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Das rascheln der Bäume rings um ihn ließ ihn zusammen zucken. Er stand auf der Lichtung eines großen Waldes. Eigentlich hatte er die alte Ruine finden wollen, aber damit hatte er nicht gerechnet. Langsam gaben die Wolken den makellosen Vollmond frei und erst jetzt war das Ausmaß des Angriffs sichtbar. Überall auf der Lichtung war Blut. Sein Blut und das Blut seines Freundes, den die Bestien mit sich genommen hatten. Ob er noch lebte, oder ob sie ihn bereits getötet hatten, wie sie es auch mit ihm vorhatten? Mühsam schleppte er sich zu einem großen Baum an einer Seite der Lichtung, neben dem der Weg lag, den die beiden jungen Männer gekommen waren. Sollte er noch am Leben sein würde er ihn retten, aber vorerst konnte er nichts für ihn tun. Er musste sein eigenes Leben retten und zurück zu ihrem Lager gelangen. Die Wolken verdeckten erneut den Mond, als er den Pfad entlang humpelte und sich immer wieder an Bäumen abstützte, um Rast zu machen. Hinter ihm zogen sich immer wieder rote Pfützen den Weg entlang. Wenn sie der Spur folgen würden, wäre er verloren, doch mehr als hoffen und auf die Geräusche um ihn herum zu achten, konnte er nicht. Mit etwas Glück wäre er bis zum Sonnenaufgang in wenigen Stunden wieder in ihrem Lager. Außerhalb des Waldes wäre er sicher.

Als die Sonne den Horizont in ein sanftes orange tauchte erreichte er das Lager. Erschöpft ließ er sich auf den Baumstamm vor dem Zelt nieder. Vor seinen Augen begann alles zu verschwimmen und ihm war klar, dass er jeden Moment das Bewusstsein verlieren würde. Mühsam schleppte er sich mit letzter Kraft in das Zelt, um in den Vorräten nach dem Serum zu suchen. Mit zitternden Händen zog er den kleinen Flacon aus der Tasche, öffnete ihn und trank ihn mit einem Schluck aus. Er verzog das Gesicht. Das Zeug schmeckte wirklich widerlich und es war unglaublich sauer. Kurz darauf brach er zusammen. Er hatte zu viel Blut verloren und wurde ohnmächtig.


Der Schrei eines Falken und lange Schatten weckten ihn auf. Es war kühl geworden. Seine Glieder schmerzten stark und er konnte sich kaum bewegen. Draußen flatterte es und der Falke schrie erneut nach ihm. Wenig später hatte er sich aufgerappelt und setzte sich auf den Baumstamm vor dem Zelt. Sein Gefährte flatterte nun hungrig um ihn herum. Scheinbar war er auf der Jagd nicht erfolgreich gewesen. Wie sollte er auch, denn mit dem Lärm des Kampfes wurde wohl alle Beute verscheucht. Jetzt saß der junge Falke auf der Stange des Zeltvordachs und wartete auf seinen Teil des Essens. Auch Johnnys Magen knurrte vor Hunger. Er zog sein Feuerzeug aus der Tasche seines Mantels und raffte die restlichen Zweige in der Nähe zu einer Feuerstelle zusammen. Mit dem Feuerzeug entzündete er den Haufen. Dann holte er aus dem Zelt einen kleinen Beutel mit dem Fleisch das sie für die Reise mitgenommen hatten. Als das Feuer richtig brannte spießte er einige Stücke auf einen Metallspieß auf und hing sie über das Feuer. Auf der Zeltstange protestierte sein Falke lautstark. Auch er wollte seinen Teil haben. Johnny warf ihm die Stücke in die Luft und er schoss sofort hinterher um sie sich zu schnappen. Dabei fiel Johnny auf, dass er langsamer geworden zu sein schien, aber vorerst sollte es kein Problem sein. Vielleicht war er auch nur müde, da er ja die ganze Nacht auf der Jagd gewesen war. Kurze Zeit später schlief