Cover

Ich liege hier in meinem Bett. Es ist Nacht und ich mache die Nachtischlampe an. Nachdem ich sehr lange darüber nachgedacht habe, ob es auch die richtige Entscheidung ist, komme ich du dem Entschluss, dass es keinen anderen Ausweg gibt. Alles wird besser, wenn ich nicht mehr da bin. Ich bin eh nur überflüssig auf dieser so krausamen Welt. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Also nehme ich einen Bleistift, der neben der Lampe liegt. Ich schreibe auf ein Blatt Papier einen Abschiedsbrief, für meine Eltern. Da steht drin: „Es tut mir leid. Wenn ihr diese Zeilen lesen werdet, werde ich nicht mehr hier sein. Da wo ich jetzt bin, wird es mir sicher gut gehen. Was ich im Leben nicht gefunden habe, werde ich hier sicher finden. Meinen Seelenfrieden, den ich so lange gesucht habe. Mein Leben war eine einzige Lüge. Ich habe Euch und allen anderen nur vorgetäuscht, dass ich glücklich bin. Doch innerlich habe ich mich nur noch gequält und gefleht, dass alles bald ein Ende hat. Und jetzt ist es so weit. Weint nicht um mich. Es ist nicht eure Schuld, es ist meine schuld. Ihr habt alles getan, was ihr konntet. Mit meinen letzten Gedanken bin ich bei Euch. Noch einmal zum letzten Mal sehe ich das Leben, was ich gerne gehabt hätte und ich sehe das Leben, das ich habe. Und es zeigt mir, dass es der richtige Weg ist, den ich gehe. Ich dachte ich komme alleine damit zurecht, doch jetzt ist mit klar geworden, dass ich darüber hätte reden müssen. Doch jetzt ist es zu spät zum reden. Es ist vorbei! Es tut mir so leid! Bitte verzeiht mir!“ Ich lese mir den Brief noch ein letztes Mal durch, bevor ich ihn auf mein Kopfkissen lege. Ich gehe die kleine Leiter von meinem Bett runter. Ich gehe aus dem Haus und laufe durch die Straßen. Irgendwann gelange ich an einen See, der am Rand von dem dunklen Wald ist. Ich setze mich auf einen Steg. Langsam hole ich meine Rasierklinge heraus und denke nochmal über alles nach. Ich tue es jetzt einfach. Ich ritze mir mit Wut, gegen mich selbst, die Pulsadern auf. Die Blutstropfen tropfen in den See. Das Wasser scheint von meinem Blut Blutrot zu sein. Langsam merke ich, dass mein Bewusstsein schwindet. Und ich weiß, es ist jetzt endlich vorbei.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /