof mit den Mädchen redete,
schaute mir Mama vom Fenster des Direktors aus zu. Als sie dann erfuhr,
daß ich noch eine Stunde hätte, und dies ja mittwochs immer der Fall
wäre, da konnte sie sich eins und eins zusammenzählen. "Was macht die
Schule?" "Die ist schön." "Ist es nicht anstrengend, Montag bis Freitag
immer sechs Stunden zu haben? Wäre doch schön, wenigstens einen Tag in
der Woche mal früher raus zu kommen. Mittwochs wäre doch schön. Zwei
Tage lang, einer kurz, zwei Tage lang." Meine Nackenhärchen sträubten
sich. Das taten sie immer, wenn ich mich in Gefahr wähnte. "Das macht
mir nichts aus." "Hast du schon viele Freundinnen?" "Oh ja." "Auch
Freunde?" Etwas in mir sagte, daß ihre Anspielung auf einen früheren
Schulschluß, und nun auf einen Freund, etwas zu bedeuten hatte. Aber da
fiel mir was ein. Hatte sie nicht "Freunde" gesagt? Nicht Freund,
Freunde! Und wenn ich ehrlich war, ich hatte nur einen. Thomas. Also
keine Freunde, sondern "einen" Freund. "Eher nicht.", antwortete ich
wahrheitsgemäß. Denn außer mit Thomas war ich mit den anderen Jungs so
gut wie nie zusammen. Tja, da hätte sie besser mal die Einzahl,
Singular, benutz. He, he, he. "Nicht?" "Nein." "Bist du dir da ganz
sicher?" "Ja." "Sag mal, hast du mir nichts zu beichten?" Da ich mich
in die Enge getrieben sah, sagte ich, als wohlerzogene, anständige,
brave und ehrliche Tochter: "Nein, nicht das ich wüßte." "Fräulein!"
Den Ausdruck kannte ich. Sie schien etwas zu wissen. Etwas, was ich ihr
bisher erfolgreich verheimlicht hatte. Es war wohl besser Farbe zu
bekennen. Komische Redensart. "Was willst du wissen." "Hast du jeden
Tag sechs Stunden?" "Nein, mittwochs haben wir nur fünf." "Einen
Freund?" "Ich weiß nicht." "Wie "Ich weiß nicht"." "Ich hab da einen
den ich mag, aber der scheint sich nicht zu trauen." Mama mußte lachen.
Und da ich von Thomas noch niemals etwas erzählt hatte, dauerte das
Gespräch mit ihr nicht lang. Ich hab ihr aber auch nicht alles erzählt.
Selbst seinen Namen hatte ich ihr nicht gesagt. Dafür wäre der Junge
doch viel zu nebensächlich. Und ich verschwieg ihr auch meine Schlacht
und den Plan. Dann kam sie wieder auf die Wäsche zu sprechen. Sie
meinte, daß ich aufpassen solle. Schließlich würde ich ja auch im Licht
der Öffentlichkeit stehen. Davon hatte ich aber bisher noch nichts
gemerkt. Aber das lag auch daran, daß ich Empfänge und so eher
langweilig fand und sie, so oft es ging, schwänzte. Dennoch bekam auch
ich immer eine Einladung. Aber ich wußte was sie meinte. Wenn Reporter
herausgefunden hätten was ich da gekauft hatte, dann würden sie schon
an meinen Fußsohlen kleben. Daher sagte Mama, daß sie beim nächsten
Einkauf mitkommen würde. Auch lobte sie meinen guten Geschmack.
Allerdings mußte ich ihr nun beichten, daß ich nicht so genau wußte wie
man einige der Sachen richtig anzieht. Klar, der Versuch machte klug.
Aber mit erfahrener Hilfe ging es doch besser. Sie wunderte sich, wieso
ich dann überhaupt diese Wäsche gekauft hatte. Doch ich sagte ihr, daß
dies die Mädchen in der Schule auch trugen. Und so erklärte sie mir das
Geheimnis der Wäschestücke, welche ich nur vom Namen her kannte. Und so
sah sie als erste jene Teile an mir. Will man eine Schlacht, ja einen
Krieg gewinnen, muß man die Schwächen seines Gegners kennen. Und die
kannte ich. Er war ein Junge! Es gibt nichts Schwächeres in der Welt
als ein Mann in den Fängen einer Frau. Dann muß man ihn noch mehr
schwächen. Und dies übernahm der Anblick meines Körpers. Dem konnte er
sich nicht entziehen. Dann muß man seine Kraft zersplittern. Dies hatte
Josi schon ungewollt gemacht, als sie gefragt hatte ob ich seine
Freundin wäre. Dies mußte in seinem Kopf noch verblieben sein. Dann
sammelt man seine gesamten Streitkräfte. Die Söldnertruppe hatte ich
gekauft und sie wartete kampfbereit in meinem Kleiderschrank. Zu guter
Letzt muß man den Ort und die Zeit für die Schlacht bestimmen. Einen
Ort, wo er weder rechts noch links ausweichen kann und nur ein Sieg
oder eine Niederlage das Ende sein konnte. Und die richtige Zeit! Rolfs
Geburtstag. Ich war mir sicher daß er hingehen würde. Rolf hatte mich
ja auch schon eingeladen. Aber dies wußte er nicht. Ich mußte es nur so
einfädeln, daß er mich mitnehmen würde. Dann würde er meiner Armee die
Tore seines Landes öffnen. An den folgenden Tagen ließ ich ihn vollends
zur Ruhe kommen. Kein Oberteil mit weitem Ausschnitt, kein Höschen was
hervorblitzte. Keine Beine, da die Röcke etwas länger wurden. Momentan
gaben sie gerademal meine Knie frei, wenn überhaupt. Seine Blicke, nun
nicht von meinen Brüsten und meinen Höschen abgelenkt, ruhten nun nur
auf meinem Gesicht. Wußte ich doch so, daß er mein Gesicht sehr
anziehend fand. Das schmeichelte mir zwar sehr, machte ihn aber um so
anfälliger für die Hauptmacht meiner Streitkräfte. Langsam rüstete ich
meine Kräfte zum letzten Gefecht. Drei Wochen noch bis zu Rolfs
Geburtstagsfeier. Ich war bereit ihn in drei Etappen sturmreif zu
machen. Danach gehörte er mir. Allerdings gehörte ich ihm dann auch.
Aber das wollte ich ja.
07 Kleinere Scharmützel 83
Die Osterferien waren vorbei und am ersten Tag kam ich in einer
durchsichtigen Bluse. Darunter hatte ich wieder meinen Balkonett-BH
angezogen. Erst auf meinem Platz zog ich den weiten Pulli aus, den ich
drüber trug. So konnten nur wenige sehen, was ich darunter trug. Thomas
aber spürte den ersten Angriff. Seine Augen wurden riesig und er konnte
sich nicht satt sehen. Zumal ich mich zu ihm hindrehte um den Pulli in
meine Schultasche zu legen. Die drei starken Kanonen, die drei obersten
Knöpfe der Bluse, waren angriffsbereit geöffnet. Und als ich mich zur
Tasche bückte, schossen sie auf seine Augen. Die Wirkung des
Überraschungsangriffs war enorm. Sie war so stark, das er im Unterricht
so abgelenkt war, das er die Frage der Lehrerin nicht beantworten
konnte. Am Dienstag waren die Beine dran. Während ich oben "zugeknöpft"
war, war mein Rock sehr kurz und ließ den Spitzenrand der halterlosen
Strümpfe etwas hervorschauen. Aber nur wenn ich saß. Und dies setzte
ihm schwer zu. Am Mittwoch kam ich wieder züchtig. Jedenfalls glaubte
er dies. Das Oberteil zu, der Rock lang. Erst als ich mich mit ihm an
der Mauer traf mußte er erkennen daß es ein Wickelrock war und er mein
linkes Bein, als ich mich zu ihm setzte, bis über die halterlosen
Strümpfe hinaus, fast bis zum Höschen seinem Blick freigab. Der Ärmste
schwitzte sehr unter diesem Bombardement. Sein Schweigen sagte mir, daß
er bald sturmreif war. Josi starrte mir nur aufs nackte Bein. Sie
lächelte, da sie ihrem Bruder zuschaute, wie er es nicht aus den Augen
ließ.
"Manjula ist sehr hübsch.", sagte Josefine auf dem Heimweg. "Ja." "Ist
sie jetzt deine Freundin?" "Wie kommst du darauf?" "Weil ihr immer
zusammen seid." "Sind wir doch nicht." "Oh wohl. Ihr seid immer
zusammen, wenn ich komme." "Aber doch nur, weil sie auf ihre Mama
wartet." "Mama will Manjula auch mal sehen." "Ich weiß. Damit liegt sie
mir in letzter Zeit auch ständig in den Ohren." "Wann bringst du sie
denn mit?" "Gar nicht. Wieso sollte ich sie mitbringen?" "Weil sie doch
deine Freundin ist." "Sie ist nicht meine Freundin." "Und wieso seid
ihr dann immer zusammen?" Ich merkte, daß ich wieder in einem
Fragenkreislauf gefangen war. Also antwortete ich nicht. Ich hing
meinen eigenen Fragen nach. Rolfs Geburtstag war im Mai. Natürlich
würde ich gerne mit Manjula hin. Aber wie fragt man dieses Mädchen?
Schüchtern war ich nun wirklich nicht. Aber bei ihr hatte ich irgendwie
Hemmungen. Sie war für mich nach wie vor Geheimnisvoll. Obwohl ich im
Laufe der Zeit viel von ihr gesehen hatte. Mehr, als was ein Junge
normalerweise sah. Eher doch nur durch Zufall oder beim Vorspiel zu
sehen bekam. Aber sie war für mich irgendwie unerreichbar. Und dennoch
konnte ich meine Augen nicht von ihr wenden. Gerade in dieser Woche
hatte sie mir von ihrem Körper so viel gezeigt. Aber diese Augen. Die
waren wie schwarze Löcher. Und in die war ich schon lange
hineingefallen. Josi tat ihr übriges. Ständig fragte sie mich nach ihr.
Nicht nur mittwochs auf dem Nachhauseweg, sondern auch unter der Woche.
Schlimm wurde es an den Wochenenden. Ständig kamen Bemerkungen wie: Mit
Manjula könnten wir zu dritt Verstecken spielen, mit Manjula Karten
spielen, mit Manjula schwimmen gehen, mit Manjula, mit Manjula, mit
Manjula. Klar daß Mama das auch hörte und von ihr war dann zu hören,
daß ich sie endlich mal mitbringen solle. Sie könne ja auch übers
Wochenende hier bleiben. Diese ständigen Bemerkungen um mich herum
riefen Papa auf den Plan. Er sagte mir ich solle endlich mal für klare
Verhältnisse sorgen. Entweder hier auf den Tisch hauen oder sie
mitbringen. "Ich erlaube es dir. Aber nur dieses eine Mal. Sag den
Beiden das du nichts von ihr willst, oder sprich sie an und erklär dich
ihr". "Aber ich will doch nichts von ihr." "Halte mich nicht für
bekloppt. Ich sehe dir doch an das da mehr ist. Dafür benimmst du dich
zu wirr." "Wie "wirr"?" "Du versuchst deinen Kopf mit fadenscheinigen
Argumenten und Aussagen aus der Schlinge zu ziehen. He Junge. Verliebt
zu sein ist kein Verbrechen." "Aber ich weiß doch nicht, ob ich in sie
verliebt bin." "Nicht?" "Nein." "Würdest du denn gerne jetzt in diesem
Augenblick bei ihr sein?" "Ja." "Dann ist sie dir wichtig. Fragt sich
nur wie wichtig sie für dich ist und warum. Sieht sie gut aus?"
"Klasse!" "Nun, wenn du nur auf ihren Körper schaust dann bist du
einfach nur geil auf sie." "NEIN! Das ist es nicht. Du solltest ihre
Augen sehen. Die sind Wahnsinn!" "Meinst du diese Augen", er hielt
seine Hände vor seiner Brust, "oder diese?", und zeigte damit auf
seine. "Diese. Schwarz wie die Nacht. So schwarz wie ihre Haare." "Hm,
wenn du mehr von diesen Augen angetan bist als von den anderen Augen,
dann hat es dich wohl erwischt." "Meinst du?" Papa nickte. Dann stand
er auf und ging ins Haus. Da saß ich nun. Klüger als vorher, aber nicht
weiser. Daß ich in sie verknallt war das wußte ich doch. Und dies schon
sehr lang. Nur wie ich es ihr sagen sollte, das war das Problem.
Am Montag setzte ich meine kleinen Angriffe fort. Allerdings merkte ich,
das am Wochenende was passiert sein mußte. Er wirkte so bedrückt.
Anfangs hatte ich schon Angst, daß es eine andere gäbe. Da er mich aber
nach wie vor anschaute, war dieser Grund anscheinend nicht vorhanden.
Und direkt fragen wollte ich auch nicht. Also setzte ich meine
Streitkräfte gezielter ein. Dienstag setzte ich mich im kurzen Rock so
auf meinen Platz, daß er mein Höschen sehen mußte. Dafür war die
Streitkraft "Minirock" zu gut ausgerüstet. Der Erfolg blieb auch nicht
lange verborgen. Er hatte zum ersten Mal die Rechenaufgaben "nicht" als
erster fertig. Mehr noch. Als die Zeit um war, hatte er nicht mal die
Hälfte geschafft. Ich weiß daß ich ein raffiniertes Aas bin. Aber wie
soll sich ein Mädchen sonst bemerkbar machen. Klar doch, mit seinem
Körper. Und am Freitag in den letzten beiden Stunden war dafür die
beste Gelegenheit. Freitags hatten wir Turnen. Bisher ja immer von den
Jungs getrennt. Aber da die Aussicht auf schönes Wetter bestand,
sollten wir schwimmen gehen. Zeit die Nahkampfspezialeinheit zum Zuge
kommen zu lassen. Schließlich war der Bikini ja sau teuer gewesen. Viel
Geld, für wenig Stoff. Das Oberteil war wie mein Balkonett-BH
geschnitten mit den Trägern außen an den Körbchen. Die Körbchen, oben
gerade geschnitten und nur halb vorhanden, verdeckten die Brust bis
knapp über die Brustwarzen und ließ die Brüste einfach darin liegen.
Das Höschen war sehr knapp, bedeckte meinen Po gänzlich, trotz des
hohen Beinausschnitts. Einfarbig Türkis. Ich hatte ihn schon morgens
angezogen und ihm schon einen Blick auf das Höschen gegönnt. Er muß
gesehen haben, da ich heute mal wieder keine Strumpfhose angezogen
hatte. Sein Gesicht wurde schlagartig rot. Und als wir nach der vierten
Stunde in der Straßenbahn saßen, ich wartete mit dem Einsteigen bis zum
Schluß, da war doch wirklich kein Platz mehr frei. So ein Zufall aber
auch. Also suchte ich ihn und wie der Teufel es wollte, saß er außen am
Gang. Also hab ich mich einfach auf seinen Schoß gesetzt. Die
Streitmacht "Minirock zog sich etwas zurück und ließ die Spezialeinheit
"Bikinihöschen" etwas aus ihrer Tarnung hervorkommen.
08 Feindberührung 88
"Dein Höschen schaut raus.", flüsterte er mir ins Ohr. Aber anstatt, wie
er es sich wohl gedacht hatte, aufzustehen und den Rock was herab zu
ziehen, nahm ich einfach seinen Arm und legte ihn über die Einheit.
Doch so kam er mit seiner Hand mit der Killerbrigade "linkes Bein" in
Berührung. Es durchfuhr mich, als er mich berührte. Zwar hatte er mich
ja schon öfters berührt, auf der Mauer, wenn er mich unter seinem
Anorak um die Taille gefaßt hatte, damit ich nicht abrutschte, aber
meine Haut hatte er bisher so noch nie berührt. Außer im Wasser und bei
unserem Gerangel, damals im Gebüsch. Seine Birne leuchtete in ultrarot.
Aber ich ließ mir nichts anmerken. Auch nicht, als er die Einheit
angriff und mit seinem Daumen über mein Bein streichelte. Nur mein
Rücken, ein Verräter in den eigenen Reihen, und die darauf auf und
ablaufende Gänsehaut hätte ihm verraten können wie sehr ich dies genoß.
Sehr genoß. Als wir nach drei Stationen aussteigen mußten war ich etwas
traurig. Doch in der nächsten Bahn setzte ich mich erneut auf seinen
Schoß, obwohl noch Platz in der Bahn war. Sofort kam es wieder zu
kleineren Kampfhandlungen an der Beinfront.
Ihr Rock war so hochgerutscht, daß ihr Höschen schon hervorschaute. Als
ich ihr dies leise ins Ohr flüsterte, nahm sie einfach meine Hand und
legte sie auf ihr Bein. So verdeckte mein Arm zwar ihr Höschen, doch
meine Hand lag nun auf ihrem Bein. Lange hielt ich es nicht aus, dann
streichelte ich vorsichtig und sehr zaghaft mit dem Daumen über ihr
Bein. Ich war mir nicht sicher, ob sie dies spürte, denn sie reagierte
nicht darauf. Doch als wir umgestiegen waren, setzte sie sich erneut
auf meinen Schoß, obwohl noch Platz genug in der Bahn war. Natürlich
kam ihr Höschen erneut zum Vorschein. Diesmal jedoch legte ich von mir
aus meinen Arm über diese Stelle und begann sofort wieder ihr Bein mit
dem Finger zu streicheln. Irgendwann schaute sie mich nur an. Ganz kurz
nur. Aber sie sagte nichts und in ihrem Gesicht regte sich auch nichts.
Durfte ich es machen? Durfte ich nicht? Hat sie es gespürt? Oder doch
nicht? Ich war überzeugt davon, daß sie es gespürt haben mußte. Und da
sie nicht aufstand um es zu beenden, mußte sie es mir erlaubt haben.
Scheiße, wenn man kein Wort herausbringt. Kurz vor der Endhaltestelle
stand sie auf. Sie griff sich unter den Rock und zog ihr Höschen über
den Po. Komisch, es war doch gar nicht verrutscht. Aber so hatte ich
ihren Po, samt Höschen, keine 20 cm vor meinen Augen. Sie drehte sich
kurz zu mir herum und flüsterte, mit dem Kopf auf unsere Lehrerin
deutend: "Sei froh, daß sie das nicht gesehen hat." Dann ging sie zu
einigen Mädchen und die Bahn hielt auch schon an. Wir stiegen aus und
gingen zum Schwimmbad. Zogen uns um und trafen uns am Schwimmbecken
welches 1,6 bis 1,8 m tief war. Sofort fiel mir ein Pulk Mädchen auf,
die wohl etwas begutachteten. Und als wir ins Wasser gingen sah ich den
Grund. Manjula! Sie hatte einen Wahnsinns Bikini an. Fast die ganze
obere Hälfte ihrer Brüste lag frei. Ich mußte schnell ins Wasser, sonst
wäre es peinlich geworden. Doch nicht nur ich war schnell im Wasser.
Etliche meiner Mitschüler ebenfalls.
Als ich so im Bikini am Beckenrand stand, war ich natürlich in allen
Köpfen. Aber ich wußte auch, daß ich mit Sicherheit in einem Kopf war.
In seinem. Und im Wasser kam ich sehr oft mit seinem Körper in
Berührung. Einmal glaubte ich sogar, daß sein Arm meine Brust berührte.
Aber so ganz sicher war ich mir da nicht. Jedenfalls tollten wir herum
und schwammen um die Wette. Als ich ihn fragte, wie ich aussehe, sagte
er: Hübsch! "Der Bikini oder das was da drin ist?" "Beides." "Danke."
Und das "Jagdgeschwader Lächeln" bekam seinen ersten Einsatz. Es
verfehlte seine Aufgabe nicht. Er lächelte zurück. Das konnte nur eines
bedeuten: Er hing fest an der Angel. Und diesen Fisch würde ich nicht
loslassen.
09 Schlachtvorbereitungen 91
Am Mittwoch, eine Woche vor Rolfs Geburtstagsfeier, saßen wir wieder auf
der Mauer. Ich wußte, daß dies unsere vorletzte Zusammenkunft vor der
Feier war, ohne daß jemand aus unserer Klasse uns sehen oder zuhören
konnte. Aber ich fand nicht den richtigen Anfang. "Gehst du zu Rolfs
Geburtstag?", fragte sie mich plötzlich. "Ja." "Aha." "Du?" "Alleine?
Ich weiß nicht." "Komm doch." "Nein. Alleine möchte ich nicht."
Betretenes Schweigen macht sich breit. Ich hätte nur sagen müssen, daß
sie mit mir hingehen solle, dann wäre alles klar gewesen. Aber ich
konnte nicht. "Ich weiß ja auch nicht wo er wohnt und wie ich dahin
komme." "Das kann ich dir erklären." Und während ich ihr den Weg
erklärte, verstrich die Zeit. Immer und immer wieder brachte sie etwas
durcheinander. Schließlich, mitten auf einer Straßenkreuzung, an der
sie links, statt rechts, abgehen wollte, stand Josi vor uns. Sie schien
sich das schon etwas länger angehört zu haben. Denn sie grinste uns an.
"Warum nimmst du sie nicht mit?", fragte sie mich plötzlich. "Was?"
"Nimm du sie doch mit. Wenn sie sich doch nicht auskennt." Ich schaute
Manjula an und sie machte ein vorwurfsvolles Gesicht. "Er will
anscheinend nicht. Sonst hätte er mich schon längst gefragt.", sagte
sie mit einer ungewohnten Traurigkeit in ihrer Stimme. "Doch." "Aber?"
"Was "aber"?" "Warum fragst du mich dann nicht?"
Ich weiß, daß es gemein von mir war ihn so unter Druck zu setzen. Zumal
seine kleine Schwester dabei war. Aber was sollte ich machen? Er wollte
und wollte mich nicht fragen! Dabei konnte ich doch in seinem Gesicht
schon längst diese Frage lesen. Darum hab ich mich ja auch so blöde
angestellt. Zwar wußte ich schon seit der Einladung von Rolf, wo er
wohnte. Und ich hatte Rolf auch schon gefragt, wie ich am besten zu ihm
kommen konnte. Aber das hätte mir nicht weitergeholfen. Schließlich
wollte ich ja, daß er mich mitnimmt. Und so hatte ich auf Josi gehofft.
Sie müßte eigentlich wissen was hier gerade vorging. Und ich lag bei
ihr mal wieder genau richtig. "Nu mach schon.", quengelte Josi.
"Möchtest du mit mir zu Rolf gehen." "Ja gerne. Wo treffen wir uns?"
"Bei uns zu Hause.", rief Josi dazwischen, "Mama möchte dich ja auch
mal sehen." "Ach ja?" "Ja, Mama hat doch gesagt, daß er dich mal
mitbringen soll." "Josi!" "Laß sie. Wenn die Mama das doch gesagt hat."
Innerlich triumphierend und über seinen roten Kopf lachend, nickte ich
zufrieden. "Kommst du dann zu uns?", fragte Josi nach. "Wenn du mir
verrätst, wo ihr wohnt. Thomas scheint es ja die Sprache verschlagen zu
haben." Josi sagte mir die Adresse, die ich schon längst kannte,
während Thomas Gesicht dunkelrot anlief. Denn seine Adresse stand ja
auch im Klassenbuch. Und ich hatte mir damals nicht nur Thomas
Geburtsdatum aufgeschrieben, sondern auch seine Adresse. Nachdem Josi
mir die Adresse genannt hatte, bekam sie zum Dank dafür einen Kuß von
mir. Wie sich das kleine Mädchen da freute. Thomas schaute nur zitternd
zu. Gleich würde er explodieren. "Wenn du mit ihm Ärger bekommst, sag
mir am Samstag Bescheid. Dann verhau ich ihn." "Mach ich." Da hupte es.
Mama war da. Ich schnappte mir meine Tasche und lief los. Dann aber
stoppte ich und kam zurück. Zeit für die Rothäute. "Sei ihr bitte nicht
böse.", flüsterte ich und gab ihm einen Kuß. Damit hatte er nun
wirklich nicht gerechnet. Er landete zwar nur auf seiner Wange, aber es
war ein Kuß. Josi klatschte in die Hände und hüpfte vor Vergnügen. Dann
lief ich los. Mama wartete schon und ich ließ mich außer Atem in den
weichen Sitz fallen. Die erste Hürde war genommen. Die schwierigere war
noch zu nehmen. Wie kam ich ohne Leibwächter aus dem Haus und auf die
Party? Da mußte ich mir schon etwas einfallen lassen. Aber dafür hatte
ich auch schon einen Plan. Und einen Reserveplan. Letzterer würde mir
aber riesigen Ärger einbringen. "Na mein Schatz, wie war die Schule?"
"Die Schule ist immer noch klasse.", sagte ich zu ihr, ein imaginäres
"aber" unausgesprochen lassend. "Was ist?" "Die Probleme werden
größer." "Welche Probleme?" "Meine Mitschüler haben auch Geburtstag.
Ich bekomm die Einladung und kann nicht hingehen." "Wieso denn nicht?"
"Wie sieht das denn aus, wenn ich mit Igor da auftauche?" Ich sagte ja
bereits, daß Igor ein richtiger Hüne war! Fast 2,10 Meter groß, breite
Schultern, total durchtrainiert. Überall erregte er Aufsehen. Und
überall wo er auftauchte, sahen sehr viele Frauen schmachtend hinter
ihm her. Er war mein russischer Bodyguard, ausgebildet in fast jeder
Kampfart die man kennt. Und unter seinem Jackett verbargen sich zwei
große Pistolen. Papa hatte ihn alleine zu meinem persönlichen Schutz
abgestellt. "Wenn ich mit ihm aufkreuze, dann zittern sie alle." Mama
nickte. "Du weißt aber auch, daß ich dich nicht gerne alleine lasse.
Wenn du in der Schule bist oder nachmittags beim spielen, dann habe ich
Angst um dich. Schließlich sind wir hier nicht in Indien." "Ich weiß."
"Und Papa wird das erst recht so sehen." "Das weiß ich. Schließlich ist
er ja an Igor schuld." "Magst du Igor nicht?" "Oh doch! Er kennt so
viele schöne Geschichten. Und wenn er von seiner Heimat erzählt. Mama,
du solltest dabei sein! Ich kann mir diese Weiten dann richtig
vorstellen. Wenn er ein Inder wäre, da hätte er auf dem Bazar einen
riesigen Erfolg als Märchenerzähler. Er verzaubert alle." "Ich werde
mal mit Papa reden. Vielleicht macht er ja eine Ausnahme." "Danke
Mama." Doch Papa ließ sich nicht erweichen. Igor würde mit mir zur
Party kommen. Wenigstens konnte Mama Papa davon überzeugen, daß er
nicht gerade an meiner Seite sein würde. Er sagte, daß er Igor gesagt
hatte, er solle sich etwas abseits halten. Also folgte ein langes
Gespräch mit meinem "Ersatzbruder". Igor grinste die ganze Zeit über,
während ich ihm meine Nöte schilderte. Anhand eines Stadtplanes sahen
wir uns das Haus und seine Lage an. Und schließlich sagte Igor: "Wenn
du mir verspricht, daß du innerhalb des Grundstückes bleibst, und
deinen Pieper bei dir hast, dann werde ich da", und damit zeigte er auf
eine Seite des Grundstückes, "stehen." Mehr als freudig umarmte ich
ihn. Damit konnte ich leben. Und so konnte ich auch meinen Krieg
führen. Am Donnerstag und Freitag konnte Thomas nichts von mir sehen.
Doch schon am Montag startete der Generalangriff. 5 Tage heftigstes
Feuer mußte ihn Sturmreif machen.
10 Generalangriff 97
Am Montag kam ein Wickelrock zum Einsatz. Doch er wurde von einem
offenherzigen T-Shirt, "ohne" BH begleitet. Dienstag warf ich einen
hochexplosiven Mini in die Schlacht. Den zweitkürzesten den ich mein
eigen nannte. Aber in Bezug zum kürzesten, war der noch lang. Mittwoch
kam der erste harte Angriff. Ich hatte eines der Höschen an, welches
genau meiner Hautfarbe entsprach. Aber nicht der String von damals. Und
als er sich in der Klasse zu mir herumdrehte, mußte er dorthin schauen.
Denn mein Rock hatte sich wieder "verfangen". Aber er konnte nichts
sehen. Das dachte ich mir schon. Und als wir uns nach der Schule an der
Mauer trafen, sprach er mich daraufhin auch an.
Ich hatte zu ihr herübergeschaut. Natürlich fiel mein Blick auch auf
ihren Rock. Er hatte sich wieder an der Lehne verfangen. Er war heute
nicht so kurz wie der von gestern. Aber dennoch hätte ich ohne weiteres
ihr Höschen sehen müssen. Aber da war nichts. Das war schon das
zweitemal, daß sie ohne Höschen in die Schule kam. Das hatte ich nicht
erwartet. Bei einigen anderen Mädchen aus der Klasse schon, aber doch
nicht bei ihr. Lange überlege ich was ich tun sollte. Und ich war
innerlich bereit, sie danach zu fragen. Also wartete ich an diesem Tag
gespannt auf den Schulschluß. Kurz nach mir kam sie zum Mäuerchen,
legte ihre Schultasche neben meine und setzte sich neben mich.
Anfänglich schwiegen wir. Ich bastelte mir im Geiste die Frage nach
ihrem Höschen zusammen. Dennoch dauerte es eine ganze Zeit, bis das die
Frage formuliert war und eine weitere Zeit, bis das ich sie stellte.
"Sag mal Manjula, hast du heute kein Höschen an?", fragte ich jetzt
geradeheraus, innerlich triumphierend über meinen Mut und entsetzt über
meine Frage. "Doch. Hast du es denn nicht gesehen?" "Nein." "Aber ich
hab doch" Sie verstummte errötend. Und nun wußte ich genau, daß sie
ihren Rock mit Absicht zwischen sich und der Stuhllehne eingeklemmt
hatte. "Aber ich habe es nicht gesehen." Da stand sie auf, blickte sich
um und hob kurz ihren Rock, diesmal aber vorne. Kaum unter der
Strumpfhose sichtbar, unterschied sich da etwas von ihrer Haut. Ich
schloß die Augen etwas, in der Hoffnung es besser erkennen zu können.
Aber da war der Rock schon wieder unten. "Hast du es sehen." "Ich bin
mir nicht sicher." Erneut schaute sie sich um. Dann drehte sie sich
herum, hob den Rock, entblößte so ihren Po und kam einen Schritt näher.
Keinen halben Meter von mir entfernt prangten die beiden Pobacken. Und
nur mit allergrößter Anstrengung konnte ich schließlich sehen, daß da
nichts war. "Wenn du es nicht sehen kannst, dann ist das kein Wunder.
Es ist ganz dünn und hat die Farbe von meiner Haut. Aber du kannst
fühlen wo es endet." "Fühlen?" "Ja." "Darf ich denn?" Sie drehte ihren
Kopf zu mir und bückte sich dabei nach vorne. "Ja." Meine Hand glitt
über ihren Po. Ich konnte das Ende ihres Höschens unter ihrer
Strumpfhose auf ihrem Po fühlen. Als ich meine Hand fortnahm wußte ich
auch wie hart ihr Po war. Und auch, daß ich dies sehr gerne öfter
machen würde. "Gefühlt?" "Ja." Es hupte und sie entschwand. Völlig
verwirrt saß ich da und wartete auf Josi.
Als er meinen Po berührte, spürte ich deutlich wie ich im Schritt naß
wurde. Aber ich hatte es ja auch herausgefordert. Und da mußte ich auch
kleinere Niederlagen einstecken. Am Donnerstag war wieder der
Balkonett-BH und durchsichtige Bluse angesagt. Dazu einen Rock von
meinen Saris. Eng und lang. Aber sehr eng an der unteren Körperrundung.
Das Gefühl meines Pos, verbunden mit diesem engen Rock, das machte ihm
doch sehr zu schaffen. Aber der Donnerstag hatte auch eine andere
Bedeutung für mich. Es war sein Geburtstag! Ich hatte sehr, sehr lange
überlegt, was ich ihm schenken könnte. Natürlich hätte ich ihm ein
schönes Armband schenken können. Aber das wäre zu direkt gewesen. Denn
dann hätte auch mein Name darauf gestanden. Ein Ring wäre auch
erheblich zu früh gewesen. Außerdem kauft der Junge die Ringe. Doch
schließlich wußte ich was ich ihm schenken würde. Als es zur zweiten
Pause läutete, lief ich nicht gleich aus der Klasse. Ich trödelte auf
meinem Platz, suchte noch etwas in meiner Tasche und, in einem
unbeobachteten Augenblick, ließ ich das kleine Päckchen in seinen
Ranzen verschwinden. Als wenn nichts gewesen wäre, ging ich hinunter
und traf, noch bevor ich zum Schulhof kam, einige Mädchen von uns. Mit
denen ging ich dann auf den Schulhof und tat, als wenn nichts gewesen
wäre. Nur schade, daß ich sein Gesicht nicht sehen konnte, wenn er es
öffnet.
Als ich abends meine Tasche ausräumte um sie für morgen zu packen, fand
ich darin ein dünnes kleines Päckchen. Verwundert nahm ich es heraus.
Man sah ihm anhand der Verpackung gleich an, daß es ein Geschenk war.
