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Prolog



Sie stand am Fenster und schaute nach draußen, ihre blonden, fast weißen Haare fielen ihr bis um die Taille und zierten ihr schmales Gesicht.
„Das wird sicherlich ein interessantes neues Schuljahr“, sagte ein Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, der neben ihr stand.
„Bestimmt, Kiro. Dieses Jahr sind einige außergewöhnliche Wesen vertreten. Schon lange nicht mehr waren alle Inseln so voll, auch sehr bekannte Familien haben uns ihre Kinder anvertraut.“ Ein schmales Lächeln zierte ihr nahezu makelloses Gesicht.
„Die AGs werden voll sein, da haben wir ziemlich was zu tun“, meinte Kiro und schaute nach draußen. Einige Schüler verabschiedeten sich von ihren Eltern und guckten sich auf dem großen Platz um. Ältere Schüler, die schon länger hier waren und sich auskannten, begrüßten ihre Begleiter.
„Unsere Schule ist sehr gewachsen, das freut mich. Es ist schön, zu sehen, wie so junge Damen und Herren heranwachsen und lernen, mit ihren Fähigkeiten umzugehen. Ich hoffe, es wird dieses Jahr keine Probleme geben.“
„Gewiss nicht, Lady Deseo de Muerte. Die Problemschüler werden sich wohl langsam eingekriegt haben und wenn nicht, werden wir ihnen Manieren beibringen.“ Er drehte sich zu ihr um und schaute sie an.
„Ich werde dann nach unten gehen und die neuen Schüler zusammentrommeln, damit ich sie einweisen kann.“
„Machen sie das.“ Sie schenkte ihm einen kurzen Blick aus ihren mandelförmigen, eisblauen Augen. Er nickte und trat einen Schritt zurück. Er spürte den blutroten Blick des Fuchsgeistes, der in der anderen Ecke des Büros auf dem Sofa lag, in seinem Rücken und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen, aus dem Büro. Durch einen langen Gang, der an den Wänden mit kunstvollen Gemälden verziert war, gelangte er in ein größeres Treppenhaus. Zwei ältere Schülerinnen kamen auf ihn zu und begrüßten ihn lächelnd und mit leuchtenden Augen: „Guten Morgen, Herr Teiro!“
„Guten Morgen, ihr beiden! Schön, euch auch dieses Schuljahr wieder gesund und munter zu sehen.“
Er ging weiter und hörte hinter sich ein leises Kichern. Schülerinnen, dachte er sich und schüttelte kaum merklich den Kopf.

Aller Anfang ist schwer




Jaqueline saß in der Kutsche ihrer Eltern und hörte das gleichmäßige Prasseln des Regens auf dem Dach und die Hufe der Pferde.
„Und? Nervös?“, fragte ihre Mutter und schaute sie neugierig mit ihren grünen Augen an.
„Wenn ich damals die Chance gehabt hätte, auf so eine Schule zu gehen...“
„...dann wärst du jetzt sicherlich eine viel bessere Gestaltenwandlerin, ich weiß“, beendete sie den Satz ihrer Mutter. Genau wie sie war auch Jaqueline eine Gestaltenwandlerin.
„Du bist ziemlich vorlaut, Fräulein. Ich hoffe, du weißt, dass dieses Internat nicht gerade billig ist, und du wirst Chancen haben, die andere Personen nicht haben werden.“
„Ja, ich weiß, Mutter“, murmelte sie und schaute aus dem Fenster durch ihr leichtes Spiegelbild hindurch, das ein junges Mädchen mit braunen, fast roten Augen und langen, schwarzen Haaren zeigte, in den Himmel. „Ich bin mir sicher, sie wird ihre guten Noten weiterhin behalten und keine Sachen machen, die sie später bereuen wird. Sie ist eine hübsche, junge, kluge Dame“, meinte ihr Vater, ein Magier mit kurzen, braunen Haaren und einer Augenklappe, da er sich vor kurzer Zeit bei einem Unfall verletzt hatte. Der Regen ließ plötzlich nach und sie hörte, wie das Aufprallen der Hufen lauter wurde. „Wir sind da!“, rief von vorne der Fahrer und wenige Augenblicke später hielt die Kutsche an. Die Tür wurde geöffnet und Jaqueline trat neugierig hinaus. Vor ihr ragten riesige Gebäude auf, die Erinnerungen an das Mittelalter weckten. Die ganze Anlage sah aus wie ein Schloss samt Schlosshof. Unerwartet viele Schüler und Schülerinnen tummelten sich auf dem Schulhof, aber was hatte sie schon erwartet, das hier war eines der beliebtesten Internate. „Komm, Jaqueline, du kannst dich nachher noch umsehen“, sagte ihr Vater. Sie schaute zu ihm hoch, sie war kein wirklich geselliger Mensch, aber nun gut. Sie sollte wohl lieber nicht so zeigen, dass sie sich bei diesen vielen Personen unwohl fühlte. Ihre Koffer begannen zu fliegen und folgten den dreien, als sie auf das größte der Gebäude zu liefen. „Achtung!“, hörte sie eine aufgebrachte weibliche Stimme von rechts . Sie drehte sich in ihre Richtung und erstarrte, als eine riesige Fledermaus mit einem Mädchen auf dem Rücken auf sie zu schoss. „Pass auf!“ Ihr Vater zog sie aus der Bahn und die Fledermaus schoss haarscharf an Jaqueline vorbei. Ohne sich einmal zu vergewissern, ob es ihr gut ging, flog das Mädchen weiter.
„Unerhört! Was für eine unhöfliche Dame!“, murmelte ihre Mutter aufgebracht und zog Jaqueline zu sich, um sie anzuschauen.
„Mir geht es gut, Mutter...“, murmelte sie und wandte sich geschickt aus ihren Griff.
„Ist dir auch nichts passiert?“, fragte sie besorgt.
„Ja, mir geht es gut, mach dir keine Sorgen. Du hast doch gesehen, sie hat mich nicht einmal berührt.“ Jaqueline lächelte und schaute dankend zu ihrem Vater.
„Wir sollten hier nicht länger stehen bleiben, wir müssen bald wieder zurück, ich habe heute Abend noch ein sehr wichtiges Treffen“, sagte ihr Vater und ging weiter, ihre Mutter folgte ihm.
Jaqueline seufzte leise, wie immer. Sie schaute sich die anderen Schüler und Schülerinnen an.
Sie waren alle bildhübsch, aber das war nichts Neues. Die meisten von ihnen waren wahrscheinlich Vampire oder Magier, und diese Wesen waren generell für ihre Schönheit bekannt. Doch auch die anderen konnten mithalten. Bei einem Jungen mit etwas längeren, schwarzen Haaren blieb ihr Blick eine Weile stehen, seine Augen waren so kristallblau, dass sie es sogar aus einiger Entfernung sehen konnte. „Jaqueline?“, fragte ihre Mutter und sie blieb stehen. „Schau gefälligst auch, wo du hingehst.“ Ihre Mutter schüttelte den Kopf und lächelte in die Richtung des Jungen.
Verdammt!, dachte sie sich, sie sollte eindeutig nicht so auffällig sein.
„Natürlich, Mutter.“ Sie schaute auf die offene Tür und tritt in die große Eingangshalle, eine riesige Kuppel mit einem Dach aus verziertem Glas. Ein Mann stand auf der Treppe und unterhielt sich gerade mit einem Elternpaar. „Ich glaube, da ist ein Lehrer“, meinte Jaqueline und deutete auf ihn.

Lexi saß in der Limousine und hörte den langweiligen Vorträgen ihrer Mutter zu.
“Lexi, wirklich, du musst dich mehr anstrengen. Die Schule ist wichtig und du bist schon letztes Jahr sitzen geblieben. Du kannst es dir nicht leisten dass das dieses Jahr noch einmal passiert,“ tadelte ihre Mutter. Lexi verdrehte leicht die Augen.
“Ja, ich werde mich anstrengen“, erwiderte sie genervt zu ihrer Mutter. Sie verstand sich nicht sonderlich gut mit ihr und schon gar nicht, wenn es um Schule ging. Ihr Vater war da eindeutig besser. Lexi hatte sowieso viel mehr von ihrem Vater als von ihrer Mutter. Lexis Mutter war eine blonde Vampirin. Ihre Haare waren etwa schulterlang und man konnte ohne zu lügen behaupten, dass sie schön war, doch ihr Gesicht, selbst ihre Haltung, war anders als Lexis. Bei ihrem Vater war das ganz anders. Sie waren vom Charakter her gleich und auch an Lexis Gesicht konnte man erkennen, dass sie unverkennbar seine Tochter war. Auf einmal hörte Lexi die Stimme ihres Vaters und wurde aus den Gedanken gerissen.
“Ach, Liebling, sei doch nicht so streng mit Lexi. Sie wird sich dieses Jahr etwas mehr anstrengen und weniger mit Jungs ablenken und dann wird das schon werden“, beschwichtigte er sie mit einem aufmunternden Lächeln auf den Lippen. Lexi grinste ebenfalls.
“Ja, Mutter, ich werde mich mehr anstrengen“, versprach sie. Lexis Mutter schien davon allerdings nicht überzeugt zu sein.
“Und Lexi, mach nicht immer so viel Quatsch!“
Lexi wollte gerade ihren Mund öffnen und sich beschweren, doch ihr Vater war schneller.
“Ach, das Wichtigste ist, dass sie Spaß hat und dieses Schuljahr schafft“, meinte er mit einem Lächeln. Dann wanderte sein Blick zu Lexi und er sagte stolz zu ihr: „Und natürlich, dass ihr dieses Jahr wieder beim Fußball alle anderen Teams fertigmacht!“
Lexi grinste. „Das werden wir“, meinte sie zuversichtlich und in dem Augenblick hielt die Limousine auch schon und der Fahrer rief: „Miss Branson, wir sind da.“ Lexi sprang sofort auf. Als sie schon halb aus der Limousine war, hörte sie noch die Worte ihrer Mutter: „Lexi, Liebes, passe auf dich auf!“
Doch dann war sie auch schon weg. Da es ihr zweites Jahr an diesem Internat war, kannte sie sich schon aus, und so lief sie, so schnell sie konnte, zu dem Platz hinter dem Schulgebäude, um ihre Begleiterin abzuholen. Als sie noch nicht richtig auf dem großen Platz hinter der Schule war, auf dem man seine Begleiter nach den Sommerferien abholte, stand schon Mausi, ihre Begleiterin, neben ihr. Mausi war eine große, elegante Fledermaus und Lexis beste Freundin. Begleiter und Schüler hatten eine besondere Verbindung, sie spürten, was der jeweils andere fühlte, und waren grundsätzlich eng verbunden. “Hey, meine Kleine“, rief sie erfreut zu der großen Fledermaus. Sie stieg auf den Rücken von Mausi und sofort erhoben sie sich in die Luft. Wie Lexi dieses Gefühl doch vermisst hatte. Diese Sommerferien waren wirklich schrecklich gewesen. Sie hatte Mausi sechs Wochen nicht gesehen und auch Lee, ihren Freund, hatte sie die gesamten Ferien über nicht gesehen, da sie einfach keine Zeit gefunden hatten. Mausi wusste natürlich, wo sie wohnten, und so flog sie anmutig zu einer der Inseln. Es gab fünf verschiedene Inseln, auf denen die Schüler wohnten. Natürlich war jede Insel anders. Lexi wohnte auf der Todesinsel. Die Todesinsel war eine dunkle Insel mit Mooren und Sümpfen. Auf ihr lebten Vampire, zu denen auch Lexi gehörte, Zombies, Geister und andere ähnliche Wesen. Während Lexi über das wunderschöne blaue Wasser flog, betrachtete sie ihr Spiegelbild darin. Ihre langen, blonden Haare wehten im Wind und auch ihre braunen Augen waren deutlich zu sehen. Bei dem Anblick musste sie etwas lächeln. In Büchern über Vampire stand immer, wie blass Vampire waren, doch Lexi war schon jetzt etwas gebräunt. Während sie so in Gedanken versunken war ,hörte sie auf einmal eine Stimme und ihr Herz raste sofort schneller.
“Hey, Lexi, meine Kleine, lange nicht mehr gesehen!“, rief Lee zu ihr herüber. Er stand auf der Insel, auf der auch das Schulgebäude war, und sofort flog Mausi hinüber zu ihm. Lexi, die damit gar nicht gerechnet hatte, erschrak sich und hatte keine Chance mehr, Mausi aufzuhalten. Sie sah eine neue Schülerin, auf die Mausi direkt zu raste, zumindest dachte sie sich, dass es eine neue Schülerin war, da sie noch so unbeholfen aussah. “Achtung!“, schrie Lexi und in letzter Sekunde schaffte es das Mädchen, auszuweichen. Da landete Mausi auch schon und Lexi sprang von ihrem Rücken und rannte zu Lee. Sie küsste ihn glücklich und sagte dann: „Hey, Lee.“
Lee hatte die Szene ebenfalls gesehen und sagte lächelnd: „Du solltest dich entschuldigen gehen.“ Auch Lexi lächelte: „Ja das sollte ich wohl.“ Lee strich ihr über die Haare und sagte dabei: „Wir reden später, ich bringe deine Koffer weg und dann sehen wir uns bei unserem Klassentreffen.“ Lexi nickte und sprang wieder auf Mausi.
“Ach und, Lex?“, fügte Lee hinzu, als sie los fliegen wollte.
“Ja?“, fragte sie.
“Flieg nicht wieder alle um!“, sagte er grinsend.
“Hahaha“, lachte Lexi und dann erhob sich Mausi in die Luft und brachte sie ein Stück näher an die Schule. Lexi stieg ab und sagte zu Mausi: „Bis gleich, meine Kleine.“ Dann lief sie in die Schule. Sie guckte sich um und sah das Mädchen, das sie fast umgeflogen hatte. Sie lief zu ihr.
„Hey, das gerade tut mir echt leid, manchmal hat Mausi ihren eigenen Kopf“, sagte sie, wobei sie entschuldigend lächelte. „Ich bin übrigens Lexi“, fügte sie dann hinzu und reichte ihr die Hand. Das Mädchen schaute sie eine Weile ausdruckslos an und und lächelte dann nur knapp.

