Cover

Prolog

Das Leben ist nicht immer Fair, warum sollte es auch dies sein? Um Ehrlich zu sein glaube ich nicht das es Gott gibt, oder andere Wesen die übernatürlich sind.

 

Die Luft ist frisch hier oben, gedämpft kann man das Konzert der Autos hören, die unten munter auf der Straße umher flitzen.

 

Nun stehe ich hier und sehe dem Ende meines Leben entgegen, da ich es nicht mehr ertragen kann wie sie mich fertig machen. Wer mich fertig macht? Meine Klassenkameraden, weswegen weiß ich nicht genau. Aber für Mobbing braucht man keinen Grund, oder?

 

Der Wind weht mir das Haar ins Gesicht und ich wische dieses beiseite. Ich schaue nach oben in den Himmel.

Wenn ich es mir recht überlege hatten meine Eltern doch recht, das ich für einen Kerl sehr schmächtig bin und deswegen nicht viel Ertragen kann und frühzeitig aufgeben würde. Und sie hatten recht! Ich habe tatsächlich aufgegeben, genau wie sie es prophezeit hatten.

 

Der Himmel ist strahlend blau und es existiert keine einzige Wolke am Himmel. Die Sonne scheint mir in mein Gesicht und macht mich blind. Ich schaue nach unten und nach einiger Zeit verschwindet die Blindheit aus meinen Augen. Ich sehe die Menschen und Autos unter mir wie kleine Ameisen. Alles ist grau dort unten, nur ab und zu sieht man mal etwas Rotes auf blitzen.

 

Sollte ich wirklich springen? Es würde mich bestimmt Jemand vermissen, oder etwa nicht? Mach dir keine Hoffnungen, dich würde Niemand vermissen Kleiner! blafft mich meine innere, und zudem noch mutigere, Stimme an. Sie hat wohl damit Recht, denn keiner von meiner Schule würde sich an mich erinnern.

 

Wenn es diese Stimmen nicht nur in meinen Gedanken geben würde, hätte ich ab und zu wohl den Mund auf bekommen und mich wären können, aber das ist jetzt eh zu Spät. Innerlich bin ich doch schon Mausetot, also warum noch warten? Warum nicht meinem Leben ein Ende setzten und endlich Frei sein. Frei wie ein Vogel, der nix anderes kennt als die Luft, die ihm durch die Federn fährt. 

Ich höre eine Tür hinter mir aufgehen und drehe mich um. Hinter mir steht ein Wachmann. "Was machst du da? Junge, mach keine Dummheiten!" ruft er, als er erkennt was ich vor habe. Ich schenke ihm ein trauriges Lächeln, drehe mich nach vorne und springe.

 

Oder vielleicht doch? Der Wachmann würde sich an mich erinnern, oder liege ich da falsch? Aber warum mache ich mir darum Gedanken? Vielleicht weil ich möchte das man mich nicht vergisst? Wollte ich es etwa das man sich an mich erinnern würde? Leider habe ich keine Ahnung.

 

Die Luft zischt an mir vorbei und meine Augen fangen an zu Tränen. Ich mache meine Augen zu und genieße wie die Luft, die an mir vorbei zieht. Ist es dieses Gefühl, was die Vögel haben wenn sie durch die Luft gleiten? Das vorbei zischen der Luft?

Ich höre das plötzliche Geschrei der Menschen unter mir und mit einem Lächeln verabschiede ich mich von dieser Welt und hoffe das ich endlich frei bin.

Bin ich dann auch wirklich frei?

 

 

Kapitel 1

Das erste was mir auffällt ist das ich sehr warm und weich liege. Das zweite ist das ich Stimmen hören kann, aber sie nicht verstehen als würden diese in einer anderen Sprache sprechen.

 

Schnell mache ich die Augen auf, um mich zu vergewissern wie viele Personen hier sind. Das Licht ist hell, es ist so hell das ich kaum was sehen kann. War Licht schon immer so hell? Nicht das ich mich daran erinnern kann... Moment mal! Ich kann mich an überhaupt nix mehr erinnern!

 

Ich schließe mein Augen wieder, drehe meinen Kopf zur Seite und mache meine Augen wieder auf. Dadurch das mich das Licht so geblendet hat, sehe ich überall schwarz-bunte Punkte, aber diese verschwinden sehr schnell wieder. Vor mir sehe ich ein Meer, oder eher gesagt in zwei blau-grüne Augen.

 

"Auch schon wach Dornröschen?" Die Augen lachen mich schelmisch an.

"Dornröschen?" frage ich etwas verunsichert.

"Du verunsicherst ihn Leon." kommt es leise von einer weiblichen Person.

"Stimmt doch gar nicht, warum sollte ich das machen?" fragt er gespielt beleidigt.

"Deine Augen." sagt die andere Person eindringlich.

"Ja ich weiß, aber was soll's?" fragt er nun wieder, aber diesmal lachend. Sein Lachen ist so klar, das es mich an etwas schönes erinnert, aber ich weiß nicht die genau Bezeichnung für diese großen Dinger, die diesen klaren klang erzeugen. Bestehen sie nicht meist aus Gold? Ich kann mich nicht genau erinnern! Was ist passiert das ich das nicht mehr weiß? Sein leicht gebräuntes Gesicht wird von etwas längeren schwarzen Haaren eingerahmt. 

 

"Leon, jetzt lass den Armen doch mal ankommen, oder weißt du nicht mehr wie es bei dir war? Ich für meinen Teil sage dem Direktor bescheid." meint sie nun etwas mies gelaunt, geht und knallt dabei die Tür.

"Typisch meine Schwester, sie ist sehr Temperamentvoll." zuckt der Schwarzhaarige mit den Achseln. Ich blinzle Leon an und richte mich auf, als mein Magen anfängt zu knurren.

"Zieh dich um, du brauchst was zu essen. Hier sind deine neuen Sachen." er reicht mir einen Stapel neuer Klamotten und lächelt mich an."Wo bin ich eigentlich? Was mache ich hier und was wird hier gemacht?" frage ich ihn sofort."Sage ich dir wenn die Zeit gekommen ist, aber jetzt ziehe dich um.

 

Das Bad ist da hinten." er zeigt schräg hinter sich und ich sehe eine Tür die leicht bläulich Schimmert. Ich nicke, stehe auf und laufe auf die Tür zu, wo dahinter das Bad liegen soll. Tatsächlich liegt dahinter ein weiß-gefliestes Bad und ich ziehe mich schnell um, um wieder zu Leon zu gehen und endlich was zu Essen in den Magen zu bekommen.

 "Fertig." sage ich leise und er dreht sich sofort um und ich sehe in seine Augen, die so wunderbar aussehen. Sie versprechen so viel Wärme und Geborgenheit...

"Na dann komm mal mit!" sagt er fröhlich, nimmt meine Hand in seine und zieht mich zu einer anderen Tür. Durch diese Tür kommen wir vermutlich nach draußen. Schießt es mir durch den Kopf und ich lasse mich von Leon zu dieser Tür ziehen. 

 

Meine Gedanken führen mich wieder zu den Gedanken mit der Wärme und Geborgenheit. Irgendwie scheint es mich zu freuen das ich so Jemanden kenne, der so ist wie Leon. So aufgeschlossen und fröhlich. War ich auch so wie er? Und was ist wenn nicht? Was ist wenn ich das genaue Gegenteil war, was er verkörpert? Die Angst greift nach mir und ich hätte mich am Liebsten wieder zurück in das schöne weiche Bett gewünscht...

 

Als wir draußen sind werde ich neugierig gemustert. Ich verstecke mich hinter Leon, der etwas größer ist als ich. Der Flur ist überraschend grau und fast Dekorationslos. Fast, weil vereinzelt ein paar Bilder hängen. ich verstecke mich weiter hinter Leon und laufe ihm hinterher. Wir gehen um eine Ecke und ich erlebe eine Enttäuschung. Der Flur ist genauso grau wie der Andere und so geht es weiter und ich überlege mich was das Problem ist die Farbe mal zu ändern, als wir stehen bleiben. Ich laufe direkt in den Schwarzhaarigen rein.

 

"Oh, tut mir leid." schnell kommen mir diese Worte über die Lippen, zu schnell für meinen Geschmack. Als würde ich das ständig sagen. "Ist schon okay, hast ja nix angestellt oder so." wieder ist dieses Lächeln da und ich frage mich langsam ob dieses Lächeln echt ist, aber wenn ich ehrlich bin sieht dieses Lächeln einfach nur toll aus.

"Und noch etwas du brauchst dich nicht zu Verstecken. Du siehst gar nicht mal so übel aus." Leon zwinkert mir zu und ich merke wie mir das Blut in die Wangen schießt und warm werden. "O-okay." sage ich leise und schaue auf meine Hände.

 

"Das ist die Mensa." ich nicke gehe in den großen und lichtdurchfluteten Raum. Die Fenster gehen bis zum Boden und fungieren gleichzeitig als Tür für die Personen die hier leben. "Hast du schon eine Ahnung was du essen möchtest?" "Nein, such du für mich aus." ich lächle ihn schüchtern an und Leon zuckt mit Schultern und geht zu einer Art Theke.

Ich schaue mich um, während ich warte. Es sind noch ein paar weitere Schüler hier und schauen mich an, ich schaue schnell weg und muss an die Worte denken die Leon gesagt hatte. Wie sehe ich eigentlich aus? Was habe ich noch alles vergessen?