er und Johnny aß die letzten Fleischreste. Was sollte er jetzt tun? Er war immer noch verletzt, auch wenn die größten Wunden bereits anfingen zu heilen. Eigentlich sollte er die Ruinen finden, aber er brauchte Rick um die Aufgabe komplett zu erfüllen. Allein würde er nie an den Bestien vorbei durch den Wald gelangen. Doch wie sollte er Rick befreien, wenn er überhaupt noch am leben war? Solang er verletzt war blieb ihm nichts anderes übrig als abzuwarten. Den restlichen Abend verbrachte Johnny mit Nachdenken und Schlafen. Erst als er dunkel wurde und der Mond am Himmel stand kehrte seine Kraft zurück. Die meisten seiner Wunden waren verheilt. Sogar die tiefen waren fast verschwunden. Nur noch rote, schmerzende Flecken waren zu sehen. Das Serum tat also seine Wirkung. Im Wald um die Schneise, in der das Lager war, begann es zu rascheln. Scheinbar beobachteten sie ihn. Er konnte zwei der pelzigen, schwarzen Giganten ausmachen. Wohl ein Wachposten, der das betreten des Waldes verhindern sollte. Johnny erhob sich aus dem Zelt und streckte sich. Er ließ etwas Wasser aus einer Flasche über sein Gesicht und seine Hände laufen, um sich die Schmutzreste fort zu waschen. Sein Falke flatterte nervös hin und her und als Johnny auf sah wusste er warum. Der Mond färbte sich blau. Gebannt starrte Johnny in den Himmel. Er konnte kaum glauben was er sah. Der eben noch hell strahlende Mond begann alles in blaues Licht zu tauchen. Auch die Wesen im Wald wurden aus ihrem Gleichgewicht gebracht. Ein Jaulen ertönte und die beiden Wachposten waren verschwunden, aber dass hatte Johnny gar nicht bemerkt. Noch immer sah er ungläubig zum Mond hinauf. Dass sich der Mond verfärbte passierte nur sehr selten und nach dem Glauben seines Volkes geschah das nur, wenn etwas bedeutendes passieren würde und wegen genau dieses Ereignisses waren Rick und er zu der Ruine geschickt worden. Jetzt war er sich sicher, dass er Rick retten musste. Nur mit ihm konnte er ihre Aufgabe erfüllen. Johnny wusste, dass er diese Chance jetzt nutzen musste, um Rick zu befreien. Sicher würden die Waldwächter vom blauen Vollmond ebenso überrascht wie er. Eine zweite Chance würde sich ihm wohl kaum bieten. Er konnte nur hoffen, dass sie ihn nicht kommen sahen. Sein Vogel wusste was er von ihm wollte und flog in den Wald davon. So war das mit den Schutztieren seines Volkes. Jeder hatte von dem Tag seiner Geburt an ein Tier an seiner Seite, dass ihn beschützte und ein Teil von ihm war. Sie verstanden sich immer, denn sie kannten ihre Gedanken. Warum der Falke ihn gewählt hatte wusste Johnny nicht, doch er war froh darüber. Fliegende Augen zu haben war ein deutlicher Vorteil. Nun verwandelte er sich und betrat den Wald. Er hatte sich in eine riesige Gestalt verwandelt. Mit schwarzem Fell, einem Körper eines Bären gleich, mit messerscharfen, dolchgroßen Krallen und dem Kopf eines Wolfes. Ein leises Knurren entfuhr ihm bevor er die frische Waldluft einsog, um die Umgebung zu prüfen. Er pirschte vorsichtig durch den Wald, versuchte dabei keinen Lärm zu machen der ihn verraten könnte, während er zugleich wahrnahm, was sich einige Kilometer vor ihm abspielte. Ein Teil von ihm sah was im Lager der Wächter geschah. Wenn sie ihn zu früh bemerken würden, hätte er keine Chance einen Kampf zu gewinnen. Sie liefen umher, waren überrascht und verwirrt. Einige von ihnen schienen ängstlich. Je näher er an das Lager