„Hallo, ich bin Jaqueline.“
Sie schaute das andere Mädchen an, aha, ein Vampir hatte sie also fast umgeflogen. Und wie alle anderen sah auch sie bildhübsch aus. Sie seufzte innerlich. „Freut mich, dich kennenzulernen“, sagte die Vampirin mit einem freundlichen Lächeln. „Und weißt du schon, auf welcher Insel du wohnen wirst?“, fragte das Mädchen dann interessiert nach. „Insel... Nein, meine Eltern wollten gerade nach-“ Sie wurde von einem Rufen ihres Vaters unterbrochen. "Jaqueline? Quatschen kannst du noch später! Komm her und stell dich dem Lehrer vor." Jaqueline drehte sich um und sah einen großen Mann neben ihren Eltern stehen, welcher waldgrüne Augen hatte und sie freundlich anlächelte. „Jaqueline“, stellt sie sich vor und macht eine leichte Verbeugung, wie es sich für die Tochter einer reichen und angesehenen Familie gehört. Ihre Eltern waren nämlich die Inhaber einer bekannten Süß- und Spielwarenkette.
Als Jaqueline sich umguckte, sah sie, dass das blonde Mädchen zwar ein paar Schritte mitgegangen war, aber dann etwas weiter weg stehen blieb. Warum sie das gemacht hatte, verstand sie nicht so richtig, aber man sah dem Mädchen an, dass sie sich niemals verbeugen würde und sich anscheinend anstrengte, nicht anzufangen zu lachen.
Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, aber nun konnte man es eh nicht ungeschehen machen.
Der Lehrer lächelte leicht amüsiert und verbeugte sich dann auch. „Ein wohl erzogenes Mädchen“, meinte er. Jaqueline schaute verlegen zu Boden. Verdammt!
„Ich bin Herr Teiro, dein neuer Zaubertränkelehrer, ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit.“
„Teiro, das kommt aus dem Japanischen, richtig?“, fragte ihre Mutter.
Er schaute nun ihre Mutter an. „Genau, es gibt auch einen Japanischkurs“, erklärte er.
„Schön! Das wäre dann ja wohl perfekt für unseren kleinen Engel“, fand die Mutter.
„Sie interessiert sich für Japanisch?“, fragte Herr Teiro und schaute wieder zu Jaqueline.
„J-Ja. Ich finde die Sprache durchaus interessant“, stotterte sie vor sich hin. Wenn alle Lehrer so gut aussahen, würde es sie um den Verstand bringen, warum war sie noch einmal nicht auf ihrer Schule geblieben? Achja, ihre Eltern hatten im Moment sehr viel zu tun und deshalb keine Zeit für Jaqueline. Auch wenn das nichts Neues für sie war, schon als Kind hatte sie viel mehr mit der Nanny gemacht als mit ihren Eltern. Sie spürte, wie der Lehrer nun zu Lexi schaute. Sein Blick war wie eine undurchschaubare Maske, dennoch schien er nicht sehr erfreut, sie zu sehen. Ob er sie schon kannte?
„Guten Tag, Herr Teiro“, begrüßte ihn die Blondine, wobei sie so viel Sarkasmus in ihre Worte legte, dass man es deutlich hören konnte. Bei den Worten von Lexi war Jaqueline etwas irritiert. Sie hatte gelernt, höflich mit anderen Leuten umzugehen, was diese Lexi anscheinend nicht beabsichtigte. Jetzt kam die Vampirin etwas näher, mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen. „Ich habe gehört, ich bin in Zaubertränke in ihrer Klasse“, sagte sie mit einem gar nicht begeisterten Unterton.
„Oh, freut mich zu hören“, meinte Herr Teiro leicht genervt. „Mister Mura doch hoffentlich auch, oder?“
„Guck, sie verstehen sich doch alle gut hier“, fand Jaquelines Mutter, doch diese schüttelte den Kopf, man hörte doch wohl sofort, dass sich die beiden nicht leiden konnten. „Ich glaube, ich komme jetzt zurecht“, meinte sie.
„Naja, dann adiós, mein Engel“, sagte ihr Vater und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er ihre Mutter an der Hand nahm und die beiden verschwanden. Endlich! Die Vampirin hatte erst einmal nichts gesagt, aber als die beiden weg waren, sagte sie lächelnd: „Natürlich ist er auch wieder da und wir haben noch eine Überraschung für sie: Wir werden noch VIEL mehr Spaß haben als letztes Jahr.“ Sie lächelte triumphierend.
„Schön, zu hören, wir haben euer zweites Heim ein wenig ausgebaut. Dort gibt es sogar eine Eisenkrautdusche und die Sicherungsvorkehrungen sind auch besser. Toll, oder?“, meinte er bittersüß.
Lexi hatte schon den Mund geöffnet, um anscheinend etwas zu sagen, aber dann schloss sie ihn wieder und schien einen Moment nachzudenken. „Müssen sie nicht noch irgendwelche Lehrersachen machen?“, fragte sie dann mit etwas ärgerlicher Stimme. „Ich werde dann Jaqueline in der Zwischenzeit etwas die Schule zeigen und dann sehen wir uns gleich bei ihrer Begrüßung der Neuen wieder, die bestimmt genauso langweilig wird wie letztes Jahr. Vielleicht sollte ich mir ein Kissen mitnehmen“, sagte sie und dann zog sie Jaqueline mit auf einen andern Flur. Unsicher, was sie dazu nun sagen sollte, starte Jaqueline Lexi nur an. Hatte diese Vampiren gerade mit diesem umwerfend gut aussehenden Lehrer gestritten? „Was war das denn gerade?“, erkundigte sie sich und starrte Lexi weiterhin nur an. Lexi guckte Jaqueline an, wobei sie sich anscheinend ein Lächeln nicht verkneifen konnte. „Ach naja, also ich war letztes Jahr auch schon hier, aber ich bin sitzen geblieben und nun ja, sagen wir mal, es gab da so ein paar Vorfälle letztes Jahr...“ Bei den letzten Worten blieb sie stehen. „Also, das hier ist der Essensplan“, erklärte sie und studierte offensichtlich die Angebote für den nächsten Tag durch. „Hmm, lecker, es gibt Spagetti mit Augen“, las sie lächelnd ab. Jaqueline verschluckte sich an ihren Worten. „Augen?!“, rief sie aus und drückte Lexi zur Seite, um selber einen Blick auf den Plan zu werfen. Und tatsächlich. Zwischen den Angeboten von Zigeunerschnitzel und Vegetarierauflauf stand da Schwarz auf Weiß Spagetti mit Augen.
„So etwas kann man doch nicht anbieten!“

Lexi guckte sie offensichtlich amüsiert an. „Doch, natürlich kann man das und ich muss sagen, es schmeckt besser als die anderen beiden Sachen“, befand sie so normal, als hätte sie gerade gesagt, dass es draußen hell sei. Durch Jaqueline zuckte eine Mischung aus Übelkeit und Verlangen, zu fragen, was an den anderen Sachen denn nicht stimmte, aber sie ließ es lieber. „Na los, wir müssen zu der Begrüßungsrede“, unterbrach Lexi ihre Vorstellungen und sie gingen los. Jaqueline brummte etwas vor sich hin, als Lexi nicht einmal schaute, ob sie ihr überhaupt folgte. Langsam lief sie ihr hinterher und hatte sie bald eingeholt. Sie traten aus dem Gebäude und waren nun auf dem Platz hinter dem Schulgebäude. Überall wuchsen die verschiedensten Pflanzen, von Japanischen Kirschbäumen, die Jaqueline über alles liebte, bis hin zu seltenen und exotischen Pflanzen. Ein Podest war ebenfalls aufgebaut und darauf stand eine Frau mit langen, blonden, fast weißen Haaren. Ihr Blick schweifte stolz über die anwesenden Schüler. Ob es die Schulleiterin war? Sie hatte gehört, dass diese ebenfalls eine Gestaltenwandlerin und sehr alt war. Lexi war inzwischen stehen geblieben und auch Jaqueline wartete wie viele andere gespannt darauf, dass es los ging, als ein anderes Mädchen sich neben sie stellte.