Nur von wem? Weder wußte ich wann es in meiner Tasche gekommen war,
noch konnte ich mir vorstellen, daß es in der Schule passiert sein
konnte. Natürlich dachte ich als erstes gleich an Manjula. Doch sie
konnte es nicht gewesen sein. Wann denn auch? Josi vielleicht? Aber sie
hatte mir doch mein Geschenk schon heut morgen gegeben. Mama und Papa
auch. Das Päckchen war sehr dünn und weich. Neugierig packte ich es
sehr vorsichtig aus. Ich war keiner der gierig die Verpackung aufriß.
Ich knibbelte so lange an dem Band, bis das ich den sehr schwierigen
Knoten auf hatte, und stutzte. Jetzt wußte ich von wem das Päckchen
war. Aber wann sie es geschafft hatte es in meine Tasche zu stecken,
das war mir schleierhaft. Denn was da zum Vorschein kam, das kannte ich
bereits. Es war jenes Höschen, welches Manjula mir vorigem Sommer für
einen Tag überlassen hatte. Ich war platt. Zum einem hätte ich nie
gedacht, das ich etwas von ihr zum Geburtstag bekommen würde, zum
anderen hätte ich niemals an das Höschen gedacht. Ein Zettel lag dabei.
Herzlichen Glückwunsch und so. Aber unten drunter stand noch: Wenn du
das jemanden sagst, dann bist du dran.
Freitags trug ich zum ersten Mal eine Jeans. Und die schien nicht nur
ihm den Atem zu rauben. Alle, aber auch wirklich alle Mitschüler und
Mitschülerinnen starrten auf meinem Po. Er auch. Denn sie brachte
meinen Po nun wirklich vollends zur Geltung. Selbst die etwas zu offene
Bluse konnte ihn nicht von dieser Körperregion ablenken. Allerdings
achtete ich penibel darauf, daß er nicht mit mir alleine war. Er sollte
schmoren. Denn ich wußte nur zu gut, daß er mit mir über mein Geschenk
reden wollte.
11 Endkampf 102
Am Samstag überlegte ich sehr lange, welche Einheiten zum Sturmangriff
antreten sollten. Selbst beim Höschen mußte ich schon sehr lange
überlegen. Schließlich sollte alles wirklich perfekt sein. Und so wurde
es ein dünnes weißes Höschen, völlig aus Spitze. Der BH war genauso.
Mit Bügeln, vorgeformten Körbchen und Halbschalen, die mehr freiließen,
als sie verbargen. Er ging mir bis sehr knapp über meine Brustwarzen.
Die Bluse war wieder sehr dünn und durchsichtig, ebenfalls weiß. Und so
mußte der Rock ebenfalls weiß sein. Wenn ich darüber nachdenke, so
hatte ich eigentlich alles nach dem Rock ausgesucht. Schließlich war er
sehr weit und: der kürzeste den ich mein eigen nannte. Vor dem Spiegel
sah ich, daß er mir genau bis an meinen Schritt ging. Bis genau daran.
Viel bewegen dürfte ich mich mit ihm also nicht. Und auch nicht leicht
vorbeugen. Denn dann würde mein Höschen hinten sichtbar sein. Mich
bücken kam daher schon gar nicht in Frage. Danach zog ich mir einen
meiner Wickelröcke an. Zur Tarnung! Damit Mama nicht mißtrauisch werden
konnte. Und über die Bluse hatte ich einen dünnen Pulli angezogen.
Beides in einem erdfarbenen Ton. Eine Stunde brauchte ich, bis daß ich
feststellte, daß ich mit offenen Haaren, nur mit einem Haarband welche
sie zusammenhielt, besser aussah. Noch schminken, Ohrringe, Halskette,
Armband und Uhr, noch Schuhe und fertig war ich. Mama fand, daß ich
mich sehr hübsch gemacht hatte. Zum Glück wußte sie nicht was ich unter
meinem langen Rock und dem Pulli trug. Denn das hätte sie niemals
zugelassen. Das war doch zu gewagt. Aber mit der Tarnung gelang es mir,
ohne Komplikationen aus dem Haus zu kommen. Ich hatte Mama gesagt, daß
ich um 14 Uhr bei Rolf sein sollte. Das ich aber vorher Thomas noch
abholte, das sagte ich ihr nicht. Abgesehen davon hatte ich ihr bisher
auch noch nie von ihm erzählt. Bis auf die Tatsache, daß da ein Junge
wäre, der sich aber nicht traut. Ich kam etwas früher bei Thomas an.
Roland hatte mich und Igor gefahren. Zum Glück hatte er nicht den
Bentley genommen. Aber der Jaguar war in meinen Augen auch schon zu
protzig. Nachdem Roland fort war, zog ich Igor zu einer kleinen
Baumgruppe. Während Igor auf der Straße aufpaßte, entledigte ich mich
hinter den Bäumen meinem Pulli und dem Wickelrock. Igor grinste, als
ich ihm die beiden Kleidungsstücke übergab. "Holst du heute deinen
Fisch ein?", sagte er lachend. Und mit hochrotem Kopf nickte ich.
Thomas wohnte am Ende einer Straße, in der eh kaum ein Haus stand. Fast
200 Meter war es bis zum nächsten Haus, gute 500 bis zum nachfolgenden.
Es war eine Sackgasse. Vor seinem Haus war ein Wendehammer. Wieso der
Hammer, und nicht Kreis heißt, ist mir bis heute noch ein Rätsel. Das
Haus war sehr groß. Dahinter konnte man eine weite Fläche sehen.
Felder, Wiesen und Wald soweit man sehen konnte. Igor würde sich in
meiner Nähe aufhalten, aber so, daß man ihn nicht entdeckte. Darin war
Igor sehr gut. Ich hatte ihn darum gebeten und er hatte vollstes
Verständnis dafür. Um 20 vor 2 klingelte ich. Eine nette Frau öffnete
mir und: ihr Mund blieb offen stehen. Verwundert schaute ich sie an,
dann fing sie sich wieder. "Josi hat mir gesagt das du hübsch bist,
aber das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Dreh dich mal." Ich
drehte mich sehr langsam, damit sie nicht sehen konnte wie kurz mein
Rock war. Sie schlug ihre Hände vor den Mund. "Josi hat nicht
übertrieben. Du bist wirklich ein außergewöhnlich hübsches Mädchen.
Komm herein." Sie führte mich ins Wohnzimmer, wo Josi fern sah. Dann
ging sie nach oben um Thomas zu holen. Josi drehte den Kopf zu mir
herum, da lief sie auch schon in meine Arme. "Bist du jetzt endlich
seine Freundin?", flüsterte sie mir fragend ins Ohr. "Noch nicht. Aber
ich hoffe bald." "Ich weiß. Dann habt ihr euch noch nicht geküßt?"
"Nein, aber das passiert noch." "Heute?" "Ich weiß nicht." "Bestimmt."
"Das hoffe ich doch." "Kommst du jetzt öfter zu uns." "Gerne." "Kannst
du reiten?" "Ja." "Dann können wir reiten." "Gibt es denn hier irgendwo
Pferde?" "Komm mit." Sie schnappte sich meine Hand und zog mich zur
Terrasse. Von da hin zu einem großen Gebäude, welches ich von der
Straße her nicht gesehen hatte. Noch bevor wir an das Gebäude kamen,
konnte ich es schon riechen. Pferde! Sie öffnete die Türe und wir
gingen hinein. Hier waren in 8 Boxen Pferde untergestellt. Vollblüter!
Eines schöner als das andere. Mama würde das Herz aufgehen wenn sie die
sähe. Mama war verrückt nach Pferden. Sogar noch verrückter als nach
Elefanten. Josi zeigte sie mir alle. Sie hatte keine Angst vor ihnen,
obwohl sie für dieses kleine Mädchen riesig sein mußten. Schließlich
aber hörten wir Thomas rufen. Wir gingen zurück zum Haus, wo er schon
auf der Terrasse stand. Als er mich sah mußte er schlucken. So hatte er
mich ja noch nie gesehen. "Können wir dann?", fragte ich, innerlich
grinsend. "Ja.", stammelte er. Wir verabschiedeten uns von seiner
Familie und gingen los. Nachdem wir einige Zeit gegangen waren, was
leider stillschweigend verlief, berührte ich rein zufällig mit meiner
Hand die seine. Doch er reagierter nicht darauf. Na warte, dachte ich,
du wirst noch um meine Hand betteln. Spätestens am Abend. Ich würde
schon genug Gelegenheiten haben ihn zum Betteln zu bringen. Schließlich
war es ja noch sehr früh, knapp viertel nach zwei und der Abend noch
lang. Erst um 10 erwarteten seine Eltern ihn zurück. Und so stellte ich
mich auf einen harten und vielleicht auch einen sehr langen Kampf ein.
Aber wenigstens wußte ich wer ihn gewinnen würde. Ich! "He! Da seid ihr
ja.", begrüßte uns Rolf an der Haustüre, "Manjula, du siehst ja klasse
aus." "Wenigstens einer der das sieht.", sagte ich spitz und blickte
dabei zu Thomas hin. Dann ging ich hinein und ließ Thomas verdutzt an
der Haustüre bei Rolf stehen. Die Mädchen waren fast alle schon da. Von
den Jungs etwa die Hälfte. Aber der Rest trudelte nach und nach
ebenfalls ein. Nachdem Rolf die Geschenke ausgepackt hatte, ich hatte
ihm einen Bildband von Indien geschenkt, gab es was zu essen. Vom
Grill. Sein Vater übernahm die Grillwache und wir schlemmten. Da wir
uns dabei unterhielten dauerte dies sehr lange. Ich hatte mich zu den
Mädchen gesetzt. Doch mehr und mehr von ihnen setzten sich zu Gruppen
zusammen, zu einem Jungen oder schlenderte durch den Garten. Und so saß
ich plötzlich alleine am Tisch. Aber ich dachte mir nichts dabei.
Argwöhnisch schaute ich zu Thomas. Doch eigenartigerweise saß er auch
alleine. Kein Junge und auch keines der Mädchen setzte sich zu ihm.
Leider machte er keinerlei Anstalten zu mir rüber zu kommen. Überhaupt
machte niemand Anstalten zu ihm, oder zu mir zu kommen. Es muß gegen
fünf gewesen sein, da erklang endlich Musik. Einige Paare standen auf
und gingen in die offene Garage, wo sie die Anlage stehen hatten. Dort
tanzten sie. Einige Male wurde auch ich aufgefordert, aber ich lehnte
dankend ab. Dann aber forderte mich Thomas endlich auf. "Das wird auch
langsam Zeit das du kommst. Ich kann doch nicht andauernd nein sagen."
"Brauchst du doch nicht." "Ich will aber nicht mit den anderen tanzen."
"Nein?" "Nein." Auf der Tanzfläche zeigte sich, daß er nicht gerade zu
den besten gehörte. Eigentlich schien er es überhaupt nicht zu können.
Er war überhaupt nicht bei der Sache. Und als ein langsamer Tanz kam er
wollte aufhören. Da faßte ich ihn und drückte mich an ihn. Das konnte
er. Aber es war auch nicht viel dabei zu können. Ständig von einem auf
den anderen Fuß zu wanken. Das kann ja wohl jeder. Aber das wichtigste
war, das ich mich an ihn schmiegte und er mich fester umschlang. Zeit
für die "Roten Mörderkrallen". Meine Hand ging langsam von seiner
Schulter aus in seinen Nacken. Dort bohrten sich meine Krallen in seine
Haut und kratzen in seinem Genick. Na, so schlimm war es nun doch
nicht. Meine Nägel strichen eher sehr sanft über seine Haut. Aber
immerhin noch fest genug, um ihm zu signalisieren, daß ich mich
wohlfühlte. Er faßte mich fester. Und während er mich leicht an sich
zog, zog ich fester. Mein Gesicht lag an seinem Hals. Dies hatte es
schon früher auf der Mauer getan. Aber nun kamen die beiden "Rothäute"
zum Einsatz. Die Beiden berührten seinen Hals. Nur gehaucht! Aber immer
noch fest genug, daß er es spüren mußte. Zu seinem Verhängnis drehte er
sein Gesicht den "Stoßtruppen" zu, zu denen auch die beiden "Rothäute"
gehörten. Die Scheinwerferbatterien strahlten in seine Augen.
Zärtliches Lächeln einschalten, Augen etwas schließen und die
"Rothauteinheiten" näher bringen. Und ich wußte: JETZT BIST DU DRAN!
12 Die ultimative Waffe 108
Ich spürte, wie er sich langsam an mich herantastete. Da berührten seine
Lippen die meine. So zart wie er nur konnte. Zwar wollte ich ihn nicht
verunsichern, trotzdem drückte ich meine etwas fester auf seine. Er
spürte es und nun kam mir auch fester entgegen. Zeit für die Letzte,
die ultimative Waffe. Die "Kobra"! Als wir unsere Münder öffneten,
stieß sie vor. Sofort wollte er sich erschrocken zurückziehen, doch sie
stieß nach. Dann war er besiegt. Er erwiderte meinen Zungenkuß. Die
Truppen bekamen Status grün und wir beendeten den Tanz mitten in der
Musik. Langsam gingen wir Richtung Pool. Mitten auf dem Weg nahm er
meine Hand. "Endlich.", flüsterte ich. "Wie meinst du das?", flüsterte
er zurück. "Ist dir eigentlich nie aufgefallen, daß du der einzige
Junge bist, mit dem ich mich unterhalte?" "Doch." "Und?" "Es ist schön
zu wissen, daß ich der einzige bin." "Das bist du." Thomas blieb stehen
und nahm mich in die Arme. Da küßte er mich erneut. Kein Zungenkuß.
Einen normalen. Zwar kurz, aber lang genug um zu wissen, daß er nicht
der letzte des heutigen Abends sein würde. Wir gingen nach hinten in
den Garten, wo wir hinter mehreren Bäumen eine Bank fanden. Auf die
schob ich ihn und setzte mich auf seinen Schoß. Sofort küßte ich ihn
erneut. Er erwiderte ihn und ich strich über seinen Nacken. Er schlang
seine Arme um meine Taille. Doch ich schob eine Hand auf meine Beine.
Diese streichelte er, dann stutze er. "Was ist?" "Ich." "Nu sag schon."
Sein Kopf wurde rot, trotzdem lächelte er. "Sagst du mir welches
Höschen du anhast?", flüsterte er mir ins Ohr. Erstaunt sah ich ihn an.
Eigentlich hätte er nur nach unten schauen müssen. Denn schließlich saß
ich doch auf seinem Schoß. Und so schaute mein Höschen ein schönes
Stück unter meinem Rock hervor. Darum hatte ich ihn doch angezogen.
"He, dafür brauchst du doch nicht rot zu werden.", lachte ich. Er
lächelte und nach wenigen Sekunden flüsterte ich ihm ins Ohr: "Nein."
"Schade, warum nicht." "Ich sag es dir nicht.", langsam stand ich auf,
drehte mich zu ihm hin und flüsterte: "Ich zeig es dir." Dann hob ich
den Rock hoch und er konnte mein Höschen schon fast bis zum Bund hin
sehen. Dann ließ ich den Rock fallen und drehte mich herum. "Was ist?"
"Hinten mußt du selber nachsehen." Und damit trat ich einen kleinen
Schritt zurück und stand so ganz nah bei ihm. Zuerst dachte ich, daß er
es von sich aus macht. Aber er tat es nicht. "Und jetzt?" "Schau nach."
"Ich kann dir doch nicht einfach so den Rock hochheben." "Thomas! Ich
hab dir meine Beine oft genug gezeigt. Auch was ich drunter trage. Da
wirst du doch wohl auch unter meinen Rock schauen können, ohne daß ich
mich bücken muß." Zaghaft kam seine Hand näher und hob meinen Rock
etwas hoch. Ich spürte seine Finger an meinem Po. "Das darfst du ruhig
öfter machen?" "Warum?" Ich lächelte ihn an. "Das war sehr schön."
"Stimmt. Es ist sehr schön deinen Po zu streicheln" "Ach! Gestreichelt
hast du ihn?" "Ja." "Aber du durftest doch nur schauen." Ich drohte ihm
lächelnd mit erhobenem Zeigefinger. "Böse?" Ich setzte mich auf seinen
Schoß. Schnell umschlang er meine Taille. "Nein.", flüsterte ich. Da
kam mein Kopf wieder langsam näher. "Hast du einen Freund?", flüsterte
er. Ich schüttelte den Kopf.
13 Sieg! 112
"Willst du mit mir gehen?" Ich schaute ihn fragend an und flüsterte:
"Wohin?". Komischerweise mußte er grinsen. "Nu sag schon. Wohin?" Sein
grinsen wurde zum Lachen und er steckte mich damit an. "Nirgends. Das
sagt man hier, wenn man mit einem Mädchen gehen will." "Ja, das hab ich
schon verstanden. Aber wohin?" Und während er heftiger lachte, schien
mir ein Licht aufzugehen. "Ach das meint man damit. Ja!" Dann küßte er
mich. Mein Gott, war das jetzt ein Gefühl. Wie eine Gänsehaut jagte es
mir den Rücken herauf. Unsere Münder öffneten sich und seine Zunge
drang ohne Wiederstand in meinen Mund ein. "Wurde auch langsam Zeit mit
euch." Wir schreckten hoch. Rolf stand vor uns und lachte. "Die halbe
Klasse fragt sich schon, wann er zwischen euch endlich funkt." "Seit
wann?", fragten wir wie aus einem Munde. "Seit Maria euch auf der Mauer
gesehen hat. Wir haben dann mittwochs zugesehen, von ersten Stock aus."
"Aber ihr seid doch immer schon alle raus gewesen." "Und hinten am
Parkplatz durch das Loch im Zaun wieder rein." "Alle?" "Nein, nicht
alle. Aber genug, um die anderen auf dem Laufenden zu halten." "Seit
wann?" "Bestimmt schon ein halbes Jahr." "Ihr Halunken." "Aber als
deine Klamotten immer geiler wurden, da konnten wir uns schon was
denken. Und vorhin auf der Tanzfläche war es ja wohl eindeutig. "Seit
wann steht ihr schon da." "Nur ich. Die anderen sind drüben." "Und wie
lange stehst du schon hier?" "Lange genug um neidisch zu sein." Ich
wurde rot. "So lange schon?" "Ja. Übrigens, Manjula. Hübsches Höschen.
Keine Angst, das bleibt unter uns. Wenn ihr beiden fertig seid, kommt
rüber." "O.K. Machen wir." Rolf ging und ließ uns alleine. Sofort
knutschten wir wieder. Doch dann rückte ich etwas ab. "Was meinte er
mit: "Wenn wir fertig sind"? Meint er etwa wir würden?" "Miteinander
schlafen?" "Ja." "Kann sein das er das meinte." "Aber ich würde es
nicht gerade hier machen. Hier könnte jeder vorbeikommen." "Möchtest du
denn mit mir schlafen?" "Ich weiß nicht. Ja, ich glaube schon. Aber das
wäre noch zu früh." Thomas nickte. "Wir sind doch erst seit einigen
Minuten zusammen. Wir fangen doch gerade erst an uns zu erkunden. Was
wir mögen und was nicht, wissen wir doch noch gar nicht." "Stimmt."
"Also warten wir damit noch eine Weile?" "Ja." Ich stand auf und nahm
seine Hand. Dann gingen wir rüber. Dort empfing man uns mit großem
Gelächter. Aber ich glaube, daß keiner wirklich glaubte, daß wir in der
kurzen Zeit miteinander geschlafen hätten. Der Abend verlief sehr
ausgelassen. Wir haben kaum getanzt. Wir haben uns meistens mit den
anderen unterhalten und gelacht. Besonders, als sie uns sagten, wie sie
uns auf die Schliche gekommen waren und uns vom Fenster im Treppenhaus
aus beobachtet hatten. Zuerst hatten sie ja nur gelacht. Aber schon
sehr bald spürten sie, daß es zwischen uns knisterte. Und so waren wir
unter ständiger Beobachtung, ohne es zu wissen. Es wurde ein sehr
lustiger Abend. Doch alles Schöne hat ein Ende. Thomas brachte mich zu
sich nach Hause. Auf dem Weg und vor der Türe knutschten wir noch
etwas, dann gingen wir rein. Ihre Eltern wollten natürlich alles genau
wissen. Also berichteten wir ihnen was die anderen bei sich zu Hause
auch erzählen würden. Das interessanteste ließen wir aber aus. Wir
hatten vereinbart, daß wir unser Verhältnis noch geheimhalten wollten.
Unsere Mitschüler würden sich daran halten. Mußten wir nur noch vor
seinen Eltern bestehen. Ich konnte dies sehr gut. Nur Thomas druckste
hin und wieder etwas herum. Dann sprang ich dann ein. Zum Schluß wußten
sie alles. Bis auf das eine. Mit einer Ausnahme. Josi strahlte über
alle vier Backen. Sie wußte Bescheid. Obwohl es ihr niemand gesagt
hatte. Sie wußte es, als sie in unsere Gesichter sah. Aber ich war
felsenfest davon überzeugt, daß sie es schon gewußt hatte, als wir
mittags von Thomas aus zur Feier gegangen waren. Als es eine halbe
Stunde später klingelte, öffnete Thomas Mutter die Türe. Ein Aufschrei
von ihr sagte mir, daß Igor vor der Türe stand. Ich hatte ihn den
ganzen Abend nicht gesehen. Dennoch wußte ich, daß er alles gesehen
haben mußte. Er war ständig in meiner Nähe. Thomas Vater war
aufgesprungen und zur Türe gelaufen. Er bekam noch mit, wie Igor sich
betreten entschuldigte. "Verzeihung. Ich soll Manjula abholen." Thomas
sackte im Sessel zusammen als Igor ins Wohnzimmer kam. Nur Josi
klatschte vor Angst in die Hände. "Ein Riese! Ein richtiger Riese."
"Der tut dir nichts.", beschwichtigte ich sie. Ängstlich sah sie mich
an. "Ich glaube, ich muß los." "Wenn du möchtest kannst du jederzeit zu
uns kommen." "Ja, ja.", hüpfte Josi vor Freude, "Dann können wir
reiten." "Kannst du denn reiten?", fragte mich ihre Mutter. "Ja."
Letztendlich standen wir 5 Minuten später draußen. Igor ging mit mir zu
einer Telefonzelle, die etwa 300 Meter von Haus entfernt stand. 20
Minuten später war Roland mit dem Wagen da. Mama war mit dabei. Nur der
Umstand, daß ich Igor meinen langen Rock und den Pulli gegeben hatte,
und diese während seines Anrufs wieder angezogen hatte, konnte mein
"ultrakurzes" und "offenherziges" Geheimnis vor ihren Augen verbergen.
Natürlich wollte Mama ebenfalls alles genau wissen. Auch ihr erzählte
ich alles und nichts. Aber da ich es so gut ausschmückte, konnte ich
hoffen, beim nächsten Geburtstag wieder dabei zu sein. Zum Glück lag
meiner in den Sommerferien. Wie hätte ich den anderen denn auch
erklären können, wie wir wohnten? Alleine das Grundstück war ja schon
riesig. Und dann das alte Wasserschloß. Die Bediensteten, der Luxus und
Reichtum. Jetzt begann ich es zu verfluchen. Ich würde niemals jemanden
zu mir einladen können. Und Thomas? Wie würde er es auffassen, wenn ich
ihm sagte was ich bin? Mama merkte mir meine Traurigkeit an. "Was ist
mein Engel?" "Ich hab gerade daran gedacht, daß ich meine Schulfreunde
nicht einladen kann." "Weil du in den Sommerferien Geburtstag hast?"
"Auch." "Wie auch?" "Ich werde doch auch zu ihnen nach Hause
eingeladen. Maria hat mich vorhin zu sich eingeladen." "Zu ihrem
Geburtstag?" "Nein. Einfach so." "Ach du meinst, weil du eine Prinzesin
bist?" "Ja. Wie soll ich ihnen das nur erklären?" "So wie es ist. Dein
Vater ist ein Maharadscha und du bist seine Tochter. Du hast es dir
nicht aussuchen können. Überhaupt, was soll das denn? In Indien hast du
mit deinen Klassenkameraden auch zusammen gespielt." "Aber die wußten
es doch." "Dann sag es ihnen. Dann wissen sie es auch." "Aber wie?"
"Laß dir was einfallen. Du bist doch sonst nicht auf den Kopf
gefallen." Doch ich schob diese Aussprache mit ihnen vor mir her. Zu
schön waren die morgendlichen Begrüßungen mit Thomas. Ich hob meinen
Rock und er schaute, dann bekam ich einen Kuß. Aber am vierten Tag
sagte er: "Schatz, du mußt mir aber nicht jeden Morgen dein Höschen
zeigen. Ich liebe dich auch ohne den hübschen Anblick." "Danke." Und so
bescherte ich ihm nur noch hin und wieder den Anblick meiner
Unterwäsche. Und wenn, dann wirklich aus Versehen, wenn sich mein Rock
beim setzen an der Lehne wirklich verfing. Und immer wenn ich es
bemerkte erhob ich mich etwas und zog züchtig meinen Rock wieder herab.
Er lachte mich nur an. Sonntags durfte ich mit ihm zusammen ins Kino.
Na ja, eigentlich ja nicht mit ihm. Mama wußte nur, daß ich bei Moni,
Elke, Inge oder Michaela war. Das ich mit Thomas zusammen war, das
würde sie noch früh genug erfahren. Thomas schaute sehr skeptisch, als
er Igor in einiger Entfernung von uns sah. "Er paßt auf mich auf.", war
meine Antwort auf seinen fragenden Gesichtsausdruck.
14 Die Wahrheit kommt ans Licht
Seit jenem Tag schwebte ich im Nirwana. Er war so unendlich zärtlich zu
mir. Na ja, zu ihm war ich es ja auch. Und jeden Tag freute ich mich
aufs Neue ihn zu sehen. Nach der Schule trafen wir uns so oft ich eine
Ausrede für Mama fand. So, wie an den Wochenenden auch. Und das klappte
sehr gut. Wie alles was ich in Angriff nahm. Doch dann kam der Ball. Er
fand zugunsten des UNICEF Kinderhilfswerks statt. Natürlich mußte ich
dieses Mal mit. Da würde auch kein Bitten und Betteln helfen. Ich
mußte. Und schließlich hatte ich auch wieder eine persönliche Einladung
bekommen. So wie Mama auch. Papa sowieso. Schließlich arbeitete er ja
beim Kinderhilfswerk. Aber ich wollte auch hin. Denn als ich wußte, daß
Peter Ustinov ebenfalls dort anwesend sein würde, da war ich nicht zu
halten. Ich kannte ihn von seinen Filmen her. Und Papa erzählte uns
immer von seiner Arbeit beim Kinderhilfswerk. Er hatte ihn schon oft
persönlich getroffen. Aber leider war ich bisher noch nie dabeigewesen.
Und so freute ich mich doppelt auf diesen Ball. Denn zu diesem Anlaß
waren auch mein ältester Bruder und meine beiden älteren Schwestern
eingeladen. Alle drei waren mittlerweile schon verheiratet und hatten
eine eigene Familie. Und so freute ich mich auch auf meine kleine
Nichte. Die Tochter meines ältesten Bruders war 6 Monate alt. Ich hatte
sie bisher nur einmal gesehen, kurz nach ihrer Geburt. Und in diesen
Tagen wechselte ich mehr als einmal ihre Windeln. Sie kamen donnerstags
an und wohnten natürlich bei uns im Schloß. Eigentlich wollten Thomas
und ich an diesem Samstag schwimmen gehen. Aber leider ging dies ja
nicht, weil ich auf der Gala war. Und so wurden statt des Bikinis, die
teuren Kleider herausgeholt und der Familienschmuck aus dem Tresor
geholt. Und als wir um sieben in unserer Halle standen, war ich wieder
in Indien. Diese Pracht und der Reichtum versetzten mich gleich wieder
zurück nach Hause in den Palast. Die Familie meiner Schwester, sie
hatte in ein europäischer Haus geheiratet, war ebenso festlich
gekleidet. Mein Schwager im Smoking und sie im Sari. Meine Bruder und
seine Frau in den traditionellen Gewändern meiner, nein, unserer
Heimat. So, wie meine Eltern und ich ebenfalls. Nur meine zweitälteste
Schwester, sie hatte einen Arzt geheiratet, er konnte leider nicht
kommen, war in einem schlichten, aber wirklich bezauberndem Kleid
gekommen. Sie machte sich nichts aus dem Adelsstand. Und so machte sich
an diesem Abend, verteilt auf mehrere Autos, eine kleine Armada auf.
Alles hätte so schön sein können, wenn, ja wenn ich daran gedacht
hätte, das diese Gala im Fernsehen übertragen wurde. Zudem auch noch
live. Ich hätte es wissen müssen. Spätestens als wir aus den Autos
stiegen, hätte ich es wissen müssen. Da nämlich prasselte schon das
Blitzlichtgewitter der Reporter auf uns herab. Zwei Fernsehkameras
waren ebenfalls am Eingang positioniert. Und der Fernsehreporter gab
bestimmt durch, wer dort alles aus den Wagen stieg. Aber nicht an die
Presse dachte ich in dem Moment, sondern an Ustinov. Und so bahnten wir
uns einen Weg durch das Blitzlichtgewitter. Drinnen im Eingangsbereich
wurde es sofort ruhiger. An der Garderobe legten unsere Mäntel und
Umhänge ab, danach gingen wir in den Saal. Standesgemäß wurde jeder von
uns angekündigt. Zunächst mein Vater, dann meine Mutter. Allerdings war
nun ich an der Reihe. Als Thronerbin kam ich vor meinen Geschwistern,
da sie ja auf den Thron verzichtet hatten. Danach dann mein ältester
Bruder und Frau, anschließend meine beiden ältesten Schwestern mit
Familie. Unsere Meute wurde dann zu unserem Tisch geleitet. Eigentlich
hätte ich ja als "Kind" am Ende des Tisches platznehmen müssen. Aber da
ich als Putri-Raja Thronerbin war, mußte ich an die Seite meines
Vaters. Und so war ich den Reportern schutzlos ausgeliefert. Natürlich
waren meine Eltern bei den Ersten, die man interviewten. Danach kamen
meine älteren Geschwister dran. Aber dann war ich dran. Zunächst fragte
mich der Reporter nach der Bedeutung meiner Namen. Das ging ja noch.
Dann aber fragte er mich, ob man mich mit Prinzessin oder Hoheit
anreden müsse. Mama wußte, daß ich mit "Manjula" geantwortet hätte.
Darum schaute sie mich streng an. "Prinzessin, oder auch Hoheit.",
sprang sie schnell ein. Der Reporter spürte sofort, daß ich nur das
antworten würde, was mir Mama erlaubte. Darum fragte er nicht weiter.
Er würde bestimmt noch Gelegenheit genug haben mich ohne "Geleitschutz"
anzutreffen. Eigentlich war bis jetzt ja alles gut gegangen. Aber nur,
bis das Peter Ustinov kam. Erfreut ging er auf meinen Vater zu und, da
ich neben ihm saß, war ich erneut mit im Bild. Erst als er weiter zu
seinem Platz ging war ich wieder außer Gefahr. Vorerst! Denn im
Verlaufe des Abends wurden viele der Anwesenden Prominenten nach vorn
gebeten. Auf der Bühne mußten sie dann einzelne Spenden verlesen.
Leider zählte man mich ebenfalls dazu. Zum Glück konnten wir uns den
oder die Spender aussuchen und ich suchte mir bewußt die aus, die von
Kindern gespendet wurden. 2 Mark hier, 5 da, 3 dort. Da wird nicht
großartiges passieren. Glaubte ich. Ich hatte gedacht, daß ich gerade
mit diesen kleinen Spenden nicht zu sehr aufzufallen würde. Aber damit
hatte ich nicht gerechnet. Denn es waren gerade diese kleinen Spenden,
welche von Menschen kamen die selbst kaum etwas hatten, die das
Publikum mit tosendem Applaus bedachte. Und hatte ich gehofft, daß mit
der Verlesung alles vorüber war, so wurde ich schnell eines Besseren
belehrt. Denn nun wurde ich mit Peter Ustinov vor die wartenden Kameras
gezerrt.
Schon als dieses Mädchen auf dem Auto stieg, starrte ich ungläubig auf
die Matscheibe. Das war unmöglich! Das konnte nicht sein! Das Mädchen,
was da aus dem Wagen stieg, das war: Manjula! War ich mir nicht ganz
sicher, der Riese der hinter ihr stand, der war nicht zu übersehen. Den
kannte ich nur zu gut. Denn schließlich war er doch überall zu finden,
wo ich mit Manjula war. Der Sprecher, der die einzelnen Personen
vorstellte sagte, daß dieses Mädchen Putri-Raja Akuti Charulekha
Hemangini Manjula wäre. Ja, so hieß sie. Auch wenn ich diese Namen
nichtmehr im Kopf hatte, so war "Manjula" fest in ihm verankert. Doch
dann sagte er etwas, was mich erstarren ließ. "Sie ist die Tochter der
Maharadschas von Bihar und somit auch die Thronerbin, falls sie nicht,
so wie ihre älteren Geschwister auch, auf den Thron verzichtet. Also
haben wir heute nicht nur das Herrscherpaar aus Bihar bei uns, sondern
auch noch eine richtige Prinzessin." Papas Weinglas fiel zu Boden und
der Rotwein durchtränkte den Teppich. Mama starrte mit weit
aufgerissenen Augen auf den Fernseher. So wie ich auch. Nur Josi lachte
und klatschte vor Freude in ihre kleinen Händchen. Dann schaute sie
mich an. "Ich hab dir doch gesagt, daß wir eine richtige Prinzessin als
Freundin bekommen." "Du hast aber nicht gesagt, daß sie eine ist."