kam, desto größer wurde das Risiko, dass sie ihn bemerkten. So leise wie möglich schlich er sich weiter heran. Er musste herausfinden, wo sie seinen Freund gefangen hielten. Schwach nahm er wahr, wie der Falke sich wieder in Bewegung setzte. Er hatte verstanden. Hoch über dem Lager kreiste er durch den Wald, zwischen den Ästen hindurch. Johnny sah was sein treuester Begleiter sah. Dass es so viele Wächter gab hätte er nicht für möglich gehalten. Von einem guten Dutzend Krieger hatte er gewusst, doch dass hier war weit davon entfernt. Es waren unglaublich viele. Etwa 50 oder 60 Krieger konnte er ausmachen und dann waren da noch die Schüler und die Heiler und Mütter. Trotzdem schienen sie alle nicht mit dem umgehen zu können was am Himmel vor sich ging. Die Stimmung war unruhig. Jetzt war er am Rand des Lagers angekommen. Immer noch wusste er nicht wo er suchen sollte. Nun musste er sich auf seine Nase verlassen und hoffen, dass er ihn aus der Luft bald finden würde. Tief sog er die kühle Waldluft in seine Lungen. Er konnte die Gerüche der Erde und der Bäume erkennen und dann waren da noch einige wenige Vögel die er zu riechen glaubte. Natürlich war da der starke Geruch der Wächter und da war noch etwas, dass er nicht einordnen konnte, ganz in seiner Nähe. Tief geduckt näherte er sich dem fremden Geruch. Nach nur ein paar Schritten konnte er es sehen. Das Laub raschelte als sich das kleine Wesen bewegte. Was war das ? Vorsichtig trat Johnny noch näher heran. Ein im Vergleich zu ihm reichlich kleines braunes Etwas zappelte und versuchte sich von den Dornenranken um seinen Körper zu befreien. Erfolglos. Mit jeder Bewegung drangen die Dornen tiefer in das Fleisch. Jetzt gab Johnny seine Deckung auf und trat an das hilflose Wesen heran. Er würde ihm helfen. Die Dornen würden ihm nichts anhaben. Sein dichtes Fell schützte ihn gut. Für sein Volk nichts ungewöhnliches. Ähnliche Dornenranken umgaben seine Heimat wie ein Schutzwall. Als das Wesen ihn bemerkte hörte es auf sich zu bewegen, die schwarzen Augen auf ihn gerichtet. Vielleicht starr vor Angst? Es war ihm egal. Er würde es befreien und wieder gehen, schließlich hatte er anderes zu tun. Mit den Pfoten trat er vorsichtig auf die Ranken, damit er sie besser durchtrennen konnte ohne die kleine, braune Gestalt weiter zu verletzen. Mit seinen Reißzähnen durchtrennte er die Ranken, in denen es sich verfangen hatte. Neugierig schnupperte er noch einmal an der Gestalt, bevor er sich abwandte und sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe widmete. Inzwischen hatte sein Falke sich in den Zweigen über einem bewachten Eingang niedergelassen. Johnny spürte genau welchen Verdacht er hatte. Er vermutete, dass sie Rick genau dort festhielten. Wie sollte er an den zwei Wächtern vorbei kommen ohne bemerkt zu werden? Er hatte die Stelle, die sein Begleiter ihm beschrieben hatte fast erreicht, als er eine Bewegung und ein Rascheln hinter sich vernahm. Als er sich umwandte entdeckte er das braune Wesen, dem er geholfen hatte. Es stand direkt vor ihm und blickte ihn an. Die spitzen Ohren mit den langen Pinseln gespannt nach oben gestellt. Seine Schnurrhaare zuckten nervös. Das Wesen schien einem Luchs oder Puma zu ähneln. Die zierliche Gestalt stand vor ihm ohne sich zu bewegen. Ein leises Knurren entfuhr Johnny. Trotzdem rührte es sich kein bisschen. Ein leichtes Zucken war die einzige Reaktion.
