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---HUT UND FENSTERSTEUER---
Zwischen 1784 und 1811 erhob die britische Regierung eine Steuer auf den Verkauf von Hüten (von 3 Pence bis 2 Shilling, je nach Hut). Hutverkäufer mussten eine Lizenz erwerben und ein Schild anbringen, das sie als Dealer in Hats by Retail (Einzelhändler für Hüte) auswies. Um diese Steuer durchzusetzen, wurden Pflichtmarken gedruckt, die im Futter eines jeden Huts angebracht werden mussten. Das Umgehen der Hutsteuer, ob vom Huthändler oder Hutträger, zog eine Geldstrafe nach sich; das Fälschen von Hut-Pflichtmarken konnte in letzter Instanz zur Todesstrafe führen. Merkwürdigerweise war die Steuer nur für Männerhüte zu entrichten. In jener Zeit gab es u. a. noch folgende ähnlich skurille Steuern, darunter:
Handschuhsteuer . . . . . . 1785–1794
Almanachsteuer. . . . . . . . 1711–1834
Würfelsteuer. . . . . . . . . . . 1711–1862
Haarpudersteuer. . . . . . .1786–1869
Parfümsteuer . . . . . . . . .1786–1800
Tapetensteuer . . . . . . . . 1712–1836
Die vielleicht bekannteste Abgabe dieser Art ist die Fenstersteuer, die zum ersten Mal 1697 erhoben wurde, um die durch das Beschneiden und Abfeilen von Münzen entgangenen Einnahmen zu ersetzen.
Anfangs wurden für fast jedes Haus 2 Shilling erhoben; für Gebäude mit 10–20 Fenstern zahlte man 4 Shilling; und für die mit mehr als 20 Fenstern waren 8 Shilling zu entrichten. Diese Gebühren nahmen bald überhand, wodurch die Praxis des „Zustopfens“ in Mode kam. Fenster wurden nämlich nicht mitgezählt, wenn sie mit einem Material vermauert waren, das mit den angrenzenden Mauern harmonierte. Inspektoren zählten in regelmäßigen Abständen die Fenster und vergewisserten sich, dass keines der zugestopften Fenster „ausgebrochen“ war. Mit der Zeit wurde die Steuer unbeliebt, weil sie immer ungeheuerlichere Ausmaße annahm und den Bewohnern (insbesondere jenen der ohnehin düsteren Viertel) das Tageslicht raubte. 1851 wurde sie abgeschafft.
---PFERDESTÄRKE---
Ursprünglich vom britischen Ingenieur James Watt (1736–1819) definiert, entspricht 1 Pferdestärke(PS) der Leistung, die nötig ist, um eine Masse von 75 Kilogramm mit einer Geschwindigkeit von 1 Meter pro Sekunde hoch- zuheben. Eine Pferdestärke ist genau 0,73 549 875 Kilowatt (kW).
----NYME VON INTRERESSE ---
Antonym
. . . Wort oder Begriff mit entgegengesetzter Bedeutung
Eponym
. . . Ort, Objekt oder Tätigkeit, die nach einer Person benannt ist
Ethnonym
. . . Selbstbezeichnung eines Volkes oder ethnischen Gruppe
Hodonym
. . . Name eines Verkehrswegs
Homonym
. . . Worte mit gleicher Schreibweise, aber unterschiedlicher Bedeutung
Kryptonym
. . . Geheimer Deck- oder Tarnname, z. B. in der Spionage Paronym ähnliche Worte, die auf den gleichen Stamm zurückgehen; auch ähnlich klingende Worte, die oft verwechselt werden („falsche Freunde“)
Pseudonym
. . . ein angenommener oder falscher Name, oft von Autoren
Synonym
. . . Wort mit gleicher Bedeutung wie ein anderes
Toponym
. . . von einem Ort abgeleiteter Name einer Sache oder Person
---BIKINI UND DEFCON---
Der Begriff BIKINI wird von den britischen Streitkräften benutzt, um den Grad einer terroristischen Bedrohung anzuzeigen. Die Alarmstufen sind:
weiss · schwarz · spezial schwarz · gelb · rot
Jede Stufe weist auf eine entsprechend höhere Bedrohung hin. Bikini-Grade werden für gewöhnlich auf lokaler Ebene festgelegt und zeigen ein vermutetes Risiko für einen bestimmten Ort an. Die US-Regierung hat ein Verfahren der „progressiven Alarmbereitschaft“ entwickelt, das den Grad der allgemeinen Einsatzbereitschaft anzeigt: DEFence CONditions (Verteidigungsstufen). Das Verfahren ist Teil eines Schemas von ALERTCONs (Alarmstufen) und EMERGCONs (Notfallstufen). Der DEFCON-Status reicht von 5 (normale Bereitschaft in Friedenszeiten) bis 1 (maximale Bereitschaft aller Kräfte). Die bislang höchste Stufe, DEFCON 2, soll während der Kubakrise 1962 gegolten haben. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatte das US-Militär DEFCON 3 ausgelöst.
