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Liebe, dieses merkwürdige Gefühl


“Aber Sher!" - "Nichts Sher , hau ab!" ,schrie ich ihn an und knallte die Tür vor seiner Nase zu. Ich atmete einmal Tief durch, drehte mich um und lehnte mich an die Tür, ehe ich mich an ihr hinunter rutschen lies. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Sheryn, ich bin 15 und besuche die neunte Klasse einer Realschule.
Das da draußen war Tobi gewesen, einer der beliebtesten Jungs unseres Jahrgangs. Und er hat mir vor einigen Augenblicken seine Liebe gestanden.
Und meine Reaktion? Ich knalle ihm die Tür vor der Nase zu, ihr denkt wahrscheinlich "Was hat die denn?" ,aber ich kann es euch ganz klar erklären:
Ich hasse ihn! Wir konnten uns noch nie leiden ! Wir streiten uns immer , und dann macht er mir plötzlich ein Liebesgeständnis !
Total aufgewühlt stand ich auf und ging die Stufen zu meinem Zimmer hoch, dann öffnete ich die Tür, um sie wenig später frustriert zu zu knallen.
Ich lies mich auf mein Bett fallen und schaute an die Decke meines Zimmers. So schlecht sah Tobi eigentlich gar nicht aus, er hatte kurze schwarze Haare und grüne Augen.
Langsam hob ich meinen Oberkörper und schaute in den Spiegel, der direkt gegenüber von meinem Bett am Schrank hing. Meine langen Braun gefärbten Haare gingen mir bis zu der Brust. Meine Eisblauen Augen leuchteten förmlich und wurden von meiner Halskette in deren Mitte ein blauer Edelstein funkelte betont.
Die Halskette war von meiner besten Freundin, Julia. Sie war das Totale Gegenteil von mir, immer Freundlich und jeder Typ schaute ihr hinter her.
Kein Wunder, sie war klein und zierlich, hatte große Mandelförmige grüne Augen und lange Blonde, leicht lockige Haare. Sie Lächelte fast immer und hatte für jeden ein offenes Ohr. Aber nicht nur die Jung´s schauten ihr hinter her, nein.. auch ich liebte sie über alles. Ich war in meine beste Freundin verknallt, wie konnte es nur so weit kommen? Ich kenne sie mein ganzes Leben lang, und habe mich nie zu ihr hingezogen gefühlt! Naja, auf jedem Fall bis zu diesem Tag vor knapp einem Jahr. Wir waren zusammen auf einer Party gewesen und hatten etwas zu viel Getrunken, wir hatten die ganze Nacht damit verbracht zu reden .
Ich hätte nie gedacht, dass Julia auch eine wilde Seite hatte, schließlich war sie eigentlich immer ziemlich Freundlich und eher zurückhaltend .
Ich hoffe ihr denkt jetzt nichts falsches, es ist an diesem Abend nichts passiert! Ich war mir damals nicht sicher, aber jetzt bin ich es. Leider weiß sie es nicht , aber ich hatte mir vorgenommen es ihr Morgen zu sagen und Tobi zu erklären, warum es nicht geht, schließlich war es doch schon
etwas fies gewesen ihm einfach die Tür vor der Nase zu zu knallen.