>>Danke, dass du mir geholfen hast.<<
Die helle klare Stimme verblüffte Johnny einen Moment lang, bis er verstand was sie von ihm wollte. Da sie ihm scheinbar nichts tun wollte, gab er seine Angriffshaltung auf.
>>Was willst du? Du bist mir im Weg, ich habe etwas zu erledigen. Verschwinde, bevor du mich verrätst.<<
>>Du willst deinen Freund retten, aber es sind zu viele. Ohne dass sie dich sehen kannst du ihm nicht helfen. Ich kann sie für dich ablenken.<<
Johnny legte die Ohren an und knurrte erneut leise. Er würde es schaffen unbemerkt zurück zu gelangen.
>>Wieso solltest du mir helfen? Was bist du überhaupt?<<
>>Du hast mir das Leben gerettet. Hätten sie mich vor dir gefunden, hätten sie mich sicher getötet.<<
Sie trat vorsichtig hin und her während sie ihn beobachtete und auf eine Reaktion wartete. Johnny wusste nicht recht, ob er ihr trauen könnte. Vielleicht hatte sie Recht. Es waren viele und er würde es sehr schwer haben unbemerkt an ihnen vorbei zu kommen.
>>Na gut, und was hast du jetzt vor?<<
>>Ich werde sie weg locken, damit du zu ihm kannst, aber du musst dich beeilen. Wie lange ich sie ablenken kann weiß ich nicht.<<
Ein Nicken war alles was Johnny noch tat, dann drehte er sich um und duckte sich ins Unterholz. Bevor er den unmittelbaren Rand des Lagers erreicht hatte sprang sie an ihm vorbei auf die kleine Lichtung, auf der die Wächter sich postiert hatten. Deren Aufmerksamkeit galt fast augenblicklich nur ihr. Ohne zu stoppen sprang sie weiter nun allerdings mit zwei Verfolgern. Sie hatte es also tatsächlich geschafft die beiden Wächter abzulenken und fort zu locken. Johnny duckte sich weiter und schlich auf den Eingang zu. Er konnte nur hoffen das sich keine weiteren Wächter in dem Bau befanden. Schnell schlüpfte er ins innere und hatte Glück. Er war allein bis auf eine Gestalt an der hinteren Seite des Baus. Johnny wusste sofort das es Rick war. Sie waren sich vertraut genug das er seinen Geruch zwischen hunderten erkennen würde. Er trat näher zu seinem Freund und stupste ihn sanft mit der Schnauze an. Rick regte sich jedoch erst als er ihn erneut mit den Pfoten anstieß. Mit einem leisen Stöhnen öffnete Rick die Augen. Er war verletzt und es roch stark nach Blut. Auch sein rechtes Bein war in keinem guten zustand. Die Hose die er trug war zerfetzt. Darunter waren tiefe Wunden zu sehen die selbst jetzt noch zu bluten schienen. Zusätzlich musste sein Bein gebrochen sein dem Winkel nach zu schließen in dem es verdreht war. Trotzdem lächelte Rick als er Johnny erkannte. Nun musste Johnny ihn hier weg bringen. Unterbewusst verfolgte er was draußen passierte. Er musste sich beeilen. Viel zeit würde er nicht mehr haben, denn die Wächter hatten die Verfolgung bereits aufgegeben, auch wenn sie noch nach einer brauchbaren Fährte suchten.