 

Leon kommt wieder auf mich zu und ich sehe eine kleine Schüssel aus Glas in seiner Hand. Als er mich wieder mit diesen warmen Blick anschaut muss ich es fragen. "Leon, wer bin ich eigentlich?" frage ich ihn, da ich das Gefühl habe das er mehr wissen könnte. "Dein Leben war nicht gerade das Schönste. Den Rest erfährst du vom Direktor, versprochen." er lächelt mich traurig an und meine Fragen verstummen im Kopf und kommen erst gar nicht über meine Lippen.

 

Ich schaue vor mich und sehe etwas braunes. "Was ist das?" frage ich. "Schokoladeneis, ich glaube du wirst es mögen Kleiner." nun ist sein Lächeln wieder strahlender. Ich nicke, nehme mir einen Löffel und häufe auf diesen etwas von dem "Schokoladeneis". Den Löffel stecke ich mir in den Mund und ich bin überrascht das "Schokoladeneis" kühl ist und dieser leicht herbe, aber doch süße Geschmack ist so wunderbar und lässt mich an warme Tage am Strand denken.

"Lecker!" rufe ich aus und verschlinge das Schlüsselchen mit dem Eis in Rekordzeit."Wo gehen wir als nächstes hin? Zum Direktor?""Ich weiß noch nicht..." Ich habe Angst, was ist wenn der Direktor mich nicht mögen würde? Moment, was ist das eigentlich für ein Gefühl? Das kenne ich doch irgendwoher, aber nur woher? Völlig verwirrt schaue ich Leon an.

 

 

Kapitel 2

"Keine Sorge der Direktor ist ganz nett und sehr beliebt unter den Schülern." aufmunternd schaut Leon mich an. Seine Augen strahlen eine solche Selbstsicherheit aus, dass ich ihn einfach nur Bewundere und meine Angst vergesse.

"Willst du nun wissen was mit dir passiert ist, oder nicht?" ich nicke nur und bringe die kleine, aus Glas bestehende, Schüssel zur Ablage, wo sich schon ein kleiner Haufen an schmutzigen Geschirr gebildet hat und selig vor sich hin vegetiert. Etwas nervös laufe ich zurück zu Leon, der schon auf mich wartet und mich immer noch aufmunternd Anlächelt.

 

"Aber was ist, wenn es total furchtbar ist?" frage ich missmutig und ein ungutes Gefühl kommt in mir auf. "Keine Sorge, du bist hier um dein Leben besser zu leben. Du brauchst keine Angst haben. Lasse es einfach auf dich zukommen und ich bin für dich da." inzwischen hat mich der Schwarzhaarige in die Arme gezogen und ich bleibe stocksteif stehen. Diese Situation kommt mir nicht bekannt vor, genauso wenig wie das Gefühl was mich beschleicht. Es ist so wunderbar das ich langsam locker lasse und nicht mehr so da stehe wie ein Brett. Ich atme seinen Duft ein und ich liebe ihn. Also, den Duft nicht Leon. Der Duft erinnert mich an Schokolade und etwas anderes, ich glaube es ist der Duft von Minze. Das erinnert mich wiederum an etwas zum Naschen."Du schaffst das schon Kleiner!" sagt er noch aufmunternd, als er mich schon an meinem Handgelenk zog. Ich bin von seinem Duft einfach nur benebelt und kann mich nicht recht auf den Weg konzentrieren, den wir zum Direktor gehen. Nebenbei ist diese so wunderbare, aber doch mulmige Gefühl so stark das ich mich nicht auf den Weg konzentrieren kann.

 

"Hey Leon" Was hast du den mit dem Kleinen hier angestellt? Der folgt dir ja wie in Trance."Nix, was soll ich denn Gemacht haben?" fragt Leon. Die Stimmen dringen nur Gedämpft in mein Bewusstsein und doch verstehe ich sie. "Das merkt man ja, der folgt dir wie ein Hündchen!" Nun verstehe ich gar nix mehr! Was ist ein Hündchen? Als Leon mein Handgelenk los lässt kommt mein Verstand wieder Nebelfrei zurück und ich Blinzle.

"Ist er etwa dein neues Spielzeug?" lacht er weiter. "Alex ist nicht mein Spielzeug." leicht Genervt verdreht Leon die Augen und ich verstehe immer noch nicht was hier los ist. "Ist er nicht? Dann hast du ja nix dagegen wenn wir ihn uns kurz mal Ausleihen, oder?" Ausleihen? Für was ausleihen? "Leon? Was ist hier los?" frage ich und zupfe an seinem T-Shirt herum. "Da hat es aber Jemanden erwischt. War er etwa so leicht zu haben?" nun kommt Gelächter hinzu. "Das werdet ihr nicht tun, Alex ist neu hier!" Leon ist gereizt und scheint mich total vergessen zu haben. "Braucht ihr Hilfe?" frage ich nun völlig naiv in die Runde. "Lasst die Finger von ihm und lasst uns doch in Ruhe!" schnauft Leon. "Erst wen du es uns beweist, das er dir gehört." ein gefährliches Funkeln tritt in den Augen der Typen und zwar gleichzeitig! Mensch ist das gruselig!

 

"Leon, können wir weiter?" frage ich ungeduldig, aber Leon scheint das nicht zu hören, den dieser schaut mir plötzlich tief in die Augen. "Leon?" frage ich noch einmal. "Spiel einfach mir, okay?" Bei was mitmachen? Ich schaue in diese Augen, die mich so sehr faszinieren und merke dabei nicht, wie sein Gesicht meinem immer näher kommt. "Bei was?" verunsichert schaue ich ihn an. "Bei dem hier." ich höre das Lächeln aus seiner Stimme und schließe einfach die Augen, um den Nachhall noch zu spüren, als ich etwas Warmes und Weiches auf meinen Lippen spüre.

Das Gefühl von vorhin ist wieder da, nur viel... Mächtiger! Was ist nur mit mir los? Vielleicht Nebenwirkungen? Könnte hinkommen, oder etwa nicht? Total verwirrt halte ich mich an Leons T-Shirt fest. Eine Gänsehaut streicht mir über meine Arme und meinen Rücken, mein Bauch kribbelt so sehr das ich fast lachen muss. Es fühlt sich einfach nur verdammt Gut an! Moment mal, Leon ist doch ein Kerl, oder? Ist das nicht egal? fragt mich eine, mir unbekannte, Stimme. Aber was ist, wenn das was wir gerade tun falsch ist? Es ist nix falsch oder richtig, und jetzt Schluss mit dieser Fragerei! sagt die Stimme wieder. Mutig. Die Stimme ist mutig und weiß was sie will. Kann ich sie nur hören, oder auch andere?

 

Aber ich bin nicht diese Stimme! Schnell ziehe ich mich zurück und schaue auf dem Boden. "Können wir jetzt weiter?" frage ich überraschend ruhig und drehe mich Weg. Die Frage, ob er mich den eigentlich mochte um so was zu machen schießt mir durch meinen Kopf.

"N-na klar!" kommt es etwas unsicher von Leon und ich laufe vor ihm her, oder denke es zumindest. Plötzlich laufe ich gegen Jemanden und schaue nach oben. Leon steht vor mir und ich zucke nur mit den Schultern. Irgendwie habe ich nicht das Bedürfnis jetzt mit ihm zu Reden. Total Verwirrt schaue ich auf meine Hände und würde mich am Liebsten vor allem Verstecken. Dieses Gefühl kommt mir so sehr bekannt vor, als wäre das nicht das erste mal, das ich so Fühle. Ich reise meine Augen, über diese Erkenntnis, auf und schaue mich um, so als ob jeden Moment etwas passieren würde.

 

"Alles okay?" "Dieses Gefühl kommt mir bekannt vor." flüstere ich nur und schaue mich weiter um. "Welches Gefühl?" "Das Gefühl, es könnte jeden Moment etwas passieren und ich wäre nicht vorbereitet auf das was kommen wird." flüstere ich weiter. "Ist es dir so sehr bekannt?" ich nicke nur auf Leon's Frage hin. "Der Direktor kann dir bestimmt sagen, wieso. Kommst du mit?"Leon hat Recht, der wird es ja schließlich wissen, oder etwa nicht? Ja, das wird er! sage ich mir selber. Ich nicke Leon zu und trabe hinter den Schwarzhaarigen her.

"War das dein erster Kuss?" fragt Leon vor mir und ich denke nach. "Weiß nicht, wieso?" frage ich zurück. "Wenn ja dann tut es mir Leid." "Was?" "Der erste Kuss sollte etwas Besonderes sein, verstehst du?" "Dann Vergessen wir doch die ganze Sache." sage ich naiv.

 

"Das kann ich aber nicht." seufzt Leon. "Warum?" "Weil ich es nicht kann." das hört sich trotzig an. Ob das normal ist? Kann man etwa so viel Fühlen, ohne das man explodiert? Wäre ich da nicht schon längst Explodiert? Ach, ich habe da doch keine Ahnung! Kann es sein, dass es Leon auch nicht weiß?

"Kommst du?" fragt Leon. Er ist wieder ganz der Alte. Strahlend wie ein Stern, der niemals verglüht lächelt er mir entgegen und ich schaue überrascht auf. Leon steht in einen Türrahmen und hält diese mir auf. Ich husche an ihm vorbei und schaue mich um. Das Zimmer wirkt, durch die Fenster, sehr groß und offen. Die Regale stehen bis zur Decke hin und genauso vollgestopft sind diese mit Büchern. Ein einzelner Tisch steht in diesem Raum und davor sind zwei Stühle und dahinter steht ein Stuhl. Auf diesen Stuhl sitzt ein etwas älterer Herr.

 

"Ah Leon, du bringst mir den Neuen. Super, setzt euch!" überfreundlich werden wir Begrüßt und ich setzte mich schnell hin.

