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Kapitel 1
Ein Glas Traubensaft, bitte



Casey


Den ganzen Abend schon hatte ich in meinem Zimmer gesessen und versucht mich vor den Lehrern, aber vor allen Dingen vor dieser Feier heute Abend, zu drücken. Feiern, Partys, Saufgelage… ich konnte so etwas einfach nicht leiden. Zu sehen wie die Leute dort sich zum Affen machten, sich sinnlos mit Alkohol zulaufen ließen und dann wirklich der Meinung waren, so etwas machte sie beliebt und zum tollsten Schüler…das war einfach nur armselig und bemitleidenswert.
Es war ja nicht so, dass ich nicht selber hier und da etwas trank oder mich sofort für was Besseres hielt. Nein es war vor allen der Grund warum sie es taten.
Das sie wirklich der Meinung waren, damit besser zu sein und das es besonders cool war, wenn sie danach voller Kotze in der Ecke lagen und am nächsten Tag von der Putzfrau geweckt wurden.
Dumm nur das dies einer der Gründe war warum ich hier als Oberloser galt…weil ich mich eben nicht für diese Dinge interessierte und kein Bock auf solche peinlichen Szenen hatte.
Und genau deswegen hatte ich mich heute in mein Zimmer zurückgezogen, als alle andere runter in die Aula gegangen waren. Weil ich eben auf all diese Dinge keine Lust hatte und mein Buch weit spannender fand. Doch leider wurde aus meinem Plan nichts… meine Zimmertür ging auf und mein ein Lehrer, Herr Hunter für Mathematik, stand in der Tür.
Ich konnte hören wie er mich ansprach reagierte aber nicht drauf. Ganz nach dem Motto ‚Wenn ich ihn ignoriere, ignoriert er vielleicht auch mich.‘ Ja, ich wusste das so etwas eigentlich nicht klappte deswegen wunderte es mich nicht, dass er zu mir kam und mich fast rabiat an der Schulter schüttelte.
Schnell wich ich etwas vor ihm zurück und sah mit genervtem Gesichtsausdruck auf. Eigentlich wussten die Lehrer, dass ich nicht von irgendwem angefasst werden wollte.
„Ja?“ fragte ich unschuldig nach, auch wenn mein Gesicht wohl klar zeigte das ich durchaus wusste was er gleich wollen würde.
„ Die Feier hat seit einer Stunde begonnen, Junge. Es ist Pflicht dorthin zu gehen, also los, ich werde dich begleiten.“, antwortete er mir streng und ich verzog das Gesicht. So ein Mist aber auch…
„ Ich komm ja schon.“, brummte ich, griff mein I phone, das Buch und den Zimmerschlüssel, da meine Pappnasen von Mitbewohnern den bestimmt wieder vergessen hatten und folgte dem Lehrer raus.
„ Ab hier kann ich alleine gehen…sie müssen mich nicht zur Aula bringen.“ versuchte ich ihn loszuwerden, damit ich mich doch noch aufs Dach flüchten konnte, doch Herr Hunter ließ sich nicht erweichen, geschweige denn austricksen.
„ Vergiss ist Casey. Wir wissen beide, dass du dann nie unten ankommst, weswegen ich dich schön bringe damit dich auch nichts anderes aufhält.“ antwortete er mir und ich hatte das Bedürfnis ihm mein Butterfly das ich in der Tasche hatte, in den Rücken zu rammen…ganz oft.
Nur leider…ging das nicht. Würde zu viele Probleme verursachen. Also…funkelte ich ihn nur an, sagte aber nichts mehr und ging mit ihm zusammen durch die Gänge der Schule nach unten.
Wir waren hier im Wohntrakt, weswegen es sogar ziemlich wohnlich aussah. Die Wände waren zwar genauso weiß wie ihm Schultrakt, aber hier hingen Bilder und die unteren Klassen durften bei eine Projekt letztes Jahr eine Wand in jeder der Sieben Etagen mit Graffiti verzieren. Der Boden war nicht aus grauen PVC, sondern dunkles Parkett und selbst bei den Lampen hatten sie auf diese typischen Schullampen verzichtet und kleine Leuchter genommen.
In der Aula angekommen, schloss er gleich hinter mir die Tür und lehnte sich mit einem auffordernden Nicken dagegen…
Super, die nächsten vier Stunden hieß es laute Musik und nervige Mitschüler ertragen…Gott wie ich mich freute…
Nicht das ich laute Musik nicht zu schätzen wusste…es kam auf die Art an. Und das hier grenzte in meinen Augen schon an Körperverletzung…oder versuchten Mord….
Ich seufzte und sah mich einmal kurz um. Normalerweise mochte ich die Aula nicht besonders. Der Raum hatte eine nicht besonders schöne Akustik da er viel zu hoch und zu groß war. Gut ich musste zugeben…so sah es hier etwas besser aus. Konnte daran liegen, dass ich dieses leicht schummrige Dunkle mochte aber wenn es nach mir gegangen wäre, hätte sie so bleiben können. Leider war die Akustik aber auch so nicht besser, aber man kann ja nicht alles haben.
Die sonst weißen Wände, waren mit dunkelblauen und schwarzen Stoffbahnen verziert worden, über den typischen Schullampen an den Decken, waren dunkle Tücher gehängt, was den ganzen Raum in ein schummriges Licht tauchte, die langen Tische, die sonst in der Mensa standen, waren heute hier aufgestellt, zusätzlich zu einer Vielzahl kleiner Sitzgruppen, an den Wänden. Überall waren Kerzen auf gestellt, die munter vor sich hin flackerten.
Ich seufzte resigniert und ging mit schnellen Schritten zu einem Tisch ganz hinten am Ende des Saals. Er stand so weit in der Ecke wie es möglich war und wenn ich Glück hatte würde mich die anderen in Ruhe lassen, während ich die Zeit hier absitzen und mein Buch weiter las...