"Aber sie ist doch die einzige die du hast." "Ja schon." "Siehst du."
Gebannt schauten wir weiter zu. Ihre Familie kam vor die Fernsehkamera.
Schließlich auch sie. Man fragte sie, wie sie angeredet würde. Ihre
Mutter antwortete für sie. Ich überlegte, ob ich nun auch Prinzessin
sagen muß? "Du spinnst.", flüsterte Josi und krabbelte auf meinen
Schoß. Und als sie später auf der Bühne stand und die Spenden vorlas,
setzte mein Herzschlag aus. So schön war sie. Vergessen BH und
Minirock. Vergessen Bluse und Höschen. Was sie da an hatte, wie hieß
das nochmal? "Sari.", flüsterte Josi mit zu. Ja, Sari. Wie so oft sagte
sie das, wonach ich suchte. Aber umgekehrt war es ja auch so. Gebannt
starrte ich auf den Fernseher. Sie war so schön wie eine Prinzessin.
Josi kicherte. Manjula wirkte wie aus einem Märchen. Und alles an ihr
glitzerte golden. Später versuchte ich immer einen Blick auf sie zu
erhaschen. Doch dann wurde sie mit Ustinov zusammen gezeigt und wenig
später alleine interviewt. Und mir stockte das Herz. "Hoheit, haben sie
einen Moment Zeit für uns?" "Ja, gerne." "Wie lange sind sie schon in
Deutschland?" "Fast 2 Jahre." "Zwei Jahre schon?" "Ja." "Hoheit, wie
verbringt eine Prinzessin den Tag?" "Wie jedes andere Mädchen auch.
Morgens Schule, danach Schularbeiten." "Sie gehen in eine normale
Schule?" "Ja, natürlich." "Eine reine Mädchenschule?" "Nein. Wir haben
auch Jungen in meiner Klasse." "Und wie sind die? Auch nett?" "Ja, alle
in meiner Klasse sind nett." "Und wie verstehen sie sich mit ihren
Klassenkameraden?" "Sehr gut. Die sind alle sehr nett." "Haben sie in
der Schule viele Freunde?" "Ja, das könnte man sagen." "Wie haben sie
es aufgenommen, als sie erfuhren, daß eine echte Prinzessin zu ihnen in
die Klasse gekommen ist?" "Sie wissen es nicht." "Haben sie es ihnen
nicht gesagt?" "Nein, wozu auch? Sie sehen in mir ein indisches
Mädchen. Und das bin ich ja auch." "Werden sie es ihnen sagen?" "Ich
glaube, einige wissen es jetzt." "Dann wird am Montag wohl einiges auf
sie zukommen." "Hm, das denke ich auch." "Aufgeregt?" "Wegen Montag? In
der Schule?" "Ja." "Etwas." "Gibt es dafür einen besonderen Grund?"
"Nein." "Hoheit, viele Mädchen wünschen sich, einmal Prinzessin zu
sein. Ist es für ein Mädchen wirklich so schön eine Prinzessin zu
sein?" "Kommt drauf an. Es gibt Situationen, bei denen man sich wünscht
ein einfaches Mädchen zu sein." "Und die wären?" "Man kann nicht alles
machen, was man möchte." "Ja?" "Nehmen wir meine Freunde aus der
Schule. Sie können ins Kino, Eis essen, miteinander spielen. Wenn man
bekannt ist, dann geht das nicht." "Sie meinen wegen den Reportern?"
"Ja. Stellen sie sich mal vor wir würden verstecken spielen. Da würde
jeder gleich wissen wo ich bin." "Hoheit eine letzte Frage. Warum haben
sie gerade diese Spenden ausgesucht?" "Weil sie von Menschen stammen,
die selbst nicht viel haben. Und davon geben sie auch noch etwas ab.
Ich meine, daß diese Spenden schwerer wiegen, als die von einem
reichen." "Danke Hoheit. Und noch schöne Stunden."
Und die hatte ich auch. Jedenfalls bis zu dem Moment, als sich die
Fernsehkamaras wieder auf mich richteten. Und dies in einem Moment, wo
ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen mußte. Mein Bruder Shardul hatte
mir mal eine Schallplatte geschenkt. Chris Rea. Und von diesem Tag an
war ich sein größter Fan. Ich wußte so gut wie alles von und über ihn.
Und auch, das er drei seiner Lieder, Stainsby Girls für seine Frau und
Josephine und Julia für seinen beiden Töchtern geschrieben hatte. Und
gerade die beiden Lieder für seine Töchter gingen mir immer zu Herzen.
Julia, die jüngere, mit ihren großen Augen. Aber auch Josephine hat
diese herrlichen Augen. Er muß sie immens lieben, wenn er so schöne
Lieder für sie gemacht hatte. Und als er an diesem Abend auf die Bühne
kam, da rutschte mir mein Herz ins Höschen. Ich starrte ihn nur noch an
und konnte es nicht fassen, das er dort, keine 10 Meter von mir
entfernt, sang. Doch als er Julia sang, fing ich an zu weinen. Still
und unbemerkt von allen anderen. Erst als das Licht wieder an ging,
bemerkte man es. Ein gefundenes Fressen für die Medien. Aber Shardul
sprang sofort auf und führte mich hinaus. Nur er wußte ja weshalb ich
heulte. Er bugsierte mich zur Damentoilette und ließ mich dort alleine,
stellte sich vor die Türe und erwehrte sich den Reportern bis Igor kam.
Und als drei Reporterinnen auf die Toilette wollten, konnten sie nicht
an Igor vorbei. Da half auch kein Zetern und "Ich mach mich gleich
naß". Igor reagierte nicht und blockierte die Türe. Aber während die
Reporterinnen sich mit Igor auseinandersetzten, eigentlich redeten sie
und Igor hörte ihnen nicht zu, sprach Shardul mit dem Fernsehteam. Er
erklärte ihnen warum ich geweint hatte. Nur einer von ihnen verstand
es. Er schien ebenfalls ergriffen von Reas "Julia" gewesen zu sein. Er
war es dann auch, der die anderen Reporter schließlich aufklärte und
sie zum gehen veranlaßte. Und als ich nach einigen Minuten wieder aus
der Toilette kam, standen nur noch Shardul und Igor dort. "Danke." "War
doch klar Schatz. Als ich die ersten Takte hörte, konnte ich es mir
schon denken. Geht's jetzt wieder?" "Ja." "Gut. Dann komm mit." Er zog
mich durch die Menge der Tische bis zum Rand der Bühne. Etwas abseits
von ihr waren die Plätze der Künstler. Und auch Chris Rea saß dort.
Erneut hatte ich einen Elefanten im Hals. Doch um es kurz zu machen,
Shardul brachte mich zu ihm und sagte, das ich sein größter Fan wäre.
Und als Rea mich an seinen Tisch bat, direkt neben ihm, zitterte ich
richtig vor Aufregung. Und er unterhielt sich mit mir. Mit MIR! Ich
konnte es nicht fassen. Ich blieb eine ganze Weile bei ihm sitzen,
sagte ihm, wie wundervoll ich seine Lieder fand, besonders die beiden
für seine Töchter. Zum Schluß lud er mich ein, sie in Cookham zu
besuchen, wenn er mit seiner Tournee fertig wäre. Das Angebot schlug
ich natürlich nicht aus. Schließlich kam ich zurück an unseren Tisch.
Mama sah mich etwas ungehalten an. Sie war nicht böse auf mich, sondern
ungehalten, daß ich die Beherrschung verloren hatte. Papa jedoch nahm
mich gleich in die Arme. Shardul hatte es ihm erklärt. Der Rest des
Abends war wundervoll. Abgesehen davon, daß ich immer dankend ablehnen
mußte, wenn man mich zum tanzen aufforderte. Und dies leider sehr oft.
Mama schien mich schon zu bemitleiden. Aber dies hatte auch einen
Grund. Ich konnte nicht tanzen. Nein, ich konnte es schon. Aber doch
nur unsere indischen Tänze. Und die konnte ich sogar sehr gut. Daheim
in der Schule mußte ich bei Aufführungen immer tanzen, weil ich die
Beste war. Und die Bewegungen auf Rolfs Geburtstagsfeier, zusammen mit
Thomas, das konnte man nicht tanzen nennen. Das war eher ein
unkoordiniertes Zappeln gewesen. Bis auf den langsamen Tanz. Aber den
würde ich sowieso mit niemand anderem tanzen, als mit Thomas. Chris kam
später noch einmal zu uns an den Tisch und schenkte mir ein Bild. Seine
Frau, seine beiden Töchter und er. Zum Dank umarmte ich ihn und drückte
ihn ganz fest. Klar, daß dies die Kameras festhalten mußten. Ob Thomas
das verstehen würde?
Die Sendung war vorbei. Ständig hatten wir nur auf die Matscheibe
gestarrt. Besonders, wenn Manjula zu sehen war. Einzig Josi schien dies
nicht zu kümmern. Sie mochte die Musik, die Künstler. Irgendwann war
sie dann auch eingeschlafen und Mama trug sie nach oben. Da sagte Papa:
"Da hast du dir ja eine vornehme Freundin geangelt." Ich konnte nur
nicken. Erst jetzt, als er mich an ihren Stand erinnerte, wurde mir
klar, daß ich das Höschen einer echten Prinzessin unter meinem
Kopfkissen liegen hatte. Die Brust einer königlichen Hoheit berührt
hatte. Mit einer Prinzessin ging.
MIT EINER RICHTIGEN PRINZESSIN!!!
Mir wurde schwindelig.
15 Aussprache?
Wir sind sehr lange geblieben. Eigentlich hatte mich, nachdem Chris
gegangen war, die Langeweile eingefangen. Aber Peter Ustinov kam zu uns
an den Tisch und unterhielt sich anfangs mit meinen Eltern und später
auch mit mir. Erst jetzt kam ich dazu, ihm zu sagen, wie schön ich
seine Filme fand. Und er lächelte mich an. Später gab er noch einiges
auf der Bühne zum Besten und ich hab mich herrlich amüsiert. Erst um
halb 3 brachen wir auf. Und so kam es, das ich erst um halb vier im
Bett war. Demzufolge hatte ich am Sonntag auch sehr lange geschlafen.
Und der Sonntag selbst verging auch wie im Fluge. Ich schwelgte
geradezu in der Erinnerung an die vergangene Nacht. Doch erst als ich
abends im Bett lag, da dachte ich mir, daß ich die nächste Gala nur
"mit" Thomas besuchen würde. Doch anstatt mir dies nun in den
wundervollsten Farben auszumalen, da fiel mir plötzlich wieder die
Schule ein. Und mit der Schule auch meine Mitschüler. Was war, wenn sie
mich im Fernsehen gesehen hatten? Ein einziger würde ja schon genügen.
Vielleicht würden sie ihr, oder ihm, nicht glauben. Aber die Saat des
Zweifels wäre gesät. Und was, wenn es zwei gesehen hatten? Oder noch
mehr? Was würden die sagen? Und noch viel mehr: Wie würden sie sich mir
gegenüber verhalten? An Thomas Verhalten dachte ich nicht. Wir waren ja
ein Paar. Aber die Anderen bereiteten mir Angst. Was würden sie tun?
Viele Versionen schwirrten mir durch den Kopf. Von Verständnis, bis hin
zur Ablehnung. Wobei das letztere mir immer öfter vor Augen schwebte.
Deshalb schlief ich in dieser Nacht auch erst sehr spät ein. Und ich
schlief sehr unruhig. Mehrmals wachte ich in dieser Nacht auf.
Schweißnaß. Und so wachte ich am Morgen auch auf. Schweißgebadet. Am
Morgen hatte ich richtigen Bammel. Wieso heißt das eigentlich "Bammel"?
Jedenfalls hatte ich den. Und das nicht zu knapp. Richtige
Magenschmerzen hatte ich. Fast so, als wenn ich meine Tage bekommen
hätte. Aber dem war ja nicht. Schon als ich aufstand, dachte ich nur an
die Schule und was sich da gleich abspielen würde. Und beim waschen und
anziehen war ich mit meinen Gedanken nur bei der Schule und was dort
auf mich zukommen würde. Als ich zum Frühstück nach unten kam, sah Mama
mich mit weit aufgerissenen Augen an. Doch erst nach einigen Sekunden
lachte sie laut auf und fragte mich: "Du willst doch etwa nicht so in
die Schule gehen?" Völlig verwirrt sah ich sie an. Doch dann deutete
sie auf mich. Völlig irritiert schaute ich an mir herunter. Aber dann
mußte ich auch herzhaft lachen. "Nein Mama. So bestimmt nicht." Ich
mußte wieder hoch und mich umziehen. Denn ganz in Gedanken hatte ich
nach dem Waschen eines meiner langen Nachthemden wieder angezogen. Und
darüber hatte ich dann meinen Rock und das T-Shirt angezogen. Und nun
schaute mein Nachthemd unter dem Rock hervor. Aber wenigstens hatte ich
schon meine Unterwäsche und die Strumpfhose angezogen. Aber wieso ich
so in Gedanken gewesen war und das Nachthemd wieder angezogen hatte,
ohne es zu merken, das war mir schleierhaft. Schleierhaft! Wieder so
ein Wort, mit dem ich damals noch nichts anfangen konnte. Aber so war
mir in dem Moment gewesen. Doch eigentlich wußte ich ja, wieso ich so
in Gedanken gewesen war. Richtig angezogen kam ich dann wenig später
erneut herunter. "So gefällst du mir Schatz. Setzt dich, damit ich dir
die Haare machen kann.", sagte Mama. Und nun wußte ich, was ich noch
vergessen hatte. "Bist du so nervös wegen der Schule?", fragte sie,
während sie mir die Haare bürstete und sie anschließend zu einem Zopf
flocht. "Ich glaube ja." "Was sie wegen Samstag sagen werden?" "Ja."
"Nimm es nicht so schwer. Sie werden dich auch als Prinzessin mögen."
"Meinst du?" "Bestimmt." "Hoffentlich." Mein Frühstück fiel heute sehr
schmal aus. Ich bekam kaum was runter. Und Mama mußte mich zweimal
ansprechen, bis das ich wußte, daß wir losfahren mußten damit ich nicht
zu spät in die Schule kam. Im Wagen kam dann wieder diese Ungewißheit
auf. Wie würden sie sich mir gegenüber verhalten. Am liebsten wäre ich
heute nicht in die Schule gegangen. Aber dann hätte ich dieses Problem
nur auf morgen verschoben. Und dann hätte ich einen ganzen Tag und eine
weitere Nacht mit Ängsten und Zweifeln verbracht. Also war es besser,
mich ihnen heute zu stellen. Trotzdem mußte Mama mich anstoßen, damit
ich an der Schule aus dem Wagen stieg. Sosehr war ich in Gedanken an
das Kommende versunken. Meine Mitschüler standen draußen vor dem Tor
und wußten, daß ich aus diesem Wagen steigen würde. An den hatten sich
meine Mitschüler ja mittlerweile gewöhnt. Und schließlich war ich ja
auch nicht die einzige, die morgens mit dem Wagen gebracht wurde. Noch
drei andere aus meiner Klasse wurden morgens mit dem Wagen gebracht.
Nur sehr zögerlich stieg ich aus. Zu zögerlich. Mama mußte mir noch
einen Klaps auf den Po geben, damit ich gänzlich aus dem Auto stieg.
Langsam ging ich auf sie zu. Eigentlich hätte mir jetzt ein "Hallo",
ein "Na du" oder wenigstens ein "Morgen" entgegen klingen müssen. Doch
als ich an diesem Morgen zu ihnen kam, verstummten ihre Gespräche. Alle
Augen richteten sich auf mich. Sie schienen auf eine Erklärung von mir
zu warten. Aber ich wußte nicht, was ich ihnen sagen sollte. Mein
Gehirn schien völlig leer zu sein. Und diese Stille brachte mich fast
zur Verzweiflung. Doch da stand plötzlich Thomas hinter mir. Er klopfte
mir auf die Schulter und ich drehte mich erschrocken herum. Da küßte er
mich auch schon. Sehr zärtlich. Und ich erwiderte seinen Kuß. "Morgen
Schatz." "Morgen.", sagte ich. Er schlang seinen Arm um meine Taille,
dann drehten wir uns zu den anderen hin. "Morgen. Na ihr. Alles klar?",
fragte er die anderen, die mit staunen zugesehen hatten, wie ihr
Mitschüler eine leibhaftige Prinzessin geküßt hatte. Einfach so. Doch
sie antworteten nicht. "Was ist? Alle stumm geworden?" "Hast du am
Samstag nicht fern gesehen?" "Warum sollte ich fern sehen. Ich schau
lieber nah." Gequält lachten einige über seinen Witz. "Sie haben mich
am Samstag im Fernsehen gesehen.", flüsterte ich ihm zu. "Kann ich mir
denken." "Du auch?" "Ja." "Warst du nicht erstaunt, das Manjula eine
Prinzessin ist?", fragte Moni. "Nö. Das hat mir meine kleine Schwester
doch schon vor Wochen gesagt." Langsam wurde es mir doch unangenehm.
Aber bevor es zu schlimm für mich wurde, klingelte es und wir gingen
hinein. Es war lustig zu sehen, wie die Jungs dennoch versuchten, mir
auf der Treppe unter den Rock zu schauen. So weit ging die Ehrfurcht
vor einer Prinzessin bei ihnen wohl doch nicht. Aber sie hatten mal
wieder Pech. Sie konnten nichts sehen, denn ich ging im Treppenhaus wie
immer dicht an der Wand entlang. Oben in der Klasse wurde es wieder
ruhiger. Die Lehrerin überging einfach die Sendung am Samstag, obwohl
sie beinahe einen Herzinfarkt bekommen hatte als sie mich dort sah. Und
das, obwohl sie es ja eigentlich hätte wissen müssen. Wenn sie meine
Sprache, Hindi, gekonnt hätte. In der ersten Pause standen Thomas und
ich ganz alleine auf dem Hof. Unsere Mitschüler hielten sich noch auf
Distanz. Anders als Thomas. Er redete mit mir. Dennoch hatte ich das
Gefühl, daß da etwas war. Meine Umarmung von Chris? Denn er redete mit
mir über die Gala. Hauptsächlich wollte er von mir wissen, wieso ich
dort geweint hatte. Also erklärte ich ihm, daß ich ein totaler Chris
Rea Fan war. Und das ich gerade die Lieder schön fand, die er für seine
beiden Töchter gemacht hatte. Er kannte auch Reas Lieder. Und zu meiner
Freude fand er sie auch schön. Und so hatten wir wenigstens ein
Gesprächsthema, was nichts mit der Gala zu tun hatte. Dennoch spürte
ich sehr deutlich, daß da noch etwas war. Etwas schien in zu bedrücken.
Und ich dumme Gans, dabei sind Gänse doch nicht dumm, ich dachte
natürlich nicht an das Naheliegenste. Dann hätte ich uns eine lange
Zeit der Qualen ersparen können. Aber wie gesagt: Auf das Naheliegenste
kam ich natürlich nicht. Dabei war es doch so offensichtlich. Erst in
der zweiten Pause kamen zwei der Mädchen zu uns. "Äh.", stammelten sie.
"Was ist?", fragte ich sie erstaunt. "Wir, äh, wir." Sie drucksten nur
herum. Doch ich wußte ganz genau, was sie wissen wollten. Wie sie mich
anreden sollten. Also nahm ich ihnen die Frage ab. "Manjula! Ganz
einfach Manjula. Ich bin doch noch dieselbe wie am Freitag." "Nicht
Hoheit oder Prinzessin?", fragten sie mich erstaunt. "Nein. Manjula.
Und ich wundere mich nur, daß ihr deswegen so einen großen Aufstand
macht. Da sind die Jungs aber schon viel weiter als ihr." "Wieso?‘"
"Na, denen ist das egal ob ich eine Prinzessin bin oder nicht. Wie
jeden Tag haben sie auch heute auf der Treppe versucht, mir unter den
Rock zu schauen." Die Mädchen schauten sich erstaunt an, dann aber
lachten sie über die Unverschämtheit der Jungs. Und sichtlich
erleichtert nahmen sie dies alles zu Kenntnis. Also standen am Ende der
Pause wieder viele der Mädchen um mich herum, wie es fast immer der
Fall war. Doch leider drängten sie dabei Thomas von mir fort. Und das
war mir nicht recht. Ich wußte doch noch nicht was ihn bedrückte. Und
so verlief der weitere Tag für mich mit einem sehr schlechten Gewissen.
Obwohl ich mir wirklich keiner Schuld bewußt war. Allerdings konnte ich
mir denken, daß es an mir lag, daß ich der Auslöser, oder zumindest der
Grund seines Kummers war. Ob er am Wochenende eine andere kennengelernt
hatte? Wollte er vielleicht unsere Beziehung beenden und wußte nicht
wie er es anstellen solle, ohne mir weh zu tun? Möglich wäre es ja.
Aber dem wiedersprachen seine Augen. Seine Augen blickten noch immer
ständig in meine, sobald wir uns sahen. Wieso dachte ich bei ihm nicht
an das gleiche, wie bei den anderen? Und hätte ich doch nur schon
früher mit Mama geredet. Über Thomas und mich, über unsere Gefühle.
Hätte ich wenigstens an diesem Abend mit ihr geredet, dann wäre für uns
die folgende Zeit anders verlaufen. Aber, wie schon gesagt mag ich eure
Sprichwörter: Hätte der Hund nicht geschissen, dann hätte er den Hasen
bekommen.
16 Die Wandlung
In den folgenden drei Wochen besuchte ich Thomas an jedem Wochenenden zu
Hause. Diverse Mitschülerinnen, welche ich angeblich besuchte,
verschafften mir dafür einen Vorwand. Bei meinem ersten Besuch nach der
Gala fragten seine Eltern mich doch glatt, ob sie Hoheit oder
Prinzessin sagen sollen. "Manjula", sagte ich, "Manjula ist schon
richtig." Seine Mutter hatte sich im Lauf der Zeit auch an Igor
gewöhnt. Selbst Josi hatte sich schließlich an ihn herangetraut. Und da
stellte sich wahrhaftig heraus, daß er doch kein böser Riese war. Sie
begannen sogar miteinander zu reden. Und während ich mit Thomas auf
ihrer Terrasse saß, plauderte Josi mit ihm über den kleinen Zaun
hinweg. Schließlich erzählte er ihr auch von seiner Heimat. Und von den
sprechenden Bären, die so weise waren, wie hier die Eulen. Von der
Eisprinzessin in ihrem Eispalast, von den Hexen. Er erzählte ihr so
viele Märchen wie er kannte. Und er kannte sehr viele. Das wußte ich
nur zu gut. Hatte er sie mir doch auch erzählt, als ich in Josis Alter
war. Und selbst jetzt noch hörte ich ihm gerne zu, wenn wir unterwegs
waren. Und dankbar war ich ihm auch. Er hielt sich stets diskret im
Hintergrund. Und ich glaube, er drehte sich sogar herum, wenn Thomas
und ich uns küßten. Leider taten wir dies in letzter Zeit nichtmehr so
oft wie früher. Leider. Ich schob es auf mangelnde Gelegenheit zurück.
Allerdings machten wir so auch keine Fortschritte. Er ging mir nie an
die Wäsche. Einerseits war ich ihm dankbar dafür. Denn das hätte sehr
schnell meine Vorsätze zunichte machen können. Dafür war er so schon
viel zu zärtlich zu mir gewesen. Andererseits waren wir ja auch noch
nicht soweit. Doch es kam hin und wieder mal vor, daß er eines meiner
Beine berührte. Eigentlich war dies ja nichts Neues für uns. Auf der
Fahrt zum Schwimmen hatte er meine Beine sogar leicht gestreichelt und
meinen Po hatte er doch auch schon berührt. Auch wenn da mein Höschen
und meine Strumpfhose dazwischen gelegen hatte. Aber nun meinte ich zu
spüren, daß es ihm peinlich war, wenn er mein Bein berührte. Und wenn,
dann geschah es aus Zufall und nicht vorsätzlich. Ich spürte, daß da
etwas war. Aber da ich dumme Gans mir darauf keinen Reim machen konnte,
fragte ich in meiner Not Papa um Rat. Und das war auch gut so. Papa
hatte mir dann gesagt, woran es lag. Ich hatte ihm mein ganzes Herz
ausgeschüttet und er klärte mich auf. Nicht darüber! Das wußte ich doch
schon längst. Ich bin Inderin und keine Europäerin. Papa sagte mir
schließlich, was mit Thomas los war. Ich war wie vor den Kopf
geschlagen. Daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Und daran geglaubt,
das hatte ich erst recht nicht. Aber das mußte unbedingt aufhören.
Sofort! Zwar wollte ich noch warten, bis das es zwischen uns zum
letzten kam, aber ein wenig "Vorfreude" wollte ich schon haben.
Schließlich waren wir doch ein Paar. Und das sollte ja auch so bleiben.
Also setzte ich mich an einem Wochenende, als ich wieder bei ihm zu
Hause war, in einem unbeobachteten Moment einfach auf seinen Schoß und
flüsterte traurig: "Gefällt dir mein Körper nicht mehr?" "Wie kommst du
denn darauf?", fragte er erschrocken und ganz erstaunt. "In der Zeit
vor der Sendung, da hast du mich öfter angefaßt als danach. Gefall ich
dir nichtmehr? Oder ist es, weil ich eine Prinzessin bin?" "Nein,
nein.", stammelte er. Doch dank Papa wußte ich es besser. Natürlich gab
es nur diesen einzigen Grund für sein Verhalten. Weil ich eine
Prinzessin war. Wieso hatte ich nicht daran gedacht? Bei meinen
Mitschülern hatte ich doch gleich gewußt, was los war. Nur bei ihm
nicht. Wie konnte ich nur so dumm sein? Nur, wie sollte ich ihm
klarmachen, daß ich noch immer das Mädchen von früher war. Sein
Mädchen. Sollte ich etwa wieder einen Krieg führen müssen? Nun, wenn
ja, dann würde es ein Blitzkrieg werden. Ich wollte keine langen
Vorbereitungen. Ich wollte keinen langen Krieg. Ich wollte ihn. Und ich
wollte ihn jetzt, und nicht erst morgen oder übermorgen. Ich kannte
mich mittlerweile auf ihrem Grundstück schon sehr gut aus. Daß sein
Zimmer für mein Vorhaben nicht in Frage kam, das wußte ich. Blieb nur
noch ein Fleckchen übrig. Aber dort kam auch Josi oft hin. Sie war die
einzige, die uns dabei hätte stören können. Also mußte ich sie
irgendwie beschäftigen. Igor! "Warte hier.", sagte ich und suchte Josi.
Sie war in der Küche und naschte vom Kuchenteig, den ihre Mutter
zubereitete. "Kommst du mir diese Naschkatze abnehmen. Wenn sie so
weitermacht hat sie einen Aua-Bauch und ich nichts mehr für den
Kuchen." Josi lachte mich mit ihrem verschmierten Gesichtchen an. Ich
mußte grinsen, hielt ihr aber meine Hand hin. "Wasch dir erst deine
Hände und dein Gesicht." Das allerdings machte ich. Und während ich sie
wusch, sagte ich ihr, daß Igor bestimmt noch viele Geschichten wüßte.
"Du kannst mir ruhig sagen, daß ich nicht in den Stall kommen soll."
Ich muß zugeben, daß ich in dem Moment erbleichte. Denn genau dort
sollte ja der Kampf stattfinden. "Keine Angst. Ich verpetz euch nicht."
"Danke." Sie ging zu Igor und ich zog Thomas von der Terrasse fort.
"Wir spielen Verstecken. Du mußt als erster suchen." Er lehnte sich an
einen Baum und schloß die Augen. Doch noch ehe er am Baum war, rannte
ich schon zum Stall. Hoffentlich dachte er nicht, daß dies eine Finte
von mir gewesen wäre. Doch zwei oder drei Minuten später wußte ich, daß
er dies nicht angenommen hatte. Ich war hoch auf den Heuboden gestiegen
und begann meine Waffen fertig zu machen, da hörte ich die kleine Türe
innerhalb des Tors. Da wußte ich: Der Krieg konnte beginnen.
Natürlich küßten wir uns nach der Gala auch weiterhin. Allerdings hatte
ich nun riesigen Bammel davor, ihren Körper zu berühren. Schließlich
war sie doch eine Prinzessin. Beim Küssen ging es ja gerade noch.
Trotzdem wurde diese auch zusehends seltener. Auch hatte ich sie, wie
früher, oft in meinem Arm. Aber wenn sie auf meinem Schoß saß und dazu
noch einen kurzen Rock anhatte, da war die Streichelattacke in der
Bahn, auf ihrem Bein, bei mir in Vergessenheit geraten. Ich liebte sie
nach wie vor. Dennoch war ich gehemmt. Und dann kam ihre Frage: Ob mir
ihr Körper nichtmehr gefiele? Natürlich gefiel er mir. Das hatte er
doch schon immer getan. Anfangs waren es ja nur ihre Augen. Aber mit
der Zeit war ihr ganzer Körper mit einbezogen worden. Dennoch waren
ihre Augen nach wie vor für mich das Wichtigste, das Schönste an ihr.
Sie kam auch gleich auf die richtige Idee. Weil sie eine Prinzessin
war. Natürlich hatte ich riesigen Respekt vor ihr. Schließlich war sie
doch jemand. Doch irgendwie machte mein Verhalten sie traurig. Ich
hätte es sofort ändern können. Aber wie sagt man jemanden, daß man
Angst hat ihn zu berühren? Das man glaubt, daß sie zu hoch, zu
gewaltig, zu bekannt, zu berühmt war. Ich war doch nur ein kleines
Würstchen im Vergleich zu ihr. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie
mit jemanden wie mir fest zusammen sein wollte. Ich konnte ihr doch
nichts bieten. Dennoch machte sie den Vorschlag verstecken zu spielen.
Ich bekam immer einen Kuß wenn ich sie fand und sie einen von mir wenn
sie mich fand. Darum spielte ich so gerne mit ihr verstecken. Besonders
hier bei uns. Hier kannte ich jeden Winkel. Hier war ich eindeutig im
Vorteil. Und jetzt verriet sie sich schon selbst, als sie Richtung
Stall lief, noch bevor ich am Baum angekommen war. Als ich in das
Halbdunkle des Stalles eintrat konnte ich mir bereits denken wo sie
sich versteckt hatte. Denn die Pferde standen zu ruhig in ihren Boxen,
als das sie in einer mit drin war. Blieb also nur noch die Sattelkammer
oder der Heuboden. Es sei denn, sie hatte mich reingelegt und nur so
getan, als ob sie in den Stall gelaufen war. Doch ein leises Rascheln
von oben verriet mir, daß letzteres der Fall war. Also stieg ich, so
leise ich konnte, die Leiter hoch. Dennoch knarrten die Sprossen so
laut, sie mußte es hören. Und als ich durch das Heu ging, raschelte es
sehr laut. Ganz hinten in einer Ecke sah ich ein Stück ihres Pullovers.
Das Rot fiel mehr als deutlich auf dem Grün des Heues auf. Also ging
ich zielstrebig darauf los. Schon dachte ich, sie hätte sich im Heu
eingebuddelt, da der Pulli so komisch da lag, da sah ich sie daneben
sitzen. Mit blankem Busen!
Es ging nicht anders. Ich mußte es tun, sonst würden wir nie
weiterkommen. Schlimmstenfalls würde er sich so sehr von mir
distanzieren, daß es mit uns in die Brüche ging. Und das wollte ich
bestimmt nicht. Denn dafür liebte ich ihn viel zu sehr. Also zog ich
meinen Pulli aus und legte ihn so hin, sodaß ich mich auf ihn legen
konnte. Ich hörte ihn die Leiter hochsteigen und dann seine Schritte im
Heu. Wie sie langsam auf mich zu kamen. Und dann sah ich ihn. Und er
sah mich. "Bist du verrückt? Was machst du da?" "Wonach sieht es denn
aus?" "Zieh dich wieder an bevor Josi kommt." "Die ist bei Igor."
"Trotzdem." Ich stand auf und ging die zwei Schritte zu ihm hin. Als
ich vor ihm stand, schaute ich ihn nur an. "Was ist?" "Gefalle ich dir
nicht." "Doch, ja, doch. Aber." "Und warum zeigst du mir das nicht?
Wieso faßt du mich nichtmehr an?" "Ich hab noch nie deinen Busen
angefaßt." "Leider. Ist er denn so häßlich?" "Äh, nein, nein." "Dann
faß ihn an. Oder soll das ein anderer machen?" "Nein." "Dann mach."