"Also, was willst du den wissen?" ich schaue den Mann vor mir an und sage frei heraus:"Wie heißen Sie?"

"Oh, wie unhöflich von mir! Der Narr vor dir ist Herr Fuchs." lächelt der Herr Direktor und ich schaue ihn verwundert an. "Noch etwas?" "Warum bin ich hier?" frage ich leise. "Du bist hier, weil du eine zweite Chance verdient hast." Zweite Chance, was meint er damit?

"Für was?" frage ich nun etwas mutiger. "Für dein Leben, was so sehr schief gelaufen ist. Du musst wissen das hier her nur Menschen kommen die Selbstmord begangen haben, ermordet wurden oder schwer Krank waren. Du hast Selbstmord begangen, weil die Last die du tragen musstest sehr groß war. Deine Eltern standen auch nie hinter dir."

 

Ich schlucke hart und schaue auf meine Hände. Warum? Ich habe gerade erfahren das ich eigentlich hätte Tod sein müssen, aber es nicht bin!

 

 

Kapitel 3

Aber Hey! Es ist ja alles okay, oder etwa nicht? Nein ist es nicht! Ich habe gerade erfahren das ich kein glückliches Leben hatte...

Am liebsten würde ich jetzt sofort raus rennen und mich in der nächsten Ecke verkriechen. Das Einzige, was mich jetzt noch aufhält ist der warme Blick von Leon.

"Setzt dich erstmal hin Alex." sanft drückt dieser mich auf einen Stuhl. "Ich weiß das ich dich jetzt etwas geschockt habe damit, aber ein glatter Bruch verheilt schneller, als naja! Du weißt schon was ich meine!" Herr Fuchs ist eindeutig ein komischer Kauz...

 

"Wie bin ich-"' "Du bist gesprungen Junge. Von einem Hochhaus. Eine Wache hätte dich fast aufgehalten."

Okay, jetzt ist aber Schluss!

Ist mir egal was Leon von mir denkt, oder dieser Kauz! Schnell springe ich auf und renne durch die Tür und durch die Flure, nur Weg von diesen Irren von Direktor!

 

'Feigling!' schießt es mir durch den Kopf und ich bleibe stehen. Was für eine Stimme war das jetzt? Auf jeden Fall nicht die vom letzten Mal, als Leon mich- Stopp! Falscher Gedankengang! Eindeutig Verwirrt von mir selber schaue ich mich um und stelle fest das ich vor der Mensa stehe. "Alex, jetzt warte doch mal!" ich drehe mich verdutzt um und sehe Leon hinter mir her hechten.

"Ich rufe und du bleibst einfach nicht stehen. Was ist den los mit dir?" War er etwa die ganze Zeit hinter mir gewesen? Warum habe ich ihn dann nicht gehört? "Ich habe keinen Ahnung was du meinst. Ich habe dich nicht gehört, wirklich!"

 

"Dann ist ja gut, ich habe mir schon sorgen gemacht." lächelt Leon und wuschelt mir durch die Haare. "Sorgen? Weswegen?" frage ich und wuschel meine Haare wieder ordentlich."Du siehst blass aus, deswegen." "Blass? Bin ich das nicht immer? Moment mal! Ich weiß überhaupt nicht, wie ich aussehe!" völlig geschockt reise ich meine Augen über diese Erkenntnis auf.

 

"Keine Sorge, du siehst gar nicht mal so schlecht aus, kannst dich ja selber davon überzeugen indem wir dich auf die Toilette schaffen und du dann dort in den Spiegel schaust." Ich nicke nur und lasse mich von ihm ziehen, wie immer ... eigentlich.

 

Und wie immer macht sich wieder dieses Gefühl breit, wenn Leon mich nur Berührt. Ich weiß nicht, wie ich dieses Gefühl beschreiben soll. Ich sollte wohl langsam lernen, dieses Gefühl zu definieren, aber irgendwie klappt das nicht so ganz, wie es soll. Aber wenn man es so sieht, ist es doch kein Wunder, das ich fast nix kenne. Ich habe ja irgendwie alles Vergessen, Beziehungsweise verdrängt. Ich sollte mich aber langsam wieder daran erinnern. An dieses Feigling habe ich mich doch auch erinnert, oder etwa nicht?

 

Leon bleibt stehen und ich Lauf direkt gegen seinen Rücken, da ich es nicht gemerkt habe wie er stehen bleibt. Dieser macht einen Schritt zur Seite und ich sehe einen Jungen mit braunen etwas längeren Haaren, stechend goldenen Augen und einem schmalen, aber ganz feinem Gesicht. "Das bin ich?" frage ich. "Ja, das bist du. Du hast dich etwas verändert, aber das ist bei Jedem so. Ich muss gestehen, das du mir so besser Gefällst." Ich schaue ihn von der Seite an und kann aus den Augenwinkeln erkennen, wie meine Wangen eine etwas rötliche Farbe annehmen.

 

 

Kapitel 4

Meint er das wirklich ernst? Aber woher weiß er wie ich aussah, bevor ich gestorben bin und dann hier her gekommen bin? "Wie sah ich den davor aus?" ich schlucke hart und scheue mich davor das Wort auszusprechen. "Bevor du gestorben bist? Ich kannte dich nicht so lange, aber du sahst immer so fertig aus. Bist ja kaum aus dir selber raus gekommen. Du hast niemanden so richtig in die Augen gesehen. Ich wusste da noch nicht, was du durch gemacht hattest, aber irgendwie tat es mir in der Seele weh... Aber jetzt wird alles anders, du bist nicht mehr allein, sondern hast ja mich und die Lehrer. Herr Fuchs wird auch immer ein offenes Ohr für dich haben, zwar auf seine eigene Art und Weiße, aber so ist er halt eben."

 

"Warum tat ich dir Leid?" frage ich wieder und schaue Leon einfach nur an, der wiederum schaut in den Spiegel vor mir "Du hast mir auch noch nicht gesagt, wie ich aussah."

"Deine Augen waren dunkler, viel dunkler, genauso wie deine Haare, aber sonst hat sich nix verändert... Du hast mir Leid getan, weil du immer so einsam warst und wenn das nicht der Fall war, hat man dich rumgeschubst oder Beleidigt." flüstert er. Ich merke das ich ein ziemlich deprimierendes Leben hatte.

 

"Tue ich dir jetzt immer noch Leid?" ich hoffe das die Frage ihn nicht noch trauriger macht, als er eh schon ist. Ich weiß nicht, aber irgendwie macht mich das selber traurig, wenn er traurig ist.

 

"Im Moment nicht, aber du wirst Hilfe brauchen wenn du dich wieder erinnerst. Ich brauchte sie ja selber und da du keine Familie sozusagen hier hast, werde ich für dich da sein." jetzt schaut er mich mit einem Lächeln auf dem Lippen an. "Wer hat dir geholfen?" "Meine Schwester." sein Lächeln wird größer und er strahlt regelrecht über das ganze Gesicht. Strahlt er auch so, wenn er über mich redet? schießt es mir durch den Kopf und ich schaue beschämt zu Boden.

 

"Was ist? Alles okay?" fragt er sofort und seine Stimme nimmt einen besorgten Klang an. "Ja, es ist nur, das ich mich für meine Gedanken schäme." flüstere ich. "Für welche Gedanken?" "Ich habe mich gefragt, ob du auch so strahlst, wenn du über... mich redest." die letzten Worte flüstere ich nur noch und ich schaue weiter beschämt nach unten.

 

"So was fragst du dich? Ich weiß nicht, wie ich aussehe wenn ich über meine Schwester, oder dich, rede. Ich kann dir also diese Frage schlecht beantworten. Aber ich kann dir vielleicht etwas anderes Beantworten."

"Was den?" frage ich nach.

 

"Wie ich den Kuss fand. Um ehrlich zu sein fand ich ihn schön." ruckartig drehe ich mich zu Leon um. "Ich weiß nicht, ich glaub das war mein erster Kuss." murmle ich vor mich ihn und meine Wangen werden ganz rot. "Und was ist, wenn ich dich noch einmal küssen würde?" "Ich... ich weiß nicht, was du von mir möchtest. Du verwirrst mich ,um ehrlich zu sein" ich schaue auf und schrecke zurück, denn ich habe nicht erwartet das Leon bereits vor mir steht. "Ich glaub schon, das du weißt was ich meine, oder etwa nicht?" fragt er sanft und zieht mich in seine Arme.

 

Leon ist eindeutig viel größer als ich, um genau zu sein einen ganzen Kopf. Ich schaue Leon von unten her an und warte. Ich rieche wieder Schokolade und Minze und frage mich langsam, ob das, sein Duft ist. Ich werde ganz ruhig, so als ob ich mich fallen lassen könnte und mich jemand auf fangen würde. Dieser Jemand wäre bestimmt Leon, oder irre ich mich da?

 

"Nein, weiß ich nicht." "Wieso nicht?" "Keine Ahnung, du verwirrst mich gerade vollkommen." sage ich langsam und genieße einfach seine Wärme. Warum fühlt Leon sich so Warm an? Ob das normal ist, oder hat er Fieber?

"Ich verwirre dich?" lächelt er und ich nicke nur. "Dann lass mich dich doch noch mehr verwirren." flüstert er mir ins Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut von seiner Stimme. Ich nicke wieder nur und schaue ihn nun wieder an.