Damien/Julius


Ihre Schritte hallten unheilverkündend an den Wänden wider, während die beiden Brüder sich dem Tisch in der Ecke näherten. Ein schelmisches Grinsen lag auf beider Lippen. Eines von der Sorte, die man jemandem zeigte, um zu verkünden, dass man bereits gewonnen, bevor der Kampf begonnen hatte.
"Na schau mal einer an, wer sich da aus seinem Schneckenhaus getraut hat!", begann Damien mit einem Mal und stieß seinen Bruder Julius mit dem Ellenbogen an, ehe sie vor Casey stehen blieben.
Wie die Aasgeier vorm sterbenden Reh, so mussten sie auf jeden wirken, der diese Szene von weitem beobachtete.
"Was liest du denn da? Muss ganz schön spannend sein, wenn es dich von dieser Feier ablenkt...ist es ein Porno?", fuhr er grinsend fort, keinen halben Meter von dem Jungen entfernt.
"Er muss ja einen Porno lesen, wenn er überhaupt Spaß haben will, ansonsten passiert in seinem Leben nicht viel. Bestimmt hat er da so seine Probleme...und Weiber lassen ihn auch keine heran.", überlegte Julius, gespielt unschuldig. Normalerweise redete er nicht viel, aber wenn es darum ging, über Menschen ab zu lästern, war er gleich vorne mit dabei.

Casey


Die Musik war so nervtötend das ich es echt nicht schaffte mich voll und ganz auf das Buch zu konzentrieren. Deswegen bemerkte ich auch sofort Damien und Julius aus der S2, zwei aus der “Obercoolenclique“ die absolute Oberschicht unserer Schule…oder kurz mein genaues Gegenteil.
Unsere Schule ging nicht nur bis zum Abitur sondern es gab auch verschiedene Studiengänge. Ich war im letzten Jahr kurz vor den Abiturprüfungen und Damien und Julius im zweiten Jahre ihres Studiums. Deswegen wurde mein Jahrgang A3 und ihrer S2 genannt.
Mit einem genervten Stöhnen sah ich auf und verdrehte die Augen über ihre Kommentare hörte.
„ Das ist ja freundlich das ihr euch dazu herablässt mit mir zu reden… nein es ist kein Porno…nicht jeder in der Schule ist so unterbelichtet und vertreibt seinen ganzen Tag mit diesen Themen.“, antwortete ich nur ruhig, zuckte mit den Achseln und widmete mich wieder meinem Buch. Hoffentlich würde die beiden jetzt verschwinden…ich hatte kein Bock auf sie…denn wo sie waren war auch Nathan und Lucas nicht weit und dann würde es richtig nervig werden…

Damien und Julius


"Ja wir haben beschlossene eine gute Tat zu vollbringen und einsamen, hilflosen Wesen den Weg ins Licht zu zeigen...", brachte Damien todernst herüber, dann brach er in schallendes Gelächter aus, bis zu dem Zeitpunkt, als Casey auf unterbelichtete Personen zu sprechen kam.
Sein Glück war, dass er mit Damien und Julius auf einer Feier mit vielen Zeugen war, sonst hätte diese Bemerkung ihn wohl den Kopf kosten können.
Julius juckte es in den Fingern, er wollte nur zu gerne...- schnell brach den Gedankengang ab, bevor er zu nahe an die Grenze gelangt wäre, ab der es wirklich gefährlich wurde. Allerdings nicht für ihn oder seinen Bruder.
"Nun weißt du, diese unterbelichteten Personen haben mehr Spaß als du...aber ich schätze dank deines kleinen Problems ist es dir zu peinlich, irgendetwas in diese Richtung auszuprobieren, also werden wir gnädigerweise nicht zu sehr darauf herumreiten. Als halber Mann hat man es sicherlich sehr schwer.", murmelte Damien ganz unscheinbar, warf einen Blick zu Julius herüber.
"Was seine Eltern wohl dazu sagen würden? Ich meine die wollen doch Enkelkinder...!", fragte er seinen Bruder, der zuckte nur mit den Schultern.
"Adoptieren fürchte ich...vermutlich wird er schwul werden, dann muss er nicht den aktiven Part übernehmen und kann trotzdem etwas Spaß haben...", erwiderte Julius mit einem vielsagenden Grinsen auf den Lippen.

Casey


„ Nein wie gütig…nur…ich ziehe den Schatten vor, danke…“ meinte ich genauso ernst, nur das das auch mein ernst war… aber den Grund und das was dahinter stand verstanden sie sowieso nicht.
Das was sie danach sagte…nun war ja klar gewesen das sie das nicht so einfach auf sich sitzen lassen würde. Wer wurde schon gerne unterbelichtet genannt. Trotzdem verengten sich für einen kurzen Moment meine Augen und ich biss die Zähne zusammen… Bastarde alle beide. Doch wollte ich mich auf dieses Spiel nicht einlassen. Es brachte nichts. Absolut nichts.
„ Ich danke euch beiden…ihr habt mir wirklich die Augen geöffnet… das nächste Mal wenn ich Probleme habe komme ich zu euch… dann könnte ich mir den Gang zum Psychiater sparen, wenn ich es je mal brauchen sollte. So gut wir ihr mich zu kennen scheint, kann ich von euch bestimmt noch was von meiner Person lernen.“, antwortete ich trocken, doch rang ich innerlich mühsam um Beherrschung. Dies Mistkerle…sie hatten keine Ahnung…so etwas von keine Ahnung, diese eingebildeten, beschissenen, arroganten…
Ich atmete tief ein und zwang mich die Faust zu öffnen die auf meinem Bein gelegen hatte… ich durfte ihnen nicht zeigen wie mich das aufregte. Sonst würden sie mich nie in Ruhe lassen…

Damien und Julius


"Oh du ziehst die Schatten vor? Kein Wunder das du dein Leben lang im Dunkeln tappst!", erklärte Damien, während er eifrig nickte.
"Freut mich, freut mich, dass du unsere Großartigkeit anerkennst, aber ich wusste noch gar nicht, dass du zum Psychiater gehst...armer Kleiner. Aber kann der dir überhaupt mit deinem Problemchen helfen? Ich meine so als halber Mann, so etwas ist schwer zu lösen...hast du schon viele dieser bunten Pillen schlucken müssen, damit du nicht depressiv wirst oder...bist du es vielleicht schon?!", spielte Damian den Entsetzten.
"Dam jetzt sei doch einmal lieb...der arme Kleine ist nur ein halber Mann in seinem Alter und geht zum Psychiater, das ist ihm peinlich, verstehst du das denn nicht?!...", rief Julius so laut, dass sogar einige andere in der Halle es zu hören bekamen und sich diese Personen eifrig drum bemühten, in das Gelächter der beiden Brüder mit einzustimmen, damit sie auch ja bei den 'Obercoolen' beliebt blieben.
Wer nicht lachte, ihre Späße nicht in den Himmel lobte oder gar ihren Opfern zur Hilfe kam, stand als nächster auf ihrer Lästerliste und das wollte sich kein einziger Schüler in diesem Saal antun.

Nathan und Casey

Ich weiß nicht woran es lag…an der Art wie sie so selbstsicher mit mir redeten oder einfach das sie den Ruf weg hatten, jeden zu Brei zu schlagen der es wagte sich mit ihnen anzulegen, doch ich schluckte die Wut runter und schwieg.
Es war nicht das erste Mal das so etwas zu ihm gesagt worden war, er hatte sich daran gewöhnt…die Klappen zu halten und es zu ignorieren. Auch wenn alle wieder über mich lachten. Diese Leute wussten nichts über mich, hatten keine Ahnung wer ich wirklich war und was ich schon alles erlebt hatte. Da konnte man leicht reden, jemanden leicht von der Seite dumm an machen…ich wusste wie es wirklich war. Ich und die Leute die mir wirklich was bedeuteten. Da konnte mir der Rest egal sein…eigentlich…
Einen Moment lang sah ich sie an, stellte mir ziemlich deutlich vor, was ich alles gerne mit ihnen machen würde, dann seufzte ich, nahm mein I phone aus der Tasche steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und drehte die Musik auf… Metal und Gothic waren schon eine gute Erfindungen...
Phase eins unseres Planes war voll und ganz aufgegangen. Innerlich triumphierte ich mit einem breiten Grinsen, als ich meinen Einsatz erkannte: Am schallender Gelächter aus der Ecke, der nicht nur von meinen beiden Freunden Damian und Julius ausging.
Sie hatten Casey vor mehreren Leuten bloß gestellt und das war der Moment, in dem sein 'Retter' auf der Bühne erscheinen würde.
Gemeinsam mit meinem besten Freund Lucas schritt ich zu den anderen herüber, zwei Gläser in der Hand.
"Jungs jetzt hört endlich auf, den armen Jungen fertig zu machen! Wir haben alle gelacht, jetzt ist auch wieder gut!", unterbrach ich sie, als sie zum nächsten Kommentar ansetzten.
Ihnen war ebenso klar wie mir, dass das alles nur ein weiteres unserer Spielchen war, dennoch taten sie überrascht und gingen mir aus dem Weg, sodass ich mich neben Casey setzen und ihm eines der Gläser in meiner Hand zuschieben konnte.
Gerade in der Pause zwischen zwei Lieder bekam ich mit wie Nathan sich neben mich setzte und…mich verteidigte?! Was war das den jetzt schon wieder? War das ein neues Spiel? Naja ich denke das werde ich noch früh genug erfahren…
"Hier Kleiner, ich lad' dich als Entschuldigung auf einen Drink ein: Leckerer Traubensaft sollte dir mehr liegen als irgendein Alkohol schätze ich? Entschuldige die Beiden, sie meinen es nicht so, sie wissen nur nichts mehr mit ihrer Zeit anzufangen...", erklärte ich, lächelte leicht entschuldigend – Himmel war ich gut! Das musste man mir einfach abkaufen - während ich mein eigenes Glas an die Lippen ansetzte.
Oh es würde ein Spaß werden, wenn dieser Junge unseren 'Traubensaft' zu sich nahm. Ein sehr lustiger Spaß, für den sich diese Schauspielaktion sicherlich gelohnt hatte.
Ich schaltete die Playerfunktion bei meinem I phone aus und sah misstrauisch zwischen Nathan und dem Glas hin und her.
„ Traubensaft?! Ihr trinkt Traubensaft?“ fragte ich verwundert, bevor ich mich daran erinnern konnte das ich eigentlich die Klappe halten wollte….
Das er mir dann echt anbot was zu Trinken wunderte mich schon sehr… dachte er echt ich würde auf so eine Masche reinfallen? Nathan war nicht gerade für seine Nettigkeit bekannt… Doch hatte ich auch das Gefühl das es nicht besonders gut für mich enden würde, wenn ich den Traubensaft nicht annahm… wie gesagt, schon so manch einer war auf mystische Art verunglückt oder hatte sich was gebrochen…und immer gerade dann, wenn sie sich mit der Clique angelegt hatten. Und auf eben sowas hatte ich keine Lust.
Es war sehr amüsant zu sehen, wie ein Mensch – in diesem Fall Casey – auf unseren 'Traubensaft' reagierte. Das Misstrauen und der Zweifel in seine Augen war nicht zu übersehen.