Blutrote Schwinge und eine Gruft voller Nebel




„Hallo!“, stellte sie sich dem Mädchen vor und unterließ dieses Mal die Verbeugung, es schien hier nicht so zu sein wie dort, von wo sie herkam.
„Hey...“, erwiderte das schwarzhaarige Mädchen den Gruß. Es war offensichtlich, dass sie noch etwas sagen wollte, aber da hörte sie die Stimme einer Frau, die anfing, etwas zu sagen, also redete das unbekannte Mädchen nicht weiter. Lexi, die auf der anderen Seite von Jaqueline stand, sah gelangweilt aus, sie kannte die Ansprache wohl schon. Die Frau wartete, bis Ruhe herrschte.
„Herzlich willkommen auf unserem schönen Internat“, fing sie an, „es ist schön, eure gesunden, neuen und teilweise auch noch bekannten Gesichter zu sehen. Für die, die mich noch nicht kennen: Ich bin die Direktorin dieses Internats, Lady Deseo de Muerte. Bevor ihr auf eure Insel könnt, wird unser stellvertretender Schulleiter Herr Teiro noch einige Worte sagen.“ Sie lächelte und trat einen Schritt zurück, um den Lehrer von vorhin vorzulassen.
„Auch von mir ein herzliches Willkommen.“ Herzlich, dachte sich Jaqueline und dachte an die Szene mit Lexi.
„Dieses Jahr gab es mehr Anmeldungen als je zuvor und wir sind froh darüber, dass so viele verschiedene Wesen vertreten sind. Nachdem ich zu Ende gesprochen habe, werdet ihr Lady Laetitia zu den Begleitern folgen. Mehr über die Begleiter erfahrt ihr von ihr.“ Er nickte einer jungen Dame mit fuchsroten Haaren zu.
„Sobald ihr auf euren Inseln seid, werdet ihr zu euren Unterkünften geführt. Ihr wohnt zu zweit oder bis zu fünft. Auf euren Zimmern werdet ihr dann eure Uniformen finden.“
Jaqueline hörte einige, die genervt stöhnten, zu denen auch Lexi zählte, sie selber hatte die Uniform noch nicht gesehen. Ihre Mutter sagte ihr aber, dass sie sehr gut aussehen sollte. Herr Teiro ignorierte dies. „Sie werden in eurer Größe sein. Auf euren Inseln befindet sich ein Platz, auf dem ihr euch bei wichtigen Anlässen eurer Insel trefft, ihr findet dort auch eine Tafel mit den Stundenplänen. Wenn ihr weitere Fragen habt, könnt ihr die Lehrer gerne aufsuchen. Weitere wichtige Angelegenheiten werden morgen in den ersten Stunden geklärt, ich bitte um Pünktlichkeit.“ Er lächelte. „Und weil ich euch nicht weiter kostbare Zeit stehlen will, könnt ihr jetzt zu Laetitia gehen. Ich bitte auch die älteren Schüler, die schon einen Begleiter haben, dort hinzukommen.“ Jaqueline hörte, wie sich die meisten von ihren Plätzen erhoben und in Richtung der Lehrerin gingen. Sie schaute erst zu Lexi. Lexi strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht und wendete sich dann an Jaqueline: „Na dann komm, gucken wir mal, was du für einen Begleiter bekommst.“ Sie lächelte nett. Dann ging die blonde Vampirin los, doch Jaqueline war froh, dass sie diesmal auf sie wartete. Die Blondine führte sie hinter die Schule, wo sie sich den anderen Schülern anschlossen. Jaqueline schaute sich unbehaglich um. Sie hatte davon gehört, dass man sich den Begleiter nicht aussuchen konnte, aber für die ganze Schulzeit und darüber hinaus eine besondere Verbindung mit ihm hatte. Lexi schien zu merken, dass Jaqueline etwas bedrückte, also sagte sie lächelnd: „Du brauchst keine Angst haben, sie sind alle nett. Naja, außer sie mögen dich nicht, aber das ist nur, wenn sie nicht dein Begleiter sind.“ In dem Moment landete eine große, schwarze Fledermaus neben Lexi. Jaqueline ging erschrocken etwas zurück.
„Das ist Mausi, meine Begleiterin“, erklärte Lexi. Jaqueline schaute zur Fledermaus. Sie mochte Tiere und hatte nichts gegen Fledermäuse, aber insgeheim hoffte sie, dass sie ein anderes Wesen bekommen würde.
„Hallo Mausi!“, sagte sie und schaute das Tier entzückt an. Aber süß war sie schon, wenn sie nicht gerade versuchte, jemanden umzufliegen. Die Fledermaus stupste Jaqueline an, als wollte sie sich bei ihr entschuldigen, dafür, dass sie sie fast umgeflogen hatte. Lexi lächelte etwas und führte Jaqueline dann zu den anderen Begleitern.
„Na los, geh rein und finde deinen Begleiter“, munterte sie Jaqueline auf. Diese nickte und folgte den anderen Schülern, die plötzlich ganz still waren und auf eine große Wiese traten. Jaqueline sog die Luft ein, so viele Wesen hatte sie noch nie auf einem Haufen gesehen! Als erstes viel ihr ein schöner, schwarzer Drache auf, der sie aber ignorierte und auf ein Mädchen mit spitzen Ohren zu lief. Elfe, dachte sich Jaqueline und ging einfach mal weiter. Sollte sie einfach auf ein Tier zugehen? Sie schaute sich um und merkte, dass einige sofort ihren Partner fanden. Als nächstes stolperte sie fast über das Hinterteil einer riesigen Schlange. Sie zuckte leicht zusammen, als diese sie anzischte und weiter schlängelte. Eine gefühlte Ewigkeit irrte sie auf der riesigen Wiese herum. Sie lief einfach weiter durch einige Bäume hindurch und langsam wurden die Geräusche der Schüler leiser. Sie genoss die Ruhe, sie hatte zwar genug Zeit, aber leider gehörte Geduld nicht zu ihren Stärken. Sie ließ sich auf einen großen Stein nieder und schaute zurück. Plötzlich kam sie sich einsam vor. Warum war kein Begleiter bei ihr? War sie zu weit gelaufen? Sie sah nämlich keine einzige Person. Das Schwingen von Flügeln weckte ihre Aufmerksamkeit und sie drehte ihren Kopf in die andere Richtung. Sie blickte auf einen Teich, in dem ein kleiner, goldorangener Fisch nahe an der Wasseroberfläche schwamm. Von einem Vogel war nichts zu sehen. Sie hatte es sich doch nicht eingebildet? Geistesabwesend starrte sie auf den kleinen Fisch im Wasser, bis sich die Sonne plötzlich stark darin spiegelte und sie die Augen zusammenkniff. Als ein Schatten über sie fiel, öffnete sie sie wieder und sah auf ein großes Wesen. Es hatte schneeweißes, kurzes Fell und große, blutrote Schwingen. Die Mähne des Wesens wehte im Wind, als es sich zu Jaqueline bewegte. „Hallo!“, hörte sie eine schöne, weibliche Stimme in ihrem Kopf, aber die Lippen des Pegasus bewegten sich nicht. „Hallo...“, murmelte Jaqueline und starrte das hübsche Tier an.
„Mein Name ist Azura“, stellte sich das Tier vor.
„Jaqueline, freut mich!“, meinte sie und streckte dem Pegasus die Hand hin, was sie aber sofort bereute. Wie dumm konnte man sich denn anstellen? Azura ließ ein belustigtes Schnauben von sich, ja es hörte sich eindeutig belustigt an. Jaqueline stand und Azura spitze die Ohren.
„Willst du mein Begleiter sein?“, fragte sie und wusste nicht ganz, ob das so einfach war, konnte man ein Wesen einfach so bitten? Azura schien die richtige Wahl zu sein, Jaqueline hatte da so ein Gefühl.
„Gerne“, hörte sie die Stimme in ihren Kopf hallen und lächelte. „Schön!“

Lexi stand in der Zwischenzeit neben Mausi und wartete darauf, dass Jaqueline sich einen Begleiter suchte. Doch etwas verwirrt sah sie, wie sie den Platz mit den Begleitern verließ. Wo geht sie denn hin?, dachte sie, wobei Mausi neben ihr nickte. Als sie vor einem Jahr den Platz betreten hatte, war Mausi sofort auf sie zu gerannt und hatte laut gerufen, was aber wohl nur Lexi gehört hatte.
„Die blonde Vampirin gehört MIR MIR MIR MIR!“ Bei dem Gedanken daran konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. Da sah Lexi Jaqueline mit einem wunderschönen Tier wiederkommen.
„Wow“, rief Lexi ihr zu. Lexi lachte, als sie merkte, wie stolz Jaqueline wirkte, und dann bermerkte sie, wie Mausi neben ihr etwas bedrückt aussah. „Du siehst natürlich auch wow aus!“ Sie streichelte der Fledermaus über den Kopf. „Sie heißt Azura“, stellte Jaqueline ihren Begleiter vor, als sie bei Lexi ankam. „Cooler Name!“, meinte Lexi und lächelte Azura an. „Freut mich, dich kennenzulernen, Azura.“ Sie verbeugte sich leicht vor Jaquelines Begleiterin, da man das so bei anderen Begleitern machte. „Sie ist wunderschön“, sagte sie dann zu Jaqueline. Da wurde sie von Mausi angestupst. Sofort umarmte sie Mausi. „Du bist immer meine Nummer eins“, beruhigte sie sie.
Sie vernahm das Kichern von Jaqueline: „Nun müssen wir auf unsere Inseln, wir werden wohl einzeln reisen, schade. Ich mag dich.“ Lexi lächelte. „Na, ich bin mir sicher, wir werden uns morgen wiedersehen, da wir ja Unterricht haben“, sagte sie mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. Dann stieg sie auf Mausi. „Na dann sehen wir uns ja später“, rief sie und flog davon.