Kurzerhand packte er Rick am Kragen und zog ihn mit sich. Rick wehrte sich nicht obwohl er schmerzen haben musste. Wenigstens konnte er seinem Freund kaum noch Verletzungen zufügen. Johnnys Falke folgte ihnen als Johnny auf dem Weg aus dem Lager was. Niemand hatte etwas gemerkt, doch jetzt da der Mond wieder normal wurde stieg das Risiko doch noch entdeckt zu werden. Johnny beeilte sich aus dem Lager zu kommen und seinen Freund in Sicherheit zu bringen. An etwa der Stelle an der er das Mädchen gefunden hatte machte er rast und lies Rick etwas ausruhen. Als es im Unterholz knackte fuhr Johnny mit gefletschten Zähnen herum und knurrte. Einen Moment später beruhigte er sich wieder und wandte sich Rick zu. Während er sich die Wunden seines Freundes ansah kam auch das Mädchen näher.
>>Du musst ihn hier wegbringen. Wenn sie merken das er weg ist werden sie nach euch suchen.<<
>>Ich weiß nur kann er kaum laufen. Wie soll ich ihn hier wegbringen?<<
Ein heulen ganz in ihrer nähe unterbrach das Gespräch der beiden. Jetzt mussten sie handeln. Erneut packte Johnny Rick und zog ihn weiter. Er musste zumindest aus der nähe das Lagers dann hatten sie wenigstens eine geringe Chance nicht entdeckt zu werden. Der Falke erhob sich wieder in die Luft und verschaffte Johnny so einen besseren Überblick. Noch tat sich im Lager der Wächter kaum etwas aber einige Krieger schienen eine Patroullie zu bilden. Um schneller voran zu kommen half auch das Mädchen mit und gemeinsam zogen sie Rick vom Lager fort. Er stöhnte vor Schmerz. Seine Verletzungen mussten schlimmer sein als Johnny vermutet hatte. Nach wenigen Metern mussten sie erneut eine Pause machen um Rick ausruhen zu lassen. Johnnys zweites paar Augen sah währenddessen das sich einige der Krieger auf den Weg machten um sie zu suchen.
>>Sie kommen. Wenn sie uns finden haben wir keine Chance. Wir müssen hier weg aber bis aus dem Wald zu unserem Lager sind es noch ein paar Kilometer.<<
>>Wenn wir uns beeilen können wir uns vielleicht lange genug verstecken bis sie die Suche aufgegeben haben. Ganz hier in der nähe ist ein alter Dachsbau.<<
>>Wir haben keine andere Wahl. Dann lass uns gehen bevor sie uns hier finden.<<
Sie nickte und ging voran um den besten Weg zu finden den sie mit Rick bewältigen konnten. Während Johnnys Falke in weiten Kreisen um die drei kreiste zog Johnny seinen Freund hinter ihr her. Kurz darauf erreichten sie einen Fluss der sich durch den Wald zog. Das Wasser rauschte wild sprudelnd vorbei.