"Das geht doch nicht." Ärgerlich drehte ich mich herum, hob meinen
Pulli auf und zog ihn an. "Und ich dachte du liebst mich." "Das tu ich
doch auch." "Dann zeig es mir!", brüllte ich ihn an. Doch als ich sah,
wie er jetzt vor Schreck zusammenzuckte, mußte ich die letzten Waffen
zum Einsatz bringen. Also Schleusen auf und laufenlassen. Doch noch
bevor ich den Befehl dazu geben konnte, taten sie es schon von sich
aus. Verräterpack! "Dann zeig es mir doch.", flüsterte ich heulend und
schaute ihn nur an. Eigentlich hatte ich an zwei, drei Tränen gedacht.
Doch eigenartigerweise konnte ich nicht aufhören zu weinen. Mist! Da
stand ich vor ihm und heulte wie ein kleines Mädchen. Ein Mädchen mit
wehem Herzen. Ein Mädchen, was am Rande einer Beziehung stand und sah,
wie es immer mehr bergab ging und nicht wußte, wie sie es aufhalten
konnte.
Ernstlich geschockt trat ich auf sie zu. Ich hatte noch nie ihre Brüste
gesehen. Erahnt? Ja. Aber gesehen? Doch nur das Stück, was ihr Bikini
freigab. Oder was ich in ihrem Ausschnitt erhaschen konnte. Und nun saß
sie da, ihre Brüste völlig nackt und meinen Augen schutzlos
preisgegeben. Natürlich schaute ich genauer hin, dann aber war mir ihr
Gesicht wieder wichtiger. Sie stand auf und kam zu mir. Und als ich
nicht reagierte wie sie gedacht hatte, zog sie den Pulli wieder an. Sie
brüllte mich an und ich zuckte erschrocken zusammen. Doch dann
flüsterte sie es erneut. Und plötzlich stand sie dicht vor mir und -
weinte. Ja, sie weinte wirklich. Ich hätte niemals gedacht, daß sie
wegen mir weinen würde. "Nicht weinen Schatz.", war das einzige was mir
in diesem Moment einfiel. Ich mußte sie trösten. Darum nahm ich sie in
die Arme und ich küßte sie. Sofort erwiderte sie meinen Kuß. Und
während wir so küssend dastanden, streichelte ich über ihren Rücken.
Obwohl sie in mir eine Mauer eingerissen hatte, fürchtete ich mich noch
immer davor, ihren Körper zu berühren. Ihren nackten Körper. Und so
streichelte ich über ihren Rücken, aber auf ihrem Pulli. Doch nicht
lange. Denn plötzlich waren meine Finger auch unter ihrem Pulli. Aber
nur hinten auf ihrem Rücken. Zu mehr traute ich mich wirklich nicht.
Dennoch war das Gefühl ihrer Haut sehr schön für mich. Wann, oder wie
es schließlich dazu gekommen war, das weiß ich nichtmehr. Und wer von
uns der Initiator gewesen war, auch nicht. Tatsache aber war, daß sie
schließlich ihre Arme hob damit ich ihr den Pulli ausziehen konnte. Den
legte ich ins Heu und sie mein T-Shirt daneben. Dann sanken wir herab.
Ich fragte mich, ob er das mit Absicht gemacht hatte? Denn als wir ins
Heu sanken, lag er auf meinem dicken Pulli. Ich hingegen auf seinem
dünnen T-Shirt. Na warte, das gibt saures. Hm. Wieder sowas komisches.
Ich mag saures. Na ja, jedenfalls kamen bei seinem T-Shirt die
vertrockneten Grashalme durch und piksten ganz schön. Aber es hielt
sich zum Glück noch in Grenzen. Als ich schließlich in seinem Arm lag,
küßten wir uns. Sehr oft und auch zunehmend immer länger und
zärtlicher. Dabei lagen unsere Körper eng aneinander. Meine Brüste
bohrten sich schon in seinen Körper hinein. Doch er streichelte ständig
nur meinen Rücken. Natürlich war dies ein schönes Gefühl. Sogar mehr
als nur schön. Aber er machte leider keinerlei Anstalten, mit seiner
Hand endlich auch nach vorne zu kommen. Schließlich wurde es mir zu
dumm. "Schatz?", flüsterte ich. "Ja." "Der Rücken gehört der
Prinzessin, die Brüste mir." Aber leider verstand er nicht gleich. Er
schaute mich nur ratlos an. Darum nahm ich kurzerhand seine Hand von
meinem Rücken, rückte etwas von ihm ab, damit er meinen Busen
herankommen konnte und schob seine Hand einfach auf meine Brust. Aber
da hatte ich etwas angestellt. Erneut mußte ich eine kleine Niederlage
einstecken. Aber sie war nicht so schlimm. Im Gegenteil. Denn schon
Sekunden später wurde mir mehr als überdeutlich klar, daß ich mir beim
nächsten Mal vorher eine Binde ins Höschen legen mußte. Er hatte noch
nichts gemacht. Ich hatte seine Hand nur auf meine Brust gelegt und sie
hatte meine Warze auch noch nicht berührt. Dennoch wurde ich feucht.
Sogar viel mehr als nur feucht.
Sie nahm meine Hand von ihrem Rücken und legte sie sich auf ihre Brust.
Einfach so! Daß sie ihr gehörte und nicht der Prinzessin hatte sie
gesagt. Komische Aussage. Sie ist doch nicht geteilt. Sie ist doch
vorne wie hinten Prinzessin. Überall. Natürlich war diese große
Halbkugel echt geil. Ich hatte meine ganze Hand drauf liegen und spürte
nirgends ihre Warze. Und das, obwohl sie sich beim Küssen ständig in
meine Brust gebohrt hatte. Langsam schob ich seine Hand hin und her.
War er so blöd? Wußte er wirklich nicht, was man als Junge mit einer
Mädchenbrust macht? Oder hatte er noch immer solchen Respekt vor meinem
Körper? Dem Körper einer Prinzessin. Schließlich aber hatte er es doch
kapiert. Langsam streichelte er meine Brust. Aber an die Warze war er
noch nicht gekommen. Plötzlich spürte ich nur noch seine Fingerspitzen.
Sie schoben sich auf meiner Brust hin und her. Und so kam er auch
endlich, wenn auch nur einen äußerst kurzen Augenblick lang, mit meiner
Brustwarze in Berührung. Aber wirklich nur ganz kurz. Dennoch zerfloß
ich in diesem Augenblick vor Wonne. Da spürte ich, daß seine
Fingerspitzen rund um die Warze auf meiner Brust verteilt waren. Dann
waren sie plötzlich verschwunden. Doch da spürte ich seine
Handinnenfläche. Und die strich nun direkt über meine Brustwarze
hinweg. Mir wurde klar, daß ich mir beim nächsten Mal wohl mehr als nur
eine Binde reinlegen mußte. Unsere Küsse wurden zärtlicher. Sehr viel
zärtlicher. Er war so sanft zu mir. Es schien fast so, als wenn er
glaubte, daß ich aus Sternenstaub wäre. So vorsichtig war er. Und je
zärtlicher er wurde, umso mehr erregte er mich. Als Kennerin des
Kamasutras wußte ich wie ich meinen Orgasmus herauszögern konnte. Aber
gegen seine Hand, seinen Lippen, da hatte ich keine Chance. Und unter
seinem Kuß bäumte ich mich auf und erhielt eine wunderbare Erlösung. Er
drückte mich an sich, und ich wußte, daß er mich niemals wieder
loslassen würde. Niemehr. Das Eis war gebrochen. Ich war wieder seine
Manjula und nicht eine Prinzessin.
Niemals hätte ich gedacht, daß ich mit einer leibhaftigen Prinzessin
gehen würde. Einer echten Prinzessin. Oder sogar mit ihr im Heu landen
könnte. Und dann noch mit einer halbnackten. Und das ich ihr dabei auch
noch an die Brust gehen würde, das war in meinen kühnsten Vorstellungen
nie vorgekommen. Und wie es aussah, würde sie gleich auch einen Abgang
haben. Sie zitterte schon leicht. Und dann kam sie und ich spürte es
mehr als deutlich. Das Mädchen neben mir, das war keine Prinzessin! Das
war Manjula. Meine Manjula!
17 Elternarbeit
Seit jenem Tag im Heu waren Wochen vergangen. Und mit jedem Tag wurde
ich glücklicher. Ich hatte sie wieder. Meine Manjula. Die Prinzessin
war fort. Endgültig. Meine Scheu ihr gegenüber hatte sie mir an jenem
Tag im Heu genommen. Und ich war ihr mehr als dankbar dafür. Denn meine
Scheu hätte unsere Beziehung beinahe zerstört. Doch zum Glück hatte sie
es nicht soweit kommen lassen. Und seit damals hatten wir noch oft im
Heu gelegen. Und sie hatte auch schon etliche Orgasmen durch mich
bekommen, da sie meine Hand immer auf ihrer Brust spüren wollte.
Allerdings waren wir beide nur ab der Gürtellinie aufwärts nackt. Zwar
streichelte ich inzwischen auch über ihre Beine, und sehr, sehr selten
auch mal, eher zufällig, über ihren Po, aber das zwischen unseren
Beinen war für uns beide noch tabu. Eigenartigerweise dachte ich auch
niemals daran dorthin zu gelangen. Etwas, was bei vielen Mädchen aus
unserer Klasse, ohne mit Gegenwehr rechnen zu müssen, mit Sicherheit
mein primäres Ziel gewesen wäre, bei ihr dachte ich nicht daran.
Wir schmusten um die Wette und knutschten wie Verrückte. Mama hatte ich
gesagt, daß ich mal zu der, mal zu einer anderen Schulfreundin ging.
Roland setzte Igor und mich dann an der Haustüre des vermeintlichen
Mädchens ab. Igor rief dann ein Taxi, wenn der Weg zu Thomas zu weit
war, und ich zog mich, wenn es nötig war, hinter diversen Gebüschen um.
Dennoch hatten Thomas und ich die letzte Grenze noch nicht in Angriff
genommen. Und das wollten wir, ohne das wir je darüber gesprochen
hatten, so lange wie möglich herauszögern. Aber von ihm bekam ich immer
eine Erlösung. Er brauchte mit nur an meine Brust zu gehen, schon war
ich soweit. Doch bei ihm hatte ich in dieser Richtung noch nichts
gemacht. Zwar spürte ich sehr oft seine Schlange rebellieren, doch ich
merkte auch, daß es ihm mehr als peinlich war. Süß, wie er immer
versuchte dies vor mir zu verbergen. Wie damals, bei unseren ersten
Treffen auf der Mauer. Mit der Zeit wußte ich sogar schon daß er steif
war, noch bevor ich es spüren konnte. Er zog dann immer seinen
Unterleib von mir weg. Allerdings war ich in der Beziehung auch ein
Luder. Muß bei Gelegenheit mal nachsehen, was "Luder" eigentlich
wirklich bedeutet. Jedenfalls mußte ich eins gewesen sein. Denn wenn er
sich zurückzog, schob ich sehr oft ein Bein vor und drängte mich so mit
dem Knie zwischen seine Beine, bis das mein Bein ganz zwischen seinen
lag. So konnte ich "ihn" sehr deutlich spüren. Und was ich da spürte,
das war sehr verheißungsvoll. Aber dazu würde es in absehbarer Zeit
noch nicht kommen. So schnell wollte ich ja auch nicht alles. Obwohl...
Es gab wieder eine Gala. Logisch das meine Eltern wieder eingeladen
wurden. Und ich hatte auch erfahren, daß Chris Rea ebenfalls dort
singen würde. Also war mir klar, daß ich hin "mußte". Natürlich
flatterte mir auch eine Einladung auf meinen Tisch. Klar daß ich "aus
dem Häuschen???" war. Allerdings würde ich auf keinen Fall dort alleine
hingehen. Wenn schon, dann mußte Thomas mit. Dies setzte allerdings so
einiges voraus. Zunächst mußte er ebenfalls eine Einladung bekommen.
Aber das war das leichteste Problem für mich. Ein Anruf würde dafür
genügen. Dann mußte er tanzen lernen. Denn das, was wir da auf der
Geburtstagsfeier von Rolf abgegeben hatten, das würde auf der Gala
nicht bestehen. Feine Klamotten für die Gala würde er haben müssen. Und
nicht zuletzt mußte ich Mama berichten, daß ich einen Freund mitbringen
würde. Eigentlich nichts Besonderes. Aber von "einen Freund mitbringen"
bis zu "einen Freund haben", da war es für Mama kein weiter Weg. Doch
da es bis zur Gala noch über ein halbes Jahr war, hätte ich eigentlich
ja genügend Zeit gehabt. Aber ich wußte auch, daß ich Mama gegenüber
feige war. Doch eine Kriegsherrin, siegreich in zwei strategisch
relevanten Schlachten, die brauchte nicht lange um einen Weg zu finden.
Aber erst mal Schritt eins. Ein Anruf und ich bekam einige Tage später
eine weitere Einladung, diesmal auf seinen Namen, zugestellt. Tanzen
war Schritt zwei. Am Morgen nach Erhalt seiner Einladung sprach ich mit
meinem härtesten Gegner. Mit Mama! "Sag mal Mama. Auf der Gala wird
doch auch wieder getanzt." "Ja natürlich." "Aber doch keine indischen
Tänze." "Nein. Leider nicht. Nur die ganz normalen Standarttänze. Warum
fragst du?" "Ich würde auch mal gerne tanzen." Meine Stimme bekam einen
leicht traurigen Unterton. "Ja, warum nicht?" "Aber ich kann die Tänze
doch nicht. Nur unsere." "Ja." "Und da dachte ich mir, daß es an der
Zeit ist die auch zu lernen. Ich kann doch nicht immer nein sagen. Das
war mir schon bei der letzten Gala so peinlich gewesen." "Das habe ich
gesehen." "Und dabei hätte ich doch so gerne auch mal getanzt." Fast
hätte ich einige Tränen herausgedrückt. "Ich weiß. Und du hast mir
wirklich sehr leid getan. Weißt du was? Wir können ja einen Lehrer
kommen lassen." "Nein. Das will ich nicht. Ich hab ja auch keinen
Privatlehrer für die Schule. Ich würde gerne in eine richtige
Tanzschule gehen." Und welche, das wußte ich auch schon. Schließlich
war die halbe Klasse schon dort gewesen. Und sie waren alle von ihr
begeistert. "Dann muß aber Igor mit." "Das ist egal." Kaum hatte ich
dies gesagt, wußte ich, daß ich einen Fehler gemacht hatte. War ich
doch sonst so erpicht darauf, daß er nicht anwesend war. Doch Mama
schien es nicht bemerkt zu haben. "Da gibt es eine in der Innenstadt.
Scheint eine gute zu sein." "Ah, das Fräulein hat sich bereits
erkundigt?", lachte sie. "Ja. Aber erkundigt ist zu viel gesagt. Die
Mädchen in meiner Klasse haben über die gesprochen. Viele von ihnen
waren schon da drin gewesen." "Wir schauen sie uns mal an." Und wir
schauten sie uns an. Und schon am Nachmittag war ich eingeschrieben.
Tags drauf rannte sie auf zu uns. Sie ging nicht, nein, sie rannte.
Während ich sehr erstaunt war wieso sie rannte, denn das hatte sie
bisher noch nie gemacht, meinte Josi nur: "Sag "ja"." "Wozu soll ich
"ja" sagen?" "Das hörst du gleich. Und probier deinen schwarzen Anzug
an. Ob er dir noch paßt." Entgeistert schaute ich sie an. Da kam
Manjula bei uns an und gab erst Josi, dann mir einen Kuß. Etwas
irritiert stellte ich fest, daß mein Kuß heute eher flüchtig
ausgefallen war. "Ich hab eine Bitte an dich." "Ja, mach ich." Sie
schaute mich erstaunt an und ich schaute Josi an. Manjula blickte zu
Josi. Doch die zuckte lächelnd mit den Schultern und rannte in ihre
Schule. "Du weißt doch noch nicht worum es geht." "Josi hat gesagt, ich
soll "ja" sagen. Also sag ich "ja!". Was soll ich tun?" "Tanzen
lernen." "Was?" "Tanzen lernen." "OK." "Willst du nicht wissen warum?"
"Nein, wieso auch? Du sagst ich soll tanzen lernen, also lern ich
tanzen." Sie erklärte mir in welche Tanzschule ich gehen sollte und
welchen Kurs ich da nehmen mußte, während wir langsam zu unserer Schule
schlenderten. Nach der Schule und dem Mittagessen fuhr ich in die Stadt
zur Tanzschule. Dort wurde ich kopfschüttelnd in den Kurs
eingeschrieben. "Wieso willst du den nochmal machen? Das hast du doch
nicht nötig." "Es geht um eine Wette. Meine Mitschüler haben gewettet,
daß ich es nicht schaffe meiner Mitschülerin in der kurzen Zeit alles
beizubringen." "Deine Mitschülerin ist auch in dem Kurs?" "Ja." "Ist
sie Anfängerin oder will sie ihn widerholen?" "Nein, sie kann noch
nicht Tanzen." "Na dann viel Spaß." "Danke. Ich denke, den werde ich
haben." "Aber nicht wieder beim Walzer, Rock-n-Roll tanzen.
Versprochen?" "Ja, versprochen.", lachte ich. Als ich den Anfängerkurs
das zweitemal machte, einer Mitschülerin zuliebe, aber ohne
Hintergedanken, hatte ich mit meiner damaligen Tanzpartnerin
Rock-n-Roll getanzt. Allerdings auf Walzermusik. Und das hatte dazu
geführt, daß wir die restlichen 15 Minuten unten an der kleinen Bar
verbringen mußten. Lachend. Am Samstag trafen wir uns also in der
Tanzschule. Natürlich grinste die Lehrerin, als sie meine Schritte sah.
Demzufolge erhielt ich in der dritten Stunde, sie war den Samstag
drauf, einen hinter die Ohren. "Benimm dich endlich.", flüsterte sie
mir zu. Ich grinste nur und Manjula sah mich fragend an. Sie hatte ihre
Bemerkung ebenfalls gehört. Und als ich sie dann endlich richtig führte
sagte Manjula nur: "Du Mistkerl." "Schlimm?" "Nein." Sie schüttelte
lächelnd den Kopf.
Da hatte er mich ja schön reingelegt. Obwohl ich ja selber schuld war.
Ich hatte gesagt er solle Tanzunterricht nehmen. Ich hätte besser mal
gefragt, ob er tanzen kann. Na ja. Ab dem Moment war jedenfalls alles
anders. Waren wir vorher nur so über das Parkett gestolpert. Ab dem
Schlag schwebte ich richtig. Er konnte wahnsinnig gut führen. Und als
der Kurs drei Monate später zu Ende war, wußte Mama auch, daß ich einen
festen Tanzpartner hatte. Denn wenn ich aus der Tanzschule kam,
schwebte ich noch in höheren Sphären. Er war wirklich himmlisch in
seinen Armen über das Parket zu schweben. Und als ich mal wieder beim
Abendessen von Tanzkurs sprach, wie gut mein Partner mich führen konnte
und das ich mir wünschte, daß ich ihn als Tanzpartner auf der Gala
haben könnte, da sagte sie: "Manjula?" "Ja Mama." "Bring ihn doch mal
mit." "Mach ich." Mama fielen beinahe die Augen raus. Bisher hatte ich
noch nie jemanden mitgebracht. Stillschweigend akzeptierte sie das. Und
da fragte ich Mama, ob ich mit ihm zur Gala gehen könne. "Wir werden
sehen. Zuerst will ich ihn sehen. Dann reden wir weiter." "Und wenn er
dir gefällt?" "Wir werden sehen." "Er wird dir gefallen." Damit war die
zweite Schlacht fast so gut wie gewonnen. Nein, sie war gewonnen.
Schließlich wußte ich nur zu gut, welche Blumen Thomas meiner Mama
mitbringen würde. Und dieses Geheimnis verriet ich ihm am folgenden
Schultag. Er machte große Augen, als ich ihm meine Adresse gab. "Da
wohnt ihr?" "Ja." "Das ist ja ein richtiges Schloß." "Ich weiß." "Na
gut." Am Wochenende war es dann soweit. Thomas stand sonntags im
schwarzen Anzug und mit einem Strauß weißer Rosen im Arm in der
Bibliothek. Mama sah mich vorwurfsvoll an. Sie wußte nur zu gut, wer
ihm diesen Tip gegeben hatte. Aber zu ihm war sie sehr freundlich.
Besonders, als er sie gleich mit "Hoheit" ansprach. Papa schien ihm
wohlgesonnen zu sein. Mußte er ja. Schließlich war er der einzige, dem
ich mein Herz voll und ganz ausgeschüttet hatte. Er wußte alles. Von
der Mauer, dem Gebüsch, meiner Schlacht, seiner Reaktion nach der Gala,
und wie ich ihn davon überzeugt hatte, das ich ein Mädchen war und
keine Prinzessin, bei meinem "Blitzkrieg" in der Scheune. Vor ihm hatte
ich keine Geheimnisse, wie vor Mama. Denn schließlich hatte er mir ja
gesagt, warum Thomas sich nach der Gala mir gegenüber so zurückhielt.
Einige Tage Später kam sie wie immer vor der Schule zu uns gelaufen, sie
ging nicht, sie rannte wieder. Josi bekam so auch an diesem Morgen
einen Kuß von ihr, bevor sie in die Schule ging. Dann war ich dran. Nur
war er heute nicht so flüchtig wie vor ein paar Monaten. Nach unserer
stürmischen und dennoch mehr als leidenschaftlichen Begrüßung, gab sie
mir einen Briefumschlag. Einen goldenen. "Für mich?" "Für uns."
Neugierig öffnete ich den Umschlag. Darin war eine Einladung zu einer
Gala. Ich schaute sie fragend an. "Ich muß dahin. Und alleine will ich
nicht." "Darum sollte ich tanzen lernen?" "Nicht nur du." "Wieso?" "Na,
ich konnte doch nicht tanzen. Das heißt, ich konnte schon, aber doch
nur unsere indischen Tänze." "Bringst du mir sie bei?" "Mach ich."
"Wirklich?" "Ja, natürlich."
Als er mich dies fragte, dachte ich sofort an unseren "Liebestanz".
Darum hatte ich auch gleich zugesagt, sie ihm beizubringen. Allerdings
vorerst nur den einen. Denn darin geht es um ein Paar, was sich findet
und verliebt. Den würde ich mit ihm üben "bis zum erbrechen???".
Allerdings werde ich ihm nicht verraten, was der Tanz wirklich
bedeutet. Denn in ihm wird erzählt, wie ein Mädchen einen Mann sieht
und um ihn wirbt. Also das, was ich ja auch bei ihm gemacht hatte. Es
ist einer, nein, es ist der schönste Tanz den ich kenne. So voller
Zärtlichkeit und Liebe. Denn am Ende kriegen sie sich. Also genau das
Richtige für unsere Verbindung. Mama war bei seinem zweiten Besuch
nichtmehr so sehr von Thomas begeistert. Denn er war erneut mit weißen
Rosen zu uns gekommen. Anscheinend wollte er sich bei ihr
einschmeicheln. Und das konnte sie gar nicht ab. Doch als sie ihn
beiläufig fragte, was er denn so in seiner Freizeit mache, da war sie
wie ausgewechselt. Mit meiner Schwester spielen oder reiten hatte er
gesagt. Er habe es ihr beigebracht und seitdem wäre sie aus dem Stall
nicht wieder rauszubringen. Und da wurde sie hellhörig. Und als sie
dann noch erfuhr, daß sie 8 Pferde hatten, 4 Araber, 3 Andalusier und
einen Hannoveraner, da war er bei Mama wieder hoch im Kurs. Ich sagte
ja schon, daß Mama Pferde noch mehr liebte als Elefanten. Und selbst
die waren schon Mamas auserkorene Lieblinge. Um es kurz zu machen:
Thomas fand Gnade in ihren Augen. Shiva sei Dank.
Drei Wochen lang hatten wir geübt. Nach der Schule, an den Wochenenden,
wann immer wir Zeit hatten. Sogar mittwochs an der Mauer. Wir hatten
ihn schnell intus, denn so schwer war er für mich nicht. Die meisten
Schritte mußte sie ja machen und sie schien ihn zu können. Und das
tollste daran war, das, wenn wir zusammen tanzten, das sie mich führte.
Und ich schien diesen Tanz auch irgendwie zu mögen. Abends hatte ich
sogar zu Hause in meinem Zimmer geübt. Alleine. Dieser Indische Tanz
war wirklich nicht sehr schwer. Und er gefiel mir. Er hatte etwas
Sinnliches an sich. Fast schon erotisches. Durch ihn wurden selbst
unsere alltäglichen und harmlosen Berührungen beeinflußt. Ganz
einfache, wirklich ganz alltägliche Berührungen, bekamen so für uns
schon Züge, die hart an der Grenze zum schicklichen waren. So war das
still voreinander stehen, schon fast wie ein abchecken des Körpers des
Anderen, die Handbewegung zu ihrem Gesicht hin wurde ein angedeutetes
entlangfahren über ihre Brust. Alles war für uns schon mehr als
erotisch. Es zu tun, es aber doch nicht tun. Manjula schien darin noch
viel mehr zu sehen. Sie zitterte zu oft bei diesen, eigentliche
harmlosen Bewegungen. Und immer schaute sie mich dabei sehr glücklich
an. Und das war das Schönste für mich.
18 Ich liebe dich
Als jener abend kam, stand ich im schwarzen Anzug in ihrer Bibliothek.
Aufgeregt war ich. Ihre Eltern waren noch oben. Manjula ebenfalls. Aber
es dauerte nicht lange, da kam sie die große Treppe herunter. Sie sah
einfach hinreißend aus. Sie hatte einen silbernen Sari an. Und der war
über und über mit glitzernden Steinen bedeckt. Erst später erfuhr ich,
daß dies Edelsteine waren. Diamanten, Rubine, Smaragde und so. Die
Armbänder, die Ringe an ihren Fingern und die Halskette glitzerten wie
Feuer. Aber das schönste befand sich auf ihrem Kopf, eingerahmt von
ihrem pechschwarzen Haar, das sie heute offen trug. Ihr Haar floß wie
ein Wasserfall über ihren Rücken herab bis fast an ihre Knie. Und auf
dem Kopf trug sie ein richtiges Diadem. Als ich sie sah mußte ich
schlucken. Jetzt war sie wieder eine Prinzessin. Aber war sie auch noch
meine Manjula? Ich zweifelte wieder. Aber als sie zu mir kam und mich
küßte, da war ich mir sicher. Sie war beides. Doch leider kamen kurz
darauf ihre Eltern herab.
Als ich im Sari vor Mama stand, griff sie wortlos zum Hörer. Sie
benachrichtigte Igor und eine halb Stunde später standen 7 Igors vor
mir. "Wenn du ihn anziehen willst, dann mußt du das in Kauf nehmen. Das
wußtest du doch." Ich nickte nur. Und so wurde unsere Karawane der
Autos zur Gala um 2 erweitert. Die Fahrt dorthin war eine Qual. Mama
und Papa saßen hinten, wir vor ihnen und Igor hatte vorne bei Roland
Platz genommen. Aber wenigstens hatte ich Mama überreden können, daß
nur Igor in meiner direkten Nähe wäre. Als Mama und Papa ausstiegen
blitzten die Fotoapparate. Als Thomas ausstieg wurde es schon viel
weniger. Doch als ich, an seiner Hand, aus dem Wagen stieg, da liefen
die Blitzlichter heiß. Der Sprecher von Fernsehen, der hier die Gäste
für die daheim zusehenden ankündigte, bekam kein Wort heraus.
Ich bin schon fotografiert worden. Es machte mir also nichts aus. Aber
was da auf Manjula und mich herab prasselte, das war furchtbar. Ich
konnte kaum den roten Teppich erkennen. Aber wir schafften es. Erst in
der Eingangshalle kam mein Sehvermögen langsam wieder zurück. "Und das
machst du jedesmal durch?", flüsterte ich ihr zu. "Ja. Darum schwänz
ich sowas so oft es geht. Schließlich hab ich ja was Besseres zu tun.",
grinste sie. "Ach ja? Was denn?" "Ach weißt du, ich hab da jemanden."
"Ach ja?" "Ja." "Und was ist an dem so besonders?" "Seine Hände. Wenn
er mich streichelt vergess ich die Welt. Und wenn er mich küßt - dann
bin ich im Nirwana." "Sollte ich etwa eifersüchtig werden?" "Nur auf
deine Hände und deine Lippen." Wir gingen hinter Manjulas Eltern her
und betraten die Halle. Hier wurden ihre Eltern angekündigt. Als diese
die Treppe hinunter gingen, waren wir dran. Wir blieben, wie vor uns
ihre Eltern auch, an der obersten Treppenstufe stehen. Zunächst wurde
Manjula vorgestellt, dann ich. Wir gingen die lange Treppe hinunter und
mein einziger Gedanke war: Fall jetzt nicht auf die Schnauze. Aber ich
schaffte es. Unten folgten wir ihren Eltern zu unserem Tisch. Manjula
nahm gegenüber ihrem Vater Platz und ich neben ihr, gegenüber ihrer
Mutter. Noch ehe ich richtig saß, hatte Manjula sich unter dem Tisch
bereits meine Hand geschnappt und drückte sie. Und es sah nicht so aus,
als ob sie meine Hand wieder loslassen wollte. Schließlich strich sie
mit ihrem Daumen über meine Hand. Doch ihre Mutter schien dies gesehen
zu haben. Denn sie räusperte sich und schon war Manjulas Hand wieder
fort. Doch sie kam sehr schnell wieder. Als ihre Mutter sich zum
drittelmal räusperte, sah sie uns beide streng an. Sie beugte sich zu
Manjula hin und flüsterte mit ihr. Manjula wurde rot und schüttelte
ihren Kopf.
Das Mama es merken würde, das war mir schon klar. Aber das sie es so
schnell bemerkte und mich jedesmal dabei erwischte, das war wirklich
schade. Dann war es ihr wohl zu viel. Denn sie flüsterte: "Wenn ihr
nicht aufhört, dann tauschen wir die Plätze." "Ja Mama." "Oder willst
du etwa schon nach Hause?" Ich schüttelte den Kopf. "Dann benimm dich
wie es sich für dich geziemt." "Ja Mama." Fortan ließ sie mich leider
nichtmehr aus den Augen. Egal was ich machte, sie schaute sofort zu mir
herüber. Das war eine unerträgliche Situation für mich. Ich saß wie auf
"glühenden Kohlen?" Zu gerne hätte ich ihn geküßt, seinen Arm um mich
gehabt. Da fiel mir das Programm in die Hände. Sofort kam die
Kriegsherrin in mir wieder zum Vorschein und ich schmiedete einen
waghalsigen Plan. Ging er gut, dann wären wir ein Paar. Auch für Mama.
Lief es dagegen aber schlecht für mich, dann könnte es durchaus möglich
sein, das ich nächste Woche wieder in Indien zur Schule ging. Aber ich
mußte alles auf eine Karte setzen. Denn so, so ging es mit uns
nichtmehr weiter. Laut Programm würde auch eine Gruppe aus Indien
auftreten. Und an die mußte ich irgendwie herankommen. Also sagte ich,
daß ich zur Toilette müsse. Als ich aufstand waren Igor und ein
weiterer Bodyguard sofort an meiner Seite. Drei weitere hielten sich in
nächster Nähe auf. Als ich außer Sichtweite meiner Eltern war, sagte
ich zu Igor: "Du mußt mir einen Gefallen tun." "Alles was du willst."
"Schau das du den Chef der indischen Gruppe findest und bring ihn zu
mir. Aber paß auf, daß dich meine Eltern nicht sehen." Igor schaute
mich fragend an, dann aber lief er los. Wenige Minuten später war er
zurück. Mit dem Leiter der Gruppe. Ihm erklärte ich mein Anliegen.
Aufgrund meiner Stellung war mein Wunsch für ihn ein Befehl. Er
verschwand hinter die Bühne und ich gab Igor meine Instruktionen.
"Manjula, du kämpfst mit deiner Mutter. Ich hoffe, du weißt was du da
tust. Es würde mich traurig machen, dir nichtmehr zur Seite zu stehen."
Ich lächelte Igor an. "Keine Angst. Selbst wenn ich versage, du bleibst
bei mir." Für ihn war ich zu einer Tochter geworden, die er leider
niemals hatte. Wir gingen zurück zu unserem Tisch. Die Show fing an und
wir schauten zu. Ohne Körperkontakt. Es war fast eine Dreiviertelstunde
vergangen, eine Pause begann, da kam der Leiter des indischen Ensembles
zu uns an den Tisch. Er verbeugte sich sehr höflich vor uns und sprach
meinen Vater an, ob er mit der Maharani reden dürfe. Papa gestattete es
ihm. "Hoheit, ich bitte tausendmal um Vergebung. Eine unserer
Tänzerinnen ist erkrankt. Hätte eure Hoheit vielleicht die große Güte,
statt ihrer unser Land zu vertreten?" Mama lachte laut auf. "Dafür bin
ich nun wirklich schon zu alt." "Hoheit sehen aus wie die Göttin
selbst." Mama lachte, dennoch schüttelte sie den Kopf. "Es tut mir
leid, aber ich muß eure Bitte ablehnen." "Mama, darf ich?", rief ich
erregt und mit freudigem Gesicht dazwischen. "Oh! Es würde uns eine
große Ehre sein, wenn die Prinzessin die Güte hätte." Es dauerte nicht
lange und Mama erlaubte es. Zum einem weil sie ja wußte daß ich eine
ausgezeichnete Tänzerin war, was unsere einheimischen Tänze betraf, zum
anderen, weil sie wußte wie gerne ich unsere Tänze tanzte. Hier in
Deutschland hatte ich ja, anders wie in meiner Schule daheim, bisher
noch nie eine Gelegenheit gehabt, sie zu tanzen. Es würde noch eine
gute halbe Stunde dauern, bis das sie an der Reihe wären. Er würde
selbst kommen um mich zu holen.