Mausi und Lexi stiegen schnell in die Höhe und Lexi genoss die warme Luft, die um sie herum wehte. Von Weitem sah sie die totenkopfförmige Insel, die Todesinsel. Schon nach kurzer Zeit landete Mausi vor dem Eingang einer Gruft. Das war eine der besonderen Sachen an dieser Insel. Die Schüler lebten nicht in Häusern sondern in Gruften. Vor der Gruft stand schon Lees Pegasus, der allerdings nur aus Knochen bestand. Sie sprang von Mausi, die sofort zu Black Star, dem Begleiter von Lee lief. Sie ging in die Gruft, in der sie zu fünft wohnten. Wenn man von draußen rein kam, war da wie eine Art Wohnzimmer. An den Seiten standen in kunstvoll verzierten Wölbungen Särge. Jedem der fünf Schüler gehörte einer. Lexi hatte genau denselben wie letztes Jahr und so ging sie auf ihren zu und öffnete ihn. Von innen war er in weichem, rotem Samt, doch der Boden fehlte und stattdessen war da eine kleine Leiter. Sie kletterte die Leiter hinunter und fand sich in einem Raum wieder. Es gab ein kleines Fenster in dem Raum direkt über dem großen Doppelbett, das schwarz war, es sah altmodisch aber dennoch edel aus. Das Fenster war ebenfalls verziert, sodass man nicht hindurch gucken konnte, ohne es zu öffnen. Die Verzierung zeigte einen blutigen Kampf aus dem 16. Jahrhundert. Es stand außerdem ein kunstvoll verzierter Kleiderschrank in dem Zimmer, dessen Farbe aus verschiedenen Schwarztönen war. Auch ein Schminktisch sowie ein Schreibtisch waren da. Auf ihrem Bett lag ihre Schuluniform, die aus einem schwarzen Top, einem kurzen, blutroten Rock, Strümpfen und einer ebenfalls blutrot und schwarz gestreiften Krawatte bestand. Jede Insel hatte eine etwas andere Uniform. Die Farben der Todesinsel waren Schwarz und Blutrot. Die Schuhe konnte man sich aussuchen. Neben den Anziehsachen lag ein rotes Band. Das Band zu tragen, war nur an den Tagen Pflicht, an denen Eltern oder andere Leute zur Schule kamen. Doch viele Schüler trugen das Band in den Haaren. Lexi benutzte es nur beim Fußballspielen. Als ihre Gedanken zum Fußball schweiften, lief sie zu ihrem Schrank und öffnete ihn. Sie musste etwas lächeln, als sie sah, dass Lee ihre Unterwäsche und Schuhe schon eingeräumt hatte. In dem Schrank hingen noch eine weitere Schuluniform und ihre Fußballsachen. Sie nahm ihr Trikot heraus, das neu war. Es war ebenfalls in Blutrot und Schwarz, aber es ging noch quer ein weißer Streifen über das Top und die Hotpants. Auf dem Rücken des Trikots stand Lexi Branson und über ihrer Brust war ein Stern, welcher bedeutete, dass sie Kapitän ihres Teams war. Sie hing es wieder in den Schrank und ging ins Badezimmer, das man sich immer mit noch jemandem teilte, deswegen war auf beiden Seiten eine Tür. Lexi teilte sich das Badezimmer mit einer anderen Vampirin, mit der sie sich eigentlich auch ganz gut verstand. Manchmal konnte Bex allerdings wirklich nervig sein. Lexi fände es besser, wenn sie sich das Bad mit Lee teilen könnte, aber Lees Sarg war auf der anderen Seite der Gruft. Er hatte das Glück, das Einzelbad zu besitzen. Manchmal, wenn Bex und sie sich gestritten hatten, ging sie morgens zu ihm und machte sich da fertig. Sie ging wieder aus dem Bad hinaus und schloss die Tür hinter sich. Dann ging sie auf ihr Bett zu und zog sich ihre Schuluniform an. Es war erlaubt, die Anziehsachen etwas zu verändern, also machte sie ihr Top so, dass es bauchfrei war. Der Rock war kurz genug, also ließ sie ihn so, wie er war. Dann zog sie sich die Strümpfe an und band sich die Krawatte um. Danach öffnete sie erneut ihren Schrank und guckte sich ihre Schuhe an, wobei sie überlegte, welche sie anziehen sollte. Sie entschied sich für die schwarzen Ballerina. Als sie fertig war, nahm sie sich das Band und ließ es durch ihre Hände gleiten, doch dann packte sie es entschlossen in den Schrank. Sie ging wieder ins Bad und kämmte sich durch ihre langen, blonden Haare. Dann betrachtete sie sich im Spiegel. Sie lächelte zufrieden, ging aus dem Bad und schloss ihren Schrank wieder. Da hörte sie, wie der Sargdeckel, der zu ihrem Zimmer führte, aufging und Lee, ihr Freund, herein kam.
„Lee!“, rief sie, umarmte ihn sofort und küsste ihn. Auch wenn sie ihn heute schon einmal gesehen hatte, freute sie sich, ihn erneut zu sehen. Auch er trug bereits seine Uniform, die ebenso wie Lexis in Schwarz und Blutrot war. Er trug eine offene Weste und eine lange Hose. Auch er benutzte sein Band nicht, doch an seinem linken Arm war ein schwarzes Stachelarmband.
„Du siehst gut aus“, sagte sie grinsend zu ihm, als sie ein paar Schritte von ihm weggetreten war. „Du auch, Süße!“, erwiderte er mit einem charmanten Lächeln.
 Lexi setzte sich grinsend auf die Kante ihres Bettes, so, dass sie zu Lee gucken konnte.
„Und, ist alles bereit für die Party zum neuen Schuljahr?“, fragte sie. Es war Tradition, dass die Schüler der Todesinsel immer am ersten Tag eine Party gaben, zu der nur die Schüler der Todesinsel kamen und Leute, die eingeladen wurden. Lee setzte sich ebenfalls neben sie.
„Natürlich ist alles klar für die Party“, sagte er.
„Und sie wird noch besser als letztes Jahr!“, fügte sie mit einem Grinsen hinzu. Lexi stand glücklich lächelnd auf und ging zu ihrem Schreibtisch. Sie nahm einen Zettel und kritzelte drauf:
„Hey Jaqueline, du bist zur Party heute auf der Todesinsel eingeladen. Wäre cool, wenn du kommen würdest. LG Lexi.“ Als sie das geschrieben hatte, öffnete sie das Fenster.
„Mausi!“, rief sie und sofort landete die große Fledermaus vor dem Fenster.
„Bring das hier bitte zu Jaqueline“, sagte sie zu Mausi. Die nickte mit ihrem Kopf und flog mit dem Zettel los in die Richtung, in der sich Jaqueline befand. Lexi guckte ihr nach, bis man sie nicht mehr sehen konnte, dann schloss sie das Fenster und ließ sich neben Lee auf das Bett fallen.

Auch Jaqueline hatte sich nach dem Abschied auf Azura geschwungen. Sie ritt langsam zu den anderen und als sich nach einigen Augenblicken alle gesammelt hatten, ergriff Lady Laetitia das Wort. „Ich bin froh, dass ihr alle so schnell von eurem Partner gefunden wurdet. Auch wenn einigen etwas mehr Geduld nicht geschadet hätte.“ Jaqueline bemerkte einen seitlichen Blick der Lehrerin zu einer zierlichen Elfe, die ihren Blick erwiderte und den Kopf beschämt senkte.
„Nun werdet ihr euch je nach Insel aufteilen. Es haben sich ältere Schüler bereit erklärt, euch zu euren Inseln zu begleiten. Für Fragen haben sie alle ein offenes Ohr. Wir sehen uns dann morgen, pünktlich im Unterricht.“ Jaqueline schaute sich um und es war nicht schwer zu erkennen, zu wem sie musste. Einige Meter entfernt von ihr hatte sich eine kleine Gruppe zusammengetan, ihre Begleiter waren Pegasoi und große, prächtige Vögel. In der Mitte stand ein Mädchen mit großen, weißen Flügeln, wahrscheinlich die Person, die sie nun zu ihrer Insel führen sollte.
„Okay, alle da? Dann steigt auf eure Begleiter und folgt mir, ich hoffe, ihr habt keine Höhenangst.“ Sie lächelte und strich sich eine blonde, fast weiße Strähne aus dem Gesicht, ehe sie auf ihren Begleiter, eine große weiße Taube, sprang. Jaqueline saß bereits auf ihrem Begleiter und folgte dem Engel einfach in die Lüfte. Neugierig blickte sie die anderen an. Wer wohl bei ihr auf dem Zimmer war? Sie hoffte, es wäre nicht allzu voll, sie war lieber alleine. Sie flogen immer höher und Jaqueline sah, wie das Schloss immer kleiner wurde. Erst jetzt sah sie, wie groß das Internat wirklich war und dass sich die Schulgebäude auf einer großen, schwebenden Insel befanden. Drumherum fiel ein großer Wasserfall in ein Meer. Das hellblaue Wasser spiegelte die langsam untergehende Sonne. Ihr fielen einige Inseln auf, die sich um die Hauptinsel im Meer befanden.
„Wenn ihr nach unten schaut, seht ihr die anderen Inseln. Die mit der Form eines Totenkopfes ist die Todesinsel. Die mit dem großen Vulkan, wo der Rauch aufsteigt, das ist die Vulkaninsel. Die letzte in Form einer großen Blume ist die Blumeninsel“, erzählte das ältere Mädchen und lächelte.
„Cool! Aber gibt es nicht sechs Inseln?“, meinte Jaqueline und schaute dann wieder nach oben. Sie sah nur Wolken, wo flogen sie hin? Anscheinend war sie nicht die einzige, die sich das fragte, denn das Mädchen sprach weiter.
„Da hast du Recht. Es gibt noch die Meeresinsel, sie ist die am tiefsten gelegene Insel. Sie ist mitten im Meer unter Wasser. Die Wolkeninsel oder auch Trauminsel genannt ist die am höchsten gelegene Insel. Der Grund ist umgeben von Wolken, weshalb man sie auch nicht sofort entdeckt. Folgt mir, wir sind gleich da.“ Ihr Vogel legte ein Zahn zu und auch unsere Begleiter wurden schneller.
Schon bald flogen sie durch eine Wolke und als sie erst einmal darüber waren, erstreckte sich vor ihnen ein großes Areal. Das erste, was ihr auffiel, waren die schneeweißen, griechischen Tempel. Dort sollten sie drin wohnen? Wow! Das Mädchen landete auf einem Platz, der circa in der Mitte der Insel lag. Mehrere Japanische Kirschbäume und andere farbenfrohe Bäume lagen um den Platz auf kleinen grasbewachsenen Flächen. Es war unerwartet viel los. Viele Schüler standen in kleinen Gruppen beieinander und sprachen miteinander. Andere erkundeten die Insel mit ihren Begleitern.
„Kommt mit, ich zeige euch, wo eure Häuser sind“, winkte sie das Mädchen zu sich und stieg von ihrem prachtvollen Vogel ab. Jaqueline tat es ihr gleich und sprang von Azura. Langsam lief sie dem Mädchen hinterher und schaute sich mit großen Augen um. Es war wirklich toll hier. Der Boden war mit weißen Steinen gepflastert und an den Seiten der Straßen standen Bänke aus Gestein.
Hinter den Bänken waren Büsche, die an einzelnen Stellen offen waren, um Platz für Wege zu den Tempeln zu machen. Die Gruppe wurde langsam kleiner und nur noch einige Schüler waren übrig.
Jaqueline schaute die anderen stumm an. Ob sie mit ihnen auf ein Zimmer sollte? Sie sahen ganz nett aus, auch wenn sie Jaqueline nicht ansprachen, sondern selbst in ein Gespräch vertieft waren.
„Jaqueline Core?“, fragte das Mädchen an der Spitze plötzlich und Jaqueline kam zu ihr.
„Ja!“, meldete sich Jaqueline und lächelte.
„Hier ist deine Unterkunft“, meinte das Mädchen und deutete auf einen Tempel. Sie sagte keinen weiteren Namen und Jaqueline schmunzelte kurz. Sie kam mit keinem Mädchen aus dem neuen Jahrgang zusammen? Die Truppe zog weiter und Jaqueline drehte sich zu ihrem Tempel. Brauchte sie keinen Schlüssel? Sie ging weiter und öffnete die Tür. Überwältigt schaute sie sich im Eingang um. Azura trat neben sie. Der Eingang war ein kleiner Raum, in dem sich rechts ein Schrein befand, auf dem eine Statue der indischen Todesgöttin Kali stand. Darüber hing ein Bild, ebenfalls von der Göttin Kali. Azura trat neben ihr ins Haus und wurde plötzlich viel kleiner, so dass sie ohne etwas zu beschädigen, im Tempel herumlaufen konnte.
Jaqueline musterte die zehn Arme und ihr Blick blieb an der Halskette aus Schädeln hängen. Wirklich interessant, dachte sie sich und ging durch eine aufschiebbare Tür in den zweiten Raum. An der Decke hing ein großer Kronleuchter, der den Raum mit Licht durchflutete, aber nicht nur er, auch eine Glasfront zum Garten hin half dabei. Rechts von ihr war eine antik aussehende Sitzecke. Davor stand ein Glastisch. Sie strich mit der Hand über das Glas und schaute dann weiter durch den Raum. Vor ihr befand sich eine offene Küchenzeile, die auch weiß gehalten war. Sie warf ihre Tasche auf das Sofa. „Schau mal!“, hörte sie die Stimme von Azura und drehte sich vom Sofa weg. Auf der anderen Seite stand ihre Begleiterin vor einem großen Flachbildfernseher. Für Jaqueline war so etwas nichts Neues, das war sie gewohnt. Dennoch lächelte sie: „Cool, Azura!“
„Wo sollen wir jetzt hin? Schauen wir uns die Zimmer an oder gehen wir in den Garten?“, fragte sie Azura, die nun auf Jaqueline zu kam.
„Was möchtest du als erstes?“, fragte Jaqueline ihre hübsche Begleiterin.
„Lass uns ein Zimmer aussuchen, bevor dein Zimmergenosse kommt und sich das bessere nimmt“, schlug Azura vor und lief auch schon auf den ersten der wegführenden Gänge zu. Nickend lief ihr Jaqueline nach. An den Wänden dieses Ganges hingen einige schöne Bilder von Pegasoi und anderen mystischen Wesen. Der Gang war nicht sonderlich lang und hatte nur zwei Türen. Jaqueline öffnete die erste Tür und betrat ein großes Bad. Rechts von ihr hing ein großer Spiegel über einem Waschbecken und rechts war eine freistehende Badewanne. Gerade aus war das Klo. Sie kam wieder heraus und ging in das zweite Zimmer, wo Azura schon auf sie wartete.
„Es ist schön hier“, hörte Jaqueline Azuras Stimme in ihrem Kopf. „Ja!“, stieß Jaqueline hervor und trat in die Mitte des Zimmers. Mit dem hier konnte ihr altes Zimmer nur knapp mithalten. Vor ihr stand ein großes, elegantes Himmelbett und daneben war jeweils ein Nachtschränkchen. Azura befand sich vor einem Spiegel, welcher an einem Schminktisch aus weißen Holz befestigt war, und begutachtete ihre Mähne. Jaqueline ging zur ihr und strich ihr über das weiche Fell.
„Ich denke, ich werde das hier nehmen“, beschloss sie.
„Nicht so voreilig, du hast das andere doch noch gar nicht gesehen!“, entgegnete Azura und drehte den Kopf zu ihr.
„Ja, aber ich finde das hier toll“, meinte Jaqueline resolut. Azura schaute sie eine Weile an
und nickte dann nur. Jaqueline schaute sich weiter im Zimmer um. Ein weißer Paravent stand in der leeren Ecke und daneben stand ein weißer Kleiderschrank. Neben dem Schminktisch fand man noch einen Schreibtisch, über dem ein freies Regal hing. Jaqueline hörte, wie die Tür aufging und dann wieder zu. „Ich glaube, meine Zimmergenossin ist da“, sagte Jaqueline fröhlich und eilte aus dem Zimmer in die Richtung des Gemeinschaftraumes. Das erste, was sie sah, war eine große, hellbraune Katze mit stechend grünen Augen, die die Ohren angelegt hatte und leise fauchte. Azura trat etwas weiter vor und hatte die Ohren ebenfalls nach hinten gelegt. Nanu?, dachte Jaqueline sich.
„Steffi, lass das!“, ermahnte ein Mädchen mit etwas kürzeren, dunkelbraunen Haaren die Katze.
Beim Sprechen blitzten kleine schneeweiße Fangzähne auf.
„Vampir“, bemerkte Jaqueline und starrte das Mädchen an. Die Vampirin schaute zu Jaqueline und lächelte zuckersüß.
„Meine neue Mitbewohnerin. Hallo! Mein Name ist Kristina, schön, dich kennenzulernen“, stellte sie sich vor und ging auf Jaqueline zu.
„Hey. Ich bin Jaqueline“, murmelte Jaqueline und schaute sie an. „Warum bist du hier? Ich habe gedacht, Vampire sind auf der Todesinsel, so wie Lexi.“
„Lexi? Diese Göre, die nur Unsinn macht? Eigentlich gehören Vampire auf die Todesinsel, ja. Aber ich bin eine Ausnahme. Ich ernähre mich nur von Tierblut, habe aber noch nie ein Wesen ausgesaugt. Letztes Jahr war es auf der Todesinsel sehr voll, deswegen bin ich hierhin gekommen. Dieses Jahr hat es sich wohl nicht geändert“, erklärte Kristina.
„Achso“, meinte Jaqueline knapp.