Was macht er wohl jetzt? Ich habe keine Ahnung, aber irgendwie habe ich ein gutes Gefühl. Oder ist das jetzt wieder falsch? Irgendwie kann ich die Gefühle immer noch nicht so recht auseinander halten. Nervös lecke ich mir über die Lippen und spüre kurze Zeit später etwas, was ich erst heute kennen gelernt habe.

 

Mein Herz fängt an wie verrückt zu rasen und ich klammere mich an die Person fest, die mich gerade küsst. Leon bewegt seine Lippen langsam und vorsichtig, so als würde er auf etwas warten, aber ich weiß nicht, auf was er wartet. In meinen Bauch krabbelt es so sehr, als wären Ameisen darin. Nicht wenige, sondern ein ganzes Volk von ihnen.

 

Schnell beiße ich mir auf die Lippen, diese fangen an zu Bluten. Oh mein Gott! Habe ich mich etwa so doll gebissen? Mein Herz rast weiter, als würde es einen Marathon gewinnen wollen. Ich drücke Leon schnell weg, da ich angst habe, das ich noch explodiere.

 

"Ich glaub, wir sollten aufhören." flüstere ich und sacke in die Knie. Was ist nur los mit mir? Vorhin war das doch auch nicht, oder etwa doch? Hatte ich das etwa nicht gemerkt? Ich zittere am ganzen Körper und versuche mich angestrengt zu beruhigen, aber irgendwie will das nicht klappen.

"Alex, alles okay?" "Ja, ich bin gleich wieder in Ordnung, wirklich." ich atme tief ein und aus und mache immer so weiter, da ich das Gefühl habe, dass dann alles besser werden würde und ich merke sofort, wie sich mein Herzschlag verlangsamt und das Zittern verschwindet.

"Alles wieder okay Leon, wirklich."

Ich lasse mich von ihm hoch ziehen und lächle ihn weiter an.

 

 

Kapitel 5

Mein Lächeln verblasst, als ich sehe das Leons Blick auf einen Punkt hinter mir liegt. "Pio." kommt es bitter von ihm.

"Leon, was haben wir den da Aufegabelt?"  Ich drehe mich um und hinter mir scheint ein Engel zu stehen. Blondes fast weißes Haar, durchscheinende, blasse Haut, sanfte, aber doch männliche Züge und seine Augen leuchten in einem so undefinierbaren grau, des es schon fast silbern wirkt.  "Pio?" ich schaue wieder zurück zu Leon, mein Blick scheint ihm wohl nicht so richtig zu gefallen.

 

"Halte dich lieber fern von ihm, wenn du nicht in irgendwas hineingezogen werden willst." flüstert er mir mit düsteren Blick zu. "Ach, wieso redest du mich dem Kleinen da so mardig?" fragt dieser "gefährliche" Typ belustigt. "Das weißt du ganz genau!" faucht Leon zurück.

 

Ich schrecke zurück - direkt in die Arme von Pio - und schaue Leon bestimmt etwas verängstigt an. "Nicht so schnell Kleiner, wie heißt du eigentlich?" kommt es warm und lächelnd neben meinem Ohr. Verwirrt schaue zu meiner Seite und merke erst jetzt das ich direkt in die Arme von diesem Engel gerannt bin.

"L-leon." sage ich etwas schüchtern und leise und starre weiter in dieses wunderschöne Gesicht.  Was tue ich da eigentlich? Ich schüttle leicht meinen Kopf und schaue zu Leon, der angespannt vor Pio und mir steht. Schnell trete ich einen Schritt nach vorne und gehe auf Leon zu, strecke meine Hand nach ihm aus, in der Hoffnung, das er diese nimmt und wieder anfängt zu Lächeln, aber das tut er nicht.

"Leon?" frage ich nun verwirrt und gehe weiter auf ihn zu, aber langsam, so als würde ich ein wildes Tier beruhigen wollen. Ich halte kurz vor ihm inne und lasse meine Hand wieder zu meinen Körper fallen, da er sie so oder so nicht nimmt. 

 

Irgendwas scheint mit Leon nicht zu Stimmen, aber was nur? Ich schaue zurück, zu diesen Engel, der mich neugierig anstarrt. Erst jetzt merke ich, das Leons Aufmerksamkeit ganz auf Pio gerichtet ist. ich zupfe leicht an Leons T-Shirt und hoffe so, das ich seine Aufmerksamkeit erlange. Es klappt auch, denn er richtet seinen Blick nach unten und sein Lächeln erscheint wieder auf seinem Gesicht. 

"Können wir?" frage ich und hoffe das ich somit Pio aus seinen- Stopp! Was denke ich den da eigentlich? Leon scheint Pio offensichtlich nicht zu mögen, warum werde ich später noch Fragen müssen. Wichtig ist, das ich Leon hier weg bekomme. Ich nehme seine Hand und ziehe ihn hinter mir her, an Pio vorbei.

 

"Alex, wir sehen uns!" ruft dieser mir noch hinter uns her und ich strecke meine Hand einfach nur aus und winke.

"Was ist den mit dir los Leon?" frage ich leise und sanft. Er geht auf meine Frage nicht ein und scheint etwas wütend zu sein.Seine Augen sind etwas dunkler geworden und sein Körper wirkt angespannt, so als würde dieser unter Strom stehen.

Gut, dann sollte ich wohl von diesem Thema nicht weiter sprechen! überlege ich mir. Erst jetzt fällt mir auf, des ich müde bin und fange an zu Gähnen.

 

"Wo geht es eigentlich zu den Zimmern? Ich bin müde." sage ich in der selben Lautstärke, wie gerade eben. "Ach, stimmt ja! Das weißt du ja nicht! Komme ich zeige dir den Weg." lächelt er wieder, so als hätte die Begegnung mit Pio überhaupt nicht stattgefunden.  Diese Tatsache bringt mich zu der Frage, warum Leon Pio nicht leiden kann.

 

"Leon, was hast du eigentlich gegen Pio?" frage ich schnell und starre dabei auf meine Hände, da ich es nicht ertragen kann dieses kalte Gesicht wieder zu sehen.

"Das wirst du noch selber merken, glaub mir. Und wenn mich nicht alles täuscht dann auch sehr schnell." seine Augen haben sich verdunkelt und seine Stimme klingt düster, sehr düster.  Als würde ihm diese Sache nicht gefallen.

"Was meinst du damit?" frage ich naiv, obwohl ich angst habe. "Er denkt, des er mir alles wegnehmen muss." seine Stimme ist nur noch ein Knurren.  "Was wegnehmen?" irgendetwas sagt mir, das ich das eigentlich nicht hören will, warum weiß ich auch nicht. "Das wirst du noch früh genug erfahren, aber jetzt komm! Du bist bestimmt müde, oder etwa nicht?" das Lächeln ist wieder da und auch die Stimme klingt wieder viel fröhlicher. 

 

Ich Gähne leicht und nicke. Gemeinsam gehen wir zurück auf das Zimmer, in dem ich aufgewacht bin und gleich auf der Stelle (ich frage mich, wie ich es noch zu meinem Bett geschafft habe) ein...

 

"Hey du da!" kommt es grob hinter mir. Bin ich damit gemeint? "Ich?"  "Ja, du! Was bildest du dir eigentlich ein?" fragt der Typ vor mir. Er sieht sehr stark aus, was wohl auch an seiner Körpergröße liegt. Eigentlich sieht er ja gar nicht mal so übel aus! schießt es mir durch den Kopf.  "Was habe ich den gemacht?" frage ich wieder und ein komisches Gefühl beschleicht mich.

 

"Du fässt meinen kleinen Bruder nie wieder an, hast du verstanden, du kleine Schwuchtel?" irritiert schaue ich ihn an.  Es ist in letzter Zeit nicht gerade leicht, was mich betrifft. Seitdem ich mich geoutet habe, versucht meine Schule mich jeden Tag fertig zu machen, genauso wie meine Eltern. Sie meinten, das wäre unnatürlich. Ich gebe einen Seufzer von mir und sage:"Sorry Großer, aber ich kenne deinen kleinen Bruder nicht."

"Willst du mich verarschen? Du lässt die Finger von ihm, du schaust ihn kein einziges Mal mehr so an, wie du es tust, wenn du dich für Jemanden interessierst. Verstanden?" kommt es mürrisch von meinen Gegenüber. "Und was ist wenn ich mich nicht daran halte?" ich fange an zu lächeln, was ich im nächsten Augenblick schon bereue, denn der erste Schlag trifft mich und lässt mich taumeln...

 

"Alex! Wach auf verdammt noch mal!"  Ich bin klitschnass und liege total verheddert mit meiner Decke zusammen. Erst jetzt erkenne ich in der Dunkelheit Leon und starre ihn an.

"Wo warst du?" frage ich leise und, wie ich finde, vorwurfsvoll. "Ich war die ganze Zeit hier. Hör zu, du hast geträumt, in diesen Traum hast du dich an etwas erinnert, was aus deinen Leben stammt. Lass dir Zeit und gehe alles in Gedanken durch, was passiert ist." flüstert er mir zu und streicht mir dabei ganz sanft über die Wange.

 

"Ich habe mich geoutet." sage ich schnell und irgendwie treiben diese Worte mir die Tränen in die Augen "Stimmt, das hatte ich ganz vergessen." flüstert er und streicht mir jede einzelne Träne aus meinem Gesicht.

"E-es tut mir leid." murmle ich und drehe mich um, damit er meinen Anblick nicht länger ertragen muss.  Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich mich schrecklich dreckig fühle und nix dagegen machen kann, selbst waschen würde da nicht helfen. "Muss es doch nicht, Kleiner." ich spüre, wie sich ein warmer Körper an meinen Rücken kuschelt und mir den Arm um die Hüfte legt. Der warme Atem streift mein Ohr und ich fange an zu Lächeln, da es dort irgendwie anfängt zu kitzeln. Langsam beruhige ich mich wieder und schlafe ein und dieses mal schlafe ich durch...

 

 

Kapitel 6

Als ich aufwache kann ich mich zu nächst nicht an den Traum und an das Gespräch der vergangenen Nacht erinnern. Erst als es sich auf einmal hinter mir Bewegt kehrt alles wieder zurück.

"Na, ausgeschlafen?" fragt mich eine, noch vom Schlaf, müde Stimme. Ich drehe mich um und nicke schnell, ehe ich das Bett verlasse und Leon anstarre.

 

Das Gefühl nach dem Traum ist wieder zurück gekehrt. "Ja, du?" ich presse meine Lippen aufeinander und schaue an der schönen Gestalt, auf meinem Bett, vorbei. Ich habe angst. Schreckliche Angst, das er merken könnte, was mit mir los ist.

 

"Super, aber ist auch wirklich alles okay mit dir? Du siehst etwas blass aus Dornröschen." Mist, er hat es doch mitbekommen. "Blass? Es ist alles okay, wirklich." ich versuche mich an einen Lächeln, was nicht so richtig zu klappen scheint, den Leon runzelt die Stirn und steht auf. Kurz vor mir bleibt dieser stehen und ich starre ihn von unten her an.

 

"Was ist wirklich los. Ist es wegen dem Traum? Keine Sorge, so was wird dir hier nicht passieren, und wenn dann wird sofort durchgegriffen." sanft streicht er mir über die Wange und ich weich zurück.

"Lass das!" gebe ich schnell von mir und setzte noch einen drauf:"Wir sind Kerle und das ist unnatürlich!" geschockt über meine Worte schnellt meine Hand auf meinen Mund und ich starre zu Boden. Was war des gerade? Etwa weil meine Eltern mir das in meinen anderen Leben vorgegaukelt haben?

"Es ist doch wegen dem Traum." die Stimme von Leon lässt mich aufschauen und ich sehe, wie er den Kopf schüttelt. "E-es tut mir Leid, i-ich kann nicht mehr-" "Das vergeht wieder, glaub mir." seine Stimme macht mir ein schlechtes Gewissen, denn sie ist nicht mehr mit dieser Fröhlichkeit ausgestattet, sondern mit tiefer Trauer.

"Ich gehe dann mal ins Bad." ich will hier weg, die Schuld beißt mich und ich verschwinde aus seinen Blickfeld. Was ist nur mit mir los? Laut Fluchend mach ich mich unter die Dusche, putze mir die Zähne, kämme mein Haare, die mittlerweile nur noch leicht feucht sind und ziehe mir frische Sachen an. Als ich aus den Bad komme, ist Leon verschwunden und ich sacke auf meinem Bett zusammen. Ich kann ihn ja verstehen, ich würde ja auch nicht mit mir in einem Raum sein wollen...

 

Krachend knallt die Tür an die Wand und ich schrecke auf. Im Türrahmen steht ein wütendes etwas, was sich ganz klar zu dem weiblichen Geschlecht zählen lässt. Ihre roten Haare bilden einen starken Kontrast zu ihrer Haut und ganz zu schweigen von den grün-blauen Augen, die gerade so vor Funken sprühen.

"Du bist Alex, oder?" schnaubt sie. Ich nicke und schlucke.

"Weißt du wie es mich ankotzt, des mein Bruder wegen einer Memme wie dir zu mir kommt und mir erzählt was vorgefallen ist? Werde doch mal erwachsen und lass diese Erinnerungen hinter dir. Klar ist es schwer, aber das wird dir hier nicht passieren!"

 

Okay, das Mädchen ist also Leons Schwester. Bis auf die Augen haben sie, bis jetzt, nichts wirklich gemeinsam.

"Camilla! Was machst du denn da? Der Kleine kann doch nichts dafür!" kommt es hinter dem Mädchen.

"Ich lasse dich bestimmt nicht Leiden, nur weil der so Blöd ist und sich nicht eingesteht, dass das nun mal auch natürlich sein kann!" schnauft sie und stampft mit den Fuß auf den Boden auf.

 

"Aber das ist doch normal, mach dir keine Sorgen um mich." "Dann komme aber nicht mehr zu mir, wenn der Kleine da dir Probleme bereitet, klar?" fragt sie schnippisch und ist daraufhin verschwunden.

"Du musst sie entschuldigen. Sie will ja nur das beste für mich." dieses sanfte Lächeln von Gestern ist wieder da und ich nicke nur.

 

"Aber komm, ich zeige dir jetzt erstmal die Schule! Dein Unterricht beginnt erst Morgen, also keine Sorge."

Gemeinsam gehen wir aus unseren Zimmer raus und ich versuche Distanz zu waren, obwohl es mir im Herzen weh tut, kann ich nicht anders, als dies zu tun.

"Also, was willst du zuerst sehen?" "Such du aus." sage ich leise. "Okay, dann zeige ich dir meinen absoluten Favoriten."

 

Als er mein Handgelenk nehmen möchte, weiche ich ihn aus und höre ein Seufzen.

Es tut mir ja Leid, aber ich kann und möchte das im Moment nicht. Jede Berührung würde mir jetzt einfach nur sagen, wie sehr ich mich mittlerweile daran gewöhnt hätte und zeigen, das ich im Grunde einfach nur schwach bin...

Kapitel 7

Was mir mein Traum gezeigt hat? Das ich nicht so sein darf, wie ich eigentlich bin. Ich weiß, dass das falsch ist....

... aber es fühlt sich nun mal richtig an.

Langsam laufe ich hinter Leon her, schleiche ja regelrecht, so als würde ich jeden Moment darauf warten, das etwas passieren wird.

 

Wir gehen aus dem Gebäude raus, und laufen auf einen etwas schlängelmäßigen, kiesigen Weg entlang. Dafür, das die Anderen gerade Unterricht haben, sind gerade sehr viele Schüler draußen. Nervös lecke ich mir über die Lippen und folge Leon mit meinem gesenktem Blick.

 

Die Umgebung wirkt sehr grün. Woran ich das sehe, obwohl mein Blick nach unten gewandt ist? An dem Gras, der sich ab und zu an dem Weg zeigt. Ab und zu sehe ich aus den Augenwinkeln Bäume, Sträucher und Mitschüler.

Selbst die Stimmen dringen leise in mein Ohr ein und ich merke das wir uns immer weiter von dem großen Gebäude entfernen. Nervös schaue ich auf und tatsächlich! Das Gebäude scheint in weite Ferne gerückt und ich reibe mir schnell die Augen. Wie geht das?

 

"Wir sind gleich da!" ich drehe mich wieder um und schaue direkt in seine Augen."Okay." murmle ich und reise meinen Blick von seinem, laufe an ihm vorbei und lasse mich von Leon überholen. Hätte ich weiter in seine Augen geschaut, wäre ich wieder schwach geworden, hätte es zu gelassen, das er wieder mein Handgelenk nimmt.

Einige Zeit später sind wir doch tatsächlich da.

 

"Das ist er, ihr komme ich oft her, wenn ich mal Nachdenken muss, oder ich einfach nur meine Ruhe brauche." ich höre des Lächeln aus seiner Stimme.Der Wiederstand ist zwecklos und ich schaue auf. Seine Augen strahlen mir entgegen und ich kann nicht anders, als dieses Strahlen zu erwidern. Schnell reise ich wieder meinen Blick von seinen los und schaue mich um.

 

Die Bäume erstrecken sich in einem etwas größeren Kreis um einen See, der so klar ist, das man direkt auf dessen Boden schauen kann."Wunderschön, was ist das für ein Ort?" frage ich verzaubert von der Umgebung."Das ist eine Lichtung." flüstert er mir ins Ohr und ich zucke zusammen.

 

"Leon, ich kann nicht-""Wieso?" flüstert er weiter."Ich bin das nicht, ich kann das einfach nicht, ich-" ich stocke. Was rede ich da für einen Müll? Natürlich kann ich! Nur habe ich angst davor geschlagen zu werden. Verdammt, warum bin ich nicht einfach ehrlich zu Leon?"Ich habe angst." flüstere ich und lehne mich gegen Leon.

 

"Vor was?""Weiß nicht so richtig." ich fange an zu Zittern."Ich würde es niemals zulassen, des man dir etwas antut und wenn, da müsste man mich schon töten!" Leon nimmt mich von hinten in die Arme und ich schließe einfach meine Augen, in der Hoffnung, das ich den Traum wieder vergessen kann.

"Lass dir Zeit, du vergisst das ganze schon wieder, glaub mir." ich nicke nur und hoffe das seine Worte wahr werden.

 

Ich möchte das alles eigentlich nur Vergessen und frei sein.

Moment mal! Das habe ich ich doch schon einmal gedacht, aber nur wann?

"Wird mich Jemand vermissen? Ich meine, die Menschen von meinem alten Leben?""Bestimmt, deine Eltern auf jedenfall. Egal was sie gemacht haben, die werden dich auf jedenfall vermissen, denn du bist ja ihr Kind." flüstert er und seine Stimme klingt irgendwie... traurig.Ich lächle leicht und nicke.

 

"Es tut mir Leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe, es war wirklich wegen diesem Traum." ich drehe mich um und schaue direkt in die Augen meines Gegenübers."Ich weiß, brauchst dir keine Sorgen machen." Ich nicke und lächle ihn wieder an und er lächelt zurück.

 

Mein Leben hat jetzt erst wieder angefangen und ich weiß das ich noch einiges verdauen muss, aber das wird schon klappen, oder etwa nicht?