>>Wir müssen auf die andere Seite.<<
>>Wie sollen wir über den Fluss kommen? Wir können mit ihm unmöglich schwimmen.<<
>>Aber wir müssen über den Fluss. Der Bau ist da drüben bei dem Felsen.<<
>>Ist das Wasser irgendwo flach genug damit wir nicht schwimmen müssen?<<
Sie schüttelte den Kopf und lief am Flussufer entlang auf der Suche nach einer Lösung. Johnny wartete mit Rick und sah sich ebenfalls nach einer Idee um. Sie mussten sich beeilen. Als sie schon zu Johnny zurück lief sah er es. Ein Baum in der nähe des Flussufers sah schon recht mitgenommen aus. Vermutlich hatte ein Sturm ihn so zugerichtet. Wenn es ihm gelang den Baum zu kippen könnten sie den Stamm als Brücke benutzen. Er stämmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Baum um ihn völlig um zustoßen. Mit einem deutlichen knacken gab der Baum nach und brach. Obwohl er nicht ganz über den Fluss reichte würde er wohl lang genug sein um problemlos auf die andere Seite zu gelangen. Johnny fasste Rick erneut am Kragen, diesmal um ihm auf die Beine zu helfen. Mühsam hielt er sich auf den Beinen und versuchte sein verletztes Bein nicht zu belasten. Gemeinsam betraten sie den Stamm. Rick ging langsam und sehr wackelig auf den Beinen weiter doch Johnny wusste das er sich am liebsten zusammen kauern und schlafen würde bis seine Wunden heilten. Nach der Baumkrone ging es noch ungefähr zwei Meter durchs kalte Wasser bis sie das Ufer erreicht hatten. Johnny sprang zuerst ins Wasser um seinen Freund stützen zu können. Es war eiskalt und die Strömung zerrte stark an ihm. Rick hatte Probleme sich auf den Beinen zu halten und schwankte. Das Wasser das an ihm vorbei floss färbte sich rot vom Blut. Sie war schon vor gegangen und wartete an den großen Felsen als Johnny seinen Freund am Arm packte und ihn aus dem Wasser zog. Rick brach vor Erschöpfung zusammen als sie das Ufer erreicht hatten. Johnny konnte das nur verstehen ihm war nach den Anstrengungen der letzten Stunden selbst danach sich hin zulegen und sich nicht mehr zu bewegen. Seine eigenen Verletzungen taten ihm wieder weh obwohl das Serum das schlimmste beseitigt hatte. Trotzdem zog er seinen Freund weiter in den Schutz der Felsen. Dort wartete sie und zu ihren Pfoten sah er ein tiefes Loch im Boden. Das musste der Bau sein den sie meinte. Mit ihrer Hilfe verschwanden sie zu dritt in dem Bau. Darin war es dunkel aber es war geräumig genug um sich eine Zeit lang darin verstecken zu können ohne das es zu eng wurde. Mit schnellen Pfoten schob sie etwas lose Erde vor den Eingang damit er nicht direkt sichtbar war. Nun kauerten sie sich dicht in dem Bau zusammen und lauschten angestrengt auf die Geräusche von draußen, doch außer dem rauschen des Flusses war nichts zu hören. Trotzdem waren sie da draußen und suchten nach ihnen. Der Falke flog weiter durch den Wald in der nähe ihres Verstecks um rechtzeitig warnen zu können falls die Wächter ihnen zu nahe kamen. Still verfolgte Johnny was sein Begleiter ihm zeigte. Für den Moment waren sie sicher. Das einzige Geräusch war ihr gleichmäßiges ruhiges atmen. Ihr Fell war leicht gesträubt vor Aufregung das konnte Johnny riechen.
>>Danke für deine Hilfe.<<
>>Schon gut du hast mir schließlich das Leben gerettet.<<
>>Du hättest mir trotzdem nicht helfen müssen aber ich bin froh das du es getan hast. Danke.<<
Als es draußen knackte schwiegen sie gespannt. Schritte und Stimmen waren zu hören. Johnny betrachtete das Geschehen draußen von oben. Ein paar der Wächter waren dort auf der Suche nach Hinweisen. Es waren drei die er sehen konnte. So leise wie möglich kauerten sie sich noch weiter in den Bau. Selbst ihr atmen war kaum noch wahr zu nehmen.
>>Habt ihr noch eine Spur gefunden?<<
Die Stimme des Wächters war tief und knurrend, eigentlich kaum verständlich und doch konnte man verstehen was die Wächter miteinander sprachen.
>>Nein nichts aber sie müssen hier gewesen sein der Baum und die Blutspuren lassen nichts anderes zu.<<
>>Sucht weiter wir müssen sie finden bevor sie den Wald verlassen.<<
Aus der Luft sah Johnny dass einer der Wächter sich dem Bau näherte. Sein Herz beschleunigte seine Schlagzahl. Sie durften sie nicht finden.

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Tag der Veröffentlichung: 20.11.2010

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