„Jop.“ Kristina schaute zu Azura und dann zu ihrer Begleiterin.
„Sei freundlich, Steffi“, sagte sie dann schließlich. Die Katze schaute eine Weile so aus, als würde sie sich auf Azura stürzen, drehte sich dann aber um und lief auf das Sofa zu. Sie sprang und wurde plötzlich viel kleiner. Als sie landete, rollte sie sich auf dem Sofa zusammen. Azura schien sich zu beruhigen und schnaubte.
„Ich habe mir das Zimmer rechts genommen, ist das okay?“, fragte Jaqueline.
„Natürlich! Das links hatte ich letztes Jahr auch. Schön, endlich eine Mitbewohnerin zu haben!“
Jaqueline nickte und da sprach Kristina auch schon weiter. „Deine Uniform findest du normalerweise im Schrank. Du siehst bestimmt süß darin aus!“ Sie kicherte und ging an Jaqueline vorbei, diese folgte ihr.
„Du bist eine Gestaltenwandlerin, oder?“, fragte Kristina.
„Ja, woher weißt du das?“, erwiderte Jaqueline etwas misstrauisch.
„Ich habe gehört, eine Jaqueline Core solle meine neue Mitbewohnerin sein. Das hat mich an die Familie Core erinnert, es ist wirklich cool, mit dir hier wohnen zu dürfen!“ Sie schaute mich über die Schulter hinweg an und ging in den Garten.
„Ach... ich bin auch nur eine normale Teenagerin“, murmelte Jaqueline verlegen.
„Trotzdem. Hast du dich schon überall umgeschaut?“, fragte Kristina.
„N-Nein noch nicht ganz. War nur in meinem Zimmer und im Bad.“ Jaqueline war etwas überwältigt, wie konnte man so viel reden und dabei die ganze Zeit das Thema wechseln?
„Dann darf ich dich ja herum führen“, meinte Kristina glücklich und blieb plötzlich stehen. „Hier sind wir im Garten.“
Jaqueline schaute sich um. Der Garten schien im Vergleich zum Tempel eher etwas kleiner geraten zu sein. Oder lag es nur daran, dass ein Drittel des Gartens eine dampfende Quelle in Anspruch nahm? Der erste Teil war aus Stein und mit einigen Sitzmöglichkeiten, der zweite war Wiese mit Blumen und Rosenhecken, die die Sicht zum Nachbar verdeckten. Jaqueline ging beinahe automatisch auf die Quelle zu und hielt vorsichtig eine Hand in das warme Wasser. In dem Augenblick hörte sie das Schlagen von Flügeln und wurde dann von hinten ins Wasser geschubst, der Verursacher flog dabei aber mit ins Wasser.
„Um Himmels Willen!“, schrie Jaqueline quiekend und tauchte im Wasser der Quelle unter. Kurze Zeit später war sie auch schon wieder an der Oberfläche und strich sich durch das nasse Haar. Vor ihr saß die Fledermaus von Lexi. Ein Seufzen entglitt Jaqueline.
„Oh mein Gott! Alles okay? Ich habe die Fledermaus gar nicht kommen hören!“, sprach Kristina etwas hysterisch und eilte zu Jaqueline ans Wasser und half ihr dabei, aus der Quelle zu kommen.
„Naja... sie ist ja wenigstens warm gewesen“, sagte Jaqueline seufzend und drehte sich zur Fledermaus. Lexi war nicht zu sehen, ob was passiert war?
„Also... Mausi. Du heißt doch Mausi? Warum bist du hier?“, fragte Jaqueline, doch die Fledermaus schaute sie nur an. Warum antwortete sie ihr nicht? Mit Azura konnte sie doch auch sprechen?
„Sie wird dir nicht antworten“, hörte sie passend Azuras Stimme, „man kann nur mit seinem eigenen Begleiter kommunizieren.“
„Achso...“, murmelte Jaqueline und ging auf die Fledermaus zu. Warum war sie dann hier, wenn sie nicht sprechen konnte? Wie sollte sie sonst erfahren, was Mausi von ihr wollte? In diesem Augenblick entdeckte sie Papier aus dem Maul des Tieres aufblitzen. Sie nahm es ihr sanft aus dem Maul und versuchte, es zu öffnen, was gar nicht so einfach war, da das Blatt total durchnässt war.
Als sie es auf hatte, spürte sie schon, wie Kristina neugierig über ihre Schulter auf das Blatt schaute.
„Schade“, meinte diese, als sie auf die durch das Wasser total verlaufene Schrift sah.
„Ich glaub‘, ich sollte zu Lexi“, sagte Jaqueline und schaute zu Kristina.
„Nein! Als erstes wirst du dich umziehen und deine Haare föhnen. Danach kommst du mit mir mit“, wies sie Kristina zurecht.
„Mitkommen? Wohin?“, fragte Jaqueline und knüllte das Blatt zusammen.
„Wohin wohl? Natürlich zur Begrüßungsfeier, du Dummerchen! Sag mir nicht, du hast es vergessen, hm?“ Sie lächelte und piekste ihr leicht in die Seite. Jaqueline kicherte und schaute dann zu Mausi, diese war jedoch schon wieder verschwunden.
„Begrüßungsfeier?“, fragte Jaqueline während sie mit Kristina wieder in die Unterkunft ging.

Alte und neue Freunde


Als es Abend war, stand Lexi noch einmal prüfend vor dem Spiegel. In zehn Minuten würde die Party zum Schuljahresbeginn endlich stattfinden. Natürlich war die Party wirklich toll, so wie sie es auch letztes Jahr war, aber die Party danach würde bestimmt noch besser werden. Sie zog ihren Rock und ihr Top ein letztes Mal zurecht, dann stieg sie durch ihren Sarg nach oben. Die anderen aus ihrer Gruft waren alle schon losgegangen und so machte sie sich alleine auf den Weg. Sie brauchte nicht besonders lange, bis sie da war. Es sah genau so wunderschön wie letztes Jahr aus. Überall standen Fackeln, die gleichzeitig wunderschön und bedrohlich wirkten. Schnell fand Lexi ihre Freunde. Alle aus der Gruft standen zusammen. Da war einmal Lee mit seinen braunen Augen und seinem ebenfalls braunen, etwas lockigen Haar, das sie einfach toll fand, sie liebte es einfach, ihm durch die Haare zu streicheln, auch wenn er das nicht ganz so toll fand wie sie. Direkt neben ihm stand Bex, Lexis Badezimmernachberin. Sie hatte lilanes Haar und unter ihrem linken Auge eine Zeichnung, die wie ein roter Blitz aussah. Dann standen da auch noch die anderen beiden Jungs, einmal Flo, er hatte ebenfalls braune Haare, die genau wie Lees gelockt waren, und dann war da noch Ben, er hatte glatte, blonde Haare und sah etwas jünger als die anderen aus, auch wenn er der Älteste von ihnen allen war. Als sie bei ihnen ankam, küsste Lee sie kurz und hielt ihr dann den Punch hin, den sie alle tranken. Er war blutrot aber absolut ohne Alkohol und darin schwammen ein paar Augen. Natürlich waren es keine Echten. Zur Freude der meisten waren sie aus Gummi, nur die Trolle hätten anscheinend lieber echte Augen gehabt. „Hey Lexi, dieses Jahr haben wir etwas ganz Besonderes für unsere Feier nachher geplant“, rief ein Junge, der letztes Jahr in der gleichen Klasse gewesen war wie sie und der jetzt ihr Mentor war. Sie fand es eigentlich ganz lustig, dass auch sie und Lee noch Mentoren hatten. Es hatte nur einen Nachteil, dass er ihr Mentor war. Lee war absolut eifersüchtig auf ihn, das war er schon letztes Jahr gewesen. „Ich freu mich schon drauf“, rief Lexi ihm zu, dann drehte sie sich wieder zu den anderen. Lee guckte dem Jungen hinterher und sein Blick sagte nur zu deutlich, dass er jetzt am liebsten hinterhergelaufen wäre und ihn in Stücke reißen würde, aber Lexi küsste ihn, um das zu vermeiden, und ging dabei leicht mit ihren Fingernägeln über seinen Rücken. „Reg dich nicht auf, Lee, du weißt doch, ich hab nur Augen für dich“, sagte Lexi. Auch Bex, Ben und Flo waren eine Klasse über Lexi und Lee, aber das war eigentlich allen egal. Lexi guckte Lee an, der sie glücklich angrinste. „Lexi, komm mit, wir tanzen jetzt“, sagte er zu ihr und schnappte sie sich und hob sie etwas hoch und ging dann so mit ihr auf die Tanzfläche. Erst als sie da waren, ließ er sie wieder hinunter und tanzte mit ihr. Es machte wirklich total viel Spaß, in diesem Augenblick hätte Lexi wirklich nichts lieber gemacht, als mit Lee zusammen zu sein. Wärend sie tanzten, verlor sich Lexi in seinen wunderschönen blauen Augen, die sie so liebte, und die sie den ganzen Sommer so vermisst hatte. Da wurde sie von einer Stimme aus ihren Gedanken gerissen. „Hey Lexi, Lee, wann ist denn das erste Training?“, fragte ein großer, rothaariger Junge, der Timo hieß. „Hey Timo, wir sagen dir dann bescheid“, antwortete Lee in einem vernichtenden Ton und sofort ging Timo. Lexi schüttelte nur grinsend den Kopf, dann tanzten sie weiter. Als es dann 22 Uhr war, wurde die Party beendet und alle verließen den Platz, doch nur die wenigsten gingen in ihre Gruften zurück, die meisten gingen zur ´Party danach´. Sie fand in einer etwas abseits gelegenen Höhle statt, in der ein riesiger Wasserfall war. Es war jedoch kein normaler Wasserfall, denn an Stelle von Wasser lief Blut den Wasserfall hinunter. Als die fünf in die Höhle eintraten, war schon laute Musik zu hören und es tanzten schon sehr viele Schüler auf der Tanzfläche. Die fünf holten sich alle etwas zu trinken und stellten sich dann in die Nähe des Wasserfalls. Lexi beobachtete den Wasserfall etwas. Es sah so majestätisch aus, wie das Blut in den etwa 15 Meter tiefen Abgrund fiel. Wärend sie dem Blut zuguckte, legte Lee ihr auf einmal seine Hand auf die Schulter. „Lexi, alles okay?“, fragte er, doch Lexi drehte sich zu ihm, um mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck „Ja, alles bestens“ zu sagen und ihn zu umarmen. „Komm mit, ich will tanzen“, sagte sie. Lee verdrehte gespielt die Augen. „Was, denn schon wieder tanzen?“, fragte er. Sie küsste ihn als Antwort und zog ihn dann mit auf die Tanzfläche. Nach einiger Zeit gingen sie wieder zu ihren Freunden zurück, da Lee sagte, würde er nicht eine Pause kriegen, bräche er tot zusammen. Bex grinste ihn an. „ Was ist, Lee, kannst du mit Lexi etwa nicht mithalten?“, neckte sie ihn. Dann ging sie zu Lexi. „Tja, wir beiden gehen jetzt weiter feiern, wenn ihr schon nicht mehr könnt“, verkündete sie und schon gingen Lexi und Bex erneut auf die Tanzfläche. Auch zu zweit machte es ihnen verdammt viel Spaß und nach einiger Zeit kamen auch die Jungs wieder und tanzten weiter mit ihnen. Sie tanzten zu fünft weiter und hatten jede Menge Spaß. Lexi genoss es, mit Lee und den anderen endlich mal wieder zu feiern, aber besonders genoss sie es, wieder bei Lee zu sein. Nach einiger Zeit fühlten sie sich irgendwie anders, aber anscheinend waren sie nicht die einzigen, die sich anders verhielten als sonst, was war denn nur los? Doch schon ein paar Sekunden später hatte Lexi den Gedanken schon wieder vergessen und sie tanzten ausgelassen weiter. Als es so etwa halb eins war, tanzten sie immer noch alle ausgelassen, immerhin hatten sie ja noch eine halbe Stunde. Lexi grinste Lee glücklich an, doch er hielt sich auf einmal die Hand vor den Mund. „Süße, ich muss kotzen“, sagte er und lief schwankend etwas von ihr weg. Lexi bekam das gar nicht mehr so richtig mit, und so tanzte sie einfach weiter. Bex hatte sie an eine Wand gelehnt und war an ihr herunter gerutscht und anscheinend eingeschlafen. Flo lag auf dem Boden, anscheinend war auch er eingeschlafen und Ben lief immer wieder gegen eine Wand. Lexi bekam davon jedoch nichts mehr mit, sie tanzte mit ein paar anderen weiter. Doch nachdem sie noch zwei weitere Becher Punch getrunken hatte, wankte auch sie zur Seite. Da spürte sie auf einmal eine Hand auf ihrer Schulter, es war Luca, ihr Mentor. „Lexi, geht’s?“, fragte er mit besorgter Stimme. Als sie auf seine Frage nicht antwortete, nahm er sie lächelnd in den Arm. „Das war wohl etwas zu viel Blut in dem Punch für dich“, bemerkte er grinsend. Nicht alle Vampire vertrugen schon Blut, das kam mit der Zeit und Lexi hatte noch nicht wirklich oft Blut getrunken. Sie klammerte sich an Lucas Hals und er hob sie etwas hoch. „Na komm, ich bring dich ins Bett“, sagte er. Er stützte sie und war mit ihr so schon durch den halben Raum gelaufen, als er stehen blieb und zu ein paar seiner Freunde rief: „Leute, ich bringe Lexi ins Bett, könntet ihr euch um Lee, Flo und Ben kümmern?“ Die anderen nickten und machten sich dann auf die Suchen nach ihnen. Inzwischen war bei vielen das Blut in den Kopf gestiegen und die, die noch laufen konnten, halfen den anderen nach Hause zu kommen. So endete die Party wie vorgesehen so um ein Uhr nachts. Luca ging mit Lexi aus der Höhle und probierte, sie mit sich mit zu schleifen, ohne dass sie hinfiel. Schon nach wenigen Metern an der frischen Luft sagte sie: „Mir ist schlecht, ich muss kotzen.“ Sofort ging Luca mit ihr zu einem Gebüsch und sie übergab sich. Bis sie endlich an der Gruft angekommen waren, musste sie sich noch ein paar Mal übergeben. Als sie in der Gruft waren, ging er mit ihr zu ihrem Sarg und überlegte kurz, wie er sie jetzt am besten die Leiter hinunter bringen sollte. Er setzte sie auf den Boden und öffnete den Sarg. Jetzt fiel ihm ein, dass er wirklich noch nie in ihrem Zimmer gewesen war. Er schaffte es irgendwie, sie die Treppe hinunter zu bringen. Als sie beide unten waren, brachte er sie sofort in ihr Bett. Er zog ihr die Schuhe aus und legte sie dann so in Schuluniform ins Bett. Nur ihre Kette und die Ohrringe machte er ihr ab. Dann deckte er sie zu. „Schlaf schön, Lexi“, sagte er, doch sie war anscheinend schon eingeschlafen. Er guckte sich in ihrem Zimmer um und musste zugeben, dass ihr Zimmer wirklich Stil hatte. Er stellte ihr noch ihren Wecker, damit sie morgen auch nicht zu spät käme, dann guckte er noch einmal zu der schlafenden Lexi. Sie lag in ihre Bettdecke gekuschelt, als wäre sie eine Prinzessin, und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Schlaf schön, kleine Prinzessin“, sagte er und stieg dann die Leiter wieder hoch.