 

 

Kapitel 8

Vielleicht, irgendwann kann ich so leben wie ich möchte und zwar dann auch so, des ich frei bin. Vielleicht ein Leben, wo ich so sein kann, wie ich bin.

Was denke ich da eigentlich?!? Es wird nie ein Leben geben, wo ich so sein kann wie ich bin! Schnell reise ich mich von Leon los und dieser starrt mich fassungslos an.

"Was ist los?" fragt er misstrauisch und ich schüttle nur meinen Kopf.

"Das kann ich einfach nicht, wie denn auch? Ich kann nie ich selber sein, egal wo ich lebe!" ich werde fast hysterisch, mein Herz rast wie verrückt und ich halt meinen Kopf fest, während ich diesen weiter hin und her schüttle.

 

"Ich verstehe dich gerade nicht." er macht einen Schritt auf mich zu und ich erwidere diese Geste mit einen Schritt nach hinten. "Fass mich nicht an, ich will das nicht!" sage ich laut.

'Doch, das willst du, du hast nur Angst, Feigling!' ich schrecke zusammen. Die Stimme klingt wild und rau. Etwas später bemerke ich das diese Stimme meine innere Stimme ist.

 

"Alex." sein Blick wirkt trauriger und seine Stimme flehender, so flehend das es mir fast das Herz zerreist. Ich schüttle meinen Kopf und weiche vor ihm und meiner inneren Stimme zurück.

Ich weiche immer weiter zurück, drehe mich um und renne den Weg zurück, den wir gekommen sind. Blind laufe ich durch die Gegend. Meine Gedanken reisen mich von der Realität los und so merke ich erst gar nicht, wie mir die Tränen kommen...

 

"Ach komm schon her Kleiner!" die Stimme klingt belustigt und ich schaue auf. Ich starre direkt in zwei Smaragde, die einen leichten bläulichen Schimmer haben. Aufgeregt laufe ich auf den Kerl zu und lasse mich von diesen in die Arme nehmen. Er verströmt einen Duft von Minze und Schokolade, bis auf die Augen bleibt mir sein Gesicht vollkommen versteckt.

 

Ich fühle mich so wohl und geborgen. Wie lange hatte ich dieses Gefühl schon nicht mehr? Ich weiß es nicht. "Na mein Kleiner, schon Pause?" das Lächeln lässt sich nur aus der Stimme herraus hören. "Na klar, du doch auch." lächle ich zurück. "Stimmt ja." ich lecke mir nervös über die Lippen und beiße mir dann auf diese. Mein Herz rast wie verrückt und ich kann mein Glück nicht fassen! Ich habe einen Freund und das an meiner Schule...

 

..."Hey Kleiner! Du rempelst mich ja fast um!" ich habe meine Hände an eine Brust, also an eine Männerbrust. Ich schaue auf und ich erkenne diese grauen Augen, die sich kaum definieren lassen, wieder.

"Pio!" schnell streiche ich mir mit dem Armrücken über mein Gesicht. "Alex, hast du etwa geweint?" leicht schockiert schaut dieser mich von oben herab an. "N-nein, habe ich nicht." versuche ich zu Lügen und es bleibt auch nur bei einen Versuch, leider...

 

"Ich bin doch nicht Blind! Komm wir gehen dir mal das Gesicht auswaschen!" er schnappt sich schnell mein Handgelenk und ich kann ihn dieses nicht entziehen, da er stärker ist.

Somit lasse ich mich hinter ihm herziehen, bis wir bei den Toiletten angekommen sind. Erst als wir drin sind, lässt er mein Handgelenk los und ich reibe mir dieses.

Ich laufe langsam auf des Waschbecken zu und schaue in mein Spiegelbild. Ich spüre den Blick des blonden Engels hinter mir, kann ihn aber nicht im Spiegel sehen. Also, er steht direkt hinter mir. Ich beuge mein Gesicht über das Waschbecken und machen des Wasser an. Dieses spritze ich mir ins Gesicht und schaue dann wieder auf.

 

"Weißt du eigentlich, das Leon jeden nimmt?" ich horche auf.

"Nimmt?" ich verstehe nicht was er meint."Mit Jeden schläft." seine Stimme klingt klar, viel zu klar in meinen Gehör, das ich diese Worte hätte ignorieren können. "Ich weiß nicht was du meinst." sage ich leise und drehe mich zu den Engel um, der mich sanft anlächelt. "Soll ich dir zeigen, was ich mit 'jeden schlafen' meine?" seine Augen fangen an zu Leuchten. Ich schüttle meinen Kopf leicht hin und her.

 

Langsam kommt er auf mich zu, wie ein Raubtier des auf seine Beute zukommt. Ich schlucke hart und dränge mich gegen des Waschbecken. "Pio?" frage ich leicht ängstlich und verwirrt.

"Du willst es doch auch, oder etwa nicht?" er lächelt diabolisch. "Was soll ich auch wollen?" frage ich verwirrt. Mittlerweile steht des Raubtier vor mir und lächelt mich von oben her an. Ich lege meinen Kopf leicht in den Nacken und fühle mich ehrlich gesagt etwas beengt. "Na das!" und schon liegen seine Lippen auf meinen.

 

Ich beiße ihn schnell auf die Unterlippe und diese fängt an zu Bluten. Pio schreckt vor mir zurück.

"Ich will das nicht!" ich flehe ihn regelrecht mit meiner Stimme an. "Dann halt eben nicht!" knurrt dieser.

Einen Moment später knallt die Tür gegen die Wand und ich zucke zusammen. Ich schaue auf und sehe direkt im Türrahmen dunkle Haare aufblitzen.

 

"Lass die Finger von ihm!" Pio knallt gegen die Wand und vor ihm steht kein Anderer als Leon! Er sieht so aus, als würde er jeden Moment explodieren."Leon, lass ihn runter! Er hat doch nix getan, wirklich." flüstere ich leise. Leon scheint dies allerdings nicht zu Hören und deswegen gehe ich auf ihn zu und ziehe seine Hände sanft von Pio weg.

 

"Er hat doch nix getan, wirklich." sage ich leise, aber dringlicher. Leon starrt mich an und mustert mich, ob ich ja auch keine Verletzungen habe, als er fertig ist lässt er Pio los. "Und jetzt verschwinde von hier, bevor ich es mir noch anders überlege!" knurrt er wütend.

Pio starrt Leon noch einen Moment an, ehe er dann durch die Tür der Jungentoiletten flüchtet.

Kapitel 9

"Was ist nur los mit dir?" frage ich leise und schaue Leon von unten her an."Was los ist? Du bist los!" ich weiche seinem Blick aus, den dieser ist voller Wut.

"Wie jetzt? Was soll den mit mir los sein?"

"Du rennst einfach vor deinen Gefühlen weg, ohne zu merken des du andere damit verletzt! So kenne ich dich-""Du kennst mich? Ich dachte das wir uns erst in meinem neuem Leben kennen gelernt haben. Was hast du für eine Rolle in meinem Leben gespielt, des du so wütend bist?" fahre ich bissig zwischen seinen Worten.

"Nicht jetzt, bitte." Leon ist traurig, aber des ist mir jetzt egal. Ich möchte wissen was er sich für ein Recht raus nimmt, mich so... Ja wie so?

 

Ach, weiß auch nicht!"Nein, ich verstehe dich nicht! Renne du nicht vor deinen Problemen weg!" meine Stimme wird lauter, mein Blut schießt durch meine Adern und mein Körper bebt.

"Ich renne nicht davor weg, ich will dich nur verschonen, glaub mir. Es tut mir Leid, wenn ich dich unter Druck gesetzt habe, wirklich." Leons Stimme ist wesentlich ruhiger als vorher, so als ob er mich beruhigen wöllte.

"Ach ja? Denkst du etwa, ich kann die Wahrheit nicht verkraften? Ich bin kein verdammtes rohes Ei!" schnaufe ich wütend."Das möchte ich damit nicht sagen, nur du sollst es selber erfahren.""Was selber erfahren?""Erinnerst du dich an die Worte:"Ach komm schon her Kleiner!"?"

 

Die Worte kommen mir seltsam bekannt vor, so als hätte ich diese heute schon einmal gehört. Denke nach!Ist es vielleicht die Erinnerung, die ich heute hatte? Ja, da kam dieser Satz auch vor und wenn mich nicht alles irrt, dann auch der Geruch von Leon! Heißt des etwa?

 

"Ja, ich habe es heute gesehen." meine Wut ist wie weggeblasen. Als hätte ich sie nie gehabt, nur davon geträumt."Gesehen? Du hast dich daran erinnert?" die Wort spricht Leon langsam und bedächtig aus, so als ob er es nicht glauben könnte."Ja, gleich nachdem ich..." ich schaue Leon an und wieder weg. Meine Lippen sind merkwürdig trocken, genauso wie meine Kehle. Ich lecke mir über meine Lippen und schlucke, aber irgendwie scheint da was in meinem Hals zu stecken, nur ich weiß nicht, was es ist.

"Was ist passiert, des du nicht da warst, als ich mich-" ich kann des Wort nicht aussprechen, es wäre so, als ob ich mich damit abgefunden hätte mein Leben so beendet zu haben.

 

"Drei Monate, bevor ich starb tauchten bei mir des erste mal Kopfschmerzen auf. Ich dachte, des wären ganz normale Kopfschmerzen, waren es aber nicht. Sie verschlimmerten sich so weit, des ich zum Weg der Schule einen Unfall baute. Einen Autounfall mit schweren Folgen für mich. So schlimm, des die Ärzte erst zu spät merkten, was schon zu weit Fortgeschritten war. Die Kopfschmerzen kamen vom Krebs. Letzten Endes habe ich dich in Stich gelassen ohne des ich es wollte." am Ende bricht seine Stimme ab und ich schaue wieder auf.