---LÄNDER MIT LINKSVERKEHR---
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---MELDEPFLICHTIGE KRANKHEITEN---
Laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) vom 20. Juli 2000 sind Ärzte, Heilpraktiker sowie Flug- und Schiffskapitäne verpflichtet, den Verdacht, die Erkrankung sowie den Tod an folgenden Krankheiten zu melden:
Botulismus · Cholera · Diphtherie · humane spongiforme Enzephalopathie [früher Creutzfeldt-Jakob-Krankheit] · akute Virushepatitis · Masern · Milzbrand · entero- pathisches hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) · virusbedingtes hämorrhagisches Fieber · Meningo- kokken-Meningitis oder -Sepsis Poliomyelitis · Pest · Tollwut · Typhus abdominalis/Paratyphus behandlungsbedürftige Tuberkulose [nur Erkrankung und Tod] · Influenza A/H1N1 bzw. „Schweinegrippe“ [seit 2. Mai 2009, zunächst für 1 Jahr]
Zu melden ist außerdem der Verdacht auf oder Erkrankung an:
Lebensmittelvergiftung · akuter infektiöser Darment-zündung [Gilt nur bei Epidemieverdacht oder für Personen, die in der Lebensmittelbranche tätig sind]
---PROTOKOLLARISCHE RANGORDNUNG---
In Deutschland existiert zwar keine verbindliche politische Rangordnung, doch gilt bei offiziellen Anlässen traditionell die folgende Hierarchie:
Bundespräsident/in
Bundestagspräsident/in
Bundeskanzler/in
Bundesratspräsident/in
Präsident/in des Bundesverfassungsgerichts
---SCHOKOLADENWÄHRUNG---
In den alten Hochkulturen Süd- und Mittelamerikas waren Kakaobohnen, der Grundstoff für Schokolade, außer- ordentlich kostbar, und sie wurden sogar in religiösen Zeremonien verwendet. Die Bohne war so begehrt, dass sie auch als Währung diente. Wie die spanischen Konquista- doren, die den Kontinent im 16. Jh. eroberten, berichteten, verdiente ein Lastenträger in Mexiko ungefähr 100 Bohnen pro Tag. Nachfolgend eine Aufstellung von Gütern und ihren Preisen (in Kakaobohnen) aus dem mexikanischen Tlaxcala, wie sie ein spanisches Schriftstück aus dem Jahr 1545 ausweist.
Ware Preis in Kakaobohnen
:
Eine große Tomate . . . 1
Fisch in Maisblätter gewickelt . . . 3
Ein Hase . . . 100
Kleines Kaninchen . . . 30
Truthahnei . . . 3
Unreife Avocado . . . 3
Reife Avocado . . . 1
Truthenne . . . 100
Truthahn . . . 200
Copyright © Berlin Verlag
Texte: Berlin Verlag
ISBN: 978-3827008695
Tag der Veröffentlichung: 04.11.2009
Alle Rechte vorbehalten
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