"Ich dachte ich beginne mit etwas alkoholfreiem, die Party geht ja noch lange genug.", erklärte ich mit so zuckersüßem Lächeln, dass mir jede Fliege ins Netz gehen musste, jedenfalls wenn es nach mir ging.
Lucas und die anderen hätten mich sicherlich korrigiert, aber Mary – meine derzeitige Freizeitbeschäftigung aus dem Dorf – war ohnehin der Meinung, ich war unübertroffen - ich meinte wo sie recht hatte, hatte sie natürlich recht...und das war eines der wenigen Dinge wo sie recht behielt meiner Meinung nach.
Danke…“ meinte ich nur und trank einen Schluck, stellte fest wie lecker er war und trank das Glas aus…
Erst passierte nichts, ich saß einfach nur da und wunderte mich, warum mich alle so anstarrten…doch dann fing die Welt sich zu drehen, der Alkohol kam in mein Blut an und schlug voll zu.
„ Was zum…“ murmelte mich und schloss die Augen als ich das Gefühl hatte die Erde würde gerade Handstand machen…
Hmm…ob Welten sowas überhaupt können…aber sie haben doch keine Arme…kann ich Handstand…vielleicht sollte ich es mal ausprobieren…STOPP!
Ich biss mir selber einmal auf die Zunge versuchte mich zu beherrschen… aber es ging nicht… schon wieder schweiften meine Gedanken ab beschäftigten sich mit diesen unglaublichen Staubfusseln die da schwebten…hin und her…hin und her…hin und…
Oh Scheiße…
„ Ihr Mistkerle… elendige…“ versuchte ich zu sagen, doch konnte ich nicht weitersprechen, meine Stimme wollte mir gerade nicht gehorchen. Also versuchte ich wenigstens sie anzufunkeln, doch auch das wollte nicht klappen. Was aber wohl eher dran lag, dass ich von allen vier sah…ob das schon immer so viele waren? Oh…da waren wieder Staubfussel…einer…zwei…hin und her….
Langsam begann der Alkohol zu wirken, man konnte Casey schon ansehen, wie seine Gedanken zu springen begannen.
Eigentlich ein sehr amüsanter Anblick, dafür hatte es sich alle Male gelohnt, dieses Spielchen zu beginnen!
"Ach Mistkerle? Nun hab dich doch nicht so, so schlimm sind dir doch gar nicht, Cassilein...", kicherte ich.
Ich durfte mich nicht von den Staubfusseln ablenken lassen…egal wie interessant sie mir gerade erschiene…beim wesentlichen ich musste beim wesentlichen bleiben…war nur gar nicht so einfach, wenn man mindestens zwei Promille im Blut hatte…
„ Nicht so schlimm?.. Ihr…du…du bist der schlimmste…mit dir hält es doch keiner in einer Beziehung aus…“ versuchte ich zu sagen, doch hörte sich meine Stimme viel zu lallend an…
Das war so erniedrigend…diese widerlichen… Bastarde…
Gott ich brauchte dringend frische Luft… und eine kalte Dusche…
"Nein man kann es sehr wohl in einer Beziehung mit mir aushalten, sogar Wochen oder Monate lang! Ich meine, Mary wird dir das sicher bestätigen...aber so Schwächlinge wie du schaffen das natürlich nicht, du würdest keine sechs Wochen in meiner Gegenwart durchhalten, weil du in diesen Dingen von vorneherein sowieso kneift!", verkündete ich kichernd.
So schwer konnte eine Beziehung mit mir nicht sein, Mary hielt das doch auch aus, wobei meine Auffassung von 'Beziehung' sowieso eine Sache für sich war und von 'Langeweilevertreib' über 'Lustobjekt' bis hin zu 'Geliebter' jede Menge Wertungen kannte...
Ich versuchte ein sarkastisches Schnauben, doch gelang es mir nicht besonders gut, da ich fast daran erstickte…Scheiße seit wann war atmen eigentlich so schwer geworden?!
Ich hustete und wünschte mir ein Glas Wasser...oder einen Hammer womit ich den Typen den Kopf einschlagen konnte, mir wäre beides gerade sehr recht gewesen.
Als ich mich wieder beruhigt hatte sah ich auf und antwortete so deutlich wie es irgend ging. „ Pah, du hast doch keine Ahnung...wetten ich würde es schaffen du Spast!" antwortete ich, doch viel es mir zum Schluss immer schwerer klar zu sprechen… Nie wieder würde ich was von denen annehmen… NIEMALS!