 

Seine Augen sind nun Tiefblau mit einen grünlichen Schimmer, so als ob er jeden Moment weinen würde."Es... Ich wusste nicht... was-" meine Stimme bricht und ich öffne meinen Mund nur, um diesen wieder zu zumachen.

Ich weiß einfach nicht, was ich sagen könnte, aber in so einer Situation findet man nie die richtigen Worte, oder?

Kapitel 10

 Ich mache ein paar Schritte auf ihn zu und schaue Leon nun von unten her an."Es tut mir wirklich Leid, was da mit dir passiert ist. Nur ich weiß die richtigen Worte nicht dafür. Es ist wie als würdest du mir auf einmal offenbaren, das wir in unserem anderem Leben ein Paar waren. Was natürlich stimmt." meine Stimme bricht am Ende, denn irgendwie habe ich nicht die Kraft für so eine Rede, noch nicht. Stattdessen lege ich meine Arme um den großen Kerl vor mir.

 

Sein Körper ist angespannt, so als ob er auf was warten würde.

"Es ist ja jetzt auch schon ziemlich lange her und es ist nicht so schlimm, wirklich." Leons Körper spricht aber eine andere Sprache. 

"Lüge nicht. Du bist enttäuscht von mir, da ich dich nicht wieder erkannt habe. Es ist nur so, das ich in meinen letzten Leben wohl keine Zeit mehr nach deine Tod hatte. Wie viele Monate ist das jetzt her?" meine Stimme ist leise, so leise des diese einem Wispern gleich kommt.

 

"Sieben Monate ist das jetzt her, auf dem heutigem Tag genau. Ich habe damals gedacht, des es besser für dich wäre, wenn du eine neue Beziehung eingehen würdest. Aber das hast du ja nicht gemacht. Schon damals erkannte ich, wie schwach du ohne Hilfe warst." Leons Stimme ist kräftig und rau. 

Schnell lecke ich mir über die Lippen und lasse Leon los. Irritiert schaut mich der Schwarzhaarige an, so als ob er etwas ganz anderes erwartet hatte.,Ich habe ihn enttäuscht., schießt es mir durch den Kopf und ich starre auf den Boden.

 

"Es tut mir Leid." murmle ich."Was?" ich höre aus Leons Stimme erstaunen heraus."Das ich dich ständig Enttäusche." flüstere ich."Das machst du doch nicht! Meine Güte! Warum denkst du sowas?" "Weil ich dir ständig ausweiche, seit..." meine Stimme bricht ab.

 

"Ich kann warten, denn ich habe Zeit und nicht gerade wenig davon." Ich schaue auf und ein Lächeln umspielt seine Lippen."Du musst dich noch nicht festlegen, du sollst dich wohl fühlen, wenn du dich für mich entscheidest." Seine Hände umfassen mein Gesicht und ich sehe nun in Leons Gesicht.  

 

Seine Hände fühlen sich warm auf meinen Gesicht an und seine Finger streicheln sanft über meine Wangen.

Zeit? Wie viel habe ich den, bis Leon sich anders Entscheidet und sich anderweitig umschaut?Ich weiß, dass das ein falscher Gedanke ist, aber irgendwie hat mich Pio ganz schön verwirrt."Was heißt:"Mit jedem ins Bett gehen"?" Ich kann nur in diesen grün-blauen Ozean schauen und dieser scheint auf einmal unruhig zu sein."Wo hast du das her?" erstaunen und Wut kann ich aus seiner Stimme hören."Ist doch unwichtig, oder? Was heißt des nun?" ich beharre auf meine Frage."Es ist noch etwas schwer zu Erklären, da du noch nicht dein ganzes Gedächtnis wieder da ist." antwortet er und ich weiß, das Leon mir ausweicht.

 

"Okay." seufze ich und lasse das Thema fallen. Was soll ich den machen? Ihn weiter bedrängen? Das kann ich doch nicht machen, habe ja schon ein schlechtes Gewissen, da ich die ganze Zeit ausweiche.Da ist es doch nur gerecht, wenn er auch mal ausweichen darf, oder nicht?

"Lässt du mich jetzt bitte los?" frage ich langsam, denn ich möchte Leon ja nicht verletzen."Nein." kommt es leise lächelnd von meinem Gegenüber."Warum nicht?" ich starre ihn mit geweiteten Augen an.

 

"Ich habe dich einfach nur vermisst." er schließt mich in eine Umarmung ein und ich bleibe stocksteif stehen. Eigentlich empfinde ich diese Umarmung ja nicht als unangenehm, eher fühle ich mich wohl, geborgen und noch vieles mehr, was ich jetzt nicht so einfach in Worte fassen kann.

Innerlich ist mir ganz warm um mein Herz und ich bin einfach froh das Leon auf mich, und nur mich, gewartet hat.Aber mein Kopf spricht eine andere Sprache und so entsteht ein Kampf zwischen beiden Parteien. Welche wohl Siegen wird? Ich habe da keine Ahnung, aber nur für einen Moment lasse ich meinen Herzen freie Wahl und erwidere die Umarmung. 

 

"Leon, ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin so hin und her gerissen zwischen Herz und Kopf. Was soll ich tun?" frage ich und meine Stimme hört sich einfach nur hilflos an."Folge deinem Herzen und deinen Gefühlen und nicht deinem Kopf und deinen Verstand. So bekommst du, was du möchtest." antwortet er mir und ich spüre seinen Atem auf meiner nackten Haut.

Irgendwie hat Leon schon recht, aber was soll man da machen? Den Rat befolgen?

,Ja, das solltest du tun!`schreit mir mein inneres Ich mir zu und ich fange an zu Lächeln.

"Über was Lächelst du den so Alex?" 

 

"Über mich selber." antworte ich, denn er würde mich noch für verrückt erklären, wenn ich Leon sagen würde, das ich einen ganzen Dialog mit mir reden kann. 

Kapitel 11

"Meinem Herzen also?" ich lächle immer noch."Aber du weißt, dass es für mich nicht leicht sein wird, oder?" mein Lächeln verschwindet mit dieser Frage und ich schaue zu Boden. Eine Reaktion, die ich immer öfter bei mir beobachte, was hat das zu bedeuten? Ein Rest aus meinem altem Leben? Vielleicht.

 

"Ja, aber du wirst merken, das du immer besser darin wirst." ich schaue auf und sehe das Strahlen in Leons Augen das ich sonst nur sehe, wenn er von seiner Schwester redet.

"Kann sein, aber du hast Zeit." Leon hat recht, aber was bedeutet schon dieses Wort? Zeit... das klingt so... unendlich, aber in Wahrheit kann diese Zeit so schnell zu Ende gehen, das man gar nicht mehr weiß, wo man sich genau befindet, wenn man...

 

"Aber sie endet doch so schnell. Zeit ist so ein kurzes Wort und genauso kurz kann auch das Leben sein, Leon." mein Atem stockt an ein paar stellen und ich atme ein paar mal tief ein und aus. 

"Wenn du es so betrachtest, stimmt es schon. Aber Zeit kann auch sehr lang sein. Ich glaube-""Leon!" kommt es laut von der Tür. Wir beide drehen uns um und ich sehe ein rothaariges Mädchen."Camilla, was ist los?" seine Stimme ist leise, aber nicht zu Leise, das seine Schwester ihn nicht hört."Oh, ich habe gedacht, das Alex nicht bei dir ist. Aber ich habe mich da wohl geirrt. Ein paar Schüler hatten gesehen, wie er mit-"

 

"Das hat sich geklärt." fährt Leon seiner Schwester Camilla ins Wort."Habe ich schon gesehen und nicht nur das, kann das sein?" Camillas Lippen verziehen sich zu einen Lächeln, was nicht gerade sarkastisch aussieht, eher wissend.

 

"Ja, es wird zwar noch etwas dauern, aber ich bin froh das ich es endlich gesagt habe." Leon beantwortet das Lächeln seiner Schwester mit einen Lächeln."Du magst ihn also doch, oder warum machst du dir solche Sorgen um Alex?" fragt nun Leon."Ja, schon. Aber nur, weil er dein Freund in..." sie lässt die Worte ausklingen und mir fällt erst jetzt auf, das wir in der Jungentoilette stehen.

 

"Ähm, ich würde vorschlagen, das wir uns wo anders hin verziehen." bringe ich leise an. "Das wäre mal eine gute Idee, wisst hier, wie sehr es hier drin stinkt?" kommt es von der Rothaarigen. Leon seufzt und geht an seiner Schwester vorbei zur Tür, bleibt dort kurz stehen und fragt: "Kommt ihr?" und verschwindet aus den Jungentoiletten.

Kapitel 12

Die Tür schlägt hinter Leon zu. Ich laufe schnell zur Tür und gehe durch diese, nachdem ich sie geöffnet habe, durch. Es ist nicht so, das ich Camilla nicht leiden kann, aber irgendwie möchte ich nicht mit ihr in einen Raum sein. Ziemlich schnell schließe ich zu Leon auf und nötige ihn zum Anhalten.

Camilla kommt nach und schenkt mir ein Lächeln. Leon schaut zwischen uns beiden hin und her und fragt:"Ist alles okay?" 

 

"Ja, was soll den nicht stimmen?" antwortet Camilla schnell."Nur so." Leon zuckt mit den Schultern.