Am nächsten Morgen machte ich mich extra etwas früher Fertig, um Julia vor der Schule abzufangen und es ihr endlich zu sagen!
Leidr brachte das nicht viel, da der Bus im Stau stecken blieb, und ich sogar fast zu spät kam. Manchmal fragte ich mich echt, ob ich vom Pech verfolgt werde, und ich hatte ja keine Ahnung, was noch passieren würde..
Ich suchte mit meinem Blick den Schulhof ab und brauchte nicht lange ehe ich ein Haufen von Schüler fand auf den ich zuging.
"Guten Morgen , Sher!", rief Lisa, die mich als erstes bemerkte und zu mir kam um mich zu umarmen.
"Hey ,Lisa!", sagte ich und schaute an ihr vorbei.
"Was ist los?", fragte ich neugierig.
"Tobi, hat Julia seine Liebe gestanden!", quietschte sie. Ich schaute sie erschrocken an.
"ER-HAT-WAS?" ,fragte ich .
"E-Er hat Julia seine Liebe gestanden.", sagte sie und schaute mich leicht überrascht an.
"Wie kann er nur?", fragte ich mich selber und ging an ihr vorbei. Julia stand neben Tobi und küsste ihn gerade, als sie mich komme sah und zu mir lief.
"Sher!", sagte sie Glücklich , "Du glaubst nicht , was passiert ist!"
Ich schaute sie an " Hm, schieß` los." sie erzählte mir das gleiche was mir
auch Lisa erzählt hatte. Ich schaute mehrmals an ihr vorbei und warf Tobi eiskalte Blicke zu. Natürlich merkte sie das , "Sher .. ich weiß ihr streitet ziemlich viel.", sagte sie und hatte wieder meine volle Aufmerksamkeit.
"Aber .. das ist doch kindisch .", meinte sie.
"Urgh..", dachte ich, ein Stich mitten ins Herz, sie fand mich also Kindisch?
"Und naja, das weißt du doch auch.. es wäre lieb, wenn du es ein wenig runter schraubst und ..Naja , wenn du eifersüchtig bist , sag es mir .", murmelte Julia.
„Genau streue Salz in die Wunde .", dachte ich mir.
"Wie kommst du darauf?", fragte ich empört.
"Naja , was sich liebt das.." Ich unterbrach sie "Ich liebe ihn nicht !" Dies sagte Ich lauter als ich wollte und merkte wie einige mich anschauten. Unverständlich brummte ich etwas vor mich hin, packte sie am Handgelenk und zog sie etwas von den anderen weg.
"Was ist?", fragte sie.
"Ich liebe ihn nicht und ich bin auch nicht eifersüchtig!", sagte ich ihr, naja eigentlich war ich eifersüchtig aber nicht aus dem Grund, den sie meinte .
"Da bin ich aber Froh.", meinte sie und lächelte Warm, ich konnte ihr gar nicht lange Böse sein, also lächelte ich sie auch an.
"Naja , ich geh dann mal wieder.", meinte sie und ging zu Tobi. Er schaute mich an und wenn Blicke töten könnten .. hätten wir uns gegenseitig ins Grab gebracht...

Nach dem Sportunterricht hatten wir Pause und ich war noch in der Umkleidekabine um meine Wimperntusche zu erneuern, da hörte ich die Stimme von Lisa.
"Sher, Fertig?", fragte sie.
"Gleich.", meinte Ich. Plötzlich spürte ich ihre Hände an meinen Hüften und schaute sie an.
"Sheryn, ich muss dir was sagen.", sagte sie und ich drehte mich um. Es schien was wichtiges zu sein, sonst würde sie meinen Namen nie ganz aussprechen.
"Okay ..", sagte ich und lehnte mich an das Waschbecken. Sie schaute mich an und ich sah wie sie überlegte, dann kam sie einen Schritt auf mich zu und gab mir einen Kuss. Für einen Augenblick lies ich mich mitreißen, dann jedoch zog ich zurück und schaute sie mit großen Augen an, ich wollte etwas sagen aber es war zu spät. "Sheryn?! Lisa?!" ,hörte ich die Stimme von Julia und hoffte sie hätte nichts gesehen, aber das hatte sie.
"Verdammt!", hätte ich am liebsten geschrien, lies es aber.
"Du bist .. bist..", sie stotterte leicht .
"Nein bin ich nicht!" , versuchte ich sie zu überzeugen,"Also eigentlich doch.."
Julia trat einen Schritt zurück, Lisa hielt sich raus. "Nein , also... Julia.. ich .."
Julia atmete tief durch, "Entschuldige, ich war geschockt, du kannst es mir ruhig sagen .. wir sind doch Freundinnen." ,sie lächelt schwach.
Es war schmerzhaft zu merken, dass dieses Lächeln nicht echt war, mir lief eine Träne über die Wange und ich wich ihrem Blick aus.
"Sher..", sie setzte ihre Finger sanft unter mein Kinn und hob ihn an, so dass ich ihr in die Augen schauen musste. Sie strich mir dann mit der anderen Hand dir Träne aus dem Gesicht und lächelte, dieses mal war es echt.
"Weine doch nicht, ich bin immer für dich da."Dann umarmte Julia mich und ich roch ihr Parfum. "Julia , ich muss dir was sagen." Ich riss mich zusammen und schaute sie fest an .
"Ich ...." Ich suchte nach den richtigen Worten, "Du bist für mich mehr als nur eine normale beste Freundin."
Ihr Gesichtsausdruck verriet erst nichts, dann lächelte sie leicht verlegen. "Jetzt versteh ich, warum du dich mit Tobi immer streitest." sagte sie und ich war überrascht darüber, dass sie es so einfach hin nahm.Auch wenn ihre Aussage nicht ganz stimme,ich hasste Tobi, es hatte nichts mit ihr zu tun, aber sollte sie das nur denken.
"Es tut mir leid , dass ich so Rücksichtslos war!Ich hätte es merken müssen..."