Nachdem Jaqueline sich abgetrocknet und umgezogen hatte, saß sie nun mit Kristina in ihrem Zimmer und packte die letzten Sachen aus.
„Und zu dieser Begrüßungsfeier kommen alle von dieser Insel?“, fragte Jaqueline.
„Ja, aber die Feier danach ist meist noch besser, dort geht alles etwas lockerer zu.“
„Feier danach? Ohne Aufsicht, meinst du?“
„Genau das meine ich“, bestätigte Kristina lächelnd und gab Jaqueline nach und nach Sachen aus ihrem Koffer, die sie in den Schrank einräumte.
„Hört sich interessant an, du kommst doch auch, oder?“, fragte sie, als sie den Schrank geschlossen hatte und nun einige Bücher in ein Regal einräumte.
„Ne, ich komme wahrscheinlich nicht, muss noch etwas erledigen.“
Jaqueline hielt einen Moment inne und schaute zu Kristina.
„Du willst mich da alleine hingehen lassen?“
„Ach komm schon, hier sind alle ganz nett.“
Jaqueline sagte nichts dazu, sondern legte ein dickes Buch mit goldenen Verzierungen unter ihr Kopfkissen. Ihr Tagebuch, mit der neusten Sicherheitsmagie. Eigentlich war das verstecken unnötig, denn wenn jemand anderes als sie das Buch öffnete, waren alle Seiten leer.
„Ja, du hast recht, wird bestimmt lustig“, murmelte Jaqueline mit der Absicht, schon nach der offiziellen Feier zu gehen, oder noch früher.
„Was ist denn das?“, fragte Kristina und hielt einen silbernen Koffer hoch.
„Ach, das sind nur Süßigkeiten, du weißt ja, dass meine Eltern das Unternehmen Core betreiben. Das, was du in der Hand hast, sind neue Waren, hatte aber noch keine Zeit, sie zu testen.“
Neugierig machte Kristina den Koffer auf und kramte eine Tafel Schokolade heraus. Weiße Schokolade mit Orangen, um genau zu sein.
„Ich glaube, ich bekomme noch einiges zugeschickt, da meine Eltern gerade viele neue Rezepte ausprobieren, wenn du willst, kannst du dir etwas heraussuchen und mir dann deine Meinung sagen.“ Jaqueline zwinkerte Kristina zu, welche sofort strahlte.
„Ich liebe Schokolade! Das ist echt lieb von dir, Jacky!“
Jacky..., eine Weile schmunzelte Jaqueline über diesen Spitznamen, so hatten sie ihre Eltern immer als Kind genannt. Sie müsste sich auf jeden Fall einen Spitznamen für Kristina ausdenken.
Das Vampirmädchen legte den Koffer auf das Bett und stand dann auf.
„Willst du eigentlich damit“, Kristina musterte ihre Kleidung, ein kurzer schwarzer Rock und ein rotes Top, “zur Begrüßungsfeier gehen?“
„Hatte ich vor, warum?“, fragte Jaqueline und spielte mit einem Anhänger ihres Armbandes.
„So kannst du gehen, zieh deine Schuluniform an, die steht dir bestimmt gut!“
Die Schuluniform. Jaquelines Blick huschte zum Schrank. Um ehrlich zu sein, fand sie die Schuluniform nicht gerade schön, aber wenn Kristina meinte, es wäre besser.
„Na gut“, sagte Jaqueline und nahm sich die Uniform aus dem Schrank, ehe sie sich hinter dem Paravent umzog. Nach dem sie sich eine gefühlte Ewigkeit mit der Krawatte herumgeschlagen hatte, trat sie hervor, um sich im Spiegel zu begutachten. Ihre Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden und wurden von einer silbernen Schleife gehalten. Die Hellblau-Silber gestreifte Krawatte lag über einem ebenfalls silbernen Top, welches Jaqueline gar nicht mal so schlecht fand; es saß eng und sah toll aus. Dazu trug sie den hellblauen Rock, der ihrer Meinung nach für eine Schuluniform ziemlich kurz war, und silberne Kniestrümpfe.
„Steht dir wirklich hervorragend!“, meinte Kristina lächelnd und ein Schnauben von Azura gab ihr Beifall
Nachdem Jaqueline sich abgetrocknet und umgezogen hatte, saß sie nun mit Kristina in ihrem Zimmer und packte die letzten Sachen aus.
„Und zu dieser Begrüßungsfeier kommen alle von dieser Insel?“, fragte Jaqueline.
„Ja, aber die Feier danach ist meist noch besser, dort geht alles etwas lockerer zu.“
„Feier danach? Ohne Aufsicht, meinst du?“
„Genau das meine ich“, bestätigte Kristina lächelnd und gab Jaqueline nach und nach Sachen aus ihrem Koffer, die sie in den Schrank einräumte.
„Hört sich interessant an, du kommst doch auch, oder?“, fragte sie, als sie den Schrank geschlossen hatte und nun einige Bücher in ein Regal einräumte.
„Ne, ich komme wahrscheinlich nicht, muss noch etwas erledigen.“
Jaqueline hielt einen Moment inne und schaute zu Kristina.
„Du willst mich da alleine hingehen lassen?“
„Ach komm schon, hier sind alle ganz nett.“
Jaqueline sagte nichts dazu, sondern legte ein dickes Buch mit goldenen Verzierungen unter ihr Kopfkissen. Ihr Tagebuch, mit der neusten Sicherheitsmagie. Eigentlich war das verstecken unnötig, denn wenn jemand anderes als sie das Buch öffnete, waren alle Seiten leer.
„Ja, du hast recht, wird bestimmt lustig“, murmelte Jaqueline mit der Absicht, schon nach der offiziellen Feier zu gehen, oder noch früher.
„Was ist denn das?“, fragte Kristina und hielt einen silbernen Koffer hoch.
„Ach, das sind nur Süßigkeiten, du weißt ja, dass meine Eltern das Unternehmen Core betreiben. Das, was du in der Hand hast, sind neue Waren, hatte aber noch keine Zeit, sie zu testen.“
Neugierig machte Kristina den Koffer auf und kramte eine Tafel Schokolade heraus. Weiße Schokolade mit Orangen, um genau zu sein.
„Ich glaube, ich bekomme noch einiges zugeschickt, da meine Eltern gerade viele neue Rezepte ausprobieren, wenn du willst, kannst du dir etwas heraussuchen und mir dann deine Meinung sagen.“ Jaqueline zwinkerte Kristina zu, welche sofort strahlte.
„Ich liebe Schokolade! Das ist echt lieb von dir, Jacky!“
Jacky..., eine Weile schmunzelte Jaqueline über diesen Spitznamen, so hatten sie ihre Eltern immer als Kind genannt. Sie müsste sich auf jeden Fall einen Spitznamen für Kristina ausdenken.
Das Vampirmädchen legte den Koffer auf das Bett und stand dann auf.
„Willst du eigentlich damit“, Kristina musterte ihre Kleidung, ein kurzer schwarzer Rock und ein rotes Top, “zur Begrüßungsfeier gehen?“
„Hatte ich vor, warum?“, fragte Jaqueline und spielte mit einem Anhänger ihres Armbandes.
„So kannst du gehen, zieh deine Schuluniform an, die steht dir bestimmt gut!“
Die Schuluniform. Jaquelines Blick huschte zum Schrank. Um ehrlich zu sein, fand sie die Schuluniform nicht gerade schön, aber wenn Kristina meinte, es wäre besser.
„Na gut“, sagte Jaqueline und nahm sich die Uniform aus dem Schrank, ehe sie sich hinter dem Paravent umzog. Nach dem sie sich eine gefühlte Ewigkeit mit der Krawatte herumgeschlagen hatte, trat sie hervor, um sich im Spiegel zu begutachten. Ihre Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden und wurden von einer silbernen Schleife gehalten. Die Hellblau-Silber gestreifte Krawatte lag über einem ebenfalls silbernen Top, welches Jaqueline gar nicht mal so schlecht fand; es saß eng und sah toll aus. Dazu trug sie den hellblauen Rock, der ihrer Meinung nach für eine Schuluniform ziemlich kurz war, und silberne Kniestrümpfe.
„Steht dir wirklich hervorragend!“, meinte Kristina lächelnd und ein Schnauben von Azura gab ihr Beifall.
„Wenn du meinst...“, sagte Jaqueline nicht gerade überzeugt und spielte mit einer ihrer pechschwarzen Strähnen, die sich aus dem Zopf gelöst hatte.
„Naja, ich muss dann jetzt auch weg, bis später.“ Mit diesen Worten ging Kristina aus dem Zimmer und ließ Jaqueline alleine mit ihrer Begleiterin zurück.
„Mach dir nichts draus, ich bin doch bei dir“, schnaubte Azura und stupste Jaqueline zart an.
Diese nickte nur wieder und machte sich dann mit Azura an ihrer Seite auf den Weg zum Fest.
Es war leicht zu finden und es tummelten sich schon viele Schüler und Begleiter herum. Die Musik war laut und überall war Gelächter zu hören. Einige tanzten in der Nähe einer kleinen Bühne. Jaqueline entschied, sich erst einmal etwas zu trinken zu holen, was sie dann auch in die Tat umsetzte. Mit einem Glas Himbeerpunch, ohne Alkohol natürlich, stellte sie sich dann am Rand des Geschehens und blickte sich um. Sie kam sich etwas blöd vor, sie hasste solche Versammlungen von Menschen und wollte einfach wieder weg.
„Ruhe bitte!“, hörte sie eine vertraute Stimme, es war die des Mädchens, das sie auf diese Insel geleitet hatte. Es sprach ein paar Worte und eröffnete somit die Feier richtig.
Jaqueline jedoch hörte nicht zu, sie war viel zu sehr damit beschäftigt, die Flüssigkeit in ihrem Glas anzustarren. Dann hörte sie wieder eine Stimme, sie schien mit ihr zu sprechen.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte jemand und Jaqueline blickte auf. Vor ihr stand ein Junge mit schneeweißen, etwas längeren Haaren und einer Brille auf der Nase. Seine kristallblauen Augen waren auf sie gerichtet und zeigten etwas Besorgnis.
„Ja, mir geht es gut“, erwiderte Jaqueline und blickte auf seine Uniform, sie war in den gleichen Farben gehalten wie ihre.
„Du bist eine der neuen Schülerinnen, oder?“, fragte er höflich.
Jaqueline blickte nun wieder in seine Augen, sie hatte nicht wirklich Lust auf ein Gespräch, blieb aber trotzdem freundlich, so wie es ihr schon als kleines Kind beigebracht worden war.
So verhielt sich eine richtige Lady.
„Ja bin ich“, antwortete sie knapp und lächelte ihn an. Er sah gar nicht so schlecht aus, schlau aber auch reif, und die Brille machte ihn auf eine merkwürdige Weise ziemlich sexy.
Sie versuchte ihre Vorstellungen in Zaum zu halten.
„Ich weiß, dass es am Anfang schwer ist, neue Bindungen einzugehen, aber es ist auch nicht gerade vom Vorteil, einfach hier in der Ecke zu stehen und... hey, hörst du mir überhaupt zu?“
Jaqueline blinzelte.
„Es tut mir leid, ich war gerade... in Gedanken. Mein Name ist Jaqueline“, stellte sie sich vor und verschwieg, dass sie auch eigentlich nicht vorhatte, neue Bekanntschaften zu machen.
„Ah, okay“, sagte er wenig überzeugt. “Mein Name ist Raven. Wenn du willst, kann ich dich hier einigen vorstellen“, bot er an.
Sofort schüttelte Jaqueline den Kopf, er wirkte dadurch etwas irritiert.
„Nein danke! Ich denke, es ist schon okay so.“
„Bist du dir ganz sicher?“, vergewisserte er nach.
Jaqueline nickte und lächelte wieder, sie erwartete, dass er weiter nachhaken würde, aber er lächelte ebenfalls nur und machte sich auf den Rückweg.
Leicht enttäuscht blickte sie wieder auf die anderen Leute, aber sie war ja selbst schuld. Sie wollte doch eigentlich keine Gesellschaft, oder redete sie sich das nur ein? Sie seufzte, stellte ihren Becher auf einen nahegelegenen Tisch ab und machte sich auf den Rückweg zu ihrer Unterkunft. Partys waren halt nicht ihr Ding, außerdem wäre es sicherlich besser, für den nächsten Tag ausgeschlafen zu sein.
Sie nickte und murmelte vor sich hin: „Ja, es ist besser so.“
Dann schmunzelte sie und blickte sich um. Zum Glück hatte niemand ihr Selbstgespräch mitbekommen. Sie streifte durch die Gassen und bekam mit, wie Azura zu ihr trat.
„Gehst du schon nach Hause?“, erkundigte sich diese.
„Ja... Partys sind nicht so mein Ding“, erklärte Jaqueline.
Azura blickte sie ungläubig an, nickte dann nur und verschwand im Haus.
Jaqueline rief nach Kristina, diese antwortete aber nicht, sie schien immer noch nicht da zu sein. Ein Gefühl von Einsamkeit flammte auf, aber sie war doch aus eigenem Willen gegangen. Manchmal verstand sie sich selbst nicht. Im Bad zog sie sich aus und ging unter die Dusche. Das warme Wasser beruhigte sie und sie begann, die Melodie eines Liedes zu summen, während sie nachdachte.
Der heutige Tag war doch eigentlich gar nicht so schlecht verlaufen. Ja, sie wurde fast von einer Fledermaus umgeflogen und hatte ein unfreiwilliges Bad genommen, aber sie hatte auch Lexi und Kristina kennengelernt. Die beiden hatten beide ihre Eigenarten, aber schienen treue Freunde zu sein. Sie verstanden sich gut und das würde sich wohl auch nicht ändern, vielleicht würde sie die beiden sogar irgendwann ihre besten Freundinnen nennen, wer weiß? Bei diesem Gedanken lächelte sie. Das würde sie eindeutig in ihr Tagebuch schreiben.
Nach dem Duschen zog sie sich frische Kleidung an und huschte in ihr Bett. Mit einem Seitenblick auf die Uhr stellte sie fest, dass es erst kurz nach elf war. Die anderen waren wohl alle noch auf der Party und Kristina war immer noch nicht da, was sie wohl machte?
„Gute Nacht“, schnaubte Azura, welche neben ihr lag und Jaqueline lächelte ihrer Begleiterin zu.
„Dir auch“, hauchte sich und legte sich auf die Seite. Die Decke bis zum Kinn gezogen fiel sie schon bald in einen tiefen Schlaf.

Der erste Schultag ist der schlimmste!?