Von all dem hatte ich natürlich "nichts" verstanden. Sie redeten
indisch. Als er gegangen war, flüsterte mir Manjula nur zu, daß ich
nachher mit dem Bodyguard gehen solle. "Ich werde dir ein Zeichen
geben. Dann stehst du auf und gehst mit ihm." "Und dann?" "Später."
Damit war unser Dialog auch schon beendet. Sittsam saßen wir ihrer
Mutter gegenüber und schauten uns die Darbietungen an. Allerdings war
ich nicht so recht bei der Sache. Was meinte sie damit? Und wieso
sollte ich dem Bodyguard folgen?
Innerlich zitterte ich vor Aufregung. Ein Gespräch mit Papa wäre mir
äußerst hilfreich gewesen. Aber Mama machte nicht den Eindruck, uns
kurz alleine zu lassen. 20 Minuten waren bestimmt schon um, da stand
sie endlich auf um zur Toilette zu gehen. Das darauffolgende, sehr
kurze Gespräch mit Papa war sehr vielversprechend. Er nickte nur. Aber
ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht machte mich zuversichtlich. "Tu
was dein Herz dir sagt.", flüsterte er nur.
Das Gespräch mit ihrem Vater konnte ich selbstverständlich "nicht"
verstehen. Ich nahm mir vor, heimlich indisch zu lernen. So schnell als
möglich. Kurz nachdem sie fertig waren, kam auch ihre Mutter wieder
zurück. Die Vorstellung anschauend, schielte ich hin und wieder zu ihr
herüber. Ich sah, daß sie Manjula sehr oft ansah. Nach gut 10 Minuten
stieß mich Manjula leicht an und deutete mit ihren Augen auf einen der
Bodyguards. "Ich komme gleich wieder.", flüsterte ich, stand auf und
folgte dem Hünen. Ich konnte meine Gefühle nicht erklären. Einerseits
war es mir nicht geheuer, wieso ich ihm folgen sollte. Und vor allem,
wohin? Andererseits hatte sie es gesagt. Und bisher war ich immer gut
gefahren, mit dem was sie sagte. Wenn doch jetzt Josi bei mir wäre.
Dann wüßte ich mehr. Viel mehr. Also vertraute ich diesmal auf ihre
Eingebung. Er führte mich erst zu den Toiletten, dann weiter zu einer
Türe und weiter eine Treppe hinab. Plötzlich fand ich mich hinter der
Bühne wieder. Hier erwartete mich der Mann, welcher vorhin mit ihnen
geredet hatte. Na, das konnte ja heiter werden. Ich kann doch kein
indisch. Doch er sprach mich in fehlerfreiem Deutsch an. Er führte mich
in einen Raum und sagte, daß ich dieses Gewand dort anziehen solle. Die
Prinzessin käme auch gleich. Dann verschwand er. Schulterzuckend zog
ich mich langsam um. Einige Minuten später kam Manjula herein.
Eigentlich wollte ich sie sofort küssen. Aber sie sagte nur: "Keine
Zeit. Hilf mir aus dem Sari". Mitten in dieser Aktion, wobei ich
Manjulas nackten Busen zum ersten Mal bei hellem Licht sah, klopfte es
leise. Ein Mädchen trat schüchtern ein und brachte Schmuck für sie. Als
sie Manjula sah, leuchteten ihre Augen und sie sagte etwas, was ich
natürlich "nicht" verstand. Manjula lächelte. Doch dann zeigte das
Mädchen auf Manjulas Beine. Und nach einigen Sekunden entledigte sich
Manjula auch ihrer Strumpfhose. Und während Manjula ihr Haar zu einem
Zopf machte, legte das Mädchen ihr den Schmuck an die Fußgelenke. Jetzt
sah ich, daß an diesen Fußkettchen kleine Glöckchen hingen. Nachher
kamen noch Armkettchen, ebenfalls mit kleinen Glöckchen an die
Handgelenke und an ihren Fingern kleine Becken, da klopfte es auch
schon.
Leider hatte ich keine Zeit ihn zu küssen. Schade. Aber der Krieg ging
vor. Es machte mir nichts aus, das er mich heute im hellen nackt sah,
sah man von Höschen und Strumpfhose ab. Als ich fast fertig war, sagte
das Mädchen, welches mit dem Schmuck gekommen war, daß ich mit der
Strumpfhose auf dem Parkett nicht tanzen könnte. Also zog ich die auch
aus. Fast fertig, klopfte es. "Noch 3 Minuten", tönte es von der
anderen Seite der Türe her. "Was hast du vor?", fragte er mich. "Das
erklär ich dir noch. Aber nicht jetzt."
Als sie fertig war, öffnete sie die Türe. Sofort kamen 2 Bodyguards in
den Raum und sicherten den Schmuck und ihren Sari. Nur Igor blieb
draußen und lächelte sie an.
"Aas.", flüsterte Igor mir zu. Ich schlug ihm lachen auf den Arm. Wir
wurden an den Rand der Bühne gebracht. Der Leiter nahm Thomas mit und
sagte ihm, was er machen mußte. Sich zu den beiden anderen setzen und
so tun, als ob er sturzbetrunken wäre. Lallen, schwanken und das Glas
austrinken. Und wenn die Prinzessin vor ihm war, solle er schlagartig
nüchtern werden. Den Rest kenne er ja. Ja, den kannte er. Und er kannte
ihn sehr gut. Laut Programm sollte als erstes einer unserer
einheimischen Tänze aufgeführt werden. Danach würde eine
Gesangsdarbietung kommen. Als letztes wieder ein Tanz. Das Lied war
fast zu Ende, da flüsterte ich Thomas zu: "Ich liebe dich". "Ich dich
auch.", flüsterte er zurück. Doch dann sah ich ihn mit ernstem Gesicht
an. "Dann geh raus, und zeig es mir." Sekunden später verlosch das
Licht. Die Musiker blieben auf der Bühne, während die Sänger diese
verließen. Auf ein Zeichen des Leiters hin, stürmten die beiden Jungen
mit Thomas auf die Bühne. Auf die markierten Stellen auf der Bühne
legten sie ihre Sitzkissen und setzten sich. Drei andere Mitglieder des
Ensembles brachten den kleinen silbernen Tisch, die Flaschen und
Gläser. Dann ließen sie die drei alleine auf der Bühne. Als das Licht
wieder anging, saßen dort drei Betrunkene an einem Tisch und grölten.
Der Plan meiner Tochter schien mir gut durchdacht zu sein. Ich wußte um
das Geheimnis des Tanzes, wie jeder Inder darum wußte. Sie würde so
meiner Frau schonungslos das zeigen, was sie fühlte. Es war mir klar,
daß meine Frau sofort aufspringen würde. Es gab zwei Möglichkeiten für
mich. Die erste war, sie zu bitten, daß sie bis zum Schluß zuschauen
solle und erst etwas sagen solle, wenn Manjula wieder bei uns war und
sie in ihre Augen geschaut hatte. Die zweite Möglichkeit war, es ihr zu
befehlen. Ich war der Maharadscha. Sie meine Frau. Auch wenn sie die
Maharani war, sie war meine Frau. Und somit hatte sie mir zu gehorchen.
Tat sie es nicht, konnte ich sie sofort, und damit meine ich sofort,
verstoßen. Sie hätte schon diese Nacht woanders schlafen müssen.
Jedenfalls nicht in unserem Haus. Also versuchte ich es mit der Bitte.
Denn ich liebte sie zu sehr, um es ihr zu befehlen. "Schatz?" "Ja."
"Ich habe eine große Bitte an dich." "Alles was du willst." "Es ist
aber eine mehr als große Bitte." "Egal." "Wirklich?" "Ja, mein Fürst."
"Wenn Manjula gleich tanzt, schau bitte bis zum Ende zu und wenn sie
zurückkommt, dann schau in ihre Augen." "Was meinst du?" "Das, was ich
gerade gesagt habe." "Ich weiß nicht.", antwortete sie argwöhnisch. Ich
nahm ihre Hand in die meine. "Ich bitte dich." "Was hat das zu
bedeuten!", sagte sie, jetzt schon fast ärgerlich. Schweren Herzens
besann ich mich auf die zweite Möglichkeit. "Ich habe dich um etwas
gebeten. Aber ich glaube nicht, daß du meine Bitte erfüllen wirst. Ich
habe dir noch nie etwas befohlen. Doch jetzt befehle ich es dir. Du
schaust dir den Tanz an, und wenn die Beiden zurück sind, sagst du
keinen Ton." Sie zuckte zusammen. Ich hatte ihr noch nie einen Befehl
gegeben. Und wir kannten uns schon seit Kindertagen. Gehorsam nickte
sie und drehte sich zur Bühne hin, wo die letzten Takte des Liedes
verklangen. Die Bühne wurde dunkel und eine halbe Minute später ging
das Licht an. Die Trinker saßen dort und meine Königin zuckte deutlich
zusammen. Sie wußte was kam. Und als im Klang der Musik Manjula auf die
Bühne kam, preßte sie meine Hand so fest, daß es schon schmerzte.
Ich war entsetzt! Das war noch nie passiert. Noch nie hatte er mir etwas
befohlen. Und gerade daß er dies jetzt machte, das machte mich mehr als
nur mißtrauisch. Aber ich mußte mich fügen. Ich wollte ihn doch nicht
verlieren. Dafür bedeutete er mir viel zu viel. Und das wäre der Fall
gewesen, wenn ich ihm nicht gehorchte. Also schaute ich zur Bühne hin
und wartete, auf das, was dort geschehen würde. Als das Licht anging
und ich die Dekoration sah, der Tisch, die Flaschen, die drei Trinker,
da wußte ich was Manjula uns zeigen würde. Und nun sah ich auch Thomas
wieder. Ich hatte, abgelenkt von meinem Mann, nicht an ihn gedacht.
Sonst wäre mir sofort aufgefallen, daß er schon so lange abwesend war.
Und da er an dem Platz saß, wußte ich auch, mit wem sie ihn tanzen
würde. Und so würde ich nun tatenlos zusehen müssen, wie die Beiden den
erotischsten und liebevollsten Tanz unseres Landes aufführten. Ich
zitterte vor Wut. Doch je weiter der Tanz vorschritt, um so mehr spürte
ich, wie ernst sie es damit meinten. So innig, so zärtlich, so
liebevoll wie die Beiden ihn tanzten, so konnte man ihn nicht "nur"
tanzen. Als die letzten Takte anbrachen standen sie sich gegenüber.
Meine Tochter flüsterte ihm etwas zu und er antwortete ihr. Ich konnte
meine Gefühle kaum im Zaum halten, als ich sah, wie sie ihn daraufhin
glücklich anlächelte und - weinte!
Thomas spielte den Besoffenen wunderbar. Und erst, als ich mit dem
Rücken vor ihnen stand, in die Knie ging und meinen Körper so weit
zurückbeugte, das er mir nicht nur tief in meinen Ausschnitt, sondern
auch in meine Augen schauen konnten, da wurde er schlagartig nüchtern.
Ich glaube, wenn er wirklich betrunken gewesen wäre, jetzt wäre er auch
nüchtern geworden. Die weiteren Schritte führten mich hinter ihn. Er
drehte sich auf dem Sitzkissen herum und ich streckte ihm meine Hände
entgegen, half ihm aufstehen. Der Rest des Tanzes ist zu schwer zu
beschreiben. Obwohl er für Thomas an sich sehr einfach ist, ist er für
mich mit vielen Schritten und Bewegungen verbunden. Es lief darauf
hinaus, daß wir anfangs meist auseinander standen und ich immer wieder
zu ihm hin und wieder fort tanzte. Dennoch kamen wir uns mit der Zeit
immer näher, bis wir den Körper des anderen berührten ohne ihn wirklich
zu berühren. Dabei ständig nur in die Augen schauend. Das war das
Wichtigste bei diesem Tanz. Erotische Körper, aber nur Augen für die
Augen des Anderen habend. Einmal tanzte er hinter mir und mein Körper
bekam plötzlich vier Arme und vier Hände. Unsere Finger, sie waren die
einzigen Körperstellen die sich schließlich berührten, verknoteten
sich. Später auch unsere Arme, um sich wenige Sekunden später wieder zu
lösen. Am Schluß mußten wir nur still gegenüber stehen. Nur Zentimeter
voneinander getrennt, an unseren Händen haltend. Die letzten 5 Takte
mußten wir so regungslos voreinander stehen bleiben und schauten uns in
die Augen. "Ich liebe dich", flüsterte ich leise. Lächelnd sagte er:
"Ich dich auch. Bis an mein Lebensende." Das Verräterpack schien noch
immer aktiv in meinen Kampf einzugreifen. Denn kaum hatte er dies
gesagt, mußte ich weinen. Der Applaus war wirklich enorm. Wie
verbeugten uns mehrere Male, wobei er mich immer wieder in den
Vordergrund schob. Und das mit meinen verweinten Augen. In dem Raum, wo
wir uns umgezogen hatten, bedankte ich mich für das was er gesagt
hatte, mit einem sehr langen Kuß. Nachdem wir uns dort wieder ungezogen
hatten, er hatte mir meinen Zopf wieder gelöst, schenkte mir eines der
Mädchen den Fußschmuck und legte ihn mir wieder an. Ich nahm sie dafür
fest in meine Arme und bedankte mich. Dann wurden wir unter
Geleitschutz zurück zu unserem Tisch gebracht. Erneut erhielten wir
einen Applaus. Zwar freute ich mich über diesen Erfolg, aber ich wußte
auch, daß die nächsten 5 Minuten über unsere weitere Zukunft
entscheiden würden. Mit feuerrotem Gesicht setzte ich mich hin und
schaute Mama an. Plötzlich sah ich Mamas offene Hand auf dem Tisch auf
mich zu kommen. Ich legte meine in ihre hinein. Da hörte ich sie sagen:
"Ihr ward wundervoll."
Als sie wieder bei uns waren schaute ich Manjula fest in die Augen. Man
konnte noch immer sehen, daß sie sehr geweint hatte. Aber noch etwas
anderes konnte ich in diesen Augen sehen. Angst! Angst vor dem, was ich
jetzt sagen würde. Aber noch etwas konnte ich sehen. Sie wartete auf
eine Reaktion meinerseits und - sie war glücklich. Sehr glücklich.
Langsam schob ich meine Hand über den Tisch zu ihr. Sie legte ihre
hinein und ich umfaßte sie. Und obwohl ich nicht reden durfte, sagte
ich: "Ihr ward wundervoll." Mein Mann ließ meine Hand los, aber ich
griff sofort nach. Ich brauchte seine Hand, wie ich auch Manjulas Hand
brauchte. Schließlich flüsterte ich lächelnd: "Von mir hast du das aber
nicht." Manjula sah ihren Vater an. Wenige Sekunden später mußten die
beiden lachen. Es war mir klar, daß sie es von ihm hatte. Solche
Eskapaden und noch schlimmere hatte er in seiner Jugend angestellt, um
mit mir zusammen zu sein. "Willst du reden?", flüsterte ich ihr zu. Sie
nickte. "Dann komm." Wir standen auf und gingen zur Toilette. Doch wir
blieben auf dem Gang in einer Ecke stehen.
Daß Mama so verständnisvoll war, erstaunte mich. Und als sie mich
fragte, ob ich reden wolle, da wußte ich, daß ich ihr nun alles sagen
mußte. Keinerlei Geheimnisse mehr. Denn sonst wäre sie doch noch böse
mit mir geworden.
Als ich den beiden ängstlich hinterher sah, beruhigte mich ihr Vater.
"Sie reden nur. Und du kannst dir sicher sein, du siehst Manjula auch
weiterhin. In der Schule, bei euch, und auch in der Scheune." Mein
Gesicht lief knallrot an. Was wußte er? Er hatte gerade die Scheune
erwähnt. Wußte er denn auch, daß wir in der in der Scheune auf dem
Heuboden gewesen waren? Wußte er vielleicht auch den Rest?
"Im Gegensatz zu meiner Frau, hat Manjula mir alles gesagt. Wirklich
alles. Thomas, solange die Reporter nicht wissen wo ihr seid und was
ihr macht, ist mir das egal. Ich sehe wie glücklich sie mit dir ist.
Und das ist für mich das Wichtigste. Ich weiß, daß es zwischen euch
über kurz oder lang zu mehr kommen wird. Zu viel mehr. Das weiß ich.
Ich war ja schließlich auch mal jung. Wann und wo ihr dies macht,
spielt keine Rolle. Und ich werde euch deswegen auch keine Vorwürfe
machen. Und ich glaube, daß meine Frau auch so denkt. Ihr seid beide
alt genug um euch über die eventuellen Konsequenzen im Klaren zu sein.
Auch wenn Manjula das nicht weiß, ich weiß daß sie die Pille nimmt. Ich
bitte dich nur ihr nicht weh zu tun. Aber ihr müßt euch auch darüber im
Klaren sein, das nach dem heutigen Abend die Reporter hinter euch her
sind. Auf unserem Grundstück seid ihr sicher. Solange sie nicht auf der
Mauer hocken. Aber Igor wird sich ihrer annehmen. Er, oder einer der
anderen. Bei dir Thomas oder in der Schule sieht das anders aus. Seid
euch im Klaren darüber, daß eine Entdeckung Konsequenzen haben könnte.
Ein Skandal wäre die Folge. Egal ob sie Beweise haben oder nicht. Ein
Begrüßungskuß wird schnell zum Vorspiel. Eine Umarmung, von der einen
Seite fotografiert, ist von der anderen Seite her schon eine Berührung
unter ihrem Pulli und sexueller Natur. Mit persönlich wäre das völlig
egal. Ich bin Inder. In meinem Land ist ein Mädchen oft schon mit 12
verheiratet, oder beginnt Erfahrungen zu sammeln. Aber das verstehen
die hier nicht. Aber meine Hauptsorge gilt euch. Die Reporter können
einem arg zusetzen. Eure Beziehung wäre nicht die Erste, welche durch
Reporter auseinanderbricht. Also denk du wenigstens an die Reporter,
wenn sie nicht daran denkt. Und wenn es bei euch soweit ist, dann
möchte ich, daß ihr euch einen sicheren Platz dafür sucht."
Ich nickte nur erstaunt. Das, was er mir soeben gesagt hatte, das glich
einem Freibrief mit Manjula zu schlafen. Vorausgesetzt, sie wollte mit
mir schlafen. Doch so wie ich sie kannte, wollte sie. Das gab sie mir
gerade in der letzten Zeit zu oft zu spüren. Ständig lagen wir mit
nacktem Oberkörper im Heu. Und sie schien zu spüren, daß er steif
wurde. Und sie schien es gerne zu spüren.
Auf dem Gang vor den Toiletten, wo ich vor kurzem noch den Plan
ausgeheckt hatte, erzählte ich Mama von uns. Erzählte ihr vom ersten
Blick in der Klasse. Das er als einziger nicht auf meinen Busen,
sondern in mein Gesicht gestarrt hatte. Vom zufälligem Treffen auf der
Mauer. Von meinen Gefühlen, als ich in seinem Anorak, von ihm gehalten,
zugehört und eingeschlafen war. Ich sah, wie Mama sich in diese
Situation hineindachte. Denn ihre Augen bekamen ein Leuchten. Ich
erzählte vom zweiten Treffen. Vom dritten. Und so weiter. Welche
Gefühle er in mir erweckt hatte, ohne es selbst zu wissen. Mama nickte
wissend. Als sie von meinem Krieg und wie ich ihn "erlegt" hatte hörte,
lachte Mama hell auf und meinte nur, daß ich ein durchtriebenes Weib
wäre und daß sie nun ganz genau wüßte, von wem ich das hätte. Der
Schluß bestand allerdings auch aus der Mitteilung, daß er meine Brüste
streichelte. Und wie ich es geschafft hatte, ihr mit Hilfe des Tanzes
zu zeigen, was wir füreinander empfanden. Als ich geendet hatte nahm
sie mich in ihre Arme. "Wenn du glücklich bist." "Das bin ich." "Dann
werde ich euch nicht im Weg stehen. Aber nur unter einer Bedingung."
"Welche?" "Ich will seine Eltern kennenlernen." "Natürlich." Doch dann
stutze ich. Ich schaute sie fragend an, dann ging mir ein Licht auf.
"Und auch die Pferde?" Als sie daraufhin nickte, lachte sie. Natürlich
wollte sie auch die Pferde sehen. Wir wollten gerade zurück, da kamen
sie schon zu uns. Reporter! Wir wunderten uns schon, wieso sie so lange
gebraucht hatten. Denn natürlich schienen sie gespürt zu haben, daß
dieser Tanz eine bestimmte Bedeutung hatte. Doch wir antworteten ihnen
nur ausweichend. Und so war es nicht verwunderlich, daß man tags drauf
ihre Vermutung als Tatsache ausgewiesen lesen konnte. "Prinzessin
heimlich verlobt!". Etwas, was sie an diesem Abend aus keinem Munde
gehört haben konnten. Zumal es ja gar nicht der Fall war. Aber von
alldem wußten wir an diesem Abend noch nichts. Wir gingen zurück zum
Tisch und als um neun der erste Teil der Darbietungen vorbei war, wurde
getanzt. Grünes Licht von Mama besitzend, zerrte ich ihn regelrecht vom
Stuhl. Mama lachte. Noch! Denn die ersten Tänze waren ganz normale
Standardtänze. Aber nach etwa 20 Minuten kam das, worauf ich
sehnsüchtig gewartet hatte. Wir Jugendlichen würden dazu "Klammerblues"
sagen. Und wir beide klammerten! Einmal sah ich zu unserem Tisch
hinüber. Mamas Augen waren schon größer als Wagenräder. Und als ich
Thomas auch noch auf den Hals küßte, da schüttelte sie lachend den
Kopf. Die nächsten Tänze machten sie dann auch mit. 3 hielten sie
durch. Und als wir nach weiteren 7 zum Tisch kamen, schüttelte Mama den
Kopf. "Wie haltet ihr das nur durch? Mir haben schon nach zweien die
Füße gebrannt." "Training.", kicherte ich nur. Wir haben uns noch eine
Weile unterhalten, da klopfte plötzlich jemand der hinter mir stand auf
den Tisch. Erschrocken blickte ich mich um und bekam fast einen
Herzinfarkt. Hinter mir stand Chris Rea! Und auf dem Arm hatte er seine
Tochter Josephine. Neben ihm stand seine Frau und auf ihrem Arm hielt
sie Julia. Die beiden, gerade 9 und 3 Jahre alt blickten mit ihren
großen hübschen Augen zu mir herunter. Und süß waren die! Am liebsten
hätte ich sie sofort mitgenommen. Klar, daß Papa sie an unseren Tisch
bat. Thomas mußte mit mir den Platz tauschen, damit ich neben Chris und
Josephine saß. Aber er verstand es. Und dieser Wechsel hatte zum
Erfolg, das ich, als er auf die Bühne mußte, Josephine auf meinem Schoß
hatte. Er sang nur drei Lieder. Später erfuhr ich, daß er sein
Arrangement umgeändert hatte, nachdem er erfahren hatte, daß ich auch
hier war. Als erstes sang er das Lied, was er für seine Frau
geschrieben hatte. Stainsby Girls. Einer der Scheinwerfer strahlte sie
währenddessen an. Als er das Lied für seine Josephine sang, brachte ich
sie dazu, zu ihrem Vater zu laufen. Das Publikum fand dies so süß, das
er einen mächtigen Applaus bekam. Aber als er Julia sang, mußte ich mit
seiner Frau kämpfen, bis das sie mir Julia überließ. Ich ging einfach
zu ihm hin und drückte ihm sein kleines Mädchen in den Arm. Er konnte
kaum mehr singen, so gerührt war er von dieser Geste. Demzufolge war
sein Applaus gigantisch. Bevor sie gingen luden wir sie zu uns ein. Und
einen Monat später besuchten sie uns. Im Sommer waren wir dann bei
ihnen. Um zwei fuhren wir schließlich nach Hause. Doch jetzt lag Thomas
Arm um mich und ich drückte mich fest an ihn. Auch hatte ich ihn im
Wagen geküßt. Nicht so, wie wir es taten wenn wir alleine waren. Aber
meine Eltern konnten schon sehen, wie glücklich ich mit ihm war. Vor
allem Mama. Denn als ich Mama ansah, lächelte sie mich nickend an.
Thomas würde diese Nacht bei uns schlafen. Mama hatte mir einen
fragenden Blick zugeworfen als wir nach oben gingen. "Vielleicht in
einem Bett. Aber "das" nicht.", flüsterte ich ihr zu. "Sicher?" "Ja
Mama."
19 Die erste Nacht
Als wir zu Hause waren, führte ich Thomas in sein Zimmer. Oh! Das ist ja
ein Zufall! Sein Zimmer hatte eine Verbindungstüre, die zu meinem
Zimmer führte. "Wenn was ist, dann kannst du zu mir kommen.", flüsterte
ich verheißungsvoll. Doch er nickte nur. Dafür knutschen wir noch eine
lange Zeit. Zwar drückte ich ihn leicht in Richtung seines Bettes, aber
er rührte sich nicht. Und ganz zu offensichtlich wollte ich es nun auch
nicht machen. Schließlich ging ich in mein Zimmer und lehnte die
Verbindungstüre nur an. Ich wußte doch nur zu gut, daß sie von selbst
wieder aufging. Und so würde ich ihn und er mich sehen können. Vor
allem beim ausziehen. Aber ich tat so, als wenn ich dies nicht bemerkt
hatte. Ich wußte zwar nicht wie er nackt aussah, aber ich war mir mehr
als sicher, daß er es jetzt von mir wußte.
Natürlich hatte ich ihr bestimmendes drücken gespürt. Und ich wußte
auch, daß in der Richtung mein Bett stand. Doch das wollten wir doch
noch nicht. Also blieb ich standhaft. Dennoch mußte ich mich über mich
selbst wundern. Bevor ich Manjula kennengelernt hatte, da wäre ich
derjenige gewesen, der zum Bett hin gedrückt hätte. Manchmal dachte
ich, daß sie mein Leben völlig umkrempelte. Jedenfalls in der
Beziehung. Schließlich ließen wir voneinander ab. Sie ging in ihr
Zimmer und schloß die Türe. Als ich mich auszog blickte ich zufällig zu
jener Türe hin, da weiteten sich meine Augen. Denn langsam öffnete sie
sich von alleine immer weiter und bescherte mir einen Blick in eine
andere Welt. Manjulas Schlafzimmer. Und es war wirklich wie ein Blick
in eine andere Welt. Überall sah man Indien. Sitzkissen, Teppiche, ein
kleines Tischchen, ein Schminktisch. Und alles mit diesen indischen
Ornamenten versehen. Und ein Bett! Aber das war Wahnsinn. So breit wie
meines. Nein, noch größer. Das hier in meinem Zimmer maß 2 mal 2 Meter.
Und ihr Bett da drüben schien noch weitaus größer zu sein. Die
Bettwäsche, das konnte ich genau sehen, war aus Satin. Und über allem
war ein Moskitonetz ausgebreitet. Und dann sah ich sie. Manjula hatte
bereits ihren Rock und das Oberteil ihres Saris ausgezogen und stand
mit blanken Busen, mit Strumpfhose und Höschen im Raum. Ihren Busen
hatte ich ja eigentlich schon oft gesehen und auch gespürt. Vorhin erst
auf der Gala hatte ich ihn das erste Mal bei hellem Licht gesehen. Hier
in ihrem Zimmer war das Licht aber etwas gedämpfter. Fast schon so wie
in der Scheune. Sie zog ihre Strumpfhose aus und legte sie auf den
kleinen Sessel. Jeden Augenblick würde ihr Höschen zu Boden fallen und
sie würde völlig nackt im Raume stehen. Ich wußte nicht ob sie wußte,
daß ich sie sehen konnte. Das sich die Türe geöffnet hatte. Darum
drehte ich mich schnell herum, noch bevor ihr letztes Kleidungsstück zu
Boden fiel. Ich wollte nicht, daß sie mit mir schimpfen würde, wenn
alles doch nur ein Zufall gewesen war. Ich hatte einen Schlafanzug
dabei, den ich meinerseits anzog. Als ich ins Bett ging, sah ich, daß
sie ihr Licht schon gelöscht hatte. Ich ging ins Bett und löschte
ebenfalls das Licht. Doch ich war nicht müde und dachte an den
vergangenen Abend. An den Tanz, die Tänze danach, das Gespräch mit
ihrem Vater. Irgendwann hörte ich sie meinen Namen sagen. Ich
antwortete ihr, doch sie schien mich nicht zu hören. Als sie mich
erneut rief, stand ich auf und ging zu ihr. Als sie mich sah, hob sie
die Bettdecke hoch. "Komm zu mir.", flüsterte sie. "Das geht doch
nicht." "Komm." "Aber." "Bitte. Oder muß ich wieder darum kämpfen. Du
weißt, daß du verlieren wirst." "Das glaube ich diesmal nicht." Ich
drehte mich herum und ging in mein Bett. Doch gerade als ich die Decke
über mich schlagen wollte, war sie heran und sprang zu mir ins Bett.
"Manjula!" "Wie schlafen nicht miteinander." "Nein?" "Nein. Aber
zusammen." "Und was ist, wenn wir überrascht werden?" "Wobei?" "Das wir
in einem Bett liegen." "Solange wir nicht zu weit gehen, macht das
nichts." "Sicher?" Ich dachte an das Gespräch mit ihrem Vater. "Ja. Da
bin ich mir sicher." "Na gut. Aber wohl ist mir nicht dabei." "Möchtest
du denn mit mir schlafen?" "Wie meinst du das? Zusammen oder
miteinander?" "Beides." "Zusammen? Ja. Miteinander? Ja. Aber nicht
schon heut nacht." "Dann ist ja alles in Ordnung. Kommst du jetzt zu
mir ins Bett? Das hier ist so klein." "Klein? Das ist ein Doppelbett!"
"Ja, ich weiß. Also klein." Sie stand auf und zog mich an der Hand vom
Bett fort und in ihr Zimmer.
Es dauerte nicht lange um ihn zu überreden. Ich wußte doch, daß er gerne
mit mir schlafen wollte. So und auch so. Schließlich spürte ich sein
Geschlecht an meinem Körper wenn wir im Heu lagen, oder wenn wir uns
umarmten. Ja sogar wenn wir uns nur küßten. Neugierig auf das was er
dort verbarg war ich schon lange. Aber die Vorfreude ist bekanntlich ja
die schönste Freude. Und wenn dies nicht so wäre, dann hätte ich ihn
schon längst an mich gelassen. Aber eigenartigerweise dachte ich von
ihm dasselbe. Er schien es zu wollen, war aber nicht bereit es jetzt
schon zu tun. Angst vor Entdeckung konnte es nicht sein. Dazu wußte er
zu genau, das Josi uns im Stall nicht besuchen kam. Und zu oft waren
seine Eltern nicht zu Hause gewesen, während wir im Heu lagen. Er wußte
also, daß wir es hätten tun können, ohne dabei erwischt zu werden. Also
waren wir uns in dieser Beziehung einig. Wir wollten es tun, wollten
aber noch damit warten. Und das fand ich schön. So würde unsere "erste
Nacht", ich hoffte daß es in der Nacht geschehen würde, daß unsere
"erste Nacht" völlig ungeplant stattfinden würde. Jetzt hatten wir auch
darüber geredet. Und ich war mir sicher, daß es in dieser Nacht nicht
passieren würde. Also konnten wir ohne Gefahr zusammen ins Bett gehen.
Vor meinem Bett blieb ich stehen und machte die kleine Lavalampe an.
Voller Stolz sagte ich: "Das ist ein breites Bett!"
Nun ja. Da mußte ich ihr recht geben. Dieses Bett war wesentlich größer.
Sie stieg in ihr Bett und hielt mir erneut ihre Decke hoch. "Bitte."
Dieses süße kleine Aas blickte mich doch jetzt wahrhaftig genauso an,
wie es Josi immer machte, wenn sie um etwas bettelte. Aber mannhaft
wiederstand ich und - kam zu ihr unter die Decke. Sie schmiegte sich
sofort an mich an und ich genoß ihren Körper an meinem. Einzig ihre
harten Brüste drückten ein wenig. Aber dies kannte ich ja schon. Wir
schmusten sofort und küßten uns. Dennoch, in dieser Nacht war alles
anders. Unsere Küsse waren irgendwie freier. Wir schienen zu spüren das
wir unbeobachtet waren, ungestört sei würden. Zumindest bis zum Morgen.
Doch an den dachten wir noch nicht. Ihr dünnes Nachthemd war kein
Hindernis für meine Hände. Und das Oberteil meines Schlafanzugs hatte
sie auch sehr schnell aufgeknöpft. Während sie es mir auszog saßen wir
uns im Bett im Schneidersitz gegenüber. Kaum hatte sie es mir
ausgezogen, da hob sie ihre Hände. Ich verstand sofort was sie wollte
und zog ihr das kurze Nachthemdchen aus. Kaum hatte ich es ihr über den
Kopf gezogen und es neben dem Bett auf mein Oberteil fallengelassen, da
ergriff sie meine Hände und führte sie zu ihrem Busen.
