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Prolog:


Ab Mai werde ich mich für ein Jahr bei meiner über 80jährigen Mutter einquartieren, um ihr an die Hand zu gehen. Sie kann ihren Haushalt nicht mehr alleine bewältigen.

Zu meiner Mutter kommt regelmäßig eine schwarze Katze, von deren Herkunft ich anfangs dachte sie stammte aus dem Tierheim. Doch wie sich im Laufe des Jahres herausstellte, gehört sie einem Nachbarn, der wohl aufgrund seiner Berufstätigkeit nicht so viel Zeit mit ihr verbringen kann.

Ich nannte sie Madame Samtpfote, weil es eine ihrer Hauptbeschäftigungen war, ihr Fell zu pflegen. Jedes ihrer Fellhärchen wurde sorgsamst geschleckt und so lange mit der Zunge bearbeitet bis es, so vermute ich, richtig lag.
Sie ließ nie ihre Pfotenzehenzwischenräume aus. Und sie hat mich nie, und das rechne ich ihr hoch an, gekrallt.






20. Juni 2007
... bin jetzt seit ungefähr 6 Wochen hier bei meiner Mutter und seitdem fühle ich mich gezwungen mich mit dieser Katze zusätzlich abgeben zu müssen.

Die letzten Tage, habe ich sie ganz genau beobachtet und dabei ist mir aufgefallen, dass sie Angst vor mir hat, wenn ich mich schnell bewege, wenn ich Krach mache z.B. mit dem Staubsauger sauge, mit Plastiktüten knistere, mit Geschirr rumscheppere, auf der Holztreppe trample, und wenn sie im Garten ist und ich mit dem Fahrrad ankomme.

Was sie sehr gern mag ist bürsten, da schnurrt sie dann ausgiebig, was sie sonst nicht macht, und räkelt sich ... und ganz witzig, sie legt sich manchmal auf den Rücken und streckt wirklich alle vier Füsse von sich ... sie schläft zum Teil so, dann mit eingeknickten Pfoten ... also ganz nett.

Wenn man sich ihr langsam nähert und vor allem mit ihr spricht, so antwortet sie mit einem "mau" und dann bleibt sie und macht keinen scheuen Eindruck.

Wegen der Stimmungen - manchmal kann man sich ihr nähern und sie geht trotzdem oder manchmal ist sie extrem verschmust. Einmal ist sie in einem "Affentempo" durchs Haus gerast und hat sich auf den höchsten Schrank, den sie erreichen konnte gesetzt und blieb dort eine ganze Weile - man konnte sie mit nichts herunterlocken und sie wirkte irgendwie aufgebracht.



23. Juni 2007
... die Katze wird jetzt immer katzenähnlicher: krallt die Tapete, schmust endlos lange, legt sich auf meine Beine und schläft ... hat sie gestern das erste Mal überhaupt gemacht, sie sprang auch nicht mehr so scheu davon ... und zum Fenster rausschauen ist eines ihrer Lieblingstätigkeiten ... und dann das Tür öffnen ... springt hoch zur Türschnalle, hängt sich mit den Vorderpfoten ein, pendelt ein wenig hin und her bis die Tür aufspringt ... und weg ist sie.

25. Juni 2007
... das war eigentlich mein erster Gedanke, dass die Katze die Maus nochmal fangen sollte, aber die interessierte sich ja überhaupt nicht mehr dafür und als ich anschliessend die Maus einfing, so schaute sie gelangweilt von ihrem Schlafplatz aus mit halbgeöffneten Augen zu und frass lieber ihr "ach so gutes Trockenfutter".

... was natürlich besser ist wegen der Bandwürmer, die, so glaube ich, über "Wildfutter", übertragen werden können (kenne mich da nicht so aus).

26. Juni 2007
Heute morgen hatte ich dann wieder "nur" zwei Leichen entsorgen müssen...


27. Juni 2007
Die Katze ist immer superstolz auf ihre ins Haus gebrachten Mäuse... das finde ich dann schon auch nett... und ich vermute hier liegt der Knackpunkt, man sollte sie rausschmeissen, sonst verstärkt man vermutlich den Jagdtrieb noch .... oder wie macht ihr das? Oder ist über das Futter noch irgendwas steuerbar?

Was macht man eigentlich mit Katzen, die super lieb sind, aber dennoch halbtotgebissene Mäuse nach Hause bringen, die dann eine Weile in der Wohnung rumlaufen?



28. Juni 2007
Hatte furchtbare Angst vor der Maus. Habe sie zuletzt, als ich schon aufgeben wollte, irgendwie einfangen können und weit entfernt in einem Biotop ausgesetzt. Mir tat sie so leid - alt ist sie nicht mehr geworden....
Die Maus war schon sehr verletzt und lief nur noch auf 3 Beinen, aber ich hätte sie auch nicht töten können. Fühlte mich so hilflos. Und ich denke der Katze kann man das nicht abgewöhnen.



10. Juli 2007
Madame wechselt dauernd ihre Schlafplätze. Und wenn sie entdeckt wird, so tut sie so, als wenn sie gaaanz zuuufällig hier vorbeigekommen wäre.
Wenn sie im Haus entdeckt wird, dann sagt sie kurz "miau" und man muss sie streicheln. Wenn ich sie aber im Garten antreffe, schlendert sie lässig in die Wiese und kaut ganz verlegen auf Grashalmen herum.

Derzeit übernachtet sie, wenn sie von ihren Streifzügen zurückkommt auf dem Kleiderschrank. So gegen 7 Uhr möchte sie ihr erstes Häppchen zu sich nehmen. Sie kann oft gar nicht erwarten, bis ich ihr Schälchen gefüllt habe. Danach ein ausgiebiges Putzen und hin und her gerenne, wo es doch im Moment am schönsten sein könnte. Das "Gerenne" stilvoll, bedachtsam und sanft. Dann ein leises miau und sie springt zu mir auf den Schoß (zu der Zeit sitze ich schon am Notebook) und eine Streichelsession beginnt, an deren Ende sie sich dann zusammenringelt und einschläft. Doch nach einer Weile braucht sie wieder einen neuen Platz, eventuell doch lieber in der Sonne? Zuerst mal ausprobieren, wie sich die ersten Sonnenstrahlen anfühlen. Sie setzt sich auf die Fensterbank und streckt mit geschlossenen Augen genussvoll ihren Katzenkopf in die Sonne.




1. August 2007
Madame assistiert mir im Moment beim computern. Allerdings, so meine ich, findet sie Microsoft einfach nur zum Einschlafen langweilig.

2. August 2007
Frühmorgens, unausgeschlafen Kaffee gemacht, gefrühstückt. Ein Semmel mit Nutella ... dann ins Bad.

Sehe, Madame Samtpfote war schon vor mir hier. Hat in die Duschwanne 2 Mäuse ins rechte obere Eck akkurat und fein säuberlich nebeneinander abgelegt.

Muss meinen Mäusefriedhof erweitern. Wird langsam zu klein. Vor allem seit sie zwei große Ratten zur Strecke gebracht hat.

Alle ihre Fänge bringt sie immer ins Bad, das im Keller liegt und rundum ganz weiß gekachelt ist. Bin heilfroh darüber, dass sie sie nicht in die Wohnung schleppt.

Frage mich die ganze Zeit, kommen Mäuse, die von einer Katze gefangen wurden, sofort in den Mäusehimmel?

Tun mir immer so leid, die "Kleinen" ...



16. August 2007
Wenn sie frisst, dann duckt sie sich zum Futternapf hin und hebt den Schwanz leicht gebogen vom Boden hoch.

18. August 2007
Lange Zeit konnte ich mir nicht erklären, wieso der Überlaufeimer vom Boiler im Keller immer umgekippt ist. Hatte schon meine Mutter in Verdacht. Doch wozu sollte sie den Eimer, der gerade mal zu einem "Viertel" voll gelaufen ist, ausleeren?

Seit heute "weiß" ich, dass es Madame Samtpfote ist. Sie springt so lange gegen den Eimer, bis er umkippt und das Wasser auf den Zementboden läuft. Anschließend duckt sie sich wie zum Fressen und leckt das Wasser vom Boden auf, darauf achtend, dass sie mit den Pfoten nicht das Wasser berührt.