Ein grausames Piepen drang zu der Vampirin und sofort schlug sie ihre Augen auf, wo kam dieses entsetzliches, grässliche Geräusch nur her? Da fiel ihr Blick auf ihren Nachttisch, auf dem ihr Wecker stand, von dem ganz eindeutig dieser Lärm kam. Sie schaltete ihn aus, auch wenn ihr für eine Sekunde der Gedanke kam, ihn kaputt zu hauen und einfach weiter zu schlafen. Bei diesem Gedanken stockte sie jedoch. Wie war sie überhaupt hier her gekommen? Sie war doch auf der Party gewesen und da hatten sie auch Spaß gehabt, aber was war dann passiert? Sie strengte sich an, doch ihr wollte einfach nichts einfallen. Also stand sie erst mal auf, erst da fiel ihr auf, dass sie ihre Schuluniform noch trug, nur ihr Schmuck lag auf ihrem Schminktisch und auch ihre Schuhe hatte sie offensichtlich ausgezogen. Verschlafen schlenderte sie ins Badezimmer, das zu ihrem Glück nicht von Bex besetzt war. Mit noch halb geschlossenen Augen ging sie zum Waschbecken, doch als sie ihr Spiegelbild sah, zuckte sie zusammen, das konnte nicht sie sein, was war nur gestern Abend passiert, was sie nicht mehr wusste? Um wach zu werden, machte sie sich mit den Händen eiskaltes Wasser ins Gesicht, doch als sie sich ihr Gesicht mit ihrem Handtuch abtrocknete, drang ein schrecklicher Schmerz in ihren Kopf, verdammt, war sie gestern betrunken gewesen? Nein, das konnte nicht sein, immerhin gab es nicht mal auf der Party danach Alkohol, aber was war dann passiert? Sie griff nach der Bürste, um sich die Haare zu kämmen, doch sie musste sehr vorsichtig kämmen, da ihr Kopf auch so schon genug wehtat. Als sie ihre langen blonden Haare gekämmt hatte, fiel ihr ein, dass sie noch gar nicht duschen gewesen war. „So ein Mist!“, murmelte sie zu sich selbst, dann zog sie sich ihre Schuluniform aus und ging unter die Dusche. Das warme Wasser tat ihrem Kopf gut, als es erst an ihrem Kopf und dann an ihrem Körper entlang floss, leider konnte sie dies nicht sehr lange genießen, sonst würde sie zu spät kommen und das wollte sie auf gar keinen Fall. Also stieg sie, als sie den Schaum aus ihren blonden Haaren gewaschen hatte, wieder aus der Dusche, trocknete sich ab und band sich das Handtuch dann um den Körper. Dann trat sie erneut vor den Spiegel, wo sie sich ihre Haare gründlich durchkämmte. Dann steckte sie den Stecker des Föhns in die Steckdose und föhnte sich die langen Haare trocken. Als sie trocken waren, kam auch schon Bex von ihrem Zimmer rein, sie sah auch nicht besser aus als Lexi: „Guten Morgen“, sagte Lexi lächelnd. „Morgen“, brummte Bex, dann verließ Lexi das Bad, damit auch Bex in Ruhe duschen gehen konnte. Ihre Schuluniform warf sie einfach in einen Wäschekorb, alle Schüler mussten ihre Wäsche selber machen. Dafür gab es auf jeder Insel eine Wäscherei. Natürlich gehörte Wäschewaschen nicht grade zu Lexis Lieblingsbeschäftigungen und so schob sie es immer so lange auf, wie es ging. Sie öffnete den altmodischen Schrank und nahm sich die zweite Schuluniform heraus, sie sah genau so aus wie die andere, aber jeder Schüler hatte mehrere, denn die Sachen mussten ja gewaschen werden. Sie warf dann ihr Handtuch auf den Boden und zog sich neue Unterwäsche und ihre Schuluniform an, dann ging sie zu ihrem Schminktisch, wo sie sich erst Make-Up drauf machte und dann ihre Augen mit Eyeliner und Kajal etwas verdunkelte. Erleichtert stellte sie fest, dass sie jetzt schon wieder etwas normaler aussah und man nicht mehr auf den ersten Blick sehen konnte, dass es ihr nicht besonders gut ging. Das Band machte sie sich nicht in die Haare, meistens benutzte sie es nur beim Sport oder wenn es von den Lehrern vorgeschrieben wurde. Zufrieden mit sich lächelte sie in den Spiegel, dann drehte sie sich um und setzte sich aufs Bett, um sich ein schwarzes Paar ihrer Ballerina anzuziehen. Als sie damit fertig war, ging sie mit schnellen Schritten zur Treppe und stieg sie hoch, als sich der Sargdeckel über ihr öffnete, hörte sie schon die Stimme von Flo.
„Ach nee, guckt mal, wer von den Toten auferstanden ist“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht, das für ein paar Sekunden verdeckte, dass es auch ihm nicht besser zu gehen schien. „Ja, ich lebe“, sagte Lexi zu ihm, dann musterte sie die drei Jungen, sie sahen alle etwa so aus wie sie heute Morgen. „Mann, seht ihr scheiße aus“, sagte sie mit einem fiesen Grinsen im Gesicht. Ben schnappte sie sich und kitzelte sie durch. „Ach ja, wie siehst du den unter deiner Schminke aus?“, fragte er, dann ließ er sie wieder los und sofort wurde sie in die Arme von Lee geschlossen. „Lexi, meine Süße, wie geht es dir?“, fragte er, doch eine Antwort von ihr wartete er nicht ab, er schloss seine Augen und küsste sie sanft. Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, lächelte Lexi ihn glücklich an. „Naja, es geht mit besser als heute Morgen, und dir?“ Auch Lee lächelte sie glücklich an. „Mir geht es genau so“, sagte er, dann griff er nach ihrer Hand und gemeinsam setzten sie sich an den Tisch, an dem sie immer alle zusammen frühstückten. Als sich auch Flo und Ben gesetzt hatten, kam auch Bex endlich dazu, sie murmelte ein unverständliches „Morgen“, dann setzte sie sich mit an den Tisch. Im Kreis reichten sie erst Müsli und dann Milch herum, während des Essens sagte keiner der fünf etwas. Erst als Flo seine Schüssel leer hatte und sich noch etwas Müsli nachmachte, fing Ben an. „Das wird bestimmt ein tolles Jahr“, sagte er, wobei sein Blick auf Lexi und Lee viel. „Ich meine, ihr seid nicht mehr in unserer Klasse und jetzt wird es ganz bestimmt langweiliger als letztes Jahr, aber außerhalb des Unterrichts gehört ihr immer noch zu unserer Klasse“, sagte er. Lee warf ihm ein Lächeln zu. „Es wird schon nicht so schlimm“, sagte er. Jetzt guckte auch Bex von ihrem Frühstück auf. „Sagt mal ihr beiden, wer werden denn eigentlich eure Klassenlehrer?“, fragte sie interessiert, an der Reaktion der anderen merkten die beiden, dass auch sie diese Frage sehr interessierte. „Bolton und Kiro“, sagte Lexi, bevor sie sich einen Löffel Müsli in den Mund steckte. Ben konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Was? Bolton und Kiro? Na das wird ja lustig, nicht nur das ihr beide und Kiro euch so gar nicht leiden könnt, auch Bolton und Kiro hassen sich“, sagte er, wobei er anfing zu lachen und sich mit seinem Müsli verschluckte. Bei diesem Anblick konnten die anderen vier einfach nicht anders und so verfielen alle fünf in ein lautes Lachen. Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Lee: „Also, denkt dran, wenn ihr dieses Jahr einen lauten Knall aus unserer Klasse hört, waren das vielleicht gar nicht Lexi und ich, vielleicht probieren Bolton und Kiro, sich umzubringen.“ Bei dem Gedanken konnten die fünf sich ein erneutes Lächeln einfach nicht verkneifen und Ben fügte belustigt hinzu: „Ja, und natürlich werdet ihr beide Bolton, so gut ihr könnt, helfen, nicht war?“ Doch alle im Raum kannten die Antwort schon. „Ganz genau“, sagte Lexi, bevor sie sich den letzten Löffel ihres Müslis in den Mund steckte und es runterschluckte. Dann griff sie nach dem Glas Cola, das ihres war, und trank einen großen Schluck. „Na, wie gesagt, das Schuljahr wird toll“, wiederholten Ben und Flo im Chor.
Als sie alle fünf mit dem Frühstück fertig waren, spülten sie ihre Teller schnell weg, auch die Milch und das Müsli packten sie weg, dann gingen sie gemeinsam nach draußen. Vor dem Eingang zu ihrer Gruft warteten schon ihre Begleiter, Lexi war die letzte, die in den sonnigen Tag hinaus trat, sie hob ihre linke Hand der Sonne entgegen, um ihre Augen dagegen abzuschirmen und sich so an das grelle Licht des warmen Sommertages zu gewöhnen. Es dauerte nur ein paar Sekunden und schon hatten sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt und sofort lief sie rüber zu Mausi, ihrer Begleitern. Mausi glänzte in der Sonne, da sie ja komplett schwarz war. Lexi begrüßte sie, da hörte sie die Stimmen von Bex, Flo und Ben hinter sich. „Wir sind dann schon mal weg“, riefen sie und schon flogen sie los. Lexi drehte sich mit einem Grinsen im Gesicht zu ihm um, das nur zu genau zeigte, dass sie schon wieder etwas vorhatte. „Na komm, machen wir ein Wettfliegen, wer zuerst an der Schulinsel ankommt“, sagte sie. „NA gut, wenn du verlieren willst“, rief Lee und schon sprang er auf seinen Knochenpegasus und flog los, auch Lexi sprang auf Mausi, die ebenfalls losflog. Eine Zeit lang flogen sie Seite an Seite, doch dann musste Lee anhalten, da ihm jemand entgegenkam und Lexi bekam Vorsprung gegenüber Lee. Sie legte ihren Kopf an Mausis Hals und guckte etwas verträumt hinunter auf das Wasser, aus dem hin und wieder Meerjungfrauen oder andere Wesen des Meeres auftauchten. An diesem Tag wehte nicht der kleinste Wind und so war der einzige Wind, der jetzt durch Lexis Haare wehte, der Wind des Fluges. Mausi und sie waren wirklich ein eingespieltes Team und so schloss sie etwas die Augen, während Mausi sich weiter auf den Weg in Richtung Schulinsel machte.
Erst als Mausi landete, öffnete Lexi ihre Augen wieder und verwundert sah sie, dass Lee schon auf sie wartete. „Wann hast du mich überholt?“, fragte sie ihn verwirrt, als sie sich von Mausi runter rutschen ließ. „Du hattest deine Augen zu, deshalb hast du es nicht gemerkt“, sagte er mit einem triumphierenden Lächeln. Lexi ging zu ihm und küsste ihn sanft. „Das ist die schönste Belohnung, die ich kriegen kann“, sagte er, dann drehte er sich mit Lexi zusammen zu ihren Begleitern um. „Na, wir gehen dann mal zum Unterricht, habt einen schönen Tag“, sagten sie zu ihnen, dann liefen sie los zu der großen Eingangstür, durch die jetzt Hunderte von Schülern gingen, bereit für ein neues Schuljahr.
Seite an Seite liefen sie nebeneinander durch die vertrauten Gänge des Schulgebäudes, als sie an ihrer alten Klasse vorbei kamen, blieben sie kurz stehen und gingen rein. „Nein, guckt euch das an, wer uns besuchen kommt“, rief jemand und sofort wurden sie von allen begrüßt. „Ohne euch beide wird der Unterricht nur halb so lustig“, sagte ein blonder Junge, ein anderer fügte hinzu: „Ja, besonders Zaubertränke ist nicht mehr das gleiche ohne euch, wer macht Kiro denn jetzt fertig?“ Man sah Lexi und Lee an, dass es sie mitnahm, ihre alte Klasse zu verlassen und nun in eine neue zu gehen, aber mit einem triumphierenden Grinsen sagte Lee: „Na, jemand muss doch den Neuen zeigen, wie man sich in Zaubertränke richtig verhält.“ Er hatte diesen Satz kaum ganz ausgesprochen, da brach ein Gelächter los, das wohl von allen im Raum zu kommen schien. Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Lexi: „Und das Beste ist, unsere Klassenlehrer sind Bolton und Kiro.“ Sofort fingen sie alle wieder an zu lachen. „Aber wir müssen los“, sagte Lee und dann verließen sie die Klasse, sie stiegen die Treppen hoch bin nach ganz oben, hier waren sie zwar noch nicht ganz so oft gewesen, aber trotzdem kannten sie sich hier aus. Als sie vor ihrem Klassenzimmer standen, drangen schon ein paar Stimmen heraus, doch es war bei Weitem nicht so laut wie in ihrer alten Klasse. „Na dann los“, sagte Lee und schon traten sie ein. Vorne an der Tafel standen ihre Leerer Kiro und Bolton, Kiro hatten sie ja schon bei der Eröffnungsrede gesehen, aber Bolton war für die neuen Schüler noch total fremd, er hatte kurze, dunkelbraune Haare, braune Augen und natürlich war er sportlich gebaut, immerhin war er ihr Sportlehrer. Auf den Stühlen saßen ein paar Schüler, aber sie waren mit die ersten. Als sie eintraten, war die Reaktion der beiden Lehrer offensichtlich. Kiro guckte sie mit einem nicht gerade freudigen Gesichtsausdruck an, drehte sich dann aber wieder um. Bolton ging sofort auf sie zu und begrüßte sie. „Na ihr beiden, ich hoffe ihr seid bereit fürs neue Schuljahr!“, sagte er mit einem netten Lächeln. Lexi nickte. „So was von bereit“, sagte sie. „Wir werden am Anfang etwas über die Schule erzählen und dabei werden wir auch über das Fußballteam reden, vielleicht werde ich euch als Kapitän und Co-Kapitän hinzuziehen.“ Dann wandte er sich wieder der Tafel zu. Lexi und Lee setzten sich in die Mitte der Klasse, die anderen Schüler sahen alle eher ängstlich aus, immerhin war es ihr erster Tag. Lexi und Lee waren die einzigen, die kein bisschen nervös waren. „Sehen ja bis jetzt alle ganz nett aus, wir werden ihnen schon zeigen, wie man Zaubertränke interessanter gestaltet“, sagte sie, dabei guckte sie nach vorne zur Tafel und ihr Blick und der von Kiro trafen sich. Sie warf ihm ein unschuldiges Lächeln zu, dann drehte sie sich wieder zu Lee und redete weiter mit ihm.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.02.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Wir danken phoenixfeder für die Korrektur ;)

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