Seine Hände waren viel zärtlicher als sonst, als sie meine Brüste
berührten. Sehr viel zärtlicher. Und das, obwohl er schon immer sehr
zärtlich zu meinen Brüsten gewesen war. Und nicht nur zu ihnen. Doch in
dieser Nacht war alles ganz anders. Wir hatten sehr lange im Bett
voreinander gesessen und uns geküßt, während er meinen Busen
streichelte. Ich rührte keinen Finger. Ich genoß seine. Solange, bis
ich zitterte und meine Erlösung bekam. Er wußte genau, daß ich gekommen
war und streichelte nun nur noch mein Gesicht. Schließlich hielt ich
seine Hand fest und küßte sie. Dann drückte ich ihn rückwärts ins Bett.
Seine Beine, gerade noch im Schneidersitz, legten sich außen an mich.
Ich gab ihm noch einen langen Kuß, dann flüsterte ich ihm ins Ohr:
"Schließ deine Augen und mach sie erst auf, wenn ich es dir erlaube."
Er schloß auch sofort seine Augen und ich gab ihm noch schnell einen
Kuß. Dann erhob ich mich, um aus dem Bett zu steigen. Doch da blieb
mein Blick an dem Eingriff seiner Schlafanzughose hängen. Und aus
dieser Öffnung ragte etwas heraus. Und dieses "Etwas" war nicht gerade
dünn. Und von klein, davon konnte hier nicht die Rede sein. Wirklich
nicht. Nur zu gerne hätte ich ihn jetzt angefaßt. Aber das wäre der
Anfang von etwas gewesen, dessen Ende wir doch noch nicht tun wollten.
Nur wiederwillig riß ich meine Augen von diesem Anblick fort. Und damit
ich nachher diesen Anblick noch hatte, schob ich schnell noch ein: "Und
rühr ja keinen Finger" hinterher. Er nickte nur und ich ging zu meiner
Anlage. Zuerst drehte ich die Lautstärke auf Null. Erst dann schaltete
ich sie ein. Dann aktivierte ich den Plattenspieler und startete ihn.
Noch auf Wiederholung gedrückt, dann war ich hier fertig. Als nächstes
ging ich zum Sandkasten und nahm eine Handvoll verschiedener
Räucherstäbchen. Narde, Styrax, Sandelholz, Deodar, Weihrauch, Mastix,
Bdellium und andere. Diese zündete ich an und steckte sie dann in den
Sandkasten. Mein nächstes Ziel war mein Schminktisch. Hier nahm ich
etwas Parfüm, ein Gemisch aus Patschuli und Moschus, das ich auf meine
Brüste, den Busen und den Hals auftrug, dann war ich hier auch fertig.
Als ich wieder am Bett stand fiel mein erster Blick auf seine Hose.
Noch immer ragte dort etwas heraus. Zufrieden lächelte ich. Mit der
Fernsteuerung stellte ich die Musik etwas lauter, sodaß man sie gerade
noch wahrnehmen konnte. Dann stieg ich über ihn.
Sie hatte gesagt ich solle die Augen schließen, und ich hielt sie
geschlossen. Sie sagte, daß ich keinen Finger rühren solle. Und dies
tat ich auch nicht. Und während ich so da lag, mit meinen geschlossen
Augen, übernahmen plötzlich meine Ohren deren Aufgabe. Ich hörte sie
auf dem dicken Teppich sich entfernen. Plötzlich hörte ich ein leises
"Ratschen", dann das Drücken einiger Tasten und zwei weitere Geräusche.
Dann war es wieder still. Doch plötzlich hörte ich Streichhölzer
aufflammen. Sie wird mich doch jetzt wohl nicht verbrennen? Ich war
doch noch nicht tot. Da roch ich etwas. Es roch sehr fremdartig, und
dennoch bekannt. Den Geruch von Weihrauch konnte ich ausmachen. Und den
von Sandelholz auch. Doch den Rest kannte ich nicht. Aber alles
zusammen roch wunderbar und Geheimnisvoll. Da hörte ich sie langsam
näher kommen, aber nicht in meiner Richtung. Und plötzlich war da noch
ein anderer Geruch. Ein sehr schwerer und sehr süßer Geruch. Da hörte
ich mit einem Male auch sehr, sehr leise Musik. Und dann spürte ich
ihre Beine. Sie setzte sich über mich auf meinen Bauch und klemmte so
meine Arme mit ein. Doch als sie sich setzte, spürte ich etwas, was mir
mehr als peinlich war.
Als ich mich langsam auf ihn herab ließ, spürte ich sein Glied an meinem
Po. Wie es an meinem dünnen Höschen entlang glitt. Thomas zitterte ein
wenig und ich spürte wie sich dieses Teil von ihm noch härter gegen
meinen Po drückte. Aber das war mir egal. Damit wollte ich mich noch
nicht befassen. Auch wenn die Versuchung noch so groß war. Im wahrsten
Sine des Wortes "groß". Ich nahm das Öl, welches ich von meinem
Schminktisch mitgenommen hatte und fing an, seine Brust damit
einzureiben und es darauf zu massieren. Sehr sanft und sehr, sehr
langsam glitten meine Hände über seine Brust. Hin und wieder beugte ich
mich vor, um sein Gesicht zu küssen. Vermied es aber seinen Lippen zu
nahe zu kommen. Nur rieben bei diesen Bewegungen mein Po und das dünne
Höschen ständig an seinem Penis entlang. Thomas zitterte immer öfter
und auch immer stärker. Ich wunderte mich schon wieso dies der Fall
war, da bäumte sich sein Oberkörper auf und er zuckte, dann fiel er
zurück und er zuckte nur noch. Noch bevor ich ihn fragen konnte was los
wäre, da spürte ich es schon. Schwere und heiße Tropfen klatschten auf
meinen Rücken. Er hatte eine Erlösung. Ich hatte ihm eine Erlösung
geschenkt Ich hatte es geschafft! Dazu noch ohne ihn anzufassen, was
ich bestimmt lieber gemacht hätte. Aber so war es auch in Ordnung. Ich
war so glücklich. Ich blieb ruhig auf ihm liegen, bis das er fertig
war. Schließlich flüsterte ich ihm zu, daß dieses weiße Gold des
Glückes, Mädchen eine sehr sanfte Haut bescherte. Das verstand er
sofort. Er zog seine Hände aus der Umklammerung meiner Beine und, ohne
Scheu und Ekel, verrieb er seine dicken Tropfen über meinen Rücken.
Meinen gesamten Rücken. Schließlich hatte er mir ja genug davon
gegeben. Ich legte meine Beine auf seine und hielt so seinen
erschlaffenden Penis mit meinen Oberschenkeln fest umklammert. Sofort
richtete dieser sich wieder auf. Wir küßten uns noch lange und ich
spürte wie er immer härter wurde und zwischen meinen Beinen gegen
meinen Po drückte. Doch wir machten in dieser Richtung nicht weiter.
Zum Glück. Denn sonst wäre es um unseren Vorsatz geschehen. Ich legte
meinen Kopf an seinen Hals und er streichelte meinen Rücken. Das war
ein wundervolles Gefühl. Irgendwann wurden wir schläfrig. Ich war als
erste weg. Wie lange er noch wach war weiß ich nicht.
Zunächst war es mir sehr peinlich. Und ich konnte mir denken, wohin mein
Sperma geschossen war. Sie schien durch sich hindurch auf ihren Rücken
zu schauen. Doch dann flüsterte sie, daß dies gut für die Haut eines
Mädchens wäre. Das war mir neu. Wir Jungs sagten den Mädchen zwar
immer, daß es auf die Brust gespritzt werden müßte, damit sie größere
und festere Brüste bekamen. Aber dies war ja nur eine Ausrede, damit
wir an die Brüste kamen und auch abspritzen konnten. Leider war bisher
bei mir noch kein Mädchen darauf hereingefallen. Doch nun hörte ich von
ihr dasselbe. Also befreite ich meine Arme und verrieb es ihr über den
ganzen Rücken. So spürte ich, daß ich ihr eine große Menge gegeben
haben mußte. Es reichte für den ganzen Rücken. Vom Po, bis hinauf zu
ihren Schultern. Doch als sie ihre Beine um meinen Schwanz legte,
spürte ich wie er wieder wuchs. Doch jetzt war es mir nichtmehr so
peinlich wie früher. Es dauerte auch nicht lange, und sie war
eingeschlafen. Dennoch streichelte ich über ihren Rücken, bis ich
schließlich auch einschlief.
Am Morgen klopfte es. Schlaftrunken sagte ich "Herein", ohne zu
registrieren, daß wir noch immer so lagen, wie wir eingeschlafen waren.
Aber wenigstens waren wir zugedeckt. Mary kam mit dem Frühstück herein.
Doch als sie uns sah, murmelte sie ein "Bitte verzeiht Hoheit". "Komm
rein Mary. Und mach die Türe zu." "Jawohl Hoheit." "Und laß die Hoheit
weg. Wenn wir alleine sind sagst du doch auch Manjula zu mir." "Aber
ihr seid nicht alleine." Ich schaute auf sein Gesicht. "Thomas schläft
noch. Und er nennt mich doch auch Manjula. Was gibt es?" "Frühstück."
"Doch nicht im Bett. Sag meinen Eltern das wir herunterkommen." "Mach
ich." Sie nahm das Tablett wieder mit und ging. "Schatz?" Ich küßte ihn
sehr vorsichtig auf die Augen. "Schatz? Aufwachen." Zitternd öffneten
sich seine Augen. Als er mich sah lächelte er. "Stehst du demnächst
eine Stunde früher auf?" Fragend sah ich ihn an. "Wieso?" "Dann kannst
du mich jeden Morgen so schön wecken." "Mach ich. Aber sag das nicht
meiner Mutter. Die würde uns für verrückt erklären. Obwohl, ich glaube
sie würde es verstehen. Laß uns aufstehen. Es gibt Frühstück." Wir
wuschen uns schnell und zogen uns an. Dann gingen wir hinunter zum
Frühstück.
20 Reporter
"Morgen ihr Langschläfer. Na, gut geschlafen?", fragte Mama, als sie uns
sah. Wir schauten uns nur kurz an und wurden beide rot. Mama fragte
mich ob etwas passiert wäre, was sie vielleicht wissen müßte. Aber ich
sagte ihr, daß es noch nicht passiert sei. Lächelnd nickte sie und wir
setzten uns an den Tisch. Doch dann schimpfte sie mit Thomas. "Sag mal
was soll das? Dich mit Manjula zu verloben und ihr nicht mal einen Ring
zu schenken?" Erstaunt sahen wir uns an. "Da. Ließ." Sie legte ihm eine
Zeitung hin. Darauf prangte die Schlagzeile: "Prinzessin heimlich
verlobt!" Darunter ein Artikel, in dem es nur so von Vermutungen
wimmelte. Wir hätten den ganzen Abend nur getanzt und uns geküßt. "Die
Meute wartet schon draußen." "Und jetzt?", fragte ich schuldbewußt.
"Ihr könnt doch nichts dafür. Das haben die sich aus den Fingern
gezogen. Ich werde das schon richten. Da könnt ihr euch sicher sein.
Nur solltet ihr jetzt überlegen, was ihr heute macht?" "Wieso das?"
"Thomas muß heute nach Hause. Das ist schon mal sicher. Es gibt mehrere
Möglichkeiten. Entweder er bleibt bis heute abend, oder er fährt jetzt
mit dir, oder er fährt jetzt ohne dich. Das müßt ihr entscheiden."
"Jetzt noch nicht.", bettelte ich. "Das ist eure Entscheidung. Das
überlasse ich euch." Und sie überließ es uns. Zwar hatten wir an diesem
Tag nicht so viele Gelegenheiten miteinander zu knutschen, dennoch
kamen wir nicht zu kurz. Erst am späten Nachmittag bereiteten wir seine
Abreise vor. Roland hatte den ganzen Tag über ein Auto nach dem anderen
zum auftanken und waschen gefahren. Beim ersten Wagen fuhren sofort
einige der Reporter hinterher. Dann aber beschränkten sie sich, durch
die Scheiben in die Wagen hineinzusehen. Nur bei den beiden mit den
getönten Scheiben fuhren noch einige hinterher. Am Nachmittag hatte er
vier der sechs Wagen fertig. Der Mercedes und der Ferrari mußten noch.
Also stieg ich nach einer sehr langen und ausgiebigen Verabschiedung
von Thomas zu Igor in den Ferrari. Die Reporter staunten nicht
schlecht, als ich ohne meinen "Verlobten" im Wagen saß. "Ich fahre sie
zu ihm", hatte Igor zu ihnen gesagt, da ich auf ihre Fragen nicht
antwortete. So schnell wie die in ihren Autos waren. Als Autocorso
fuhren wir dann durch die Stadt. Nach einer halben Stunde hingen sie
noch immer an uns. Da fuhr Igor auf die Autobahn, gab Gas und sie waren
niemehr gesehen. An einem Rasthof fuhr er den Ferrari hinter das
Gebäude und lud mich zu einer Cola ein. Eigentlich durfte ich ja keine
Cola trinken. Und ich hatte mir auch noch nie eine gekauft. Das hatte
ich Mama versprechen müssen. Aber daß Igor mich nicht einladen durfte,
davon hatte sie nichts gesagt. Aber sie vermutete es auch nicht. Für
sie war Igor nur mein Bodyguard. Nicht mehr. Das wir richtige Freunde
geworden waren, seit ich ihm in die Nase gekniffen hatte, damals im
Sandkasten, das konnte sie sich nicht vorstellen. Auch nicht, daß wir
keine Geheimnisse voreinander hatten. Und erst recht nicht, das er viel
mehr von meinem Leben wußte als sie. Darum konnte er mit mir auch über
persönlichere Dinge reden. Genauso, wie es bei meinem Vater der Fall
war. Und so war ich auch nicht verärgert, als er mich fragte: "Und, wie
war deine Nacht?" "Wunderbar." "War es so schön wie du es dir
vorgestellt hast?" "Noch schöner. Obwohl das ja nicht passiert ist."
"Ich weiß." "Woher?" "Was meinst du wer dich nachts immer zudeckt, wenn
du unruhig schläfst? Wer nachschaut, ob deine Räucherstäbchen keinen
Großbrand auslösen?" Jetzt wußte ich, wer uns in der Nacht zugedeckt
hatte. "Danke." "Ihr beide saht so glücklich aus." "Also ich war es."
"Er auch." "Danke daß du mir das sagst."
Eine Viertelstunde später verabschiedete ich mich von ihren Eltern.
Roland, ihr Chauffeur, fuhr mich nach Hause. Da die Reporter alle
hinter ihr her waren, konnte ich ganz normal auf dem Rücksitz Platz
nehmen. Da wir meine Eltern informiert hatten, war der Empfang daheim
fast ganz normal. Mama lächelte nur. Josi hingegen freute sich
unheimlich. Sie kam mir an der Türe schon entgegengelaufen. Nur Papa
grinste. Lachend fragte er mich: "Na, wie fühlt man sich so als
Verlobter?" Am Abend kam Josi zu mir ins Bett. Sie kuschelte sich an
mich und fragte: "Darf ich mitkommen wenn du die Ringe kaufen gehst?
Ich weiß doch welche sie möchte."
Am folgenden Morgen lauerten sie schon frühmorgens vor dem Tor. Mama
hatte sie hereingebeten und nach dem Frühstück in der Bibliothek
empfangen. Dort saß ich mit Mama auf dem großen Sofa und hörte mir ihre
Fragen an, die auf mich herab prasselten. Schließlich sorgte Mama für
Ruhe. Doch bevor sie ansetzen konnte, sagte ich: "Ja, das geht sie
nichts an, ja, nein, das weiß ich noch nicht, das könnte sein, ja, ja,
nein, über ein Jahr, das ist eine Unterstellung." Während die Reporter
ratlos aus der Wäsche schauten, grinste Mama nur. Also redete ich
weiter. "Meine Herrschaften, wenn sie ihre Fragen ordentlich, wie es
sich gehört, einer nach dem anderen gestellt hätten, dann wüßten sie
auch, welche meiner Antworten zu welcher ihrer Frage gehört. Selber
schuld." Noch bevor sie sich erholt hatten, sprach Mama. "Meine Damen
und Herren. Wie sie vielleicht schon wissen ist meine Tochter verlobt.
Natürlich freuen wir uns alle darüber, bis auf meine Tochter. Denn es
wäre schön gewesen, wenn sie den Namen des jungen Mannes dabei
geschrieben hätten. Dann wüßte meine Tochter wenigstens mit wem sie
verlobt ist." Bisher war sie ruhig geblieben. Aber jetzt passierte es.
Mama rastete aus! "Es ist eine bodenlose Frechheit, ein junges Mädchen
dermaßen zu diffamieren. Wie können sie es wagen solche Lügen in ihren
Blättern zu verbreiten. Ich verlange von ihnen, daß dies
richtiggestellt wird. Und nicht auf Seite 5 unten links ganz klein. Ich
erwarte, daß es genauso groß und an den gleichen Stellen erscheint, wo
ihre Lügen gestanden haben. Seien sie versichert, daß ich das erreichen
werde. Meine Tochter wird jetzt in die Schule fahren. Wagen sie es
nicht ihr zu folgen. Ihr Leibwächter versteht in der Beziehung keinen
Spaß. Ich würde es an ihrer Stelle nicht drauf ankommen lassen."
Während ich nun aufstand und zum Auto ging, redete Mama weiter. Die
Reporter schauten uns nach, aber keiner wagte aufzuspringen. Vor allem,
da Igor in der Türe stand. Erst als es draußen hupte, ging er hinaus.
Kaum war er im Auto und wir fuhren zum Tor, da sahen wir schon die
Reporter heraus und den Weg zum Tor rennen, zu ihren Autos mit den
platten Reifen. So konnte uns kein Wagen folgen. Und um sicher zu sein,
blockierten zwei Autos nach uns die Straße. Ist doch gut, wenn man mehr
als einen Beschützer hat.
Ich hatte ihnen Vorwürfe gemacht. Natürlich wußte ich, daß es ihnen egal
war, was ich ihnen vorwarf oder verlangte. Sie waren nur auf
Schlagzeilen aus. Denn kaum war Manjula draußen, da ging die Fragerei
wieder von vorne los. Und dafür waren sie auch zu schnell draußen, als
Igor mit ihr losfuhr. Als sie draußen waren, sah ich nur noch ein
junges Mädchen mit Notizblock und Fotoapparat hinten links in der Ecke
sitzen. Ich beachtete sie nicht, stand auf und wollte gehen, da hörte
ich sie flüstern: "Königliche Hoheit, dürfte ich ihnen eine Frage
stellen?" Ich war sehr erbost über das Verhalten ihrer Kollegen. Doch
die Art wie sie mich ansprach und fragte, ließ mich stutzen. Sie hatte
sehr leise gesprochen. Richtig ängstlich. Ich drehte mich zu ihr hin
und sie zuckte zusammen. "Machen sie es kurz.", blaffte ich sie an.
"Hoheit, könnten sie mir sagen, wo man" Sie schluckte und ich wurde
ungehaltener. "Was wollen sie?" Sie zuckte erneut zusammen. "Ihr Sari."
"Was?" "Ihr Sari.", sagte sie kaum hörbar. "Was ist damit?" "Wo kann
ich so einen schönen Sari kaufen?" "Wie?" "Ich hab schon überall
geschaut, aber kein Geschäft hier führt Saris." Ich war jetzt irgendwie
verwirrt. "Ist das ihre einzige Frage?" "Ja." "Nichts über den
Vorfall?" "Nein, das interessiert mich nicht. Ich bin keine
Klatschreporterin." Ich war noch mißtrauisch. Dennoch gestattete ich
ihr meine Garderobe zu sehen. Erst da wußte ich, daß sie es ernst damit
meinte. Sie war zu begeistert von den Kleidern. Sie entschuldigte sich
tausendmal für ihre Frechheit, weil sie mich nun fragte, ob sie den
Sari von meiner Tochter auch sehen dürfe. "Dafür müssen wir in den
Tresorraum." "Wieso?" "Weil die Steine darauf echte Steine sind."
"Nein, nein, den meine ich nicht." "Welchen dann?" "Den goldenen. Den,
den sie bei der UNICEF-Gala getragen hat. Der war so wunderschön." Ihre
Augen funkelten richtig als sie dies sagte. "Dann kommen sie mit." Ich
führte sie in Manjulas Zimmer und das junge Mädchen stieß ein "das ist
ja schön" aus. Ihre Augen leuchteten, als sie das Inventar von Manjulas
Zimmers sah. Sie bettelte förmlich darum, das Zimmer fotografieren zu
dürfen. "Ich bring die Bilder mit und sie entscheiden, welche ich
veröffentlichen darf. Bitte." Nur aufgrund ihrer leuchtenden Augen
erlaubte ich es ihr. Und im Ankleidezimmer, da kam sie aus ihrer
Ekstase kaum mehr heraus. Doch als ich den goldenen Sari herausholte,
brach sie fast vor entzücken zusammen. "Darf ich, darf ich ihn
fotografieren?" "Warum nicht?" Ich hing ihn an die offene
Garderobentüre und dachte, daß sie ihn nun fotografieren würde. Doch
sie sagte, daß es so nicht ginge. Das wäre zu intim. "Wieso?" "Da." Sie
zeigte auf die Kleiderstange. "Das geht doch niemanden etwas an." Ich
schaute hin und wußte was sie meinte. Manjulas Korsage hing dort. Sie
wäre mit auf das Bild gekommen. "Könnten sie bitte die Türe etwas
schließen und ihn dann da ran hängen?" Ich konnte. Und ich konnte noch
mehr. Im Verlauf des Tages zeigte ihr auch den silbernen Sari, und
führte sie darum in den Tresorraum. Und dort lichtete sie nicht nur den
Sari ab. Auch den Schmuck, die Konen, die Diademe, Halsketten, Ringe
und so weiter. Und auch das Schwert meines Mannes. Als Manjula aus der
Schule kam, saßen wir in der Bibliothek und ich zeigte ihr gerade die
Kinderfotos von meinem kleinen Engelchen. Als sie Manjula sah, sprang
sie sofort auf und machte einen Knicks, so wie sie es am Anfang unserer
Unterredung auch schon mir gegenüber gemacht hatte.
Als ich an der Schule ankam wurde ich gleich von den Mädchen umringt.
Viele hatten mich im Fernsehen gesehen. Andere nicht. Aber die hatten
schon alles von den anderen erfahren. Einige fragten mich gleich nach
meinem Sari. Doch die meisten wollten wissen, was Thomas mir
zugeflüstert hatte. "Das könnt ihr euch doch denken." "Und so wie du
geheult hast, können wir uns auch denken, was er dir gesagt hat."
"Stimmt das?" "Ja?" Ich nickte nur mit dem Kopf. Als ich Thomas mit
Josi kommen sah, lief ich zu ihnen. Josi bekam einen Kuß und er einen
anderen. Als der kleine Spatz in der Schule war, sagte ich: "Wir müssen
reden. Die Reporter werden uns bestimmt auch hier aufspüren. Und wenn
sie an jeder Schule der Stadt stehen." Er nickte. "Was sollten wir
machen Thomas?" Er nahm mich in den Arm und küßte mir die Tränen fort.
Als wir zu den anderen kamen, sahen sie gleich, daß ich geweint hatte.
Sie wollten natürlich wissen warum ich geweint hatte. Sie konnten sich
nicht vorstellen, daß wir einen Streit hätten. Also erklärten wir ihnen
unsere Sorgen. Sie verstanden es sofort. Und sie würden uns beistehen.
Und das sollte sich als sehr sinnvoll erweisen. Als ich nach der Schule
nach Hause kam, saß Mama mit einem Mädchen in der Bibliothek. Wie sie
mich sah sprang sie gleich auf und machte einen Knicks. Etwas verwirrt
hob ich die Hand. Eine derartige Ehrenbezeigung hatte ich schon lange
nichtmehr bekommen. "Das ist Katja. Katja Engels. Sie ist wegen deiner
Saris hier." "Wegen was?" "Sie ist Modereporterin. Und ihre Leserinnen
wollen alles über deine Saris wissen." "Aha. Und darum zeigst du ihr
meine Kinderfotos?" "Da siehst du so süß in deinen Saris aus." "Ja
Hoheit. Das stimmt. Sie waren schon als kleines Kind ein wunderschönes
Mädchen. Wenn ich das sagen darf." "Keinen Honig. Sonst gibt es
Zitrone." "Nein, nein, eure Hoheit. Das meine ich wirklich." "Na gut."
"Verzeihen sie Hoheit, aber ich habe eine Bitte." "Und die wäre?"
"Würden sie so lieb sein und den goldenen Sari für mich anziehen. Ich
würde sie so gerne darin fotografieren." "Ja Schatz, mach, bitte." Ihre
Reaktion, als sie mich wenig später in dem Sari sah, überzeugte mich.
Sie schien es nicht darauf abgesehen zu haben, zu erfahren, was
zwischen Thomas und mir vorgefallen war. Und am Nachmittag sagte sie
mir etwas, was mich gänzlich von ihr überzeugte. Wir kamen auch auf die
Kleidung zu sprechen, welche ich beim Tanz mit Thomas angehabt hatte.
"Sie wollen nur etwas über die Kleidung wissen?" "Ja, das andere weiß
ich ja schon." "Wie?" "Was zwischen ihnen und dem Jungen ist." "Wie
meinen sie das?" "Mein Bruder ist taub. Er hat gelernt von den Lippen
lesen. Und ich hab immer mit ihm geübt. Und so kann ich das auch. Ich
weiß also was sie ihm gesagt haben und mit welchen Worten er sie zum
Weinen gebracht hat. Als ich das las mußte ich auch weinen. Das war so
romantisch. Keine Angst Hoheit. Ihr Geheimnis ist bei mir mehr als
sicher." Und es war bei ihr sicher. Als sie nach drei Tagen zu uns kam,
hatte sie ihren Artikel fertig. Gespickt mit den Bildern. Er war sehr
gut, soweit ich dies beurteilen konnte. Als sie ging sagte sie.
"Hoheit, ich habe hier ein kleines "Dankeschön" für ihr
Entgegenkommen." Damit gab sie mir ein kleines Päckchen. Dann ging sie.
Erst als ich auf meinem Zimmer war öffnete ich es. Doch damit hatte ich
nun wirklich nicht gerechnet. "Passend für ihre Korsage" stand auf dem
kleinen Zettel. Ein dünnes Höschen lag darin. Schwarz und rot. Passend
zu meine Korsage. Bereits anderthalb Wochen nach der Gala passierte es
dann. Sie standen an der Schule. 8 Männer mit Kameras, bereit jeden
unserer Hautschuppen abzulichten. Sie hatten die Schüler gefragt,
welche vor dem Tor standen, ob ihnen die Prinzessin bekannt war, ob sie
hier in die Schule ginge und in welche Klasse. Die Antworten waren mehr
als niederschmetternd. Obwohl sie sich sicher waren, das Manjula in
diese Schule ging, schauten die Schüler sie nur erstaunt an. Einige
lachten sie aus. "Als wenn eine Prinzessin in eine ordinäre Schule
gehen würde. Wo leben sie denn?" "Ihr spinnt ja." "Die hat doch
bestimmt einen Privatlehrer." "Keine Prinzessin. Ein Prinz." "Er da.
Das ist der Prinz von Honolulu." Sie veralberten sie total. Dennoch
blieben die Reporter vor dem Eingang zur Schule auf Lauerstellung.
Monika und Iris hatten sich erst gar nicht bis zum Schultor aufgemacht.
Als sie die Typen dort stehen sahen, wußten sie Bescheid. Darum blieben
sie am Anfang der Straße stehen und fingen unseren Wagen ab.
Als die Mädchen uns anhielten, konnte ich mir schon denken was los war.
Die Reporter hatten herausgefunden, wo Manjula in die Schule ging.
Darum ließ ich sie bereits hier, an der Einmündung zur Straße, heraus.
Ich sagte ihr noch, daß sie nach der Schule mit Thomas nach Hause gehen
solle. Ich würde sie dort abholen. Manjula ging mit den Beiden hinten
herum in die Schule. Und ich wußte auch, das Igor, er war mit Manjula
ausgestiegen und folgte den Mädchen in einiger Entfernung, mehr als gut
auf sie aufpassen würde. Mit den Beiden ging sie um das Schulgelände
herum und betraten die Schule vom rückwärtigen Eingang, der sonst nur
als Verbindung zur Turnhalle genützt wurde.
Rolf hatte sich währenddessen durch die Büche und über den kleinen Zaun
zur Schule von Josi durchgeschlagen. Dort stand er, für die Reporter
nicht sichtbar, knapp 2 Meter vom Eingang entfern in Josis Schule. Und
als ich mit Josi aus dem Wald kam meinte sie: "Es ist besser du kommst
mit rein." Als ich Rolf sah und er mir das Neuste erzählte, wußte ich
mal wieder, daß ich mich auf Josis Ratschläge voll und ganz verlassen
konnte. Ich brachte sie heute bis auf den Schulhof und schlich mich mit
Rolf zurück. Manjula begegnete uns auf halben Weg zum Schulhof. Und so
begrüßten wir uns zum ersten Male auf dem Schulgelände mit unserem
obligatorischen Morgenkuß. Er fiel aber nicht weniger zärtlich aus. Und
als es schellte und die anderen kamen, wußten wir auch schon wie es
weitergehen würde.
Heute war es anders als sonst. Aber auf kurzfristige Änderungen war ich
bei Manjula immer gefaßt. Auch auf veränderte Situationen. Dafür kannte
ich meinen kleinen Engel schon zu lange. Es machte mir keine Mühe,
ungesehen den Mädchen durch die Büsche zu folgen. Schließlich kannte
ich das komplette Gelände schon, noch bevor Manjula hier ihren ersten
Schultag hatte. Dies zählte ja schließlich auch zu meinen Aufgaben.
Erst als ich sah, daß ich so auf das Schulgelände mit mußte, stellte
ich mich beim Direktor vor. Das war mit der Hoheit so vereinbart
worden. Und Manjulas Mutter hatte mich bei ihrer Einschulung bereits
angekündigt. "Irgendwann wird ein Riese bei ihnen auftauchen. Igor. Er
ist der Leibwächter meiner Tochter. Er wird nicht aufs Schulgelänge
kommen, es sei denn, es liegt was Besonderes vor." Und heute lag etwas
Besonderes vor. Denn die Reporter durften weder Manjula, noch Thomas,
noch mich sehen. Er war einverstanden, daß ich mich auf dem
Schulgelänge aufhielt. Und ich versprach ihm im Hintergrund zu bleiben.
Als ich aus seinem Büro kam, stieß ich mit Manjula und Thomas zusammen.
Bei ihnen der Junge, auf dessen Geburtstagsfeier Manjula ihren großen
Fisch an Land gezogen hatte. Mit ihnen überlegten wir, daß sie nach der
Schule Josi ebenfalls so abholen würden, wie der Junge es vorhin mit
Thomas gemacht hatte. Und Manjula sagte ich, daß ihre Mutter sie von
Thomas abholen würde.
Die Reporter mußten draußen bleiben. Der Direktor hatte sie schon am
Morgen gesehen, als es noch 3 waren und konnte sich sofort denken, daß
noch mehr von ihnen auftauchen würde. Er berief sich auf sein Hausrecht
und die Privatsphäre seiner Schützlinge, und versprach ihnen, wenn
einer das Gelände betreten würde, dann würde er die Polizei
verständigen. Also blieben sie draußen und hofften, daß einer von uns
beiden hier auftauchen würde. Sie warteten bis nachmittags drei Uhr,
bis das der Hausmeister die Schule abschloß. Aber da waren wir schon
lange fort. Unsere Lehrerin hatte mich 10 Minuten eher als sonst
gehenlassen.
21 Pferde
Nachdem die beiden ausgestiegen waren wollte ich eigentlich nach Hause
fahren. Die Beiden würden gut 6 Stunden in der Schule sein. Also mehr
als genügend Zeit für mich, nach Hause zu fahren, etwas arbeiten,
Mittagessen vorbestellen und dann zu Thomas Eltern zu fahren um Manjula
abzuholen. Doch auf halben Weg erinnerte ich mich wieder an ihre
Pferde. Es war ein spontaner Entschluß. Einer, den Igor an Manjula so
haßte. Wenn er auch immer lachte. Und so fuhr ich statt nach Hause,
jetzt schon zu Thomas Eltern. Als ihre Mutter mich sah, fragte sie
sofort ob was passiert sei. Aber ich konnte sie beruhigen. Bei eine
guten Tasse Tee, erklärte ich ihr den Sachverhalt und das ich so auch
mal mit ihnen zusammenkommen konnte. Wir haben sehr lange miteinander
geplaudert, bis das mich mein schlechtes Gewissen plagte, und ich ihr
sagte, wieso ich wirklich schon so früh schon hier war. Sie lachte nur
und führte mich in den Stall. Ihr Mann mistete gerade die Boxen aus.
Ich war schlichtweg begeistert. Thomas und Manjula hatten mir schon so
oft von den Pferden erzählt. Aber jetzt stand ich vor ihnen. Knapp eine
halbe Stunde später war ich dankbar, meine gute Figur, trotz meiner 4
Kinder, behalten zu haben. Thomas Mutter gab mir Reithose und Pullover,
und eine Viertelstunde später jagte ich mit ihr über die weiten Wiesen
und Felder.
Kurz vor Schulschluß kamen Manjula mit Thomas bereits aus ihrer Klasse.
Ohne daß sie mich sahen, folgte ich den Beiden durch die Büsche und
über den Zaun hinüber zur anderen Schule. Während ich mich dort in
einiger Entfernung versteckt hielt, warteten sie auf Josi. Unnütz zu
sagen, was sie in der Zeit taten. Und wie zärtlich sie miteinander
umgingen. Wenn Manjula meine Tochter wäre, ich wüßte keinen besseren
für sie. Da hatten sich wirklich zwei gesucht und gefunden. Als Josi zu
ihnen kam, nahm Manjula sie gleich auf den Arm. Das kleine Mädchen
drückte sich richtig an sie. Aber dann wurde mir doch etwas mulmig
zumute. Obwohl keiner der Dreien mich hätte sehen können, als Josi auf
Manjulas Arm war, winkte sie mir heimlich zu. Ein unheimliches kleines
Mädchen. Woher wußte sie, wo ich mich versteckt hatte? Sie konnte mich
unmöglich gesehen haben. Es dauerte noch einige Minuten, dann gingen
sie los, Josi noch immer auf Manjulas Arm. Gut, das ich nicht nur den
direkten Weg zu Thomas Heim kannte, sondern auch den Weg, welchen sie
nun nahmen. Denn sie gingen durch den rückwärtigen Eingang der Schule
hinaus und von dort aus durch den Wald. Und als sie durch den Wald nach
Hause gingen, Josi war auch hier noch immer auf Manjulas Arm und ich
wunderte mich bereits, das sie Manjula nicht zu schwer wurde, da lachte
Josi sehr oft in meine Richtung und winkte mir auch zu.
Als Josi mich sah, kam sie mit ausgebreiteten Ärmchen auf mich
zugelaufen. Ich hab sie dann auch gleich auf den Arm genommen, während
Thomas ihren Schulranzen nahm. "Kommst du mit zu uns?", fragte sie mir
leuchtenden Äuglein. "Ja." "Das ist schön. Bleibst du lange?" "Ich weiß
nicht. Meine Mama will mich bei euch abholen." "Dann wir es spät." Sie
drückte sich fest an mich und schien nicht wieder runter zu wollen.
Aber da sie nicht schwer war, behielt ich sie auf dem Arm. Dennoch
wunderte ich mich über ihre Bemerkung, daß es spät werden würde. Aber
eigentlich hätte ich es mir denken können. Schließlich gingen wir dann
los.
Da auf der Straße noch die Reporter warteten, mußten wir die Schule
durch den hinteren Eingang verlassen. Und dies sagte ich Josi auch. Es
würde bedeuten, daß wir einen längeren Weg durch den Forst haben
würden. Aber sie nickte nur und schien keinerlei Bedenken wegen dem
Riesen und den anderen Intergalaktischen Monstern zu haben, welche
momentan im Wald hausten. Wie es aussah hatte sie auf Manjulas Arm
keine Angst. Im Gegenteil. Auf dem Weg plauderten die Beiden unentwegt
miteinander. Nur hin und wieder schaute Josi über Manjulas Schulter und
blickte hinter uns. Erst als sie winkte, ich drehte mich ebenfalls
herum, konnte aber nichts sehen. Schließlich kamen wir zu Hause an.
Dort stand auch schon Roland mit dem Wagen vor unserer Türe. Und als
wir die Türe öffneten und uns nochmals umsahen, sahen wir Igor hinten
stehen. Wir hatten ihn nicht bemerkt, obwohl er uns die ganze Zeit über
bestimmt nicht aus den Augen gelassen hatte. Nun wußte ich, wem Josi
gewunken hatte. "Der Riese hat auf uns aufgepaßt.", flüsterte Josi
Manjula ins Ohr. "Ich weiß, mein Schatz. Ich weiß." Dann gingen wir
hinein. Doch drinnen trafen wir nur auf den Mantel ihrer Mutter. Denn
weder im Haus, noch auf der Terrasse fanden wir eine Spur von ihr.
Schließlich gingen wir auch in den Keller, wo Papa sein Arbeitszimmer
hatte. Und da wir Manjulas Mutter weder im Garten, noch im Haus fanden,
fragten wir ihn. "Die ist mit Mama unterwegs." "Alleine?", fragte
daraufhin Manjula erstaunt. "Nein, mit Arabella und Romina." "Und seit
wann?" "So gegen zehn, halb elf sind sie los." Manjula und ich grinsten
nur. Kannten wir doch die Liebe ihrer Mutter zu Pferden. "Können wir
auch? Können wir auch? Bitte.", bettelte daraufhin Josi, "Ich weiß auch
wo sie sind." Manjula bekam von mir eine Jeans, die ihr leider etwas zu
weit war, und einen Pulli. Da sie dabei oben ohne und nur mit
Strumpfhose und Höschen bekleidet vor mir stand, nahm ich diesen
Anblick zum Anlaß, ihr zu sagen, wir hübsch sie ist. Sie bedankte sich
mit einem sehr langen Kuß. Dann zog sie meine Sachen an und wir gingen
rüber zum Stall. Papa hatte schon die Pferde gesattelt. Er hob Josi auf
Filomena und ich half Manjula auf Dorina. Ich selbst stieg auf Habana.
Dann folgten wir Josi. Denn die Maus legte ein mehr als rasantes Tempo
vor. Sie schien wiedermal am Sattel festzukleben. Eine halbe Stunde
später hatten wir sie dann auch gefunden. Josis Radar funktionierte mal
wieder einwandfrei.
Panik stieg in mir auf, als ich die drei vom Hof reiten sah. So schnell
war ich noch nie gerannt. Thomas Vater sah mich erstaunt an. "Ein
Pferd, schnell, ich brauche ein Pferd. Kann ich das da nehmen?" Noch
ehe er sich von dem Schrecken erholt hatte, schwang ich mich auf das
Tier. Egal das es nicht gesattelt war. Reiten konnte ich ja. Auch ohne
Sattel. Und so jagte ich den dreien hinterher, immer in Deckung
bleibend. Doch ich mußte mich echt anstrengen, um mit ihnen
mitzuhalten. Und das schärfste war, das Josi sie anführte. Ich hatte
stellenweise mehr Angst um dieses kleine Mädchen, als um Manjula.
Natürlich hatte ich Igor gleich erkannt. Doch noch bevor ich ihn
begrüßen konnte, stammelte er keuchend: "Ein Pferd, schnell, ich
brauche ein Pferd. Kann ich das da nehmen?" Und noch bevor ich was
sagen konnte, saß er schon oben und jagte den dreien hinterher.
Ängstlich rannte ich aus dem Stall uns schaute hinter ihm her. Er saß
auf Kyra. Sie war mit Abstand das wildeste und unbändigste Pferd im
Stall. Selbst Thomas, der mit ihr groß geworden war, konnte sich nicht
auf ihr halten. Irrsinniger weise konnte nur Josi auf ihr reiten. Bei
ihr war sie lammfromm. Aber nur bei ihr. Alle anderen hatte sie nach 10
Sekunden schon im Staub liegen. Und jetzt jagte Igor auf ihrem Rücken
hinter den dreien her. Und es sah so aus, das er, obwohl er ohne Sattel
ritt, oben bleiben würde.
Stunden waren wir unterwegs gewesen. Das Gelände war einfach riesig. Mal
im Schritt, mal im Trab, mal im Galopp legten wir eine sehr weite
Strecke zurück. Wo wir uns befanden, konnte ich wirklich nicht sagen.
Aber Thomas Mutter wußte immer Bescheid. Ich hatte mich lange nichtmehr
so glücklich gefühlt. Zwischen den rasanten Galopps, in den Ruhephasen,
unterhielten wir uns. Ich erzählte ihr von Indien und von meiner
Familie. Sie erzählte von sich und den Pferden. Wie Thomas mit ihnen
groß geworden war und später auch Josi. Daß er ihr das reiten
beigebracht hatte. Und das dieser kleine Spatz damals mit ihren vier
Jahren, keine Angst vor den riesigen Tieren gehabt hatte. "Wir haben
sie mehr als einmal beim Mittagsschlaf aus einer Box holen müssen. Sie
hat sich einfach zu einer von ihnen in die Box zum schlafen gelegt.
Einfach so." "Und die Tiere haben ihr nie was getan?" "Nein, nie.
Selbst Kyra nicht." "Kyra?" "Sie ist die rabenschwarze Stute, gleich am
Anfang im Stall. Die in der ersten Box." "Ach die, die mich so
angeschnauft hat?" "Ja. Auf der hält sich keiner länger als 10
Sekunden. Auch Thomas nicht." "Keiner?" "Nein." "Auch sie oder ihr Mann
nicht?" "Nein." "Wer reitet sie dann?" "Josi." "WAS!" "Ja. Josi ist die
einzige, die mit ihr fertig wird. Bei ihr ist sie brav wie ein Engel."
Völlig erstaunt schaute ich sie an. Das manche Menschen einen direkten
Draht zu Tieren hatte, das kannte ich nur zu gut aus meiner Heimat her.
Hatte es aber in Josi nicht vermutet. Da hörten wir plötzlich
Pferdegetrampel. Drei Reiter kamen in einem irrwitzigen Tempo auf uns
zugerast. Und allen voran und mit einem mehr als überdeutlichem
Vorsprung - Josi. Mir blieb das Herz stehen, als dieses kleine Mädchen
in dem irrsinnigen Galopp auf uns zugerast kam. Wenige Meter vor uns
bremste sie das Pferd ab und kam neben uns zum stehen. Sie strahlte
übers ganze Gesicht. "Du bist Manjulas Mama?", fragte sie mich mit
einem Lachen, welches mich an die Kindertage von Manjula erinnerte.
"Ja, und du bist Josi?" Sie nickte. "Manjula hat mit schon viel von dir
erzählt." Sie zuckte zusammen. "Schlimmes?" "Ich glaub nicht, das du
was Schlimmes anstellst." "Nein, nein, nein, nein, nein." Josi lachte
los und die anderen ebenfalls, da sie die letzten Sätze mitbekommen
hatte. "Nein, sie ist immer lieb.", klärte mich ihre Mutter auf. "Na,
wie waren die Reporter?", fragte ich die Beiden. "Deppen. Ich glaube,
sie stehen noch immer vor der Schule.", antwortete Thomas mit einem
schadenfrohen Grinsen. Plötzlich zuckte Josi zusammen und drehte sich
um. Doch als ich in die Richtung schaute war dort nichts. Ein kleiner
Wald, freie Wiesen und weit hinten ein Feld. Dennoch winkte sie in die
Richtung. Wir schauten uns an, zuckten aber mit den Schultern und
schüttelten die Köpfe. Da ritt Josi in Richtung Wald. Wir ritten
langsam hinterher.
Ich zuckte zusammen. Deutlich hatte ich gesehen, wie Josi
zusammenzuckte, sich umdrehte und genau in meine Richtung sah und
winkte. Da kam sie auch schon zu mir geritten. "Du kannst ja auf Kyra
reiten." "Ja, ist das so erstaunlich?" "Ja. Außer mir kann das keiner."
Da kamen auch die anderen schon zu uns. "Igor!", sagte die Maharani,
"Du bist wirklich ein Engel. Egal was Manjula macht, du bist immer in
ihrer Nähe." "Danke Hoheit." "Thomas, er reitet auf Kyra!" "Ist das
sowas besonderes?", fragte Manjula die dies noch nicht wußte. Also
klärten wir sie auf. Dann machten wir uns auf den Heimweg. Erst im
Schritt, dann im Trab. Als Josi Gas gab, blieb Manjula an ihrer Seite.
Ich sofort hinterher. Dann der Rest. Und die Gewinner der Einlaufwette
waren: Josi, Manjula, Igor. Der Rest kam unter "ferner liefen" ans
Ziel. Ihr Vater grinste nur.
22 Abifete
Es war geschafft! Wir hatten es endlich hinter uns. Alle Prüfungen lagen
hinter uns, alle Ängste zu versagen. Obwohl Manjula und ich nicht zu
den schlechtesten gehörte, der schlechteste schloß mit 3,4 ab, hatten
wir dennoch so unsere Problemfächer. Bei Manjula war es Geschichte und
Deutsch. Bei mir waren es: Oh! Welch ein Zufall. Deutsch und
Geschichte. Obwohl wir uns gegenseitig geholfen hatten, schafften wir
nicht unsere Wunschnote. Manjula schloß mit 1,4 und ich mit 1,4 ab.
Lagen also voll im oberen Viertel des Klassenspiegels. Aber wir hatten
es geschafft. Unsere Fete sollte im vornehmsten Hotel der Stadt
stattfinden. Damals gab es ja noch keine Abiturreisen wie später bei
meinen Kindern. Wir feierten einfach. Und Alkohol war auch nur wenig
vertreten. Aber einen richtigen Ball würde es geben. Mit Galakleidung,
Tanz, Musik und so. Ich brauche ja nicht zu betonen, das Manjula die
hübscheste war. Schließlich sah sie in allem hübsch aus. Und dies sage
ich nicht, weil ich mit ihr zusammen war. Nein. Manjula sah einfach
immer bezaubernd aus. Ich hatte sie darum gebeten, das goldene Kleid zu
tragen, in dem ich sie das erstemal im Fernsehen gesehen hatte. Und ich
mußte mich mal wieder belehren lassen, als sie lachend "Sari Schatz,
das ist ein Sari", sagte. Und sie tat es. Natürlich kamen alle anderen
Mädchen auch in schicker Garderobe. Aber in meinen Augen schlug Manjula
sie alle. Nachdem Manjula mich abgeholt hatte, Igor durfte natürlich
nicht fehlen, er lachte mich im Auto vom Beifahrersitz an, fuhren wir
zum Hotel. Der große Ballsaal war für uns reserviert. Als wir ankamen,
waren die meisten schon einige anwesend. Nachdem wir uns begrüßt
hatten, nahmen mir die Mädchen Manjula natürlich wieder ab. Aber das
kannte ich ja schon von ihnen. Sie standen in einer großen Gruppe
zusammen und bestaunten mal wieder ihren Sari.
Lange brauchte ich nicht zu Überlegen, was ich anziehen würde. Er hatte
mich gebeten, den goldenen Sari anzuziehen. Und seine Bitte war für
mich ein Befehl. Nur was ich drunter anhatte, das wußte er nicht. Ich
hatte jenes Höschen an, welches mir die Reporterin passend für meine
Korsage geschenkt hatte. Und als ich es an diesem Tag in Händen hielt
hatte ich einen Gedanken. Also hatte ich sie angerufen und sie zur
offiziellen Fotografin der Abiturfeier gemacht. Sie hat sich riesig
gefreut. Besonders, als ich ihr sagte, das ich ihr erlaube, die Fotos
in ihrer Zeitung zu veröffentlichen. Doch sie bestand darauf, daß sie
mir die Fotos erst vorlegen würde, bevor sie diese veröffentlichte. Als
wir im Ballsaal ankamen, umringten mich gleich wieder die Mädchen. Das
hat man davon, wenn man was Hübsches anzieht. Aber Thomas hatte es ja
so gewollt. Als wir vollständig waren, setzten wir uns an die Tische.
An jedem hatten vier Leute Platz. Rolf und Jutta saßen mit an unserem.
Im Lauf der Zeit waren die Beiden ebenfalls zusammengekommen. Und ich
fand, daß sie ein schönes Paar abgaben. Nur leider waren die beiden
schon weiter als Thomas und ich. Zunächst bekam jeder von uns ein Glas
Sekt vor sich hingestellt. Als erstes hielt dann der Direktor eine
Rede. Er sprach vom Leben, welches nun vor uns liegen würde. Das wir
zwar das Reifezeugnis hätten, aber dennoch noch nicht reif genug wären,
für das, was noch vor uns liegen würde. Das das Leben noch so manche
Überraschungen für uns bereithalten würde. Einige kicherten, da sie
dabei an meine Enttarnung dachten. Als nächstes kam unsere Lehrerin
nach vorne. Sie sagte knapp dasselbe wie der Direktor, dann aber sagte
sie, daß sie sich gefreut habe, einer echten Prinzessin die
"Flötentöne" beigebracht zu haben. Die Klasse lachte leise. Aber als
Thomas mir das Wort "Flötentöne" und was sie damit gemeint hatte
erklärte, brach der ganze Saal in helles Gelächter aus. Auch die
Lehrerin und der Direktor lachten mit. Als es wieder ruhig war lobte
sie die Klasse für ihren Zusammenhalt. Gerade auch der Presse
gegenüber, die ganze zwei Wochen vor der Schule herumgelungert hatten,
bis das sie es endlich aufgaben. Das sie alle mich auch nach meiner
"Entdeckung" genauso akzeptiert hatten, wie vorher. Schließlich kam sie
zum Ende und sie setzte sich an den Nachbartisch, an dem auch der
Direktor saß. Wir tranken zusammen das Glas Sekt, dann begann das
Essen. Als Suppe gab es eine Knoblauch-Sahne-Cremesuppe. Aber keiner
mokierte sich über den leichten Knoblauchgeschmack. Dazu gab es einen
Eiswein. Der Hauptgang war ein großes Rib-Eye-Steak mit Kräuterbutter,
Folienkartoffeln mit Kräuterquark und Salat. Dazu einen Rotwein. Der
Nachtisch war Tiramisu. Etwas, was ich zu meinen Leibspeisen zählte.
Und als Thomas meine Augen sah, bekam ich auch seine Portion.
Die Mädchen hatten sich mit der Auswahl des Essens große Mühe gegeben.
Und als der Nachtisch kam, da war ich mir sicher, daß der Initiator des
Nachtisches mich gerade bittend ansah. Und als ich in ihre Augen sah,
konnte ich nicht anders. Ich gab ihr meinen Nachtisch. Daß sie sich
dafür noch bei mir bedanken würde, das war mir klar. Aber dafür hatte
ich es nicht gemacht. Wer einmal in ihre glücklichen Augen gesehen
hatte, der weiß wovon ich spreche. Nach dem Essen wurde getanzt. Wen
ich dazu aufforderte war ja wohl klar. Und sie sagte natürlich nicht
nein. Und sie schwebte wieder in meinen Armen über die Tanzfläche.
Daran hatte sich nichts geändert. Und in der Zukunft würde sich dies
auch nicht ändern. Zu gerne tanzte sie. Und sie brachte mir auch ihre
Tänze bei. Aber der Liebestanz war und ist mein liebster. Hin und
wieder blitze es. Nur war ich mir jetzt sicher, das Manjula nichts
dagegen hatte. Hatte sie die Reporterin doch selber eingeladen. Ich
fragte sie, ob es ihrer Mutter denn recht wäre, das eine Reporterin bei
uns wäre, denn Manjula hatte mir gesagt, das diese Frau keine
Fotografin, sondern eine Reporterin war. Aber sie schüttelte nur
lachend den Kopf. "Sie ist meine Pressestelle." Und sie blieb es bis zu
unserer "Pensionierung". Irgendwann, es war am Ende eines Klammerblues,
standen wir sehr eng umschlungen voreinander. Unsere Stirn und Nasen
berührten sich und wir sahen uns schweigend in die Augen. Ein Blitz,
und wir waren abgelichtet. Manjula lächelte, als es geblitzt hatte. Und
ich dachte nur, daß ich einen Abzug davon haben wollte. Gegen halb zwei
gingen wir hoch in unser Zimmer. Suite war da schon eher gesagt. Ich
stand einsam vor dem riesigen Bett und grübelte. "Was ist?", fragte sie
mich. "Das ist ja fast so groß wie deines zu Hause." "Ach ja?" Ihr "ach
ja" klang so eigenartig. Und als ich mich zu ihr herumdrehte, wußte ich
Bescheid. Auf dem Weg zum Bett hatte sich ihr Rock selbständig gemacht.
Er lag jedenfalls einige Meter hinter ihr im Raum. Und die Knöpfe ihres
Oberteils hatten sich auch schon geöffnet. Noch zwei Schritte, dann
stand sie vor mir, ihr Oberteil hinter ihr auf dem Boden liegend. Und
so stand sie mit blankem Busen, nur noch im Höschen und Strümpfen vor
mir. Doch ich hatte nur Augen für ihre Augen. Die oben! Eh ich
reagieren konnte hatte sie mir bereits das Jackett ausgezogen und es
fiel hinter mir zu Boden. Dann küßte sie mich sehr innig. So schnell
wie sie mir dabei die Knöpfe meines Hemdes geöffnet hatte, das grenzte
schon an Zauberei. Als sie es mir, den Kuß dabei nicht unterbrechend,
von den Schultern schob, hatte ich meine Mühe die Knöpfe an den Ärmeln
zu öffnen. Aber ich schaffte es gerade so. Und während sie in die Hocke
ging, rutschte es ebenfalls hinter mir zu Boden, da es in meiner
offenen Hose steckte. Offene Hose??? Wieso war die offen und wieso war
sie plötzlich samt Unterhose auf meine Schuhe gerutscht? Sie schubste
mich und ich fiel Rücklinks auf das Bett. Mit schnellen Handgriffen
hatte sie mir die Schuhe und die Hosen ausgezogen und ich lag nackt auf
dem Bett. Das erstemal völlig nackt. Und ihre Augen fixierten eine
gewisse Körperstelle an mir.
Das ich mehr wollte als nur das Petting, welches wir in der Scheune
tätigten, das war mir klar. Heute wollte ich "ihn" haben. Nicht in mir,
aber immerhin in meiner Hand, an meinem Körper. Zu oft hatte ich ihn an
mir gespürt. Also schubste ich ihn aufs Bett und zog ihn ganz aus. Hier
und heute sah ich ihn endlich völlig nackt. Ich konnte meine Augen
nicht von seinem Glied lassen, welches sich schon erhob. Und als er so
dalag, griff ich danach. In meiner Hand wuchs er sehr schnell und wurde
sehr hart. Und ich wußte, daß ich mit dem Teil das große Los gezogen
hatte. Langsam wichste ich ihn, dann legte ich mich auf ihn, sodaß ich
"ihn" zwischen uns einklemmte. Nur gut daß ich mein Höschen angelassen
hatte. Sonst wäre er von alleine in meine nasse Scheide gerutscht. So
konnte ich aber auf "ihn" langsam hin und her rutschen. Und es ging
sehr gut. Zumal mein Höschen schon total naß war. Ich kam auch sehr
schnell. Leider aber auch nicht leise. Und so sah mich Jutta morgens
grinsend an. Sie und Rolf waren ja mittlerweile ebenfalls ein Paar
geworden. Und dank meiner Möglichkeiten hatten sie die Suite neben uns
bekommen. Und während Rolf Thomas wissend anstieß, obwohl nicht das
passiert war, was er sich vorstellte, nahm mich Jutta beiseite und
wollte alles genau wissen. Sie waren schon vor uns hoch gegangen und
hatten miteinander geschlafen. Sie wollten gerade schlafen, da hörten
sie mich und dachten sich ihr Teil. Jutta war mir nicht böse, im
Gegenteil. Mein Stöhnen hatte die Beiden so angemacht, das sie erneut
miteinander geschlafen hatten. Allerdings leise. Sie sah mich erstaunt
an, als ich ihr gestand, daß ich noch immer Jungfrau war. Das er mir
meine Erlösung gegeben hatte, ohne das letzte zu wollen. Jutta
bewunderte seine Zurückhaltung. Erst in diesem Moment plagte mich das
schlechte Gewissen. Ich war gekommen, aber er nicht. Als ich meine
Erlösung bekommen hatte, sie war gewaltiger als sonnst. Viel
gewaltiger. Denn ich hatte sie erstmals nicht an meinen Brüsten
bekommen. Und als ich meine Erlösung bekommen hatte, war ich so
erschöpft, das wir sonst nichtmehr taten außer schmusen und schlafen.
Aber er hatte mir vor einigen Monaten gesagt, daß er nicht kommen
müsse. Wenn ich komme, das würde ihn schon zufriedenstellen. Aber wenn
wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, dann würde sich seine
Meinung bestimmt ändern. Das hoffe ich doch.
Rolf wußte natürlich was wir gemacht hatten. Da halfen auch alle
Beteuerungen nicht. Er war überzeugt, daß wir es gemacht hatten. Nur
Jutta sah mich so eigenartig an. Scheinbar war sie irgendwie "stolz?"
oder so, auf mich. Nach dem Frühstück brachten wir sie dann nach Hause
und dann brachte Manjula mich nach Hause. Josi stand an der Türe als
wir ankamen. "Noch nicht?", fragte sie uns erstaunt, "Wieso nicht?"
Dieses kleine Hexlein wußte mal wieder alles. Manjula nahm sie beiseite
und redete mit ihr. Ein "Aha" von Josi hörte ich, sonst aber nichts.
Zwar fragte ich sie, was sie mit ihr geredet hatte, doch sie schwieg.
23 Geheimnisse
Drei Wochen später war Thomas mit seinen Eltern am Wochenende bei uns.
Bisher waren meine Eltern nur bei ihnen gewesen. Dieses Wochenende
sollten sie bei uns sein. Wir hatten sie übers Wochenende eingeladen
und sie waren gekommen. Am Freitag gegen zwei kamen sie. Und als sich
die Männer nachmittags in die Bibliothek verzogen, verschwanden wir
Mädchen in die Küche. Seine Mutter wollte unbedingt die indische Küche
kennenlernen. Und damit meinte sie nicht die Einrichtung. Und Josi
wollte natürlich naschen. Mit unserer Köchin zusammen zauberten wir ein
fürstliches Abendessen. Natürlich indisch. Als zu Tisch gerufen wurde,
grinsten die Männer. Scheinbar amüsierten sie sich über unsere
Kochkünste. Allerdings grinste Josi auch. Zwar war sie die ganze Zeit
über bei uns in der Küche gewesen, hatte aber hin und wieder ihren Kopf
zur Seite geneigt und schien auf etwas zu lauschen. Aber so sehr ich
sie auch bedrängte, ihr sogar meinen Schmuck versprach, der nicht
gerade preiswert war, sie verriet mir nichts. Also aßen wir. Und es war
sehr lecker. Erst als wir geendet hatten lehnte sich mein Vater zurück.
Aha, dachte ich mir. Die haben was ausgeheckt. Und so war es auch. Das
ich deswegen aber heulen würde, wie ein "Schloßhund???", das wußte ich
zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dabei fing alles so harmlos an. "Na
jetzt habt ihr es ja geschafft. Nochmals herzlichen Glückwunsch zu
euren Abituren. Manjula, weißt du schon, wie es weitergehen wird?"
"Studieren." "Das meine ich nicht. Was wird aus dir?" Betretenes
Schweigen breitete sich aus. Erst jetzt dachte ich an die Zukunft. Ich
ergriff unter dem Tisch Thomas Hand. "Nun, zum Glück gibt es gute
Neuigkeiten." "Ja?", fragte ich erfreut. "Ja." "Was denn?" "Vor nicht
allzulanger Zeit ist ein Mann an mich herangetreten und hat mich für
dich gefragt." "Was?" "Ja." "Aber." "Kurz gesagt, ich hab dich ihm
versprochen." Die Stille, die sich nun ausbreitete, war erdrückend. All
meine Träume mir Thomas an meiner Seite waren binnen eines Augenblicks
geplatzt wie eine Seifenblase. Mir liefen die Tränen im Gesicht
herunter. Wie konnte Papa mich nur einem Fremden versprechen. "Ich, ich
bin, bin ich jetzt verlobt?", fragte ich mit zitternder Stimme. "Ja,
seit heute." "Was!?!" "Schatz!", sagte Mama entsetzt. "Er hat mich
gefragt, ob er dich zur Frau haben könne. Und ich hab ihm meine
Zustimmung gegeben." "Papa!" Ich heulte wie ein kleines Kind. Ich
wollte keinen Mann heiraten, den ich noch nie gesehen hatte. Ich wollte
keinen fremden Mann heiraten. Ich hatte mich doch schon längst für
Thomas entschieden. Nur, hätte ich in diesem Moment auf Josi gesehen,
dann hätte ich bestimmt nicht geheult. Höchstens vor Glück. Doch
stattdessen starrte ich nur meinen Vater an. Wieso hatte er mir mit
Thomas geholfen, um mir nun dies anzutun? "Er hat schon wundervolle
Ringe für euch gekauft." In dem Moment hielt Thomas mir Ringe hin.
"Wann heiratest du Manjula?", fragte mich Josi. "Weiß ich noch nicht
Schatz." "Aber ich. Und ich zeig dir auch den Ring den sie haben
möchte." Josi wußte wieder mehr als ich. Aber heute war ich ihr
dankbar. So konnte ich Manjula schon von Anfang an eine Freude machen.
Josi wußte sogar schon das Datum, was in den Ring hineingeschrieben
werden mußte. Doch das sagte sie mir nicht. Nur, daß es im Oktober
wäre. Wir sind dann in die Stadt gefahren und zielstrebig ging sie mit
mir zu einem Juwelier. "Der da!", sagte sie mit Bestimmtheit. Und mich
auf ihr Wort verlassend mußte ich mit Papa reden. Denn die Ringe waren
jenseits aller Taschengeld- und Sparbuchvorstellungen. Doch er gab mir
Vorschuß. Auf die nächsten vier Jahren. Doch als er sie sah war er mehr
als begeistert.
Daß Thomas etwas von mir wollte, das gab er mir schon beim Eintreffen
mit seinen Eltern zu verstehen. Und in einem Unbeobachteten Augenblick
nahm ich ihn beiseite. "Was möchtest du?", fragte ich, völlig
ahnungslos. Doch dann brachte er mich aus der Fassung. Mit: "Hoheit.
Ich bitte sie um die Hand ihrer Tochter, der Prinzessin Putri-Raja
Akuti Charulekha Hemangini Manjula.", kam er gleich zur Sache.
Eigentlich hatte ich schon damit gerechnet. Nur nicht heute schon.
Lange waren sie schon zusammen, zu sehr liebten sie sich. Das konnte
ich jeden Augenblick in ihren Augen sehen. Doch nicht was er sagte, war
so erstaunlich, sondern wie er es gesagt hatte. Er hatte es in meiner
Muttersprache gesagt. Indisch. In perfektem Hindi! "Ich weiß.", sagte
ich ziemlich verwirrt. Erstaunt sah er mich an. Doch dann fing ich mich
schnell und flüsterte: "Das konnte ich mir schon seit eurem Tanz auf
der Gala denken. Und wenn du meine Antwort hören willst," "Ja.", fiel
er mir ins Wort. "Ich habe nichts dagegen. Ich sehe doch wie glücklich
sie mit dir ist. Aber darüber unterhalten wir uns später, zusammen mit
deinem Vater." Und diese Unterredung fand am Nachmittag in der
Bibliothek statt, während die Frauen in der Küche für ein indisches
Abendessen werkelten. Hier wiederholte er seine Bitte erneut. Und
erneut in perfektem Hindi. Sein Vater war nicht erstaunt über seine
Bitte, er hatte sich schon mit ihm unterhalten und er war nicht
abgeneigt. Ihm hatte er auch schon die Ringe gezeigt, welche er nun
auch mir zeigte. Ich muß sagen, daß sie ein wahres Meisterwerk der
Goldschmiedekunst waren. Manjula würde mit Sicherheit begeistert sein.
Ich war es schon. Und meine Frau bestimmt auch. Darauf verwettete ich
blind meinen Thron. Selbst das Datum überraschte mich. Obwohl er es
nicht genau wußte. Es war, wie ihr hier in Deutschland sagt, ein
"beweglicher Feiertag".
Als er mir den Ring quasi unter meine verweinten Augen hielt, war die
Flut meiner Tränen nichtmehr zu bremsen. "Willst du willst mich
heiraten.", flüsterte er mir zu. Ich nickte nur, dann fiel ich ihm um
den Hals. "Miststück.", hörte ich Mama zu Papa sagen. Doch er lachte
nur. "Und wann?", fragte meine Mutter "Dussehra.", antwortete er und
ich sah ihn fassungslos an. Daß er diesen Feiertag kannte, das hätte
ich nicht gedacht. Dussehra ist eines der größten Feste Indiens, mit
dem symbolisch der Triumph des Guten über das Böse zelebriert wird. Wir
in Nordindien feiern dabei den Sieg des Gottes Rama über den
zehnköpfigen Dämonenkönig Ravana, der seine Gemahlin Sita nach Sri
Lanka entführt hatte. Ein überwältigendes Schauspiel spielt sich dann
in unserer Stadt ab, wo der Palast von unzähligen Lichtern erstrahlt.
Hier startet eine prunkvolle Prozession mit festlich geschmückten
Elefanten, Tänzern und Musikanten, die die ganze exotische Pracht
Indiens entfaltet. Aber daß er das kannte, das überraschte mich nun
sehr. "Am 8.Oktober.", sagte daraufhin Papa, "Dieses Jahr ist er am
achten." "Ich liebe dich.", flüsterte er erneut in mein Ohr, "Bis an
mein Lebensende." Ganz in Gedanken antwortete ich ihm in der Sprache,
in der er mir dies gerade gesagt hatte. Erst Sekunden später erst
begriff ich, daß er es mir in Hindi gesagt hatte. "Du, du kannst
Hindi?!?" "Nur für dich." Jetzt konnte ich mir auch denken, wieso er in
den letzten Monaten, unter der Woche, am Telefon sehr oft so kurz
angebunden war. Er hatte heimlich gelernt. Wußte ich doch, wie schnell
er englisch und französisch begriff. Also hatte er heimlich Unterricht
genommen, um mir eine Freude zu machen. Und das hatte er geschafft.