Nach dem Geständnis verlief der übrige Schultag ganz Normal. Als endlich die Schulklinge zum letzten mal schlug, war es fast eine Erlösung für mich.
Ich wartete am Schultor auf meine Mutter, sie holte mich immer ab, da sie auch meine kleine Schwester abholen musste und das dann praktisch war.
Die anderen verabschiedeten sich von mir und gingen nach Hause, auch Julia. "Geh schon einmal vor." meinte Tobi zu Julia und sie nickte.
Dann wandte er sich zu mir und schaute mich eiskalt an.
"Ich weiß nicht was du ihr erzählt hast, aber sie verhält sich komisch. "
Ich lächelte knapp, "Keine Angst." ,sagte ich. Er zog mich leicht zu sich und schaute mich erst an.
"Wenn du ihr was erzählst, wird sie es dir nicht glauben.", sagte er, "Sie wird denken du wärst eifersüchtig und dann erzähle ich ihr, dass du mich versuchst hast an zumachen, ich aber nicht drauf angesprungen bin."
Ich schaute ihn an "Das denke ich nicht, aber sie würde dir genauso wenig glauben, denn .." ich zog ihn noch etwas zu mir , "Ich stehe nicht auf Typen."
Er zog erschrocken die Augenbrauen hoch, "Das wird sie bestimmt freuen, ihre beste Freundin ist ne perverse Lesbe!"
Ich lachte kurz auf, "Sie weiß es, und sie hat nichts dagegen." ich lächelte kalt.
"Hm, der Jahrgang aber noch nicht, oder?"
Er lächelte mich ebenfalls an . "Hm, also haben wir so etwas wie einen Deal? Die Geheimnisse sind doch wohl sicher, oder nicht?",fragte ich. Er schaute mich an "Klar." - "Aber eine Frage habe ich noch, warum bist du jetzt mit ihr zusammen?", fragte ich.
"Tja, du hast mich eiskalt liegen lassen und wie wische ich dir wohl am besten eine aus? Mit deiner hübschen Freundin."
Er lachte. ich schüttelte über sein kindisches Verhalten nur den Kopf.. "Ich werde um sie Kämpfen, koste es was es wolle."
"Wir werden ja sehen, wie lange sie noch zu dir steht.", meinte er. "Naja, wir werden sehen, wie lange es dauert, bis ich sie verführt habe.", konterte ich, unterdrückte ein Lachen als ich hörte was ich sagte und drehte mich von ihm weg."Das bedeutet dann wohl Krieg.",sagte ich so, dass er es noch hörte.
"Verlass dich drauf." Hörte ich seine Stimme hinter mir sagen.

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Tag der Veröffentlichung: 07.02.2012

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