"Wie wäre es, wenn wir uns in den Garten setzen?" schlägt Leon vor und ich nicke zustimmend.

Der Flur ist jetzt voller Schüler und Lehrer und wirkt so leicht beengt. Die Stimmen sind kaum zu unterscheiden, genauso wie das Gelächter der Schüler. "Ist jetzt Pause? Ich habe gar keine Pausenglocke gehört." Ich schaue zu Leon auf, während wir nach draußen laufen."Nein, Zimmerwechsel." antwortet er knapp."Ach so." 

 

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie seine Schwester Camilla mit uns aufschließt und ich frage mich wo wir hingehen, als wir in einen Flur gehen, der ziemlich leer aussieht. Erst jetzt erkenne ich, was ziemlich schwer ist, wo wir hin gehen. Wir gehen in den Raum, wo Leon und ich schlafen rein und Camilla setzt sich gemütlich auf mein Bett und ich setzte mich einfach auf Leons Bett. Ich schaue Leon an, der langsam und geschmeidig auf mich zu kommt und sich genauso neben mich setzt. Ich spüre den Luftzug.

 

"Also, weiß Alex schon, wie er gestorben ist? Ich meine, hat er es schon gesehen?" fragt Camilla und ihre Augen werden ganz große und haben ein seltsames Funkeln, was ich nicht ganz zuordnen kann. "Nein, er weiß auch nicht, was ich vor meinen Tod gemacht habe." seine Stimme wird ganz leise, so als ob er etwas Bereuen würde."Was hast du den gemacht?" frage ich also und ich sehe, wie Leons Gesicht sich verfinstert. "Ich erzähle e dir, oder erkläre es dir, versprochen." ich bin total verwirrt, was soll Leon gemacht haben, das er so reagiert?

 

"Ah, okay. Ich verstehe Leo." Camillas Stimme ist wie ein Schnitt durch meine Gedanken und ich drehe meinen Kopf zu ihr. Das ganze dauert ungefähr zehn Sekunden und dann fängt mein Magen an zu Knurren. Ich schaue zu Boden und spüre, wie meine Wangen warm werden und weiß ganz genau, dass diese rot sind.

"ich glaub, da hat Jemand Hunger." "Kann sein." antworte ich leise auf Leons Meinung und schaue auf."Na, dann gehen wir jetzt mal was Essen, ich habe ja auch Hunger. Kommst du mit Camilla, oder ist jetzt alles geklärt?" die Worte an Camilla klingen so, als ob Leon sagen würde: Und wehe du kommst mit.Seine Schwester scheint zu verstehen und schüttelt den Kopf.

 

"Nein, ich habe schon gegessen, aber danke der Nachfrage, Brüderchen." ein Lächeln spricht aus ihrer Stimme und ich entspanne mich etwas.

"Okay, da gehen wir jetzt mal." sage ich schnell und stehe auf."Ja, wir machen dann mal los. Bis später!" sagt auch Leon, steht auf und zieht mich aus unseren Zimmer raus.

Kapitel 13

"Sie ist eigentlich ganz in Ordnung, wenn sie nicht gerade auf Hundertachtzig ist." seine Stimme lächelt regelrecht über diesen Satz."Wirklich?" frage ich etwas niedergeschlagen und schaue zu Boden, während wir auf dem Weg zur Mensa sind."Wirklich, sie macht sich nur sorgen um ihren kleinen Bruder." erklärt Leon und ich schaue auf.

 

Also klein wirkt Leon nicht gerade... eher sehr Groß. Ich lecke mir nervös über meine Lippen. "Umarme mich." flüstere ich leise und schaue beschähmt zu Boden. Was ist nur los mit mir?!? Warum sage ich sowas?"Gerne." Leon kommt meiner Bitte sofort nach und sofort rieche ich diese Besondere Mischung aus Minze und Schokolade. Tief atme ich aus und ein und würde am liebesten diesen Duft für immer Speichern, denn er ist einfach nur das, bis jetzt, schönste was es für mich auf der Welt zum riechen gibt.

 

"Was ist nur los mit mir?" murmle ich leise und hoffe des es Leon nicht gehört hat."Das ist ganz normal, glaub mir." murmelt er zurück. Verdammt, er hat mich doch gehört!

Ich nicke nur und gemeinsam gehen wir in dei Mensa.

 

Ich höre stöhnen aus einen der Räume und gehe neugierig drauf zu. Wer ist das nur? frage ich mich selber.Ich horche an jede Tür und finde auch kruze Zeit später diese, woraus das Stöhnen klingt. Neugierig mache ich diese einen Spalt auf und schaue durch...

... und bin schockiert was ich sehe! Ich sehe zwei nackte Körper in einnander verschlungen und durch meinen Herzen fährt ein Stich durch. Meine Augen sammeln sich mit Trännen und ich knalle die Tür richtig zu."Verdammt!" kommt es von der anderen Seiter der Tür und ich renne auf das Bad zu und shließe die Tür hinter mir.Ich höre Schritte und ziehe mich automatisch zusammen, und mache mich so klein wie möglich. Das darf nicht sein! Warum hat er das nur gemacht, warum?Etwas Warmes läuft meine Wangen hinab und ich erfasse bestürtz, dass das Tränen sind.

"Alex, mach bitte die Tür auf! Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte, wirklich!" Lügner denke ich, aber irgendwie ist er auch mein süßer, kleiner Lügner, oder nicht?

 

Es ist Abens, als ich aufschrecke und mich umschaue. Bin wohl während dem Essen eingeschlafen.Der Untergrund ist weich und ich schaue hin und siehe da, unter mir ist ein Bett. Ich schaue mich um und sehe neben mir Leon...Ein Stich fährt mir durch mein Herz und wieder läuft etwas Nasses und Warmes meine Wangen hinunter.Langsam regt er sich und ich schrecke zurück. 

 

Hat er mich wirklich betrogen? Aber warum? "Alles okay?" fragt eine etwas müde Stimme mich und ich schaue direkt in ein Ozean."Lügner..." meine Stimme bricht und ich schaue weg."Wie jetzt?" seine Stimme klingt verwirrt."Warum hast du das getan? Und dann warst du nicht einmal da, als ich dich gebraucht habe..." meine Stimme bricht wieder und ich schaue zu meinen Händen.

 

"Du weißt es also jetzt? Glaub mir, es tut mir aufrichtig Leid! Ich habe damals noch nicht geschätzt, was ich hatte, ich war dumm..." ich schließe meine Augen. Es tut einfach nur weh...

"Weißt du wie weh das tut?" meine Stimme bricht wieder und die Tränen laufen weiter."Ich weiß das du mir nicht vertrauen kannst, ohne das ich es dir Beweise und das werde ich! Versprochen! Ich möchte nur das du mir Verzeihst, irgendwann..." 

 

"Das möchte ich ja auch..." flüstere ich und in meiner Kehle steckt ein Frosch, der verhindert, dass ich ganz normal atmen kann.Schnell schnappe ich nach Luft und ziehe mich ins Bad zurück...

 

Kapitel 14

Große, dunkelgoldene und verheulte Augen schauen mir entgegen. Ich stehe vor dem Waschbecken und mein Blick fällt automatisch auf mein Spiegelbild, ohne das ich es verhindern kann. Meine Wangen sind leicht rot gefleckt und ich beuge mich über das Waschbecken.Das Wasser ist kalt, als es auf mein Gesicht trifft, aber es ist mir egal.Der Gedanken, das mich Leon betrogen hat, ist einfach zu Schmerzvoll.

 

Ich streiche über mein Gesicht und schaue wieder in den Spiegel vor mir.

Er ist so perfekt, kein einziger Kratzer auf der Oberfläche. Ich strecke meine Hand nach meinen eigenen ich aus und treffe stattdessen nur auf die zu glatte Oberfläche des Spiegels.

Zu Perfekt...

"Alex, bitte komm raus." die Stimme ist leise und eindeutig von Leon...

Mein Herz fängt an zu rasen und ein Lächeln bricht auf meinem Gesicht aus, bis ich mich wieder daran Erinnere.Das Lächeln verblast und ich mache langsam die Tür auf, um zu schauen, ob er wirklich vor mir steht.Tatsächlich, er steht vor mir!

 

Mein Atem stockt und ich schaue zu Boden.

"Bitte Alex, ich bereue es einfach nur so sehr...Verzeih mir bitte!" aus seiner Stimme spricht die pure Verzweiflung und ich schaue auf. Ob er es ernst meint? Ich weiß es einfach nicht, wie auch? Kann ja nicht einmal in das Gesicht meines Gegenübers schauen, ohne das ich fast in Tränen ausbreche.

"Bitte..." seine Stimme klingt so schwach, so schwach wie ich mich gerade fühle..."Wieso?" flüstre ich und meine Stimme bricht weg.

 

"Ich war ein Arsch..." ich nicke nur auf diese Antwort hin. Seine Arme streckt er nach mir aus und ich zucke leicht zurück, als er mich berührt, aber lasse die Umarmung zu. Etwas warmes läuft mir über die Wangen und direkt auf sein Shirt. Beruhigend streichelt er meinen Rücken und ich lasse mein Gesicht auf seiner Brust, spüre seinen Herzschlag unter meiner Hand.

 

Wie kann ich ihn den nur Vertrauen, wenn er mich betrogen hat? Leon hat mich doch einfach so dann verlassen, ohne da zu bleiben und mich zu schützen, also warum sollte ich ihn Verzeihen?Warum nicht? fragt die innere Stimme und ich fange an leicht zu Lächeln.

Sie hat recht, irgendwie...

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.11.2014

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /