Wir flogen zum ersten Mal in den Urlaub! Ein aufregendes Abenteuer nahte. Denn ich flog mit meiner Mutter und meinem Bruder nach Türkei. Mein Vater und meine Mutter waren geschieden und deshalb kam er nicht mit. Wir wollten in ein supertolles Hotel in Side. Hotel Nova Park. Soll echt gut sein. Naja erst mal muss der Flug ja überstanden werden! Aber das klappt schon.
Wir standen im Warteraum. Es gab viele Sitze und große Fenster, durch die man die Flugzeuge beim Starten und Landen sehen konnte. Ich wurde nervös, als ich sah, wie schnell die Flugzeuge vom Boden abhoben und wie schnell sie landeten. Nun bekam ich Flugzeuge im Bauch! Überall hingen Bildschirme auf denen stand zum Beispiel Gate 2 – Köln 11:34 Uhr oder Gate 4 – Kosovo 10:59. Ich fand das irre aufregend. Dann blinkte auf dem Bildschirm von Gate 3 auf einmal „Antalya – 11:49“. Aber eigentlich sollte unser Flugzeug doch in zehn Minuten für die Passagiere freigegeben werden! Und 11:49 Uhr ist erst in einer Stunde. Und aus dem Warteraum raus konnten wir jetzt nicht mehr. Toll, eine Stunde länger nervös sein! Das geht ja gar nicht! Ich kramte meinen neuen MP3-Player aus meinem Handgepäck, also meinem Rucksack und stöpselte mir beide Ohrstöpsel ein. Es startete mit Britney Spears, Avril Lavigne, 50 Cent und Silbermond. Ich wollte erst mitsingen, doch dann fiel mit ein, dass wir ja im Warteraum waren.
Ich brachte die Stunde irgendwie rum und machte nebenbei noch meine ganze Familie nervös. Dann endlich wurde dieses Flugzeug freigegeben. Wir gaben unsere Tickets ab und stiegen in einen Bus, der uns zum Flugzeug bringen sollte. Als ich dann die Treppe zum Flugzeug hochlief, wunderte ich mich, als ich in die Kabine stieg. Sie war kleiner als ich sie mir vorgestellt habe. Ich bekam Angst, suchte mir meinen Platz und schnallte mich an. Meine Mutter setzte sich neben mich und neben sie mein Bruder. Aus Angst nahm ich die Hand meiner Mutter. Nachdem der Start vorbei war schlief ich, Ich wachte auf, als es ruckelte und zuckelte. Es ging auf und ab. Luftloch, dachte ich. Doch das schien mir nicht normal. Schon ertönte die gellende Stimme des Piloten: "Bitte bewahren Sie Ruhe! Sichere Lage einnehmen! Wir sind dabei alles in Griff zu beko- " Die Stimme brach ab. Eine Frau schrie verzweifelt: "Das Triebwerk! Es ist ausgefallen!" Wir flogen zwar gerade, aber steil nach unten und sehr schnell. Ich hatte keine Angst. Ich wusste ja, dass ich sterben würde. Die Leute schrien und die Taschen flogen in der Kabine umher. Ich sah aus dem Fenster. Würden wir gerade nicht abstürzen, dachte ich, dann würde das eine wunderschöne Aussicht sein. Viele hatten ihren Kopf schon aufs Knie gelegt aber ich sah aus dem Fenster, wir kamen dem Wasser näher. Ich dachte, es würde nicht mehr lange dauern. Da ich dachte, dass es vielleicht noch reichen würde, kramte ich meinen MP3-Player aus der Tasche und schaltete ihn schnell ein. Ich stellte auf volle Lautstärke und zog die Ohrstöpsel raus, sodass ich ein kleines Radio hatte. Einige Leute hörten auf zu schreien und lauschten der neuesten Musik, bevor sie sterben sollten. Wir kamen dem Wasser immer näher. ich küsste meine Mutter und meinen Bruder noch schnell auf die Wange. Wir setzten auf und ich hörte es laut krachen. Dann war mein letzter Gedanke, warum die Stewardess nicht die Notausgangs-Rutschen geöffnet hatten.
Tag der Veröffentlichung: 21.02.2009
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