Vieles konnte er noch nicht. Aber es hatte den Anschein, daß er sich
hauptsächlich auf das wesentliche Beschränkt hatte. Auf: "Ich liebe
dich". Mama war auch erstaunt, als er mir dies in unserer Muttersprache
sagte. Allerdings waren wir alle erstaunt, als Josi mich fragte, ob ich
glücklich wäre. Und sie mich dies nicht in Deutsch fragte. Aber das war
auch der einzige Satz, den sie konnte, außer: "Ich hab dich lieb". Und
dies sagte sie mir an diesem Abend noch sehr oft. In dieser Nacht
schliefen wir wieder in meinem Bett. Aber kein Petting, kein streicheln
an meinen Brüsten. Er tröstete mich und küßte mir die Freudentränen
fort, bis das ich einschlief.
24 Hochzeit
Im September flog ich mit ihr, Josi und meinen Eltern nach Indien. Ihre
Eltern waren schon zwei Wochen vorher geflogen und Manjula hatte in der
Zeit bei uns gewohnt. Sehr zur Freude von Josi. Mit ihr spielte Manjula
sehr viel, während ich weiterhin mit meinem Lehrer Hindi lernte. Und
immer wenn ich mit Manjula alleine war, verlegte sie sich auf Hindi.
Und so bekam ich täglich noch privaten Unterricht von ihr. Hin und
wieder gingen wir auch auswärts essen. Meist in indischen Lokalen. Sie
sagte mir was sie wollte und ich mußte bestellen. Aber nicht in
Deutsch. Anfänglich gab es lustige Bestellungen. Einen gekochten Schuh,
oder eine gesottene Autohupe wäre uns bestimmt nicht gut bekommen. Es
gab anfänglich viel zu lachen. Aber mehr und mehr tauchte ich in diese
Sprache ein. Sie schien so zu sein wie das Land. Geheimnisvoll und
schön. Und ich lernte viel und schnell.
Als meine Eltern nach Indien flogen um alles vorzubereiten, wohnte ich
bei seinen Eltern. Anfängliche Sprachschwierigkeiten hatte er sehr
schnell überwunden. Er gab sich mehr Mühe als früher in der Schule. Ich
wußte nur zu gut, daß er mir damit eine große Freude machen wollte. Und
ich gab ihm jeden Tag zu verstehen, wie sehr ich ihn liebe. Auf deutsch
und auch auf Hindi. Und er verstand es immer. Unsere Nächte, wir
schliefen in seinem Bett, wurden immer zärtlicher. Obwohl er seltener
mit meinen Brüsten in Berührung kam, so genügte schon ein Kuß in meinen
Nacken, ein leichtes Blasen gegen eines meiner Ohren, um mir eine
Gänsehaut zu bereiten und mich zum Schmelzen zu bringen. In der Zeit
war ich wie im Nirwana. Und ständig machte er mir eine Freude. Eine
Blume hier, ein Kompliment da, einen Blick dort. Ich hatte ihm das
Kamasutra geschenkt. Damit er lernte, wie er mit einem indischen
Mädchen zum Höhepunkt gelangen konnte. Einige Stellungen probierten wir
auch aus. Aber angezogen. So wußte ich schon jetzt, daß ich in den
Nächten mehr als nur befriedigt werden würde. Wir waren beide gelenkig
genug um selbst die schwierigsten Stellungen nachmachen zu können. Ende
September flogen wir dann mit seinen Eltern und Josi nach New Delhi.
Josi war ganz aufgeregt. Ständig fragte sie, ob sie auch auf einen
Elefanten reiten dürfe. In Delhi stiegen wir in ein kleineres Flugzeug
um und flogen nach Patna. Von dort aus nahmen wir die Bahn. Ein
separater Waggon war angehängt worden. Schließlich fuhr ja die
Prinzessin mit. Manchmal ist es schön eine VIP zu sein. Hier
überraschte ich die kleine Josi. Sie bekam von mir einen Sari. Einen
wunderschönen Sari. Und den trug sie mit sichtlichem Stolz. Am Bahnhof
von Jaynagar wartete man schon auf uns. Viele Menschen hatten sich
schon eingefunden und begrüßten mich. Und da ich es mir nicht hatte
nehmen lassen, Josi auf den Arm zu haben, wurde sie mit einbezogen. Da
Thomas an meiner Seite war und ich seine Hand hielt, so wußten die
Menschen wer er war. Und daß die Beiden Erwachsenen, welche hinter uns
standen, seine Eltern waren, konnte man sich schon denken. Also wurden
sie ebenfalls sehr herzlich begrüßt. Was nicht heißen soll, das man sie
nicht herzlich begrüßt hätte, wenn ich nicht dabeigewesen wäre. Wie
wurden zu zwei Kutschen geleitet. Josi blieb bei mir. Und so wurde es
etwas eng. Igor war ebenfalls mit eingestiegen. Er zuckte nur mit den
Schultern und gab mir damit zu verstehen, daß er es nicht ändern
konnte. Aber er gehörte ja so gut wie zur Familie. Während ich bei
Thomas wohnte, war er in einem Zimmer auf demselben Flur wie unseres
einquartiert. Und beim Essen saß er mit uns am Tisch. Dreimal hatte er
uns ein russisches Gericht zubereitet, und ich fragte mich, ob es was
gab, was er nicht konnte. Denn es schmeckte wunderbar. Wir fuhren zum
Palast. Doch unterwegs sah Josi geschmückte Elefanten und war kaum mehr
zu halten. Schließlich ließ ich anhalten und wir stiegen aus. 2 Minuten
später saß das kleine Mädchen auf einem Reittier, gegen den ihre Pferde
daheim, winzig kleine Tiere waren.
Natürlich hatte ich Angst, Josi auf den Elefanten zu lassen. Doch
Manjula ließ sich nicht beirren. Sie bestand drauf. Und man sollte
einer Prinzessin im eigenen Land besser nicht wiedersprechen. Also sah
ich zu, wie Josi auf dem Koloß saß und dieser sich in Bewegung setzte.
Manjula ging neben ihr her. Also lief ich auch und Igor ebenfalls. Nur
meine Eltern blieben in ihrer Kutsche, und kamen so vor uns am Palast
an. Schon von weitem konnte man die Silhouette des Palastes erkennen.
Er war imposant. Und als wir näher kamen, wurde er nur noch imposanter.
Am Tor ließen sie Josi absteigen. Sie umschlang noch den Rüssel und gab
ihm einen Kuß, dann gingen wir in den Vorhof. Von da aus ins Innere.
Den Palast zu beschreiben würde ein schier unmögliches Unterfangen
werden. Dazu war er zu weitläufig, zu pompös, zu schön. Auch nach einem
Monat verlief ich mich noch immer.
Am meisten hatte ich mich über meine Geschwister gefreut. Alle drei
hatten sich von ihren Verpflichtungen losgelöst und waren zu meiner
Hochzeit gekommen. Sogar der Mann meiner jüngeren Schwester war diesmal
auch mitgekommen. Und diesmal würde sie auch die königlichen Gewänder
anziehen, obwohl sie sich ja eigentlich nichts daraus machte. Aber mir
zuliebe tat sie es. Und sie sah ebenfalls hinreißend aus. Doch dann
fingen die Vorbereitungen an.
EINE WOCHE! Eine Woche lang sah ich Manjula nicht mehr. Josi hatte es da
besser. Mama auch. Aber mein Vater und ich bekamen sie nicht zu
Gesicht. Auch nicht bei den Mahlzeiten. Und nachts? Da schlief ich
alleine. Denn Josi schlief nicht in meinem, sondern im Zimmer von
Manjula, in ihrem Arm.
In Indien wird die Hochzeit traditionell von den Eltern der Braut
ausgerichtet. Also von uns. Eigentlich sollte sie im großen Innenhof
des Palastes stattfinden. Aber viele meine Untertanen waren in der Zeit
zu mir gekommen und baten, an diesem Fest teilnehmen zu dürfen. Und ich
hatte einer Bitte meiner Untertanen noch nie widersprochen. Sie nahem
einen so großen Anteil an dieser Hochzeit, zumal ja auch zeitgleich
Dussehra begann, da beschlossen meine Frau und ich, die Zeremonie auf
dem großen Platz vor dem Palast abzuhalten, unter einem mehr als
riesigen Baldachin. In den Tagen vor der Zeremonie gab es viele
Vorbereitungen, wie auch Reinigungsrieten. Diese Vorbereitungen
dauerten 5 Tage, die von den Brautleuten peinlichst genau einzuhalten
sind. Dann aber begann die Zeremonie. Selbst meine Frau sah bei unserer
Hochzeit nicht so wunderbar aus, wie meine Tochter es nun war. Die
Hochzeitszeremonie selbst ist sehr schwer zu beschreiben. Dafür sind zu
viele Handlungen miteinander verwoben. Der Mittelpunkt der Geschehnisse
ist das heilige Feueropfer Yajna. Wir saßen im Schneidersitz um diese
Feuerstelle herum, den Himmelsrichtungen entsprechend. Die Zeremonie
selbst beinhaltete die Kanyadan-Zeremonie. Ein Priester leitete das
Ritual und rezitierte Satz für Satz Sanskrit-Mantras, welche die Beiden
nachsprechen mußten. Und ich mußte gestehen, daß Thomas schon sehr gut
Hindi konnte. Er machte keinen Fehler. Dann übergab ich Manjula an
ihren zukünftigen Mann Thomas. Ich lege die Hände der beiden über einem
Krug zusammen, umwickele sie mit einer Blütengirlande und einem roten
Tuch, segne sie mit Wasser des Ganges und bete um den Beistand der
Götter. Für einen guten Beginn rief ich Ganesha an, dann Kamas, dem
Gott der Liebe. Danach knoten Frauen den Sari von Manjula mit einem
Ende des Schultertuchs von Thomas zusammen, als Zeichen der ehelichen
Verbindung. Dieser Knoten ist ein wichtiges Merkmal. Im weiteren
Verlauf hingen sie sich gegenseitig große Blütenketten um den Hals.
Erst jetzt entzündete der Priester unter Gebeten das Feuer, das nun die
Gegenwart des Göttlichen in der Form von Agni repräsentierte. Nach
einigen anderen Zeremonien, kommt schließlich der wichtigste Teil der
Eheschließung: Saptapadi, die sieben Schritte. Dies ist auch das
wichtigste Ritual. Dieser Höhepunkt verbindet das Paar für immer.
Siebenmal müssen die Beiden um das heilige Feuer herumgehen, noch immer
durch die Tücher miteinander verknüpft. In der Tradition geht der Mann
voran. Doch Thomas ließ Manjula vorgehen. So, wie es in den alten
Schriften stand. Die sieben Kreise stehen symbolisch für die sieben
Eheversprechen, die sich das Brautpaar gibt: sich zu ehren und
respektieren, gute und schlechte Zeiten miteinander zu teilen, einander
zu vertrauen und die Werte des anderen anzuerkennen. Mit dem fünften
Umschreiten des Feuers bestätigt das Brautpaar das Versprechen der
Reinheit und der Einhaltung von Familienpflichten. Die beiden letzten
Kreise stehen für das Gelöbnis der Brautleute, rechtschaffen zu sein
und auf ewig ihre Liebe zu pflegen. Schließlich tupfte er ihr geweihte
rote Farbe, Sindur, auf den Scheitel und auf die Stirn einen Punkt, den
sie von nun an immer als wichtiges Segenszeichen der verheirateten Frau
tragen würde. Sie drückt mit Mantren ihre Einwilligung aus und sagt:
"Du bist mir willkommen!" Dann folgt die Handnehmen-Zeremonie. Thomas
mußte dazu die rechte Hand Manjulas in seine Hände nehmen und sagen:
"Ich nehme deine Hand, mögen wir glücklich sein. Mögest du mit mir,
deinem Mann, lange leben. Die Götter haben dich mir gegeben, damit du
mein Haus regierst. Du bist die Königin meines Hauses. Ich bin
Samaveda, du bist Rigveda. Ich bin Himmel, du die Erde. Komm laß uns
heiraten!" Und dann: "Ich nehme dein Herz in meines. Mögen unsere
Gedanken eins sein! Möge Gott uns vereinen!" Es war schön zu hören, wie
er es sagte. Nicht nur das er es auf Hindi sagte, nein, er sagte es mit
solcher Hingabe, das jeder Anwesende wußte, wie ernst er dies alles
nahm. Obwohl er aus Deutschland andere Zeremonien gewohnt wäre. Es gibt
noch viele Rituale die dazu gehörten. 16, wenn ich mich recht entsinne.
Aber dies waren die wichtigsten. Jeder der Anwesenden auf dem großen
Platz konnte sehen, wie ernst sie dies alles meinten. Obwohl hier unser
Glaube mit ihrem kollidierte, unsere Tradition mit der Ihrigen. Es
waren zwei Welten, die sich in diesem Paar vereinigten. Die Zeremonien
und Gratulationen dauerten bis in den frühen Abend. Zumal jeder der
Anwesenden, auch meine Untertanen sie mit Blumenkränzen
beglückwünschten. Erst dann wurde gefeiert. Zumal auch das Fest
Dussehra begann. In dieser, vom Palast, und somit von der Hochzeit aus
gehenden Prozession, nahmen Tanzgruppen, Yogagruppen und Musikgruppen
teil. Bemalte Elefanten zogen Kutschen hinter sich her und einer trug
auch meinen goldenen Stuhl auf seinem Rücken. Dieses Jahr nahmen auch
die Brautleute daran teil. Dennoch beeinträchtigte das eine Fest nicht
das andere. Im Gegenteil. Jedes Fest gab dem anderen einen zusätzlichen
Höhepunkt.
Jetzt war ich eine Braut. Ich war verheiratet! Das hatte ich mir nicht
träumen lassen, als ich an jenem kalten Morgen zum ersten Mal in die
Klasse gekommen war. Und nun war es geschehen. Ich war so glücklich.
Wie glücklich, das kann ich nicht beschreiben. Die Ehe ist für uns in
Indien etwas ganz besonderes. Das höchste Glück auf Erden. Und ich
spürte es nun am eigenen Leib. Thomas brauchte ich nicht anzusehen. Er
hielt meine Hand und ich spürte wie es ihn durchfloß. Unsere Mütter
hatten bei der Zeremonie geweint. Und das, obwohl meine Schwiegermutter
mit den Zeremonien nichts anfangen konnte. Zwar wußte sie, was sie
bedeuteten, aber sie war ein Standesamt oder eine Kirche gewöhnt.
Dennoch wußte sie, daß ihr Sohn ihr nun nichtmehr gehörte. Er gehörte
mir! Darum hatte ich gekämpft wie eine Tigerin um ihr Junges. Und ich
hatte gewonnen. Er gehörte mir! Mir ganz allein. Und ich ihm. Und ihm
zu gehören, das hatte ich ja gewollt. Nur dafür hatte ich gekämpft. Und
ich würde es jederzeit noch einmal tun. Alles!
Ihr Vater hatte mir lang und breit erklärt, was es mit den Zeremonien
auf sich hatte. Ich hatte es schnell kapiert. Und - sie gefielen mir.
Es war wie in eintauchen in eine andere Welt. Geheimnisvoll. Aber als
es losging war ich mehr als aufgeregt. Nur Manjula nicht. Es schien,
als ob sie dies jeden Tag durchmachte. So ruhig war sie. Aber nur nach
außen hin. Denn als uns die Hände zusammengebunden wurden, spürte ich
ihre Aufregung sehr deutlich. Sie zitterte. Ich weiß zwar nicht wieso,
aber irgendwie wurde sie, seitdem unsere Hände aneinandergebunden
waren, ruhiger. Ich hoffte, daß ich in Zukunft immer so eine beruhigend
Wirkung auf sie haben würde. Aber dies würde die Zukunft zeigen. Am
späten Mittag war alles vorbei. Jedenfalls die Zeremonien. Dachte ich,
daß ich nun etwas für meinen Körper tun könnte, denn mein Magen meldete
sich, so wurde ich enttäuscht. Denn nun kamen die Glückwünsche. Und
damit meine ich nicht die von unseren Familien. Denn das wäre ja
schnell gegangen. Alle anwesenden kamen zu uns und wir bekamen
Blütenkränze umgelegt. Und mit Anwesenden meine ich nicht unsere
Familie. Es waren die Einwohner die auf dem großen Platz dabeigewesen
waren, die uns nun mit Kränzen überhäuften. Schon nach 3 Minuten mußten
wir sie ablegen, weil wir schon bis über die Ohren darunter
verschwunden waren. Ich weiß nicht wie oft wir dies machen mußten. Aber
es war sehr oft. Schließlich war die ganze Stadt hier versammelt
gewesen. Am späten Nachmittag war es dann vorbei. Der Berg Kränze
hinter uns hatte so manchen zum Lachen gebracht. Und um ehrlich zu
sein, ich war froh. Nicht daß ich diese Zuneigung der Bevölkerung nicht
wollte, aber ich hatte schlichtweg seit Stunden Hunger. Und so war ich
froh, daß wir endlich essen konnten. Schön war es, als wir uns
anfänglich gegenseitig fütterten. Die Berührung ihrer Lippen an meinen
Fingern oder ihren Fingern an meinen Lippen ließ mich erschauern. Und
das hatte nichts mit Sex oder Erregung zu tun. Es war einfach nur -
schön.
Ob die Beiden wußten was noch auf sie zukam? Ich wußte es. Schließlich
bin ich eine Inderin. Bei meiner Hochzeit wurde mein Bett auch mit
Blumen geschmückt. Doch als ich in ihrem Schlafzimmer auch Blumen
ausschütten wollte, mußte ich schlucken. Die Frauen der Stadt hatten
dem jungen Paar einen mehr als romantischen Ehebeginn bereitet, indem
sie das Brautbett über und über mit Blumen schmücken. Das
obligatorische Blumenbett. Aber als ich meinen Beitrag dazu leisten
wollte, fand ich das Bett nicht. Die Blumen türmten sich im Zimmer
schon einen Meter über den Boden auf. Und ich wußte nur zu gut, daß ihr
Bett höchstens 60 cm hoch war. Irgendwie beneidete ich die Beiden.
Allein der Geruch war sinnesbetörend. Und es ist herrlich in einem
Blütenmeer geliebt zu werden. Denn mein Mann hatte mich in unserer
Nacht sehr oft geliebt.
25 Der See
Der Morgen war himmlisch. Ich lag in seinem Arm und die ganze Welt
schien aus Blüten zu bestehen. Als er mich am gestrigen Abend in unser
Zimmer trug, er hat mich wirklich getragen, war ich sprachlos. Die
Tradition des Blumenbetts kannte ich natürlich. Nur, hier war kein
Bett. Natürlich war hier ein Bett, aber es war nicht auszumachen. Schon
an der Türe mußte er über ein Netz steigen, was gut einen Meter hoch
war. Es hielt die Blüten im Zimmer. Ab da watete er durch ein
Blütenmeer. Und nur weil ich wußte wo das Bett stand, konnten wir es
finden. Was danach geschah, geht nur mich und meinen Mann etwas an.
Aber das wir am Morgen einen eigenartigen Gang hatten, das rührte von
der Nacht her und den Stellungen aus dem Kamasutra. Und das ich müde
Augen hatte auch. Aber die hatte er ebenfalls. Wir waren nach dem Essen
zum Umzug gegangen und hatten fast drei Stunden daran teilgenommen.
Josi war in ihrem Element. Denn sie saß auf einem Elefanten. Als wir
uns zurückzogen lachte man uns aus. Alle, vom Kaufmann bis hin zu
unseren Eltern wußten nur zu genau, wohin wir wollten und was wir dort
tun würden. Gegen elf, halb zwölf sind wir dann nach oben gegangen und
hatten seitdem kein Auge zugetan. Es sei denn vor Wonne. Gegen morgen
dösten wir etwas, da hörte ich den Brunnen im Park plätschern. Ich
stand auf und zog ihn mit. Ohne darauf zu achten, daß wir beide nackt
waren, zog ich ihn aus meinem, ach nein, das ist ja jetzt unser
Schlafzimmer, und ging mit ihm hinunter in den Park. Im Park lag der
große See. 1,50m tief, 40m lang und 25 breit. Am Anfang war er aus
reinstem weißen Marmor. Nach hinten wurde er zu rotem, weiter hinten zu
blauen und noch weiter hinten zu schwarzen Marmor. Am Ende bestand er
aus pechschwarzem Granit. Er war meiner Phantasie entsprungen und Papa
hatte ihn bauen lassen. Im Halbdunkel des erwachenden morgen standen
wir Hand in Hand auf den weißen Stufen zum Wasser. Ich schaute ihn an
und wir nickten nur. Dann machten wir die ersten Schritte. Das Wasser
war noch kühl. Aber nicht so kalt, das man fror. Wir gingen bis zur
Mitte des Sees, dann standen wir zueinander gewandt im Wasser. Wir
hatten noch kein Wort gewechselt, trotzdem verstanden wir uns. Und so
auch jetzt. Er fing an mich zu streicheln und zu küssen. Und ich spürte
unterhalb der Wasserlinie, daß wir gleich etwas Unschickliches machen
würden. Aber das war mir egal. Auch eine Prinzessin hat Bedürfnisse.
Und wieso sollte ich darauf verzichten? Das wollte ich nicht verstehen
und dachte erst gar nicht darüber nach.
Unser Palast war schon sehr alt. Die Grundmauern wurden um 500 n. Chr.
errichtet. Von da an wurde er immer größer, prächtiger und schöner. Vor
etwa 10 Jahren war mein kleines Mädchen zu ihrem Papa gelaufen und
zeigte ihm ein Bild von einem Pool. Sie hatten sich sehr lange
unterhalten und schließlich wurde inmitten des Parks ein See nach ihren
Vorstellungen angelegt. Und ich muß gestehen, daß er zu einem Juwel des
Parks wurde. Jeden Morgen saßen mein Mann und ich im Dunkel der Nacht
auf unserem Balkon und sahen zu, wie der Park vom Morgen erleuchtet
wurde. Hier nahmen wir auch oft eine Kleinigkeit zu uns. Aber nicht
viel, damit wir später am Frühstückstisch nicht schon satt waren. Das
war im Laufe der Zeit zu einem festen Ritual geworden. So auch am
Morgen nach der Hochzeit unserer Tochter. Wir hatten noch nicht
geschlafen, da wir die ganze Nacht mit unseren Untertanen zusammen
gefeiert hatten. Aber der kühle Morgen verscheuchte unsere Müdigkeit.
Und so saßen wir auf dem Balkon und ich drückte mich fest an meinen
Mann. So konnte er die Kälte der Nacht von mir fernhalten. Doch an
diesem Morgen verschlug es mir den Atem. Denn plötzlich tauchten die
Frischvermählten im Park auf. Dies war an sich nichts besonderes, wenn
man von ihrer Kleidung absah. Sie trugen nämlich keine. Beide waren
völlig nackt und gingen nun auf den See zu. Im Dämmerlicht konnte ich
sehr genau sehen, das ihre Körper arg verschmutzt waren. Und ich konnte
auch sehen, welche Körperflüssigkeit dies verursacht hatte. Es war
schön zu wissen, daß sie damit bis zur Hochzeit gewartet hatten. Ich
war so stolz auf mein Mädchen. Sogar meinem Mann schien dies
aufgefallen zu sein. Denn er sagte: "Schön zu wissen, daß sie noch
Jungfrau war." "Sie war wenigstens braver als wir.", kicherte ich.
"Bereust du es?" "Hm. Manchmal bedaure ich es. Manchmal wünsche ich
mir, daß wir damit bis zur Hochzeitsnacht gewartet hätten. Aber
Bereuen? Nein. Bereut habe ich es niemals." Wir sahen den beiden zu,
wie sie langsam ins Wasser stiegen. Aber noch etwas sah ich. Einen
rötlichen Schleier breitete sich von ihren Körpern aus. Blut! Na ja, so
würden sie wenigstens sauber. Doch als sie mitten im See standen wurde
es doch peinlich. Anfänglich küßten sie sich nur. Doch dann schlang sie
ihre Arme um seinen Hals und ihre Beine um seine Hüfte. Was er unter
Wasser mit ihr machte, konnte ich mir nur zu gut vorstellen.
Schließlich kannte ich das Kamasutra auch. Als er in ihr war, begannen
die beiden miteinander zu schlafen. Und das schlimmste war, ich konnte
meinen Blick nicht von den Beiden nehmen. Ich sah ihnen zu wie sie sich
liebten und freute mich für sie.
Unsere Vereinigung dauerte sehr lange. Wir bewegten uns kaum. Ich hing
an ihm und er ging langsam durch das Wasser. Seine Bewegungen und die
Strömung des Wassers taten ihr übriges. Er mußte das Kamasutra sehr
gründlich gelesen haben. Nur diesem Umstand verdankte ich es, daß wir
nicht nur in der Nacht, sondern auch hier im See fast gleichzeitig zur
Erlösung kamen.
Der Schatten hinter einer der großen Palmen fiel mir erst auf, als die
Beiden anscheinend fertig waren. Ich mußte sehr genau hinsehen, um ihn
zu erkennen. Igor! Im Schlafanzug, mit einer Waffe in der Hand. Ich
bewunderte ihn. Er war ständig bei ihnen. Und sie mußten sich dessen
doch bewußt sein. Dennoch gaben sie sich ungeniert ihrer Liebe hin,
fühlten sich unbeobachtet, ungestört. Und dies schienen sie auch zu
sein. Ich konnte sehen, daß er nur sehr selten zu ihnen hinsah, mehr
aber den Park im Auge hielt. Mein Mann hatte einen mehr als guten Griff
mit ihm getan. Nur Igor hatte ich es zu verdanken, daß ich in
Deutschland ruhiger schlafen konnte. Doch jetzt würde ich wohl mit ihm
reden müssen. Es schien viel mehr zu wissen als ich. Zumindest mußte er
lange vor mir gewußt haben, daß sich zwischen den Beiden etwas
abspielte.
26 Eheleben
Die Zeit verging. Ich hatte die "Flitterwochen" dazu verwendet, ihm
meine Heimat zu zeigen. Und nicht nur meine Heimat, sondern ganz
Indien. Na ja, nicht ganz Indien. Aber die schönsten Stellen schon. Mit
großem Stolz fuhr ich mit ihm nach Bodhgaya. Das ist eine kleine Stadt
in unserem Königreich, knappe 100 km von unserer Hauptstadt Patna
entfernt. Hier hatte Siddharta Gautama um 534 v Chr. unter einem
Bodhi-Baum die Erleuchtung erlangt. Und als er mich fragend ansah,
erzählte ich ihm von meinen Göttern. Von Shiva und seine Frau Parvati,
Kali die schwarze Göttin der Vernichtung und Erneuerung, der
Elefantenköpfige Gott Ganesha und wie er zu seinem Elefantenkopf kam.
Vishnu der Alldurchdringende, Lakshmi die Göttin des Wohlstandes, Rama
die siebte Inkarnation von Vishnu, Krishna, Surya. Und auch deren
Bedeutung und ihren Geschichten. Er brauchte Jahre, um sich in meiner
Götterwelt zurechtzufinden. Aber er hat es geschafft. Und was noch viel
schöner war: Er liebte sie ebenso wie ich sie liebe. Und so wurden sie
auch zu seinen Göttern.
Die Flitterwochen hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Venedig
oder so. Ständig im Hotelzimmer und ständig im Bett. Wir hatten meine
Eltern und Josi nach Delhi gebracht, von wo aus sie nach Hause flogen.
Aber anstatt wieder nach Hause in den Palast zu fahren, stöhnte Igor
nur auf. Und ich wußte mittlerweile nur zu genau, was dies zu bedeuten
hatte. Planänderung! Und so mußte Igor jeden Morgen und jeden Abend im
Palast anrufen und mitteilen, wo wir waren und das es uns gut ging. Wir
fuhren mit einem Geländewagen los, und sie zeigte mir ihr Land. Und
schon nach 3 Tagen wußte ich, daß ich niemehr von hier fort wollte. Sie
zeigte mir die Sehenswürdigkeiten ihres Reiches, erklärte mir ihre
Götterwelt, und ich liebte sie. Meine Frau, und ihre Götter. Indien
wirklich ein geheimnisvolles Land. Hinter jeder Ecke, hinter jedem Baum
kann ein neues Wunder verborgen sein. Und es ist ein mehr als
freundliches und liebenswertes Volk. Überall wurden wir mehr als
herzlich begrüßt. Vor allem von den Kindern. Auch in Städten und
Dörfern, wo sie nicht als Prinzesin erkannt wurde. Wir waren fast bis
Ende November unterwegs gewesen. Hatten Städte und Landschaften
gesehen, von denen sie mir sagte, daß sie dort auch noch nie gewesen
wäre. Dann wollte sie plötzlich nach Hause. Also fuhren wir zurück zu
ihren Eltern, meinen Schwiegereltern.
Als ich wieder vor Mama stand, sah sie es mir sofort an. Und sie freute
sich sehr. Ob ich es schon Thomas gesagt habe, fragte sie. "Nein. Mir
ist morgens nur schlecht und die Regel ist diesen Monat auch wieder
ausgeblieben. Ich will ihm nicht zu früh Hoffnung machen." Sie nickte
nur. Doch als wir alle, eine Woche vor Weihnachten, wieder bei Thomas
Eltern waren, konnte ich mir sicher sein. Ich war im dritten Monat
schwanger. Scheinbar war unsere Hochzeitsnacht sehr erfolgreich
gewesen. Es wurde ein Mädchen, welches noch schöner wurde, als ich es
war. Und dabei hatte Mama immer behauptet, daß ich das schönste Mädchen
der Welt wäre. Zur Geburt waren wir wieder alle vereint im Palast.
Sogar alle meine Geschwister waren wieder bei uns. So auch bei der
Geburt unserer drei anderen Kinder. Wir hatten unterdessen unsere
Ausbildung begonnen, auch wenn ich mit meinem dicken Bauch so manche
Schwierigkeiten in den Hörsälen der Uni hatte. Thomas hatte
Naturwissenschaften studiert und Unterrichtete später in der Schule
nahe dem Palast. Ich war so stolz auf ihn, das er die Kinder
unterrichtete. Und er war sehr beliebt bei ihnen. Und dies nicht nur
weil er mein Mann, oder der zukünftige Maharadscha war. Ich hatte mich
für Agrarwissenschaft entschieden. Allerdings übte ich keinen Beruf
aus. Ich war Putri-Raja, Ehefrau und Mutter. Und damit war ich voll
ausgelastet. Doch Thomas unterstützte mich voll und ganz. Und wenn er
später mit unserer Rasselbande unterwegs war, dann hatte ich ruhige
Zeiten. Was er mir in all den Jahren an Zärtlichkeit angedeihen ließ,
ist nicht zu beschreiben. Und ich dankte es ihm mit all meiner Liebe.
Als er 33 war, traten meine Eltern zurück. In einem gigantischen Fest,
welches 14 Tage dauerte, wurden Thomas und ich als die neue Herrscher
eingesetzt. Ich wußte ja was da auf mich zukam. Aber er nicht. Die
Zeit, die er sonst seinen Schülern und unseren Kindern angedeihen ließ,
wurde drastisch weniger. Und so teilten wir uns die Aufgaben. Dann
klappte es. Und als er 56 war, halsten wir das Amt unserer ältesten
auf. Soll die sich doch mit ihrem Mann damit rumschlagen. Dies war auch
das Jahr, in dem er mir die größte Freude machte, die ein Mensch einem
anderen machen konnte. Ich sagte ja, daß er meine Götter und auch
meinen Glauben angenommen hatte. Lange Zeit hatte er darüber
nachgedacht und bat mich nun, ihn freizugeben, damit er den Lehren
Buddhas folgen konnte. Aber meine Tränen und seine Liebe zu mir,
bescherten ihm einen weiteren Kreislauf und mir unendliches Glück. In
all den Jahren haben wir alle sehr oft besucht. Seine Eltern, Josi,
Igor. Und wann immer wir Zeit hatten fuhren wir durch Indien. Besuchten
die großen Feste wie: Gangaur, Tihar oder Diwali, Lakshmi Puja oder
Sonepur Cattle Fair. Aber wir waren immer froh, wenn wir wieder zu
Hause waren.
Ach ja. Viele werden sich gefragt haben, was meine Namen eigentlich
bedeuten. Hier die in etwa sinngemäße Erklärung: Putri-Raja Akuti
Charulekha Hemangini Manjula Putri-Raja (Königstochter, Prinzessin,
spätere Maharani); Akuti ("nur" Prinzessin) Charulekha (schön)
Hemangini (Mädchen mit goldenem Körper) Manjula (reizend) Darauf folgt
in etwa und sehr sinngemäß: Zukünftige Maharani, schöne und reizende
Prinzessin mit goldenem Körper.
Und den hatte meine Frau. Und sie hat ihn noch immer.
Tag der Veröffentlichung: 07.03.2014
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