23. August 2007
... und vor kurzem hatte Madame "Senior" Samtpfote ihre Aufwartung gemacht. Eine Konkurrentin, in Sachen Futter und Revier. Anfangs hatten sie sich ziemlich angefaucht und angeknurrt. Inzwischen jedoch haben beide gemerkt, dass das Futter und die Streicheleinheiten für beide nie ausgehen, nun herrscht eiserne Ignoranz. Wenn die eine die andere sieht, so setzen sie sich in Sphinx-Manier hin und schauen gegenseitig an der anderen vorbei. Aber fauchen ist nicht mehr. Tja, auch eine Möglichkeit miteinander auszukommen

Heute hat Madame Samtpfote von zwei kleineren Katzen, denke sie sind beide gut ein dreiviertel Jahr alt, Besuch bekommen. Die eine von den Kleinen war scharz mit einem großen weissen Brustfleck und weißen Pfötchen und die andere war beige getigert, auf weißem Untergrund. Madame Samtpfote hat sich sehr in Pose gesetzt ihnen gegenüber - ist ihnen hinterher gesprungen, um sie dann wieder lange zu ignorieren, bis sie ihr zu nahe kamen. Hat alles nicht so ernst ausgesehen - war eher ein großer Spass.

Als ich Futter rausbrachte war natürlich sofort klar, dass das für Madame ist. Aber das Schwarze von den kleinen Katzen war sehr vorwitzig und wagte sich bis zum Futter vor und ich legte der kleinen Katze zusätzlich ein paar Brocken vor die Nase ... Frau Samtpfote nahms gelassen hin.

Nachdem das Futter alle war, begann sie von Neuem hinter den Kleinen her zu jagen.

Und als kurz darauf die kleinen Kätzchen verschwanden, rannte sie vor mir davon - kam wieder zurück und schaute mich aus großen Augen an.
Vermutlich sollte ich hinter ihr her jagen, als ob ich das auf "Katzenart" könnte!


21. September 2007
Was ich an ihr immer wieder beobachte ist, dass sie ihre Pfoten manchmal wie Hände gebraucht.

Wenn sie gezielt springen will, so hält sie ihre rechte Pfote ein wenig hoch, biegt sie ein kleines bißchen ein, schaut ihre Pfote an und springt darauf folgend zielgenau. Zum Beispiel, wenn sie raus will ganz genau zwischen den schmalen Spalt zwischen Türrahmen und Türe. Bin jedesmal erstaunt wie hoch und weit sie springen kann. Und überlege mir, wie sie von unten erkennen kann, wie oben die Fläche ausssieht, auf die sie springt. Also, wie sie abschätzt, ob dort was für sie "Bedrohliches" liegt oder nicht.

25. September 2007
Dachte eine Zeit lang, ich könnte Madame Samtpfote ein paar Kunststückchen beibringen - so in der Art wie Löwen im Zirkus. Also Männchen machte sie noch für ein Stück Fresserchen, aber durch einen Reifen springen - das fand sie einfach zu blöd und ich sah nur noch das Hinterteil von ihr - mit einem auf den Boden hängenden Schwanz ist sie wegstolziert *super beleidigt* ... wie kann man nur!


3. Oktober 2007
Seit einiger Zeit verbringt Madame Samtpfote wieder mehr Zeit im Haus. Vermute, es hängt mit den niedrigeren Temperaturen zusammen. War sie während der Sommermonate auch nachts in wichtigen Katzenangelegenheiten unterwegs, so scheint ihr Kälte nicht so angenehm zu sein und sie sucht gezielt Kuscheldecken oder flauschige Kleidungsstücke für ihre ausgedehnten Schlaforgien aus.


5. Oktober 2007
Manchmal hüpft sie auf meinen Schoß und bleibt so lange bei mir bis ich merke ihre Katzenpfötchen sind wieder warm.

So macht man Karriere als Mensch bei den Katzen: von der reinen Futterstation hin zu einer Wärmetankstelle.

9. Oktober 2007
Schlafplätze sucht sie sich immer selbst, da habe ich keinen Einfluss drauf. Eine Weile ist es mal die Decke auf diesem Bett, dann jene auf einem anderen Bett, dann bevorzugt sie zur Abwechslung die Kopfkissen. Dann sind es wieder Kleidungsstücke, die sie sich aussucht. Oft Pullover von meiner Mutter.
Manchmal ist sie auch in meinem Zimmer und schläft auf meiner Jeans oder - und das "mag" ich ja besonders gern - sie macht mir mein Kopfkissen streitig. Man weiss nie was als nächstes dran kommt. Jeden Tag eine neue Überraschung. Denkt man, jetzt bleibt sie kontinuierlich bei irgendwas, dann sucht sie schon wieder einen anderen Schlafplatz. Unberechenbar ...


10. Oktober 2007
Auf Lärm reagiert Madame Samtpfote sehr schreckhaft. Vor kurzem wurde in der Gegend ein Haus renoviert und so ziemlich alles bis auf die Mauern sollte erneuert werden. Der ganze Schutt wurde in einen Container aus Stahl geworfen. Das erzeugte einen ziemlichen Lärm, vor allem wenn Eisenteile dabei waren.

Madame flüchtete sich auf den 2m hohen Kleiderschrank meiner Mutter hinter einen alten Plattenspieler, der seit Urzeiten auf dem Schrank steht. Und schaute man auf den Schrank hinauf, so sah man nur die obersten Spitzen ihrer Ohren hinter dem Plattenspieler. Sie ließ sich mit nichts runterlocken, nicht mal Futter half. Das will bei Madame Samtpfote schon was heißen. Na, ja nach einem halben Tag endlich wagte sie wieder ein paar Schritte und kurze Zeit später war die Sehnsucht nach dem Futter doch stärker. Sie wurde natürlich zusätzlich ausgiebig gestreichelt.

15. Oktober 2007
Sie spinnt manchmal.

Sie rennt dann rum und hupfelt durchs ganze Haus, arbeitet die Teppiche auf , indem sie sich darin verbeisst und mit den Hinterpfoten den Teppich krallt und gleichzeitig strampelt (ist lustig, wenn sie das macht) und man bekommt sie nicht mehr gebändigt. Jetzt, nach einem kleinen Fresserchen, liegt sie mit dickem Bauch eingeringelt auf dem Lehnstuhl, der einmal meinem Vater gehörte und immer noch im Wohnzimmer steht, das natürlich am besten geheizt ist. Spricht man sie an, so schaut sie wie die vollkommene Unschuld aus.

Na, ja wenn ich soviel schlafen würde wie sie, dann hätte ich auch jede Menge überschüssige Energie.


24. Oktober 2007
... es war noch dunkel ... wurde ich von einem lauten jämmerlichen "miau" geweckt. Kurze Zeit später nochmals etwas jämmerlicher "miaauuuu". Ich schlug die Augen auf und Madame Samtpfote sitzt neben meinem Kopfkissen bei mir im Bett, brüllt mir ins linke Ohr und schaut mich frech aus grünen Augen mit grossen, schwarzen Pupillen an. Da ich das nicht mag, wenn sie so nah an meinen Kopf herankommt setze ich mich schnell auf.

Sie hüpft auf den Boden, miaut, springt wieder ins Bett, miaut, läuft mit erhobenem Schwanz auf der Unterseite des Bettes hin und her. Dazwischen „miau“. Frage sie, was sie denn habe und denke mir, sie wird vermutlich hungrig sein. Ich stehe auf, hole die Futtertüte aus der Schreibtischschublade und gehe mit ihr ein Stockwerk tiefer, wo ihre Futterschüssel steht. Sie läuft aufgeregt mit. Ich leere ihr das Futter in das Schälchen und überlege mir was wohl passiert sein könnte, so ein Theater macht sie doch sonst nicht. Finde jedoch nichts.

Ich gehe wieder zu Bett. Eine Weile später kommt sie wieder und nun ist streicheln angesagt. Irgendwann, als sie die Wolldecke, die ich wegen des kalten Wetters über meine Bettdecke gelegt habe, ausreichend mit ihren Krallen bearbeitet hat, kringelt sie sich ein und schläft ihren Katzenschlaf.

Im Laufe des Tages fand ich, mal wieder, eine tote Ratte im Bad. Sie wollte mir das wohl nur mitteilen.


2. November 2007
Bin gerade von einem sehr seltsamen, kratzenden Geräusch aufgewacht.

Madame Samtpfote befindet sich unter meinem Bett und scharrt dort irgendwas.

Ich knipse das Licht an. Jetzt sitzt Madame Samtpfote mitten im Zimmer. Zwischen ihren Pfoten eine winzigkleine Maus, vor Todesangst zitternd "noch" lebendig. Sie stupst sie mit den Pfoten an, die Maus rennt weg. Madame`s Schwanz macht wellenförmige Bewegungen. Geballte Energie. Springt. Hat die Maus wieder. Die Maus sucht verzweifelt einen Ausweg. Madame lässt die Maus ihren Krallen entweichen. Springt erneut.

Ich gehe weg und hole einen Eimer, will ihn über die Maus stülpen. Als ich wieder zurückkomme ist die Maus weg, wahrscheinlich in irgendeiner Ecke des Zimmers verkrochen. Madame sitzt da und schaut mich aus großen Augen an. Sie hat das Interesse verloren.

Morgen muss ich eine Mausefalle kaufen.

Nachtrag:
Erneut im Bett vor mich hin dösend höre ich wieder das seltsame Kratzen. Nochmals Licht an, Madame sitzt auf den Flickenteppich, der vor meinem Bett liegt und kaut etwas - wie ich sehe die jetzt tote Maus. Sie lässt ihre Beute sofort sein, als sie bemerkt, dass ich wach bin und sie ansehe. Ich spreche sie an, hole Futter und gehe zusammen mit ihr in den unteren Stock, damit sie dort fressen kann. In der Zwischenzeit entferne ich die Überreste des toten Tieres.

Kurze Zeit später. Ich liege wieder im Bett. Merke, wie sie wieder auf meine Bettdecke hüpft, schnurrt und sich dann endlich zur Ruhe begibt.

Heute morgen fand ich dann weitere Teilstücke der Maus.

Das mit der Mausefalle hat sich damit erledigt.



15. Dezember 2007
Madame Samtpfote hält sich derzeit sehr viel im Haus auf. Ihr Lieblingsplatz, meine Mutter heizt mit Gas, direkt vor dem heißen Ofen. Ihr erster Gang sowieso, wenn sie von einem kurzen Spaziergang rein kommt. Dort lässt sie sich dann richtig die Hitze aufs Fell brennen. Aufgeheizt wechselt sie anschließend den Platz und legt sich meistens auf das Sofa, eingekuschelt von einer Wolldecke, für die nächsten Stunden schlafen.

Allerdings hat die Anzahl toter Mäuse und Vögel, trotz kalter Witterung, nicht nachgelassen. Da ist sie fleißig wie immer. Vor kurzem hat sie sich an eine Amsel gewagt. Seither ist das Gezeter der Amseln noch lauter, wenn sie ums Haus schleicht.

... und dann, vermutlich um nicht immer in die Kälte hinaus zu müssen, wollte sie sich einen lebendigen Mäusevorrat zulegen. Das Lebendfutter trippelte einige Zeit bei mir im Zimmer umher, bevor es in später Nacht mit einem entsetzlichen Todesgefiepe eliminiert wurde. Bewährt hat sich das lebendige Futter "Gott sei Dank" nicht.



Epilog


17. März 2008
Ich hatte, bis zum Einsatz bei meiner Mutter, nie eine Katze um mich. Anfangs wusste ich mit Madame Samtpfote auch wenig anzufangen. Sie war scheu und ließ sich nicht gern streicheln.

Jetzt ist das ganz anderst. Sie stolziert mit senkrechtem Schwanz überall rum, schläft nur in den Betten, in denen ganz bestimmte Wolldecken liegen, von denen sie dann jedesmal sofort, wenn ihr Weg sie dahin führt, die Fäden raus zupft. Manchmal rast sie durch die Wohnung und schaut mich übermütig an, ob ich nicht mitmachen möchte ... kurz darauf kämpft sie mit dem Teppich und wurstelt sich dabei ab.
Zum Glück hat sie derzeit keine "Maus-tot" Phase mehr. Es gab Zeiten, da musste ich 3 bis 4mal die Woche totes Getier wegtragen. Manchmal steht sie in der früh vor meinem Bett und miaut penetrant, bis ich aufstehe und ihr Futter gebe.

Frau Samtpfote ist mir sehr ans Herz gewachsen und es macht mich heute schon traurig, wenn ich weggehe und Madame nicht mitnehmen kann, sie bleibt hier vor Ort bei ihrem ursprünglichen Besitzer.






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Tag der Veröffentlichung: 26.10.2008

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Widmung:
gewidmet allen Schmusetigerliebhaber/innen

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