Das Grinsen auf meinen Lippen wurde breiter.
"Diese Wette gilt...wenn du sagst, dass du es 6 Wochen mit mir aushältst, probieren wir es doch aus? Derjenige von uns, der die Wette verliert, muss einen Monat lang der Sklave vom anderen sein, na wie gefällt dir das? Oder machst du doch einen Rückzieher?“, hauchte ich ihm ins Gesicht und erfreute mich daran, auf was für Ideen betrunkene Menschen so kommen konnten. Jetzt würde er sicherlich zustimmen und wenn er sich morgen daran erinnerte, kam er nicht mehr aus der Sache heraus, ohne das er vor allen als Angsthase galt, der kniff wenn es ernst wurde...!
„ Gut…du wirst schon sehen was du davon hast…“ stimmte ich zu und zwang mich weiter so normal wie möglich zu reden, was nicht so leicht war…
Vor allen…seit wann standen den Lila Elefanten im Saal? Waren die schon immer da gewesen? Hmmm… ob ich sie streicheln könnte…aber da müsste ich erst mal mit ihnen reden…aber ich sprach doch gar kein elefantisch…Oh gott ich sprach es wirklich nicht, das war furchtbar und…Zimmer…ich musste ganz schnell aufs Zimmer und in mein Bett sonst…OH neue Staubfussel…sie schweben, sie schweben….Arg! Okey zurück zum Zimmer...
„ Geh weg…ich will…schlafen gehen…“ forderte ich und versuchte ihn wegzuschieben was sich als unmöglich raustellte… nicht nur, weil ich gerade absolut keine Kraft hatte, sondern auch weil das Koordinieren meiner Arme gerade verdammt schwierig war…
"Abgemacht, die Wette gilt, mein Schatz...herzlichen Glückwunsch, du bist so eben mein Freund auf Zeit geworden!", lachte ich finster, konnte mich kaum noch zusammenreißen. Das würde ein Spaß werden...ich würde es schon schnell schaffen, dass Caychen einknickte und ich ihn wieder loswurde beziehungsweise einen ganzen Monat lang als Sklaven herumschubsen konnte, wie es mir gerade passte!
"Du willst schlafen gehen, nun Schatz, dann...", setzte ich an, stand auf und legte Caseys Arm über meine Schulter und den eigenen Arm um seine Hüfte, um ihn ordentlich zu stützen.
"Bringe ich dich auf dein Zimmer zurück, als erste Amtshandlung als dein Freund, Liebling, bin ich nicht großartig?", scherzte ich, bahnte mir meinen Weg durch die Menschenmenge und nickte meinen Freunden - die schon fröhlich vor sich hin grinsten - zu, damit sie wussten, dass ich bald wieder zurück sein würde.
„ Na wunderbar…“ antwortete ich nur und sagte dann nichts mehr, weil ich mich trotz der stütze von Nathan voll und ganz aufs Laufen konzentrieren musste. Abgesehen davon das alles in mir danach schrie in von mir zu stoßen. Ich hasste es angefasst zu werden…ich hasste es wirklich. Und gerade von solchen Typen wie Nathan war es für mich noch schwerer als sonst.
Es dauerte nicht lange, bis ich mit Casey vor seiner Zimmertüre angekommen war und ihn wieder losließ.
"Ich schätze ab hier kommst du alleine klar, Schatz...schlaf gut und bis morgen früh, ich werde dich erwarten...", versprach ich unheilverkündend.
Dafür musste ich zwar morgen etwas früher hier sein, aber ihn morgen mit einem 'Gute Morgen Schatz!' begrüßen zu können, würde sicherlich lustig werden.
„ Jaja du auch…“ murmelte ich nur, schloss die Zimmertür auf – ich brauchte insgesamt sechs versuche- torkelte zu meinem Bett, ließ mich drauf fallen und war sofort eingeschlafen…

Impressum

Texte: Es gehört uns...mir und Jasi! Versuch es zu klauen und du spürst unseren Zorn...*böse grins*
Tag der Veröffentlichung: 14.04.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für uns und alle die so durchgeknallt sind wie wir *Jasi Bussi geb*

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